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große Abdeckung (deren Gasdruckdämpfer leider bereits während des Testes den Geist aufgaben). Im Fach darunter können nicht nur Spritzmittel transportiert werden, sondern findet sich hier ebenfalls eine Kanisterspüle, um Mittel direkt von oben über den Dom in den Behälter füllen zu können. Apropos Behälter: Für den GFK-Tank mit der rauen Oberfläche innen gibt CHD ein Nennvolumen von 4 100 l an. Wir haben maximal 4 310 l plus stolze 680 l Frischwasser obenauf transportieren können. Bei AHL ergab das eine Zuladung von insgesamt immerhin fast 6 300 kg. Zusammen mit den 3 800 kg Leergewicht sind das über 10 t. Damit ist das zulässige Gesamtgewicht der Spritze von 8,5 t weit überschritten. Besser sieht die Rechnung mit Wasser aus: Dann sind es insgesamt „nur“ noch knapp 8,8 t. Davon lasten aber immerhin noch gut 7,5 t auf der Achse, obwohl laut Typenschild nur 6 t zulässig sind. Da wir aber selbst mit AHL an der Deichsel nur eine Stützlast von 1,4 t statt der zulässigen 2,5 t (Zulassung vom Zugmaul beachten!) gewogen haben, sollte die Achse etwas weiter hinten sitzen. Außerdem empfiehlt CHD die Montage von Reifen mit höherer Tragfähigkeit. Womit wir bei einem Highlight von CHD wären: Während die Achsstummel samt Trommelbremsen von ADR stammen, konstruieren und bauen die Holländer die komplette Achsschenkellenkung selber. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen! Nicht zuletzt auch dank der großen Radausschnitte in dem Behälter können die Niederländer auch bei breiten Reifen und geringen Spurweiten sehr große Einschlagwinkel realisieren. Wir waren jedenfalls mit Reifen der Größe 18.4 R 38 und 1,70 m Spurweite von der Wendigkeit der Spritze sehr angetan. Noch mehr begeistert hat uns aber die Laufruhe der per Gyroskop angesteuerten Achsschenkellenkung. Im Vergleich zu einer KLASSENKOLLEGEN I ...die in profi erschienen sind John Deere 740i pt 10/08 Dubex Vector pt 10/07 Rau Phönix B40 pt 9/07 Inuma Evolution 5030 pt 11/06 Hardi New Commander pt 9/06 Dammann Profi-Class 4024 pt 12/05 Amazone UX 4200 pt 10/05 pt = Praxistest Deichsellenkung ist die Spritze nicht nur am Hang stabiler, sondern die Lenkbewegungen wirken sich auch in der Ebene bei Weitem nicht so stark auf das Gestänge aus. Allerdings gibt es auch zwei Wermutstropfen: Zum einen steht die Achsschenkellenkung bei CHD mit gut 4 500 Euro Aufpreis in der Liste, zum anderen beträgt die Boden- Das Gestänge hat eine Trapezaufhängung mit elektrischem Hangausgleich. Mit den pneumatisch geschalteten Düsen gab es immer mal wieder Probleme. Um alle 25 cm einen Schleppschlauch montieren zu können, gab es 48 zusätzliche Düsenstöcke, die die Reinigung erschweren. freiheit unter der Achse nur knapp 60 cm, unter den Kugelköpfen der Lenkstange sind es gar nur 54 cm. Eine Federung haben wir nicht vermisst, wer die Spurweite verstellen möchte, kann dies aber nur über die Einpresstiefe der Felgen. Damit kommen wir zum wichtigsten Bauteil der Spritze: dem Gestänge. Auch hier setzt CHD auf eine eigene Konstruktion aus hochwertigem ST52-Stahl, die auf vielen niederländischen Kartoffeläckern ihre Haltbarkeit bewiesen hat. Die Trapezaufhängung hat einen elektrischen Hangausgleich. Dieser ermöglicht nach profi PRAXISTEST links einen Ausgleich von nur 5° (nach rechts sind es 7°), hat aber eine sehr einfach zu bedienende „Spiegelautomatik“. Die Gestängehöhe wird in einem Fahrstuhl per Hydraulikzylinder mit Stickstoffdämpfer verstellt. Minimal ist eine Düsenhöhe von 0,50 m möglich, maximal sind es 2,34 m. Das dreifach geteilte Gestänge klappt Das dreigeteilte Gestänge klappt schön kompakt, trotzdem beträgt die Außenbreite noch 2,88 m. Die Beleuchtung mit Warntafeln vorne und hinten ist vorbildlich. neben den Behälter und sorgt für fast 2,90 m Außenbreite. Außerdem dauert das Aus- bzw. Einklappen bei werksseitiger Einstellung der Drosseln 15 bzw. 25 Sekunden. Die Spritzleitung aus Edelstahl ist serienmäßig als Ringleitung mit permanentem Brüheumlauf konzipiert — sehr gut. Und die Einzeldüsenschaltung „Vario-Select“ von Lechler mit zwei Düsen ermöglicht einen komfortablen Düsenwechsel per Knopfdruck. Unsere Freude wurde aber durch ei- profi 8/2009 ❚ 18 ❚ www.profi.de
profi PRAXISTEST nige Probleme mit dem System getrübt. Zum einen sorgten offensichtlich Kunststoffspäne aus der Fertigung dafür, dass immer mal wieder Ventile klemmten oder beschädigt wurden und nicht mehr abdichteten. Zum anderen waren die Luftschläuche im Gestänge zum Teil nachlässig verlegt, so dass es hier zu Undichtigkeiten kam. Um Schleppschläuche montieren zu können, installiert CHD immer zwischen zwei Düsenstöcken einen weiteren Anschluss, der gleichzeitig mit einer der beiden Düsen geschaltet wird. Das bedeutet, Sie müssen zum Umrüsten 96 Düsen bzw. Kappen entfernen und dann die Schläuche montieren — das ist ziemlich lästig, auf Wunsch liefert CHD aber auch einen Schleppschlauchverband. Denn mehr Bedenken haben wir wegen der Ablagerungen von Pflanzenschutzmitteln, wenn die Blindkappen montiert sind. Die Schleppschläuche sind unten durch ein Stück Rohr beschwert, was auch gut funktionierte. Damit die Dosierblenden nicht verloren gehen, müssen die Schläuche in jedem Fall hängend lagern. Mit der maximalen Ausbringleistung von 240 l/min waren wir zufrieden. Eine echte Arbeitserleichterung ist die GPS-gesteuerte Teilbreitenschaltung „SectionControl“, die CHD genau wie das Bedienterminal „Comfort“ und den Multifunktionsgriff von Müller-Elektronik bezieht. Egal, ob beim „Round up“-Spritzen im abgefrorenen Senf ohne Fahrgassen oder bei Dunkelheit auf verwinkelten Stücken — um das Schalten der Düsen muss man sich nicht mehr kümmern. Dank der ebenfalls mitgelieferten „Light bar“ hat man auch eine feine Parallelfahrhilfe und muss eigentlich nur noch fahren, bis auf dem Monitor alles „grün“ ist — toll. MESSWERTE I CHD Eefting F 4124 Abmessungen I Länge 6,80 m Transportbreite 2,88 m Transporthöhe 3,55 m Bodenfreiheit 0,60 m Gestängehöhe minimal 0,50 m Gestängehöhe maximal 2,34 m Hangausgleich (links/rechts) 5/7° Bereifung im Test 18.4 R 38 Spurweite im Test Gewichte I 1,70 m Leergewicht 3 800 kg Stützlast leer 380 kg Achslast leer 3 420 kg Stützlast voll1) 1 410 kg Achslast voll1) 8 680 kg 1) mit AHL und Schleppschläuchen Die Ausstattung mit Comfort-Terminal, Multifunktionsgriff und der Teilbreitenschaltung per GPS ist eine tolle Sache. Wer lieber manuell schalten möchte, kann natürlich rund 5 000 Euro sparen. Und die Bedienung von 24 Funktionen in drei Ebenen ist mit dem Multifunktionsgriff nach etwas Übung kein Hexenwerk. Selbst dem, der z. B. für die Nesterbehandlung einzelne Teilbreiten direkt schalten will, kann mit der S-Box von Müller für 380 Euro geholfen werden. Was uns sonst noch aufgefallen ist: ■ An den Seilzügen und Bremszylindern der Achse entstand bereits nach einem Frühjahr mit AHL-Ausbringung deutliche Korrosion. ■ Die Lenkung sollte nicht über 15 km/h einfach deaktiviert werden, sondern vorher wenigstens in Mittelstellung fahren. ■ Die trockene Füllstandsanzeige per Drahtseil war unbrauchbar. Da geht es nicht ohne den digitalen „TankControl“ von Müller für 1 300 Euro Aufpreis. ■ Dank der Ringleitung steht an jeder Düse sofort Brühe an, und es kann bei einer Ar- beitsunterbrechung auch bei gefülltem Brühetank mit Frischwasser gespült werden. ■ Das „Eco-Fill“ für Mehrwegbehälter ist direkt an der Saugleitung der Pumpe angeschlossen. Beim gleichzeitigen Ansaugen von Wasser fehlt so der nötige Unterdruck, und es gelangt das pure Mittel in die Pumpen. ■ Es gibt kein weiteres Ablagefach z. B. für Handschuhe oder Ersatzteile. ■ Als Handwaschbehälter dient ein einfacher Kanister mit Auslaufhahn. ■ Um die Vorschrift für die Außenreinigung zu erfüllen, ist vorne am Podest einfach eine Gardena-Schlauchtrommel montiert. ■ Die Beleuchtung ist im Heck gut geschützt montiert. Außerdem gibt es vorne und hinten Warntafeln. ■ Die Gestängebeleuchtung kostet 380 Euro Aufpreis. Für 970 Euro gibt es auch zwei Xenon-Scheinwerfer. Bleiben noch die Preise: Die F 4124 kostet in Grundausstattung mit 24-m-Gestänge, 2x 250-l-Pumpe, Achsschenkellenkung und Müller „Spray Control“ etwa 40 560 Euro. Hinzu kommt die Füllstandsanzeige „Tank- Control“ für 1 300 Euro sowie die ISO-Bus- Bedienung mit Comfort-Terminal und Joystick, was zusammen mit rund 4 500 Euro in der Preisliste steht. Die GPS-Ausstattung „TrackLeader“ kostet zusammen mit der automatischen Teilbreitenschaltung „SectionControl“ 5 000 Euro. Hinzu kommen noch die Einzeldüsenschaltung „Vario-Select“ (4 680 Euro) sowie die 96 Schleppschläuche für 1 632 Euro und die 48 zusätzlichen Düsenstöcke für 1 670 Euro. So ergibt sich für unseren komplett ausgestatteten Testkandidaten ein Listenpreis von rund 62 000 Euro. Wir fassen zusammen: CHD aus Holland baut Spritzen für <strong>Individualist</strong>en. Sie können nicht nur die Gestängebreite in 1-Meter-Schritten auswählen, sondern auch jede nur erdenkliche Zusatzausstattung bekommen. Sehr gut gefallen haben uns die laufruhige Achsschenkellenkung sowie die GPS-gesteuerte Teilbreitenschaltung. Verbessern sollte CHD in jedem Fall noch die Schlauch- und Kabelverlegung, da wir hier während des Testes immer wieder Probleme mit Undichtigkeiten hatten. Auch die Korrosion z. B. an den Anbauteilen der Achse gab uns zu denken. Was die Gestängestabilität angeht, machen wir uns dagegen keine Sorge, die Holländer bauen diese Konstruktion für ihre Kartoffeläcker mit bis zu 54 m Breite! Hubert Wilmer profi 8/2009 ❚ 19 ❚ www.profi.de
Seite 1 und 2: Sonderdruck aus 08/2009 Praxistest
Seite 3: Die Einspülschleuse ist einfach zu

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