Holländischer Individualist

profi PRAXISTEST
die Typenvielfalt ist groß:
Es gibt Gestängebreiten von nur
15 bis über 50 Meter und Behäl-
IJa,
tergrößen von 2 500 bis über
7 000 Liter! Außerdem bieten Albert Eefting
und sein Team eine nahezu endlose Liste an
Zusatzausstattungen: angefangen bei individuellen
Gestängebreiten und Reduktionsmöglichkeiten
über separate Flüssigkeitskreisläufe
bis hin zur selbst gefertigten
Achsschenkellenkung.
Wir haben für unseren Test eine F 4124
ausgewählt mit 4000 l Nennvolumen und
24-m-Gestänge. Die Spritze war mit Doppelpumpe
und Achsschenkellenkung sowie
dem Comfort-Terminal samt Multifunktionsgriff
von Müller-Elektronik ausgestattet.
Auch die GPS-gesteuerte Teilbreitenschaltung
stammt von Müller, die pneumatische
Einzeldüsenschaltung von Lechler.
Die CHD-Spritze bietet
tolle Technik, hatte im
Test aber auch mit ein
paar Störungen zu
kämpfen. Fotos:
Tovornik, Wilmer
Praxistest Anhängespritze CHD Eefting F 4124:
Holländischer
Individualist
Das Familienunternehmen Eefting aus dem niederländischen
Ter Apel baut Pflanzenschutzspritzen nach Maß. Jede Spritze
ist ein Einzelstück. Und jeder Kunde bekommt so genau das,
was er möchte. Wir haben einen solchen Individualisten getestet.
Der Anbau an den Schlepper ist denkbar einfach:
Die Weitwinkelgelenkwelle von Weasler
hat eine simple, aber praxisgerechte Kette
als Halter. Die Abstellstütze sitzt zwar
rechts, aber sie lässt sich einfach in die Parkposition
stecken und ist nie im Weg. Es gibt
zwar nicht für jedes einzelne Kabel sowie
die Öl- und Luftschläuche eine separate
Parkposition, aber der einfache Kabelgalgen
oben auf der Deichsel verhindert, dass etwas
in den Dreck fällt oder bei der Arbeit
eingequetscht wird — prima!
Unter der (ungefederten) V-förmigen
Deichsel ist die Doppelpumpe von Annovi
& Reverberi aus Italien mit 2 x 250 l/min
Förderleistung angeordnet. Eine versorgt
das Gestänge, die zweite das Rührwerk. Nur
zum Füllen werden die Pumpen zusammengeschaltet
und erreichen so über die 3-Zoll-
„CamLock“-Kupplung eine Füll-Leistung von
375 l/min bei den von CHD empfohlenen
400 Zapfwellenumdrehungen.
Die Ausstattung mit der Doppelpumpe
verursacht aber auch einen erheblichen
Verschlauchungsaufwand, wie ein Blick
von oben unter die einfach zu öffnende
Plattform verdeutlicht. Auch bei der Beschriftung
der sage und schreibe 15 Umschalt-
und Absperrhähne auf der Saug- und
Druckseite kann CHD noch Verbesserungen
vornehmen. Selbst die mitgelieferte Kurzanleitung
ist hier wenig hilfreich.
Da es jedoch keine unnötigen „Designer“-
Verkleidungen gibt, sind die meisten Funktionen
aber aufgrund des Leitungsverlaufes
zu identifizieren. Und dass es serienmäßig
so genannte Notschieber an allen Tanköffnungen
gibt (falls ein Schlauchbruch auftritt)
und Restbrühe über einen separaten Anschluss
aus dem Tank gepumpt werden
kann, ist auch nicht selbstverständlich.
Die runde Einspülschleuse hat eine stabile
Aufhängung und eine federentlastete
Klappung. Pluspunkte gibt es auch für die
Literskala und das Edelstahl-Sieb. Die Spritzmittel
werden unten über einen Injektor abgesaugt,
dessen Saugleistung die Praktiker
genauso begeisterte wie die Möglichkeit,