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FROHE WEIHNACHTEN 2009 - St. Vinzenz Heim

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Nov. <strong>2009</strong>erfahren Situationen und Umständein unserem Leben, in denenjemand eine persönliche Grenzeüberschreitet und damit eine heftigeemotionale Reaktion in unsauslöst. Wie gehen wir damit um?Meist sind wir überrascht und unsfallen erst im Nachhinein schlagkräftigeArgumente ein. Wir richtenunsere Aufmerksamkeit eher darauf,was der andere falsch machtbzw. was „verkehrt“ an ihm ist. Wirsehen den Grund für aufkommendeGefühle in den Handlungen derAnderen. Daraus entstehen imnegativen Fall Ärger, Frustration,Ohnmacht oder Hilflosigkeit, diedann reflexartig in Vorwürfen, Kritikoder Schuldzuweisungen ihrenAusdruck finden. Übliche Reaktionendarauf sind wiederum Rechtfertigung,Gegenangriff, Beleidigtsein und Rückzug. Eine kraftraubendeSpirale, die bei den Menschen,an denen uns etwas liegt,Abwehr hervorruft und mit <strong>St</strong>reitendet.Ob wir einen Angriff persönlichnehmen oder nicht, hat immer etwasmit unserer eigenen Lebensgeschichte,unseren Erfahrungenund unserem Selbstbewusstseinzu tun. Marshall Rosenberg siehtim Durchsetzen mit Ellbogentechnik,Nichtssagen, Rechthaben,Sichverbünden, in Endlos-Diskussionen oder moralischenUrteilen den tragischen Ausdruckeigener nicht gestillter Bedürfnisse– nach Zuwendung, Beachtung,Ressourcen aller Art. Und diesemmöchte er mit Empathie begegnen,mit respektvollem, vorurteilsfreiemBemühen um ein Verständnis desanderen. Seine Aufmerksamkeitist also auf Bedürfnisse und Gefühlegerichtet, die hinter Handlungenund Konflikten stehen. Er fasst die4 Schritte seines Kommunikationsmodellsin folgendem Satz zusammen:„Wenn (a), dann fühle ichmich (b), weil ich (c) brauche.Deshalb möchte ich jetzt gerne(d).“ Dies wird am Beispiel einer„schmutzigen Küche“ kurz erläutert:1. Beobachten ohne zu beurteilen:„In der letzten Woche hast du deinGeschirr dreimal nach dem Essenauf die Spüle gestellt, und es standdort jeweils bis zum Morgen. Dannhabe ich es abgespült.“ (a)2. Fühlen ohne zu interpretieren:„Ich bin sauer…“ (b)3. Bedürfnis statt wünschen: „…weil ich, wenn ich ins Haus komme,eine Ordnung vorfinden möchte,die mir ein Entspannen möglichmacht.“ (c)4. Konkrete, verhandelbare Bittestatt fordern: „Bitte sag mir, ob dubereit bist, dein Geschirr gleichnach dem Essen abzuspülen.“ (d)Mit dem Modell der GewaltfreienKommunikation gibt uns Rosenbergeine Möglichkeit in die Hand,Beziehungen lebendiger zu gestalten,sich und andere besser zuverstehen, Missverständnisserasch zu beseitigen und einenNährboden zu schaffen, auf demVertrauen, Motivation und die Bereitschaftzur Kooperation gedeihenkönnen. Sein Modell verstehtsich nicht als Technik, die andereMenschen zu einem bestimmtenHandeln bewegen soll, sondern alsGrundhaltung, bei der es daraufankommt, seine Aufmerksamkeitdarauf zu richten, was einem wichtigist und alles zu vermeiden, wasbeim Gegenüber als Angriff ankommenkönnte. Im Mittelpunktdieser wirkungsvollen Methodesteht die Frage: „Wer hat welcheBedürfnisse und wie sind sie imEinklang miteinander zu erfüllen?“<strong>St</strong>att in Konfliktsituationen oder imalltäglichen Umgang miteinander(Vor)Urteile zu fällen, Schuldzuweisungenoder Beleidigungenauszusprechen, genügt oft eineeinfache Bitte – wohl begründetund in ehrlicher Absicht. Dadurchfühlt sich der Gesprächspartnernicht angegriffen, und es fällt ihmleichter, seine eigenen Bedürfnissezu formulieren.Das Modell der GewaltfreienKommunikation ist einfach, abernicht leicht! Vor allem in emotionalLeser sind besser informiert!9

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