Jg. 11/24sehr belasteten Situationen fällt esuns schwer, unsere eigenen Gefühleder Betroffenheit, der Wut,des Ungerecht-behandelt-seinsherauszuhalten, und wir finden unshäufig unversehens in den DenkundSprechweisen wieder, die unsseit Jahrzehnten vertraut sind.Niemandem von uns ist es in dieWiege gelegt worden, wirksam zukommunizieren. Um die erforderlicheGewandtheit zu erwerben,brauchen wir – wie beim Laufenlernen – Geduld, Praxis und Beharrlichkeit.Durch die Haltung dergewaltfreien Kommunikation könnenwir erfolgreiche GesprächsundKonfliktlösungsstrategien entwickeln,die uns allen dienen.Als Wegweiser für den ehrlichenSelbstausdruck und als Orientierungshilfefür das Zuhören eröffnetsie uns den Raum für ein vertieftes,partnerschaftliches Menschenbild.Sie hilft uns, mit deneigenen Gefühlen und Bedürfnissenim Hier und Jetzt in Kontakt zukommen und diese auszudrücken(Selbsterklärung), Bitten möglichstso zu formulieren, dass uns unserGegenüber bei der Erfüllung hilft(Kooperation), dem anderen einfühlsamzu begegnen, ihm wirklichzuzuhören (Empathie) und in eigenenAuseinandersetzungenmenschlich und respektvoll zubleiben – ohne innere Feindbilder(Konfliktmanagement). Im Bemühenum einen ehrlichen Ausdruckder eigenen Werte und Bedürfnisseund um Respekt vor den Anliegender Anderen liegt jene Kraft,welche Gegensätze verbindet undein machtvolles Miteinander – jenseitsvon faulen Kompromissen –ermöglicht. Eins werden, einigsein, in der Wahrung der unverwechselbarenIndividualität undtotalen Verschiedenheit, sind erstrebenswerteZiele eines respektvollenMiteinanders.Projekt KIM(Krohwinkelimplementierung)Von angemessener zuoptimaler PflegeDem Pflegemodell nach MonikaKrohwinkel zugrunde liegt dieGanzheitlichkeit von uns Menschen,die Harmonisierung vonKörper, Geist und Seelenleben.Diese drei Phänomene nach ihrenBedürfnissen zu hinterfragen,Fähigkeiten, Fertigkeitenund Ressourcen aus ganzheitlicherSicht zu beleuchten, bildetden basistheoretischen Teil derProjektarbeit. Die Würde undAutonomie der uns anvertrauten,behinderten Mitmenschenmüssen absolute Priorität behaltendürfen – deshalb kann undmuss immer von einer Ganzheitlichkeitin „Ansätzen“ ausgegangenwerden – hat doch jedervon uns ein Recht auf eigene„Geheimnisse“.Im Rahmen des Universitätslehrgangs„Basales und mittleres Pflegemanagement“der Paracelsusmedizinischen Privatuniversität inSalzburg arbeiten BarbaraSchrode und ihr Projektteam seitSeptember <strong>2009</strong> am Projekt KIM.Ausgangsbasis dafür ist die Masterthesisvon J. Hofer: „ Von derPraxis zur Theorie – Ein Pflegekonzeptfür Menschen mit Behinderungen“.Im Mai 2010 soll dasProjekt beendet sein.Das Pflegemodell Krohwinkel beinhaltetfolgende Grundlagen:> Schlüsselkonzept bestehend ausMensch, Umgebung, Gesundheitund Pflegeprozess> Wahrnehmung des Menschen inseiner Identität und Integrität> Unterstützung des Menschen inseiner Selbstpflegeaktivität mitdem Ziel, durch unser pflegerischesHandeln seine Unabhängigkeitund sein physisches und psychosozialesWohlbefinden zu bewahrenDas Projektteam setzt sich ausMitarbeitern verschiedener Professionender Wohnbereiche Luise/Barbarazusammen:10 Leser sind besser informiert!
Nov. <strong>2009</strong>Marianne Haslinger (diplomierteGesundheits- und Krankenschwester),Barbara Lackner (Diplomsozialarbeiterinmit Schwerpunkt Behindertenbetreuung),ManfredPrommegger (Pflegehelfer), RudolfPirnbacher (Altenfachbetreuer undPflegehelfer), Bernd Hollergschwandtner(diplomierterGesundheits- und Krankenpfleger),Barbara Schrode (diplomierteGesundheits- und Krankenschwester,Wohnbereichsleitung Luise/Barbara,Projektleiterin).Folgende Themen wurden bisherbearbeitet:> Auseinandersetzung mit demPflegemodell, Literaturrecherchen> Auseinandersetzung mit deneigenen Berufsbildvorstellungen,Definitionen von Pflegediagnose,Ressourcen, Fähigkeiten, Fertigkeiten> Definition der „Aktivitäten undBeziehungen des täglichen Lebens“(ABEDL)> Erstellung und Ausformulierungvon Kriterien zum Hinterfragen derABEDLDer nächste Schwerpunkt wirdBezug nehmen zu psychosozialenPflegediagnosen. Dazu bekommtdas Projektteam Unterstützung voneiner Pflegeexpertin, Frau ChristineMoik, MSc. Sie wird im Jänner2010 dem Team und allen Wohnbereichsleitungenein Impulsreferatzum Thema vortragen.Sie wird das Projektteam bezüglichder Bearbeitung der dafürerforderlichen ABEDL beratenund „trainieren“: - für (psychische)Sicherheit in der Umgebungsorgen können – soziale Bereichedes Lebens sichern können – mitexistentiellen Erfahrungen desLebens umgehen können. Diesedrei ABEDL bilden die theoretischeBasis für die freie Formulierungpsychosozialer Pflegediagnosen –individuell angepasst an die Bedürfnisseunserer Bewohner.Wahrnehmung von Verhaltensbesonderheitenund das „Umgehenlernen“ mit ihnen, sollte unserzentrales Interesse sein. Dies istunumgänglich, um die uns anvertrautenMitmenschen ganzheitlich(in Ansätzen) in ihrem Leben begleiten,betreuen und pflegen zudürfen.Alle Beteiligten hoffen, dass derSchritt von angemessener zu optimalerPflege gelingt und für dieBewohner spürbar und erlebbarwird. Der Funke soll überspringenauf weitere Wohnbereiche im <strong>St</strong>.<strong>Vinzenz</strong> – <strong>Heim</strong>, … ganz im Sinnevon <strong>Vinzenz</strong> von Paul: „GottesSohn segnet stets und viel mehrdie unscheinbaren als die Aufsehenerregenden Anfänge“.Und täglich grüßtdas Murmeltier...Am 13. Juli <strong>2009</strong> organisiertendie Betreuer vom Tageszentrumfür die Bewohner einen Ausflugnach Mühlbach zum Arthurhaus.Das Highlight des Tages war einGehege, das ein zahmes Murmeltierbeherbergte.Bereits am frühen Vormittag fuhrendie Bewohner mit ihren BetreuernIm Bild: Ausflug Tageszentrum nach MühlbachLeser sind besser informiert!11