Morphologisch- anatomische Analyse von Arzneidrogen inklusive ...
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Uvae-ursi folium<br />
Mikroskopische<br />
Merkmale:<br />
Bärentraube, Mikroskopie [Hohmann et al., 2001]<br />
Uvae-ursi folium - Bärentraubenblatt<br />
Mikroskopische Merkmale (Pulverpräparat):<br />
� Bruchstücke mit unterer Epidermis (isodiametrischepolygonale<br />
Zellen, dicke Zellwände)<br />
� Anomocytische Stomata mit großen Vorhöfen<br />
� Blattbruchstücke mit Pallisadenparenchym und Epidermis<br />
� Bruchstücke der Epidermis mit stark verdickter Cuticula (!)<br />
� Bruchstücke der oberen Epiderrmis mit typischen Rissen<br />
in der Cuticula und Außenwand (!)<br />
� Mittelrippe mit Fasertracheiden und Oxalatkristallen im<br />
angrenzenden Mesophyll<br />
Vitis-idaeae folium -<br />
Preiselbeerblatt<br />
� Stammpflanze:<br />
Vaccinium vitis-idaea L.<br />
� Familie:<br />
Ericaceae<br />
� Habitus:<br />
Halbstrauch: immergrün, 10 - 30 cm<br />
hoch<br />
Blätter: siehe Droge<br />
Blüten: glockig, offen bis zur<br />
Hälfte 5-(4-)teilig, weiß bis rötlich<br />
Früchte: rote Beeren<br />
Preiselbeere, ganze Pflanze<br />
[Schönfelder, 1995]<br />
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Uvae-ursi folium<br />
� Hauptinhaltsstoffe:<br />
– Phenolglykoside: Hauptglucosid Arbutin (bis zu 15 %)<br />
– Phenolcarbonsäuren<br />
– Gerbstoffe (15 – 20 %)<br />
� Verwendung:<br />
– Harnantiseptikum, kein Diuretikum!!!<br />
– VM: bei Nierenleiden, Husten, bei chronischem Durchfall<br />
– wegen des hohen Gerbstoffgehalts sind Reizungen der<br />
Magen- und Darmschleimhäute möglich, bei längerem<br />
Gebrauch auch Hydrochinonvergiftungen (Leberschäden)<br />
Uvae-ursi folium - Bärentraubenblatt<br />
� Verfälschungen/Verwechslungen:<br />
mit den Blättern anderer Ericaceae-Arten, z.B.:<br />
– Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaeae)<br />
paracytische Spaltöffnungen<br />
– Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)<br />
– Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)<br />
Kristalle in den Faserzellen fehlen<br />
– Alpenbärentraube (Arctostaphylos alpinus)<br />
– Stechende Bärentraube (Arctostaphylos pungens)<br />
behaarte Blättchen; kein Arbutin<br />
– Wintergrün (Gaultheria procumbens)<br />
Oxalatdrusen im Mesophyll<br />
Vitis-idaeae folium<br />
� AB:<br />
ÖAB<br />
� Vorkommen:<br />
Nadelwälder, Heiden, auf kalkarmen Böden, ganze nördliche<br />
Hemisphäre<br />
� Drogenherkunft:<br />
Skandinavien, England<br />
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