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(MOCVD) oxidischer Dönnschich ten aus dem Materialsystem Barium

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12 2 Grundlagen<br />

Bild 2.1: Gitterkonstan<strong>ten</strong> und Zellvolumen von <strong>Barium</strong>titanat in Abhängigkeit von Phase und<br />

Temperatur [23]<br />

Im Vergleich zum tetragonalen BaTiO3 ist das kubische SrTiO3 (Strontiumtitanat, STO)<br />

eine geeignete Modellsubstanz für Perovskite, da es keine Domänenstruktur aufweist;<br />

der paraelektrische Zustand existiert in einem sehr großen Temperaturintervall. Bei<br />

etwa 105 K durchläuft das Oxid eine Phasenwandlung zur (antiferroelektrischen)<br />

tetragonalen Form [51]. Der kubische Gitterparameter für STO ist 3,905 Å bei<br />

Raumtemperatur [52][53]. STO-Schich<strong>ten</strong> sind als alternative Gate-Dielektrika und als<br />

Substratmaterial untersucht bzw. verwendet worden. Strontiumtitanat-Filme werden<br />

auch als Zwischenschicht (buffer layer) bei der Abscheidung von GaAs verwendet [54].<br />

STO ist aber insbesondere als ternäres Endsystem der Festkörperlösung <strong>Barium</strong>-<br />

Strontiumtitanat ein her<strong>aus</strong>ragendes dielektrisches Material der<br />

Dünnschichttechnologie. Hierzu werden nähere Ausführungen im nachfolgenden<br />

Kapitel gemacht.<br />

Ein entscheidender Effekt im Hinblick auf ferroelektrische Phasenübergänge bzw. deren<br />

Modifikation oder Unterdrückung (sogenanntes ‚superparaelektrisches’ Verhal<strong>ten</strong>) ist<br />

der Korngrößeneffekt. BTO-Bulkkeramiken weisen bei 126 °C ein scharfes Maximum<br />

im Temperaturverlauf der Permittivität auf. Bei sehr feinkörnigen Bulkkeramiken wird<br />

dies nicht beobachtet. Stattdessen kann man ein sehr breites Maximum finden, und<br />

solche Keramiken zeigen zu<strong>dem</strong> auch keine ferroelektrische Hysterese bei<br />

Raumtemperatur. Der Größeneffekt (Bild 2.2) wurde zum ers<strong>ten</strong> Mal 1954 von<br />

Kniepkamp/Heywang publiziert [47]. Jonker/Noorlander präparier<strong>ten</strong> feinkörnige<br />

Keramiken mit einer mittleren Korngröße von ca. 1 µm und bei Bestimmung der<br />

Temperaturabhängigkeit (0 °C – 170 °C) der Permittivität stell<strong>ten</strong> sie fest, dass sie ein<br />

Maximum von �r � 4000 erst bei Raumtemperatur fanden [48]. Weitere Arbei<strong>ten</strong> wiesen<br />

durch verschiedene Untersuchungsmethoden nach, dass es in der Tat einen<br />

Zusammenhang zwischen verkleinerter Korngröße und reduzierter Curietemperatur<br />

gibt. Für <strong>Barium</strong>-Titanat-Keramiken liefer<strong>ten</strong> Frey und Payne [49] eine Erklärung,<br />

warum Korngrößen Einfluss auf die Phasenübergangstemperatur nehmen. Sie fanden<br />

her<strong>aus</strong>, dass bei Raumtemperatur feinkörnige BTO-Keramikproben (mittlerer

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