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Egelner Mulde Nachrichten - Druckerei Lohmann

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Die Schülerinnen und Schüler haben wieder ein<br />

Schuljahr geschafft. Sie schreien es in die Welt hinaus:<br />

„Hurra, wir haben Ferien!“ die Freude ist groß. Sechs<br />

Wochen keinen Weg zur Schule. Sie toben und schlafen<br />

sich aus und finden die Zeit einfach wunderschön.<br />

Andere Mädel und Jugend haben die Schulzeit beendet.<br />

Sie sagten der Schule ade. Ein neuer Lebensabschnitt<br />

für sie beginnt. Die Berufsausbildung steht<br />

vor ihnen und das ist auch gleichzeitig der Weg in die<br />

Eigenständigkeit. Viele junge Menschen müssen das<br />

Elternhaus verlassen.<br />

Abschied tut weh. Besonders bei einem Kind, wenn es<br />

flügge wird und das Haus der Eltern verlassen muss.<br />

Da klafft dann eines Tages eine Lücke auf. Die kleinen<br />

Souveniers in den Regalen des Kinderzimmers gewinnen<br />

an großer Bedeutung. Kindergartenbasteleien, die<br />

gerahmten Zeichnung zum Muttertag mit den Zeilen:<br />

„Ich hab nichts so lieb wie dich!“ Erste Schreibversuche<br />

aus der Schule. Hefte, Pflanzensammlungen,<br />

Bücher und viele andere Dinge. Und zuletzt nun das<br />

Abschlusszeugnis der 10. oder 12. Klasse in Klarsichtfolie.<br />

Natürlich mit Fotos von der Schulentlassungsfeier.<br />

Bye-bye! Ein langer Weg mit viel Elternliebe.<br />

Das Kind wird das Haus verlassen. Flieg kleiner Vogel<br />

flieg. Immer wieder das Mahnen: Pass gut auf dich<br />

auf! Das muss heraus bei den Müttern, immer wieder<br />

und immer wieder. Auch wenn es irgendwann gar<br />

nicht mehr bewusst wahrgenommen wird. Die Jugend<br />

kennt die Launen des Schicksals noch nicht. So werden<br />

die guten Mahnungen von Mutter und Vater, Oma<br />

und Opa, Tante und Onkel oftmals in den Wind geschlagen.<br />

Der Tag ist da, der Abschied trennt Kind und Eltern.<br />

Die Stille, die nun das Haus umklammert, zieht ein.<br />

<strong>Egelner</strong> <strong>Mulde</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Der Lauf der Zeit<br />

Es fehlt da etwas. Ein Loch hat sich aufgetan, in das<br />

die geballte Fröhlichkeit purzelte. Wer lacht schon so<br />

wie die Kinder? Wer belebte die Tage so wie sie? Füllt<br />

sie randvoll mit Lebensfreude, Spaß und Stimmung.<br />

Manchmal schienen die Wände zu bersten, wenn<br />

das junge Volk beim Zusammensein voll aufdrehte.<br />

Manchmal hat man heimlich geseufst und die Stille<br />

herbeigesehnt. Nun ist sie da, will sich anbieten, genossen<br />

zu werden und wird noch nicht willkommen<br />

geheißen. Das haben Wünsche so an sich. Wenn sie<br />

erfüllt sind, ist ihr Reiz dahin.<br />

Alles hat seine Zeit. Die Kinder sind uns nur ein Stück<br />

ihres Weges anvertraut. Wenn sie das Haus verlassen,<br />

wissen wir, dass nichts so wichtig ist wie die Zuwendung,<br />

die wir ihnen gewährten.<br />

Wurde das immer bedacht? Sind wir immer klug und<br />

weise gewesen bei unserer Erziehung? Eines wissen<br />

wir nur allzu gut: Was Kinder an Liebe, Güte und Zuwendung<br />

entbehren mussten, das lässt sich nicht nachliefern.<br />

Die Erziehung an die Kindheit wurzelt tief und<br />

bleiben immer lebendig.<br />

In wenigen Wochen erfolgt dann der erste Wochenendbesuch<br />

des Kindes, das eigentlich schon längst kein<br />

Kind mehr ist und auch nicht mehr gerne so genannt<br />

werden möchte. Das Kind zu Besuch im Elternhaus, in<br />

dem es aufgewachsen ist, unbeschwert, fröhlich, immer<br />

auf Erlebniskurs, mit den vielen Freundinnen und<br />

Freunden im Schlepp, die das Haus bevölkerten.<br />

Aber noch stiller ist es geworden, wenn das letzte Kind<br />

geht, sich aufgemacht hat, die Welt und das Leben zu<br />

erobern. Ein Abschiedsgeschenk bleibt zurück: DIE<br />

ERINNERUNG DER GEMEINSAMEN JAHRE IM<br />

HAUS, DIE WOHL DIE SCHÖNSTEN GEWESEN<br />

SIND!<br />

A. <strong>Lohmann</strong>

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