Nachrichten aus Wirtschaft und Politik Unser Thema: BioValley
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Nachrichten aus Wirtschaft und Politik Unser Thema: BioValley
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Innovation durch grenzübergreifendes Profil:<br />
das Beispiel der Firma Actimage in Kehl<br />
Immer mehr kleine<br />
<strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
<strong>aus</strong> der<br />
Regio wagen den<br />
Schritt über die<br />
andere Rheinseite.<br />
Ein erfolgreiches<br />
Beispiel ist die Firma<br />
Actimage GmbH &<br />
Co. KG mit Nieder-<br />
Dr. Marc Lott<br />
lassungen in Kehl,<br />
Straßburg <strong>und</strong> Luxemburg. Actimage ist<br />
im Bereich der Softwareentwicklung<br />
tätig <strong>und</strong> wurde 1995 in Straßburg<br />
gegründet. Der Kehler Geschäftsführer<br />
<strong>und</strong> Mitbegründer Dr. Marc Lott ist sich<br />
sicher, dass nicht nur große Konzerne,<br />
sondern auch KMUs vom Sprung über<br />
den Rhein profitieren können, wenn das<br />
Konzept stimmt: „Multikulturelles Denken<br />
ist der gr<strong>und</strong>legende B<strong>aus</strong>tein in<br />
unserer Firma. <strong>Unser</strong>e trinationale Region<br />
bietet da eine riesige Gelegenheit <strong>und</strong><br />
erlaubt eine enge Kooperation zwischen<br />
Leuten mit verschiedenem kulturellen<br />
Hintergr<strong>und</strong>.“ Nicht zuletzt <strong>aus</strong> diesem<br />
Gr<strong>und</strong> trat der gebürtige Mulhouser Lott<br />
2004 mit Actimage in die RegioGesellschaft<br />
ein.<br />
Impressum<br />
RegioGesellschaft<br />
Schwarzwald-Oberrhein<br />
Gauchstraße 12, 79098 Freiburg<br />
Telefon ++49/(0)761/3 17 01<br />
Telefax ++49/(0)761/2 92 16 68<br />
Lott setzt neben der externen regionalen<br />
Vernetzung auch auf mulikulturelle Vernetzung<br />
innerhalb seines Teams: die insgesamt<br />
100 Mitarbeiter stammen <strong>aus</strong> acht verschiedenen<br />
Nationen <strong>aus</strong> der EU. „Es ist<br />
immer begeisternd, wenn man in einem<br />
Projekt mehrere Kulturen verknüpft. Das<br />
Ergebnis führt bei uns zu größerem Mehrwert<br />
<strong>und</strong> Kreativität: alle sind aufmerksamer<br />
<strong>und</strong> offener“, ist sich Lott sicher.<br />
Als Beispiel dieser Innovationskraft nennt<br />
er unter anderem die Entwicklung einer<br />
digitalen Video-Überwachung über ein<br />
hoch geschütztes Web-Portal, das die Überwachung<br />
von Wohnungen oder Gebäuden<br />
von überall in der Welt mit mobilen<br />
Geräten erlaubt. Der Erfolg gibt Actimage<br />
recht: in Kürze wird in Karlsruhe eine weitere<br />
Niederlassung eröffnet.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.actimage.fr/home_de.htm<br />
Rückblick: Weihnachtliches Regio-Treffen im Europa-Park<br />
Einen unvergesslichen Abend in weihnachtlicher<br />
Atmosphäre erlebten die 70<br />
Mitglieder <strong>und</strong> Gäste der RegioGesellschaft<br />
Schwarzwald-Oberrhein im Europa-<br />
Park. Nach 30 Jahren ist das Familienunternehmen<br />
unter der Leitung von Roland<br />
Mack zum größten Freizeitpark Deutschlands<br />
mit jährlich steigenden Besucherzahlen<br />
avanciert. Seit einiger Zeit bietet<br />
der Europa-Park mit der Winterworld<br />
auch in der Vorweihnachtszeit einen<br />
glanzvollen Rahmen. Beim letzten Regio-<br />
Treffen des Jahres 2005 stand auf dem<br />
Programm ein Empfang im Hotel Colosseo,<br />
eine visuelle Präsentation der Unternehmensgeschichte<br />
<strong>und</strong> schließlich eine Fahrt<br />
www.regiogesellschaft.de<br />
durch den Park mit einem R<strong>und</strong>gang<br />
durch die festliche Winterworld. Im<br />
Anschluss gab es für die Teilnehmer die<br />
Möglichkeit zum Aust<strong>aus</strong>ch bei Glühwein<br />
<strong>und</strong> einem heißen Buffet.<br />
Verantwortlich für Inhalt<br />
<strong>und</strong> Redaktion:<br />
Kai Hölscher (Geschäftsführer)<br />
e-mail: info@regiogesellschaft.de<br />
www.regiogesellschaft.de<br />
Gestaltung:<br />
eberle<strong>und</strong>kaiser werbeagentur,<br />
Reichsgrafenstr. 12, 79102 Freiburg<br />
Telefon ++49/(0)761/70 43 70<br />
www.eberle<strong>und</strong>kaiser.de<br />
Veranstaltungskalender<br />
1. Februar 2006, 19.30 Uhr<br />
Burghof, Lörrach<br />
Vortragsveranstaltung im Rahmen der Reihe<br />
„Lörracher Gespräche“:<br />
„Perspektiven der Medienzusammenarbeit<br />
am Oberrhein: das Beispiel des R<strong>und</strong>funksenders<br />
Radio France Bleu Alsace“.<br />
Referentin: Emilienne Kauffmann,<br />
Chefredakteurin von France Bleu Alsace,<br />
Strasbourg.<br />
Kooperation: RegioGesellschaft Schwarzwald-Oberrhein<br />
mit der Stadt Lörrach.<br />
2. Februar 2006, 18.00 Uhr<br />
Konzerth<strong>aus</strong>, Freiburg<br />
Verleihung des trinationalen Oberrheinpreises<br />
„Prix Bartholdi 2005“. Ehrenpreis:<br />
Dr. Annette Schavan, B<strong>und</strong>esministerin für<br />
Bildung <strong>und</strong> Forschung.<br />
Die RegioGesellschaft ist deutsche Koordinationsinstanz<br />
der Veranstaltung.<br />
Unternehmenspräsentation in der Bar Mille Miglia Beim Glühwein: Harald Briem (BW-Bank Freiburg) <strong>und</strong><br />
Kl<strong>aus</strong> Kleinekort (LBBW Freiburg)<br />
Druck:<br />
Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung von<br />
Herter Druck, 79312 Emmendingen<br />
Telefon ++49/(0)7641/92 510<br />
www.herter-druck.de
Winter / Frühjahr 2006<br />
Regio-Info<br />
<strong>Nachrichten</strong> <strong>aus</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Politik</strong><br />
<strong>Unser</strong> <strong>Thema</strong>:<br />
<strong>BioValley</strong> – Quo vadis?<br />
Interview mit Dr. Bernd Dallmann<br />
Präsident des <strong>BioValley</strong> Zentralvereins<br />
Public Private Partnertship:<br />
ein Zukunftsmodell?<br />
Innovation durch grenzübergreifendes Profil:<br />
das Beispiel der Firma Actimage in Kehl<br />
Wir danken unseren Sponsoren 2006:<br />
eberle<strong>und</strong>kaiserwerbeagentur<br />
Sehr geehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />
als neuer Präsident der RegioGesellschaft begrüße ich Sie ganz<br />
herzlich. Ein besonderes Anliegen ist mir ein Wort des Dankes<br />
an meinen Vorgänger Hermann Frese für sein Engagement.<br />
Seine Handschrift wird in der RegioGesellschaft noch lange<br />
spürbar bleiben. Gleichfalls freue mich auf eine erfolgreiche<br />
Regio-Arbeit in diesem neuen Jahr mit allen Mitgliedern <strong>und</strong><br />
Gästen.<br />
2006 wird dabei ein Jahr der Neuorientierung für die RegioGesellschaft<br />
wie auch für die gesamte Oberrhein-Zusammenarbeit<br />
überhaupt. Die Gründung des Eurodistrikts mit unseren Nachbarn<br />
im Elsass steht unmittelbar bevor. Der Eurodistrikt wird<br />
eine neue Qualität in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
schaffen. Zusammen mit dem Vorstand werde ich daran<br />
arbeiten, den Verein als Bestandteil der grenzübergreifenden<br />
Kooperation am südlichen Oberrhein zu stärken. Die RegioGesellschaft<br />
sieht eine gute Chance, dass wir in der Region noch<br />
ein Stück weiter zusammenrücken. Diese Chance möchte ich in<br />
den drei Jahren, für die ich als Präsident gewählt bin, nutzen.<br />
Ich sehe den Bedarf, im Rahmen der klassischen Regiofelder<br />
wie Verkehr, Tourismus, Kultur <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> bestimmte Themen<br />
wie z.B. kommunale Ansiedlungspolitik oder Arbeitnehmermobilität<br />
am Oberrhein näher zu thematisieren. Im Februar<br />
beleuchtet die RegioGesellschaft zunächst im Rahmen der<br />
Reihe „Lörracher Gespräche“ die Medienkooperation am<br />
Oberrhein. Die Chefredakteurin des Senders France Bleu Alsace,<br />
Frau Emilienne Kauffmann, wird <strong>aus</strong> ihren Erfahrungen mit diesem<br />
<strong>Thema</strong> berichten <strong>und</strong> mit den Teilnehmern Perspektiven<br />
erörtern. Im Veranstaltungskalender dieser Ausgabe finden Sie<br />
weitere Details. Ich lade Sie schon jetzt zu dieser <strong>und</strong> unseren<br />
weiteren Veranstaltungen herzlich ein.<br />
Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches<br />
2006 <strong>und</strong> verbleibe mit fre<strong>und</strong>lichen<br />
Grüßen<br />
Dr. Dieter Salomon – Präsident
<strong>BioValley</strong> – Quo vadis?<br />
Interview mit Dr. Bernd Dallmann, Präsident von „<strong>BioValley</strong> – the Life Sciences Network“<br />
Die Fragen stellte RegioGesellschaft-Geschäftsführer<br />
Kai Hölscher<br />
Herr Dr. Dallmann, vergangenen Dezember<br />
feierte das trinationale Life Sciences-Cluster<br />
<strong>BioValley</strong> sein 10-jähriges Jubiläum. Die EU<br />
hat in zwei Interreg-Förderphasen dazu<br />
beigetragen, <strong>BioValley</strong> zu einer international<br />
bekannten Marke im Bereich der Life<br />
Sciences zu etablieren. Was macht das Bio-<br />
Valley so attraktiv?<br />
Zehn Jahre nach seinem Start ist <strong>BioValley</strong><br />
der führende trinationale Life Sciences-<br />
Cluster in Europa. Wir verfügen über die<br />
weltweit höchste Dichte an<br />
Life Sciences-Unternehmen<br />
im Vergleich zur Größe<br />
unserer Raumschaft. <strong>BioValley</strong><br />
ist heute ein etabliertes<br />
Netzwerk von r<strong>und</strong> 300<br />
Biotech-Unternehmen mit<br />
45.000 zukunftsorientierten<br />
Arbeitsplätzen <strong>und</strong> über<br />
150 akademischen Institutionen.<br />
Hinzu kommt die<br />
Dr. Bernd Dallmann<br />
Präsenz der weltweit führenden<br />
Pharma-Unternehmen, die Wissenschaft,<br />
Technologie-Transfer, Kapital<br />
<strong>und</strong> Märkte verbinden. Vier renommierte<br />
Universitäten, 70.000 Studierende, 15.000<br />
Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler,<br />
40 wissenschaftliche Institute sowie<br />
über 280 Forschungsgruppen sprechen<br />
für sich. Insgesamt 140 Unternehmen<br />
wurden in den vergangenen 10 Jahren im<br />
<strong>BioValley</strong> neu gegründet. <strong>BioValley</strong> bietet<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen wichtige<br />
Vorteile wie räumliche Nähe <strong>und</strong> verlässliche<br />
Rahmenbedingungen. Die Schweizer<br />
Seite kann mit den großen Pharmanamen<br />
auftrumpfen, Deutschland ist stark in<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Service, Frankreich vor<br />
allem im Zulieferbereich. Die Spezialisierung<br />
der Unternehmen <strong>und</strong> die Netzwerke<br />
der großen Firmen ergänzen sich.<br />
So kann sich der Cluster im weltweiten<br />
Wettbewerb positionieren <strong>und</strong> auch mit<br />
US-Clustern messen: In den letzten 15<br />
Jahren gingen fünf Nobelpreise in Medizin<br />
<strong>und</strong> Chemie an Namen <strong>aus</strong> dem Einzugsgebiet<br />
des <strong>BioValley</strong>. Ein weiterer<br />
wichtiger Standortvorteil ist neben dem<br />
gebündelten Fachwissen vor allem die<br />
Tatsache, dass die Menschen hier im Herzen<br />
Europas schon lange den europäischen<br />
Gedanken leben.<br />
Nach dem Auslaufen der EU-Fördermittel<br />
muss das <strong>BioValley</strong> nun zukünftig versuchen,<br />
finanziell auf eigenen Füßen zu stehen. Ist die<br />
trinationale Struktur stark genug, diese Her<strong>aus</strong>forderung<br />
zu bewältigen? Welche alternativen<br />
Finanzierungswege gibt es?<br />
<strong>BioValley</strong> hat beste Chancen, sich erfolgreich<br />
zu vermarkten: Die hohe Dichte an Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Firmenstandorten müssen wir<br />
auf eine breite wirtschaftliche Plattform stellen.<br />
Es hat sich gezeigt, dass <strong>BioValley</strong> in Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Technologiebereichen wie der<br />
Onkologie, Neurowissenschaften oder der<br />
zukunftsträchtigen Nanotechnologie große<br />
Stärken bietet. Diese Qualität der<br />
Firmen <strong>und</strong> der Forschung muss<br />
verstärkt mit mittelständischen<br />
Unternehmen <strong>und</strong> den globalen<br />
Akteuren in der Pharmaindustrie<br />
vernetzt werden. Gleichzeitig gilt<br />
es, die Kooperation der Wissenschaftsstandorte<br />
<strong>und</strong> der vier Universitäten<br />
im <strong>BioValley</strong> zu verstärken<br />
<strong>und</strong> auf diesem Weg die Finanzierung<br />
grenzüberschreitender Projekte<br />
zu sichern: Die Arbeit, die Bio-<br />
Valley leistet, sollte durch europäische Forschungsmittel<br />
weiter getragen <strong>und</strong> gefördert<br />
werden. Auf diesem Weg benötigt Bio-<br />
Valley starke politische Partner <strong>und</strong> ein politisches<br />
Bekenntnis zum Standort <strong>und</strong> seiner<br />
Einzigartigkeit. Beim Festakt zum 10-jährigen<br />
Bestehen von <strong>BioValley</strong> haben sich<br />
Oberbürgemeister Dieter Salomon, Regierungspräsident<br />
Sven von Ungern Sternberg,<br />
Präsident Adrien Zeller für das Elsaß <strong>und</strong><br />
Emil Jacob für die schweizerische Seite sowie<br />
Vertreter der EU für eine weitere Förderung<br />
des <strong>BioValley</strong> stark gemacht. Die nächste<br />
Interreg-Förderperiode wird aufgr<strong>und</strong> der<br />
neuen Förderbestimmungen der EU eine der<br />
Möglichkeiten für projektbezogene Förderung<br />
für uns werden, <strong>und</strong> das EU Forschungsprogramm,<br />
das von 2007 bis 2013<br />
laufen wird, verspricht weitere interessante<br />
Möglichkeiten. In der Region ist man sich<br />
einig: Die Marke <strong>BioValley</strong> muss erhalten<br />
<strong>und</strong> weiter entwickelt werden! Die neue<br />
Organisationsstruktur wird im Rahmen der<br />
bestehenden <strong>Wirtschaft</strong>sförderungen sichergestellt.<br />
Grenzübergreifende Zusammenarbeit ist eine<br />
Her<strong>aus</strong>forderung für jedes Netzwerk. Wird<br />
das <strong>BioValley</strong> von den Akteuren <strong>und</strong> hiesigen<br />
Unternehmen wirklich trinational gelebt?<br />
In sehr hohem Maße sogar! Die national<br />
starken Wachstumsregionen haben von der<br />
Aufbruchstimmung des jeweiligen Nachbarn<br />
profitiert <strong>und</strong> sich in ihrer Entwicklung<br />
gegenseitig befruchtet. Zehn Jahre nach<br />
dem Startschuss für die trinationale <strong>BioValley</strong>-Initiative<br />
weisen die drei Regionen<br />
Südbaden, Elsaß <strong>und</strong> Nordwestschweiz im<br />
Vergleich zu den jeweiligen nationalen<br />
Werten ein signifikant höheres Wachstum<br />
der Erwerbstätigen <strong>und</strong> des Bruttoinlandproduktes<br />
auf. Das ist aber nur die eine<br />
Seite des Erfolgs: <strong>BioValley</strong> liegt im Herzen<br />
Europas <strong>und</strong> ist auf dem Weg, von der Idee<br />
eines grenzüberschreitenden Standorts<br />
zum unverwechselbaren Markennamen<br />
nicht nur in Europa zu werden. Ein weiterer<br />
B<strong>aus</strong>tein dieses Erfolges muss nun auch die<br />
stärkere Verknüpfung <strong>und</strong> Kooperation der<br />
wissenschaftlichen Potenziale des Clusters<br />
werden, hin zu einer trinationalen Forschungsregion<br />
im Dreiländereck! Dies ist<br />
ohne gelebte grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
nicht denkbar.<br />
Wie sieht es mit der grenzübergreifenden<br />
Mobilität der Arbeitnehmer im <strong>BioValley</strong><br />
<strong>aus</strong>? Findet dort Aust<strong>aus</strong>ch statt?<br />
Dieser Aust<strong>aus</strong>ch hat eine lange Tradition<br />
<strong>und</strong> ist schon alleine durch die unterschiedlichen<br />
Lebensbedingungen begründet: Der<br />
wirtschaftliche Wohlstand im trinationalen<br />
<strong>BioValley</strong>, gemessen am Bruttoinlandsprodukt<br />
je Einwohner, differiert stark zwischen<br />
den drei Teilregionen. Die Nordwestschweiz<br />
ist Spitzenreiter mit 32.600 Euro je Einwohner.<br />
Baden nimmt mit 28.100 Euro den<br />
zweiten Platz ein vor dem Elsass mit 24.800<br />
Euro. Diese Unterschiede spiegeln sich auch<br />
in den Löhnen <strong>und</strong> Gehältern wider, eine<br />
Erklärung dafür, dass es zahlreiche Erwerbstätige<br />
während der letzten zwanzig Jahre<br />
vorgezogen haben, einen Arbeitsplatz<br />
jenseits der Grenze zu suchen: Durchschnittlich<br />
arbeiten r<strong>und</strong> 70.000 Grenzgänger<br />
<strong>aus</strong> dem Elsass in Deutschland oder<br />
in der Schweiz <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 25.000 Grenzgänger<br />
<strong>aus</strong> Südbaden im Großraum Basel.<br />
Die gemeinsamen historischen Wurzeln<br />
machen es leichter, eine Regionalität am<br />
Arbeitsmarkt zu entwickeln, man fühlt sich<br />
nicht im Ausland, sondern in der Region.
In einem Positionspapier wird als Ziel die<br />
Schaffung eines „<strong>BioValley</strong> Institute of Technology“<br />
genannt, das die trinationale Initiative<br />
zentral vermarkten könnte. Wie genau<br />
könnte ein solches Institut <strong>aus</strong>sehen?<br />
Der große, übergeordnete Gedanke ist hier<br />
die Schaffung einer europäischen Wissens<strong>und</strong><br />
Forschungsregion. Dieser Gedanke ist<br />
eng mit den projektbezogenen EU Förderprogrammen<br />
für die Zeit nach Interreg III<br />
Angesichts leerer Kassen suchen immer<br />
mehr Kommunen nach neuen Wegen in<br />
der Wahrnehmung ihrer öffentlichen<br />
Aufgaben. Das <strong>aus</strong> England stammende<br />
Modell des Public Private Partnerships (PPP)<br />
ist ein Konzept, das bisher von der öffentlichen<br />
Verwaltung wahrgenommene Aufgaben<br />
beim Bau oder der Sanierung öffentlicher<br />
Gebäude wie Schulen <strong>und</strong> ihre<br />
anschließende Bewirtschaftung auf private<br />
Partner überträgt. Experten sehen bei der<br />
Vergabe an Privatunternehmen ein Einsparungspotenzial<br />
von 15–20 % gegenüber<br />
einer Eigenrealisierung in den kommunalen<br />
H<strong>aus</strong>halten. Als Gründe werden hierfür<br />
Effizienzgewinne bei der Zusammenlegung<br />
mehrerer Projekte, vereinfachte Ausschreibungs-<br />
<strong>und</strong> Vergabeverfahren wie auch<br />
unterschiedliche Tarifstrukturen genannt.<br />
PPP steht zur Zeit vor allem in Freiburg zur<br />
Diskussion. Es geht um einen Investitionsbedarf<br />
von über 60 Millionen Euro für die<br />
Sanierung <strong>und</strong> Bewirtschaftung von zehn<br />
städtischen Schulen <strong>und</strong> für die Hauptfeuerwache.<br />
Nur mittels PPP, so argumentiert<br />
die Stadtverwaltung, lasse sich ein weiterer<br />
Werteverzehr des städtischen Immobilienvermögens<br />
aufhalten. Das Rath<strong>aus</strong> sieht<br />
den Vorteil gegenüber einer Eigenrealisierung<br />
im H<strong>aus</strong>halt durch eine Machbarkeitsstudie<br />
der renommierten West-KC<br />
bestätigt, die von einem Effizienzvorteil von<br />
fast 15 % <strong>aus</strong>geht. Kritiker sehen durch<br />
PPP die politische Einflussnahme ge<br />
schwächt. Nicht mehr der Gemeinderat<br />
verknüpft. Es ist erklärter politischer Wille<br />
in Brüssel <strong>und</strong> Straßburg, grenzüberschreitende<br />
Forschungskooperationen zu<br />
stärken. Gemeint sind dabei regionale<br />
technologische Initiativen, grenzüberschreitende<br />
Infrastrukturen <strong>und</strong> ähnliches.<br />
Die Wissenschaften tragen hier zum<br />
europäischen Einigungsprozess bei. Ein<br />
Netzwerk wie <strong>BioValley</strong> ist hier schon heute<br />
bester Ausgangspunkt für gemeinsame<br />
Projekte, die unter dem Dach eines sozu-<br />
Public Private Partnership: ein Zukunftsmodell?<br />
hätte nach der Vergabe eines PPP-Projekts<br />
die Kontrolle über das Projekt, sondern in<br />
erster Linie der private Träger. Zudem<br />
macht das Regierungspräsidium als Aufsichtsbehörde<br />
geltend, dass die von der<br />
Stadt zu leistenden Aufwendungen im<br />
Einklang mit der finanziellen Leistungsfähigkeit<br />
des H<strong>aus</strong>halts stehen müssen.<br />
Ob PPP also in Freiburg eine Zukunft hat,<br />
wird sich im Frühjahr im Gemeinderat entscheiden.<br />
Fortsetzung folgt!<br />
PPP: B<strong>aus</strong>telle der Zukunft<br />
sagen virtuellen „<strong>BioValley</strong> Institute of<br />
Technology“ vermarktet werden sollen. Das<br />
Institut ist keine verortete Institution,<br />
sondern vielmehr ein Arbeitsprinzip für Forschungsprojekte<br />
innerhalb von <strong>BioValley</strong>.<br />
So können wir das Profil von <strong>BioValley</strong><br />
deutlich schärfen!<br />
Herr Dr. Dallmann, vielen Dank für das<br />
Gespräch<br />
Mitglieder aktuell<br />
Als Neumitglied dürfen wir begrüßen:<br />
Mitgliedschaft Unternehmen / Kommunen<br />
An American Language School,<br />
Rheinfelden<br />
Einzelmitgliedschaften<br />
Miriam Gross, Freiburg<br />
Ehrung<br />
Die RegioGesellschaft Schwarzwald-<br />
Oberrhein erhielt auf der Mitgliederversammlung<br />
am 5. Oktober 2005 mit<br />
Dr. Dieter Salomon einen neuen Präsidenten<br />
<strong>und</strong> damit einen Nachfolger von Herrmann<br />
Frese, der das Amt seit 1999 <strong>aus</strong>geübt<br />
hatte. Bei dieser Gelegenheit wurde<br />
Herrmann Frese die Ehrenpräsidentschaft<br />
für besondere Verdienste um die regionale<br />
Zusammenarbeit verliehen.<br />
Dr. Dieter Salomon gratuliert seinem Vorgänger<br />
Herrmann Frese