110 Jahre: Kirchenchor St. Antonius - Ortsausschuss Bonn-Dransdorf

Im Gottesdienst erfährt Ihr Tun die größte Auszeichnung: Sie singen
nicht nur in der Messe, sondern die Messe selbst. Ihr Singen
ist deshalb Teil der Liturgie, nicht nur Verschönerung und fromme
Berieselung.
Immer wieder haben Christen erfahren, was Martin Luther in die
klassischen Worte gefasst hat: „So sie’s nicht singen, glauben sie’s
nicht.“ Ohne Singen versandet unser Glaube, er wird sang- und
klanglos. Wenn unser Glauben, Hoffen und Lieben nicht eines Tages
verstummen soll, brauchen wir die Musik in all ihren Formen
und Facetten, Farben und Variationen.
„Musik – Du Sprache wo Sprachen enden!“ Diese Einsicht des
Dichters Rainer Maria Rilke lässt uns ahnen, was es mit den Melodien,
Harmonien und Rhythmen auf sich haben könnte. Freilich
muss ein solcher Gesang vital und begeisternd sein, unverbraucht
und feurig.
Ich wünsche Ihnen von Herzen das „Feuer der ersten Liebe“. Ich
erbitte für Sie Freude an der Musik und den Mut, Altes mit Neuem
zu verbinden.
Sie singen in der Gemeinde, mit der Gemeinde und für die Gemeinde.
Das ist Ihre Berufung – in einer Welt zunehmender Versteppung
und geistlicher Unterernährung!
Ich danke Ihnen allen für Ihr großes Engagement.
Gott segne Sie und lasse Sie auch künftig mit alten und neuen
Melodien die Erkennungsmelodie aller Christen singen: das Halleluja
der Erlösten.
In dankbarer Verbundenheit
Wolfgang Bretschneider
Diözesanpräses für die Kirchenchöre
im Erzbistum Köln
Bonn, am Festtag des hl. Franziskus 2007
6 110 Jahre Kirchenchor St. Antonius