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SFT 6/84 - Science Fiction Times

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14 <strong>Science</strong> <strong>Fiction</strong> <strong>Times</strong> 6/<strong>84</strong>NORBERT STRESAUGUT UND SCHLECHTMET ALSTORM - DIE VERNICH­TUNG DES JARED-SYN(Metalstorm - The Destruction ofJared-Syn), USA 1983Regie: Charles BandDrehbuch: Alan J. Adler3-D-Kamera: Mac AbibergMusik: Richard Bandmit Jeffrey Byron, Tim Thomerson,Kelly Preston, Mike Preston, RichardMollHandlung und Personenkonfigurationkönnten aus einem Randolph Scott­Western stammen: Jared-Syn als böserBube, der die Indianer zum Kampf gegendie weißen Siedler aufstachelt; Dogenals einsamer Sheriff, der den Schurkenstoppen muß; ein leicht exzentrischerFührer, der Dogen ins Indianerterritoriumgeleitet, wo dieser denHäuptling im Duell besiegt und mit seinerHilfe schließlich die Macht Jared­Syns bricht.Die SF-Elemente in METALSTüRM- Zyklopen auf dem Wüstenplanetenstatt Indianer in Arizona, Gleiter undDimensionstunnel anstelle eines Pferds,Laserstrahler und rote Todeskristallestatt Colts - sind allenfalls Staffage,neue Politur auf einem alten Genre.Acht Jahre nach DER SHOOTIST erhebtsich der Western wie Phönix ausder Hill/Spencer-Parodieasche - neugeboren,ungleich sadistischer und um einigefaschistoide Leitbilder "bereichert".Uralte Topoi werden da verkürzt undmeistens ohne Unterbau in eine mehroder minder ausgeprägte Endzeitumgebunggestellt, sei es das urbane Milieubei Walter Hili (THE WARRIORS,NUR 48 STUNDEN), die Zivilisationsdämmerungin den Barbarenstreifenoder - am effektivsten - ein postatomaresSzenario der MAD MAX-Varietät.Die Konventionen, die sich so herausgebildethaben, ignoriert CharlesBand freilich zum großen Teil. ErfreulicherNebeneffekt: MET ALSTORM, derdie Western-Mythologie weitaus besserbeherrscht als der unsägliche STRY­KER, bricht mit dem Brutalo-Image derGattung. Mit der Distanzierung abermuß sich der Film auch verstärkt aufdie alten abgestandenen Konfliktsituationenund - was das Technische anbelangt- seine 3-D-Effekte verlassen. Sowirkt manches (wie etwa die unmotiviertenDimensionssprünge, obwohl sichgerade in ihnen mitunter farbdramaturgischInteressantes tut) an dieser etwasunentschlossenen Melange aus Alt undNeu reichlich aufgesetzt. Unter demStrich bleibt ein durchschnittliches, anachronistischangehauchtes B-Picture,dessen größtes Plus wohl die beachtliche3-D-Fotographie darstellt.DAS HAUS DER LANGENSCHATTEN(House of the Long Shadows), GB I982Regie: Pete WalkerDrehbuch: Michael ArmstrongKamera: Norman LangleyMusik: Richard Harveymit Yincent Price, Christopher Lee,Peter Cushing, Desi Amaz jr., JohnCarradineRedest du über meinen Film, Junge?Nachdem diverse Verleihe den Film wieSauerbier herumreichten, hat der Geheimtipdes 2. Berliner Fantastivals nunendlich bei lTT-Contrast-Video einenverdienten Platz gefunden.Eine Wette mit seinem Verleger- 24Stunden fiir ein zweites "Wu theringHeights" - fUhrt einen jungen Schriftstellerin ein altes einsames Schloß. Diegesuchte Ruhe freilich weicht rechtschnell einem Grand-Guignol-Familiendrama,als die merkwürdigsten Figurenauftauchen. John Carradine stellt sichals Hausverwalter vor; kurz danach fmdensich unter Blitz und Donnergrollendrei weitere Horeostars ein, um nachdem, seit Kindeszeit im Turm eingesperrten,mißratenen Bruder zu sehen.Doch der ist nicht mehr da.HAUS DER LANGEN SCHATTENist ein köstliches Vexierspiel voll desschwarzen Humors und der doppeltenEnden, ein ebenso stilbewußt wie glänzendinszeniertes Pastiche jener Gruselsehockeraus längst vergessenen Zeiten,in dem die erstklassige Besetzung augenzwinkerndmit dem jeweiligen Imagekokettiert. Ein Film fiir den Fan, denman eigentlich nur in der Originalfassungin vollen Zügen genießen kann.

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