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Mehr Privat für einen starken Staat - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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Kommentar<br />

Risiken <strong>für</strong> die Stadt mininieren<br />

Die Zukunftsfähigkeit Hamburgs hängt entscheidend von einer wachstumsorientierten<br />

Wirtschafts- und Industriepolitik ab. Nur so werden<br />

wir Beschäftigung und Wohlstand <strong>für</strong> Stadt und Metropolregion sichern<br />

können. Dem <strong>Staat</strong> fällt dabei die Aufgabe zu, <strong>einen</strong> zuverlässigen Ordnungsrahmen<br />

sicherzustellen und durchzusetzen. <strong>Staat</strong>liches Handeln<br />

ist folgerichtig nur dann zwingend notwendig, wenn faire Wettbewerbsbedingungen,<br />

die Kontrolle von Monopolen und Kartellen o<strong>der</strong><br />

Chancengerechtigkeit und Soziale Teilhabe gesichert werden müssen.<br />

Die langjährige Hamburger Praxis geht<br />

bei weitem darüber hinaus. Hamburger<br />

Politik hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

selten als Hüter einer auf<br />

Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand<br />

ausgerichteten Ordnungspolitik<br />

verstanden. Stattdessen trat die Stadt<br />

lieber selbst als Unternehmer auf. Für<br />

die FDP gibt es gute Gründe, dieses<br />

<strong>Staat</strong>sengagement kritisch zu begleiten:<br />

nicht wegen des <strong>Privat</strong>isierens<br />

um des <strong>Privat</strong>isierens Willen, son<strong>der</strong>n<br />

wegen unserer klaren Zielsetzung, mit<br />

den Ressourcen <strong>der</strong> Stadt nachhaltig<br />

und sparsam umzugehen und Risiken<br />

<strong>für</strong> Hamburg zu minimieren. Bei je<strong>der</strong><br />

Beteiligung, bei jedem Unternehmen<br />

<strong>der</strong> Stadt müssen wir uns stets und<br />

ständig fragen, inwieweit diese Aufgaben<br />

nicht mindestens genauso gut von<br />

privaten Unternehmen erbracht werden<br />

können.<br />

Konkreten Anlass dazu gibt es reichlich:<br />

Hamburg ist ein Großunternehmer.<br />

Die Stadt ist an mehr als 100 rechtlich<br />

selbständigen Unternehmen des<br />

privaten und öffentlichen Rechts beteiligt.<br />

Das Spektrum reicht von veritablen<br />

Konzernen wie <strong>der</strong> Stadtreinigung o<strong>der</strong><br />

dem UKE über Monopolisten wie Hamburg<br />

Wasser und <strong>der</strong> Hochbahn bis zu<br />

Hamburg Energie o<strong>der</strong> dem Reisering<br />

Hamburg. Kein Zweifel: Eine ganze Reihe<br />

dieser gut 100 Unternehmen haben<br />

eine essentielle Bedeutung <strong>für</strong> das<br />

Funktionieren des Gemeinwesens in<br />

unserer Stadt, dienen etwa <strong>der</strong> Daseins<strong>für</strong>sorge.<br />

Bei einer ganzen Reihe an<strong>der</strong>er<br />

Unternehmen innerhalb dieser Hun<strong>der</strong>tschaft<br />

stellt sich allerdings ebenso<br />

unzweifelhaft die Frage, warum die<br />

Stadt sie betreibt und damit privaten<br />

Anbietern Konkurrenz macht. Zum Beispiel<br />

beim Reisering Hamburg: Der Bustouristiker<br />

bietet zu vergleichbaren<br />

Konditionen vergleichbare Transport-<br />

Dienstleistungen wie viele an<strong>der</strong>e Firmen<br />

dieser Branche – wozu? O<strong>der</strong> Hamburg<br />

Energie: Dutzende private Anbieter<br />

„sauberer Energie“ tummeln sich<br />

am Markt, darunter auch Hamburger<br />

Firmen. Warum muss die Stadt hier<br />

aktiv sein und zudem mit Millionen<br />

Euro des Monopolisten Hamburg Wasser<br />

Hamburg Energie quer subventionieren?<br />

O<strong>der</strong> Hapag Lloyd: Die Groß -<br />

ree<strong>der</strong>ei mag von historischer wie aktueller<br />

Bedeutung <strong>für</strong> Hamburgs Hafen<br />

sein. Aber wieso muss <strong>der</strong> Senat seine<br />

Beteiligung erheblich vergrößern und<br />

damit ein in Zeiten weltwirtschaftlicher<br />

Unruhe beson<strong>der</strong>s hohes Risiko in Höhe<br />

von rund 1,1 Milliarden Euro eingehen?<br />

Quelle: Rechnungshof Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Son<strong>der</strong>bericht Haushaltslage 2011<br />

Katja Suding MdHB<br />

Vorsitzende <strong>der</strong> FDP-Fraktion<br />

Katja Suding, geboren 1975 in Vechta,<br />

studierte Kommunikations- und<br />

Politikwissenschaft sowie Romanistik<br />

in Münster. Noch vor ihrem Magister-<br />

Abschluss arbeitete sie als Leiterin <strong>der</strong><br />

Abteilung Marketing und PR bei <strong>der</strong><br />

music-licence.com AG und anschließend<br />

als Leiterin Verkaufsför<strong>der</strong>ung bei <strong>der</strong><br />

Otto Office GmbH.<br />

Die selbstständige PR- und Kommuni -<br />

kationsberaterin führte die FDP 2011 als<br />

Spitzenkandidatin nach sieben Jahren<br />

zurück in die Hamburgische Bürgerschaft.<br />

Seit März 2011 ist Suding Vorsitzende<br />

<strong>der</strong> FDP-Fraktion. Sie ist Mitglied<br />

im Präsidium <strong>der</strong> FDP Hamburg und<br />

im FDP-Bundesvorstand.<br />

Bereinigte Gesamteinnahmen<br />

und -ausgaben 1995 bis 2014<br />

(Mio. Euro)<br />

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