Mehr Privat für einen starken Staat - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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Namen und Nachrichten<br />
NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREIS<br />
75 Jahre Windpark –<br />
eine Zwischenbilanz<br />
Kaiser-Wilhelm-Koog. Fünf Windenergieanlagen<br />
mit einer Gesamtleistung<br />
von 7.400 Kilowatt stehen heute im<br />
Windenergiepark Westküste im Kaiser-<br />
Wilhelm-Koog. Diese Anlagen, die das<br />
Ergebnis des zweiten Repowering von<br />
ursprünglich insgesamt 38 Windenergieanlagen<br />
sind, gaben im letzten Jahr<br />
19 Millionen Kilowattstunden elektrische<br />
Energie in das Netz <strong>der</strong> Schleswig-<br />
Holstein Netz AG ab. Rechnerisch können<br />
damit 5.430 Einfamilienhäuser mit<br />
CO2-freier Energie versorgt werden.<br />
Der Windpark war <strong>der</strong> erste. Vor 25<br />
Jahren entstand er unter <strong>der</strong> Ägide <strong>der</strong><br />
Vorgängerunternehmen von E.ON Hanse<br />
AG (Preußenelektra) und Vattenfall<br />
Europe Windkraft GmbH (HEW) sowie<br />
<strong>der</strong> Entwicklungsgsesellschaft Brunsbüttel<br />
und beherbergte damals die<br />
„Große Windkraftanlage GROWIAN“,<br />
die sich schnell als untauglich erwies,<br />
und 30 Windrä<strong>der</strong> mit 1.000 Kilowatt<br />
Leistung erbrachte. Ein gewaltiger Fortschritt.<br />
Am 24. August, exakt auf den<br />
Tag nach <strong>der</strong> Grundsteinlegung, wurde<br />
das Jubiläum gefeiert.<br />
„Mit dem Windpark haben wir 1987<br />
ein gutes Stück Pionierarbeit <strong>für</strong> die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Windenergie geleistet<br />
und so den Grundstein <strong>für</strong> die heutige<br />
Energiewende gelegt“, sagte E.ON-Hanse-Chef<br />
Hans-Jakob Tiessen. Während<br />
vor 25 Jahren nur etwa 30 Kraftwerke<br />
Strom produzierten, sind es inzwischen<br />
35.000 „dezentrale“, also kleine und<br />
kleinste Anlagen, die Strom in das E.ON-<br />
Netz einspeisen. Zusammen bringen sie<br />
es auf eine Leistung von über 4.000<br />
Megawatt. Unter ihnen sind knapp<br />
2.400 Windrä<strong>der</strong> mit zusammen 2.600<br />
Megawatt Leistung.“<br />
Die Windenergie in Schleswig-Holstein<br />
sei ein ganz entscheiden<strong>der</strong> Faktor<br />
<strong>für</strong> das Gelingen <strong>der</strong> Energiewende<br />
in Deutschland, sagte die <strong>Staat</strong>ssekretärin<br />
im Energiewendeministerium,<br />
Ingrid Nestle. „Onshore-Wind ist gleichzeitig<br />
regionaler Wirtschaftsmotor, Klimaschützer<br />
und Billigmacher <strong>der</strong> Energiewende.“<br />
Tiessen und <strong>der</strong> Landrat des<br />
Kreises Dithmarschen, Dr. Jörn Klimant,<br />
warnten aber auch vor einem unkontrollierten<br />
Ausbau <strong>der</strong> Windenergie.<br />
Schon heute seien die Netze nicht mehr<br />
in <strong>der</strong> Lage, Strom im Wert von 20 Millionen<br />
Euro aufzunehmen. Dementsprechend<br />
müßten die Anlagen abgeregelt<br />
werden. Die Tendenz sei überdies<br />
stark steigend. Die Akzeptanz <strong>der</strong> er -<br />
neu erbaren Energien beim Bürger –<br />
„<strong>der</strong> letztlich die Zeche zahlt“ – drohe<br />
damit zu kippen. „Die Entkoppelung<br />
Schleswig-Holstein lebt<br />
die Energiewende<br />
In Schleswig-Holstein wird es beson<strong>der</strong>s<br />
deutlich: Hier ist die Windenergie das<br />
Rückgrat <strong>der</strong> Energiewende. <strong>Mehr</strong> als<br />
3.200 Megawatt Leistung sind im Land<br />
zwischen den Meeren installiert. Innerhalb<br />
<strong>der</strong> nächsten beiden Legislatur -<br />
perioden soll sich dieser Wert verdreifachen.<br />
Damit bleibt Schleswig-Holstein<br />
wie in <strong>der</strong> Vergangenheit auch in<br />
Zukunft Stromexportland. Die größte<br />
Chance ist dabei die Onshore-Wind -<br />
energie. Insbeson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> Westküste,<br />
wo sich das Modell <strong>der</strong> Bürgerwindparks<br />
etabliert hat, wird <strong>der</strong> größte<br />
Zubau erwartet. Hier ist auch die<br />
Akzeptanz am höchsten – nicht zuletzt<br />
wegen <strong>der</strong> attraktiven Beteiligungsmodelle<br />
<strong>für</strong> Anwohner und finanziellen<br />
Anreize <strong>für</strong> Kommunen. In Nordfriesland<br />
wirbt selbst die Tourismusbranche<br />
mit Standortvorteilen und<br />
Wertschöpfungsfaktoren. Eine „100-<br />
Prozent-Erneuerbar-Region“ lockt zu -<br />
sätzliche Gäste an. Der Bundesverband<br />
52 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012<br />
Windrä<strong>der</strong> in Schleswig-Holstein: vor 25 Jahren gewöhnungsbedürftig,<br />
heute <strong>für</strong> uns unverzichtbarer Energiespen<strong>der</strong><br />
von Anlagenbau und Netzausbau war<br />
ein Fehler“, sagte Tiessen. Ihn gelte es<br />
genauso zu korrigieren wie die einseitige<br />
Belastung <strong>der</strong> Verbraucher in den<br />
wind<strong>starken</strong> Regionen. Eine Fehlentwicklung<br />
sei auch die überproportionale<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Photovoltaik. Auf sie<br />
entfällt 25 Prozent <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung, aber<br />
sie trägt lediglich zehn Prozent <strong>der</strong> al -<br />
ter nativen Energieerzeugung bei. WB<br />
persönliche Mitgliedschaften seit 2002<br />
Windenergie (BWE) begrüßt das Engagement<br />
<strong>der</strong> Bürger und <strong>der</strong> Landesregierung,<br />
welche die Energiewende<br />
anpacken wollen und sich ambitionierte<br />
Ziele stecken. Wenn das Ziel „300<br />
Prozent Erneuerbar“ erreicht werden<br />
soll, kommt dem Netzausbau, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit deutlich vernachlässigt<br />
wurde, beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Hier<br />
politisch mehr Druck aufzubauen und<br />
die Energiewende nicht den Netzbetreibern<br />
zu überlassen, sei eine gemeinschaftliche<br />
Herkulesaufgabe.<br />
Zwischenzeitlich ist die Windenergie<br />
an Land eine <strong>der</strong> günstigsten unter<br />
allen Erneuerbaren. Im Jahr 2012 liegen<br />
die gesamtgesellschaftlichen Kosten<br />
einer Kilowattstunde dieser Form <strong>der</strong><br />
CO2-freien Energieerzeugung nur noch<br />
bei 8,1 Cent/kWh; würde man vermiedene<br />
Brennstoffimporte und staatliche<br />
För<strong>der</strong>ungen bei den konventionellen<br />
Energieträgern einpreisen, betragen die<br />
Kosten <strong>für</strong> Braunkohle zum Beispiel<br />
15,6 Cent/kWh. Dies hat eine vom BWE<br />
initiierte Studie ergeben. WB<br />
persönliche Mitgliedschaft seit 2010