Mehr Privat für einen starken Staat - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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Mittagsveranstaltung <strong>der</strong> Sektion Dithmarschen am 15. August 2012<br />
im Hause Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH in Brunsbüttel<br />
Knut Frisch (Leiter <strong>der</strong> Anlage, li.) mit Dr. Rolf Koschorrek MdB<br />
Im Jahr 1976 ging das Kernkraftwerk<br />
Brunsbüttel ans Netz. Das damalige<br />
Gemeinschaftsunternehmen von HEW<br />
und PreußenElektra war das erste<br />
Kernkraft werk in Schleswig-Holstein<br />
und <strong>der</strong> erste Siedewasserreaktor in<br />
Deutschland. Seit 2007 produziert es<br />
k<strong>einen</strong> Strom mehr. Damals war es <strong>für</strong><br />
Knut Frisch, Leiter <strong>der</strong> Anlage<br />
Kernkraftwerk Brunsbüttel<br />
GmbH & Co. oHG, im Gespräch<br />
mit unserem Redakteur<br />
Wolfgang Buhmann<br />
Wann, Herr Frisch, glauben Sie, beginnt<br />
<strong>der</strong> Abriß?<br />
Das Kernkraftwerk Brunsbüttel befindet<br />
sich <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Nachbetriebsphase.<br />
Einen genauen Zeitplan <strong>für</strong> den<br />
Rückbau gibt es noch nicht – den können<br />
wir erst erstellen, wenn geklärt ist,<br />
wann zum Beispiel alle Brennelemente<br />
in Castoren verladen werden können<br />
und wann ein Endlager <strong>für</strong> schwachund<br />
mittelradioaktive Abfallstoffe zur<br />
Verfügung steht. Der Rückbau selbst<br />
erfolgt – nach Vorliegen <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Genehmigungen – in mehreren Schritten:<br />
In einem ersten Schritt werden die<br />
48 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Oktober 2012<br />
Rückbau des<br />
Kernkraftwerkes<br />
Brunsbüttel<br />
technisch-logistische<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>für</strong> die Region<br />
Sanierungs- und Wartungsarbeiten<br />
abgeschaltet worden. In diesem Zu -<br />
stand wurde es, inzwischen im Besitz<br />
des schwedischen Energiekonzerns<br />
Vattenfall als Betriebsführer und dem<br />
Preag-Nachfolger E.ON Kernkraft, eines<br />
<strong>der</strong> ersten Opfer <strong>der</strong> Energiewende. Ein<br />
Wie<strong>der</strong>anfahren ist unwahrscheinlich,<br />
Brennelemente aus dem Kernkraftwerk<br />
entfernt und dann die Kraftwerkskomponenten<br />
zurückgebaut. Anschließend<br />
können die Gebäudeteile abgerissen<br />
werden.<br />
Was wird mit dem strahlenden Material,<br />
dem bisher angefallenen schwachund<br />
mittelradioaktiven Abfall sowie<br />
aus den unverbrauchten Brennele -<br />
menten?<br />
Abgebrannte Brennelemente werden<br />
in Castoren verladen und im Stand -<br />
ortzwischenlager gelagert, bis ein Endlager<br />
<strong>für</strong> hochradioaktiven Abfall zur<br />
2030, 2035 könnten nach heutigem<br />
Kenntnisstand auf dem Ge lände am<br />
Elbufer wie<strong>der</strong> Schafe weiden. „Der<br />
Rückbau eines Kernkraftwerks ist insgesamt<br />
sehr viel komplexer als die<br />
Montage beim Neubau“, sagt Knut<br />
Frisch. Der Leiter des KKB skizzierte bei<br />
einem Besuch des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong> die Perspektive <strong>der</strong> Anlage.<br />
Was bedeutet <strong>der</strong><br />
Rückbau des Kernkraftwerkes<br />
<strong>für</strong> die<br />
Region? Antworten<br />
fanden die Teilnehmer<br />
im Vortrag von<br />
Knut Frisch<br />
Verfügung steht. Für schwach- und mittelradioaktive<br />
Abfallstoffe ist Schacht<br />
Konrad als Endlager vorgesehen. Frische,<br />
also noch nicht bestrahlte Brennelemente<br />
können in an<strong>der</strong>en Kernkraftwerken<br />
eingesetzt werden.<br />
Probleme gibt es also sowohl bei den<br />
Zwischen- und/o<strong>der</strong> Endlagerstätten<br />
als auch bei den Transportbehältern,<br />
den Castoren? Und die sind bislang<br />
ungelöst?<br />
Für die neue Generation <strong>der</strong> Transport -<br />
behälter liegt noch keine Zulassung vor.<br />
Es wird also einige Jahre dauern, bis<br />
ausreichend Behälter <strong>für</strong> die Brennelemente<br />
zur Verfügung stehen. Das Endlager<br />
Schacht Konrad <strong>für</strong> schwach- und<br />
mittelradioaktive Stoffe soll nach <strong>der</strong>zeitiger<br />
Planung frühestens ab 2019 ge -<br />
nutzt werden können. Der Fertigstellungstermin<br />
ist in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
allerdings bereits mehrfach verschoben<br />
worden. Über ein Endlager <strong>für</strong> hochra-