Mehr Privat für einen starken Staat - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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Foto: Bildarchiv Vattenfall<br />
Eine Treppe <strong>für</strong> Fische:<br />
Elbaufstieg leicht gemacht<br />
Tiere und Pflanzen brauchen ökologisch intakte Landschaften und gesunde<br />
Biotope. Viele Tier- und Pflanzenarten sind heute vom Aussterben bedroht,<br />
denn es fehlen diese intakten Lebensräume, <strong>der</strong> nötige Schutz und <strong>der</strong> wichtige<br />
Rückzugsraum, um sich ungestört zu entwickeln. Umso erfreulicher ist<br />
<strong>der</strong> große Erfolg <strong>der</strong> Fischaufstiegsanlage bei Geesthacht, die das Energieunternehmen<br />
Vattenfall errichtet hat.<br />
Seit ihrer Inbetriebnahme im September<br />
2010 hat sie sich zum Glücksfall <strong>für</strong><br />
heimische Fischarten entwickelt. An<br />
einigen Tagen passieren bis zu 25.000<br />
Tiere die Fischtreppe in <strong>der</strong> Elbe, überwiegend<br />
Flussneunaugen, Stichlinge<br />
und Weißfische. Auch seltene Arten wie<br />
Quappe und Nordseeschnäpel wurden<br />
beobachtet.<br />
Im Hamburger Hafen schwimmen<br />
nicht nur große Schiffe, son<strong>der</strong>n auch<br />
viele große und kleine Fische. Der Elbstrom<br />
ist Aufstiegsfluss, Laichgebiet und<br />
Kin<strong>der</strong>stube vieler Fischarten, die<br />
ansonsten im Meer leben und zum Laichen<br />
flussaufwärts streben. Seit das<br />
Elbwasser nicht mehr durch die Industrie<br />
stark belastet ist, wan<strong>der</strong>n vermehrt<br />
Lachse, Meerforellen, Neunaugen,<br />
Aale, Stinte und Stichlinge im<br />
Fluss.<br />
Für viele Fische fand die Wan<strong>der</strong>ung<br />
bis Herbst 2010 in Geesthacht ein Ende.<br />
Die 1960 dort entstandene riesige Staustufe<br />
verhin<strong>der</strong>te <strong>einen</strong> weiteren Aufstieg.<br />
Mit dem Sperrwerk staut das<br />
Wasser auf vier Meter über Normalnull<br />
und begrenzt so den Einfluss <strong>der</strong> Gezeiten<br />
<strong>der</strong> Nordsee auf die Oberelbe. Was<br />
gut war <strong>für</strong> die Schifffahrt wurde <strong>für</strong><br />
die Fische zum unüberwindbaren Hin<strong>der</strong>nis.<br />
Einige Fischarten können die<br />
Staustufe über eine kleinere Fischtreppe<br />
am Südufer <strong>der</strong> Elbe überwinden.<br />
Für größere Fische ist diese Anlage nicht<br />
geeignet. Die als Begleitmaßnahme<br />
zum Bau des Steinkohlekraftwerks<br />
Moorburg errichtete Fischaufstiegsanlage<br />
soll nicht nur den Fischbestand in<br />
<strong>der</strong> Elbe langfristig erhalten, son<strong>der</strong>n<br />
auch da<strong>für</strong> sorgen, dass sich die Fischpopulation<br />
weiter vermehrt.<br />
PR Vattenfall<br />
Bisher hat das rund 20 Millionen<br />
Euro teure Bauwerk alle Erwartungen<br />
übertroffen: Zwischen September 2010<br />
und Anfang dieses Jahres haben rund<br />
750.000 Fische die Anlage passiert. Jetzt<br />
im Herbst kann man den Zug <strong>der</strong> Lachse<br />
und den <strong>der</strong> Neunaugen beobachten.<br />
Fische aus 43 verschiedenen Arten<br />
sind gezählt worden, darunter auch<br />
schwimmschwache Arten wie Stint und<br />
Stichling. Gesichtet wurden auch Bachsaiblinge,<br />
Barben, Silberkarpfen und<br />
Zopen. Fachleute erwarten, dass <strong>der</strong><br />
Aufstiegsanlage von Vattenfall eine<br />
entscheidende Bedeutung beim Wie<strong>der</strong>ansieldungsprojekt<br />
des Europäischen<br />
Störs zukommt. Mit Erfolgen<br />
kann allerdings erst in zehn Jahren<br />
gerechnet werden.<br />
Elbfische schlupfen ungehin<strong>der</strong>t: Die<br />
Geesthachter Fischtreppe gilt als Innovation<br />
mit wissenschaftlicher Begleitung.<br />
Das Projekt ist in Technik und<br />
Ausmaß in Europa einzigartig. Die An -<br />
lage mit einer Gesamtlänge von 550<br />
Metern besteht aus 45 einzelnen<br />
Becken, die jeweils links und rechts <strong>für</strong><br />
die Fische durch zwei senkrechte Schlitze<br />
passierbar sind. Die Schlitze sind<br />
jeweils 1,20 Meter breit. Jedes einzelne<br />
<strong>der</strong> 45 Becken hat mit 16 Metern Breite,<br />
neun Metern Länge und einer Wassertiefe<br />
von rund 1,75 Metern ausreichend<br />
Volumen. Die Form und Länge <strong>der</strong><br />
Fischtreppe wurde den Uferbedingungen<br />
<strong>der</strong> Elbe angepasst. Der in Geesthacht<br />
umgesetzte „Doppelschlitzpass“<br />
ist weltweit erfolgreich im Einsatz; die<br />
Form als „verschlungener Verlauf“ war<br />
jedoch bislang unbekannt. EJH<br />
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