Mehr Privat für einen starken Staat - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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Hauptursachen. Zunächst gebe es zu<br />
viele Marktteilnehmer, wobei immer<br />
wie<strong>der</strong> das Verhalten Einzelner Unruhe<br />
in das Ratenniveau bringe. Zum an<strong>der</strong>en<br />
ringen die zwei größten Container-<br />
Re<strong>der</strong>eien – die dänische Maersk (15,8<br />
Prozent Marktanteil) und die Schweizer<br />
MSC (13,5 Prozent) – mit Hilfe unauskömmlicher<br />
Preise um Marktanteile.<br />
Man hofft, dass sich beide Missstände –<br />
Überangebot und Preiskampf<br />
– mittelfristigerledigen.<br />
Wo<br />
ist die Position<br />
<strong>der</strong> deutschen<br />
Ree<strong>der</strong>eien? In <strong>der</strong> Bundes -<br />
republik gibt es lediglich zwei namhaf -<br />
te Container-Ree<strong>der</strong>eien: Hapag-Lloyd<br />
(vier Prozent Marktanteil), international<br />
an sechster Stelle, und Hamburg<br />
Süd (2,7 Prozent) an 12. Position. In<br />
<strong>der</strong> Ergebnisqualität liegen beide im<br />
oberen Viertel <strong>der</strong> Marktteilnehmer.<br />
Während Hapag-Lloyd von Europa aus<br />
vorwiegend den Asien- und Nordamerika-Verkehr<br />
be treibt, bedient Hamburg<br />
Süd bevorzugt Nord-Südrouten, zum<br />
Beispiel nach Südamerika und Afrika,<br />
dort mit einem Marktanteil zwischen<br />
20 und 30 Prozent. Da Schiffe flexibel<br />
weltweit einsetzbar sind, gibt es im<br />
Zeitalter <strong>der</strong> Marktransparenz aller-<br />
dings keine Chan cen mehr in Nischen.<br />
Theoretisch bieten sich mit einer Fu sion<br />
<strong>der</strong> beiden deutschen Unternehmen<br />
Synergie effekte an. Hapag-Investor<br />
Klaus-Michael Kühne hat kürzlich darauf<br />
hingewiesen. Gast berichtete, dass<br />
in <strong>der</strong> Vergangenheit zwar gelegentlich<br />
Ge spräche in dieser Richtung gegeben<br />
habe, ohne dass es zu einer Annäherung<br />
gekommen sei. Beide Reede reien<br />
seien heute aber kollegial verbunden.<br />
Wie wird sich die Containerschifffahrt<br />
entwickeln? Gast prognostiziert<br />
eine Abschwächung des Aufwärts -<br />
trends. Die wichtigste Quelle, die weltweite<br />
Arbeitsteilung, dürfte geringer<br />
sprudeln, denn Lohnsteigerungen in<br />
Niedriglohnlän<strong>der</strong>n, zum Beispiel in<br />
China, machten eine heimische Produktion<br />
nahe am Verbraucher wie<strong>der</strong><br />
rentabler, zumal die Transporte<br />
teurer würden, unter an<strong>der</strong>em<br />
durch steigende Ölpreise und<br />
verschärfte Vorschriften <strong>für</strong> den<br />
Schwefel-Ausstoß <strong>der</strong> Schiffe.<br />
Aus diesem Grunde glaubt Gast<br />
auch nicht an die <strong>für</strong> Hamburg<br />
vorhergesagte Zunahme des<br />
Containerumschlags von <strong>der</strong>zeit<br />
neun Millionen auf 18 bis 22 Millionen<br />
TEU im Jahr 2025 (laut Prog -<br />
nose <strong>der</strong> Hamburg Port Authority<br />
vom Oktober 2010). Mit seiner zu -<br />
rückhaltenden Einschätzung teilt er die<br />
Meinung eines an<strong>der</strong>en Hafenfachmanns,<br />
Karl Gernandt von Kühne &<br />
Nagel, <strong>der</strong> Hamburgs Zu kunft nicht in<br />
<strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Um schlagzahlen, son<strong>der</strong>n<br />
in <strong>der</strong> Qualität von Service am Kai und<br />
in leis tungs fähiger Logistik bis hin zum<br />
Empfänger sieht, siehe Bericht Seite 16.<br />
Die Ausführungen von Gast stießen<br />
auf lebhaftes Interesse <strong>der</strong> über 150 Teilnehmer.<br />
Eine angeregte Diskussion zu<br />
offenen Fragen <strong>der</strong> Containerschifffahrt<br />
rundete die Veranstaltung ab. He<br />
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