Mehr Privat für einen starken Staat - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 14. September<br />
Mit dem Rasenmäher in die Schuldenfreiheit<br />
Die Orientierung an den Erfolgreichsten ist in <strong>der</strong> <strong>Privat</strong>wirtschaft gängige<br />
Praxis. Geht es um öffentliche Finanzen, richtet sich die Aufmerksamkeit<br />
vornehmlich auf die Problemfälle. Die Klagen über Defizite sind<br />
groß, die Bereitschaft etwas zu än<strong>der</strong>n gering. In Hamburg konzentriert<br />
sich die Diskussion nach dem Regierungswechsel auf die Frage, ob<br />
die gesetzlich vorgeschriebene Schuldenbremse ab 2020 eingehalten<br />
werden soll o<strong>der</strong> schon ab 2015.<br />
Angesichts des Schuldenbergs von 28<br />
Milliarden Euro fällt es Bürgern und<br />
politisch Handelnden schwer, an eine<br />
Haushaltskonsolidierung aus eigener<br />
Kraft zu glauben. Dieser Glaube aber,<br />
gepaart mit dem unbedingten Willen,<br />
die Schuldenfreiheit zu erreichen,<br />
scheint eine entscheidende Rolle zu<br />
spielen, wenn es darum geht, <strong>einen</strong><br />
Haushalt zu sanieren.<br />
Ende 2001 befand sich Braunschweig<br />
in einer äußert schwierigen finanziellen<br />
Lage. Mit Schulden von fast einer<br />
halben Milliarde Euro war es pleite. Die<br />
Stadt galt als Hochburg <strong>der</strong> SPD, seit <strong>der</strong><br />
Nachkriegszeit wurde sie bis auf weni-<br />
Wie die Stadt Braunschweig ihren Haushalt konsolidierte<br />
12 Landesverband Hamburg | Ausgabe Oktober 2012<br />
ge Ausnahmen von Sozialdemokraten<br />
geführt. In dieser aussichtslosen Lage<br />
entschied sich Dr. Gert Hoffmann zur<br />
Kandidatur um das Amt des Oberbürgermeisters.<br />
Der <strong>CDU</strong>-Politiker kündigte<br />
<strong>einen</strong> harten Sparkurs an und setzte<br />
sich damit gegen seine Mitbewerber<br />
durch. Mit nur einer Stimme <strong>Mehr</strong>heit<br />
beschloss <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt im Frühjahr<br />
2002 das „drastischste Sparpaket in <strong>der</strong><br />
Geschichte Braunschweigs“. Statt die<br />
Bürger mit höheren Steuern, Abgaben<br />
und Gebühren zu belasten, setzte Hoffmann<br />
bei den Ausgaben den Rotstift<br />
an: Herzstück seines Konzeptes waren<br />
Einsparungen in <strong>der</strong> Verwaltung in<br />
�<br />
Haushalt mit wenig Spielraum:<br />
Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann<br />
Höhe von 13 Millionen Euro jährlich. Die<br />
freiwilligen Ausgaben kürzte er um 1,5<br />
Millionen. Weitere 1,1 Millionen mussten<br />
die städtischen Ge sellschaften<br />
erbringen. Die eigentliche Entschuldung<br />
gelang mit <strong>der</strong> <strong>Privat</strong>isierung<br />
städtischer Betriebe. Allein <strong>der</strong> Verkauf<br />
<strong>der</strong> Braunschweiger Versorgungs AG<br />
spülte 425 Millionen Euro in die leere<br />
Kasse. Hoffmann privatisierte die Stadtentwässerung<br />
und den Betrieb <strong>der</strong><br />
Ampelanlagen. Seit 2010 ist die Stadt<br />
praktisch schuldenfrei.