Ausgabe April 2011 Landesverband Hamburg Und Landesverband
Ausgabe April 2011 Landesverband Hamburg Und Landesverband Ausgabe April 2011 Landesverband Hamburg Und Landesverband
Foto: UHH / Schell Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG Ausgabe April 2011 Fachkräftemangel: Gespenst der Zukunft? Seiten 5-7 ■ Hamburg nach der Bürgerschaftswahl – Welche Wirtschaftspolitik brauchen wir? Seiten 24-25 ■ Arabien im Umbruch? Europa und der Mittelmeerraum zwischen Vision und Konfliktmanagement Seiten 26-27 ■ Saubere Schifffahrt im Wettbewerb der Transportsysteme Seiten 44-45
- Seite 3 und 4: Landesverband Hamburg Ausgabe April
- Seite 5 und 6: Fachkräftemangel - die Lösung lie
- Seite 7 und 8: Hier wird versucht, die Versäumnis
- Seite 9 und 10: ADVERTORIAL Positive Entwicklung de
- Seite 11 und 12: Damit unterstrich er seine Absicht,
- Seite 13 und 14: ähnlich funktionieren: vorrüberge
- Seite 15 und 16: abzuwenden und damit auch mögliche
- Seite 17 und 18: ADVERTORIAL Brüssel plant neue Tab
- Seite 19 und 20: Bezahlung, die die Zusammenarbeit b
- Seite 21 und 22: der Bundesregierung zu erreichen, f
- Seite 23 und 24: Den Strom vom Meer an Land bekommen
- Seite 25 und 26: ■ Förderung und Internationalisi
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- Seite 29 und 30: Junge Kandidaten für die Bürgersc
- Seite 31 und 32: Paradigmenwechsel: Der demografisch
- Seite 33 und 34: JOUR FIXE im März zum Außentermin
- Seite 35 und 36: Michael Schwarz Geschäftsführende
- Seite 37 und 38: LESERBRIEF - ANREGUNG ZUR DISKUSSIO
- Seite 39 und 40: Tag der Zukunft bei copy-druck in H
- Seite 41 und 42: Schleswig-Holstein auf dem Weg zum
- Seite 43 und 44: eitstellung über den Lebenszyklus
- Seite 45 und 46: das Podium v.l. Dr. Niko von Bosse,
- Seite 47 und 48: Elektrofahrradnetze im Wettbewerb u
- Seite 49 und 50: Kieler Nachrichten, 3. Februar 2011
- Seite 51 und 52: Wie und warum sich Unternehmen für
Foto: UHH / Schell<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
und <strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH<br />
PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Fachkräftemangel: Gespenst der Zukunft?<br />
Seiten 5-7<br />
■ <strong>Hamburg</strong> nach der Bürgerschaftswahl –<br />
Welche Wirtschaftspolitik brauchen wir? Seiten 24-25<br />
■ Arabien im Umbruch?<br />
Europa und der Mittelmeerraum zwischen<br />
Vision und Konfliktmanagement Seiten 26-27<br />
■ Saubere Schifffahrt im Wettbewerb<br />
der Transportsysteme Seiten 44-45
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Matthias Leutke<br />
Landesvorsitzender<br />
A<br />
pokalyptische Bilder erreichen<br />
uns aus Japan: ein Erdbeben in<br />
einer kaum je gemessenen Stärke, mehrere<br />
verheerende Tsunamis und ein drohendes<br />
nukleares Desaster.<br />
Nicht weniger in Atem halten uns<br />
die Nachrichten aus Tunesien, Ägypten,<br />
dem Jemen, Bahrain, Libyen und anderen<br />
arabischen Staaten. Dort ist eine<br />
Freiheitsbewegung in Gang gekommen,<br />
die mit ihrer ungeheuren Wucht<br />
zu einem grundlegenden Wandel füh -<br />
ren wird.<br />
So unterschiedlich die Weltgegenden,<br />
so verschieden die Ereignisse, ein<br />
Thema verbindet sie: Es geht um die<br />
Zukunft der Energieversorgung.<br />
60 Prozent der Erdöl- und 40 Prozent<br />
der Erdgasreserven weltweit befinden<br />
sich im Nahen Osten. Müssen wir<br />
uns auf eine Epoche gesellschaftlicher<br />
und politischer Instabilitäten einstellen?<br />
Auf Staatszerfall, Kriege und Bürgerkriege<br />
und immer neue Anläufe zur<br />
revolutionären Umgestaltung der Ge -<br />
sellschaft? (Siehe Beitrag Seiten 26-27)<br />
Fukushima stellt die Existenzberechtigung<br />
der Kernkraft in Frage – ähnlich<br />
wie die Katastrophe von Tschernobyl<br />
vor 25 Jahren.<br />
In der Regierungserklärung des<br />
Ersten Bürgermeisters war von der<br />
Schlüsselrolle, die die Energie in unseren<br />
Gesellschaften spielt, wenig zu fin-<br />
den. Für Olaf Scholz genießt das Versprechen,<br />
<strong>Hamburg</strong> wieder „ordentlich<br />
zu regieren“ Priorität. Mit der Energieversorgung,<br />
dem Dreh- und Angelpunkt<br />
allen wirtschaftlichen Handelns,<br />
beschäftigte er sich kaum mehr als zwei<br />
Minuten: Brunsbüttel und Krümmel<br />
dürften nie wieder ans Netz gehen und<br />
alle anderen Meiler gehörten schnellstmöglich<br />
abgeschaltet. Ein Energiekonzept,<br />
das eine verlässliche und preisgünstige<br />
Versorgung sicherstellt, blieb<br />
er schuldig. Ebenso fehlt der Hinweis,<br />
dass Alternativen ihren Preis haben<br />
werden. Dieser Preis entscheidet auch<br />
über die Zukunft von Beschäftigung<br />
und Einkommen am Standort <strong>Hamburg</strong>.<br />
Von einer Landesregierung können<br />
Er klärungen eingefordert werden,<br />
wie die von den deutschen AKWs er -<br />
zeugten 23 Prozent des Stroms anders<br />
bereit ge stellt werden können. Um verstärkt<br />
auf erneuerbare Energien setzen<br />
zu können, müssen bis 2020 rund 3.600<br />
Kilometer neue Leitungen entstehen.<br />
Das kostet bis zu 25 Milliarden Euro.<br />
Entsprechend große Investitionen sind<br />
in die Speichertechnologie geboten. Der<br />
Verzicht auf Kernenergie erhöht den<br />
Bedarf an neuen Kohlekraftwerken. Der<br />
Protest gegen Moorburg hat gezeigt,<br />
dass dafür keineswegs ein gesellschaft -<br />
licher Konsens besteht.<br />
In der Zeitung Die Welt hat der<br />
Zukunftsforscher Matthias Horx darauf<br />
hingewiesen, dass ein Wechsel zur Versorgung<br />
mit erneuerbaren Energien<br />
eine enorme Wandlungsbereitschaft<br />
aller gesellschaftlicher Gruppen erfordere.<br />
Ich hätte mir gewünscht, dass Bürgermeister<br />
Scholz zu einer breiten<br />
öffentlichen Diskussion über die Zu -<br />
kunft unserer Energieversorgung aufruft.<br />
Seine Vorgänger haben schmerzlich<br />
erfahren müssen, wie der einmal<br />
gereizte Wutbürger nicht nur einzelne<br />
Projekte, sondern die politische Handlungsfähigkeit<br />
insgesamt gefährden<br />
kann. Es schien allgemeiner Konsens,<br />
dass man mehr mit den Bürgern reden,<br />
eine breite Zustimmung bereits im Vorfeld<br />
von Entscheidungen organisieren<br />
müsse. Der sich ankündigende Protest<br />
gegen den verstärkten Wohnungsbau<br />
sollte die Regierung nachdenklich<br />
machen.<br />
Auch hätte ich mir mehr Weltgewandtheit<br />
erhofft. Zwar fällt die Außenpolitik<br />
nicht in das Ressort des Bürgermeisters.<br />
Dennoch bringen die Globalisierung<br />
und <strong>Hamburg</strong>s Stellung als<br />
Drehscheibe für den Außenhandel es<br />
mit sich, dass wir nicht losgelöst von<br />
der Welt agieren können. Es ist gut und<br />
wichtig darüber nachzudenken, was<br />
man tun kann, um unsere Stadt für<br />
Familien zu einem lebenswerten Ort zu<br />
machen. Doch angesichts der besorgniserregenden<br />
Ereignisse der letzten<br />
Wochen scheint mir das Ziel, kinderfreundlichste<br />
Stadt Deutschlands zu<br />
werden, ein wenig zu kurz gegriffen.<br />
Es gibt viel zu tun für den Wirtschaftsrat<br />
in <strong>Hamburg</strong>. Auf unseren<br />
zahlreichen Veranstaltungen werden<br />
wir weiterhin über die für Unternehmer<br />
wichtigen Themen informieren<br />
und diskutieren. In unseren Landesfachkommissionen<br />
werden wir Forderungskataloge<br />
und Handlungskonzepte<br />
erarbeiten. Viele Mitglieder haben<br />
mir in den letzten Wochen die hohe Be -<br />
deutung unserer Arbeit versichert. Das<br />
gilt übrigens nicht nur für das aktive<br />
Engagement. Aus eigener Erfahrung<br />
weiß ich, dass es nicht immer leicht ist,<br />
die Verbandsarbeit mit den beruflichen<br />
Verpflichtungen unter einen Hut zu<br />
bekommen. Dennoch lohnt es sich, dem<br />
Wirtschaftsrat treu zu bleiben. Sie stärken<br />
damit die Interessen der Unternehmer.<br />
Umso breiter wir aufgestellt<br />
sind, desto schlagkräftiger können wir<br />
gegenüber Politik und Öffentlichkeit<br />
argumentieren.<br />
Ich wünsche Ihnen einen guten<br />
Start in den Frühling und freue mich<br />
darauf, Sie recht bald auf einer unserer<br />
Veranstaltungen zu sehen.<br />
Ihr Matthias Leutke<br />
Landesvorsitzender <strong>Hamburg</strong><br />
3
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
und <strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Fachkräftemangel – die Lösung liegt vor der Tür . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5<br />
Interview: Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8<br />
Mit Klimaschutz gegen den Schlaf ankämpfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10<br />
Die europäische Verschuldung und die Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12<br />
Datenklau und Cyber-Mobbing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14<br />
Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16<br />
Norddeutschlands wirtschaftliche Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18<br />
Energieversorgung als Herausforderung:<br />
Industrie, Politik und Gesellschaft brauchen den „real deal“ . . . . . . . Seite 20<br />
Landesfachkommission ITK Informations- und<br />
Telekommunikationstechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22<br />
<strong>Hamburg</strong> nach der Bürgerschaftswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24<br />
Arabien im Umbruch? Europa und der Mittelmeerraum zwischen<br />
Vision und Konfliktmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26<br />
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28<br />
Landesfachkommission<br />
Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . . . . Seite 30<br />
Jour Fixe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32<br />
...im Übrigen Infos aus der<br />
Landesgeschäftsstelle <strong>Hamburg</strong> . . . . . . . Seite 34<br />
Neue Mitglieder in den Landesverbänden<br />
<strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein . . . . Seite 34<br />
Wir gratulieren zur langjährigen<br />
Mitgliedschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 36<br />
Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 36<br />
Leserbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 37<br />
Grusswort des Landesvorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite40<br />
Schleswig-Holstein auf dem Weg<br />
zum ansiedlungsfreundlichsten Bundesland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41<br />
Neue Finanzierungswege für den Strassenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41<br />
Produktivitätsschub für kombinierte Verkehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 43<br />
Eine saubere Schifffahrt im Spannungsfeld zwischen<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Innovations potentialen . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 44<br />
Landesfachkommission Elektromobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite46<br />
Elektrofahrradnetze im Wettbewerb um deutsche<br />
Tourismusregionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 47<br />
Die EEG-Novelle und zukünftige Anreize für Stromspeicherung . . . . . Seite 48<br />
Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50<br />
Wie und warum sich Unternehmen für die<br />
Hochschulen in Flensburg einsetzen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 51<br />
Wiedererrichtung der vier Philosophen im Kieler Schlosspark . . . . . . Seite 52<br />
...im Übrigen Informationen aus der Landesgeschäftsstelle Kiel . . . . . . . .Seite 53<br />
Vorschau Veranstaltungen in Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 54<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 54<br />
4<br />
INHALT<br />
Dr. Christina Arndt<br />
(Referentin und verant -<br />
wortlich für diese Aus gabe)<br />
und der Redakteur<br />
Dr. Manfred Hermann<br />
VORSCHAU<br />
LANDESVERBAND HAMBURG<br />
Änderungen sind möglich<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
25. Juni <strong>2011</strong><br />
Regattabegleitfahrt anlässlich der<br />
KIELER WOCHE<br />
27. Juni <strong>2011</strong><br />
Abendveranstaltung<br />
mit Bundesverkehrsminister<br />
Dr. Peter Ramsauer MdB<br />
01. September <strong>2011</strong><br />
Dritter Norddeutscher Wirtschaftstag<br />
in Rostock<br />
08. September <strong>2011</strong><br />
Austragung des Ernst Werdermann-<br />
Golf-Wanderpokals auf der Anlage des<br />
Golfclubs Gut Kaden e.V.<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />
03.Mai <strong>2011</strong><br />
Dr. Stefan Tweraser,<br />
Managing Director von Google<br />
Germany GmbH, verantwortlich für<br />
Deutschland, Österreich und Schweiz<br />
18. Mai <strong>2011</strong><br />
Prof. Dr. Wilhelm Nölling Senator a. D.<br />
und ehemals Präsident der Landeszentralbank<br />
in <strong>Hamburg</strong><br />
17. Juni <strong>2011</strong><br />
Dr. Stefan Groß-Selbeck, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Xing AG<br />
JOUR-FIXE FÜR MITGLIEDER<br />
14. <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Devrim Öztürk, Generalkonsul der<br />
Republik Türkei und Sevket Ilgaç,<br />
Handelsattaché<br />
(Referat des Handelsattachés auf<br />
Deutsch, Einleitung des General -<br />
konsuls auf Englisch)<br />
05. Mai <strong>2011</strong><br />
Brigitte Behrens, Geschäftsführerin<br />
von Greenpeace e.V.<br />
JUNIORENKREIS<br />
28. <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Björn Dietrich, Betreiber The Coffee<br />
Shop und Zweitplazierter der German<br />
Barista Championship und<br />
Tim Albrecht, Einkauf Rohkaffee bei<br />
J.J. Darboven GmbH & Co. KG<br />
17. Mai <strong>2011</strong><br />
Jan-Menko Grummer, Partner,<br />
Ernst & Young GmbH Wirtschaft -<br />
prüfungsgesellschaft, <strong>Hamburg</strong>,<br />
zuständig für Erneuerbare Energien<br />
22. Juni <strong>2011</strong><br />
Dr. Carsten Linnemann MdB,<br />
stellv. Vorsitzender der jungen<br />
Gruppe der CDU/CSU Fraktion im<br />
Deutschen Bundestag<br />
Bitte merken Sie vor:<br />
Am 25. Mai findet der Wirtschaftstag<br />
<strong>2011</strong> in Berlin statt.
Fachkräftemangel –<br />
die Lösung liegt vor der Tür<br />
von Dr. Christina Arndt<br />
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften<br />
wird in <strong>Hamburg</strong> vor allem für Mittelständler<br />
zum Problem. Nur 23 Prozent<br />
der Unternehmen haben keine<br />
Schwierigkeiten, freie Stellen zu besetzen.<br />
77 Prozent fällt es „schwer“ oder<br />
„sehr schwer“ neue und ausreichend<br />
qualifizierte Mitarbeiter zu finden, so<br />
eine Studie von Ernst & Young. Dem<br />
Mittelstand entgingen jährlich Umsätze<br />
von 750 Millionen Euro, errechnete<br />
die Beratungsgesellschaft.<br />
Die Gruppe der heute 5- bis 15jährigen<br />
umfasst in <strong>Hamburg</strong> 145.000 Personen.<br />
Ihr stehen 186.000 Qualifizierte und<br />
Hochqualifizierte im Alter von 45 bis 55<br />
Jahren gegenüber (Institut für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung, IAB). Was<br />
kann man tun, um den demographiebedingten<br />
Rückgang des Arbeitskräfteangebots<br />
aufzufangen? Aus welchen<br />
Bereichen lassen sich Arbeitskräfte<br />
mobilisieren und qualifizieren?<br />
Diskutiert wird, wie Frauen und<br />
ältere Arbeitnehmer intensiver in den<br />
Arbeitsprozess eingebunden werden<br />
können. Ebenfalls wird gefragt, ob die<br />
Rahmenbedingungen stimmen, um in<br />
stärkerem Maße Arbeitskräfte aus dem<br />
Umland zu ge winnen (vgl. Beitrag LFK<br />
Gesundheit, Seite 30). Das größte Potenzial<br />
und zugleich dringendster Handlungsbedarf<br />
liegt jedoch bei den Menschen<br />
mit Migrationshintergrund.<br />
In <strong>Hamburg</strong> leben 487.000 Menschen,<br />
die keine Deutschen sind oder<br />
mindestens ein ausländisches Elternteil<br />
haben. Das ist mehr als ein Viertel<br />
der Bevölkerung (28 Prozent). Auch<br />
wenn die Statistik der Agentur für<br />
Arbeit diese Definition nicht aufgreift<br />
und nur zwischen Ausländern und<br />
Deutschen unterscheidet, werden die<br />
Probleme dieser Bevölkerungsgruppe<br />
bereits an zwei Zahlen deutlich: Mit 16,4<br />
Prozent war die Arbeitslosenquote der<br />
Ausländer in <strong>Hamburg</strong> im Februar doppelt<br />
so hoch wie die der Deutschen (8,3<br />
Prozent). 80 Prozent der arbeitslosen<br />
Ausländer haben keine Berufsausbildung.<br />
Allerdings geht ein Teil darauf<br />
zurück, dass außerhalb der EU erworbene<br />
Abschlüsse (z.B. von Hochschulabgängern<br />
in technischen Berufen) in<br />
Deutschland nicht anerkannt sind. Die<br />
Inhaber werden in der Statistik als un -<br />
qualifiziert geführt. Die Bundesregierung<br />
hat den Handlungsbedarf erkannt<br />
und arbeitet an einem entsprechenden<br />
Gesetzesentwurf.<br />
Generell ist das Risiko arbeitslos zu<br />
werden für Menschen mit Migrationshintergrund<br />
höher, da sie überdurchschnittlich<br />
häufig in pre kären, schlecht<br />
bezahlten Arbeitsverhältnissen für<br />
Ge ringqualifizierte be schäftigt sind.<br />
Schulabgänger in <strong>Hamburg</strong> 2008/2009<br />
In mo dernen und wissensbasierten<br />
Dienst leistungsbereichen – wie etwa<br />
der Informations- und Kommunikationsbranche<br />
– beträgt der Ausländeranteil<br />
nur 3,9 Prozent.<br />
Ohne Menschen mit Migrationshintergrund<br />
wird Deutschland seinen<br />
Wohlstand nicht halten können. Wir<br />
brauchen daher eine konsequente Integrationspolitik,<br />
die die Förderung von<br />
Jugendlichen in Schule und Berufsausbildung<br />
einschließt (25 Prozent der<br />
Schü ler mit ausländischem Hintergrund<br />
machten 2010 in <strong>Hamburg</strong> Abitur,<br />
gleichzeitig verließen aber 13,7 Prozent<br />
die Schulen ohne Abschluss). Alle<br />
PISA-Studien zeigen, dass die Bildungsund<br />
Aufstiegschancen maßgeblich vom<br />
Bildungshintergrund der Eltern be -<br />
stimmt werden.<br />
Vor allem Kinder der ersten Einwan -<br />
derer-Generation bringen schlechte<br />
Vor aussetzungen mit, die es möglichst<br />
auszugleichen gilt. Nach Berechnungen<br />
des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />
(IW) könnte das Bruttoinlandsprodukt<br />
im Jahr 2030 um 38 Milliarden Euro ge -<br />
Quelle:<br />
eigene Berechnungen auf<br />
Basis der Herbststatistik<br />
für das Schuljahr 2008/09<br />
Ein „Migrationshintergrund“ liegt bei Schülern vor, wenn mindestens eines der folgenden zwei<br />
Merkmale zutrifft: keine deutsche Staatsangehörigkeit oder Aussiedler.<br />
stiegen sein, gelänge es, die Bildungsunterschiede<br />
zwischen Migranten und<br />
Nichtmigranten durch bessere Integration<br />
zu halbieren (sogenannte Integrationsrendite).<br />
„Junge Menschen müssen, egal<br />
welcher Herkunft, sehr früh an das Bildungssystem<br />
gebunden werden“, sagt<br />
5
Fotos: Handelskammer <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Rolf Steil, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Agentur für Arbeit <strong>Hamburg</strong>.<br />
„Nach dem Besuch von Kindergärten,<br />
Vorschulen und den allgemeinbildenden<br />
Schulen muss ein qualifizierter<br />
Schulabschluss für den einzelnen stehen,<br />
der für einen sofortigen Anschluss<br />
in eine Berufsausbildung bzw. in ein<br />
Studium sorgt. Jugendliche ohne Schulabschluss<br />
darf es nicht geben, hieraus<br />
entsteht nicht nur für die Jugendlichen<br />
ein Problem, sondern für die Gesellschaft<br />
und unseren Sozialstaat mit seinen<br />
Transferleistungen insgesamt. Dies<br />
gilt für jeden Jugendlichen, egal aus<br />
welchem Elternhaus er kommt.“<br />
Dass das Qualifikationsniveau sehr<br />
viel stärker vom Lebensumfeld als von<br />
der ethnischen Herkunft ab hängt, diese<br />
Erfahrung hat Ibrahim Çifçi gemacht.<br />
Der 34jährige Unternehmer mit türki-<br />
6<br />
Ibrahim Çifçi,<br />
Managing<br />
Partner Career<br />
Job Agents OHG<br />
schem Hintergrund be tont, Jugendliche,<br />
die in Deutschland aufwachsen, seien<br />
mit den gleichen Chancen und Risiken<br />
konfrontiert wie ihre deutschen Altersgenossen.<br />
Es sei das Umfeld, das die Entwicklung<br />
einiger Jugendlicher hemme.<br />
Davon seien deutsche Jugendliche gleichermaßen<br />
betroffen wie solche mit<br />
Migrationshintergrund. Der Personalberater<br />
setzt daher auf die Kraft positiver<br />
Beispiele und organisiert ehren-<br />
amtlich Betriebsführungen für Migranten:<br />
„Die Jugendlichen sollen sich mit<br />
den Karrieren ihrer Vorbilder auseinandersetzen<br />
und vergleichbare Lebenswege<br />
einschlagen. Die Vorbilder geben<br />
ihnen die Kraft, über den Tellerrand<br />
ihres eigenen Umfeldes zu schauen.“<br />
Unternehmer sind gut beraten, sich<br />
auf Jugendliche mit besonderem Förderungsbedarf<br />
einzustellen. Vor allem<br />
große Unternehmen sind dazu übergegangen,<br />
neben Altbewerbern (24 Prozent)<br />
und Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigungen<br />
(13 Prozent) auch Mi -<br />
gran ten (29 Prozent) zu beschäftigen.<br />
Knapp zwei Drittel bieten den Auszubildenden<br />
zudem Nachhilfe und Stützunterricht<br />
an (IW). Es lohnt, sich um<br />
diese Gruppe besonders zu bemühen,<br />
wie die Integrationsquote des team.<br />
arbeit.hamburg zeigt: Fast 29 Prozent<br />
der Fördermaßnahmen für Arbeitslose<br />
mit Migrationshintergrund mündeten<br />
2008 in eine sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung (bei den Deutschen:<br />
27 Prozent). Auch das „<strong>Hamburg</strong>er<br />
Hauptschulmodell“ der Arbeitsstiftung<br />
<strong>Hamburg</strong> ist erfolgversprechend:<br />
Seit dem Beginn im Jahr 2001 konnte<br />
die Quote der Schüler, die direkt nach<br />
ihrem Hauptschulabschluss einen Ausbildungsplatz<br />
gefunden hatten, von 6,7<br />
auf 18,8 Prozent verdreifacht werden.<br />
Ebenso positiv sticht die starke Leis -<br />
tungs- und Erfolgsorientierung von Be -<br />
rufstätigen mit Migrationshintergrund<br />
hervor. In einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung<br />
gaben 89 Prozent<br />
der Befragten an, beruflich weiterkommen<br />
zu wollen. 57 Prozent stimmten<br />
dem sogar „stark“ zu (Berufs tätige ohne<br />
Migrationshintergrund: 45 Prozent).<br />
Über die bi-kulturellen Vorzüge von<br />
Be werbern mit Mi gra tionshintergrund,<br />
die in <strong>Hamburg</strong> ei nen An teil von 50 Prozent<br />
ausmachen, weiß auch Rolf Steil<br />
zu berichten: „Es sind nicht nur die un -<br />
ter schiedlichen Sprachkenntnisse der<br />
jungen Menschen. Sie haben auch<br />
einen besonderen kulturellen Hintergrund<br />
und entsprechendes Wissen<br />
ihres Heimatlandes und ihrer Lands-<br />
Rolf Steil,<br />
bis 31.3.<strong>2011</strong><br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsfüh rung<br />
Agentur für Arbeit<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
leute in <strong>Hamburg</strong> und Deutschland.<br />
Hier lassen sich Geschäftsfelder, vielleicht<br />
sogar Märkte im Unternehmen<br />
mit dem individuellen Hintergrund der<br />
Jugendlichen langfristig ausbauen bzw.<br />
neu erschließen.“ Zu denken sei zum<br />
Beispiel an die Betreuung türkischstämmiger<br />
Senioren mit entsprechenden<br />
Einrichtungen und Pflegekräften.<br />
Für die Stadt <strong>Hamburg</strong> liegen die<br />
Vorteile der interkulturellen Öffnung<br />
gleichermaßen auf der Hand: Um die<br />
Vielfalt, die in den Klassenzimmern<br />
herrscht, auch bei den Lehrkräften zu<br />
gewährleisten, hat der Senat die Zahl<br />
der Referendare mit Migrationshin -<br />
tergrund von 6 Prozent (2006) auf 20<br />
Prozent gesteigert. In der Verwaltung<br />
konnte der Einstellungsanteil junger<br />
Menschen mit Migrationshintergrund<br />
von 5,2 auf 15 Prozent fast verdreifacht<br />
werden. Das Ziel seien 20 Prozent.
Hier wird versucht, die Versäumnisse<br />
einer Einwanderungspolitik zu<br />
reparieren, die in beträchtlichem Maße<br />
zu der vergleichsweise niedrigen Qualifikation<br />
und hohen Alimentation der<br />
Bevölkerung mit ausländischem Hintergrund<br />
beigetragen haben. In den<br />
60er und 70er Jahren wurden gezielt<br />
Arbeitskräfte mit niedriger Qualifikation<br />
rekrutiert. Die erste Generation türkischer<br />
Zuwanderer verfügte zu 70 Prozent<br />
über keine berufliche Ausbildung,<br />
nur neun Prozent hatten Abitur (IW). Da<br />
die Politik Arbeitsmigration weitgehend<br />
beschränkt, ist die Familienzuführung<br />
zum wichtigsten Zugang nach<br />
Deutschland geworden. In klassischen<br />
Einwanderungsländern, wie Kanada,<br />
Australien, Neuseeland und den USA,<br />
verfügen zwischen 40 und 60 Prozent<br />
der Ausländer über einen hohen Bildungsabschluss,<br />
nur rund ein Fünftel<br />
hat geringe Schul- und Ausbildungsabschlüsse<br />
– bei uns sind es 60 Prozent.<br />
Der Diskussion um eine gesteuerte Ein-<br />
wanderung wird sich Deutschland<br />
daher langfristig stellen müssen. Auch<br />
vor dem Hintergrund, dass Migranten<br />
künftig stärker aus Ländern mit geringerem<br />
Humankapital kommen werden,<br />
der „Kampf um die besten Köpfe“ sich<br />
also verschärfen wird. Eine erste Bewäh -<br />
rungsprobe wird die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
sein, die am 1. Mai in<br />
Kraft tritt.<br />
„Wir müssen die Migranten als<br />
einen Teil des zukünftigen Deutschlands<br />
sehen und ihre gesellschaftliche<br />
Integration in jeglicher Hinsicht forcieren“,<br />
sagt Ibrahim Çifçi. „Eine gute Entwicklung<br />
kann nur gelingen, wenn mit<br />
der Aufnahme einer Arbeit der Grundstein<br />
gelegt wird. Durch die Wahrnehmung<br />
einer Arbeit kommen die Soft -<br />
skills zum Tragen, und die Fachkompetenz<br />
kann ausgebaut werden.“ Çifçi<br />
möchte daher jungen Menschen den<br />
Weg zu den Entscheidern ebnen und<br />
die gesellschaftliche Vernetzung tatkräftig<br />
unterstützen. ■<br />
Qualifikationsstruktur der ausländischen Bevölkerung im<br />
Jahr 2000 im Ländervergleich<br />
Quelle:<br />
IAB-Kurzbericht 1/2008<br />
7
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat<br />
Sie sind Handwerksmeister, Mittelständ -<br />
ler und erfolgreicher Unternehmensgründer.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Ich wollte schon immer Handwerker<br />
werden und habe ursprünglich Feinme<br />
chaniker gelernt. Wegen eines Ingenieurstudiums<br />
kehrte ich nach <strong>Hamburg</strong><br />
zurück und finanzierte meine Aus -<br />
bildung, indem ich in die Gebäude rei -<br />
nigung ging. Da konnte man wunderbar<br />
von fünf bis acht Uhr arbeiten und<br />
danach zur Schule gehen. Als meine<br />
Mutter früh verstarb, nahm das Le ben<br />
jedoch eine Wende, und die Arbeit in der<br />
Gebäudereinigung verdrängte das In -<br />
genieurstudium. Anschließend studier -<br />
te ich Betriebswirtschaft und gründete<br />
den eigenen Betrieb in <strong>Hamburg</strong>.<br />
Später übernahm ich den Familienbetrieb<br />
in Wien – daher sind wir im Norden<br />
Deutschlands und in Wien vertreten.<br />
Heute arbeiten 16 Firmen für uns,<br />
von der Softwareentwicklung über ein<br />
Schulungszentrum bis eben zur Gebäudereinigung.<br />
Was waren die Wendepunkte in Ihrer<br />
unternehmerischen Laufbahn?<br />
Die größte Schwierigkeit bei einer Firmengründung<br />
ist, dass sie ohne Referenzen<br />
keinen Kunden bekommen, und<br />
ohne Kunden haben sie keine Referenzen.<br />
Damit ist es schwer, in einen Markt<br />
hinein zu kommen. Ein Manager bei<br />
Siemens gab mir die erste Chance. Ein<br />
mutiger Mensch, wie man ihn heute<br />
selten findet; denn heute sichert sich<br />
jeder lieber dutzendfach ab. Für mich<br />
war das ein wichtiger Wendepunkt.<br />
Was ist Ihre unternehmerische Vision,<br />
worüber sprechen wir in 10 Jahren?<br />
Unsere Führungsmannschaft hat sich<br />
schon vor fünf Jahren Gedanken ge -<br />
macht, wohin Mittelstand und Handwerk<br />
gehen. Wir kamen zu dem Schluss,<br />
8<br />
INTERVIEW<br />
Mit über 15.000 Betrieben ist das Handwerk eine tragende Säule des <strong>Hamburg</strong>er<br />
Mittelstands. Sie sorgen für Lebensqualität und sind ein bedeutender Wirtschafts -<br />
faktor. Was verbindet Handwerk und Soziale Marktwirtschaft? Wie schwer ist es,<br />
ein Unternehmen zu gründen? Was tut die Politik für die vielen, oft sehr kleinen<br />
Betriebe? Im Rahmen unserer Reihe „Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat“<br />
sprachen wir mit Josef Katzer, Gründer und Geschäftsführer der Gebäude reini -<br />
gungsfirma Katzer GmbH und Präsident der <strong>Hamburg</strong>er Handwerkskammer.<br />
Katharina Ulmer im Gespräch mit Josef Katzer<br />
dass es viel mehr aus einer Hand geben<br />
muss. Wenn der Kunde einen Flur ge -<br />
strichen haben will, dann möchte er,<br />
dass auch gleichzeitig die Steckdose<br />
gewechselt und die Lampe erneuert<br />
wird. Auf unser Unternehmen bezogen,<br />
haben wir daher das klare Ziel: Alles,<br />
was handwerksbezogen mit Immobilien<br />
zu tun hat, möchten wir abdecken.<br />
Was treibt Sie, sich immer wieder neben<br />
der beruflichen, auch der ehrenamtlichen<br />
Verantwortung zu stellen?<br />
Menschen, die Verantwortung übernehmen,<br />
sind die Basis unserer Gesellschaft.<br />
Das fängt nicht erst beim Prä -<br />
sidenten der Handwerkskammer an,<br />
sondern bei der Freiwilligen Feuerwehr,<br />
beim Roten Kreuz, beim Sport. Für mich<br />
ist es zwar auch die Dankbarkeit, in un -<br />
serer Gesellschaft leben zu dürfen, Ge -<br />
schäfte machen zu können und Wohl -<br />
stand zu erleben. Vor allem aber ist es<br />
die Überzeugung, dass Gesellschaft nur<br />
dann funktioniert, wenn viele bereit<br />
sind, sich einzubringen. Insofern ist es<br />
nicht die Frage was treibt, sondern<br />
Engagement ist eine Selbstverständlichkeit.<br />
Für Ludwig Erhard war Soziale Marktwirtschaft<br />
vor allem eine geistige Haltung.<br />
Wie stehen Sie heute als Unternehmer<br />
dazu?<br />
Ich sage es an jeder Stelle, wo ich die<br />
Chance habe, fürs Handwerk zu sprechen:<br />
Handwerk, das ist eine Lebens -<br />
einstellung. Das ist die Art, wie man die<br />
Dinge betrachtet und eben nicht die<br />
Frage nach der maximalen Rendite.<br />
Man geht in eine Lehre, bekommt viel<br />
Wissen in einem bestimmten Gebiet,<br />
wird Meister, macht sich selbständig<br />
und will damit Erfolg haben. Aber nicht,<br />
weil man fragt, wo verdiene ich am<br />
meisten. Renditedenken müssen wir im<br />
Handwerk immer erst wieder einbringen,<br />
denn viele Handwerker wollen einfach<br />
nur das machen, worin sie Erfüllung<br />
finden. <strong>Und</strong> genau das ist geistige<br />
Haltung im Erhardschen Sinn.<br />
Welche Veränderung in der Haltung<br />
unserer Politiker wünschen Sie sich?<br />
Ich wünsche mir, dass Mittelstand und<br />
Handwerk als die Rohdiamanten er -<br />
kannt werden, die sie sind – und das<br />
nicht nur in Krisenzeiten. Da lobt jeder<br />
den Mittelstand, aber sobald es uns<br />
besser geht, gerät das wieder in den<br />
Hintergrund. Es mag leichter sein, in<br />
einem Großunternehmen gleichzeitig<br />
100.000 Menschen anzusprechen, als<br />
sich mit vielen kleinen Betrieben auseinander<br />
zu setzen. Aber das ist wichtig,<br />
denn 80 Prozent der Beschäftigten<br />
arbeiten im Mittelstand, und Mittelstand<br />
und Handwerk sind lokal orientiert.<br />
Mein Schlosser an der Ecke schafft<br />
hier bei uns Werte und Arbeitsplätze.<br />
Ich wünsche mir, dass man in der Politik<br />
so denkt, wie Handwerk denkt: solide,<br />
langfristig, qualitätsorientiert und<br />
nachhaltig.<br />
Katharina Ulmer
ADVERTORIAL<br />
Positive Entwicklung<br />
des Immobilienstandortes<br />
<strong>Hamburg</strong><br />
Mit dem Titel „European Green Capital“<br />
wird in diesem Jahr nicht nur das<br />
Engagement der Hansestadt für eine<br />
ökologische Stadtentwicklung belohnt,<br />
sondern auch unterstrichen, dass der<br />
<strong>Hamburg</strong>er Immobilienmarkt eine Vorreiterrolle<br />
bei der Anzahl von Green<br />
Buildings in Deutschland einnimmt.<br />
Eine vorausschauende Stadtentwicklung<br />
zeigt sich beim Vorzeigeprojekt<br />
HafenCity mit seinen bereits fertigen<br />
und in jeder Hinsicht beeindruckenden<br />
Neubauten.<br />
Das bereits im Jahre 2009 in Betrieb<br />
genommene Unilever-Haus am Strandkai<br />
(Hafencity) nimmt da mit einer<br />
ganzheitlichen, nachhaltigen Architektur<br />
schon jetzt eine Sonderstellung ein.<br />
Weiteren Projekten sollte dieser Neubau<br />
zum Maß aller Dinge werden und<br />
abgesehen vom exzellenten Standort,<br />
neue Richtlinien setzen.<br />
Die Qualität der Nachhaltigkeit von<br />
Immobilien wird seit einigen Jahren<br />
mit Hilfe von Zertifizierungssystemen<br />
bewertet. In Deutschland am stärksten<br />
vertreten sind das DGNB (Deutsches<br />
Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen), das<br />
amerikanische LEED sowie das britische<br />
BREEAM. <strong>Hamburg</strong> stellt auch hier seine<br />
Vorreiterrolle als „Green Capital <strong>2011</strong>“<br />
unter Beweis, da für die Projektentwicklungen<br />
in der HafenCity ein eigenes<br />
lokales Nachhaltigkeitslabel („Nachhaltigkeit<br />
am Bau“) entwickelt wurde<br />
und bei der Bewertung der dort erstellten<br />
Neubauten verwendet wird. Somit<br />
ist es nicht verwunderlich, dass sich<br />
nach einer Analyse von BNP Paribas<br />
Real Estate Consult in keiner anderen<br />
deutschen Stadt so viele zertifizierte<br />
„Green Buildings“ befinden wie in der<br />
Hansestadt.<br />
In der HafenCity wurden seit 2007<br />
neun Projekte nach dem lokalen Label<br />
zertifiziert beziehungsweise vorzertifiziert.<br />
Dazu gehören etwa das mehrfach<br />
ausgezeichnete Unilever-Gebäude, die<br />
Katharinen-Schule, das Centurion-Ge -<br />
schäftshaus, das Objekt der NIDUS-Bau-<br />
Die neue Unilever-<br />
Zentrale direkt am<br />
Wasser bereichert das<br />
<strong>Hamburg</strong>er Stadtbild<br />
gemeinschaft am Elbtorquartier, die<br />
geplante HafenCity-Universität und die<br />
im Bau befindliche Spiegel-Zentrale auf<br />
der Ericus-Spitze.<br />
Weitere jüngst in der HafenCity hinzugekommene<br />
Projektplanungen sind<br />
die neue Greenpeace-Zentrale und das<br />
Ökumenische Forum, das an der Shanghai-Allee<br />
entstehen wird. Ergänzt werden<br />
soll das neue Stadtquartier am<br />
Hafen mit den Green Buildings des<br />
Musikerhauses der Bürgerstadt-Baugemeinschaft<br />
sowie mehreren Wohngebäuden<br />
am Lohsepark, Überseequartier,<br />
Strandkai und Sandtorpark.<br />
Im gesamten <strong>Hamburg</strong>er Stadtgebiet<br />
wurden nach Untersuchungen von<br />
BNP Paribas Real Estate über 600.000<br />
m² Bruttogeschossfläche (BGF) nach<br />
den Nachhaltigkeitszertifikaten DGNB,<br />
LEED und HafenCity-Label erstellt oder<br />
befinden sich in Bau. Zu den 15 in der<br />
Hansestadt nach DGNB zertifizierten<br />
oder vorzertifizierten Objekten zählen<br />
beispielsweise der östlich vom Hauptbahnhof<br />
geplante Gebäudekomplex<br />
Hanse-Cube und das derzeit im Bau<br />
befindliche Opern-Plaza an der Dammtorstraße.<br />
Außerhalb des Wallrings befinden<br />
sich zertifizierte Objekte wie das Hanse-Atrium<br />
in der City Süd. Das Emporio,<br />
das vollständig zu sanierende und zu<br />
erweiternde ehemalige Unilever-Hochhaus<br />
in der Neustadt von Union Investment<br />
Real Estate, wird ebenfalls nach<br />
DGNB zertifiziert und ist damit das bislang<br />
einzige kernsanierte Hochhaus der<br />
Stadt. Zusätzlich wird hier das amerikanische<br />
LEED-Zertifikat angestrebt.<br />
Weitere Objekte mit der bisher selten<br />
gewählten Doppelzertifizierung sind<br />
das Commercial Center HafenCity, das<br />
Ericus Tor (beide DGNB- und HafenCity-<br />
Label) und das Lindley-Carre (LEED und<br />
BREEAM).<br />
Zertifizierte Gebäude haben eine<br />
bessere Vermarktungschance bei der<br />
Suche nach Mietern. Im Rahmen ihrer<br />
Corporate Social Responsibility (CSR)<br />
wollen immer mehr Mieter nur noch<br />
Flächen anmieten, die zertifiziert sind.<br />
Neben diesem Imagegewinn für die<br />
Mieter haben amerikanische Studien<br />
nachgewiesen, dass aufgrund der Verwendung<br />
von umweltverträglichen<br />
Bau stoffen und des nutzerfreundlichen<br />
Arbeitsumfelds eine Erhöhung der Mitarbeiterproduktivität,<br />
eine geringere<br />
Mitarbeiterfluktuation und ein niedrigerer<br />
Krankenstand erreicht werden.<br />
Ebenfalls zeigen diese Studien, dass<br />
die verbesserte ökologische, ökonomische<br />
und soziokulturelle Qualität der<br />
nachhaltigen Immobilie eine höhere<br />
Vermietungsquote und eine schnellere<br />
Wiedervermietungsquote mit sich<br />
bringt. Diese auch für Deutschland zu<br />
erwartende Entwicklung führt aus<br />
Sicht von BNP Paribas Real Estate zu -<br />
künftig auch zu einer stärkeren Differenzierung<br />
auf dem <strong>Hamburg</strong>er Immobilienmarkt.<br />
Somit werden nicht zertifizierte<br />
Gebäude im Wettbewerb mit<br />
zertifizierten Objekten unter Druck ge -<br />
raten, ein höheres Leerstandsrisiko aufweisen<br />
und gegebenenfalls Preisabschläge<br />
hinnehmen müssen. Mit der<br />
wachsenden Anzahl von Green Buildings<br />
sorgt <strong>Hamburg</strong> als „European<br />
Green Capital“ im Immobilienmarkt für<br />
eine positive Bilanz.<br />
9
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Mit Klimaschutz den Tiefschlaf bekämpfen<br />
Neujahrsempfang am 16. Januar <strong>2011</strong><br />
mit Bürgermeister Christoph Ahlhaus<br />
Als Christoph Ahlhaus Mitte Januar auf<br />
dem traditionellen Neujahrsempfang<br />
des Wirtschaftsrates in den Räumen<br />
der HypoVereinsbank sprach, blickte er<br />
noch zuversichtlich auf den Wahltermin:<br />
Niemand wolle zu den Verhältnissen<br />
zurück, die herrschten, bevor die<br />
CDU 2001 die Regierung übernommen<br />
habe. Niemand wolle, dass die Schöne<br />
wieder in ihren vielzitierten tiefen<br />
Schlaf versinke, rief der Bürgermeister<br />
den über 550 Unternehmern zu, die<br />
sich zu der Veranstaltung angemeldet<br />
hatten.<br />
Ahlhaus lobte die positive Grundstimmung,<br />
die von dem Empfang ausgehe<br />
und unterstrich, dass man in Deutschland<br />
wie auch in <strong>Hamburg</strong> allen Grund<br />
habe, optimistisch auf das neue Jahr zu<br />
blicken. Der CDU-geführte Senat habe<br />
die Rahmenbedingungen richtig ge -<br />
setzt, die Unternehmer hätten die richtigen<br />
Weichen gestellt. Ähnlich hoffnungsvoll<br />
bewertete auch Lutz Diederichs,<br />
Mitglied des Vorstands der Hypo-<br />
Vereinsbank, in seinem Grußwort die<br />
Situation. Wie viele andere Städte habe<br />
10<br />
Matthias Leutke,<br />
Christoph Ahlhaus,<br />
Gastgeber<br />
Lutz Diederichs<br />
<strong>Hamburg</strong> zwar noch einiges an Arbeit<br />
vor sich – etwa im Bildungsbereich oder<br />
im Haushalt – es sei aber auf einem<br />
guten Weg: „Man spürt, dass die <strong>Hamburg</strong>er<br />
an sich und ihre Stadt glauben“,<br />
attestierte der in München ansässige<br />
Gastgeber den Unternehmern, „sie<br />
setzen sich für ihre Interessen ein und<br />
Tjark H. und Marianne Woydt<br />
gestalten die Zukunft ihrer Stadt entscheidend<br />
mit“.<br />
Für den Bürgermeister lag der<br />
Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft<br />
im Bereich der Erneuerbaren Energien.<br />
Er wolle <strong>Hamburg</strong> zu einem „Silicon<br />
Valley der Umwelttechnologie“ ma chen.
Damit unterstrich er seine Absicht,<br />
an der – schon vor dem Beginn der<br />
schwarz- grünen Koalition eingeleiteten<br />
– Versöhnung von Ökologie und Ökonomie<br />
festzuhalten. Für Unternehmen<br />
aus diesem Bereich entwickle sich die<br />
Hansestadt immer mehr zum Standort<br />
Nummer eins, neben Klein- und Mittelständlern<br />
zunehmend auch für große<br />
Konzerne wie etwa Siemens.<br />
Vom Titel „Europäische Umwelthauptstadt<br />
<strong>2011</strong>“ werde <strong>Hamburg</strong> in erheblichem<br />
Maße profitieren. So könne<br />
die Stadt die Aufmerksamkeit und das<br />
Interesse der großen Wachstumsregionen<br />
der Welt für sich nutzen, um sich<br />
erfolgreich in dieser Zukunftsbranche<br />
zu positionieren.<br />
Pieter und Andrea Wasmuth<br />
Ahlhaus teilte die Ansicht des Landesvorsitzenden,<br />
dass Umweltpolitik<br />
auf Angebote statt auf Verbote setzen<br />
müsse. Matthias Leutke hatte zuvor<br />
gefordert, das Kalkül derjenigen zu<br />
berücksichtigen, die die notwendigen<br />
Investitionsentscheidungen für einen<br />
verbesserten Klimaschutz zu treffen<br />
hätten: „Politik muss sich in die Rolle<br />
des Immobilienbesitzers, des Fahrzeug -<br />
verkäufers, des mittelständischen Un -<br />
ter nehmers hineinversetzen. Eine intelligente<br />
Umweltpolitik orientiert sich an<br />
deren – legitimen – ökonomischen<br />
Interessen und nutzt diese geschickt,<br />
um den Schutz der Umwelt voranzubringen.“<br />
Ahlhaus erinnerte daran, dass <strong>Hamburg</strong><br />
nicht nur über eine vielfältige<br />
Dienstleistungslandschaft verfüge, sondern<br />
auch ein wichtiger Standort für<br />
das produzierende Gewerbe sei. Der<br />
Ausdruck „Industriestandort“ müsse<br />
Cornelia Schroeder-Piller und<br />
Michael Piller<br />
wieder in den Mund genommen werden<br />
dürfen. Industrieansiedlungen<br />
führ ten nicht nur zu Schwierigkeiten<br />
und Zielkonflikten in der Umweltpolitik,<br />
sondern könnten auch einen aktiven<br />
Beitrag zum Klimaschutz leisten:<br />
Würden mehr Produkte in der Region<br />
hergestellt, von der aus sie in alle Welt<br />
verschifft würden, würden die Transportwege<br />
verkürzt und damit erhebliche<br />
Mengen von CO 2 eingespart.<br />
Mit Blick auf Stuttgart 21 warnte<br />
Ahlhaus vor überprofessionalisierten<br />
Daniel Stricker,<br />
Dirk Ullrich Naumann<br />
zu Grünberg, Florian Eilken,<br />
Fabian Temme,<br />
Christian Scheuerl (v.l.)<br />
Matthias Leutke und<br />
Dr. Klaus-Jürgen Juhnke<br />
und bürokratisierten Planungsprozessen,<br />
die Deutschland schon jetzt in<br />
seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
zurückfallen ließen. Bürgerbeteiligung<br />
sei notwendig, sie dürfe<br />
jedoch nicht dazu führen, dass Einzelne<br />
ihre Interessen über die des Gemeinwesens<br />
und seine Zukunftsfähigkeit<br />
stellten.<br />
Als Umwelthauptstadt habe <strong>Hamburg</strong><br />
große Chancen, seine bedeutende<br />
Rolle in einer zentralen Wachstums-<br />
Beatrice und Conrad Seiffert<br />
branche weiter auszubauen. Diese<br />
Chan cen gelte es zu nutzen und nicht,<br />
wie viele andere Herausforderungen<br />
der letzten 30 bis 40 Jahre, zu ver -<br />
schlafen. CA<br />
11
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Die europäische Verschuldung und die Krise<br />
Ausblick auf die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte 2010/<strong>2011</strong><br />
Mittagsveranstaltung am 07. Dezember mit Thorsten Weinelt,<br />
Chefstratege und Leiter Research der UniCredit Bank AG, München<br />
Thorsten Weinelt: „Schrumpft die EU zur Transfer- und Haftungsgemeinschaft?“<br />
Anders als auf dem Höhepunkt der<br />
Wirtschaftskrise befürchtet, erholte<br />
sich die deutsche Wirtschaft schnell.<br />
2010 konnte mit 3,6 Prozent der größte<br />
Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts<br />
(BIP) seit der Wiedervereinigung verzeichnet<br />
werden. Die Bundesregierung<br />
sieht die Wirtschaft auf einem „soliden<br />
Wachstumspfad“ und erwartet <strong>2011</strong><br />
einen Anstieg des BIP um 2,3 Prozent.<br />
Auch Thorsten Weinelt rechnet mit<br />
einem Zuwachs. Die globale Nachfrage<br />
– insbesondere aus den wachstumsstarken<br />
Schwellenländern – werde weiter<br />
boomen. Gestützt wird diese starke<br />
Position durch eine Zunahme des privaten<br />
Konsums und der Investitionen.<br />
Sorgen bereitet die Staatsverschuldung.<br />
Sie schränkt die Handlungsspiel -<br />
räume der öffentlichen Haushalte ein<br />
und brachte einige Länder in die Nähe<br />
des Bankrotts. Im Frühjahr 2010 spannte<br />
die Europäische Union deshalb einen<br />
750 Milliarden Euro großen Rettungsschirm<br />
über die strauchelnden Länder<br />
und konnte damit die Finanzmärkte für<br />
kurze Zeit beruhigen. Die European<br />
Financial Stability Facility (EFSF), garantiert<br />
durch die übrigen Euro-Staaten,<br />
der European Financial Stability Mecha-<br />
12<br />
nism (EFSM), garantiert durch den EU-<br />
Haushalt und der Internationale Wäh -<br />
rungsfonds (IMF) können seither Staaten<br />
in Not Kredite gewähren.<br />
Damit sei das Problem jedoch nicht<br />
gelöst, betonte Weinelt. Vielmehr hätten<br />
sich die Regierungen lediglich Zeit<br />
gekauft, um den betroffenen Staaten<br />
Thorsten Weinelt,<br />
Harald Boberg,<br />
Peter Hähner (v.l.)<br />
Luft zur Einleitung der notwendigen<br />
Reformen zu verschaffen. Die Staatsausgaben<br />
müssten massiv gesenkt, die<br />
Arbeitsmärkte reformiert, der Dienstleistungssektor<br />
liberalisiert werden.<br />
Den dringenden Handlungsbedarf, der<br />
durch Regierungswechsel gefährdet<br />
werden könne, zeigte der Volkswirt am<br />
Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, der<br />
sich in den Peripherie-Staaten am mas-<br />
siven Einbruch der Exporte bemerkbar<br />
mache: In Griechenland seien die Lohnstückkosten<br />
seit dem Beginn der Wäh -<br />
rungsunion um 40 Prozent gestiegen.<br />
Auch Spanien habe sich aus dem Weltmarkt<br />
regelrecht „herausgepreist“.<br />
Deutschland konnte sich unterdessen<br />
zur europäischen Konjunkturlokomotive<br />
entwickeln.<br />
Dennoch bleibt es von der Euro-<br />
Krise nicht verschont, exportiert die<br />
deutsche Wirtschaft doch fast die Hälfte<br />
ihrer Produkte in die Länder der Eurozone.<br />
Scheitere der Euro, scheitere Europa,<br />
warnte die Bundeskanzlerin in einer<br />
Regierungserklärung im Mai 2010. Die<br />
Krise des Euro sei „die größte Be wäh -<br />
rungsprobe, die Europa seit der Unterzeichnung<br />
der Römischen Verträge im<br />
Jahre 1957“ zu bestehen habe. Weinelt<br />
teilte die Ansicht Merkels. Mit den Maßnahmen,<br />
die <strong>2011</strong> beschlossen würden,<br />
entscheide sich, ob die Europäische<br />
Union erhalten bleibe oder zu einer<br />
Transfer- und Haftungsgemeinschaft<br />
schrumpfe. Weinelt bezweifelte, dass<br />
die Staats- und Regierungschefs der 27<br />
Euro-Staaten auf ihrem Gipfel Ende<br />
März den von ihm geforderten Stabilitätspakt<br />
„mit Biss“ verabschieden. Tat -<br />
sächlich beschloss der Europäische Rat,<br />
einen dauerhaften Krisenmechanismus,<br />
den sogenannten Europäischen<br />
Stabilisierungsmechanismus (ESM),<br />
ein zurichten. Er soll den 2013 auslaufenden<br />
Rettungsschirm ablösen und
ähnlich funktionieren: vorrübergehender<br />
Beistand wird auf Basis eines Sanierungsprogramms<br />
gewährt, wobei auch<br />
die Beteiligung privater Gläubiger vorgesehen<br />
ist. Die Kreditvergabe-Kapazität<br />
beträgt 500 Milliarden Euro. Abgesichert<br />
wird der ESM durch ein Eigenkapital<br />
von 700 Milliarden Euro, hiervon<br />
werden die Euro-Staaten 80 Milliarden<br />
Euro einzahlen, die restlichen 620<br />
Milliarden kann der ESM bei Bedarf von<br />
ihnen einfordern (auf Deutschland entfallen<br />
22 Milliarden Euro, weitere 168<br />
Milliarden muss es an Garantien hinterlegen).<br />
Inhaltliche Fragen sind weiterhin<br />
Gegenstand heftiger politischer Diskussionen.<br />
Auch der Wirtschaftsrat hat-<br />
Dr. Werdermann<br />
mit dem neuen<br />
Landesgeschäftsführer,<br />
Conrad<br />
Seiffert<br />
Thomas Böcher und<br />
Christian Drake (v.l.)<br />
te im Vorfeld mehrfach Position bezogen:<br />
Ohne die Einigung auf konkrete<br />
Verpflichtungen, warnte der Präsident<br />
Professor Lauk, werde sowohl für die<br />
Geber- als auch für die Nehmerländer<br />
der Transferunion Tür und Tor geöffnet.<br />
Es gibt sogar Stimmen, die schwerwie-<br />
gende Konstruktionsfehler in der Eurozone<br />
sehen und eine grundsätzliche<br />
Neuausrichtung fordern. So werden ein<br />
anreizgerechtes Umschuldungsverfahren<br />
vorgeschlagen, der Ausbau eines<br />
fiskalischen Umverteilungssystems<br />
Erika Andreß und Sven Jarmuth<br />
zwischen den Mitgliedern oder gar eine<br />
Redimensionierung, bei der die am<br />
wenigsten konvergenten Länder die<br />
Eurozone verlassen müssen.<br />
Unter den nationalen Aktienmärkten<br />
der Eurozone sei der deutsche Aktienmarkt<br />
zu bevorzugen, empfahl Weinelt<br />
abschließend in seinem Ausblick<br />
auf die Finanzmärkte <strong>2011</strong>. Vor allem im<br />
Vergleich zu den europäischen Peripherie-Staaten<br />
weise er den stabilsten<br />
Gewinntrend auf. Den Dax sah er <strong>2011</strong><br />
bei 7.500 Punkten, den Dollar-Kurs bei<br />
1,40 Euro. CA<br />
13
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Datenklau und Cyber-Mobbing<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 17. Dezember 2010<br />
im Hotel Steigenberger mit Prof. Dr. Johannes Caspar,<br />
<strong>Hamburg</strong>ischer Beauftragter für Datenschutz<br />
und Informationsfreiheit<br />
Professor Caspar stellt den Datenschutz<br />
vor. Schon wegen seiner Vielfalt kann<br />
das Referat nur wenige Bereiche durchleuchten.<br />
Der Datenschutz übernimmt<br />
eine Rolle in der Kommunikation von<br />
Bürger zu Bürger und verändert die<br />
digitale Gesellschaft: Daten als Handelsware?<br />
Datenklau und Cyber-Mobbing<br />
verunsichern<br />
Die Nachrichten lassen aufhorchen:<br />
Hacker erpressen Konzerne, Festplatten<br />
geraten als sog. Datenmüll in fremde<br />
Hände, Kundendaten an (unbefugte)<br />
Dritte, und wir selbst sind betroffen<br />
vom Datenklau am Bankautomaten.<br />
Störungen im Datenverkehr gehören<br />
zum Kerngeschäft der Hackerzunft. In -<br />
for mation, Aufklärung und Panik liegen<br />
oft nur einen einzigen Mausklick<br />
auseinander – in der Politik, in der Wirtschaft<br />
und im Privaten<br />
Zugriff durch Unbefugte<br />
Der Übergang vom ursprünglichen<br />
Spieltrieb mit Lötkolben und Programmierhandbuch<br />
bis zu unberechenbaren<br />
Cyberkriegern ist unscharf – bleibt eine<br />
Matthias Lischke: „Gibt es in den<br />
Bundesländern, z.B. <strong>Hamburg</strong> und<br />
Baden-Württemberg, unterschiedliche<br />
Kriterien bei der Vidoüberwachung?“<br />
permanente Gefahr und lehrt uns das<br />
Fürchten. Zahlreiche Datenpannen und<br />
Missbräuche, derentwegen Firmen in<br />
die Öffentlichkeit gerieten, dokumen-<br />
14<br />
Prof. Dr. Johannes Caspar,<br />
Ehrhard J. Heine, Matthias<br />
Leutke, Matthias Lischke,<br />
Falk Führer (v.l.)<br />
tieren das erschreckende Defizit beim<br />
Datenschutz und seiner Zuverlässigkeit<br />
im privaten und öffentlichen Bereich.<br />
Die Digitalisierung entwickelte sich<br />
rasend schnell – doch der Datenschutz<br />
hinkt hinterher. Wirkungsvolle Über-<br />
Die Angst vor Datenklau ist<br />
berechtigt: Laut Schätzung einer<br />
Studie der Lüneburger Leuphana<br />
Universität beträgt der jährliche<br />
Schaden durch Wirtschaftsspionage<br />
bis zu 50 Milliarden Euro.<br />
wachungstechnologien in dem immer<br />
weiter wachsenden Markt sind ge -<br />
fragt. Das rasante Tempo von Daten -<br />
über tragungen und die hohe Anforderung<br />
an eine zuverlässige Datensicherheit<br />
erfordern dringend praxisgerechte<br />
Lösungen.<br />
Für die Datenschutzbehörde – zu -<br />
ständig sind die Bundesländer – ist der<br />
IT-Markt eine ständige Herausforderung.<br />
In der Hansestadt ist der <strong>Hamburg</strong>ische<br />
Beauftragte für Datenschutz<br />
und Informationsfreiheit<br />
für die Kontrolle<br />
und Überwachung zu -<br />
ständig. Gleichzeitig ist<br />
er Dienstleistungs- und<br />
Servicebetrieb und sorgt<br />
für die Durchsetzung unserer Grundrechte.<br />
Dazu ge hört auch die Bearbeitung<br />
„öffentlicher“ und „nichtöffentlicher“<br />
Eingaben. „In den letzten Jahren“,<br />
so der <strong>Hamburg</strong>er Datenschutzbeauf-<br />
13 Prozent der<br />
Internetnutzer ist es egal<br />
was mit ihren Daten<br />
passiert<br />
tragte Prof. Dr. Johannes Caspar, „ist die<br />
Anzahl der Eingaben kontinuierlich<br />
gestiegen“. Betrafen in den 90er Jahren<br />
noch 43 Prozent den nichtöffentlichen<br />
Bereich, so machten im Jahr 2009<br />
diese Eingaben bereits 80 Prozent aus.<br />
Jede Beschwerde, jede Bitte, jede Anfrage<br />
vom Bürger muss schriftlich bearbeitet<br />
werden.<br />
Datenschutzbeauftragte bestellen<br />
Eine Schlüsselrolle für die Stärkung der<br />
Eigenverantwortlichkeit datenverarbeitender<br />
Stellen innerhalb der Betriebe<br />
kommt den nach dem Bundesdaten -<br />
schutzgesetz zu bestellenden betrieblichen<br />
Datenschutzbeauftragten zu.<br />
Diese werden künftig stärker als Partner<br />
der Behörde im Bemühen um einen<br />
effizienten Datenschutz einbezogen.<br />
Derzeit ist man von einem präventiven<br />
Datenschutzmanagement im<br />
Dienst von Kunden und Verbrauchern<br />
noch weit entfernt. Das unternehmerische<br />
Denken und Handeln ist erheblich<br />
zu verbessern, und das Management<br />
muss mehr Verantwortung<br />
übernehmen. Hier<br />
kommt dem Daten -<br />
schutz beauftragten<br />
eine Schlüsselrolle zu.<br />
Neben der Möglichkeit<br />
des betriebsinternen Clearings durch<br />
eine tech nische und organisatorische<br />
Schwachstellenanalyse erhalten Betriebe<br />
die Möglichkeit, rechtliche Maßnahmen<br />
der Aufsichtsbehörde rechtzeitig
abzuwenden und damit auch mögliche<br />
Bußgeld sanktionen zu vermeiden.<br />
Das Konzept <strong>Hamburg</strong>er Datenschutz<br />
2010 sieht drei sich gegenseitig<br />
ergänzende gleichberechtigte Module<br />
vor. Zwei der Konzepte beruhen auf<br />
der Aktivierung der Kompetenzen zur<br />
Selbst steuerung und richten sich in<br />
erster Linie an die Akteure.<br />
Das dritte Modul setzt auf die hierarchische<br />
Steuerungsebene des Rechts,<br />
ohne die ein Rechtsvollzug nicht ge -<br />
währleistet werden kann.<br />
Digitalisierung wird zur<br />
Bildungsaufgabe<br />
Unter dem Motto „Meine Daten kriegt<br />
ihr nicht!“ sensibilisiert die im letzten<br />
Jahr gestartete Schulaktion den Nachwuchs.<br />
Damit Jugendliche mit ihren<br />
Daten eigenverantwortlich umgehen<br />
können, müssen sie ein Bewusstsein für<br />
die zahlreichen Risiken und Nachteile<br />
Das Unternehmen Ernst & Young in<br />
<strong>Hamburg</strong> engagiert sich seit Jahren als<br />
Förderer für Kunst und Kultur. Mit der<br />
Unterstützung der <strong>Hamburg</strong>er Kunsthalle<br />
und der exklusiven Förderung der<br />
jährlichen Ausstellungsreihe „Zeitge -<br />
nössische Kunst“ in der Galerie der<br />
Gegenwart der <strong>Hamburg</strong>er Kunsthalle<br />
bekennt sich das Unternehmen ausdrücklich<br />
zu der Stadt und zum Kulturstandort<br />
<strong>Hamburg</strong>. In diesem Zy -<br />
klus präsentiert die Galerie einmal im<br />
Jahr für mehrere Monate Werke eines<br />
international bedeutenden Künstlers.<br />
Ihre Einzigartigkeit gewinnt die Reihe<br />
dadurch, dass die Künstler die Ausstellungen<br />
selbst konzipieren und speziell<br />
eigene Werke dafür schaffen.<br />
Anlässlich der 5. Phototriennale in <strong>Hamburg</strong><br />
zeigt die <strong>Hamburg</strong>er Kunsthalle<br />
in diesem Jahr die Ausstellung „Roni<br />
Horn. Photographien“. Die New Yorker<br />
Künstlerin Roni Horn gehört mit ihren<br />
Serien von Photographien, Zeichnungen,<br />
Objekten und Skulpturen zu den<br />
international renommiertesten Künstlerinnen<br />
der Gegenwart. Nach ihren<br />
großen Einzelausstellungen 2009 in<br />
Karl-Josef Mondorf wünscht sich eine<br />
Änderung der Aufgabenteilung und<br />
möchte die Prävention mehr in die Verantwortung<br />
der Unternehmen verlagern<br />
entwickeln. Der miss -<br />
bräuchlichen Da ten ver -<br />
wendung gerade in dieser<br />
Altersgruppe – z.B.<br />
Cyber-Mobbing und Cyber-Grooming –<br />
muss entgegengewirkt wer den. Um<br />
einen sicheren Einstieg und Aufenthalt<br />
in der virtuellen Welt zu garantieren,<br />
sind Schulbehörde und andere staatli-<br />
der Tate Modern in London und im<br />
Whitney-Museum in New York sind ihre<br />
Photographien nun erstmals in einer<br />
Einzelausstellung in Deutschland zu<br />
sehen.<br />
Typisch für Roni Horn ist die Inszenierung<br />
der paarweisen Gegenüberstellung<br />
von Photos oder Objekten. In<br />
vielen ihrer Arbeiten setzt sich die<br />
Künstlerin mit der Vorstellung von<br />
Identität auseinander. Dabei arbeitet<br />
sie meistens in Serien, wie dies bei den<br />
Portraitphotographien You are the<br />
Weather (1994-96) der Fall ist – insgesamt<br />
100 Close-ups von dem Gesicht<br />
einer jungen Frau, die in den heißen<br />
Quellen auf Island badet. Vor dem Hintergrund<br />
des strahlend blauen Wassers<br />
entwickeln die Portraits eine außergewöhnliche<br />
Präsenz, der sich der Betrachter<br />
nicht entziehen kann.<br />
In den Photographien der Serien<br />
Another Water (2000) und Still Water<br />
(1997–99) zeigt die Künstlerin die<br />
Themse im Zentrum Londons. Den Ar -<br />
bei ten sind Kommentare mit Gedanken<br />
über das Wasser beigefügt, durchsetzt<br />
mit literarischen Texten und persönlichen<br />
Beobachtungen zum Fluss. Die<br />
27 Millionen Deutsche<br />
haben ein persönliches<br />
Internetprofil<br />
che Stellen gefragt. Das Pilotprojekt an<br />
einer <strong>Hamburg</strong>er Schule mit einer Art<br />
„Seepferdchen für Drittklässler“ ist<br />
gestartet.<br />
Die Nachbarn sind weiter<br />
In Sachen Datensicherheit liegt der<br />
Standard in Deutschland gegenüber<br />
Großbritannien und Frankreich deutlich<br />
zurück. Dort sind Firmen und Be -<br />
hörden bei der Sicherheitstechnologie<br />
schon viel weiter. Der kriminelle Miss -<br />
brauch von Daten ließe sich einschrän-<br />
ken; denn technisch ist<br />
es keine große Herausforderung.<br />
Es fehlt lediglich<br />
an Aufklärung und<br />
entsprechenden Angeboten.<br />
Die Politik müht sich, der Datennutzung<br />
ein Korsett zu verpassen. Die<br />
Problematik liegt darin, einen Weg<br />
gleichgeltender Gesetze für Deutschland<br />
und Europa durchzusetzen. EJH<br />
KUNST UND KULTUR ADVERTORIAL<br />
Ausstellung „Roni Horn. Photographien“ in der Kunsthalle<br />
Roni Horn (*1955)<br />
You are the Weather (Detail), 1994-1996<br />
© Roni Horn<br />
Verbindung aus Bild und Text bietet ein<br />
unendliches Spektrum an Assoziationen.<br />
Dies ist ganz im Sinne der Künstlerin<br />
Roni Horn: „I want the viewer to<br />
take an active role!“ Neben der technischen<br />
Qualität ist es vor allem die<br />
Ambivalenz zwischen Bedrohung und<br />
Vertrautheit des Wassers, welche die<br />
Faszination von Horns Photographien<br />
ausmacht.<br />
Vom 15. <strong>April</strong> bis zum 24. Juli <strong>2011</strong><br />
präsentiert die Galerie der Gegenwart<br />
insgesamt mehr als 100 Arbeiten der<br />
Künstlerin, darunter Leihgaben aus<br />
zahlreichen in- und ausländischen<br />
Museen.<br />
15
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
16<br />
ZWISCHENRUF<br />
Beim Thema Liebe war er schon im -<br />
mer „die“ Institution. Dr. Sommer<br />
weiß seit 40 Jahren aus erster Hand<br />
Bescheid, wenn es um Liebeslust und<br />
-leid bei jungen Menschen geht. Dabei<br />
hat sich grundsätzlich gar nicht viel<br />
verändert. Nach einer Studie aus dem<br />
Jahr 2009 sehnen sich Jugendliche<br />
noch immer nach Partnerschaft, Nähe<br />
und romantischen Gefühlen.<br />
Neu ist, dass schon zwei von drei Elf-<br />
(!) bis Siebzehnjährigen bereits gewollt<br />
oder ungewollt pornografische Bilder<br />
oder Filme gesehen haben. Ein Drittel<br />
der Elf- bis Achtzehnjährigen kennt<br />
„Soft-Angebote“, wie die Darstellung<br />
nackter Perso nen, Striptease oder<br />
„normalen“ Ge schlechts verkehr. Schon<br />
einer von sechs Jugendlichen hat harte<br />
Pornografie mit Darstellungen von<br />
Sodo mie, Nekrophilie, Verstümmelungen,<br />
Gruppensex oder dem Miss -<br />
brauch von Kindern konsumiert.<br />
Wo? Im Internet. Auf dem Handy/<br />
Smartphone. Auf einschlägigen Web -<br />
sites, in Social Communities, Foren,<br />
Chats und Blogs. 96 Prozent der Ju -<br />
gendlichen haben zuhause Zugang<br />
zum Internet, rund die Hälfte kann<br />
einer anderen Untersuchung zufolge<br />
sogar unbeobachtet und vom eigenen<br />
Zimmer aus surfen. Dabei wird rund<br />
einer von sieben Jugendlichen mindestens<br />
einmal im Internet „angemacht“.<br />
Die meisten Opfer sind zwischen<br />
13 und 15 Jahre alt. Behörden in<br />
der ganzen Welt registrieren seit Jahren<br />
einen rasanten Anstieg beim Be -<br />
Tatort Internet<br />
sitz, der Beschaffung und Verbreitung<br />
von kinderpornografischem Material.<br />
Erwachsene, die über das Internet<br />
Kinder und Ju gendliche kontaktieren,<br />
suchen gezielt nach jungen Menschen,<br />
die sich über Sex unterhalten wollen –<br />
und treffen damit auf ungeheures In -<br />
te resse. Meist sind die Täter das, was<br />
man allgemein als durchaus sozial in -<br />
tegriert bezeichnet: überdurchschnittlich<br />
intelligent, oft mit Universitätsabschluss<br />
und in geregelten Beziehungen<br />
lebend. Sie manipulieren die Jugendli-<br />
chen, indem sie sich deren Neugier und<br />
Unsicherheit in Sachen Sex zunutze<br />
machen, um sie dann zu benutzen und<br />
in kriminelle sexuelle Beziehungen zu<br />
verwickeln. Obwohl die Jugendlichen<br />
meist das (leicht verjüngte) Alter des<br />
Täters kennen, lassen sie sich auf Treffen<br />
ein – freiwillig.<br />
Dabei werden die Jungendlichen<br />
nicht nur Opfer, sondern aus Unwissen<br />
auch Täter. Die wenigsten wissen, dass<br />
das Fotografieren oder Filmen anderer<br />
Personen in peinlichen Situationen –<br />
auf der Schultoilette oder in der Um -<br />
kleidekabine – ein Straftatbestand ist.<br />
Auch das Versenden solcher Dateien<br />
kann unter bestimmten Umständen<br />
geahndet werden.<br />
Bei diesem Thema geht es vorrangig<br />
um unsere Kinder, und es ergeben<br />
sich einige Fragen: Weshalb mutet es<br />
an, dass es mehr um die Täter, als um<br />
die Opfer geht? Weshalb werden solche<br />
Täter aus der Sicherheitsverwahrung<br />
entlassen und gesagt, dass eine Sicherheitsverwahrung<br />
unmenschlich sei?<br />
Eigentlich benötigt unser Land auch<br />
eine Meldepflicht für Sexualtäter (wie<br />
in den USA)! Daran ist nichts Verwerfliches,<br />
und es verstößt auch nicht ge -<br />
gen die Menschenwürde. Die Mehrheit,<br />
und nicht die Minderheit, muss<br />
geschützt werden. Das Internet ist<br />
kein Pranger, sondern Information!<br />
Auch wenn ein vergewaltigtes Kind<br />
(oder auch Frau oder Mann) noch lebt,<br />
ist sein Leben und das der Eltern zerstört!<br />
Das ist Fakt! Es ist schon ein<br />
blanker Hohn, wenn ein Täter „von<br />
Todesangst“ spricht, wie im Fall Mirco.<br />
Was muss eigentlich der kleine Mirco<br />
empfunden haben?<br />
Was ist zu tun? Innocence in Danger<br />
(Schirmherrin und Präsidentin ist<br />
Stephanie zu Guttenberg), seit 1999<br />
eine der aktivsten überregionalen, privatrechtlichen<br />
Organisationen gegen<br />
sexuellen Missbrauch und pornografische<br />
Ausbeutung von Kindern im<br />
Internet, hat viel Erfahrung mit konkreten<br />
Tipps für Kinder und Jugend -<br />
liche, aber auch für Eltern und Lehrer:<br />
ver antwortungsvollen Umgang mit<br />
Handy und Internet einüben, Regeln<br />
vereinbaren, möglichst offen über Sex<br />
und sexuelle Gewalt reden und ein ge -<br />
sundes Misstrauen herstellen. Sprich:<br />
Wenn dir etwas komisch vorkommt,<br />
dann zögere nicht, das einem Erwachsenen<br />
deines Vertrauens zu erzählen.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass unsere<br />
Augen und Ohren dann so offen sind<br />
wie die von Dr. Sommer.<br />
Ludolf von Löwenstern<br />
Der Zwischenruf gibt die Auffassung<br />
des Verfassers wieder.
ADVERTORIAL<br />
Brüssel plant neue<br />
Tabakproduktrichtlinie<br />
Will die Brüsseler EU-Kommission dem<br />
Raucher gänzlich den Spaß verderben?<br />
Die gegenwärtig geltende Tabakproduktrichtlinie<br />
2001/37/EG (EUTPD) wird<br />
derzeit überarbeitet. Die Tabakproduktrichtlinie<br />
regelt die Herstellung,<br />
Aufmachung und den Verkauf von<br />
Tabakerzeugnissen. Die Richtlinie wurde<br />
vom Europäischen Parlament und<br />
dem Rat verabschiedet und 2002 in<br />
Deutschland umgesetzt.<br />
Im September 2010 hat die Kommis sion<br />
ein öffentliches Konsultationsverfahren<br />
eröffnet und bis zum 17. Dezember<br />
wur den alle Bürger der Europäischen<br />
Union aufgerufen, online Stellung zu<br />
den Regulierungsvorschlägen zu nehmen.<br />
Mit 86.000 Antworten wurde ein<br />
Rekord eingestellt: noch nie haben sich<br />
so viele Bürger und Institutionen an<br />
einem Online-Konsultationsverfahren<br />
beteiligt.<br />
Was dürfen die Tabakhersteller<br />
künf tig, und was erwartet den Konsumenten?<br />
EU-Gesundheitskommissar<br />
John Dalli, der Mann aus Malta, möchte<br />
den Rauchern mit einer Fülle von Einzelvorschriften<br />
den blauen Dunst konsequent<br />
verleiden. Dadurch legt er sich<br />
massiv mit den Tabakherstellern und<br />
den Konsumenten an.<br />
Im Gespräch sind z. B. Einheitsverpackungen<br />
(Plain Packs), das Verbot von<br />
offenen Auslagen in Läden und auf Theken<br />
(Display Ban) sowie Schockbilder<br />
auf Packungen. Das geplante Präsen -<br />
tations- und Werbeverbot würde be -<br />
deuten, dass Tabakprodukte nur noch<br />
nicht-sichtbar im Laden platziert sein<br />
dürften. Beim Zigarettenkauf müsste<br />
der Kunde die gewünschte Zigarettenmarke<br />
nennen – der Verkäufer händigt<br />
die Ware dann verdeckt aus. Warnbilder<br />
(Piktogramme) in Packungsgröße<br />
und uni Aufmachung (Einheitsfarbe)<br />
des Packung-Designs würden Norm.<br />
Brüssel möchte ein totales Rauchverbot<br />
in allen öffentlichen Räumen,<br />
Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz.<br />
So wird über die Tabakproduktricht linie<br />
hinaus noch die Einführung eines um -<br />
fassenden Rauchverbotes am Ar beits -<br />
platz diskutiert. Obwohl in Deutsch land<br />
umfassende Rauchverbote in allen Einrichtungen<br />
des Bundes und im öffent -<br />
lichen Nahverkehr gelten und neben Be -<br />
hörden, Dienststellen, Gerichten und<br />
anderen öffentlichen Einrichtungen<br />
auch bundesunmittelbare Körperschaf -<br />
ten, Anstalten und Stiftungen, Bildungsund<br />
Kultureinrichtungen sowie Eisenbahnen,<br />
U- und S-Bahnen, Stra ßen bah -<br />
nen, Busse, Flugzeuge, Taxen und Schiffe<br />
rauchfrei sind, sieht die Europäische<br />
Kommission hier Handlungsbedarf.<br />
Auch in der Kommunikation soll es<br />
Neuigkeiten geben. Eine Service-Hotline<br />
zum Einhaltsgebot der Raucherlust<br />
(Suchtberatung und Ausstieg) soll das<br />
jahrhundertealte Kulturgut Tabak total<br />
verschwinden lassen.<br />
<strong>Und</strong> noch radikaler: Die Weltge -<br />
sundheitsorganisation (WHO) empfiehlt<br />
sogar Telefonattacken auf Raucher!<br />
Engagierte Gesundheitsexperten<br />
sollen die Raucher gezielt zum Aufhören<br />
bringen. Doch der mündige Bürger –<br />
immerhin zahlender Konsument – will<br />
und wird selbst entscheiden, ob gesundheitliche<br />
Risiken den Genuss von Tabakprodukten<br />
vermiesen. Das scheint aus<br />
EU-Sicht völlig unwichtig, die knallharte<br />
Linie heißt „rauchfreies Europa“.<br />
Doch so schnell geht die Zigarette<br />
nicht aus! Aus Sicht der Tabakhersteller<br />
hält man an den alten Werten fest.<br />
Schon jetzt bestehen in ganz Europa<br />
harte Auflagen für den Handel, doch<br />
ein Verbot der Warenpräsentation und<br />
das Aus für die „Zigarette-im-Verkaufsregal“<br />
würde eine Prozesslawine auslösen.<br />
Die Einführung einer Einheitsverpackung<br />
verstößt gegen nationalesund<br />
EU-Recht und würde nicht hingenommen.<br />
Die mühsam erkämpften<br />
Marktanteile haben die Konzerne Un -<br />
summen gekostet, Eigentums- und<br />
Markenrechte garantieren Wertschöpfungen,<br />
auf die kein Unternehmen verzichten<br />
kann. Die Tabakhersteller werden<br />
sich bestehende Markenwerte<br />
nicht durch verschärfte Richtlinien per<br />
Verordnung vernichten lassen.<br />
REGULIERUNG<br />
Strikte Verbote des legalen Handels<br />
würden zudem kräftige Impulse für<br />
den Schwarzmarkt bedeuten und bö -<br />
ten große Chancen für Kriminelle. Im<br />
Übrigen bescherte das Verbot der<br />
Glimmstängel dem Fiskus bisher Einnahmeverluste<br />
in Milliardenhöhe.<br />
Bei Wirtschaftsvertretern stoßen<br />
die EU-Pläne auch auf wenig Gegenliebe.<br />
Dort sieht man keinen Bedarf, das<br />
legale Konsumprodukt Raucherware<br />
noch weiter zu reglementieren. Weitere<br />
Einschränkungen wären ein eklatanter<br />
Verstoß gegen geltendes Grundund<br />
Markenrecht sowie das Recht auf<br />
freien Handel. Auch der Gaststättenverband<br />
(DEHOGA) sieht keinen Handlungsbedarf:<br />
„Eine weitere Verschärfung<br />
der Nichtraucher-Bestimmungen<br />
ist nicht notwendig. Von einem völligen<br />
Rauchverbot wären laut DEHOGA zwar<br />
nur 10 Prozent der rund 190.000 Gaststätten<br />
betroffen, aber gerade die Eckkneipen<br />
und Raucherlounges würde es<br />
ganz hart treffen.“<br />
Die Menschen – speziell die Raucher<br />
– wollen nicht auf gesundheitlich be -<br />
denk liche Genussmittel verzichten!<br />
<strong>Und</strong> CDU-Gesundheitsexperte Jens<br />
Spahn meint zum Thema: „Brüssel soll<br />
sich aus dem Nichtrauchergesetz raushalten!<br />
Wenn es neuer Regelungen<br />
bedarf, werden die in Deutschland diskutiert<br />
und entschieden.“ Dafür bleibt<br />
Zeit bis November <strong>2011</strong>. Danach beraten<br />
die Gremien, bis die Richtlinie 2012 vom<br />
EU-Parlament verabschiedet wird und<br />
die Mitgliedstaaten diese in nationales<br />
Recht übernehmen müssen.<br />
Alle diskutierten Maßnahmen stellen<br />
einen beispiellosen Dammbruch in<br />
der Regulierung dar, mit Risiko der<br />
Übertragung auf andere Produkte wie<br />
Alkohol und Süßigkeiten. Erste Forderungen<br />
nach ähnlicher Regulierungsdichte<br />
bei Alkohol und Süßwaren sind<br />
bereits heute zu hören. EJH<br />
17
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Nachbarschaft auf Distanz – <strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein<br />
Norddeutschlands wirtschaftliche Perspektiven<br />
Dr. Christian von Boetticher MdL<br />
Der Auftritt des designierten Minis -<br />
terpräsidenten von Schleswig-Holstein<br />
stieß auf lebhaftes Interesse unserer<br />
Mit glieder. Doch auch Michael Neumann,<br />
Fraktionsvorsitzender der <strong>Hamburg</strong>er<br />
SPD und Dr. Valerie Wilms, Bundestagsabgeordnete<br />
der Grünen aus<br />
dem Kreis Pinneberg, gehörten zu den<br />
zahlreichen Frühstücks-Teilnehmern<br />
im Hotel Steigenberger. Am Ende dürfte<br />
der Referent niemanden enttäuscht<br />
haben. Über Parteigrenzen hinweg<br />
meldete sich mit v. Boetticher (40) ein<br />
Vertreter der jüngeren Politikergeneration<br />
zu Wort, die großen Elan mitbringt,<br />
um verkrustete Strukturen in<br />
den eigenen Parteien, im eigenen Bundesland<br />
oder – was in diesem Fall im<br />
Vordergrund stand – im Verhältnis<br />
zwischen <strong>Hamburg</strong> und Schleswig-<br />
Holstein aufzubrechen.<br />
Jenseits seines eigentlichen Themas<br />
stellte v. Boetticher zunächst die Mahnung<br />
heraus, dass die Politiker die<br />
Schuldengrenze nicht weiter ignorieren<br />
dürften – oft im Gegensatz zu ihren<br />
Be teuerungen. Schleswig-Holstein je -<br />
denfalls werde seine Verschuldung von<br />
25 Milliarden Euro in zehn etwa gleichen<br />
Schritten bis 2020 abbauen, und<br />
zwar mit harten Maßnahmen bei der<br />
Reduzierung von <strong>Ausgabe</strong>n, nicht durch<br />
neue Steuern. Dieser Entschuldungsplan<br />
setzt wohl stillschweigend voraus,<br />
18<br />
Politisches Frühstück am 30.01. mit Dr. Christian von Boetticher MdL<br />
Landesvorsitzender der CDU Schleswig-Holstein<br />
dass die Landesregierung auch angesichts<br />
von Sparmaßnahmen bis 2020<br />
CDU-geführt bleibt.<br />
Im wirtschaftlichen Teil der Aus -<br />
füh rungen betonte v. Boetticher wiederholt<br />
sein Credo, dass die beiden be -<br />
nachbarten Bundesländer auf Gedeih<br />
und Verderb aufeinander angewiesen<br />
seien. Im Übrigen habe Norddeutschland<br />
zu sam mengenommen – <strong>Hamburg</strong>,<br />
Schles wig-Holstein, Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Niedersachsen und Bremen<br />
– hervorragende Chancen auf dem<br />
internationalen Markt. Die Wirtschaft<br />
habe ihre Zusammenarbeit über (Länder-)<br />
Grenzen hinweg längst realisiert.<br />
Günter Meisch: „Ist <strong>Hamburg</strong> bereit, die<br />
Ziele gemeinsam mit Schleswig-Holstein<br />
zu erreichen?“<br />
Andererseits mangele es leider an den<br />
notwendigen staatlichen Rahmenbedingungen<br />
für eine gemeinsame Planung<br />
und ein gemeinsames Auftreten.<br />
Politik und Behörden dächten in zu<br />
kleinen Einheiten. Nur eine Kooperation<br />
der gesamten Region verspreche<br />
Erfolg. Zwar gebe es ein offizielles Gremium<br />
für die „Metropolregion <strong>Hamburg</strong>“<br />
(die nach Ansicht v. Boettichers<br />
jedoch wesentlich zu klein ausgelegt<br />
ist), aber dessen Beschlüsse seien ge -<br />
genüber den großen Problemen „ziemlich<br />
wirkungslos“. Es folgte eine Kritik<br />
des Referenten an der Verwaltung, wie<br />
man sie in dieser Deutlichkeit von füh -<br />
renden Politikern selten hört. V. Boetticher<br />
schilderte aus seiner Erfahrung als<br />
Landesminister, wie weiterführende<br />
Vorschläge zur Kooperation zunächst<br />
auf die lange Bank geschoben und<br />
dann von den betroffenen Behörden<br />
mit Ablehnung, Bedenken und vielen<br />
Einwänden zu Fall gebracht wurden.<br />
Dr. Peter Ruland: „Sind nicht ehrlicher -<br />
weise Einsparungen nur im Bereich<br />
Soziales und Personal möglich?“<br />
Der Zuhörer fragte sich hier, ob ein neuer<br />
Ministerpräsident in Schleswig-Holstein<br />
diesen Kreis wirklich durchbrechen<br />
wird und ob dann andererseits<br />
auch die <strong>Hamburg</strong>er Verwaltung über<br />
ihren stolzen, föderativen Schatten<br />
springen würde. Bislang begrenzt allein<br />
schon die Aussicht auf Gemeindesteuern<br />
mögliche Gemeinsamkeit.<br />
Eine positive Ausnahme bildeten, so<br />
v. Boetticher, die drei gemeinschaftlichen<br />
Vertretungen in Brüssel, St. Petersburg<br />
und Danzig, die gut funktionierten.<br />
Im Übrigen seien bisher aber nur<br />
kleine Sprünge gemacht worden. Was<br />
die wenigen überregionalen Dienststellen<br />
der beiden Länder betreffe, sei<br />
momentan der wesentliche Effekt, dass<br />
eine zusätzliche Leitung über zwei nach<br />
wie vor getrennte Apparate installiert<br />
wurde. Abgesehen von unterschiedlichem<br />
Beamtenrecht und verschiedener
Bezahlung, die die Zusammenarbeit<br />
behindern, fehle es auch an einer ge -<br />
meinsamen IT-Struktur.<br />
Wettbewerb der Verwaltungen, der<br />
an den Ländergrenzen haltmache, ergäbe<br />
keine Sinn mehr. Vielmehr laute<br />
die Aufgabe, eine überregionale Landesplanung<br />
und eine gemeinsame<br />
Verkehrs- und Infrastrukturpolitik zu<br />
be trei ben. <strong>Hamburg</strong> könne ohnehin<br />
große Projekte nicht mehr ohne Schleswig-Holstein<br />
planen (Beispiel: Aus-<br />
Bemerkenswertes aus Sachsen<br />
gleichsflächen). Andererseits sei die<br />
Hansestadt ein wesentlicher Arbeitgeber<br />
für das Nachbarland. Schleswig-<br />
Holstein wiederum biete mit seiner<br />
stark mittelstandsorientierten Wirtschaft<br />
einen guten Konjunkturpuffer,<br />
wie die jüngste Krise bewiesen habe.<br />
Schließlich riet v. Boetticher noch, bei<br />
künftigen Überlegungen der starken<br />
Wachstumsregion Malmö-Kopenhagen<br />
die notwendige Aufmerksamkeit zu<br />
schenken. He<br />
Der Freistaat Sachsen als Zukunftsregion –<br />
Herausforderungen und Strategien<br />
Ministerpräsident Stanislaw Tillich und<br />
Michael Westhagemann<br />
Bei der Abendveranstaltung begegnete<br />
unseren Mitgliedern ein selbstbewusster<br />
Ministerpräsident aus Sachsen,<br />
für den sein Bundesland Primus<br />
unter den ostdeutschen ist. Nur Bayern<br />
und Baden-Württemberg betrachtet er<br />
als Vorbilder. In dieser Hierarchie mag<br />
das wirtschaftlich starke <strong>Hamburg</strong> fehlen,<br />
weil es sich als Stadtstaat nicht als<br />
Vergleichsobjekt eignet.<br />
Tillich vertrat die Auffassung, die Sachsen<br />
hätten die wirtschaftliche Chance<br />
der Wiedervereiniung schneller und<br />
intensiver begriffen und genutzt als<br />
andere Menschen, die aus der Staatswirtschaft<br />
der DDR entlassen waren.<br />
Dabei war es hilfreich, dass gerade<br />
die Hanseaten seit 1990 viele Bande<br />
mit der sächsischen Landeshauptstadt<br />
Dresden knüpften. Die Historie des<br />
Ham burger <strong>Landesverband</strong>es liefert<br />
hierfür ein gutes Beispiel. Bereits kurz<br />
Tjark H. Woydt, Uwe Jens Neumann<br />
Abendveranstaltung am 15.02. mit Stanislaw Tillich MdL<br />
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen<br />
nach dem Fall der Berliner<br />
Mauer reis te eine<br />
Gruppe von Mitgliedern<br />
unter Führung des Lan -<br />
desvorsitzenden Franz-<br />
Günther v. Gaertner nach Dresden, um<br />
interessierten Bürgern die Grundsätze<br />
und Wirkungsmechanismen der Marktwirtschaft<br />
zu erklären. Das Interesse<br />
war enorm, zumal der Raum Dresden<br />
als „Insel der Ahnungslosen“ galt, weil<br />
das Westfernsehen aus technischen<br />
Gründen nicht empfangen werden<br />
konnte. Schon im Mai 1990 – fünf<br />
Monate vor der Wiedervereinigung –<br />
wurde dann auf <strong>Hamburg</strong>er Initiative<br />
der <strong>Landesverband</strong> Sachsen des Wirtschaftsrats<br />
ins Leben gerufen.<br />
Sachsen ist der<br />
Wirtschaftsmotor des<br />
Ostens – 29 Unternehmen<br />
sind Weltmarktführer<br />
Der mittelständische<br />
Maschinenbau bildet<br />
traditionell die Grundlage<br />
der sächsischen<br />
Wirtschaft. Nur zwei<br />
Prozent der Unternehmen haben mehr<br />
als 500 Beschäftigte. Die Basis wurde<br />
er weitert, als es gelang, be deutende<br />
Produktionsstätten der Automobilindustrie<br />
– Porsche, VW, BMW – ins Land<br />
zu holen. Ausserdem konnte Halb -<br />
leiterindustrie (Chipherstellung) mit<br />
großen Investitionen angesiedelt werden.<br />
Für Tillich ist Sachsen heute „der<br />
Wirtschaftsmotor im Osten“. Sein Bundesland,<br />
der Einwohnerzahl nach das<br />
viertgrößte (nach Nordrhein-Westfalen,<br />
Bayern und Baden-Württemberg), sei<br />
Dr. Thomas Klischan, Hans-Theodor Kutsch, Prof. Dr. Sonja Bischoff, Marcus Vitt (v.l.)<br />
19
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
eine der innovativsten Regionen Europas.<br />
Die Technische Universität Dresden<br />
sei die größte ihrer Art in Deutschland.<br />
29 sächsische Unternehmen seien Weltmarktführer,<br />
auch wenn es noch keines<br />
zu einem Platz unter den ersten 30<br />
DAX-Unternehmen gebracht habe.<br />
Beeindruckende Fakten nannte der<br />
Ministerpräsident, als er<br />
auf den Haushalt des<br />
Freistaats einging. Die<br />
Schulden je Bürger be -<br />
trügen 2.930 Euro und<br />
seien damit die niedrigsten<br />
unter allen Bundesländern (Durchschnitt<br />
7.260 Euro, <strong>Hamburg</strong> 12.850<br />
Euro). Sachsen habe seit 2006 keine<br />
neuen Schulden mehr aufgenommen!<br />
20<br />
Staatssekretär<br />
Rüdiger Möller<br />
mit den beiden<br />
ehemaligen<br />
Staatsräten<br />
Rolf Reincke,<br />
Günter Bonz<br />
Allerdings ist hinzuzufügen,<br />
dass der Staatshaushalt<br />
2010 noch<br />
20 Prozent Trans fer -<br />
leis tungen aus dem<br />
Westen (Solidarpakt und Länderfinanzausgleich)<br />
enthielt. Im mer hin, die<br />
Sachsen wollen bis 2020 auf eigenen<br />
Füßen stehen. Zu den<br />
Sparmaßnahmen im<br />
Land gehört, dass der<br />
Öffentliche Dienst seit<br />
1990 personell halbiert<br />
wurde und auch jetzt<br />
noch von 88.000 auf 70.000 Mitarbeiter<br />
reduziert werden soll.<br />
Ein Erfolgsmodell ist das sächsische<br />
Schulwesen, folgt man den Pisa-Ergeb-<br />
nissen. Es sollte in <strong>Hamburg</strong> zu denken<br />
geben, dass die guten Resultate mit<br />
einem unveränderten Schulsystem,<br />
und nicht auf einem Experimentierfeld,<br />
erzielt werden. Die Förderung der<br />
Schüler wurde in Sachsen freilich ausgebaut.<br />
So bewähren sich Lerncamps<br />
und viele Partnerschaften von Schule<br />
und Wirtschaft.<br />
Tillich verhehlte nicht, dass sein<br />
Land auch Sorgen hat. „Die Sachsen<br />
sind die ältesten Deutschen.“ Die Ge -<br />
burtenrate sei seit 1990 halbiert, und<br />
zu viele junge Menschen verließen das<br />
Land. Die Regierung mache sich zu -<br />
nehmend Gedanken,<br />
wie ältere Arbeitnehmer<br />
sinnvoll eingesetzt<br />
werden können. Das<br />
absehbare Auslaufen<br />
der Braunkohleförderung treffe die<br />
Wirtschaftskraft des Landes empfindlich,<br />
zumal es danach über keinerlei<br />
Rohstoffe mehr verfüge. Als Ministerpräsident,<br />
der stattdessen auf die Innovativkraft<br />
seiner Unternehmen setzen<br />
muss, sieht er Probleme bei der Techno -<br />
logiefeindlichkeit der Deutschen. Allge -<br />
mein habe die Wirtschaft der Bundesre -<br />
publik nur dann eine Chance, lang fris -<br />
tig international mitzuspielen, wenn<br />
die Gesellschaft dem technischen Fortschritt<br />
offener gegen überstehe. He<br />
Energieversorgung als Herausforderung: Industrie,<br />
Politik und Gesellschaft brauchen den „real deal“<br />
Conrad Seiffert und Pieter Wasmuth<br />
Der Vattenfall-Generalbevollmächtigte<br />
für <strong>Hamburg</strong> und Norddeutschland<br />
begrüßte als Hausherr die Mitglieder<br />
und Gäste des Wirtschaftsrats.<br />
Der sächsische Staat<br />
hat seit 2006 keine<br />
neuen Schulden mehr<br />
aufgenommen<br />
Politisches Frühstück am 16.Februar <strong>2011</strong> mit Pieter Wasmuth<br />
Vortrag im Hause Vattenfall in der City Nord<br />
Das Thema Energie mit den Schlagwor -<br />
ten steigende Preise, Importabhängigkeit,<br />
Energiepartnerschaften und Speicherung<br />
sorgt für ständige Aufmerksamkeit.<br />
Eine McKinsey-Studie zur<br />
Trans formation des Europäischen Energiemarkts<br />
prognostiziert: Bis zum Jahr<br />
2050 steige der Strom(import)bedarf in<br />
Deutschland um 40 Prozent, Erneuerbare-<br />
und Kernenergie ersetzten Kohle<br />
und Gas, Erzeugung und Verbrauch drifteten<br />
geographisch auseinander (Nordsee<br />
vs. Baden Württemberg), und die<br />
Marktpreise bzw. die Grenzkosten der<br />
Erzeugung würden durch den Zu wachs<br />
Sachsen hat ein<br />
unverändertes Schulsystem –<br />
und große Pisa-Erfolge<br />
Vattenfall bat zum Frühstück<br />
der Erneuerbaren Energien verzerrt. Um<br />
das Ziel der CO 2 -neutralen Energieversorgung<br />
bis 2050 laut Energiekonzept
der Bundesregierung zu erreichen, führe<br />
der bisher eingeschlagene Weg zu<br />
übermäßig hohen Kosten von schätzungsweise<br />
2.000 Milliarden Euro.<br />
Um einen radikalen Umbau des<br />
Energiesystems komme man daher<br />
nicht herum, so die These des Generalbevollmächtigten<br />
Wasmuth. Dabei seien<br />
die Bereiche Klimaneutralität, Sys -<br />
temstabilität und Versorgungssicherheit<br />
zusammenzubringen, die als neue<br />
Infrastrukturfaktoren den Industriestandort<br />
Deutschland stärken.<br />
Aus Sicht der Energiewirtschaft sind<br />
für Wasmuth die wichtigsten Herausforderungen<br />
neben Speichern, leis -<br />
tungs fähigen Netzen und einem<br />
grund lastfähigen Erzeugungsmix vor<br />
allem Investitionen in die gesamte<br />
Wertschöpfungskette aber auch in den<br />
Gebäude- und Verkehrsbereich, in die<br />
Informations- und Kommunikationstechnik<br />
sowie in den Bildungssektor.<br />
Wasmuth spricht von einem „Generationenvertrag<br />
für Klimaneutralität“,<br />
dessen Aufwendungen über Jahrzehnte<br />
hinweg geleistet werden müssten.<br />
Für die notwendige breite gesellschaft-<br />
Der <strong>Landesverband</strong> gratuliert Fritz<br />
Horst Melsheimer zu seinem neuen<br />
liche Akzeptanz der erforderlichen <strong>Ausgabe</strong>n<br />
und zum Teil höchst umstrittenen<br />
Infrastrukturmaßnahmen fordert<br />
Wasmuth einen „real deal“ zwischen<br />
Industrie, Politik und Gesellschaft. Ein<br />
wirksames Beispiel seien Klimaschutzpartnerschaften<br />
zwischen Politik und<br />
Energieunternehmen zur gemeinsamen<br />
Reduzierung der CO 2 -Emissionen.<br />
Dr. Carl Claus Hagenbeck möchte gern<br />
wissen, wie die fehlende Bedarfsmenge<br />
künftig ausgeglichen werden<br />
kann. „Ich beschäftige mich seit mehr<br />
als 30 Jahren mit Fragen der rationellen<br />
Energieverwendung und alternativer<br />
Energieerzeugung. Wir gehörten<br />
zu den ersten Häusern, die mit einer<br />
Wärmepumpe, als Versuchsanlage der<br />
HEW, beheizt wurden. Unser Elefantenhaus<br />
wird mit der Abwärme aus<br />
der Kühlung des Haibeckens im Tropenaquarium<br />
beheizt und im Dezember<br />
letzten Jahres haben wir die mit<br />
160 KW größte Solaranlage <strong>Hamburg</strong>s<br />
in Betrieb genommen. Bei aller Be -<br />
geis terung für die alternativen (fälschlich<br />
auch erneuerbar genannten)<br />
Energien, dürfen wir nicht vergessen,<br />
Ferner bedürfe es gemeinsamer euro -<br />
päischer Anstrengungen, da diese Herausforderungen<br />
rein national nicht zu<br />
bewältigen seien. Deutschland müsse<br />
seiner Stimme in Europa mehr Gewicht<br />
verleihen. Trotz notwendigen Anreizen<br />
und Fördersystemen, insbesondere für<br />
die Erneuerbaren Energien, sollten<br />
marktwirtschaftliche Konzepte Vorrang<br />
haben. Gewünschte Lösungen könnten<br />
besser und vor allem kostengünstiger<br />
erreicht werden, wenn politische und<br />
regulatorische Rahmenbedingungen<br />
konstant seien und eine Kontrolle<br />
durch unabhängige Dritte erfolge.<br />
Pieter Wasmuth schließt mit einem<br />
Plädoyer für einen breiten klimaschonenden<br />
Energiemix. Dazu gehören Kohle<br />
mit der CCS-Technologie, Kernenergie,<br />
Windkraft, Biomasse sowie die Nutzung<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung in<br />
einem leistungsfähigen europäischen<br />
Netz, das der Nachfrage nach optimaler<br />
Energieeffizienz gerecht werde. EJH<br />
dass erneuerbare Energien aber fast<br />
nur Stromproduktion bedeutet. Der<br />
Stromverbrauch stellt aber nur 40 Prozent<br />
unseres Energiebedarfs dar. Acht<br />
Prozent alternative Stromerzeugung<br />
bedeutet dann 3,2 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs.<br />
Woher kommt<br />
künftig der Rest?“ Heißt die Herausforderung<br />
eventuell auch Diesel?<br />
Neuer Präses der Handelskammer: Fritz Horst Melsheimer<br />
Amt als Präses der Handelskammer<br />
<strong>Hamburg</strong>. Der Vorsitzende des Vorstandes<br />
der HanseMerkur Versicherungsgruppe<br />
ist seit 1978 in Unternehmen<br />
der Versicherungsbranche in <strong>Hamburg</strong><br />
beschäftigt. Melsheimer kennt<br />
daher die Bedürfnisse der <strong>Hamburg</strong>er<br />
Unternehmen und Unternehmer sehr<br />
genau. Er ist durch und durch Kaufmann<br />
und weiß in schwierigen Zeiten<br />
mit dem spitzen Bleistift umzugehen.<br />
Durch seine Kenntnisse im Bereich der<br />
Gesundheitswirtschaft wird die Aufmerksamkeit<br />
auf einen wichtigen Teilbereich<br />
der <strong>Hamburg</strong>er Wirtschaft ge -<br />
lenkt. Melsheimer ist seit 2002 Mitglied<br />
im Wirtschaftsrat. Für seine verantwortungsvolles<br />
Amt wünschen wir Fritz<br />
Horst Melsheimer viel Erfolg und eine<br />
glückliche Hand. CA<br />
21
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
22<br />
Landesfachkommission ITK Informations- und<br />
Telekommunikationstechnologie<br />
Aktuelles<br />
Soziale Netze / Kinderschutz<br />
im Internet<br />
Jeder dritte Zehn- bis Elfjährige hat<br />
bereits ein persönliches Profil im Internet,<br />
so der FOCUS. Soziale Netze sind bei<br />
den Kindern/Jugendlichen sehr beliebt<br />
– und werden immer mehr genutzt. Der<br />
Anteil der Sechs- bis 13-jährigen, die<br />
mindestens ein Mal pro Woche Internet-Communities,<br />
wie SchülerVZ, Facebook<br />
etc., nutzen, erhöhte sich von 16<br />
Prozent im Jahr 2008 auf 43 Prozent im<br />
Jahr 2009. Innocence in Danger e.V.<br />
nimmt sich dieses, für unsere Gesellschaft<br />
so wichtigen Themas durch Aufklärung,<br />
Prävention vor sexueller Ausbeutung<br />
von Kindern als auch durch<br />
Hilfe für Opfer an. In der Kommissionssitzung<br />
am 12. <strong>April</strong> behandeln wir das<br />
Thema Kinderschutz im Internet.<br />
Aus der Arbeit<br />
der Kommission ITK<br />
Thema: Verbraucher- und Datenschutz<br />
im Internet-Zeitalter<br />
Mit seiner Initiative „Meine Daten<br />
kriegt ihr nicht“ und mit seinem Vorgehen<br />
gegen Google hatte unser Vortragender,<br />
Prof. Dr. Caspar, der „<strong>Hamburg</strong>er<br />
Datenschützer“, besondere Aufmerksamkeit<br />
erlangt. Der Bundesdatenschutz<br />
hänge der Wirtschaft bzw.<br />
den allgemeinen Gegebenheiten weit<br />
hinterher. Das Bundesdatenschutzgesetz<br />
stammt - wie andere Gesetze auch<br />
- aus einer Zeit, als Telefone noch Wählscheiben<br />
hatten. Währenddessen die<br />
Regierungen und Parteien diskutieren,<br />
entwickelt sich das Internet mit schnellen<br />
Schritten weiter. Klar ist, dass der<br />
Bürger selbst dafür verantwortlich ist,<br />
was er über sich – und andere – ins Netz<br />
stellt und somit sich selbst am Besten<br />
schützen kann. Es bleibt aber die Notwendigkeit,<br />
dass der einzelne Nutzer<br />
die Kontrolle über seine Daten uneingeschränkt<br />
behält. Dies ist aber heute<br />
nicht immer gewährleistet. Das Thema<br />
IT und Datenschutz müsse in den Schulen<br />
einen festen Lehrplatz erhalten, und<br />
der Datenschutz dürfe nicht mehr<br />
föderal geregelt werden.<br />
Thema:<br />
Enterprise 2.0 – Revolution oder<br />
Evolution in Unternehmen<br />
Im Februar beschäftigten wir uns mit<br />
diesem Thema anhand eines Vortrags<br />
von Gerald Jenner, Geschäftsführen -<br />
der Gesellschafter der direkt-Gruppe.<br />
Wenn es um den Um gang mit Informationen<br />
geht, stehen Unternehmen<br />
oft vor Herausforderun gen. Wie kann<br />
das wertvolle Wissen des einzelnen<br />
Mitarbeiters für andere verfügbar<br />
gemacht werden? Wie lässt sich Zu -<br />
sammenarbeit, auch über große räumliche<br />
Entfernungen hinweg, bewerkstelligen?<br />
Wie findet man den richtigen<br />
Experten für ein Thema?<br />
Enterprise 2.0 kombiniert die Funktionen<br />
des Web 2.0, also Facebook und<br />
Co., mit denen des Informations- und<br />
Projekt managements. Über die Infor -<br />
mations management-Plattform können<br />
An wender je nach Interesse und<br />
Bedarf Informationen suchen, anbieten<br />
oder austauschen und sich besser<br />
ver netzen.<br />
Thema:<br />
Cyber-Security & Cyber-Kriminalität<br />
In der März-Sitzung beschäftigte uns<br />
dieses wichtige Thema, zu dem Professor<br />
Dr. Klaus Brunnstein vortrug.<br />
Mehr als die Hälfte aller Unternehmen,<br />
die 2010 Opfer von Wirtschaftskriminalität<br />
wurden, verzeichneten Verlus -<br />
te durch ITK-Kriminalität. Der durchschnittliche<br />
Schaden lag bei 300.000<br />
Euro. Die aktuelle Problematik um den<br />
Trojaner StuxNet – der im Juli 2010 entdeckt<br />
wurde – hat gezeigt, wie sicherheitskritisch<br />
IT-Infrastrukturen sind.<br />
Die StuxNet-Software war offenbar mit<br />
großem Aufwand entwickelt worden,<br />
um die ira nische Urananreicherungstechnik<br />
auf subtile Weise zu sabotieren<br />
– was auch gelang. Dieser Trojaner<br />
eignet sich je doch allgemein zum<br />
Angriff auf Indus trieanlagen und hat<br />
Steuersysteme ausgewählter Maschinen<br />
zum Ziel. Experten warnen, dass<br />
es sich um den Prototyp einer Cyberwaffe<br />
handle. Auch die Bundesregierung<br />
hat sich nun des Problems angenommen<br />
und will mit ihrer Strategie<br />
IT-Systeme und kritische Infrastrukturen<br />
künftig besser schützen. Dafür wird<br />
sie unter anderem ein Nationales<br />
Cyber-Abwehrzentrum aufbauen und<br />
einen Nationalen Cyber-Sicherheitsrat<br />
einrichten.<br />
Themenübersicht<br />
In den nächsten Sitzungen beschäftigt<br />
sich die Kommission unter anderem<br />
mit folgenden Themen: Digitale Me -<br />
dien. Eine Herausforderung für den<br />
Kinderschutz (Vortragende: Juliane von<br />
Weiler, Geschäftsführerin von Innocence<br />
in Danger), Die Arbeit der Enquetkommission<br />
„Neue Medien und Internetgesellschaft“<br />
des Deutschen Bundestages<br />
(Vortragender: Dr. Rainer Gerding,<br />
Bundesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates<br />
Deutschland, Berlin). Bei<br />
Interesse an einzelnen Themen sind<br />
Gäste herzlich willkommen und können<br />
sich gerne an den Vorsitzenden der<br />
Kommission wenden.<br />
Ludolf Baron von Löwenstern<br />
Vorsitzender der Kommission ITK<br />
Persönlich haftender Gesellschafter der CC<br />
HOLDING Verwaltungs- und Beteiligungs -<br />
gesellschaft. Er ist ehrenamtlich in verschiedenen<br />
Institutionen engagiert, unter<br />
anderem im Wirtschaftsrat Deutschland<br />
als Mitglied des Bundesvorstandes und<br />
Vorsitzender der Landesfachkommission<br />
ITK Informations- und Telekommunika -<br />
tionstechnologie (gegr. 1994), Deutsches<br />
Marine Institut (DMI), E-Business-Ausschuss<br />
der Handelskammer <strong>Hamburg</strong>.
Den Strom vom Meer an Land bekommen<br />
Siemens setzt bei der Windenergie<br />
immer mehr auf den norddeutschen<br />
Raum. Nachdem es 2009 bereits die<br />
Europazentrale seiner Windenergiesparte<br />
in <strong>Hamburg</strong> angesiedelt hatte,<br />
legt das führende Unternehmen für die<br />
Erzeugung, Übertragung und Verteilung<br />
von Energie nun nach: in der Hansestadt<br />
entsteht ein Kompetenzzentrum<br />
für Offshore-Energieübertragungs-Plattformen.<br />
Sie sind bis zu 10.000 Tonnen schwer,<br />
werden in Werften gebaut und sind<br />
doch keine Schiffe – Plattformen auf<br />
dem offenen Meer, auf denen nicht Öl<br />
gefördert, sondern elektrische Energie<br />
gebündelt und umgewandelt wird.<br />
Denn die Strommengen, die in den vermehrt<br />
entstehenden Offshore-Windparks<br />
auf dem Meer erzeugt werden<br />
sollen, sind so groß und die Windparks<br />
so weit entfernt von der Küste, dass sie<br />
noch vor Ort in Gleichstrom umgewan -<br />
delt werden müssen, damit sie möglichst<br />
verlustarm an Land gelangen. Um<br />
die Konstruktion, das Projektmanagement,<br />
die Bauüberwachung und die<br />
Logistik solcher Stromumwandlungs-<br />
Plattformen kümmert sich seit we -<br />
nigen Monaten eine neue Abteilung<br />
von Siemens in <strong>Hamburg</strong>. „Die Übertragung<br />
von Hochspannungsgleichstrom<br />
an Land ist ein stark wachsendes<br />
Ge schäft“, sagt deren Leiter Thomas<br />
Haupt. Der Diplom-Wirtschafts-Inge -<br />
nieur kann sich gerade nicht über mangelnde<br />
Arbeit beschweren: Aktuell hat<br />
sein Unternehmen den Auftrag für die<br />
Produktion und Installation von fünf<br />
Plattformen, darunter diejenigen für<br />
die geplanten Windparks vor Borkum,<br />
Helgoland und Sylt.<br />
Die von Haupts Team entwickelten<br />
Plattformen mit der klingenden Werksbezeichnung<br />
WIPOS (Wind Power Offshore<br />
Substation) zeichnen sich im Vergleich<br />
zu Lösungen von Wettbewerbern<br />
dadurch aus, dass sie als schlüsselfertige<br />
Komplettlösungen am Windpark<br />
ankommen. „Wir haben einen sehr<br />
starken schiffbaulichen Ansatz“, unterstreicht<br />
Haupt. Siemens konstruiert die<br />
Plattformen als geschlossene Systeme,<br />
Thomas Haupt: der Siemens-Ingenieur<br />
hat als Fachmann für Energieübertragung<br />
die Netzanbindung der entstehenden<br />
Offshore-Windparks von <strong>Hamburg</strong><br />
aus fest im Blick.<br />
die schwimmend zum Windpark ge -<br />
schleppt werden können, sich dort komplett<br />
unter Wasser auf die Trägerbasis<br />
andocken und dann auf eine Höhe von<br />
ca. 22 Meter über dem Wasser angehoben<br />
werden. Das Herzstück der Plattform<br />
sind die Umrichter, die den auf<br />
dem Meer erzeugten Wechselstrom in<br />
Gleichstrom umwandeln und diesen<br />
dann über Starkstromseekabel Richtung<br />
Festland schicken. Im Fall des<br />
Windparks „HelWin1“, der im Jahr 2013<br />
vor Helgoland fertig werden soll, transportieren<br />
Seekabel eine elektrische Leis -<br />
tung von bis zu 576 Megawatt (MW) am<br />
Meeresboden bis nach Brunsbüttel.<br />
Dort wird der Gleichstrom dann wieder<br />
in Wechselstrom umgewandelt. Eine<br />
besonders leistungsstarke Energie -<br />
übertragung für die Anbindung der<br />
Windparks vor Sylt mittels Gleichstrom<br />
wurde erst kürzlich unterzeichnet. Für<br />
Haupts Team bedeutet das die Lieferung<br />
einer Offshore-Energieübertragungsplattform<br />
mit einer Leistung von<br />
864 Megawatt. Zum Vergleich: das ist<br />
in etwa soviel, wie ein großes konventionelles<br />
Kraftwerk liefert.<br />
Dabei liefert das Kompetenzzentrum<br />
aus <strong>Hamburg</strong> neben Gleichstrom-<br />
Übertragungs-Plattformen ebenfalls<br />
Wechselstrom-Übertragungs- bzw.<br />
Wech selstrom-Umspannstationen für<br />
Offshore Windparks, die entweder<br />
seeseitig erzeugte elektrische Energie<br />
mittels Wechselstromleitungen direkt<br />
an Land übertragen oder eben auf<br />
hoher See auf eine leistungsstarke<br />
Gleichstrom-Übertragungsplattform<br />
einspeisen.<br />
ADVERTORIAL<br />
Die Zentrale des Siemens Energie-<br />
Sektors befindet sich im fränkischen<br />
Erlangen, wegen der Nähe zu den norddeutschen<br />
Werften in Rostock, Emden<br />
und Kiel und zu den nordeuropäischen<br />
Kunden entschied sich die Leitung für<br />
eine Ansiedlung der Abteilung Off -<br />
shore-Stromübertragung am tradi -<br />
tionsreichen Siemens-Niederlassungsstandort<br />
in <strong>Hamburg</strong> St. Georg. Haupts<br />
Abteilung hat mittlerweile 40 Mitarbeiter,<br />
und der Personalaufbau geht<br />
weiter: „Wir suchen dringend Ingenieure<br />
mit Spezialisierung auf Schiffbaukonstruktion,<br />
Schiffsausrüstung,<br />
Elektrotechnik und Hochspannung“, so<br />
der Abteilungsleiter.<br />
Windenergie ist insgesamt ein stark<br />
wachsendes Geschäftsfeld bei Siemens,<br />
sowohl bei der Energieübertragung wie<br />
auch der Erzeugung. So ist das Unternehmen<br />
heute bereits Weltmarktführer<br />
beim Bau von Windturbinen für den<br />
Offshore-Einsatz. Erst im Februar hat<br />
Siemens einen weiteren Großauftrag<br />
zur Errichtung eines Offshore-Windparks<br />
in Deutschland erhalten. Für das<br />
Projekt „Borkum Riffgrund 1“ von DONG<br />
Energy liefert das Unternehmen bis zu<br />
89 Windturbinen. Mit einer installierten<br />
Leistung von 320 Megawatt soll der<br />
Windpark in der Nordsee nach seiner<br />
Inbetriebnahme im Jahr 2014 sauberen<br />
Strom für bis zu 330.000 deutsche<br />
Haus halte liefern. In den vergangenen<br />
20 Jahren hat das Unternehmen bereits<br />
mehr als 500 Windturbinen erfolgreich<br />
in europäischen Gewässern installiert.<br />
23
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Opposition wat nu?<br />
<strong>Hamburg</strong> nach der Bürgerschaftswahl – Welche<br />
Wirtschaftpolitik brauchen wir?<br />
Prof. Dr. Thomas Straubhaar<br />
Über eine Kernfrage der <strong>Hamburg</strong>er<br />
Tagespolitik sprach mit Professor<br />
Straubhaar ein renommierter Wirtschafts-Fachmann.<br />
Entsprechend groß<br />
war an diesem Morgen das Interesse<br />
beim Politischen Frühstück im Spiegelsaal<br />
des Elysée-Hotels.<br />
Einleitend nahm der Landesvorsitzende,<br />
Matthias Leutke, Stellung zur Lage<br />
nach dem 20. Februar. Der Wahlsieg der<br />
SPD sei – jedenfalls in seinem Aus maß<br />
– nur erreicht worden, weil Olaf Scholz<br />
im Wahlkampf immer wieder als Vertreter<br />
einer vernünftigen Wirtschaftspolitik<br />
aufgetreten sei. Diese habe sich<br />
von der Handschrift des CDU-Senats<br />
kaum unterschieden. Der Wirtschaftsrat<br />
sehe nun der versprochenen Politik<br />
unter Leitung von Frank Horch hoffnungsvoll<br />
entgegen, werde dabei allerdings<br />
ein kritischer Beobachter bleiben.<br />
24<br />
Politisches Frühstück am 03.03.<br />
mit Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor des<br />
<strong>Hamburg</strong>ischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI)<br />
Professor Straubhaar be -<br />
grüßte, dass die Vi sion<br />
der „Wachsenden Stadt“<br />
er halten bliebe. Dieses<br />
Leitbild sei lebenswichtig<br />
für die Zukunft der<br />
Stadt, denn nur durch Wachstum könne<br />
Wohl stand langfristig gesichert werden.<br />
<strong>Hamburg</strong> müsse Menschen anziehen<br />
– auch Nicht-Deutsche – und<br />
zugleich für alle Altersschichten attraktiv<br />
sein. Zu den Elementen des Wachstums<br />
zähle nicht zuletzt eine stärkere<br />
Internationalisierung. Hier sah Straubhaar<br />
deutliche Defizite, beispielsweise<br />
im akademischen Bereich bei der Zu -<br />
sammensetzung von Professorenschaft<br />
und Mittelbau an der Universität. Ein<br />
gutes Vorbild für internationales Flair<br />
sei die Stadt Frankfurt.<br />
Straubhaar warnte davor, die Be -<br />
deutung der Industrie für die Hansestadt<br />
zu unterschätzen und stattdessen<br />
Stephan Gummert, Norbert Basler, Dr. Andreas Odefey,<br />
Nikolaus Winther<br />
immer mehr auf ein Wachsen des<br />
Dienstleistungssektors zu vertrauen.<br />
Die Industrie mache Deutschland stark<br />
und sei der Kern des Wohlstands. Die<br />
Dienstleistungen wären die Schale. Das<br />
gelte auch für <strong>Hamburg</strong>. Dabei solle<br />
sich die Stadt (auch im Zusammenwirken<br />
mit der Metropolregion) auf ihre<br />
Stärken konzentrieren, auf die Schifffahrt,<br />
die Luftfahrt, den Gesundheitssektor,<br />
natürlich auch auf die Medienlandschaft.<br />
Zudem könne <strong>Hamburg</strong><br />
Industriebetriebe aus küstenfernen<br />
Stand orten anziehen, wenn sie Teile<br />
ihrer Produktionskette (Transport-)kos -<br />
ten günstiger in Hafennähe ansiedeln<br />
wollten.<br />
Für eine konstruktive Oppositionspolitik<br />
empfahl Straubhaar, folgende<br />
Themen im Visier zu behalten:<br />
■ <strong>Hamburg</strong> als Industriestandort<br />
stärken.<br />
■ Infrastrukturkonzepte auf den Weg<br />
bringen, so ein Verkehrs- und ein Energiekonzept.<br />
■ Hafenausbau und Elbvertiefung<br />
vorantreiben. Der Senat müsse deutlich<br />
machen, dass diese Projekte auch für<br />
andere Bundesländer existenziell wichtig<br />
seien. Es handele sich nicht um spezielle<br />
<strong>Hamburg</strong>er Probleme, sondern<br />
um nationale Fragen
■ Förderung und Internationalisierung<br />
von Wissenschaft und Bildung.<br />
■ Metropolregion ausbauen und die<br />
betroffenen Gebiete auch funktional<br />
integrieren. Straubhaar wies in diesem<br />
Zusammenhang darauf hin, dass im<br />
Umland Flächen für eine wachsende<br />
Frank Glücklich und Dr. Herlind Gundelach,<br />
Senatorin a.D.<br />
Region zur Verfügung stünden, die<br />
Ham burg u. U. nicht mehr anbieten<br />
könne.<br />
■ Endlich das Prinzip einhalten, dass<br />
die <strong>Ausgabe</strong>n nicht größer als die Einnahmen<br />
sein dürfen.<br />
■ „Sunshine law“, d.h. gesetzliche<br />
Regelungen zeitlich befristen und am<br />
Ende erneut auf ihre Eignung überprüfen.<br />
Matthias Leutke, Wolfgang Burgard<br />
Eine kritische Betrachtung im Referat<br />
und in der anschließenden Diskussion<br />
galt dem zunehmenden Einfluss von<br />
Bürgerbegehren. Man sah es als gegeben<br />
an, dass inzwischen Minderheiten<br />
die Verwirklichung wichtiger Projekte<br />
– z.T. wegen Partikularinteressen – verhindern<br />
können. Da die bereits geschaffene<br />
Gesetzeslage kaum wesentlich zu<br />
verändern wäre, sei eine wesentlich<br />
intensivere Kommunikation zwischen<br />
den Planern und der Bevölkerung der<br />
beste Lösungsweg. Eine große Dagegen-Partei<br />
schließlich schade dem Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland in bedrohlichem<br />
Maße. He<br />
Neu im Landesvorstand<br />
Katharina von Ehren Gunther Bonz Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg<br />
Auf ihrer Versammlung haben die<br />
Mitglieder die Unternehmerin Katharina<br />
von Ehren zur stellvertretenden<br />
Landesvorsitzenden gewählt. Die 44 -<br />
jährige ist Nachfolgerin von Aygül<br />
Özkan, die im vergangenen Jahr<br />
Mi nisterin in Niedersachsen wurde.<br />
Von Ehren war Geschäftsführerin des<br />
traditionsreichen Pflanzenhandels<br />
Lorenz von Ehren GmbH & Co. KG und<br />
geht nun eigene Wege.<br />
Ebenfalls aus beruflichen Gründen<br />
aus dem Vorstand ausgeschieden<br />
ist Claudia Leske. Ihre Selbständigkeit<br />
als Business Coach beansprucht ihre<br />
volle Aufmerksamkeit. Ge meinsam<br />
mit Aygül Özkan hatte Leske u.a. die<br />
Podiumsdiskussion „Megatrend Frauen“<br />
organisiert, die im <strong>Landesverband</strong><br />
großen Zuspruch erfahren hatte.<br />
Vor seinem Ausscheiden hat Bürgermeister<br />
Christoph Ahlhaus Prof. Dr.<br />
Gerd-Winand Imeyer das Bundesverdienstkreuz<br />
am Bande überreicht.<br />
Imeyer ist seit 15 Jahren ehrenamtlich<br />
für Bulgarien im Einsatz, davon neun<br />
Jahre neben seinem Beruf als Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Hanse-<br />
Merkur Versicherungsgruppe <strong>Hamburg</strong><br />
und sechs Jahre nach seinem<br />
Übertritt in den Ruhestand. „Bulgarien<br />
ist mein Lebensmittelpunkt geworden“,<br />
sagt der 1934 geborene erste<br />
Honorargeneralkonsul der Republik<br />
Bulgarien nach der Wende. Geehrt<br />
wurde Imeyer u.a. für sein Engagement<br />
bei der Förderung bulgarischer<br />
Studierender in <strong>Hamburg</strong>. Sein besonderes<br />
Augenmerk gilt dem Studierendenaustausch<br />
im Rahmen der<br />
Neu in den Landesvorstand kooptiert<br />
ist Gunther Bonz. Der 53jährige<br />
Jurist war 20 Jahre lang in verschiedenen<br />
Positionen der Wirtschaftsbehörde<br />
tätig, zuletzt 2004 bis 2008<br />
als Staatsrat. Seit Juni 2009 ist er<br />
Generalbevollmächtigter der EURO-<br />
GATE-Holding und Mitglied der<br />
Geschäftsführung von EUROGATE-<br />
Tochtergesellschaften.<br />
Auf Vorschlag des Juniorenkreises<br />
in den Vorstand kooptiert wurde Dirk<br />
Ulrich Naumann zu Grünberg. Der<br />
35jährige ist Geschäftsführender Partner<br />
der Naumann zu Grünberg & Partner<br />
Rechtsanwälte & Steuerberater.<br />
Über die Mitgliederversammlung am<br />
30. März be richten wir in der nächs -<br />
ten <strong>Ausgabe</strong>. CA<br />
Bundesverdienstkreuz für Professor Gerd-Winand Imeyer<br />
Partnerschaft der Universität <strong>Hamburg</strong><br />
mit der Universität Sofia. Ebenso<br />
wird sein Einsatz für die Beziehungen<br />
der Universität <strong>Hamburg</strong> zu bulgarischen<br />
Einrichtungen gewürdigt.<br />
Dem Wirtschaftsrat ist Imeyer seit vielen<br />
Jahren als Mitglied verbunden. Wir<br />
gratulieren Professor Imeyer und<br />
wünschen ihm für seine weiteren Projekte<br />
viel Erfolg. CA<br />
25
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Arabien brennt. Ein Fachmann nimmt Stellung<br />
Arabien im Umbruch?<br />
Europa und der Mittelmeerraum zwischen<br />
Vision und Konfliktmanagement<br />
Mittagsveranstaltung am 21.03. mit Professor Dr. Udo Steinbach,<br />
ehem. Direktor des Deutschen Orient-Instituts in <strong>Hamburg</strong><br />
Prof. Dr. Thomas Straubhaar<br />
Aktueller hätte der <strong>Landesverband</strong> den<br />
Referenten und sein Thema nicht wählen<br />
können. Während der Libyenkonflikt<br />
gerade in die Kriegsphase überging,<br />
fasste der Ballsaal im Steigenberger-Hotel<br />
kaum die Interessenten, die<br />
Professor Steinbach und seine Einschätzung<br />
zur revolutionären Entwicklung<br />
in der arabischen Welt hören wollten.<br />
Die Zuhörer waren auf eine kompetente<br />
Meinung gespannt mit Aus -<br />
sagen, ob die ausgebrochenen oder<br />
latenten Revolten in friedlichen Bahnen<br />
enden dürften oder ob Veränderungen<br />
in Nordafrika und im Nahen Osten uns<br />
26<br />
noch auf viele Jahre hinaus beschäftigen<br />
und beunruhigen werden.<br />
Die Tunesier hätten einen Funken in<br />
einen Heuhaufen geworfen, so Steinbach.<br />
Entgegen westlicher Prognosen<br />
sei es jedoch nicht ein fundamentaler<br />
Islamismus, der sich<br />
Bahn breche. Vielmehr<br />
seien Volkszorn gegen<br />
Despotismus, Armut<br />
und Korruption losgetreten.<br />
Die kritischen Punkte beträfen<br />
fast die ganze arabische Welt, dennoch<br />
werde der Aufruhr in den einzelnen<br />
Prof. Dr. Udo Steinbach,<br />
Matthias Leutke,<br />
Senator a.D. Reinhard Stuth<br />
Die Tunesier haben<br />
einen Funken in einen<br />
Heuhaufen geworfen<br />
Ländern ein unterschiedliches Gesicht<br />
haben. Während demokratische Verhältnisse<br />
in Ägypten und Tunesien nach<br />
einem Aufstand nunmehr eine Chance<br />
hätten, könnten Marokko und Algerien<br />
sogar durch freiwillige Zugeständnisse<br />
der Obrigkeit ohne Revolution davonkommen.<br />
„Von Libyen wird man in vierzehn<br />
Tagen nicht mehr sprechen.“<br />
Gemeint war wohl das Problem Gaddafi,<br />
nicht die weitere Entwicklung.<br />
Als in jeder Hinsicht wichtigstes Fragezeichen<br />
sah Steinbach die Entwicklung<br />
in Saudi-Arabien an, nicht nur<br />
wegen dessen großer Bedeutung für<br />
die Weltwirtschaft („der Ölpreis könnte<br />
ins Unermessliche steigen“), sondern<br />
auch im Hinblick auf die politische<br />
Stabilität auf der gesamten Halbinsel.<br />
Hier kämen – anders als<br />
in Nordafrika – die hef -<br />
tigen Differenzen zwischen<br />
Sunniten und<br />
Schiiten zum Tragen.<br />
Die Schiiten, in Saudi-Arabien als<br />
„<strong>Und</strong>erdogs“ in der Minderheit, würden<br />
vom Iran unterstützt und könnten sich
gegenüber einem sunnitischen Herrscher<br />
auflehnen, wie z.B. in Bahrain.<br />
Allerdings genieße der saudische König<br />
persönlich so hohes Ansehen in der<br />
Bevölkerung, dass kaum eine breite<br />
Revolte ausbrechen werde. Das Problem<br />
sei jedoch, dass Abdullah vermutlich<br />
nur noch ein Jahr zu leben habe. Seine<br />
Nachfolge werde neuerdings von einem<br />
vielköpfigen Treuerat bestimmt, der<br />
keineswegs eine überzeugende Lösung<br />
garantiere. Dann könne eine sehr ge -<br />
fährliche Situation entstehen (mit Irans<br />
Einfluss im Hintergrund). Auch der Irak<br />
werde dabei eine wichtige Rolle spie -<br />
len, mit schiitischer Mehrheit und des -<br />
halb in Gegnerschaft zum saudischen<br />
Königshaus.<br />
Die härtesten Auseinandersetzungen<br />
er -<br />
war tet Steinbach in Syrien,<br />
weil das herrschende<br />
System das brutalste im<br />
arabischen Raum sei. Steinbach schätzt<br />
80 Prozent der Bevölkerung als Gegner<br />
Jochen und<br />
Jan-Nikolaus<br />
Voswinckel<br />
des Systems ein. Ein eher friedlicher Verlauf<br />
sei dagegen für Veränderungen in<br />
den Emiraten und in Katar anzunehmen,<br />
da hier die Herrscher volksverbundener<br />
regierten als Despoten mit<br />
revolutionärem Hintergrund.<br />
Zu den zentralen Thesen Steinbachs<br />
gehört die Forderung, dass Israel zum<br />
Frieden gebracht werden muss. Die Araber<br />
seien im Jahr 1917 von den Westmächten<br />
um deren Versprechen für<br />
Die wichtigste Frage<br />
ist die Entwicklung in<br />
Saudi-Arabien<br />
einen eigenen Staat be -<br />
trogen worden (zuvor war<br />
Arabien bis zum 1. Weltkrieg<br />
unter türkischer<br />
Herrschaft). Stattdessen<br />
habe die zionistische Bewegung an Bo -<br />
den gewonnen. Die Palästinenser würden<br />
von Israel gedemütigt und unterdrückt.<br />
Der internationale Druck für<br />
einen echten Frieden in Palästina werde<br />
wachsen. Ohne Einmischung von<br />
außen – USA und EU – sei allerdings kein<br />
vernünftiges Abkommen erreichbar.<br />
Christian Lindner, Sibylle Umlauf, Thomas Mattheis (v.l.)<br />
Steinbach beschwor als Forderung,<br />
die arabische Welt solle zu mehr Ge -<br />
meinsamkeit finden. Es könne nur Ruhe<br />
geben, wenn die riesigen <strong>Ausgabe</strong>n für<br />
Waffensysteme umgeleitet würden in<br />
Investitionen zur Stabilisierung der<br />
politischen Situation im Innern, d.h. zur<br />
wirtschaftlichen Entwicklung mit Perspektiven<br />
für die Menschen. Die Eu ro -<br />
päer sollten bei ihrer Politik wiederum<br />
nicht verkennen, dass sie den arabischen<br />
Raum brauchen, nicht nur wegen<br />
seiner gewaltigen Ressourcen. Aus dieser<br />
Sicht befürwortete Steinach die vorsichtige<br />
Haltung der Bundesregierung<br />
im Weltsicherheitsrat. He<br />
27
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
JUNIORENKREIS<br />
Beirat des Juniorenkreises gegründet<br />
Im Rahmen eines Festakts im Übersee-<br />
Club im Dezember hat der Landesvorsitzende<br />
Matthias Leutke die Mitglieder<br />
des neu errichteten Beirats des<br />
Juniorenkreises ernannt.<br />
„Es ist mir eine Herzensangelegenheit,<br />
die Verbindung und den Austausch<br />
zwischen den Unternehmergenerationen<br />
des Wirtschaftsrates zu stärken“,<br />
so Matthias Leutke. Zweck ist es, unse-<br />
Neuer Landesvorstand<br />
Rene S. Spiegelberger, langjähriger Landesvorsitzender<br />
des Juniorenkreises, ist<br />
am 1. März zum Bundesvorsitzenden<br />
gewählt worden. Der Kulturstifter und<br />
<strong>Hamburg</strong>er Unternehmer verlegt da -<br />
mit den Schwerpunkt seiner Arbeit<br />
nach Berlin.<br />
Florian Eilken, bei der Wahl des Landesvorstandes<br />
im Dezember zu seinem<br />
Stellvertreter gewählt, bekleidet seither<br />
das Amt des Landesvorsitzenden. Der<br />
Consultant bei der AEROTEC Engineering<br />
GmbH wird vertreten durch Thomas<br />
Scheffel, Consultant Datenschutz<br />
und Compliance bei der tekit GmbH.<br />
Scheffel vertritt den <strong>Hamburg</strong>er Verband<br />
außerdem im Bundesvorstand<br />
des Juniorenkreises.<br />
Bei ihren Aufgaben unterstützt<br />
wird die Spitze des Landesvorstandes<br />
von Rechtsanwalt Dirk Naumann zu<br />
Grünberg, Naumann zu Grünberg<br />
Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Peer<br />
Ehnert, Relationship Manager LGT Bank<br />
Deutschland & Co. OHG, Dr. Philip Marx,<br />
Der Juniorenkreis blickt in die Zukunft<br />
Wir, der neue Landesvorstand, freuen<br />
uns sehr auf die kommenden Monate,<br />
die Herausforderungen, die das neue<br />
Jahr mit sich bringt, und natürlich freuen<br />
wir uns auf die Zusammenarbeit<br />
mit Ihnen!<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> begann gleich mit<br />
einem spannenden Programm, denn<br />
auch wir haben mit unserer Arbeit be -<br />
gonnen und uns einiges vorgenommen,<br />
was wir gemeinsam mit Ihnen in<br />
28<br />
re jüngste Unternehmergeneration, die<br />
sich bereits durch ihr persönliches<br />
Engagement um den Wirtschaftsrat<br />
verdient gemacht und die Vernetzung<br />
der Generationen vorangetrieben hat,<br />
zu stärken: „Der Beirat soll als Brücke<br />
zwischen unseren jungen und den<br />
erfahrenen Unternehmerpersönlichkeiten<br />
dienen.“ Das Gremium ist ein<br />
Pilotprojekt des <strong>Landesverband</strong>s <strong>Hamburg</strong>,<br />
das Signalwirkung auch für an -<br />
der im Bereich Relationship Management<br />
der M.M. Warburg & Co. KGaA<br />
tätig ist, und Tim Albrecht, Einkauf<br />
Rohkaffee beim <strong>Hamburg</strong>er Unternehmen<br />
J.J. Darboven GmbH & Co. KG. Mit<br />
Cathrin F. Sikor, Fellow Senior Associ ate<br />
bei McKinsey & Company, Inc. gelang es<br />
dem Vorstand, eine weibliche Unterstützung<br />
zu gewinnen und durch einstimmig<br />
beschlossene Kooptation auch<br />
dere Landesverbände des Wirtschaftsrates<br />
entfalten dürfte. Der Beirat hat<br />
Katharina Ulmer zur Vorsitzenden und<br />
Florian Eilken sowie Dr. Christoph von<br />
Burgsdorff zu stellvertretenden Vorsitzenden<br />
des Beirats gewählt. Die Mitglieder<br />
stellen wir Ihnen in der nächsten<br />
<strong>Ausgabe</strong> des Journals vor.<br />
Dr. Christoph von Burgsdorff<br />
Stellv. Vorsitzender des Beirats<br />
Neuer Landesvorstand des Juniorenkreises: Dr. Philip Marx, Peer Ehnert, Florian Eilken,<br />
Thomas Scheffel, Cathrin F. Sikor, Tim Albrecht, Rene S. Spiegelberger und Dirk Naumann<br />
zu Grünberg (v.l.)<br />
diesem Jahr erreichen möchten. Der<br />
neue Vorstand ist bereit, seine Kräfte zu<br />
bündeln und die hervorragende Vorarbeit<br />
des alten Vorstandes mit viel Engagement<br />
weiterzuführen. Denn schließlich<br />
sind es die Freude und der Wille, die<br />
am Ende die Qualität des Erfolges be -<br />
stimmen.<br />
In diesem Jahr stehen die Veranstaltungen<br />
unter dem Leitfaden: Green<br />
Capital – Chance für die <strong>Hamburg</strong>er<br />
für die verbleibende Amtsdauer zu<br />
halten.<br />
Der <strong>Hamburg</strong>er Landesvorstand des<br />
Juniorenkreises ist damit in einem weiten<br />
Branchenspektrum, beginnend bei<br />
Beratung über Ingenieurwesen, Recht<br />
und Finanzen bis hin zur Industrie aufgestellt<br />
und ermöglicht mithin einen<br />
vielseitigen Blick auf den Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Hamburg</strong>. Florian Eilken<br />
Wirtschaft. In diesem Sinne empfehlen<br />
wir Ihnen die nächste Veranstaltung<br />
am 17. Mai zum Thema Windenergie<br />
mit Jan-Menko Grummer und Ernst &<br />
Young.<br />
Zum Abschluss lassen Sie mich noch<br />
die volle Solidarität des Juniorenkreises<br />
für Japan und deren Bürger zum Ausdruck<br />
bringen. Vielen Dank.<br />
Florian Eilken
Junge Kandidaten für die Bürgerschaft stellen sich den <strong>Hamburg</strong>er Junioren vor<br />
Zwölf Tage vor der Wahl zur <strong>Hamburg</strong>ischen<br />
Bürgerschaft lud der Juniorenkreis<br />
des Wirtschaftsrates seine Mitglieder<br />
und sechs junge Kandidaten<br />
der CDU zum Abendessen in den Anglo<br />
German Club. Dabei wurde in der<br />
Vorstellungsrunde schnell klar, dass<br />
junge Politiker zu weit mehr als zum<br />
Plakatekleben fähig sind.<br />
In einem Impulsvortrag erläuterte der<br />
Vorsitzende des Haushaltsausschusses<br />
der Bürgerschaft, Roland Heintze, wie<br />
sich die <strong>Hamburg</strong>er CDU im Wahlkampf<br />
aufgestellt hat. Eindrucksvoll<br />
erklärte er außerdem, warum die Wahlversprechen<br />
der gegnerischen Seite zu<br />
Recht als unseriös erachtet werden.<br />
Danach hatten die jungen Kandidaten<br />
das Wort und die Möglichkeit<br />
sich vorzustellen. Mit dabei waren Kat-<br />
harina Wolff, Kandidatin im Wahlkreis<br />
Harvestehude, der Finkenwerder Abgeordnete<br />
Heiko Hecht, der Winterhuder<br />
Kandidat Christian Bosse sowie Dennis<br />
Thering aus dem Alstertal. Im Anschluss<br />
an eine Podiumsdiskussion an<br />
der Bucerius Law School stieß auch<br />
Carsten Ovens, Spitzenkandidat der<br />
Jungen Union mit zur Runde. Als Beglei-<br />
Europäische Umwelthauptstadt <strong>2011</strong> – Chance und Verpflichtung für <strong>Hamburg</strong><br />
Umweltschutz und Energiepolitik sind<br />
eng miteinander verbunden. Ob wachsende<br />
Offshore-Windparks, wettbewerbsfähige<br />
Elektro-Autos oder die Förderung<br />
der Photovoltaik. Es geht um<br />
die umweltverträgliche, effiziente und<br />
wirtschaftlich attraktive Nutzung er -<br />
neuerbarer Energiequellen.<br />
<strong>Hamburg</strong>s Ernennung zur „Euro pean<br />
Green Capital <strong>2011</strong>“ hat der Junio ren -<br />
kreis zum Anlass genommen, ge mein -<br />
sam mit Rüdiger Kruse MdB, Pieter<br />
Wasmuth, Generalbevollmächtigter der<br />
Vattenfall Europe AG für <strong>Hamburg</strong> und<br />
Norddeutschland sowie Holger Gassner,<br />
Leiter Märkte und Politik bei der RWE<br />
Innogy GmbH, über die Zukunft der<br />
Energiemärkte zu diskutieren.<br />
Als Mitglied des Vorstands des Ju -<br />
nio renkreises moderierte Dr. Philip<br />
Marx von der M.M. Warburg & CO KGaA<br />
die Diskussion. Die Diskutanten waren<br />
sich einig darin, dass es nicht nur einen<br />
Weg zur klimafreundlicheren Energie -<br />
gewin nung gebe, sondern verschiedene<br />
An sätze zu verfolgen seien. Hierbei<br />
habe allerdings die Politik die richtigen<br />
Anreize zu schaffen, die nicht – wie<br />
Florian Kämereit,<br />
Florian Eilken,<br />
Dennis Weber und<br />
Jan Schmidt (v.l.)<br />
tung brachte er den Landesvorsitzenden<br />
der Jungen Liberalen, Finn Ole<br />
Ritter, mit. Nach einer angeregten Diskussion,<br />
die von der Elbvertiefung über<br />
die Haushaltskonsolidierung bis zur<br />
Kulturpolitik reichte, klang der Abend<br />
mit noch vielen Einzelgesprächen an<br />
der Bar gemütlich aus.<br />
Thomas Scheffel<br />
Florian Eilken, Rüdiger Kruse MdB, Pieter Wasmuth, Dr. Philip Marx, Holger Gassner,<br />
Dr. Christoph v. Burgsdorff (v.l.)<br />
etwa bei der Solarförderung – zu Fehl -<br />
alloka tio nen führen dürfen.<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
deutschen Industrie zu erhalten und eine<br />
Abwanderung der Unternehmen zu<br />
vermeiden, müsse allerdings auch gewährleistet<br />
sein, dass Strom für die<br />
Industrie bezahlbar bleibe, so die Vertreter<br />
von RWE und Vattenfall. Die<br />
Kosten einer Neuausrichtung der Energieversorgung<br />
müssten letztlich in<br />
erheblichem Umfang von den weniger<br />
leicht abwandernden Endverbrauchern<br />
getragen werden.<br />
Mit dieser rundum gelungenen Veranstaltung<br />
war der Juniorenkreis erstmals<br />
bei der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
zu Gast, die dafür sorgte, dass<br />
die mehr als 45 Teilnehmer im An -<br />
schluss an die Diskussionsrunde bei<br />
Fingerfood und einem guten Glas Wein<br />
noch bis in den späten Abend die Ge -<br />
spräche fortsetzen konnten.<br />
Dr. Christoph v. Burgsdorff,<br />
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
Stellv. Vorsitzender des Beirats<br />
des Juniorenkreises<br />
29
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Wirtschaftliche und demographische<br />
Veränderungen haben in den letzten<br />
Jahren zu einer Neuorientierung im<br />
Gesundheitswesen und da mit verbunden<br />
zu einem tiefgreifenden<br />
Strukturwandel geführt. Neben der<br />
zunehmenden Kosten-Nutzen-Orientierung<br />
spielen auch Themen, wie der<br />
drohende Fachkräftemangel und die<br />
Sicherstellung einer flächendeckenden,<br />
wohnortnahen ärztlichen Versorgung,<br />
eine Rolle.<br />
„Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft<br />
– Chancen für die Freie und<br />
Hansestadt <strong>Hamburg</strong>“ lautete der<br />
Titel, zu dem die Landesfachkommission<br />
im November den zu dieser Zeit<br />
noch amtierenden Präses der Behörde<br />
für Wirtschaft und Arbeit, Senator<br />
Ian K. Karan, begrüßte. Erörtert wurden<br />
die Gesamtsituation der Gesundheitswirtschaft,<br />
die besonderen Chancen<br />
der Branche sowie die Restriktionen<br />
durch Gesetze, Verordnungen<br />
und behördliches Handeln.<br />
Die Kommission begrüßte die zu -<br />
nehmende Aufmerksamkeit, die der<br />
Senat der Branche geschenkt habe.<br />
Immerhin fielen 2009 von den insgesamt<br />
rund 80.000 Beschäftigten im<br />
<strong>Hamburg</strong>er Gesundheits- und Sozialwesen<br />
fast zwei Drittel (63,2 Prozent)<br />
auf das Gesundheitswesen (HWWI).<br />
Außerordentlich positiv beur teilte<br />
die Kommission die Arbeit der Nord -<br />
deutschen Life Science Agentur GmbH<br />
30<br />
Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft<br />
Seit zehn Jahren fördert Albert Darboven,<br />
Mitglied des Landesvorstandes des<br />
Wirtschaftsrates, mit dem von ihm<br />
gestifteten IDEE-Förderpreis junge Un -<br />
ternehmerinnen, die ihre innovativen<br />
(Norgenta). 2004 als länderübergreifende<br />
Projekt- und Servicegesellschaft<br />
von <strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein<br />
gegründet, vernetzt und koordiniert<br />
sie die Life Science Aktivitäten Norddeutschlands<br />
für ein international<br />
wett bewerbsfähiges Cluster. Um den<br />
Zu Gast bei der<br />
Kommission:<br />
Ian K. Karan,<br />
Senator a.D.<br />
Standort auch weiterhin erfolgreich<br />
entwickeln, vernetzen und vermarkten<br />
zu können, benötige die Agentur die<br />
volle Unterstützung der Stadt.<br />
Eine bessere Zusammenarbeit<br />
mahn te die Kommission bei der Unterstützung<br />
von Unternehmen aus der<br />
Gesundheitswirtschaft an. Die Wirtschaftsbehörde<br />
müsse eine führende<br />
Position als Ansprechpartner der Betriebe<br />
übernehmen. Senator Karan regte<br />
an, einen Ansprechpartner für alle Be -<br />
hörden zu benennen und bot an, diesen<br />
in seiner Behörde anzusiedeln.<br />
Bedeutender Faktor für den Ge -<br />
sundheitsstandort <strong>Hamburg</strong> ist die Verfügbarkeit<br />
qualifizierter Arbeitskräfte.<br />
Handlungsbedarf sieht die Kommission<br />
– vor allem in Hinblick auf den sich<br />
Darboven Idee-Förderpreis<br />
und zukunftsorientierten Geschäfts -<br />
ideen verwirklichen wollen.<br />
Der mit 75.000 Euro dotierte Preis<br />
wird alle zwei Jahre vergeben und richtet<br />
sich an Existenzgründerinnen und<br />
Jungunternehmerinnen, die nicht länger<br />
als drei Jahre selbstständig sind.<br />
Als entscheidende Kriterien gelten:<br />
■ Neuigkeitsgrad der Geschäftsidee<br />
■ bereits erzielter bzw. zu erwarten-<br />
der Erfolg<br />
■ persönliches Engagement<br />
■ Anzahl der geschaffenen bzw. zu<br />
erwartenden neuen Arbeitsplätze<br />
abzeichnenden Fachkräftemangel –<br />
bei der Beschäftigung ausländischer<br />
Ärzte. Im <strong>Hamburg</strong>er Gesundheitswesen<br />
liegt der Anteil ausländischen<br />
Personals zwar über dem Bundesdurchschnitt,<br />
doch betrifft dies vor<br />
allem die einfacheren Tätigkeiten (mit<br />
10,2 Prozent gibt es besonders viele<br />
Ausländer unter den Helfern in der<br />
Krankenpflege). Unter den Ärzten ist<br />
der Anteil zwischen 1999 und 2009<br />
entgegen dem bundesdeutschen<br />
Trend auf 3,6 Prozent gefallen (HWWI).<br />
Ziel müsse sein, <strong>Hamburg</strong>s Human -<br />
ressourcen noch effizienter zu nutzen<br />
und Experten an sich zu binden. Ge -<br />
sundheitsberufe müssten attraktiver<br />
gestaltet und mehr junge Menschen<br />
für diese Branche gewonnen werden.<br />
Insgesamt bietet das Gesundheitswesen<br />
sehr gute Beschäftigungs -<br />
perspektiven. Innerhalb nur eines Jahres<br />
stieg die Zahl der Beschäftigten<br />
um 3.300 (4,1 Prozent). 700 Stellen und<br />
150 Ausbildungsplätze sind laut Agentur<br />
für Arbeit in <strong>Hamburg</strong> derzeit un -<br />
besetzt. Dabei spielen häufig auch die<br />
Rahmenbedingungen eine Rolle. So<br />
weist die Kommission darauf hin, dass<br />
Pflegekräfte beispielsweise auf preiswerten<br />
Wohnraum und eine Anbindung<br />
der Kliniken mit dem öffentlichen<br />
Nahverkehr angewiesen seien.<br />
Die Kommission unter Leitung von<br />
Professor Heinz Lohmann wird ihre<br />
Arbeit auch in diesem Jahr weiter fortsetzen.<br />
Dr. Christina Arndt<br />
Zur Jury gehören u.a. Senatorin a.D.<br />
Prof. Dr. Karin von Welck, Dr. Henning<br />
Voscherau und unser Mitglied Prof. Dr.<br />
Sonja Bischoff.<br />
Bewerbungsunterlagen können von<br />
der Webseite des Unternehmens heruntergeladen<br />
(www.darboven.com)<br />
oder schriftlich angefordert werden bei:<br />
Ute Lund, segmenta pr, Feldbrunnenstraße<br />
52, 20148 <strong>Hamburg</strong>.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Juli <strong>2011</strong>.<br />
Die Preisverleihung findet am 10. No -<br />
vember <strong>2011</strong> in <strong>Hamburg</strong> statt.<br />
CA
Paradigmenwechsel:<br />
Der demografische Wandel zwingt zum<br />
Umdenken. Das Durchschnittsalter der<br />
Beschäftigten steigt ebenso wie die<br />
Anzahl der über 50-Jährigen in den<br />
Betrieben. 2020 wird jeder dritte Ar -<br />
beitsplatz mit einer Arbeitskraft über<br />
50 Jahre besetzt sein.<br />
Ältere Beschäftigte haben andere Belas -<br />
tungen als junge Beschäftigte. So sind<br />
Mitarbeiter zwischen 50 und 54 zwar<br />
seltener, aber mit durchschnittlich<br />
knapp 17 Tagen im Jahr fast doppelt so<br />
viel krankgeschrieben wie ihre Kollegen<br />
in der Altersgruppe 20 bis 29. Mit dem<br />
Alter nehmen schwere Krankheiten zu.<br />
Ein längerer Ausfall eines Mitarbeiters<br />
führt zu organisatorischen Pro blemen<br />
und damit auch zu Produktivitäts -<br />
einbrüchen. Wichtig ist deshalb das<br />
Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
(BGM), das den Bedürfnissen aller Generationen<br />
im Unternehmen gerecht wird.<br />
Gute Konzepte und Strategien im<br />
Management garantieren zwar nicht<br />
auf Dauer den vitalen Mitarbeiter, doch<br />
wenn die Unternehmensführung die<br />
Weichen stellt, wird den Mitarbeitern<br />
eine Chance geboten. Die positive Öffnung<br />
zum betrieblichen Gesundheits -<br />
management gewinnt neben den Ge -<br />
schäftsfeldern Märkte und Gewinne an<br />
Bedeutung und wird sich langfristig<br />
auszahlen. Der Erkenntnis, die deutsche<br />
Wirtschaft kranke am Fachkräftemangel,<br />
lässt sich mit qualifiziertem Personal<br />
aus dem Ausland entgegenwirken.<br />
Doch das reicht nicht. Die Forderung<br />
nach längerer Arbeitszeit wie „65+“<br />
greift da schon mehr. Künftig geht es<br />
nicht nur um gesunde Führungskräfte,<br />
sondern auch und vor allem um<br />
gesunde Mitarbeiter, die den hohen<br />
Belastun gen des Arbeitsalltags gewachsen<br />
sind.<br />
Den typischen Zivilisationskrankheiten<br />
wie Übergewicht, Stoffwech sel -<br />
erkrankungen (Diabetes mellitus), mus -<br />
culoskeletale Erkrankungen, Bluthochdruck,<br />
Herzinfarkt, Schlaganfall, De -<br />
pression und Burn-out kann mit bes-<br />
„Wer keine Zeit für seine<br />
Gesundheit hat, wird eines Tages Zeit<br />
haben müssen, krank zu sein.“<br />
Harold J. Reilly<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
gewinnt an Bedeutung<br />
seren Arbeitsbedingungen und einem<br />
gesunden Lebensstil oftmals vorgebeugt<br />
werden. Unsere Krankenkassen werben<br />
seit einigen Jahren vermehrt mit Prä -<br />
ven tionsangeboten. Gesundheitsförderung<br />
wirkt am besten und nachhaltigsten,<br />
wenn sie direkt in der Lebenswelt<br />
des Menschen ansetzt, und dazu gehört<br />
vor allem der Betrieb. Der Gesetzgeber<br />
hat dies bereits erkannt und begünstigt<br />
deshalb Investitionen von Unternehmen<br />
in die betriebliche Gesundheitsförderung.<br />
Geht es um die Finanzen, bleiben<br />
die Kassenmitglieder meist auf sich ge -<br />
stellt. Kosten für Präventionsmaßnahmen<br />
sind Privatsache und werden nicht<br />
erstattet, wenn es z.B. um ein Dauerangebot<br />
von Sportvereinen oder auch Fit -<br />
ness-Studiogemeinschaften geht. Nur<br />
über die Unternehmen lässt sich mit<br />
indi viduellen Programmen der Ge sund -<br />
heitszustand der Belegschaften nachhaltig<br />
verbessern. Die Techniker Krankenkasse<br />
hat bereits reagiert und setzt<br />
spezielle Berater für Unternehmen<br />
ein. Institute wie beispielsweise das<br />
Medizinische PräventionsCentrum<br />
Ham burg (MPCH) decken mit ihren<br />
Angeboten genau diesen Bereich ab,<br />
d.h. sie bieten umfassende medizinische<br />
Diagnostik, Lebensstiloptimierung<br />
und medizinische Begleitung.<br />
Grafik/Quelle: Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse <strong>2011</strong><br />
ADVERTORIAL<br />
Auch wenn sich vor allem klein- und<br />
mittelständische Unternehmen gerade<br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit<br />
Investitionen im BGM schwer tun, ist<br />
diese Investition eine Win-Win-Situa -<br />
tion für alle Beteiligten: Die Arbeitnehmer<br />
sind motivierter, gesünder und<br />
leis tungsfähiger, die Unternehmen senken<br />
ihre Fehlzeiten, profitieren durch<br />
wirtschaftlichen Erfolg und Image -<br />
gewinn. Der Erfolg des Gesundheits -<br />
managements hängt im Wesentlichen<br />
von einer effektiven Organisation ab.<br />
<strong>Und</strong> das ist eine Führungsaufgabe. Nur<br />
wenn die Gesundheitsförderung Chefsache<br />
ist und die Beschäftigten gleichzeitig<br />
Verantwortung für die eigene<br />
Gesundheit übernehmen, können Verhältnisse<br />
und Verhalten langfristig<br />
gesünder werden.<br />
Gezielte Angebote für nachhaltiges<br />
individuelles Fitness-Coaching finden<br />
sich noch selten. Gesundheitschecks für<br />
Führungskräfte sind ein erster wichtiger<br />
Schritt. Wenn es allerdings nur bei<br />
pauschalen Empfehlungen zum Er näh -<br />
rungs- und Bewegungsverhalten der<br />
Arbeitnehmer bleibt, ändert sich nichts!<br />
Motivierte Führungskräfte, neue Strukturen<br />
und aktive Mitarbeiter minimieren<br />
krankheitsbedingte Fehlzeiten und<br />
garantieren den langfristigen Unternehmenserfolg.<br />
EJH<br />
31
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Spielbank, Bildung, Rohstoffe<br />
– Panem et circensis beim<br />
JOUR FIXE<br />
Das dem Roulette entlehnte Motto „rien<br />
ne va plus“ („nichts geht mehr“) dominierte<br />
das Krisenjahr 2009. 12 Monate<br />
später sah die Wirtschaftslage sehr viel<br />
freundlicher aus, daher traf sich der<br />
JOUR FIXE im Dezember in der Spielbank<br />
<strong>Hamburg</strong>. Nicht nur, um den Aufschwung<br />
zu feiern und gleichermaßen<br />
Kugel wie Rubel bei Private Poker &<br />
Champagner-Roulette rollen zu lassen,<br />
sondern auch, um hinter die Kulissen<br />
des aufwändig renovierten Gebäudes<br />
am Stephansplatz zu schauen. Im Spiegelsaal<br />
diskutierten wir mit Gunda<br />
Wind berger, Marketingleiterin der<br />
Spielbank <strong>Hamburg</strong> Jahr & Achterfeld<br />
KG, das Thema: Die Spielbank als Wirtschaftsbetrieb.<br />
Neues Jahr, neues Spiel – neues Glück:<br />
Nachdem der Norddeutsche Regattaverein<br />
für unsere Treffen wegen der Folgen<br />
des Brandes unverändert nicht zur<br />
Verfügung steht, trafen wir uns im<br />
Januar erstmalig im „<strong>Hamburg</strong>er und<br />
Germania Ruder Club“ am Alsterufer.<br />
Diese interessant gelegene Immobilie<br />
war der richtige Rahmen für Dr. Walter<br />
Pelka, Präsident der HafenCity Universität.<br />
Gerade im nationalen und internationalen<br />
Wettbewerb um Toptalente<br />
ist es wichtig, dass <strong>Hamburg</strong> weiterhin<br />
in Bildung und Wissenstransfer investiert.<br />
Die HafenCity Universität (HCU)<br />
– mit dem Schwerpunkt auf Baukunst<br />
und Metropolentwicklung – wird innovative<br />
und berufsbefähigende ex zel -<br />
lente Studienangebote anbieten, um<br />
daraus ein einzigartiges interdiszipli -<br />
näres Profil zu ent wickeln. Ziel ist es,<br />
wichtige metropole Zukunftsthemen<br />
aufzunehmen und zeitnah qualitativ<br />
hochwertige Forschungsthemen umzusetzen.<br />
Nicht erst das Atomdrama in Japan<br />
macht deutlich, dass das Megathema<br />
Energie / Rohstoffe den Schlüsselfaktor<br />
darstellt. Für wirtschaftliche Leis tungs -<br />
fähigkeit ebenso wie für Einklang von<br />
Ökonomie und Ökologie. So lud der<br />
32<br />
JOUR FIXE<br />
JOUR FIXE im<br />
Dezember:<br />
Mitglieder beim<br />
Pokern<br />
Mitglieder beim Roulette<br />
Glück bei Spiel?<br />
Manfred Trantofsky<br />
und Guido Panke<br />
JOUR FIXE im<br />
Januar:<br />
Gabriele Sievers,<br />
Dr.-Ing. Walter Pelka,<br />
Dr. Hanno Stöcker
JOUR FIXE im März zum Außentermin<br />
ins charmante Billbrook, wo uns<br />
Dr. Henner Buhck, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Buhck Umweltser -<br />
vices GmbH & Co. KG, im Rahmen einer<br />
Betriebsbesichtigung den Abfall als<br />
Energie- und Rohstoffquelle nahe<br />
brachte. In zwei Gruppen durchmaßen<br />
wir eine Recyclinganlage für Industrieabfälle<br />
und erfassten in plastischer Eindringlichkeit,<br />
wie Abfallstoffe als hochwertige<br />
Rohstoffe genutzt werden können<br />
und welchen Nutzen die <strong>Hamburg</strong>er<br />
Wirtschaft daraus zieht. Vor dem<br />
Hintergrund der bestehenden und<br />
kom menden weltweiten Rohstoffknappheit<br />
hat <strong>Hamburg</strong> im letzten Jahr<br />
eine Recycling-Initiative ins Leben gerufen.<br />
Neue Konzepte – auch für die<br />
Europäische Umwelthauptstadt – sind<br />
zwingend notwendig.<br />
Sie erhalten noch keine Einladung zum<br />
JOUR FIXE? Dann melden Sie sich gerne<br />
in der Landesgeschäftsstelle, und diskutieren<br />
Sie mit bei spannenden wirtschaftlichen<br />
Themen in kommunikativer<br />
Atmosphäre. Sie erhalten bei zu -<br />
gelosten Sitzplätzen Gelegenheit zur<br />
Pflege bestehender und zur Knüpfung<br />
neuer Kontakte. Wir treffen uns am ers -<br />
ten Donnerstag im Monat. Wir freuen<br />
uns auf Sie. Dr. Hanno Stöcker<br />
Gabriele Sievers<br />
Andrea v. Teuffel und Simone Niekammer<br />
Andrea v. Teuffel wird ihre berufliche<br />
Tätigkeit am 30. <strong>April</strong> beenden. Viele<br />
unserer Mitglieder werden sie vermissen,<br />
war sie ihnen doch eine kompeten -<br />
te Ansprechpartnerin – sei es am Telefon,<br />
beim Empfang auf unseren Veranstaltungen<br />
oder als Planerin und Teil-<br />
JOUR FIXE<br />
im März<br />
Gewerbeabfall<br />
im Anlieferungsbereich...<br />
Der Gastgeber<br />
Dr. Henner Buhck und<br />
Dr. Hanno Stöcker<br />
Frau v. Teuffel nimmt Abschied<br />
nehmerin beim Golfturnier oder für<br />
den ins Leben gerufenen JOUR FIXE<br />
Abend. Als die gelernte Buchhändlerin<br />
im <strong>April</strong> 1996 zur Geschäftsstelle des<br />
Wirtschaftsrats kam, brachte sie als<br />
Direktionsassistentin des Altonaer<br />
Museums und als Assistentin des Leiters<br />
PR des Ölkonzerns BP reiche Erfahrung<br />
für die Organisation und den Ab -<br />
lauf unserer Veranstaltungen mit, was<br />
bis heute im perfekten Ablauf zur Geltung<br />
kommt. Darüber hinaus widmete<br />
sich Frau v. Teuffel an zentraler Stelle<br />
mannigfaltigen Aufgaben, wie sie der<br />
Geschäftsstelle aus allen Richtungen<br />
gestellt werden, u. a. in den ersten Jahren<br />
der intensiven Betreuung der Mitglieder.<br />
Dem Wirtschaftsrat kam es da -<br />
... und dann auf<br />
die Laufbänder zur<br />
Sortierung<br />
her sehr zu Gute, dass Frau v. Teuffel<br />
viele Mitglieder persönlich kennt. Der<br />
<strong>Landesverband</strong> lässt seine Mitarbeiterin<br />
nur ungern, zugleich aber mit den<br />
besten Wünschen für einen glücklichen<br />
– vorgezogenen – Ruhestand, ziehen.<br />
Auf der Position von Frau v. Teuffel<br />
finden unsere Mitglieder jetzt Frau<br />
Simone Niekammer. Sie ist seit Januar<br />
2000 im <strong>Landesverband</strong> tätig und hat<br />
sich in die Mitgliederbetreuung und<br />
Organisation von Veranstaltungen eingearbeitet.<br />
Auch sie ist vielen von unseren<br />
Veranstaltungen her als „Namensgeberin“<br />
wohl vertraut. Wir sind sicher,<br />
mit Frau Niekammer eine versierte<br />
Nachfolgerin gefunden zu haben.<br />
Dr. Manfred Hermann<br />
33
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Am 30. <strong>April</strong> wird die Assistentin des<br />
Landesgeschäftsführers, Frau Andrea v.<br />
Teuffel, die Geschäftsstelle verlassen.<br />
Nach langjähriger Tätigkeit verabschiedet<br />
sie sich in den Ruhestand. Durch<br />
eine vorsichtige Reorganisation haben<br />
wir uns bemüht, den Übergang für Sie<br />
als unsere Mitglieder möglichst wenig<br />
spürbar werden zu lassen.<br />
Neben der bewährten Betreuung<br />
der Mitglieder wird Frau Simone Niekammer<br />
künftig auch als Assistentin<br />
des Landesgeschäftsführers tätig sein.<br />
Herzlich möchte ich Sie bitten, ihr dasselbe<br />
Vertrauen entgegenzubringen<br />
wie Frau von Teuffel. Frau Marcella<br />
34<br />
... IM ÜBRIGEN – INFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HAMBURG<br />
ADLER Real Estate AG<br />
Jon Abele<br />
Partner<br />
BearingPoint GmbH<br />
Amadeus Fire AG<br />
Dr. Hubert Baltes<br />
Head of New Business Development<br />
Olympus Winter & Ibe GmbH<br />
Sebastian Blohm<br />
Leiter Kommunikation und Politik<br />
Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH<br />
Olaf G. Borkers<br />
Mitglied des Vorstands<br />
DES Deutsche EuroShop AG<br />
Dr. Thomas Brakensiek<br />
Vorstand<br />
<strong>Hamburg</strong>er Volksbank eG<br />
Oswald Brockerhoff<br />
Geschäftsführer<br />
Brockerhoff Consulting<br />
Frank Burkert<br />
Partner<br />
Deloitte & Touche GmbH<br />
Centrum für angewandte<br />
Nanotechnologie CAN GmbH<br />
Sven Ehrenbrand<br />
Geschäftsführer<br />
KARO Gebäudereinigungs GmbH<br />
Dr. Philip Heimann<br />
Altersberger wird sich verstärkt um die<br />
Einladungen und die Organisation der<br />
Veranstaltungen kümmern. Ich bin<br />
sicher, sie wird sich sehr schnell in diesen<br />
organisatorischen Verantwortungs -<br />
bereich einarbeiten. Frau Dr. Arndt<br />
kümmert sich neben ihrer PR-Arbeit<br />
zusätzlich um die Programm gestal tung<br />
des Wirtschaftsrates.<br />
Ich bin überzeugt, Ihnen in Zukunft<br />
einen Wirtschaftsrat bieten zu können,<br />
der Ihre Erwartungen hinsichtlich politischer<br />
Einflussnahme, Programmgestaltung<br />
und Gedankenaustausch mehr<br />
als erfüllen wird. Sollten Sie trotz unserer<br />
Bemühungen das Gefühl ha ben,<br />
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />
LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Dr. Audrey Hinrichsen<br />
Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
German Temp Service GmbH<br />
IABG – Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft<br />
mbH<br />
Ottobrunn<br />
Jochen Knees<br />
Geschäftsführer<br />
Stemcor Deutschland Holding GmbH<br />
Antonia Sylvia Kotzan<br />
Inhaberin<br />
KCI Kotzan Consulting International<br />
Berlin<br />
Christian Lindner<br />
Area Manager, Amadeus Fire AG<br />
Joachim Luserke<br />
Geschäftsführer<br />
Luserke Vermögensverwaltung GmbH<br />
Mathias Minkus<br />
Geschäftsführer<br />
SMZ Agentur für strategische<br />
Markenführung GmbH<br />
Peter Niemann<br />
Geschäftsführer<br />
Friedrich Niemann GmbH & Co. KG<br />
Kronshagen<br />
Nordex SE<br />
Petra Obermayr<br />
Geschäftsführerin<br />
identity of art Ltd. Kunst für<br />
Unternehmen<br />
Reinbek<br />
dass wir nicht in allen Aspekten Ihren<br />
Wünschen und Erwartungen entsprochen<br />
haben, würden wir uns freuen,<br />
wenn Sie uns ansprechen.<br />
Carsten Ovens<br />
Projektmananger<br />
SAP Deutschland AG & Co. KG<br />
Matthias Pietzcker<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
QUICKBORNER TEAM Gesellschaft für<br />
Planung und Organisation GmbH<br />
QUICKBORNER TEAM<br />
Gesellschaft für Planung und<br />
Organisation GmbH<br />
Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH<br />
Thomas Richterich<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Nordex SE<br />
Thomas Rosenke<br />
Betriebsleiter/Prokurist<br />
KARO Gebäudereinigungs GmbH<br />
SM Electronic GmbH<br />
Stapelfeld<br />
Bodo Sachau<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Andreas J. Zachariassen Schiffahrtsges.<br />
mbH & Co. KG<br />
Achim Schaller<br />
Managing Director<br />
SM Electronic GmbH<br />
Stapelfeld<br />
Dr. Frank Schröder-Oeynhausen<br />
Geschäftsführer<br />
Centrum für angewandte<br />
Nanotechnologie CAN GmbH<br />
Conrad Seiffert
Michael Schwarz<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Schwarze Rose GmbH<br />
Schwarze Rose GmbH<br />
Michael F. Seidel<br />
Vorstand Finanzen und Vertrieb<br />
Lloyd Fonds AG<br />
Michael Sens<br />
Geschäftsführer<br />
Ships Industry Marine Services<br />
Ships Industry Marine Services<br />
Cathrin F. Sikor<br />
McKinsey & Company Inc.<br />
Matthias Spott<br />
Geschäftsführer<br />
IABG – Industrieanlagen-Betriebs -<br />
gesellschaft mbH, Ottobrunn<br />
Prof. Dr. Günther Strunk<br />
Partner<br />
Strunk Kolaschnik Partnerschaft<br />
Rechtsanwälte Steuerberater<br />
Strunk Kolaschnik Partnerschaft<br />
Rechtsanwälte Steuerberater<br />
Dr. Jens Thomsen<br />
Geschäftsführer<br />
Oral Prevent Mundhygiene Produkte<br />
Handelsgesellschaft mbH<br />
Carsten Wagner<br />
Inhaber / Geschäftsführer<br />
Erfolgswerft Werbe- und Vertriebsservice<br />
Katharina Wolff MdHB<br />
Geschäftsführerin<br />
Premium Consultants-Wolff GmbH<br />
Barbara Yaltrak<br />
Vorstand<br />
ADLER Real Estate AG<br />
Rainer Brings<br />
Geschäftsführer<br />
Thomas-Beton GmbH<br />
Kiel<br />
Gerd-Jürgen Bruckschen<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
GJB Consulting GmbH<br />
Bad Schwartau<br />
Björn Eggers<br />
Abteilungsdirektor<br />
UniCredit Bank AG<br />
Kiel<br />
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />
LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Dr. Ralph Ennenbach<br />
Stellv. Vorstandsvorsitzender<br />
Kassenärztliche Vereinigung<br />
Schleswig-Holstein<br />
Bad Segeberg<br />
Fred Freyermuth<br />
Geschäftsführer<br />
Stadtwerke Barmstedt<br />
Barmstedt<br />
Danfoss Silicon Power GmbH<br />
Schleswig<br />
Dietmar Guidl<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Dispatch Energy Innovations GmbH<br />
Itzehoe<br />
HUCKEPACK-WIEK KG<br />
Straßendienst im Auftrag des ADAC<br />
Lübeck<br />
Thomas Karl Klinger<br />
Geschäftsführer<br />
Unternehmer-Dialoge oHG<br />
Kiel<br />
Thomas Koch<br />
Steuerberater/Inhaber<br />
Das Steuerhaus<br />
Timmendorfer Strand<br />
Jens Broder Knudsen<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Sartori & Berger GmbH & Co. KG<br />
Kiel<br />
Dr. Dr. Jens Kullik<br />
Landrat<br />
Kreis Steinburg<br />
Itzehoe<br />
Rüdiger Kutz<br />
Partner<br />
Civicon GbR, Kiel<br />
Holger Menzel<br />
Abteilungsdirektor<br />
UniCredit Bank AG<br />
Flensburg<br />
Kay Nernheim<br />
Geschäftsführer<br />
Ev. Stadtmission Kiel<br />
Frank R. Ost<br />
Geschäftsführer<br />
R. Spethmann Import GmbH<br />
Ahrensburg<br />
Dr.-Ing. Frank Osterwald<br />
Director<br />
Danfoss Silicon Power GmbH<br />
Schleswig<br />
Carl-Alexander Graf Plessen<br />
Inhaber<br />
Gutsverwaltung Sierhagen<br />
Sierhagen<br />
René Pogrzeba<br />
Firmenkundenbetreuer<br />
UniCredit AG<br />
Lübeck<br />
Björn Prölß<br />
Geschäftsführer<br />
HPL Technology GmbH<br />
Eutin<br />
R. Spethmann Import GmbH<br />
Ahrensburg<br />
Dr. Alexander Schröder<br />
Geschäftsführer<br />
Versicherungsstelle Wiesbaden<br />
Wiesbaden<br />
Ulf Schwinum<br />
M. A. & Abteilungsdirektor<br />
Michael Söffge<br />
Geschäftsführer<br />
Steinbeis Papier GmbH<br />
Glückstadt<br />
Carsten Stech<br />
Geschäftsführer<br />
Splendid Internet GmbH & Co. KG<br />
Kiel<br />
Steinbeis Papier GmbH<br />
Glückstadt<br />
Kurt Teipelke<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
AVB GmbH<br />
Büdelsdorf<br />
TELETRONIC GmbH<br />
Reinfeld<br />
Versicherungsstelle Wiesbaden<br />
Wiesbaden<br />
Jörg Warncke<br />
Mitglied der Geschäftsführung<br />
Steinbeis Papier GmbH<br />
Glückstadt<br />
Anke Wiek<br />
Geschäftsführerin<br />
HUCKEPACK-WIEK KG<br />
Straßendienst im Auftrag des ADAC<br />
Lübeck<br />
Bernd (Dipl.-Ing.) Zblewski<br />
Geschäftsführer<br />
TELETRONIC GmbH<br />
Reinfeld<br />
35
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Warum ich Mitglied im<br />
Wirtschaftsrat bin<br />
„Ich habe die Hoffnung, dass sich nach<br />
der Finanzkrise etwas in Deutschland<br />
verändern kann. In den letzten Jahren<br />
hat sich die Frage nach der Profitabilität<br />
von Geschäften immer mehr in den Vordergrund<br />
geschoben. Auch in der Schifffahrt<br />
spielen Finanzgeschäfte eine<br />
erschreckend große Rolle. Wir müssen<br />
zurückkehren zu den eigentlichen Werten,<br />
die unsere Geschäfte ausmachen.<br />
Passion und Berufung sind von viel<br />
größerer Bedeutung als der kurzfristige<br />
Profit ohne Werterhaltung.“<br />
Gerda Rohden<br />
Managing Director GRS Rohden<br />
Shipping GmbH & CO KG<br />
“Ich bin kürzlich aus Dortmund nach<br />
<strong>Hamburg</strong> gezogen. Als Mitglied des<br />
Wirtschaftsrates wandte ich mich sofort<br />
an den hiesigen <strong>Landesverband</strong>, um mit<br />
<strong>Hamburg</strong>er Unternehmern in Kontakt<br />
zu treten. Da der Wirtschaftsrat in<br />
jedem Bundesland vertreten ist, fällt es<br />
leicht, in einer neuen Umgebung unter<br />
Gleichgesinnten Anschluss zu finden.“<br />
Andreas Bruckner<br />
Geschäftsführer Aon Jauch & Hübener<br />
GmbH Versicherungsmakler<br />
Wir gratulieren zur<br />
langjährigen Mitgliedschaft<br />
35jähriges Jubiläum<br />
Dr. Michael Lichtenauer<br />
Rechtsanwalt<br />
25jähriges Jubiläum<br />
Volker Heinz<br />
20jähriges Jubiläum<br />
Rainer Heydenreich<br />
Vice Chairman<br />
UBS Deutschland AG<br />
Dieter Oster<br />
Alexander Raab<br />
Geschäftsführer<br />
Clic Inneneinrichtung GmbH<br />
Royal Spa Kitzbühel Hotel: 9. Kitzbüheler Golffestival<br />
Vom 26. Juni bis 3. Juli gibt es wieder<br />
spannende Turniere und stimmungsvolle<br />
Festival-Abende. Zum ers ten Mal<br />
wird das Royal Spa Kitzbühel Hotel in<br />
Jochberg das Eröffnungsturnier und die<br />
Abendveranstaltung ausrichten.<br />
Nicht nur während des Hahnenkamm-Rennens<br />
im Winter befindet sich<br />
der legendäre Tiroler Skiort Kitzbühel<br />
im Ausnahmezustand – auch im Som-<br />
36<br />
mer sorgt das Golffestival für Kultstatus.<br />
Jahr für Jahr zieht der Top-Golf event<br />
zahlreiche bekannte Persönlichkeiten<br />
aus Sport, Wirtschaft und Entertainment<br />
an.<br />
In diesem Jahr verspricht das Kitzbüheler<br />
Golffestival dank des abwechslungsreichen<br />
Rahmenprogramms mit<br />
spannenden Turnieren und Society-<br />
High lights wieder eine abwechslungs-<br />
NACHLESE<br />
„Der Reichtum kommt nicht<br />
von der Umverteilung, der<br />
Reichtum kommt von Fleiss<br />
und Leistung.“<br />
Franz Josef Strauss<br />
ADVERTORIAL<br />
reiche Woche für alle Spieler zu werden.<br />
Auf den vier Topplätzen der Alpen geht<br />
es bei den sechs Wertungsturnieren um<br />
den Wanderpokal „Golf Festival Kitz<br />
Cup“. Die besten vier Bruttoergebnisse<br />
auf den Golfplätzen GC Eichenheim,<br />
GC Kitzbühel, Golf- und Landclub Rasmushof<br />
sowie GC Kitzbühel Schwarzsee<br />
entscheiden über den Sieg.<br />
Spezielle Golfpackages des Royal<br />
Spa Kitzbühel Hotels sind ab sofort<br />
buchbar. Informationen zum Golffestival<br />
finden Interessenten unter www.<br />
kitzbuehelroyalspa.com, oder unter<br />
www.golffestivalkitzbuehel.at.<br />
Golfsportler stehen im Royal Spa<br />
Kitzbühel Hotel ganz besonders im<br />
Fokus. Sie können im Haus mit dem<br />
„Golf Physio & Golf Mental Coach“ trainieren.<br />
Zum Einschlagen steht demnächst<br />
eine hauseigene Golfübungsanlage<br />
mit Putting und Chipping Area<br />
sowie Driving Range direkt vor dem<br />
Hotel zur Verfügung. ■
LESERBRIEF – ANREGUNG ZUR DISKUSSION<br />
Das Ende des „Ehrbaren Kaufmanns“<br />
Es gereichte einem <strong>Hamburg</strong>er Kaufmann<br />
einmal zur Ehre, nur Verbindlichkeiten<br />
einzugehen, die er zu jeder<br />
Zeit, also auch in einer Krise, einhalten<br />
kann. Diese Zeiten sind vorbei. Das<br />
erfolgreiche Geschäftsmodell der Neuzeit<br />
lautet: Werde ein Hasardeur und<br />
mache so viele Schulden, wie du kannst.<br />
Werde so schnell wie möglich „too big<br />
to fail“. Dann werden die Banken dich<br />
in einer Krise retten. Das können sie<br />
zwar nicht aus eigener Kraft, aber als<br />
Bank kann man ja jederzeit den Staat<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Genau das geschah die letzten 18<br />
Monate und geschieht noch immer<br />
deutschlandweit. Im Norden ist das<br />
Ganze in der Schifffahrt anzusehen. In<br />
den Boomjahren haben die Banken<br />
leichtsinnig bis fahrlässig zu viele zu<br />
teure Schiffe zu hundert Prozent finanziert.<br />
In der Krise sind sie wegen ihrer<br />
zu großen Engagements erpressbar.<br />
Also retten sie Reeder und Emissionshäuser,<br />
die eigentlich schon insolvent<br />
sind und über kein zukunftsfähiges<br />
Geschäftsmodell mehr verfügen. Dies<br />
ist nur zum kleinsten Teil dem Hausbankprinzip<br />
geschuldet. Vor allem geht<br />
es darum, kurzfristig Wertberichtigungen<br />
in den Bankbilanzen, also Verluste,<br />
zu vermeiden. Dem Ehrbaren Kaufmann<br />
hingegen werden mit Hinweis<br />
auf gefallene Schiffswerte neue Sicherheiten<br />
in Form von Liquiditätseinschüs -<br />
sen abverlangt. Die neu gewonnene<br />
Presseschau<br />
<strong>Hamburg</strong>er Abendblatt, 18. März <strong>2011</strong><br />
Liquidität wird an die Hasardeure als<br />
Kontokorrent weitergeleitet, damit diese<br />
den Schein des ordentlichen Kapitaldienstes<br />
wahren können. Nebenbei<br />
kann man auf solche Weise den Job der<br />
Bankmanager retten, die den Hasardeuren<br />
die Finanzierungen einst aufdrängten.<br />
Bei den Landesbanken trägt die<br />
Politik dieses Vorgehen mit, denn sie<br />
hat bei der Aufsicht versagt und müsste<br />
bei weiteren Verlusten Mitverantwortung<br />
übernehmen. Tatsächlich<br />
wirkt die Seilschaft zwischen Reedern,<br />
Emissionshäusern, Politik und Bank -<br />
managern häufig auch zum Nachteil<br />
der Bank (und dem Steuerzahler), denn<br />
nun wird über lange Zeiträume zuviel<br />
Eigenkapital in riskanten Kreditengage -<br />
ments gebunden. In vielen Fällen wäre<br />
es für die Bank deutlich lukrativer, das<br />
Eigenkapital in neuen Engagements<br />
mit niedrigeren Risiken und höheren<br />
Margen einzusetzen. Dies wäre auch<br />
volkswirtschaftlich besser, denn das<br />
Kapital würde in effizientere Verwendungen<br />
verbracht.<br />
Die ganze Welt führt den Schumpeter’schen<br />
Gedanken der „schöpferischen<br />
Zerstörung“ im Mund – bis sie<br />
ihn gegen sich selbst gelten lassen soll.<br />
Heutzutage ist es üblich, das marktbereinigende<br />
und selbstheilende Wirken<br />
einer Krise mit dem Hinweis auf „Sys -<br />
temrelevanz“ zu unterbinden. Dabei<br />
ist systemrelevant gerade nicht, dass<br />
Ha sardeure gerettet werden, um be -<br />
hauptete Dominoeffekte zu verhindern.<br />
Denn dies führt dazu, dass die Strukturen<br />
erhalten bleiben, die die jetzige<br />
Krise herbeigeführt haben und die<br />
nächs te herbeiführen werden. Systemrelevant<br />
ist stattdessen, dass Krisen<br />
marktbereinigend wirken können, in -<br />
dem sie überholte, ineffiziente Strukturen<br />
durch neue, effiziente Strukturen<br />
ersetzen. Nur so können die Voraussetzungen<br />
eines gesunden Aufschwungs<br />
geschaffen werden, von dem die Ehrbaren<br />
Kaufleute verdientermaßen profitieren,<br />
indem ihnen das Vertrauen<br />
und die guten Geschäfte der Zukunft<br />
zufließen.<br />
Nun aber wird nicht nur eine Generation<br />
von Unternehmern verdorben<br />
und von einer Jahrhunderte alten, be -<br />
währten Tradition Abschied genommen.<br />
Das, was geschieht, widerspricht<br />
auch dem Geist der Sozialen Marktwirtschaft<br />
und ist moralisch fragwürdig.<br />
Am Ende der Krise können die Ha -<br />
sardeure wie zuvor fortfahren und weiter<br />
mit hoher Geschwindigkeit wachsen.<br />
Sie dürfen auch in der nächsten<br />
Krise auf die bewährten Seilschaften<br />
und den Staat (die Steuerzahler) vertrauen.<br />
Der Ehrbare Kaufmann aber, der<br />
nur Verbindlichkeiten eingeht, die er<br />
auch halten kann, wird keine vergleichbare<br />
Dynamik entfalten und über<br />
die Jahre in die Bedeutungslosigkeit<br />
gedrängt. Christian Breuel<br />
<strong>Hamburg</strong>er Abendblatt,<br />
4. März <strong>2011</strong><br />
37
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
und <strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Interessentenbogen für den Wirtschaftsrat<br />
Das Gewicht des Wirtschaftsrats wird neben seinen Sachaussagen durch die Zahl seiner Mitglieder bestimmt. Die Landesverbände<br />
<strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein freuen sich deshalb über Hinweise auf Personen, die sie für ihre Arbeit interessieren<br />
können.<br />
Wir danken Ihnen, wenn Sie uns hierzu den nachstehenden Antwortbogen, oder auch nur eine formlose Notiz zusenden.<br />
Sofern nicht von vornherein ein Eintritt gewünscht wird, laden wir die Betreffenden als Gäste zu mehreren Veranstaltungen<br />
ein, ehe wir die Frage einer Mitgliedschaft ansprechen. Wenn Ihnen die Vorgeschlagenen näher bekannt sind, könnten<br />
Sie ggf. mit folgenden Aussagen die Bereitschaft verstärken, unser Angebot aufzugreifen: Der Wirtschaftsrat steht durch<br />
sein Eintreten für die Soziale Marktwirtschaft der CDU nahe, ist aber eigenständig, seine Mitglieder sind nicht an die<br />
Partei gebunden. In beträchtlicher Zahl gehören auch Parteilose, ebenso wie Freunde und Mitglieder anderer Parteien dem<br />
Rat an, weil sie dessen Stimme schätzen und von ihm wirksamen Widerstand gegen die fortschreitende Krise der Marktwirtschaft<br />
in Deutschland erwarten. Der Wirtschaftsrat hat sich mit kompetenten, wählerunabhängigen Konzepten Gehör<br />
verschafft.<br />
Wirtschaftsrat der CDU e. V.<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
Colonnaden 25<br />
20354 <strong>Hamburg</strong><br />
Fax: 040-30 38 10 59<br />
38<br />
Wirtschaftsrat der CDU e.V.<br />
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
Sophienblatt 44-46<br />
24114 Kiel<br />
Fax: 0431-67 20 76<br />
1. Ich empfehle, folgende Personen zu den Veranstaltungen des <strong>Landesverband</strong>es einzuladen und ggf. auf den Erwerb einer<br />
ordentlichen Mitgliedschaft anzusprechen.<br />
(Bitte Name, Anschrift, ggf. Unternehmenszugehörigkeit, Stellung im Unternehmen und - soweit bekannt - Telefon-/Telefaxnummer<br />
und E-Mail-Adresse angeben.)<br />
Ich bitte um eine Kontaktaufnahme zu diesen Personen<br />
■ unter Hinweis auf mich vorzunehmen. ■ ohne Hinweis auf mich vorzunehmen.<br />
2. Die nachstehenden Personen haben das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet und sollten über den Juniorenkreis für<br />
den Wirtschaftsrat interessiert werden.<br />
(Bitte Name, Anschrift, ggf. Unternehmenszugehörigkeit, Stellung im Unternehmen und - soweit bekannt - Telefon-/Telefaxnummer<br />
und E-Mail-Adresse angeben.)<br />
Ich bitte um eine Kontaktaufnahme zu diesen Personen<br />
■ unter Hinweis auf mich vorzunehmen. ■ ohne Hinweis auf mich vorzunehmen.<br />
<strong>Hamburg</strong>/Kiel, den<br />
Unterschrift Name in Druckbuchstaben
Tag der Zukunft bei copy-druck in <strong>Hamburg</strong><br />
„Sind Sie fit für die Zukunft?“ – unter<br />
diesem Motto stand die Einladung des<br />
<strong>Hamburg</strong>er Crossmedia-Spezialisten<br />
copy-druck aus <strong>Hamburg</strong>-Wandsbek.<br />
Das Unternehmen öffnete am 23. März<br />
<strong>2011</strong> zum Tag der Zukunft seine Türen<br />
für Kunden, Zulieferer und Freunde des<br />
Hauses. Neuigkeiten und Trends rund<br />
um modernen Digital- und Offsetdruck<br />
sowie innovative IT-Dienstleistungen<br />
wurden präsentiert. Zudem wurde die<br />
Premiere einer neuen Druckanlage<br />
gefeiert.<br />
Mehr als 100 geladene Gäste nutzten<br />
die Gelegenheit zu einem Einblick in<br />
das breit gefächerte Angebot. Sie ließen<br />
sich von der copy-druck-Belegschaft<br />
zeitgemäße Technologien erläutern,<br />
informierten sich über moderne Weiterentwicklungen<br />
gedruckter und di -<br />
gitaler Kommunikationsmaßnahmen<br />
und tauschten sich in lockerer Atmosphäre<br />
mit anderen Besuchern über<br />
aktuelle Branchentrends aus. Ob Smart-<br />
Phone oder Touchscreen – an diesem<br />
Tag konnte jeder spielerisch die cross -<br />
mediale Zukunft ausprobieren. Am<br />
Ende der Veranstaltung nahmen die<br />
Gäste ihre selbst gestalteten Visitenkarten,<br />
Poster oder personalisierten<br />
Notizbücher mit nach Hause.<br />
Synergieeffekte durch Crossmedia<br />
Die Veranstalter richteten den Fokus des<br />
Events auf ihren ganzheitlichen Ansatz.<br />
„Wir sehen uns als Volldienst leis ter,<br />
stehen also nicht nur für die Herstellung<br />
gedruckter oder digitaler Me dien,<br />
sondern entwickeln Konzepte aus aufeinander<br />
abgestimmten Maßnahmen<br />
und Produkten, die auf eine Ur sprungs-<br />
Datenquelle zurückgreifen. So lässt sich<br />
z.B. jedes gedruckte Exemplar durch Personalisierung<br />
individuell ge stalten. Vor<br />
Catrin Kuhse erklärt neueste Technologien<br />
allem im Bereich der digitalen Medien<br />
gibt es mittlerweile eine Vielzahl aufmerksamkeitsstarker<br />
Möglichkeiten für<br />
eine gezielte, persönliche Ansprache.<br />
Unsere Kunden profitieren durch die<br />
Zusammenführung dieser Kom mu ni -<br />
kationsplattformen durch Kostenvorteile<br />
und Synergieeffekte“, erläutert<br />
Jens Beckmann, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter bei copy-druck.<br />
<strong>Und</strong> so fanden bei den Gästen be -<br />
sonders die Chancen und die weitreichenden<br />
Möglichkeiten crossmedialer<br />
Lösungen großes Interesse. Zum Leis -<br />
tungsspektrum von copy-druck zählt<br />
die technische Umsetzung verschiedener<br />
Printprodukte, wie Drucksachen in<br />
vielseitigen Ausführungen inklusive<br />
pro fessioneller Bildbearbeitung. Darüber<br />
hinaus bietet das Unternehmen CDund<br />
DVD-Produktionen sowie umfangreiche<br />
IT-Dienstleistungen, z.B. Programmierung,<br />
Datenmanagement und<br />
Datenauswertung, sowie Logistik und<br />
Versand. Dabei greifen die <strong>Hamburg</strong>er<br />
auf ein gut funktionierendes Netzwerk<br />
aus Kooperationspartnern in verschiedenen<br />
deutschen Städten zurück. „Hiermit<br />
bieten wir unseren Kunden einen<br />
noch besseren Service, denn so können<br />
unter anderem eilige Drucksachen<br />
direkt am Bestimmungsort produziert<br />
werden“, erläutert Catrin Kuhse, Ge -<br />
schäftsführende Gesellschafterin.<br />
Brillante Druckergebnisse,<br />
effektvolle Glanzveredelung<br />
Besonders stolz sind die Spezialisten<br />
von copy-druck auf ihre brandneue<br />
Hochleistungs-Digitaldruckmaschine<br />
ADVERTORIAL<br />
Xerox 1000 ColourPress, deren gleichmäßige<br />
Ergebnisse und gestochen<br />
scharfe Bilder dem Offset-Druck nicht<br />
nachstehen. Damit verfügt copy-druck<br />
als einer der ersten Anbieter über diese<br />
hochmoderne Technologie, die auf<br />
der Fachmesse IPEX 2010 in Birmingham<br />
vorgestellt wurde. Die Besucher<br />
zeigten sich am Tag der Zukunft beeindruckt<br />
von der Vielfalt der bedruckbaren<br />
Materialien: Das neue Drucksystem<br />
verarbeitet von federleichtem 55 g/m 2 -<br />
Papier bis hin zum 350 g/m 2 -Karton alle<br />
erdenklichen Grammaturen. Gäste aus<br />
der Gestaltungsbranche interessierten<br />
sich besonders für die effektvolle Glanzveredelung,<br />
die durch die fünfte Farbstation<br />
der Anlage in einem Druckvorgang<br />
ermöglicht wird.<br />
Das Angebot zukunftsfähiger Produkte<br />
und Dienstleistungen geht für<br />
das <strong>Hamburg</strong>er Unternehmen jedoch<br />
über den Einsatz modernster Technologien<br />
hinaus. „Als ÖKOPROFIT-zertifizier -<br />
ter und CO 2 -neutral arbeitender Betrieb<br />
legen wir Wert auf mehr Nachhaltigkeit<br />
und beraten unsere Kunden gern zu<br />
um weltschonenden Maßnahmen. Da -<br />
runter fallen z.B. Print on Demand, also<br />
das Drucken auf Abruf in der genau<br />
benötigten Menge, die Verwendung von<br />
Recycling-Materialien oder der Einsatz<br />
unseres Poster-Printers Océ ColorWave<br />
600. Mit seinem auf Wachs ba sierenden<br />
Toner werden emissionsfrei großforma -<br />
tige Bilder hergestellt. Da rum passt<br />
ebenso die neue Xerox-Druckmaschine,<br />
die durch den Verzicht auf Fixieröl um -<br />
weltverträglicher ist, gut in unser Programm“,<br />
unterstreicht Beckmann. ■<br />
39
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Meine Damen und Herren,<br />
liebe Mitglieder aus Schleswig-Holstein und <strong>Hamburg</strong>!<br />
achdem die SPD mit ihrem eher<br />
bürgerlichen Kandidaten Olaf<br />
Scholz in <strong>Hamburg</strong> einen Regierungswechsel<br />
herbeigeführt hat, konnte die<br />
Wahl des Kieler Oberbürgermeisters<br />
zum Spitzenkandidat nicht mehr überraschen.<br />
Es bleibt allerdings abzuwarten,<br />
inwieweit der inhaltliche Kurs der<br />
schleswig-holsteinischen SPD davon<br />
40<br />
LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Dr. Philipp Murmann<br />
Landesvorsitzender Schleswig-Holstein<br />
N<br />
beeinflußt wird. Nicht nur bei der für<br />
uns alle zentralen Frage einer nachhaltigen<br />
Haushaltskonsolidierung stehen<br />
sich die Positionen des neuen Spitzenkandidaten<br />
und des Landes- und Fraktionsvorsitzenden<br />
diametral gegen -<br />
über. Die CDU hat hier ein klares Profil<br />
und mit Dr. Christian von Boetticher<br />
einen designierten Spitzenkandidaten,<br />
der als Minister gezeigt hat, wie Ein -<br />
sparungen und der Abbau von Ver -<br />
waltung praktisch umgesetzt werden<br />
können.<br />
Für den Wirtschaftsrat gilt es jetzt<br />
zuvorderst, Wachstumsimpulse zu setzen,<br />
ohne dabei den Pfad der Haushaltskonsolidierung<br />
zu gefährden.<br />
Wäh rend dazu im Januar ein Strategiepapier<br />
zur Teilhabe an dem Zu -<br />
kunftsmarkt Elektromobilität vorgelegt<br />
worden ist, arbeitet die Landesfachkommission<br />
Technologiepolitik an einer<br />
umfassenden Wachstumsinitiative, die<br />
im Rahmen einer Sektionsvorständekonferenz<br />
am 14. Juni verabschiedet<br />
werden soll. Kerninhalte sind eine tiefgreifende<br />
Neuausrichtung des Bildungssystems,<br />
angefangen bei den Kindergärten<br />
bis hin zu den Universitäten<br />
und Forschungsinstituten. Ziel ist nicht<br />
nur ein insgesamt effizienter Einsatz<br />
der verfügbaren Mittel in diesem Be -<br />
reich, sondern auch die Steigerung der<br />
Innovationsfähigkeit für den Standort.<br />
Neben dieser langfristig angelegten<br />
Wachstumsinitiative stellen sich weitere<br />
Herausforderungen für den dringend<br />
notwendigen Ausbau der Infrastruktur.<br />
Schon die Fortführung der<br />
A20, der Ausbau der A21 und die Er -<br />
tüchtigung der B5 werden durch die<br />
begrenzten Mittel des Bundes lange<br />
hinausgezögert. Mit dem jetzt zudem<br />
noch notwendigen Ausbau der Hinterlandanbindungen<br />
für die feste Feh -<br />
marn-Belt-Querung muß dringend<br />
über neue Finanzierungsmodelle und<br />
neue Finanzierungsquellen nachgedacht<br />
werden. Hier müssen in Berlin<br />
Veränderungen herbeigeführt werden.<br />
Gleiches gilt für die anstehende No velle<br />
des Gesetzes für die Erneuerbaren Energien,<br />
die nicht nur bei der Bioenergie,<br />
sondern auch bei der Förderung von<br />
Stromspeicherlösungen neue Akzente<br />
setzen muß. Es bleibt viel zu tun, und<br />
unser Wirtschaftsrat ist auf vielen Feldern<br />
gefragt. Bringen Sie sich nach<br />
Ihren Möglichkeiten mit Ihren Kompetenzen<br />
ein, damit Schleswig-Holstein<br />
ein nachhaltiges Wachstum von über<br />
3 Prozentpunkten verwirklichen kann.<br />
Dann ist auch der durch die Schuldenbremse<br />
verordnete Stopp der öffent -<br />
lichen Verschuldung im Jahr 2020 für<br />
Schleswig-Holstein möglich.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Ihr Dr. Philipp Murmann
Schleswig-Holstein auf dem Weg<br />
zum ansiedlungsfreundlichsten Bundesland<br />
Mittagsgespräch der Sektion Kiel am 01.03.<strong>2011</strong> im Romantik Hotel Kieler Kaufmann<br />
Daß sich der Beauftragte für den Mittelstand<br />
der Landesregierung Schleswig-Holstein<br />
so schnell als Erfolgsmodell<br />
erweisen konnte, ist zuvorderst<br />
Hans-Jörn Arp MdL zu verdanken, der<br />
diese wichtige Aufgabe mit Leidenschaft,<br />
Fleiß und mittels seiner großen<br />
Erfahrung angepackt hat.<br />
Der Erfolg seiner Tätigkeit läßt sich an<br />
den Umfragen des UVNord, dem Dachverband<br />
der Unternehmerverbände,<br />
ablesen, bei denen das Wirtschaftsressort<br />
in der Wahrnehmung der Unternehmer<br />
deutliche Pluspunkte verbuchen<br />
konnte. Arp ging in seinem Vortrag<br />
vor etwa 40 Mitgliedern und<br />
Gästen der Sektion Kiel jedoch mit<br />
keinem Wort auf diesen Umstand ein,<br />
sondern beschrieb lediglich seine Aufgabe<br />
als Anwalt der Investoren, die sich<br />
mit ihren Projekten im Ämter- und Be -<br />
hördendschungel verfangen haben. In<br />
diesen Fällen führe er Mediationsge-<br />
Hans-Jörn Arp MdL,<br />
Mittelstandsbeauftragter<br />
der Landesregierung,<br />
überzeugte durch seinen<br />
sachlichen Vortrag.<br />
spräche mit allen Beteiligten und suche<br />
nach Lösungen, bis eine gefunden sei.<br />
Auf diese Weise seien schon viele Projekte<br />
wieder „in Fahrt“ gekommen,<br />
wobei die Nacharbeit dieser Probleme<br />
noch verbessert werden könne. Neben<br />
der Unterstützung von Investitionspro -<br />
jekten kümmere er sich zudem um die<br />
öffentliche Auftragsvergabe insbesondere<br />
der GMSH, die auch vom Wirtschaftsrat<br />
schon als nicht immer mittelstandsfreundlich<br />
angemahnt worden<br />
ist. Ein drittes Aufgabenfeld sei der<br />
Fachkräftebedarf. Wer zu diesen Feldern<br />
einen vertrauensvollen Ansprechpartner<br />
suche, brauche nur die Telefonnummer<br />
0431 988-4845 zu wählen.<br />
Arp lobte im übrigen die Rolle der<br />
Förderbanken im Land, die gut funktio -<br />
nierten und auch Kleinkredite vergeben<br />
würden. Die Landesregierung habe<br />
zudem mit dem Sparkassengesetz und<br />
dem neuen Landesentwicklungsplan<br />
Flexibilitäten vergrößert, die positive<br />
Wirkungen auf die Ansiedlung entfalten<br />
würden. Handlungsbedarf sieht er<br />
jedoch noch in der Rolle des Denkmalschutzes<br />
im Land und bat abschließend<br />
Fast 40 Mitglieder und Gäste im Kieler Kaufmann dankten dem Referenten für seine<br />
engagierte Arbeit.<br />
den Wirtschaftsrat, sich dieser Thematik<br />
anzunehmen. Die sachliche Vorstellung<br />
ließ kaum Fragen offen, so daß das<br />
Mittagsgespräch mit großem Applaus<br />
unternehmerfreundlich eine Viertelstunde<br />
früher als geplant beendet war.<br />
BZ<br />
Neue Finanzierungswege für den Straßenbau<br />
in Schleswig-Holstein<br />
Mittagsgespräch/Werksführung der Sektion Rendsburg-Eckernförde am 28.02.<strong>2011</strong><br />
im Hause der Vereinigten Asphalt-Mischwerke (VAM) in Büdelsdorf<br />
Jörg Laudehr, Geschäftsführer der VAM<br />
GmbH & Co. KG, begrüßte als Gastgeber<br />
und gab einen kurzen Bericht zur<br />
Lage im Straßenbau. Nachdem die Konjunkturprogramme<br />
bereits 2010 ausgelaufen<br />
seien, wäre für <strong>2011</strong> mit zu -<br />
rückgehenden Mengen am Asphaltmarkt<br />
zu rechnen. Während 2010 durch<br />
den Neubau von Biogasanlagen und<br />
deren Bedarf an landwirtschaftlichen<br />
Wegen und Lagerflächen ein zusätzlicher<br />
Umsatz generiert werden konnte,<br />
sei die weitere Entwicklung diesbezüglich<br />
für <strong>2011</strong> schwer abzuschätzen. Der<br />
Mischgutbedarf für die Beseitigung der<br />
vorhandenen Winterschäden sei sehr<br />
hoch, allerdings bleibe auch hier abzuwarten,<br />
in welcher Höhe finanzielle<br />
41
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Jörg Laudehr, neuer Geschäftsführer der<br />
VAM GmbH & Co. KG, kritisierte die bis in<br />
den Herbst verzögerten kommunalen<br />
Ausschreibungen für die Beseitigung der<br />
Winterschäden.<br />
Dr. Johann Wadephul MdB, Mitglied im<br />
Bundesvorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />
informierte sich über<br />
neue Finanzierungsmodelle für den<br />
Straßenbau<br />
Mittel zur Behebung bereitgestellt werden<br />
würden.<br />
Ein großes Problem stellte weiterhin<br />
die späte Auftragsvergabe der<br />
öffentlichen Hand dar. Die Hauptausführung<br />
der Mischgutlieferungen be -<br />
schränke sich auf ein immer kleiner<br />
werdendes Fenster, welches in der für<br />
die Herstellung und Verarbeitung von<br />
Asphalt witterungsungünstigen Jahreszeit<br />
läge. So seien im Jahr 2010 in<br />
den Monaten September bis November<br />
60 % der Jahresleistung erzielt worden.<br />
Das mangelnde und dann auch<br />
noch verzögerte Nachfrageverhalten<br />
stehe jedoch im krassen Gegensatz zu<br />
den Bedarfsanalysen für den Güterverkehr.<br />
Dies macht Hans-Werner Blöcker<br />
in seinem Beitrag als Vorsitzender des<br />
Bauindustrieverbandes Schleswig-Holstein<br />
e.V. klar. Unser Land rücke zunehmend<br />
ins Zentrum der europäischen<br />
Güterströme, weshalb man bis zum<br />
Jahr 2030 mit einer Steigerung um 55<br />
Prozentpunkten zu rechnen habe. Dieser<br />
Bedarf könne durch eine Optimie-<br />
42<br />
rung der Logistiksysteme wie Einfüh -<br />
rung von Gigalinern, Vermeidung von<br />
Leerfahrten, höhere Verpackungsstandards<br />
oder verbesserte kombinierte<br />
Verkehre nicht abgefangen werden.<br />
Daher müßten dringend neue Finan-<br />
Hans-Werner Blöcker, Vorsitzender des<br />
Bauindustrieverbandes SH e.V. und stellv.<br />
Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates<br />
in Schleswig-Holstein: „Durch Leistungsausschreibungen<br />
mit Erhaltungsmaßnahmen<br />
über den Lebenszyklus lässt sich der<br />
Baufinanzierungsbedarf um 15 – 22 Prozentpunkte<br />
senken.“<br />
zierungswege für den Straßenbau entwickelt<br />
werden:<br />
■ Da der Staat die benötigten Mittel<br />
nicht in ausreichendem Maße bereitstellen<br />
könne, müßte privates Kapital<br />
eingebunden werden. Während öffentlich-private<br />
Partnerschaften (ÖPP) in<br />
Deutschland für den Baubereich bislang<br />
nur 2 % des Marktes stellten, läge<br />
die Quote in England bei 20 %. In Frankreich<br />
würden 5.000 Autobahn-Kilometer<br />
von zehn privaten Betreibergesellschaften<br />
im Rahmen von ÖPP unter-<br />
halten. Dies liege zum einen daran, daß<br />
in Deutschland bislang nur die sogenannten<br />
A- und F-Modelle möglich seien,<br />
während es weltweit eine Vielfalt<br />
weiterer Organisationsformen gäbe,<br />
die bessere Gestaltungsmöglichkeiten<br />
für die Partnerschaft zuließen. Erschwerend<br />
sei, daß die in Deutschland rea -<br />
lisierten F-Modelle, nämlich die War -<br />
now querung sowie der Herrentunnel,<br />
auf der Grundlage überhöhter Verkehrsprognosen<br />
umgesetzt worden<br />
seien. Das habe mit dazu beigetragen,<br />
daß sich ÖPP-Projekte vom Jahr 2008<br />
bis 2010 im Volumen von 1,4 Mrd. Euro<br />
auf 540 Mio. Euro praktisch gedrittelt<br />
hätten.<br />
■ Das schlechte Image von ÖPP-Bauprojekten<br />
sei auch in anderen Fällen wie<br />
z.B. der Elbphilharmonie in <strong>Hamburg</strong><br />
auf fehlende politische Vorgaben und<br />
fehlenden Sachverstand bei der Ausschreibung<br />
zurückzuführen. Zum einen<br />
dürfe nicht der vermeintlich kostengünstigste<br />
Anbieter den Auftrag erhalten,<br />
sondern der wirtschaftlichste. Zum<br />
anderen sollte die Leistungsbeschreibung<br />
einem Verfügbarkeitsmodell folgen,<br />
welches beim Straßenbau Streu -<br />
pflichten und Fristen zur Beseitigung<br />
von Schlaglöchern so definiere, daß<br />
Streit potential vermieden werde und<br />
er brachte Leistungen nach einem Bo -<br />
nus-Malus-System sanktioniert werden.<br />
■ Zudem sollten ÖPP-Projekte langfristig<br />
angelegt sein und Erhaltungsstrategien<br />
mit einbeziehen. Wenn die<br />
Baufinanzierung mit der Leistungsbe-<br />
Wer noch Zeit hatte, besichtigte abschließend das Asphaltmischwerk bei Owschlag.
eitstellung über den Lebenszyklus in<br />
eine Hand gelegt werden würde, ließen<br />
sich 15-22 % beim Finanzierungsbedarf<br />
einsparen. Auf diese Weise könnte auch<br />
eine Unabhängigkeit von haushaltspolitischen<br />
Unsicherheiten vermieden<br />
werden.<br />
■ Schließlich sollte die Kraftfahrtzeugsteuer<br />
durch die Einführung einer<br />
nutzerfinanzierten PKW-Maut ersetzt<br />
werden. Da die Technik bereits vorhanden<br />
sei, wäre dies kostenneutral möglich<br />
und insgesamt vorteilhaft.<br />
Der Bundestagsabgeordnete Dr.<br />
Johann Wadephul wurde hinzugeladen,<br />
um diese politischen Perspektiven aufzunehmen.<br />
Er zeigte sich in seinem Bei-<br />
Zwei Mitglieder lernten sich kennen: v.l.<br />
Dr. Manfred Hase, Geschäftsführer Hansa<br />
Nord Labor GmbH aus Pinneberg, und<br />
Rainer Brings, Geschäftsführer Thomas-<br />
Beton GmbH<br />
trag sachkundig, obgleich dies nicht<br />
sein Fachgebiet ist. Er wies darauf hin,<br />
daß die LKW-Mauteinnahmen im Jahr<br />
<strong>2011</strong> erstmals komplett in den Straßen-<br />
bau flößen und daß diese zudem auf<br />
alle vierstreifigen Bundesstraßen ausgeweitet<br />
werde würden. Zudem werde<br />
eine ÖPP-Bundesgesellschaft diskutiert,<br />
um vermehrte Projekte zu befördern<br />
und die Schwierigkeiten der Kreditfinanzierung<br />
zu mildern. Handlungsbedarf<br />
bestehe jedoch auch im Planungsrecht,<br />
welches vereinfacht, beschleunigt<br />
und zudem verständlicher werden<br />
müsse.<br />
Die Diskussion dieser komplexen<br />
Fragen wurde nach einer kurzen Stärkung<br />
bei der anschließenden Besichtigung<br />
des Mischwerkes in Owschlag<br />
geführt. Wir danken der gastgebenden<br />
VAM GmbH. BZ<br />
Produktivitätsschub für kombinierte Verkehre –<br />
Cargobeamer als Chance für Schleswig-Holstein<br />
Mittagsveranstaltung der Sektion Lübeck mit Betriebsbesichtigung der Lehmann GmbH<br />
Lübecker<br />
Nachrichten,<br />
25. Februar <strong>2011</strong><br />
Dr. Hans-Jürgen<br />
Weidemann,<br />
Vorsitzender des<br />
Vorstands der<br />
CargoBeamer AG<br />
90 Mitglieder aus Schleswig-Holstein und<br />
<strong>Hamburg</strong> informierten sich über die Vorteile<br />
und Planungen der neuen Technik.<br />
43
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Eine saubere Schiffahrt im Spannungsfeld<br />
zwischen Wettbewerbsfähigkeit und<br />
Innovations potentialen<br />
Podiumsdiskussion des <strong>Landesverband</strong>es am 10.02.<strong>2011</strong> im HafenHaus in Kiel<br />
Ab dem Jahr 2015 werden für die Ostund<br />
Nordsee neue Emissionsgrenzwerte<br />
verbindlich, die jedoch global<br />
keine Gültigkeit haben und auch in<br />
der Nord- und Ostsee nicht für alle<br />
Flaggen gelten. Prof. Dr. Witt stellte<br />
hierzu einleitend fest, daß bei solchen<br />
Auflagen erfahrungsgemäß nicht im -<br />
mer die Verhältnismäßigkeit zwischen<br />
ökologischem Nutzen und ökonomischen<br />
Kosten gewahrt bleibe.<br />
Einführend schildete Prof. Dr. Alexander<br />
Prölß, Lehrstuhl für Völker- und Europarecht,<br />
Universität Trier, die Rechtsgrundlagen.<br />
Rahmengebend sei das<br />
Seerechtsübereinkommen der Verein-<br />
Prof. Dr. Alexander Prölß, Universität<br />
Trier: „Die Europäische Kommission übt<br />
massiven Druck auf die Internationale<br />
Maritime Organisation für verschärfte<br />
Standards aus.“<br />
ten Nationen und hier der Annex 6 des<br />
im Jahr 1973 vereinbarten Marpol-Über -<br />
einkommens über die Verschmutzung<br />
der Meere. Auf dieser Grundlage könnten<br />
Küstenstaaten Regeln nur zusammen<br />
mit der International Maritime<br />
Organization (IMO) erlassen. Nach der<br />
Überarbeitung des Annex 6 seien nun<br />
seit dem 1. Juli 2010 deutlich verschärfte<br />
Emissionsvorschriften in Kraft getreten,<br />
wobei die globalen Vorschriften in<br />
sogenannten Emission Controll Areas<br />
(ECA) noch deutlich strenger ausfielen.<br />
So sollen global die Schwefelmassenteile<br />
stufenweise bis 2020 über 3,5 %<br />
44<br />
Prof. Dr. Karsten Witt, Mitglied des Landesvorstandes,<br />
begrüßte Teilnehmer aus<br />
<strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein<br />
auf dann 0,5 % gesenkt werden, wobei<br />
eine Prüfung der IMO im Jahr 2018 den<br />
Zeitpunkt auch noch um 5 Jahre verschieben<br />
könnte. Große Teile der Nord–<br />
und Ostsee unterliegen als ECA jedoch<br />
strengeren Auflagen. Für diese Meeres -<br />
regionen seien die Schwefelmassen -<br />
anteile bereits jetzt auf 0,5% gesenkt<br />
worden, und sie sollen ab dem Jahr 2015<br />
auf 0,1 % weiter sinken, abhängig vom<br />
Datum der Indienststellung der Schiffe.<br />
Ähnlich sieht es bei den Regelungen<br />
für Stickoxide aus. Nach Einschätzung<br />
von Prof. Dr. Prölß übt die Europäische<br />
Kommission seit Jahren politischen<br />
Druck auf die IMO aus, die Vorschriften<br />
für die ECAs zu verschärfen. Dabei nähme<br />
man in Kauf, daß die Verschärfung<br />
nur für Flaggen aus den Mitgliedsstaaten<br />
gelte, was nach seiner Auffassung<br />
nicht mit dem Völkerrecht vereinbar sei.<br />
Vor diesem Hintergrund sei zu erwarten,<br />
daß auch für Treibhausgase verschärfende<br />
Regeln kommen, beispielsweise<br />
in Form eines Emmissionshandels<br />
für die Schiffahrt.<br />
Anschließend berichtete Rörd Braren,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter,<br />
Bereederungs- GmbH & Co. KG, daß seine<br />
Schiffe weltweit als führendes Beispiel<br />
für eine saubere Schiffahrt angeführt<br />
werden würden. Er habe sich 1990<br />
selbständig gemacht, beschäftige jetzt<br />
180 Mitarbeiter und betreibe zehn<br />
Schiffe im Spannungsfeld von Ökologie<br />
und Ökonomie. Seine Kunden seien die<br />
skandinavische Papierindustrie, die<br />
extrem saubere Transporte forderte,<br />
weshalb seine Schiffe zum Schrittmacher<br />
in der Welt für Altölentsorgung,<br />
die Ballastwasserproblematik und<br />
Emmissionen geworden seien. Zielfüh -<br />
rend erscheine ihm der Ansatz in Skandinavien,<br />
die Ölslutchabgaben in die<br />
Hafengebühren zu integrieren und da -<br />
mit der illegalen Entsorgung auf See die<br />
materiellen Anreize zu nehmen. Die<br />
kommenden Vorschriften beim Ballast -<br />
wasser erforderten allerdings eine Um -<br />
rüstung von 25.000 Schiffen bei Kosten<br />
von 400.000 Euro pro Schiff, was weder<br />
finanzierbar noch logistisch machbar<br />
sei. Die Einhaltung der Stickoxidgrenzwerte<br />
ab 2016 in Ost- und Nordsee sei<br />
nur über einen Katalysator und die Eindüsung<br />
von Harnstoff möglich, was<br />
Investitionen von 315.000 Euro plus laufende<br />
Kosten von 80.000 Euro erfor -<br />
dere. Die Verringerung der Schwefelgrenzwerte<br />
ab 2020 auf 0,5 % sei technisch<br />
leicht möglich. Die Absenkung<br />
in den EKAs auf 0,1 % habe sein Schiff<br />
Timbus durch eine Entschwefelungsanlage<br />
mit Kalkkugeln mit 0,001 %<br />
sogar noch deutlich unterboten, indem<br />
der Schwefel durch ein Granulat gebunden<br />
werde. Derzeit laufe zudem ein Projekt<br />
mit dem Bundesverkehrsminis -<br />
terium, welches den Motor für Strom -<br />
erzeugung in den nächsten 2 Jahren<br />
durch eine Brennstoffzelle ersetzen solle.<br />
In der Nutzung von Flüssiggas (LNG)<br />
sieht der Reedereichef die Zukunft für<br />
die Ostseefahrt, indem „dual fuel“-<br />
Motoren genutzt werden, die in den<br />
ECAs von Öl auf Gas umstellen. LNG<br />
habe keine Rußpartikel und kein<br />
Schwefel und 86 % weniger Stickoxide.<br />
Die ökologische Aufrüstung würde<br />
jedoch ein großes Problem für viele Reeder<br />
werden. Bei Investitionen von 2 Mio.<br />
Euro pro Schiff sprächen wir bei 1.000
das Podium v.l. Dr. Niko von Bosse, Rörd Braren, Dr. Dirk Claus, Moderator Jan Philipp Eckmann, Hanns Heinrich Conzen; Simone<br />
Maraschi, Michael Gadzali<br />
Feederschiffen über einen Finanzierungsbedarf<br />
von zwei Milliarden Euro.<br />
Hinzu kämen die kurzen Umrüstungsfristen,<br />
welche technisch in der Breite<br />
nicht zu bewältigen seien.<br />
Hanns Heinrich Conzen, Geschäftsführer<br />
der TT-Line GmbH & Co. KG, be -<br />
richtete, daß die TT-Line 1.000 Lastkraft -<br />
wagen und 2.000 Personen täglich zwischen<br />
Deutschland und Südschweden<br />
auf Fähren transportiere, womit 700<br />
Mitarbeiter einen Umsatz von 150 Mio.<br />
Euro erwirtschaften würden. Die 6 mo -<br />
dernen Schiffe seien alle in Nordeu ropa<br />
gebaut, deutsch-schwedisch be flaggt<br />
folgten der Einladung<br />
nach Kiel: Mitglieder,<br />
Schiffahrtsexperten<br />
und Gäste aus ganz<br />
Norddeutschland<br />
und würden mit dieselelektrischen<br />
Maschinen und Pod-Schrauben angetrieben,<br />
was eine hervorragende CO 2 -<br />
Bilanz ermögliche. Die TT-Line habe sich<br />
zum Ziel gesetzt, durch moderne Technik<br />
ökologisch vorbildlich zu sein. Die<br />
Auflagen für die ECA Ost- und Nordsee<br />
würden ab 2015 jedoch zu dramatischen<br />
Auswirkungen führen. Für die<br />
globale Schifffahrt (incl. europäische<br />
Fahrtgebiete wie Mittelmeer und Irische<br />
See) ist die Reduktion des Schwefelanteils<br />
von derzeit 4,5 % auf 3,5 % in<br />
2012 unproblematisch. Die für ECAs<br />
festgelegte Herabsetzung von derzeit<br />
1,0 % auf 0,1 % in 2015 ist hingegen<br />
extrem kritisch, da es unter 0,5 % sehr<br />
teuer werden würde. Man rechne mit<br />
zusätzlichen Kosten von 6 Mio. Euro pro<br />
Schiff und Jahr, was zur Folge hätte, daß<br />
Verkehre sich auf die Straße verlagerten.<br />
Die jetzt vorliegenden Studien be -<br />
legten, daß die Frachtraten deutlich<br />
steigen würden, z.B. 25.000 Euro zusätzliche<br />
Kosten für eine Fährfahrt nach<br />
Finnland. Für 600 Schiffe im Ropax-<br />
Bereich seien diese Kosten nicht kompensierbar,<br />
weshalb mit jährlich 200<br />
Mio. zusätzlich genutzten Autobahnkilometern<br />
in Deutschland zu rechnen<br />
wäre. Neubauten nach dem Modell von<br />
Herrn Braren seien zwar sehr attraktiv,<br />
aber nicht konkurrenzfähig gegenüber<br />
bestehenden Tonnagen nach alten<br />
Standards und russischen Schiffen, die<br />
Marpol nicht ratifiziert hätten.<br />
In der weiteren Diskussion stellte<br />
Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer, SEE -<br />
HAFEN KIEL GmbH & Co. KG, fest, daß<br />
man auf längeren Strecken ab dem Jahr<br />
2015 Rückgänge von 22 % erwarten<br />
müßte, wobei Kreuzfahrtschiffe ihre<br />
Geschwindigkeit drosseln und zudem<br />
preiselastischer reagieren könnten. Für<br />
den Hafenstandort Kiel sei bislang<br />
unklar, ob man aufgrund der hohen<br />
Sicherheitserfordernisse eine Flüssiggastankstelle<br />
einrichten könne. Moderator<br />
Jan Phlipp Eckmann, Schiffahrtsjournalist<br />
und Herausgeber des RoPax-<br />
Magazins, merkte abschließend an, daß<br />
die Studien über die Auswirkungen zu<br />
einem Bedrohungsszenario zusammengefaßt<br />
werden sollten, um die Politik<br />
in Berlin doch noch zum Einlenken<br />
zu bewegen. Die Frage, inwieweit er -<br />
höhte Umweltauflagen auch Chancen<br />
für das maritime Technologiecluster in<br />
Norddeutschland nahelegen, kam in<br />
der Diskussion ein wenig zu kurz. Die<br />
Veranstaltung diente als Auftakt für<br />
eine fortgesetzte Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema. BZ<br />
Eine ausführlichen Pressebericht von<br />
„Schleswig-Holstein am Sonntag“<br />
finden Sie auf unserem Portal www.<br />
wirtschaftsrat.de unter <strong>Landesverband</strong><br />
Schleswig-Holstein/Presseecho.<br />
45
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Die Sitzung der Fachkommission<br />
Elek tromobilität am 2.12.2010 hatte<br />
ihren Fokus auf die Vorbereitung<br />
anstehender Aktivitäten: die Elektromobilitätsrallye<br />
am 19./20.03.<strong>2011</strong><br />
und die finale Abstimmung des Positionspapiers<br />
„Elektromobilität“.<br />
Elektromobilitätsrallye<br />
Nachdem in der Kommission die Idee<br />
aufgekommen war, einen länderüber -<br />
greifenden Fahrvergleich zwischen<br />
Elektrofahrzeugen durchzuführen,<br />
haben einige Mitglieder der Fachkommission<br />
den Verein „Eco-Mobility<br />
e.V.“ gegründet. Dieser Verein führte<br />
am 19. und 20.03.<strong>2011</strong> die erste<br />
norddeutsche Elektromobilitätsrallye<br />
von Dänemark nach Deutschland<br />
durch, die am 20.3. mit der Siegerehrung<br />
auf der „new energy-Messe“ in<br />
Husum endete. Während dieser Rallye<br />
wurden die Teilnehmer über 220<br />
km unter anderem durch 15 Sonderprüfungen<br />
gefordert, und die Elektromobile<br />
müssten ihre Leistungsfähigkeit<br />
im noch kühlen März unter<br />
Beweis stellen. Ziel dieser Rallye, die<br />
gemessen am Teilnehmerfeld die<br />
welt weit größte ihrer Art gewesen<br />
sein könnte, ist es, die Multiplikatoren<br />
im Land der erneuerbaren Energien<br />
auf dieses vielversprechende Zu -<br />
kunfts feld aufmerksam zu machen.<br />
Strategiepapier<br />
Um die Landesregierung in Schleswig-Holstein<br />
bei ihrer Meinungsbildung<br />
zu unterstützen, hat die Kommission<br />
das Positionspapier „Elektromobilität“<br />
entwickelt, das im Rahmen<br />
46<br />
Kommission Elektromobiliät<br />
Lübecker Nachrichten,<br />
12. Januar <strong>2011</strong><br />
Dr. Volker<br />
Skwarek<br />
(Kommissionsleiter)<br />
einer Pressekonferenz am 11.01.<strong>2011</strong> der<br />
Öffentlichkeit und der Politik vorgestellt<br />
wurde. Mit guten Beiträgen in<br />
Presse und Fernsehen wurde Stellung<br />
zu folgenden Themen genommen:<br />
Bedeutung und Chancen des neue entstehenden<br />
Marktes der E-Mobilität für<br />
Schleswig-Holstein, Standortvorteile<br />
von Schleswig-Holstein – insbesondere<br />
im Bereich der erneuerbaren Energien,<br />
die Forderung nach politisch unterstütztem<br />
Standortmarketing, Entwicklung<br />
einer Modellregion in Schleswig-<br />
Holstein in Zu sammenarbeit mit Dänemark,<br />
Aufbau von speziellen Ausbildungs-<br />
und Studiengängen, um dem<br />
drohenden Fachkräftemangel und dem<br />
Wegzug junger Fachkräfte entgegenzuwirken.<br />
Flensburger Tageblatt,<br />
14. Januar <strong>2011</strong>
Elektrofahrradnetze im Wettbewerb um<br />
deutsche Tourismusregionen<br />
Betriebsbesichtigung der Wondervelo GmbH am 02. März <strong>2011</strong> in Büchen<br />
Norbert Brackmann MdB auf einem Elektrofahrrad der Wondervelo GmbH in seinem<br />
Wahlkreis Herzogtum Lauenburg. Ralf Glaubitt, (2. v.r.), Geschäftsführer der Wondervelo<br />
GmbH, stellte sein Unternehmen vor<br />
Ralf Glaubitt hatte sich vor zehn Jahren<br />
mit der Maschinenbaufirma TMQS<br />
selbstständig gemacht, welche inzwischen<br />
40 Mitarbeiter beschäftigt und<br />
Zigarettenverpackungsmaschinen an<br />
180 Kunden in 60 Ländern liefert. Vor<br />
gut zwei Jahren hat er zusätzlich die<br />
Wondervelo GmbH gegründet, die so -<br />
genannte Pedelecs herstellt, vertreibt<br />
und vermietet.<br />
Dabei setzt er auf Hochwertigkeit und<br />
Zuverlässigkeit und konzentriert sich<br />
auf die Markterschließung in Norddeutschland.<br />
Da es bislang keine Vertriebskanäle<br />
gäbe, sollen Hotelketten<br />
oder Wohnwagenhersteller als Partner<br />
gewonnen werden. Die enge Kunden -<br />
nähe erlaube dabei eine hohe Innova -<br />
tionsgeschwindigkeit, wobei neben<br />
einer hohen Produktdifferenzierung<br />
große Reichweiten angestrebt werden<br />
würden. Das System setze dabei auf<br />
Rücktrittsbremse, einen Nabendynamo<br />
und Ak ku systeme, die mittels Ladege -<br />
räten an Steckdosen nachtankbar seien,<br />
aber notfalls auch gegen frische aus ge -<br />
wech selt werden könnten. Dabei werden<br />
die Standards für Akkusysteme von<br />
zu nächst 24 Volt über jetzt 36 Volt auf<br />
demnächst 48 Volt steigen. Die Zielgrup -<br />
pen lägen bislang ganz überwiegend im<br />
Bereich 55 Lebensjahre und mehr, die<br />
Kunden würden aber immer jünger, was<br />
auch auf einen Imagewandel zurückgeführt<br />
werden könne.<br />
Christian Schmidt, Geschäftsführer<br />
der Tourismusagentur Schleswig-Holstein,<br />
merkte dazu an, daß sich Schleswig-Holstein<br />
als Fahrradland Nummer<br />
1 mit seinen touristischen Zielgruppen<br />
„Best-Ager“ und „anspruchsvolle Genie -<br />
ßer“ sich hervorragend als Markt eigne<br />
und ein Wettbewerb verschiedener An -<br />
bieter der beste Weg zu einer schnellen<br />
Marktentwicklung biete. Er verwies auf<br />
die Radkoordinierungsstelle und bot an,<br />
Kontakte zu den einzelnen Regionen<br />
her zustellen. Dr. Wolfram Kaiser, GF electromotive<br />
engineering + consulting<br />
GmbH, wies darauf hin, daß eine Standardisierung<br />
bei den Energiesystemen<br />
nicht erwartet werden könne, weshalb<br />
Servicestationen beispielsweise in Ho -<br />
tels und Gaststätten unterschiedliche<br />
Ladegeräte vorhalten sollten, die allerdings<br />
jeweils nur wenige Euros kosteten.<br />
Rüdiger Kutz, Partner civi.con - Institut<br />
für Nachhaltigkeitsmanagement<br />
GbR, berichtete von Marktentwicklungen<br />
in Holland und England, die ein<br />
Angebot herstellerübergreifender Servicestationen<br />
nahelegen würden.<br />
Alle anwesenden Experten waren<br />
sich einig, daß Schleswig-Holstein aufgrund<br />
der hohen Nachfragepotentiale<br />
eine nationale Schrittmacherrolle übernehmen<br />
könnte. Der Bundestagsabgeordnete<br />
Norbert Brackmann nutzte den<br />
Termin nicht nur, um sich aus erster<br />
Hand über die junge Branche zu informieren,<br />
sondern saß auch als erster auf<br />
einem dieser „Wunderräder“. Viele Nutzer,<br />
berichtete Vertriebschef Rüdiger<br />
Schwarz, würden sich nach ihren touris -<br />
tischen Erfahrungen im Norden ein<br />
Won dervelo nach Süddeutschland liefern<br />
lassen, wo Modelle ohne Rücktritts -<br />
bremse den Markt dominierten. BZ<br />
ADVERTORIAL<br />
Jaguar startet in die Sportwagen-Saison:<br />
XK Sondermodelle zum Jubiläum des E-Type<br />
Mit den ersten Sonnenstrahlen am<br />
Früh lingshimmel und zu Ehren des<br />
50. Geburtstages der britischen Sportwagenlegende<br />
Jaguar E-Type bringt<br />
Jaguar jetzt zwei Sondermodelle des XK<br />
Cabrio und Coupé und bietet zudem<br />
ein attraktives Jubiläumsleasing. Die<br />
Modelle XK „Grace“ und XKR „Pace“ folgen<br />
dem legendären Markenclaim „grace,<br />
pace & value for money“ und werden<br />
mit einem attraktiven Preisvorteil<br />
angeboten. Entsprechend dem historischen<br />
Anlass sind die Stückzahlen der<br />
Sondermodelle „Grace“ und „Pace“ auf<br />
je 50 Exemplare limitiert.<br />
Als Jaguar im März 1961 beim Genfer<br />
Automobilsalon erstmals den E-Type<br />
zeigte, war das die Geburt einer Legen-<br />
de. Die britische Sportwagen-Ikone be -<br />
geisterte nicht nur durch ihre aufregende<br />
Linienführung, sondern auch mit<br />
ihrer hervorragenden Technik.<br />
Dem sportlichen Anspruch seines<br />
Vorfahren E-Type fühlt sich der XK Pace<br />
verpflichtet, der nach nur 4,8 Sekunden<br />
Tempo 100 erreicht. Er kommt aus -<br />
schließlich in der Lieblingsfarbe der<br />
XKR-Fahrer – Ultimate Black. Gediegene<br />
Sportlichkeit dominiert auch das R Performance<br />
Interieur des XK Pace: Die<br />
Farbkombination Charcoal/Charcoal für<br />
Polster und Verkleidungen und dem<br />
Armaturenbrett in Dark Mesh Aluminium;<br />
komplettiert wird die Ausstattung<br />
des XK Pace durch Kurvenlicht und eine<br />
beheizbare Frontscheibe. ■<br />
47
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Die EEG-Novelle und zukünftige Anreize für<br />
Stromspeicherung<br />
Betriebsbesichtigung der<br />
Dispatch Energy Innovations GmbH<br />
am 3. März <strong>2011</strong> in Itzehoe,<br />
Sektion Steinburg<br />
Zum Gesetz für Erneuerbare Energien<br />
(EEG) wird derzeit im Deutschen Bundestag<br />
eine Novelle vorbereitet. Für<br />
Schleswig-Holstein ist dabei von entscheidender<br />
Bedeutung, wie die Anreize<br />
für die Speicherung von Strom ausgestaltet<br />
werden.<br />
Die letzte Novelle erlaubt es den Netzbetreibern,<br />
Opportunitätskosten für<br />
Windstrom, der aufgrund fehlender Leitungskapazitäten<br />
nicht genutzt werden<br />
kann, aber den Anlagenbetreibern<br />
dennoch vergütet werden muß, auf<br />
den Verbraucher umzulegen. Damit<br />
werden nicht nur die Anreize für den<br />
Leitungsausbau, sondern auch für die<br />
Stromspeicherung ausgeschaltet.<br />
Daß das Thema für Schleswig-Holstein<br />
hochaktuell ist, zeigte das Inter-<br />
48<br />
für Lithium-Ionen-Batteriesysteme be -<br />
reits auf eine spürbare Marktnachfrage<br />
treffe, weil der Strom aus Photovoltaik<br />
im Gegensatz zum Windstrom<br />
nicht nur bei der Einspeisung, sondern<br />
auch bei Eigenverbrauch vergütet werde.<br />
Deshalb lohne sich eine Zwischen -<br />
speicherung in stationären Speichern,<br />
insbesondere wenn sie in dezentralen<br />
Systemen mit einem intelligenten Last -<br />
management verknüpft werden könnten.<br />
Bei einem flächendeckenden Einsatz<br />
würden diese dezentralen Speicher<br />
Der Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein zu Gast bei der Dispatch Energy<br />
Innovations GmbH in Itzehoe<br />
esse. Dr. Dr. Jens Kullik, der auf Wunsch<br />
des Sektionsvorstandes zunächst kommissarisch<br />
die Sprecherfunktion der<br />
Sektion Steinburg übernommen hat,<br />
konnte zu seiner ersten Veranstaltung<br />
über 70 Teilnehmer aus dem ganzen<br />
Land begrüßen.<br />
Gastgeber Dietmar Gruidl, Ge -<br />
schäfts führender Gesellschafter der<br />
frisch in Itzehoe gegründeten Dispatch<br />
Energy Innovations GmbH, berichtete<br />
einleitend, daß die Serienproduktion<br />
v.l. Ingrid Nestle MdB, Sprecherin für Energiewirtschaft Bündnis 90/<br />
Die Grünen; Landrat Dr. Dr. Jens Kullik, komm. Sprecher der Sektion Steinburg,<br />
und Dietmar Gruidl, Geschäftsführender Gesellschafter Dispatch<br />
Energy Innovations GmbH<br />
im Zusammenwirken mit Kraftwerksspeichern<br />
einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Bewältigung der steigenden Herausforderungen<br />
an die Netzstabilität<br />
leisten. Anwendungsbereiche sieht der<br />
Firmenchef deshalb zukünftig nicht nur<br />
im Bereich von Photovoltaik und Blockheizkraftwerken,<br />
sondern auch bei<br />
Klein windanlagen, der Netzstabilisierung<br />
für Großwindanlagen sowie beim<br />
Aufbau einer Infrastruktur für die Elektromobilität.<br />
Die Vorteile seiner Lithium-Ionen-Batteriesysteme<br />
sieht er in<br />
der hohen Zyklenfestigkeit von über<br />
7.000 Zyklen und in dem hohen technischen<br />
Wirkungsgrad von über 95 Prozentpunkten.<br />
Die Produktion von Testund<br />
Kleinserien solle im Jahr <strong>2011</strong> in<br />
Itze hoe beginnen. Ab 2013 folge dann<br />
die Großserienproduktion am Standort<br />
der Dresdner Schwesterfirma. Die Wirtschaftlichkeit<br />
der Speichersysteme und<br />
ihre damit verbundene Marktfähigkeit<br />
werde in den nächsten Jahren aufgrund<br />
der erwarteten Skaleneffekte noch<br />
Der technische Leiter Dr. Gerald Neumann (2.v.l.) erklärte die vom Fraunhofer Institut ISIT<br />
lizensierte Nutzung der Folienbeschichtungsanlage
Kieler Nachrichten, 3. Februar <strong>2011</strong><br />
deutlich steigen. Gemessen an den<br />
enormen Herausforderungen durch die<br />
fortgesetzt wachsende Einspeisung<br />
fluktuierender Energie könnten seine<br />
Produktion allerdings nur einen sehr<br />
kleinen Teil der benötigten Speicherkapazitäten<br />
bereitstellen. Gruidl plädierte<br />
dafür, den Eigenverbrauch auch für<br />
Windenergie zu vergüten.<br />
Frau Ingrid Nestle MdB, Bündnis<br />
90/Die Grünen-Bundestagsfraktion,<br />
berichtete, daß ihre Fraktion noch keine<br />
abgeschlossene Meinung zu den<br />
favorisierten Bedingungen zur Förderung<br />
der Stromspeicherung habe. Priorität<br />
habe langfristig der Netzausbau,<br />
wobei auch Trassen nach Norwegen<br />
angestrebt werden sollten, wo man<br />
durch Speicherwasserkraftwerke jährlich<br />
84 Terrawattstunden Speicherleistung<br />
erziele, während in Deutschland<br />
gerade einmal 0,04 Terrawattstunden<br />
genutzt werden könnten. Im Hinblick<br />
auf die Förderung von Stromspeichern<br />
im Rahmen der anstehenden EEG-<br />
Novelle würden bislang verschiedene<br />
Möglichkeiten in Betracht gezogen:<br />
■ Integrationsbonus (IWES)<br />
- Bedarfskomponente<br />
- Kapazitätskomponente für<br />
EEG-Speicher<br />
■ EEG-systemisch sinnvolle Speicher<br />
beim Netzbetreiber als Systemdienstleistungen<br />
■ Windkraft an den Regelenergiemarkt<br />
bringen<br />
■ Integrationsbilanzkreis<br />
■ Regelung der Speicher in die Hand<br />
des Netzbetreibers<br />
Die Abgeordnete wies abschließend<br />
darauf hin, daß im Sommer <strong>2011</strong> auch<br />
die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
anstünde. Durch diesen glück -<br />
lichen Zufall habe man parallel auch<br />
die Möglichkeit, daß an sich begrüßenswerte<br />
„ownership unbundling“ zu<br />
über prüfen, welches für die Netzgesellschaften<br />
Investitionen in Stromspeicher<br />
bislang ausschließe.<br />
Nach einer durch Dr. Dr. Kullik mo -<br />
derierten Diskussion und einem groß -<br />
zügigen Imbiß auf Einladung des Gastgebers<br />
konnten die Teilnehmer an -<br />
schließend sowohl noch ein fertiges<br />
Speichersystem als auch die Produktionsanlage<br />
für die Folienbeschichtung<br />
besichtigten, die auf Lizenzbasis durch<br />
das Fraunhofer Institut ISIT geleistet<br />
wird. BZ<br />
49
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Dr. Robert Habeck MdL stellte vor der Sektion<br />
Rendsburg-Eckernförde am 12.11.2010 die Position<br />
der Grünen zum kritischen Wachstum der<br />
Biogasanlagen und den<br />
wachsenden Kapazitäten<br />
bei der Windenergie ohne<br />
entsprechende Stromleitungskapazitäten<br />
dar;<br />
im Bild mit Dr. Christopher<br />
Leptien (re), Sektionssprecher<br />
Rendsburg-<br />
Eckernförde<br />
50<br />
shz, 17. November 2010<br />
JUNIORENKREIS<br />
Mitglieder und Gäste der Sektion Rendsburg-Eckernförde diskutierten<br />
am 12.11.2010 im Rendsburger Pelli-Hof über die Perspektiven für Biogas<br />
und Windenergie in Schleswig-Holstein.<br />
Der neue Vorstand des Juniorenkreises (v.l. Rasmus Vöge, Anna-Marina Sauer, Lars Osterhoff, Alexander Kropp, Alexander Ziems,<br />
Benjamin Feindt, Benjamin Bhatti und Patrick Müller) kam erstmals vollständig zusammen anläßlich der Vorstellung der<br />
Cliplister GmbH durch seinen Gründungsvorstand Olaf Birkner, der am 06.12.2010 in Kiel von den Marktentwicklungen intelligenter<br />
Netzwerke in der digitalen Welt berichtete.
Wie und warum sich Unternehmen für die<br />
Hochschulen in Flensburg einsetzen?<br />
Abendveranstaltung des Juniorenkreises am 26.01.<strong>2011</strong> bei der DanRevision in Handewitt<br />
Diese Frage stand im Zentrum der<br />
Diskussion, die auf Einladung des Ju -<br />
nio renkreises bei der gastgebenden<br />
DanRevision in Handewitt nach dem<br />
komprimierten Vortrag von Herrn<br />
Heinz-Jürgen Galle stattfand.<br />
Einigkeit bestand darüber, daß die<br />
Flensburger Wirtschaft sich in den letzten<br />
Jahren nicht besonders um ihre<br />
Hochschulen bemüht habe und daß<br />
auch die Gremien der Hochschulen<br />
nicht immer glücklich operiert hätten.<br />
Herr Galle stellte dar, daß man in Reaktion<br />
auf das Haushaltskonsolidierungs -<br />
programm nun aber Kräfte gebündelt<br />
habe und einen privaten Förderverein<br />
plane, der auf Initiative von Dr. Fabian<br />
Geyer und getragen von der Handelskammer<br />
und weiteren Partnern Drittmittel<br />
für die Flensburger Hochschulen<br />
akquirieren und diese über einen Beirat<br />
an die Hochschulen verteilen möchte.<br />
Angestrebt würden kumulierte 3,5<br />
Millionen Euro bis zum Jahr 2015, wobei<br />
man schon für einen großen Teil der<br />
Summe Zusagen erhalten habe. Entsprechend<br />
konstruktiv seien die jüngsten<br />
Signale der Landesregierung, die<br />
allerdings bislang noch sehr unterschiedliche<br />
Hochschulmodelle für<br />
Flens burg prüften. Insofern sei es ermutigend,<br />
daß die Zusammenarbeit zwischen<br />
der Universität und der Fachhochschule<br />
inzwischen Fahrt aufnehme.<br />
Als attraktive neue Schwerpunkte<br />
sollten die Telemedizin ausgebaut und<br />
Der Osterhase ist kein Kaninchen!<br />
Heinz-Jürgen Galle<br />
berichtete von der<br />
erfolgreichen Initiative<br />
der Wirtschaft für ihren<br />
Hochschulstandort<br />
Kaninchen und Feldhase sind nur weitläufig verwandt und<br />
recht einfach zu unterscheiden. „Wer sich Abbildungen<br />
unseres Osterhasen genau anschaut und ihn mit seinem<br />
lebenden Vorbild vergleicht, erkennt sofort: der Osterhase<br />
ist ein Feldhase und kein Kaninchen!“, sagt Andreas Kinser,<br />
Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. Die langen Löffel<br />
fallen beim Hasen sofort auf, Kaninchen müssen mit<br />
wesentlich kürzeren Ohren leben. Feldhasen haben obendrein<br />
lange Hinterbeine und sind damit über lange Strecken<br />
sehr gute Sprinter, Kaninchen flitzen dagegen mit ihren<br />
Medienpädagogik neu eingeführt werden.<br />
Kernanliegen der Wirtschaft sei<br />
jedoch zuvorderst die Stärkung der universitären<br />
Wirtschaftswissenschaften,<br />
die in Verbindung mit der Bildungswissenschaft<br />
am Standort auch aus der<br />
Sicht der Wissenschaftlichen Kommission<br />
Niedersachsen für das Profil des<br />
Hochschulstandorts interessante Perspektiven<br />
bieten würde.<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
begrüßte der Landesgeschäftsführer<br />
des Wirtschaftsrates die vorbildliche<br />
Benjamin Feindt,<br />
stellv. Sprecher des<br />
Juniorenkreises,<br />
bewies eine perfekte<br />
Gastgeberrolle im<br />
Hause der DanRevision<br />
Handewitt-Handewitt<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
oHG<br />
Initiative der Wirtschaft, wies allerdings<br />
auch darauf hin, daß für die Standortentwicklung<br />
entscheidend sei, inwieweit<br />
die regionale mittelständische<br />
Wirtschaft am besten durch die Hochschulen<br />
profitieren könne. Für einen<br />
Hafen- und Industriestandort komme<br />
angesichts der demographischen Entwicklung<br />
besonders auch den tech -<br />
nischen Ausbildungsangeboten für<br />
Wind anlagenbau, Elektroantriebe und<br />
Schiffsmotoren zukünftig eine exis -<br />
tenzsichernde Bedeutung zu. BZ<br />
wesentlich kürzeren Beinen möglichst schnell ins Gebüsch.<br />
Rund um den Osterhasen gibt es viele Mythen und<br />
Legenden. Im antiken<br />
Rom verbot ein Papst<br />
den Verzehr von Ha -<br />
senfleisch – es sollte<br />
die sexuelle Lust be -<br />
flügeln. Für die Tradition mit den Eiern gibt es mehrere<br />
Erklärungen. Eine Geschichte besagt, dass im Mittelalter an<br />
Gründonnerstag alle Schulden beglichen werden mussten<br />
– die Zahlung konnte auch in Eiern und Hasen erfolgen.<br />
51
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
Wiedererrichtung der vier Philosophen<br />
im Kieler Schloßpark Abendveranstaltung der Sektion Kiel am 24.11.2010<br />
in der Kunsthalle zu Kiel<br />
Der Verein Kiels gelehrtes Erbe hat am<br />
24.11.2010 eine Veranstaltung zur Erläuterung<br />
und Diskussion seines zweiten<br />
Förderprojektes in der Kunsthalle zu<br />
Kiel durchgeführt (siehe Presse). Dazu<br />
aus Berlin angereist war Rudolf Böhm,<br />
Bildhauer und Restaurator sowie ehemaliger<br />
Leiter der Skulpturensammlung<br />
Preußischer Gärten und Schlösser<br />
(Potsdam), der erläuterte, wie man<br />
schrittweise die Werke großer Skulpturisten<br />
sich durch Nachempfinden er -<br />
schließt und wie der lange Prozeß bis<br />
zur Wiedererschaffung dieser Meisterwerke<br />
verläuft.<br />
52<br />
Dr. Alexander Ostrowicz, Vorsitzender des<br />
Vereins Kiels gelehrtes Erbe e.V., erläuterte<br />
die Pläne des Vereins, die vier Philosophen<br />
des ehemaligen Kollegiengebäudes der<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im<br />
Schloßpark wieder aufleben zu lassen.<br />
Prof. Dr. Gerhard Fouquet, Präsident der<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,<br />
begrüßte das Projekt, das die alte Univer -<br />
sität wieder in den Mittelpunkt der Stadt<br />
stellt<br />
Kieler Nachrichten vom 20. Januar <strong>2011</strong><br />
(Foto: Visualisierung Gisbert-K. Jungermann, Architekt, Dänischenhagen)
Aus Berlin angereist erläuterte Rudolf<br />
Böhm, Bildhauer, Restaurator und ehem.<br />
Leiter der Skulpturensammlung Preußischer<br />
Gärten und Schlösser, die künstlerische<br />
Herausforderung des Projektes<br />
Reiner Peters schlug aus der Sicht des Grünflächenamtes der Landeshauptstadt Kiel vor, die<br />
Figuren vor einer Martin-Gropius-Mauer an der Grenze des Schloßparkes zur Hegewischstraße<br />
zu postieren.<br />
Neben den zuständigen<br />
Ortsbeiratsvorsitzenden<br />
diskutierten auch Anette<br />
Hüsch, Kuratorin und Leiterin<br />
der Kunsthalle zu Kiel, sowie<br />
Frau Dr.-Ing. Margita Meyer<br />
vom Landesamt für<br />
Denkmalpflege mit.<br />
... IM ÜBRIGEN – AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Die Sektion Lübeck hat auf ihrer Mitgliederversammlung<br />
am 22.02.<strong>2011</strong> Dr.<br />
Wilhelm Wessel als Sektionssprecher<br />
einstimmig wiedergewählt. Neu in den<br />
Vorstand gewählt wurden Johannes<br />
Kalläne, Rechtsanwalt und Fachanwalt<br />
für Medizinrecht (<strong>Hamburg</strong>), und Gerd-<br />
Jürgen Bruckschen, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der GJB Consulting<br />
GmbH (Bad Schwartau). Weiterhin im<br />
Vorstand bleiben Hanno Brüggen, persönlich<br />
haftender Gesellschafter der H.<br />
& J. Brüggen KG (Lübeck), Rolf Schramm,<br />
Direktor i.R. (Sereetz), sowie Peter<br />
Schultheiß, Geschäftsführer der Schultheiss-Immobilien<br />
GmbH (Lübeck).<br />
Die Sektion Rendsburg-Eckernförde hat<br />
ihren Sprecher Dr. Christopher Leptien,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der<br />
H. Tank Management GmbH (Rendsburg)<br />
und die weiteren Vorstandsmitglieder<br />
einstimmig wiedergewählt:<br />
Volker Dibbern (Fockbek), Jörn Matthies,<br />
Geschäftsführer der Matthies Druckguss<br />
GmbH & Co. KG (Rendsburg),<br />
Achim Petersen, Steuerberater der WirtschaftsConsulting<br />
Achim Petersen<br />
(Rends burg), Ralf Schröter (Bordesholm),<br />
sowie Jens van der Walle,<br />
Geschäftsführer der Werner Vollert Tiefbau<br />
GmbH & Co. KG (Büdelsdorf).<br />
Dr. Bertram<br />
Zitscher<br />
Landesgeschäftsführer<br />
keine personelle Veränderung, v.l. Jens van der Walle, Achim Petersen, Sektionssprecher<br />
Dr. Christopher Leptien, Jörn Matthies, Volker Dibbern (es fehlt: Ralf Schröter)<br />
53
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />
VORSCHAU<br />
LANDESVERBAND<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Änderungen sind möglich<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
54<br />
13. <strong>April</strong> <strong>2011</strong> · Flensburg (ausgebucht)<br />
Betriebsbesichtigung<br />
Oliver Berking, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Robbe & Berking<br />
GmbH & Co. KG<br />
„Ein Weltmarktführer am Standort<br />
Flensburg“<br />
04. Mai <strong>2011</strong> · Kiel<br />
Tim Guldimann,<br />
Schweizer Botschafter, Berlin<br />
„Die schweizerische Haltung zu<br />
Deutschland – zwischen Partnerschaft<br />
und Abgrenzung“<br />
12. Mai <strong>2011</strong> · Ahrensburg<br />
Gunther Krichbaum MdB,<br />
Vorsitzender des Europaausschusses<br />
des Deutschen Bundestages<br />
„Europäische Finanzstabilität in der<br />
Zerreißprobe zwischen Solidarität<br />
und Marktgesetzen“<br />
14.-15. Mai <strong>2011</strong> · Schenefeld<br />
Klausurtagung des<br />
Juniorenvorstands mit<br />
Dr. Christian von Boetticher MdL,<br />
Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion<br />
Schleswig-Holstein<br />
„Wachstumsstrategie für<br />
Schleswig-Holstein“<br />
16. Mai <strong>2011</strong> · Geesthacht<br />
Betriebsbesichtung<br />
Helmholtz-Zentrum Geesthacht –<br />
Zentrum für Material- und<br />
Küstenforschung mbH<br />
Dr. Helge Braun, Parlamentarischer<br />
Staatssekretär bei der Bundesminis-<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, V.I.S.d.P.:<br />
Wirtschaftsrat der CDU e.V.<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
Conrad Seiffert (Sei)<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Colonnaden 25/II. Stock, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />
Tel.: 040-30 38 10 49, Fax: 040-30 38 10 59<br />
E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de<br />
<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />
Dr. Bertram Zitscher<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Sophienblatt 44 - 46, 24114 Kiel<br />
terin für Bildung und Forschung:<br />
„Wirtschaftsmotor Innovation:<br />
Wie kann Deutschland seine Position<br />
vor den großen Volkswirtschaften der<br />
Erde halten?“<br />
17. Mai <strong>2011</strong> · Kiel<br />
Robert Stüer, Partner und Geschäftsführer<br />
Schnittger Architekten und<br />
Partner GmbH<br />
„Belebung des Alten Marktes durch<br />
das Matrix-Projekt“<br />
18. Mai <strong>2011</strong> · Rendsburg<br />
Alexander Hilgendorff, Geschäftsführer<br />
BSC GmbH (Building Complete<br />
Solutions)<br />
Mario S. Mensing, Geschäftsführer<br />
CIMA Beratung + Management GmbH<br />
„Wie kann sich eine Innenstadt<br />
gegenüber der Grünen Wiese<br />
profilieren“<br />
24.Mai <strong>2011</strong> · Berlin<br />
Parlamentarischer Abend in der<br />
Landesvertretung Schleswig-Holstein<br />
div. Bundestagsabgeordnete und<br />
Delegierte unserer 5 norddeutschen<br />
Bundesländer<br />
25. Mai <strong>2011</strong> · Berlin<br />
Wirtschaftstag<br />
18. Juni <strong>2011</strong> · Kiel<br />
Regattabegleitfahrt<br />
anläßlich der Kieler Woche<br />
Ehrengast: Minister Jost der Jager,<br />
Ministerium für Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Verkehr des Landes<br />
Schleswig-Holstein<br />
20. Juni <strong>2011</strong> · Quickborn<br />
Impulsreferat:<br />
Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann,<br />
Präsident des Deutschen Industrie-<br />
Tel.: 0431-67 20 75<br />
Fax: 0431-67 20 76<br />
E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de<br />
www.wirtschaftsrat.de<br />
Redaktion:<br />
Dr. Manfred Hermann (He),<br />
Dr. Bertram Zitscher (BZ)<br />
Mitarbeit: Dr. Christina Arndt (CA)<br />
Ehrhard J. Heine (EJH)<br />
Bildnachweis:<br />
nicht gesondert gekennzeichnete<br />
Bilder WR-Archiv<br />
Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr<br />
Auflage: 5.000 Exemplare<br />
und Handelskammertags e.V.<br />
(DIHK), Berlin<br />
Podium:<br />
Jörg Bornholdt, Geschäftsführer der<br />
Unique Medicum Personaldienstleistungen<br />
GmbH, Kiel;<br />
Jürgen Goecke, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführer Bundesagentur<br />
für Arbeit – Regionaldirektion Nord,<br />
Kiel;<br />
Georg Kallsen, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Norddeutschen<br />
Gesellschaft für Diakonie<br />
mbH, Rendsburg/u.a.<br />
Moderation:<br />
Christian Sowada, Sprecher der<br />
Sektion Segeberg<br />
„Verschärfter Fachkräftemangel –<br />
Chancen durch die Vielfalt von<br />
Menschen mit Behinderungen“<br />
24. Juni <strong>2011</strong> · Kiel<br />
Sektionsvorständekonferenz<br />
Ehrengast: Wolfgang Steiger,<br />
Generalsekretär des Wirtschaftsrates<br />
der CDU e.V., Berlin<br />
28. Juni <strong>2011</strong> · Delingsdorf<br />
Betriebsführung<br />
Erdbeerhof Glantz,<br />
Enno Glantz, Inhaber<br />
„Landwirtschaftliche Nutzung und<br />
Naturschutz – Argumente<br />
für einen verhältnismäßigen<br />
Interessenausgleich“<br />
01. September <strong>2011</strong> · Rostock<br />
3. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />
08. September <strong>2011</strong> · Gut Kaden<br />
Golfturnier<br />
21.-24. September <strong>2011</strong> · Riga (Lettland)<br />
Bildungsreise des Juniorenkreises<br />
(nur für Junioren)<br />
Satz, Herstellung und Anzeigen:<br />
copy-druck Gesellschaft für Digital- und<br />
Offsetdruck mbH<br />
Neumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)<br />
22041 <strong>Hamburg</strong><br />
Telefon: +49 (0) 40- 689 45 45<br />
Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444<br />
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www.copy-druck.de<br />
Der Bezugspreis ist im Mitglieder beitrag<br />
enthalten. Namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers<br />
wieder. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte wird keine Haftung übernommen.