Ausgabe April 2011 Landesverband Hamburg Und Landesverband

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Foto: UHH / Schell Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG Ausgabe April 2011 Fachkräftemangel: Gespenst der Zukunft? Seiten 5-7 ■ Hamburg nach der Bürgerschaftswahl – Welche Wirtschaftspolitik brauchen wir? Seiten 24-25 ■ Arabien im Umbruch? Europa und der Mittelmeerraum zwischen Vision und Konfliktmanagement Seiten 26-27 ■ Saubere Schifffahrt im Wettbewerb der Transportsysteme Seiten 44-45

Foto: UHH / Schell<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

und <strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH<br />

PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Fachkräftemangel: Gespenst der Zukunft?<br />

Seiten 5-7<br />

■ <strong>Hamburg</strong> nach der Bürgerschaftswahl –<br />

Welche Wirtschaftspolitik brauchen wir? Seiten 24-25<br />

■ Arabien im Umbruch?<br />

Europa und der Mittelmeerraum zwischen<br />

Vision und Konfliktmanagement Seiten 26-27<br />

■ Saubere Schifffahrt im Wettbewerb<br />

der Transportsysteme Seiten 44-45


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Matthias Leutke<br />

Landesvorsitzender<br />

A<br />

pokalyptische Bilder erreichen<br />

uns aus Japan: ein Erdbeben in<br />

einer kaum je gemessenen Stärke, mehrere<br />

verheerende Tsunamis und ein drohendes<br />

nukleares Desaster.<br />

Nicht weniger in Atem halten uns<br />

die Nachrichten aus Tunesien, Ägypten,<br />

dem Jemen, Bahrain, Libyen und anderen<br />

arabischen Staaten. Dort ist eine<br />

Freiheitsbewegung in Gang gekommen,<br />

die mit ihrer ungeheuren Wucht<br />

zu einem grundlegenden Wandel füh -<br />

ren wird.<br />

So unterschiedlich die Weltgegenden,<br />

so verschieden die Ereignisse, ein<br />

Thema verbindet sie: Es geht um die<br />

Zukunft der Energieversorgung.<br />

60 Prozent der Erdöl- und 40 Prozent<br />

der Erdgasreserven weltweit befinden<br />

sich im Nahen Osten. Müssen wir<br />

uns auf eine Epoche gesellschaftlicher<br />

und politischer Instabilitäten einstellen?<br />

Auf Staatszerfall, Kriege und Bürgerkriege<br />

und immer neue Anläufe zur<br />

revolutionären Umgestaltung der Ge -<br />

sellschaft? (Siehe Beitrag Seiten 26-27)<br />

Fukushima stellt die Existenzberechtigung<br />

der Kernkraft in Frage – ähnlich<br />

wie die Katastrophe von Tschernobyl<br />

vor 25 Jahren.<br />

In der Regierungserklärung des<br />

Ersten Bürgermeisters war von der<br />

Schlüsselrolle, die die Energie in unseren<br />

Gesellschaften spielt, wenig zu fin-<br />

den. Für Olaf Scholz genießt das Versprechen,<br />

<strong>Hamburg</strong> wieder „ordentlich<br />

zu regieren“ Priorität. Mit der Energieversorgung,<br />

dem Dreh- und Angelpunkt<br />

allen wirtschaftlichen Handelns,<br />

beschäftigte er sich kaum mehr als zwei<br />

Minuten: Brunsbüttel und Krümmel<br />

dürften nie wieder ans Netz gehen und<br />

alle anderen Meiler gehörten schnellstmöglich<br />

abgeschaltet. Ein Energiekonzept,<br />

das eine verlässliche und preisgünstige<br />

Versorgung sicherstellt, blieb<br />

er schuldig. Ebenso fehlt der Hinweis,<br />

dass Alternativen ihren Preis haben<br />

werden. Dieser Preis entscheidet auch<br />

über die Zukunft von Beschäftigung<br />

und Einkommen am Standort <strong>Hamburg</strong>.<br />

Von einer Landesregierung können<br />

Er klärungen eingefordert werden,<br />

wie die von den deutschen AKWs er -<br />

zeugten 23 Prozent des Stroms anders<br />

bereit ge stellt werden können. Um verstärkt<br />

auf erneuerbare Energien setzen<br />

zu können, müssen bis 2020 rund 3.600<br />

Kilometer neue Leitungen entstehen.<br />

Das kostet bis zu 25 Milliarden Euro.<br />

Entsprechend große Investitionen sind<br />

in die Speichertechnologie geboten. Der<br />

Verzicht auf Kernenergie erhöht den<br />

Bedarf an neuen Kohlekraftwerken. Der<br />

Protest gegen Moorburg hat gezeigt,<br />

dass dafür keineswegs ein gesellschaft -<br />

licher Konsens besteht.<br />

In der Zeitung Die Welt hat der<br />

Zukunftsforscher Matthias Horx darauf<br />

hingewiesen, dass ein Wechsel zur Versorgung<br />

mit erneuerbaren Energien<br />

eine enorme Wandlungsbereitschaft<br />

aller gesellschaftlicher Gruppen erfordere.<br />

Ich hätte mir gewünscht, dass Bürgermeister<br />

Scholz zu einer breiten<br />

öffentlichen Diskussion über die Zu -<br />

kunft unserer Energieversorgung aufruft.<br />

Seine Vorgänger haben schmerzlich<br />

erfahren müssen, wie der einmal<br />

gereizte Wutbürger nicht nur einzelne<br />

Projekte, sondern die politische Handlungsfähigkeit<br />

insgesamt gefährden<br />

kann. Es schien allgemeiner Konsens,<br />

dass man mehr mit den Bürgern reden,<br />

eine breite Zustimmung bereits im Vorfeld<br />

von Entscheidungen organisieren<br />

müsse. Der sich ankündigende Protest<br />

gegen den verstärkten Wohnungsbau<br />

sollte die Regierung nachdenklich<br />

machen.<br />

Auch hätte ich mir mehr Weltgewandtheit<br />

erhofft. Zwar fällt die Außenpolitik<br />

nicht in das Ressort des Bürgermeisters.<br />

Dennoch bringen die Globalisierung<br />

und <strong>Hamburg</strong>s Stellung als<br />

Drehscheibe für den Außenhandel es<br />

mit sich, dass wir nicht losgelöst von<br />

der Welt agieren können. Es ist gut und<br />

wichtig darüber nachzudenken, was<br />

man tun kann, um unsere Stadt für<br />

Familien zu einem lebenswerten Ort zu<br />

machen. Doch angesichts der besorgniserregenden<br />

Ereignisse der letzten<br />

Wochen scheint mir das Ziel, kinderfreundlichste<br />

Stadt Deutschlands zu<br />

werden, ein wenig zu kurz gegriffen.<br />

Es gibt viel zu tun für den Wirtschaftsrat<br />

in <strong>Hamburg</strong>. Auf unseren<br />

zahlreichen Veranstaltungen werden<br />

wir weiterhin über die für Unternehmer<br />

wichtigen Themen informieren<br />

und diskutieren. In unseren Landesfachkommissionen<br />

werden wir Forderungskataloge<br />

und Handlungskonzepte<br />

erarbeiten. Viele Mitglieder haben<br />

mir in den letzten Wochen die hohe Be -<br />

deutung unserer Arbeit versichert. Das<br />

gilt übrigens nicht nur für das aktive<br />

Engagement. Aus eigener Erfahrung<br />

weiß ich, dass es nicht immer leicht ist,<br />

die Verbandsarbeit mit den beruflichen<br />

Verpflichtungen unter einen Hut zu<br />

bekommen. Dennoch lohnt es sich, dem<br />

Wirtschaftsrat treu zu bleiben. Sie stärken<br />

damit die Interessen der Unternehmer.<br />

Umso breiter wir aufgestellt<br />

sind, desto schlagkräftiger können wir<br />

gegenüber Politik und Öffentlichkeit<br />

argumentieren.<br />

Ich wünsche Ihnen einen guten<br />

Start in den Frühling und freue mich<br />

darauf, Sie recht bald auf einer unserer<br />

Veranstaltungen zu sehen.<br />

Ihr Matthias Leutke<br />

Landesvorsitzender <strong>Hamburg</strong><br />

3


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

und <strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Fachkräftemangel – die Lösung liegt vor der Tür . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5<br />

Interview: Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8<br />

Mit Klimaschutz gegen den Schlaf ankämpfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10<br />

Die europäische Verschuldung und die Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12<br />

Datenklau und Cyber-Mobbing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14<br />

Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16<br />

Norddeutschlands wirtschaftliche Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18<br />

Energieversorgung als Herausforderung:<br />

Industrie, Politik und Gesellschaft brauchen den „real deal“ . . . . . . . Seite 20<br />

Landesfachkommission ITK Informations- und<br />

Telekommunikationstechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22<br />

<strong>Hamburg</strong> nach der Bürgerschaftswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24<br />

Arabien im Umbruch? Europa und der Mittelmeerraum zwischen<br />

Vision und Konfliktmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26<br />

<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28<br />

Landesfachkommission<br />

Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . . . . Seite 30<br />

Jour Fixe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32<br />

...im Übrigen Infos aus der<br />

Landesgeschäftsstelle <strong>Hamburg</strong> . . . . . . . Seite 34<br />

Neue Mitglieder in den Landesverbänden<br />

<strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein . . . . Seite 34<br />

Wir gratulieren zur langjährigen<br />

Mitgliedschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 36<br />

Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 36<br />

Leserbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 37<br />

Grusswort des Landesvorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite40<br />

Schleswig-Holstein auf dem Weg<br />

zum ansiedlungsfreundlichsten Bundesland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41<br />

Neue Finanzierungswege für den Strassenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41<br />

Produktivitätsschub für kombinierte Verkehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 43<br />

Eine saubere Schifffahrt im Spannungsfeld zwischen<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Innovations potentialen . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 44<br />

Landesfachkommission Elektromobilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite46<br />

Elektrofahrradnetze im Wettbewerb um deutsche<br />

Tourismusregionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 47<br />

Die EEG-Novelle und zukünftige Anreize für Stromspeicherung . . . . . Seite 48<br />

Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50<br />

Wie und warum sich Unternehmen für die<br />

Hochschulen in Flensburg einsetzen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 51<br />

Wiedererrichtung der vier Philosophen im Kieler Schlosspark . . . . . . Seite 52<br />

...im Übrigen Informationen aus der Landesgeschäftsstelle Kiel . . . . . . . .Seite 53<br />

Vorschau Veranstaltungen in Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 54<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 54<br />

4<br />

INHALT<br />

Dr. Christina Arndt<br />

(Referentin und verant -<br />

wortlich für diese Aus gabe)<br />

und der Redakteur<br />

Dr. Manfred Hermann<br />

VORSCHAU<br />

LANDESVERBAND HAMBURG<br />

Änderungen sind möglich<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

25. Juni <strong>2011</strong><br />

Regattabegleitfahrt anlässlich der<br />

KIELER WOCHE<br />

27. Juni <strong>2011</strong><br />

Abendveranstaltung<br />

mit Bundesverkehrsminister<br />

Dr. Peter Ramsauer MdB<br />

01. September <strong>2011</strong><br />

Dritter Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

in Rostock<br />

08. September <strong>2011</strong><br />

Austragung des Ernst Werdermann-<br />

Golf-Wanderpokals auf der Anlage des<br />

Golfclubs Gut Kaden e.V.<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />

03.Mai <strong>2011</strong><br />

Dr. Stefan Tweraser,<br />

Managing Director von Google<br />

Germany GmbH, verantwortlich für<br />

Deutschland, Österreich und Schweiz<br />

18. Mai <strong>2011</strong><br />

Prof. Dr. Wilhelm Nölling Senator a. D.<br />

und ehemals Präsident der Landeszentralbank<br />

in <strong>Hamburg</strong><br />

17. Juni <strong>2011</strong><br />

Dr. Stefan Groß-Selbeck, Vorsitzender<br />

des Vorstandes der Xing AG<br />

JOUR-FIXE FÜR MITGLIEDER<br />

14. <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Devrim Öztürk, Generalkonsul der<br />

Republik Türkei und Sevket Ilgaç,<br />

Handelsattaché<br />

(Referat des Handelsattachés auf<br />

Deutsch, Einleitung des General -<br />

konsuls auf Englisch)<br />

05. Mai <strong>2011</strong><br />

Brigitte Behrens, Geschäftsführerin<br />

von Greenpeace e.V.<br />

JUNIORENKREIS<br />

28. <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Björn Dietrich, Betreiber The Coffee<br />

Shop und Zweitplazierter der German<br />

Barista Championship und<br />

Tim Albrecht, Einkauf Rohkaffee bei<br />

J.J. Darboven GmbH & Co. KG<br />

17. Mai <strong>2011</strong><br />

Jan-Menko Grummer, Partner,<br />

Ernst & Young GmbH Wirtschaft -<br />

prüfungsgesellschaft, <strong>Hamburg</strong>,<br />

zuständig für Erneuerbare Energien<br />

22. Juni <strong>2011</strong><br />

Dr. Carsten Linnemann MdB,<br />

stellv. Vorsitzender der jungen<br />

Gruppe der CDU/CSU Fraktion im<br />

Deutschen Bundestag<br />

Bitte merken Sie vor:<br />

Am 25. Mai findet der Wirtschaftstag<br />

<strong>2011</strong> in Berlin statt.


Fachkräftemangel –<br />

die Lösung liegt vor der Tür<br />

von Dr. Christina Arndt<br />

Der Mangel an qualifizierten Fachkräften<br />

wird in <strong>Hamburg</strong> vor allem für Mittelständler<br />

zum Problem. Nur 23 Prozent<br />

der Unternehmen haben keine<br />

Schwierigkeiten, freie Stellen zu besetzen.<br />

77 Prozent fällt es „schwer“ oder<br />

„sehr schwer“ neue und ausreichend<br />

qualifizierte Mitarbeiter zu finden, so<br />

eine Studie von Ernst & Young. Dem<br />

Mittelstand entgingen jährlich Umsätze<br />

von 750 Millionen Euro, errechnete<br />

die Beratungsgesellschaft.<br />

Die Gruppe der heute 5- bis 15jährigen<br />

umfasst in <strong>Hamburg</strong> 145.000 Personen.<br />

Ihr stehen 186.000 Qualifizierte und<br />

Hochqualifizierte im Alter von 45 bis 55<br />

Jahren gegenüber (Institut für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung, IAB). Was<br />

kann man tun, um den demographiebedingten<br />

Rückgang des Arbeitskräfteangebots<br />

aufzufangen? Aus welchen<br />

Bereichen lassen sich Arbeitskräfte<br />

mobilisieren und qualifizieren?<br />

Diskutiert wird, wie Frauen und<br />

ältere Arbeitnehmer intensiver in den<br />

Arbeitsprozess eingebunden werden<br />

können. Ebenfalls wird gefragt, ob die<br />

Rahmenbedingungen stimmen, um in<br />

stärkerem Maße Arbeitskräfte aus dem<br />

Umland zu ge winnen (vgl. Beitrag LFK<br />

Gesundheit, Seite 30). Das größte Potenzial<br />

und zugleich dringendster Handlungsbedarf<br />

liegt jedoch bei den Menschen<br />

mit Migrationshintergrund.<br />

In <strong>Hamburg</strong> leben 487.000 Menschen,<br />

die keine Deutschen sind oder<br />

mindestens ein ausländisches Elternteil<br />

haben. Das ist mehr als ein Viertel<br />

der Bevölkerung (28 Prozent). Auch<br />

wenn die Statistik der Agentur für<br />

Arbeit diese Definition nicht aufgreift<br />

und nur zwischen Ausländern und<br />

Deutschen unterscheidet, werden die<br />

Probleme dieser Bevölkerungsgruppe<br />

bereits an zwei Zahlen deutlich: Mit 16,4<br />

Prozent war die Arbeitslosenquote der<br />

Ausländer in <strong>Hamburg</strong> im Februar doppelt<br />

so hoch wie die der Deutschen (8,3<br />

Prozent). 80 Prozent der arbeitslosen<br />

Ausländer haben keine Berufsausbildung.<br />

Allerdings geht ein Teil darauf<br />

zurück, dass außerhalb der EU erworbene<br />

Abschlüsse (z.B. von Hochschulabgängern<br />

in technischen Berufen) in<br />

Deutschland nicht anerkannt sind. Die<br />

Inhaber werden in der Statistik als un -<br />

qualifiziert geführt. Die Bundesregierung<br />

hat den Handlungsbedarf erkannt<br />

und arbeitet an einem entsprechenden<br />

Gesetzesentwurf.<br />

Generell ist das Risiko arbeitslos zu<br />

werden für Menschen mit Migrationshintergrund<br />

höher, da sie überdurchschnittlich<br />

häufig in pre kären, schlecht<br />

bezahlten Arbeitsverhältnissen für<br />

Ge ringqualifizierte be schäftigt sind.<br />

Schulabgänger in <strong>Hamburg</strong> 2008/2009<br />

In mo dernen und wissensbasierten<br />

Dienst leistungsbereichen – wie etwa<br />

der Informations- und Kommunikationsbranche<br />

– beträgt der Ausländeranteil<br />

nur 3,9 Prozent.<br />

Ohne Menschen mit Migrationshintergrund<br />

wird Deutschland seinen<br />

Wohlstand nicht halten können. Wir<br />

brauchen daher eine konsequente Integrationspolitik,<br />

die die Förderung von<br />

Jugendlichen in Schule und Berufsausbildung<br />

einschließt (25 Prozent der<br />

Schü ler mit ausländischem Hintergrund<br />

machten 2010 in <strong>Hamburg</strong> Abitur,<br />

gleichzeitig verließen aber 13,7 Prozent<br />

die Schulen ohne Abschluss). Alle<br />

PISA-Studien zeigen, dass die Bildungsund<br />

Aufstiegschancen maßgeblich vom<br />

Bildungshintergrund der Eltern be -<br />

stimmt werden.<br />

Vor allem Kinder der ersten Einwan -<br />

derer-Generation bringen schlechte<br />

Vor aussetzungen mit, die es möglichst<br />

auszugleichen gilt. Nach Berechnungen<br />

des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />

(IW) könnte das Bruttoinlandsprodukt<br />

im Jahr 2030 um 38 Milliarden Euro ge -<br />

Quelle:<br />

eigene Berechnungen auf<br />

Basis der Herbststatistik<br />

für das Schuljahr 2008/09<br />

Ein „Migrationshintergrund“ liegt bei Schülern vor, wenn mindestens eines der folgenden zwei<br />

Merkmale zutrifft: keine deutsche Staatsangehörigkeit oder Aussiedler.<br />

stiegen sein, gelänge es, die Bildungsunterschiede<br />

zwischen Migranten und<br />

Nichtmigranten durch bessere Integration<br />

zu halbieren (sogenannte Integrationsrendite).<br />

„Junge Menschen müssen, egal<br />

welcher Herkunft, sehr früh an das Bildungssystem<br />

gebunden werden“, sagt<br />

5


Fotos: Handelskammer <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Rolf Steil, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Agentur für Arbeit <strong>Hamburg</strong>.<br />

„Nach dem Besuch von Kindergärten,<br />

Vorschulen und den allgemeinbildenden<br />

Schulen muss ein qualifizierter<br />

Schulabschluss für den einzelnen stehen,<br />

der für einen sofortigen Anschluss<br />

in eine Berufsausbildung bzw. in ein<br />

Studium sorgt. Jugendliche ohne Schulabschluss<br />

darf es nicht geben, hieraus<br />

entsteht nicht nur für die Jugendlichen<br />

ein Problem, sondern für die Gesellschaft<br />

und unseren Sozialstaat mit seinen<br />

Transferleistungen insgesamt. Dies<br />

gilt für jeden Jugendlichen, egal aus<br />

welchem Elternhaus er kommt.“<br />

Dass das Qualifikationsniveau sehr<br />

viel stärker vom Lebensumfeld als von<br />

der ethnischen Herkunft ab hängt, diese<br />

Erfahrung hat Ibrahim Çifçi gemacht.<br />

Der 34jährige Unternehmer mit türki-<br />

6<br />

Ibrahim Çifçi,<br />

Managing<br />

Partner Career<br />

Job Agents OHG<br />

schem Hintergrund be tont, Jugendliche,<br />

die in Deutschland aufwachsen, seien<br />

mit den gleichen Chancen und Risiken<br />

konfrontiert wie ihre deutschen Altersgenossen.<br />

Es sei das Umfeld, das die Entwicklung<br />

einiger Jugendlicher hemme.<br />

Davon seien deutsche Jugendliche gleichermaßen<br />

betroffen wie solche mit<br />

Migrationshintergrund. Der Personalberater<br />

setzt daher auf die Kraft positiver<br />

Beispiele und organisiert ehren-<br />

amtlich Betriebsführungen für Migranten:<br />

„Die Jugendlichen sollen sich mit<br />

den Karrieren ihrer Vorbilder auseinandersetzen<br />

und vergleichbare Lebenswege<br />

einschlagen. Die Vorbilder geben<br />

ihnen die Kraft, über den Tellerrand<br />

ihres eigenen Umfeldes zu schauen.“<br />

Unternehmer sind gut beraten, sich<br />

auf Jugendliche mit besonderem Förderungsbedarf<br />

einzustellen. Vor allem<br />

große Unternehmen sind dazu übergegangen,<br />

neben Altbewerbern (24 Prozent)<br />

und Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigungen<br />

(13 Prozent) auch Mi -<br />

gran ten (29 Prozent) zu beschäftigen.<br />

Knapp zwei Drittel bieten den Auszubildenden<br />

zudem Nachhilfe und Stützunterricht<br />

an (IW). Es lohnt, sich um<br />

diese Gruppe besonders zu bemühen,<br />

wie die Integrationsquote des team.<br />

arbeit.hamburg zeigt: Fast 29 Prozent<br />

der Fördermaßnahmen für Arbeitslose<br />

mit Migrationshintergrund mündeten<br />

2008 in eine sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung (bei den Deutschen:<br />

27 Prozent). Auch das „<strong>Hamburg</strong>er<br />

Hauptschulmodell“ der Arbeitsstiftung<br />

<strong>Hamburg</strong> ist erfolgversprechend:<br />

Seit dem Beginn im Jahr 2001 konnte<br />

die Quote der Schüler, die direkt nach<br />

ihrem Hauptschulabschluss einen Ausbildungsplatz<br />

gefunden hatten, von 6,7<br />

auf 18,8 Prozent verdreifacht werden.<br />

Ebenso positiv sticht die starke Leis -<br />

tungs- und Erfolgsorientierung von Be -<br />

rufstätigen mit Migrationshintergrund<br />

hervor. In einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung<br />

gaben 89 Prozent<br />

der Befragten an, beruflich weiterkommen<br />

zu wollen. 57 Prozent stimmten<br />

dem sogar „stark“ zu (Berufs tätige ohne<br />

Migrationshintergrund: 45 Prozent).<br />

Über die bi-kulturellen Vorzüge von<br />

Be werbern mit Mi gra tionshintergrund,<br />

die in <strong>Hamburg</strong> ei nen An teil von 50 Prozent<br />

ausmachen, weiß auch Rolf Steil<br />

zu berichten: „Es sind nicht nur die un -<br />

ter schiedlichen Sprachkenntnisse der<br />

jungen Menschen. Sie haben auch<br />

einen besonderen kulturellen Hintergrund<br />

und entsprechendes Wissen<br />

ihres Heimatlandes und ihrer Lands-<br />

Rolf Steil,<br />

bis 31.3.<strong>2011</strong><br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsfüh rung<br />

Agentur für Arbeit<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

leute in <strong>Hamburg</strong> und Deutschland.<br />

Hier lassen sich Geschäftsfelder, vielleicht<br />

sogar Märkte im Unternehmen<br />

mit dem individuellen Hintergrund der<br />

Jugendlichen langfristig ausbauen bzw.<br />

neu erschließen.“ Zu denken sei zum<br />

Beispiel an die Betreuung türkischstämmiger<br />

Senioren mit entsprechenden<br />

Einrichtungen und Pflegekräften.<br />

Für die Stadt <strong>Hamburg</strong> liegen die<br />

Vorteile der interkulturellen Öffnung<br />

gleichermaßen auf der Hand: Um die<br />

Vielfalt, die in den Klassenzimmern<br />

herrscht, auch bei den Lehrkräften zu<br />

gewährleisten, hat der Senat die Zahl<br />

der Referendare mit Migrationshin -<br />

tergrund von 6 Prozent (2006) auf 20<br />

Prozent gesteigert. In der Verwaltung<br />

konnte der Einstellungsanteil junger<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

von 5,2 auf 15 Prozent fast verdreifacht<br />

werden. Das Ziel seien 20 Prozent.


Hier wird versucht, die Versäumnisse<br />

einer Einwanderungspolitik zu<br />

reparieren, die in beträchtlichem Maße<br />

zu der vergleichsweise niedrigen Qualifikation<br />

und hohen Alimentation der<br />

Bevölkerung mit ausländischem Hintergrund<br />

beigetragen haben. In den<br />

60er und 70er Jahren wurden gezielt<br />

Arbeitskräfte mit niedriger Qualifikation<br />

rekrutiert. Die erste Generation türkischer<br />

Zuwanderer verfügte zu 70 Prozent<br />

über keine berufliche Ausbildung,<br />

nur neun Prozent hatten Abitur (IW). Da<br />

die Politik Arbeitsmigration weitgehend<br />

beschränkt, ist die Familienzuführung<br />

zum wichtigsten Zugang nach<br />

Deutschland geworden. In klassischen<br />

Einwanderungsländern, wie Kanada,<br />

Australien, Neuseeland und den USA,<br />

verfügen zwischen 40 und 60 Prozent<br />

der Ausländer über einen hohen Bildungsabschluss,<br />

nur rund ein Fünftel<br />

hat geringe Schul- und Ausbildungsabschlüsse<br />

– bei uns sind es 60 Prozent.<br />

Der Diskussion um eine gesteuerte Ein-<br />

wanderung wird sich Deutschland<br />

daher langfristig stellen müssen. Auch<br />

vor dem Hintergrund, dass Migranten<br />

künftig stärker aus Ländern mit geringerem<br />

Humankapital kommen werden,<br />

der „Kampf um die besten Köpfe“ sich<br />

also verschärfen wird. Eine erste Bewäh -<br />

rungsprobe wird die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

sein, die am 1. Mai in<br />

Kraft tritt.<br />

„Wir müssen die Migranten als<br />

einen Teil des zukünftigen Deutschlands<br />

sehen und ihre gesellschaftliche<br />

Integration in jeglicher Hinsicht forcieren“,<br />

sagt Ibrahim Çifçi. „Eine gute Entwicklung<br />

kann nur gelingen, wenn mit<br />

der Aufnahme einer Arbeit der Grundstein<br />

gelegt wird. Durch die Wahrnehmung<br />

einer Arbeit kommen die Soft -<br />

skills zum Tragen, und die Fachkompetenz<br />

kann ausgebaut werden.“ Çifçi<br />

möchte daher jungen Menschen den<br />

Weg zu den Entscheidern ebnen und<br />

die gesellschaftliche Vernetzung tatkräftig<br />

unterstützen. ■<br />

Qualifikationsstruktur der ausländischen Bevölkerung im<br />

Jahr 2000 im Ländervergleich<br />

Quelle:<br />

IAB-Kurzbericht 1/2008<br />

7


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat<br />

Sie sind Handwerksmeister, Mittelständ -<br />

ler und erfolgreicher Unternehmensgründer.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Ich wollte schon immer Handwerker<br />

werden und habe ursprünglich Feinme<br />

chaniker gelernt. Wegen eines Ingenieurstudiums<br />

kehrte ich nach <strong>Hamburg</strong><br />

zurück und finanzierte meine Aus -<br />

bildung, indem ich in die Gebäude rei -<br />

nigung ging. Da konnte man wunderbar<br />

von fünf bis acht Uhr arbeiten und<br />

danach zur Schule gehen. Als meine<br />

Mutter früh verstarb, nahm das Le ben<br />

jedoch eine Wende, und die Arbeit in der<br />

Gebäudereinigung verdrängte das In -<br />

genieurstudium. Anschließend studier -<br />

te ich Betriebswirtschaft und gründete<br />

den eigenen Betrieb in <strong>Hamburg</strong>.<br />

Später übernahm ich den Familienbetrieb<br />

in Wien – daher sind wir im Norden<br />

Deutschlands und in Wien vertreten.<br />

Heute arbeiten 16 Firmen für uns,<br />

von der Softwareentwicklung über ein<br />

Schulungszentrum bis eben zur Gebäudereinigung.<br />

Was waren die Wendepunkte in Ihrer<br />

unternehmerischen Laufbahn?<br />

Die größte Schwierigkeit bei einer Firmengründung<br />

ist, dass sie ohne Referenzen<br />

keinen Kunden bekommen, und<br />

ohne Kunden haben sie keine Referenzen.<br />

Damit ist es schwer, in einen Markt<br />

hinein zu kommen. Ein Manager bei<br />

Siemens gab mir die erste Chance. Ein<br />

mutiger Mensch, wie man ihn heute<br />

selten findet; denn heute sichert sich<br />

jeder lieber dutzendfach ab. Für mich<br />

war das ein wichtiger Wendepunkt.<br />

Was ist Ihre unternehmerische Vision,<br />

worüber sprechen wir in 10 Jahren?<br />

Unsere Führungsmannschaft hat sich<br />

schon vor fünf Jahren Gedanken ge -<br />

macht, wohin Mittelstand und Handwerk<br />

gehen. Wir kamen zu dem Schluss,<br />

8<br />

INTERVIEW<br />

Mit über 15.000 Betrieben ist das Handwerk eine tragende Säule des <strong>Hamburg</strong>er<br />

Mittelstands. Sie sorgen für Lebensqualität und sind ein bedeutender Wirtschafts -<br />

faktor. Was verbindet Handwerk und Soziale Marktwirtschaft? Wie schwer ist es,<br />

ein Unternehmen zu gründen? Was tut die Politik für die vielen, oft sehr kleinen<br />

Betriebe? Im Rahmen unserer Reihe „Der Mittelstand – Deutschlands Rückgrat“<br />

sprachen wir mit Josef Katzer, Gründer und Geschäftsführer der Gebäude reini -<br />

gungsfirma Katzer GmbH und Präsident der <strong>Hamburg</strong>er Handwerkskammer.<br />

Katharina Ulmer im Gespräch mit Josef Katzer<br />

dass es viel mehr aus einer Hand geben<br />

muss. Wenn der Kunde einen Flur ge -<br />

strichen haben will, dann möchte er,<br />

dass auch gleichzeitig die Steckdose<br />

gewechselt und die Lampe erneuert<br />

wird. Auf unser Unternehmen bezogen,<br />

haben wir daher das klare Ziel: Alles,<br />

was handwerksbezogen mit Immobilien<br />

zu tun hat, möchten wir abdecken.<br />

Was treibt Sie, sich immer wieder neben<br />

der beruflichen, auch der ehrenamtlichen<br />

Verantwortung zu stellen?<br />

Menschen, die Verantwortung übernehmen,<br />

sind die Basis unserer Gesellschaft.<br />

Das fängt nicht erst beim Prä -<br />

sidenten der Handwerkskammer an,<br />

sondern bei der Freiwilligen Feuerwehr,<br />

beim Roten Kreuz, beim Sport. Für mich<br />

ist es zwar auch die Dankbarkeit, in un -<br />

serer Gesellschaft leben zu dürfen, Ge -<br />

schäfte machen zu können und Wohl -<br />

stand zu erleben. Vor allem aber ist es<br />

die Überzeugung, dass Gesellschaft nur<br />

dann funktioniert, wenn viele bereit<br />

sind, sich einzubringen. Insofern ist es<br />

nicht die Frage was treibt, sondern<br />

Engagement ist eine Selbstverständlichkeit.<br />

Für Ludwig Erhard war Soziale Marktwirtschaft<br />

vor allem eine geistige Haltung.<br />

Wie stehen Sie heute als Unternehmer<br />

dazu?<br />

Ich sage es an jeder Stelle, wo ich die<br />

Chance habe, fürs Handwerk zu sprechen:<br />

Handwerk, das ist eine Lebens -<br />

einstellung. Das ist die Art, wie man die<br />

Dinge betrachtet und eben nicht die<br />

Frage nach der maximalen Rendite.<br />

Man geht in eine Lehre, bekommt viel<br />

Wissen in einem bestimmten Gebiet,<br />

wird Meister, macht sich selbständig<br />

und will damit Erfolg haben. Aber nicht,<br />

weil man fragt, wo verdiene ich am<br />

meisten. Renditedenken müssen wir im<br />

Handwerk immer erst wieder einbringen,<br />

denn viele Handwerker wollen einfach<br />

nur das machen, worin sie Erfüllung<br />

finden. <strong>Und</strong> genau das ist geistige<br />

Haltung im Erhardschen Sinn.<br />

Welche Veränderung in der Haltung<br />

unserer Politiker wünschen Sie sich?<br />

Ich wünsche mir, dass Mittelstand und<br />

Handwerk als die Rohdiamanten er -<br />

kannt werden, die sie sind – und das<br />

nicht nur in Krisenzeiten. Da lobt jeder<br />

den Mittelstand, aber sobald es uns<br />

besser geht, gerät das wieder in den<br />

Hintergrund. Es mag leichter sein, in<br />

einem Großunternehmen gleichzeitig<br />

100.000 Menschen anzusprechen, als<br />

sich mit vielen kleinen Betrieben auseinander<br />

zu setzen. Aber das ist wichtig,<br />

denn 80 Prozent der Beschäftigten<br />

arbeiten im Mittelstand, und Mittelstand<br />

und Handwerk sind lokal orientiert.<br />

Mein Schlosser an der Ecke schafft<br />

hier bei uns Werte und Arbeitsplätze.<br />

Ich wünsche mir, dass man in der Politik<br />

so denkt, wie Handwerk denkt: solide,<br />

langfristig, qualitätsorientiert und<br />

nachhaltig.<br />

Katharina Ulmer


ADVERTORIAL<br />

Positive Entwicklung<br />

des Immobilienstandortes<br />

<strong>Hamburg</strong><br />

Mit dem Titel „European Green Capital“<br />

wird in diesem Jahr nicht nur das<br />

Engagement der Hansestadt für eine<br />

ökologische Stadtentwicklung belohnt,<br />

sondern auch unterstrichen, dass der<br />

<strong>Hamburg</strong>er Immobilienmarkt eine Vorreiterrolle<br />

bei der Anzahl von Green<br />

Buildings in Deutschland einnimmt.<br />

Eine vorausschauende Stadtentwicklung<br />

zeigt sich beim Vorzeigeprojekt<br />

HafenCity mit seinen bereits fertigen<br />

und in jeder Hinsicht beeindruckenden<br />

Neubauten.<br />

Das bereits im Jahre 2009 in Betrieb<br />

genommene Unilever-Haus am Strandkai<br />

(Hafencity) nimmt da mit einer<br />

ganzheitlichen, nachhaltigen Architektur<br />

schon jetzt eine Sonderstellung ein.<br />

Weiteren Projekten sollte dieser Neubau<br />

zum Maß aller Dinge werden und<br />

abgesehen vom exzellenten Standort,<br />

neue Richtlinien setzen.<br />

Die Qualität der Nachhaltigkeit von<br />

Immobilien wird seit einigen Jahren<br />

mit Hilfe von Zertifizierungssystemen<br />

bewertet. In Deutschland am stärksten<br />

vertreten sind das DGNB (Deutsches<br />

Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen), das<br />

amerikanische LEED sowie das britische<br />

BREEAM. <strong>Hamburg</strong> stellt auch hier seine<br />

Vorreiterrolle als „Green Capital <strong>2011</strong>“<br />

unter Beweis, da für die Projektentwicklungen<br />

in der HafenCity ein eigenes<br />

lokales Nachhaltigkeitslabel („Nachhaltigkeit<br />

am Bau“) entwickelt wurde<br />

und bei der Bewertung der dort erstellten<br />

Neubauten verwendet wird. Somit<br />

ist es nicht verwunderlich, dass sich<br />

nach einer Analyse von BNP Paribas<br />

Real Estate Consult in keiner anderen<br />

deutschen Stadt so viele zertifizierte<br />

„Green Buildings“ befinden wie in der<br />

Hansestadt.<br />

In der HafenCity wurden seit 2007<br />

neun Projekte nach dem lokalen Label<br />

zertifiziert beziehungsweise vorzertifiziert.<br />

Dazu gehören etwa das mehrfach<br />

ausgezeichnete Unilever-Gebäude, die<br />

Katharinen-Schule, das Centurion-Ge -<br />

schäftshaus, das Objekt der NIDUS-Bau-<br />

Die neue Unilever-<br />

Zentrale direkt am<br />

Wasser bereichert das<br />

<strong>Hamburg</strong>er Stadtbild<br />

gemeinschaft am Elbtorquartier, die<br />

geplante HafenCity-Universität und die<br />

im Bau befindliche Spiegel-Zentrale auf<br />

der Ericus-Spitze.<br />

Weitere jüngst in der HafenCity hinzugekommene<br />

Projektplanungen sind<br />

die neue Greenpeace-Zentrale und das<br />

Ökumenische Forum, das an der Shanghai-Allee<br />

entstehen wird. Ergänzt werden<br />

soll das neue Stadtquartier am<br />

Hafen mit den Green Buildings des<br />

Musikerhauses der Bürgerstadt-Baugemeinschaft<br />

sowie mehreren Wohngebäuden<br />

am Lohsepark, Überseequartier,<br />

Strandkai und Sandtorpark.<br />

Im gesamten <strong>Hamburg</strong>er Stadtgebiet<br />

wurden nach Untersuchungen von<br />

BNP Paribas Real Estate über 600.000<br />

m² Bruttogeschossfläche (BGF) nach<br />

den Nachhaltigkeitszertifikaten DGNB,<br />

LEED und HafenCity-Label erstellt oder<br />

befinden sich in Bau. Zu den 15 in der<br />

Hansestadt nach DGNB zertifizierten<br />

oder vorzertifizierten Objekten zählen<br />

beispielsweise der östlich vom Hauptbahnhof<br />

geplante Gebäudekomplex<br />

Hanse-Cube und das derzeit im Bau<br />

befindliche Opern-Plaza an der Dammtorstraße.<br />

Außerhalb des Wallrings befinden<br />

sich zertifizierte Objekte wie das Hanse-Atrium<br />

in der City Süd. Das Emporio,<br />

das vollständig zu sanierende und zu<br />

erweiternde ehemalige Unilever-Hochhaus<br />

in der Neustadt von Union Investment<br />

Real Estate, wird ebenfalls nach<br />

DGNB zertifiziert und ist damit das bislang<br />

einzige kernsanierte Hochhaus der<br />

Stadt. Zusätzlich wird hier das amerikanische<br />

LEED-Zertifikat angestrebt.<br />

Weitere Objekte mit der bisher selten<br />

gewählten Doppelzertifizierung sind<br />

das Commercial Center HafenCity, das<br />

Ericus Tor (beide DGNB- und HafenCity-<br />

Label) und das Lindley-Carre (LEED und<br />

BREEAM).<br />

Zertifizierte Gebäude haben eine<br />

bessere Vermarktungschance bei der<br />

Suche nach Mietern. Im Rahmen ihrer<br />

Corporate Social Responsibility (CSR)<br />

wollen immer mehr Mieter nur noch<br />

Flächen anmieten, die zertifiziert sind.<br />

Neben diesem Imagegewinn für die<br />

Mieter haben amerikanische Studien<br />

nachgewiesen, dass aufgrund der Verwendung<br />

von umweltverträglichen<br />

Bau stoffen und des nutzerfreundlichen<br />

Arbeitsumfelds eine Erhöhung der Mitarbeiterproduktivität,<br />

eine geringere<br />

Mitarbeiterfluktuation und ein niedrigerer<br />

Krankenstand erreicht werden.<br />

Ebenfalls zeigen diese Studien, dass<br />

die verbesserte ökologische, ökonomische<br />

und soziokulturelle Qualität der<br />

nachhaltigen Immobilie eine höhere<br />

Vermietungsquote und eine schnellere<br />

Wiedervermietungsquote mit sich<br />

bringt. Diese auch für Deutschland zu<br />

erwartende Entwicklung führt aus<br />

Sicht von BNP Paribas Real Estate zu -<br />

künftig auch zu einer stärkeren Differenzierung<br />

auf dem <strong>Hamburg</strong>er Immobilienmarkt.<br />

Somit werden nicht zertifizierte<br />

Gebäude im Wettbewerb mit<br />

zertifizierten Objekten unter Druck ge -<br />

raten, ein höheres Leerstandsrisiko aufweisen<br />

und gegebenenfalls Preisabschläge<br />

hinnehmen müssen. Mit der<br />

wachsenden Anzahl von Green Buildings<br />

sorgt <strong>Hamburg</strong> als „European<br />

Green Capital“ im Immobilienmarkt für<br />

eine positive Bilanz.<br />

9


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Mit Klimaschutz den Tiefschlaf bekämpfen<br />

Neujahrsempfang am 16. Januar <strong>2011</strong><br />

mit Bürgermeister Christoph Ahlhaus<br />

Als Christoph Ahlhaus Mitte Januar auf<br />

dem traditionellen Neujahrsempfang<br />

des Wirtschaftsrates in den Räumen<br />

der HypoVereinsbank sprach, blickte er<br />

noch zuversichtlich auf den Wahltermin:<br />

Niemand wolle zu den Verhältnissen<br />

zurück, die herrschten, bevor die<br />

CDU 2001 die Regierung übernommen<br />

habe. Niemand wolle, dass die Schöne<br />

wieder in ihren vielzitierten tiefen<br />

Schlaf versinke, rief der Bürgermeister<br />

den über 550 Unternehmern zu, die<br />

sich zu der Veranstaltung angemeldet<br />

hatten.<br />

Ahlhaus lobte die positive Grundstimmung,<br />

die von dem Empfang ausgehe<br />

und unterstrich, dass man in Deutschland<br />

wie auch in <strong>Hamburg</strong> allen Grund<br />

habe, optimistisch auf das neue Jahr zu<br />

blicken. Der CDU-geführte Senat habe<br />

die Rahmenbedingungen richtig ge -<br />

setzt, die Unternehmer hätten die richtigen<br />

Weichen gestellt. Ähnlich hoffnungsvoll<br />

bewertete auch Lutz Diederichs,<br />

Mitglied des Vorstands der Hypo-<br />

Vereinsbank, in seinem Grußwort die<br />

Situation. Wie viele andere Städte habe<br />

10<br />

Matthias Leutke,<br />

Christoph Ahlhaus,<br />

Gastgeber<br />

Lutz Diederichs<br />

<strong>Hamburg</strong> zwar noch einiges an Arbeit<br />

vor sich – etwa im Bildungsbereich oder<br />

im Haushalt – es sei aber auf einem<br />

guten Weg: „Man spürt, dass die <strong>Hamburg</strong>er<br />

an sich und ihre Stadt glauben“,<br />

attestierte der in München ansässige<br />

Gastgeber den Unternehmern, „sie<br />

setzen sich für ihre Interessen ein und<br />

Tjark H. und Marianne Woydt<br />

gestalten die Zukunft ihrer Stadt entscheidend<br />

mit“.<br />

Für den Bürgermeister lag der<br />

Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft<br />

im Bereich der Erneuerbaren Energien.<br />

Er wolle <strong>Hamburg</strong> zu einem „Silicon<br />

Valley der Umwelttechnologie“ ma chen.


Damit unterstrich er seine Absicht,<br />

an der – schon vor dem Beginn der<br />

schwarz- grünen Koalition eingeleiteten<br />

– Versöhnung von Ökologie und Ökonomie<br />

festzuhalten. Für Unternehmen<br />

aus diesem Bereich entwickle sich die<br />

Hansestadt immer mehr zum Standort<br />

Nummer eins, neben Klein- und Mittelständlern<br />

zunehmend auch für große<br />

Konzerne wie etwa Siemens.<br />

Vom Titel „Europäische Umwelthauptstadt<br />

<strong>2011</strong>“ werde <strong>Hamburg</strong> in erheblichem<br />

Maße profitieren. So könne<br />

die Stadt die Aufmerksamkeit und das<br />

Interesse der großen Wachstumsregionen<br />

der Welt für sich nutzen, um sich<br />

erfolgreich in dieser Zukunftsbranche<br />

zu positionieren.<br />

Pieter und Andrea Wasmuth<br />

Ahlhaus teilte die Ansicht des Landesvorsitzenden,<br />

dass Umweltpolitik<br />

auf Angebote statt auf Verbote setzen<br />

müsse. Matthias Leutke hatte zuvor<br />

gefordert, das Kalkül derjenigen zu<br />

berücksichtigen, die die notwendigen<br />

Investitionsentscheidungen für einen<br />

verbesserten Klimaschutz zu treffen<br />

hätten: „Politik muss sich in die Rolle<br />

des Immobilienbesitzers, des Fahrzeug -<br />

verkäufers, des mittelständischen Un -<br />

ter nehmers hineinversetzen. Eine intelligente<br />

Umweltpolitik orientiert sich an<br />

deren – legitimen – ökonomischen<br />

Interessen und nutzt diese geschickt,<br />

um den Schutz der Umwelt voranzubringen.“<br />

Ahlhaus erinnerte daran, dass <strong>Hamburg</strong><br />

nicht nur über eine vielfältige<br />

Dienstleistungslandschaft verfüge, sondern<br />

auch ein wichtiger Standort für<br />

das produzierende Gewerbe sei. Der<br />

Ausdruck „Industriestandort“ müsse<br />

Cornelia Schroeder-Piller und<br />

Michael Piller<br />

wieder in den Mund genommen werden<br />

dürfen. Industrieansiedlungen<br />

führ ten nicht nur zu Schwierigkeiten<br />

und Zielkonflikten in der Umweltpolitik,<br />

sondern könnten auch einen aktiven<br />

Beitrag zum Klimaschutz leisten:<br />

Würden mehr Produkte in der Region<br />

hergestellt, von der aus sie in alle Welt<br />

verschifft würden, würden die Transportwege<br />

verkürzt und damit erhebliche<br />

Mengen von CO 2 eingespart.<br />

Mit Blick auf Stuttgart 21 warnte<br />

Ahlhaus vor überprofessionalisierten<br />

Daniel Stricker,<br />

Dirk Ullrich Naumann<br />

zu Grünberg, Florian Eilken,<br />

Fabian Temme,<br />

Christian Scheuerl (v.l.)<br />

Matthias Leutke und<br />

Dr. Klaus-Jürgen Juhnke<br />

und bürokratisierten Planungsprozessen,<br />

die Deutschland schon jetzt in<br />

seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

zurückfallen ließen. Bürgerbeteiligung<br />

sei notwendig, sie dürfe<br />

jedoch nicht dazu führen, dass Einzelne<br />

ihre Interessen über die des Gemeinwesens<br />

und seine Zukunftsfähigkeit<br />

stellten.<br />

Als Umwelthauptstadt habe <strong>Hamburg</strong><br />

große Chancen, seine bedeutende<br />

Rolle in einer zentralen Wachstums-<br />

Beatrice und Conrad Seiffert<br />

branche weiter auszubauen. Diese<br />

Chan cen gelte es zu nutzen und nicht,<br />

wie viele andere Herausforderungen<br />

der letzten 30 bis 40 Jahre, zu ver -<br />

schlafen. CA<br />

11


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Die europäische Verschuldung und die Krise<br />

Ausblick auf die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte 2010/<strong>2011</strong><br />

Mittagsveranstaltung am 07. Dezember mit Thorsten Weinelt,<br />

Chefstratege und Leiter Research der UniCredit Bank AG, München<br />

Thorsten Weinelt: „Schrumpft die EU zur Transfer- und Haftungsgemeinschaft?“<br />

Anders als auf dem Höhepunkt der<br />

Wirtschaftskrise befürchtet, erholte<br />

sich die deutsche Wirtschaft schnell.<br />

2010 konnte mit 3,6 Prozent der größte<br />

Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) seit der Wiedervereinigung verzeichnet<br />

werden. Die Bundesregierung<br />

sieht die Wirtschaft auf einem „soliden<br />

Wachstumspfad“ und erwartet <strong>2011</strong><br />

einen Anstieg des BIP um 2,3 Prozent.<br />

Auch Thorsten Weinelt rechnet mit<br />

einem Zuwachs. Die globale Nachfrage<br />

– insbesondere aus den wachstumsstarken<br />

Schwellenländern – werde weiter<br />

boomen. Gestützt wird diese starke<br />

Position durch eine Zunahme des privaten<br />

Konsums und der Investitionen.<br />

Sorgen bereitet die Staatsverschuldung.<br />

Sie schränkt die Handlungsspiel -<br />

räume der öffentlichen Haushalte ein<br />

und brachte einige Länder in die Nähe<br />

des Bankrotts. Im Frühjahr 2010 spannte<br />

die Europäische Union deshalb einen<br />

750 Milliarden Euro großen Rettungsschirm<br />

über die strauchelnden Länder<br />

und konnte damit die Finanzmärkte für<br />

kurze Zeit beruhigen. Die European<br />

Financial Stability Facility (EFSF), garantiert<br />

durch die übrigen Euro-Staaten,<br />

der European Financial Stability Mecha-<br />

12<br />

nism (EFSM), garantiert durch den EU-<br />

Haushalt und der Internationale Wäh -<br />

rungsfonds (IMF) können seither Staaten<br />

in Not Kredite gewähren.<br />

Damit sei das Problem jedoch nicht<br />

gelöst, betonte Weinelt. Vielmehr hätten<br />

sich die Regierungen lediglich Zeit<br />

gekauft, um den betroffenen Staaten<br />

Thorsten Weinelt,<br />

Harald Boberg,<br />

Peter Hähner (v.l.)<br />

Luft zur Einleitung der notwendigen<br />

Reformen zu verschaffen. Die Staatsausgaben<br />

müssten massiv gesenkt, die<br />

Arbeitsmärkte reformiert, der Dienstleistungssektor<br />

liberalisiert werden.<br />

Den dringenden Handlungsbedarf, der<br />

durch Regierungswechsel gefährdet<br />

werden könne, zeigte der Volkswirt am<br />

Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, der<br />

sich in den Peripherie-Staaten am mas-<br />

siven Einbruch der Exporte bemerkbar<br />

mache: In Griechenland seien die Lohnstückkosten<br />

seit dem Beginn der Wäh -<br />

rungsunion um 40 Prozent gestiegen.<br />

Auch Spanien habe sich aus dem Weltmarkt<br />

regelrecht „herausgepreist“.<br />

Deutschland konnte sich unterdessen<br />

zur europäischen Konjunkturlokomotive<br />

entwickeln.<br />

Dennoch bleibt es von der Euro-<br />

Krise nicht verschont, exportiert die<br />

deutsche Wirtschaft doch fast die Hälfte<br />

ihrer Produkte in die Länder der Eurozone.<br />

Scheitere der Euro, scheitere Europa,<br />

warnte die Bundeskanzlerin in einer<br />

Regierungserklärung im Mai 2010. Die<br />

Krise des Euro sei „die größte Be wäh -<br />

rungsprobe, die Europa seit der Unterzeichnung<br />

der Römischen Verträge im<br />

Jahre 1957“ zu bestehen habe. Weinelt<br />

teilte die Ansicht Merkels. Mit den Maßnahmen,<br />

die <strong>2011</strong> beschlossen würden,<br />

entscheide sich, ob die Europäische<br />

Union erhalten bleibe oder zu einer<br />

Transfer- und Haftungsgemeinschaft<br />

schrumpfe. Weinelt bezweifelte, dass<br />

die Staats- und Regierungschefs der 27<br />

Euro-Staaten auf ihrem Gipfel Ende<br />

März den von ihm geforderten Stabilitätspakt<br />

„mit Biss“ verabschieden. Tat -<br />

sächlich beschloss der Europäische Rat,<br />

einen dauerhaften Krisenmechanismus,<br />

den sogenannten Europäischen<br />

Stabilisierungsmechanismus (ESM),<br />

ein zurichten. Er soll den 2013 auslaufenden<br />

Rettungsschirm ablösen und


ähnlich funktionieren: vorrübergehender<br />

Beistand wird auf Basis eines Sanierungsprogramms<br />

gewährt, wobei auch<br />

die Beteiligung privater Gläubiger vorgesehen<br />

ist. Die Kreditvergabe-Kapazität<br />

beträgt 500 Milliarden Euro. Abgesichert<br />

wird der ESM durch ein Eigenkapital<br />

von 700 Milliarden Euro, hiervon<br />

werden die Euro-Staaten 80 Milliarden<br />

Euro einzahlen, die restlichen 620<br />

Milliarden kann der ESM bei Bedarf von<br />

ihnen einfordern (auf Deutschland entfallen<br />

22 Milliarden Euro, weitere 168<br />

Milliarden muss es an Garantien hinterlegen).<br />

Inhaltliche Fragen sind weiterhin<br />

Gegenstand heftiger politischer Diskussionen.<br />

Auch der Wirtschaftsrat hat-<br />

Dr. Werdermann<br />

mit dem neuen<br />

Landesgeschäftsführer,<br />

Conrad<br />

Seiffert<br />

Thomas Böcher und<br />

Christian Drake (v.l.)<br />

te im Vorfeld mehrfach Position bezogen:<br />

Ohne die Einigung auf konkrete<br />

Verpflichtungen, warnte der Präsident<br />

Professor Lauk, werde sowohl für die<br />

Geber- als auch für die Nehmerländer<br />

der Transferunion Tür und Tor geöffnet.<br />

Es gibt sogar Stimmen, die schwerwie-<br />

gende Konstruktionsfehler in der Eurozone<br />

sehen und eine grundsätzliche<br />

Neuausrichtung fordern. So werden ein<br />

anreizgerechtes Umschuldungsverfahren<br />

vorgeschlagen, der Ausbau eines<br />

fiskalischen Umverteilungssystems<br />

Erika Andreß und Sven Jarmuth<br />

zwischen den Mitgliedern oder gar eine<br />

Redimensionierung, bei der die am<br />

wenigsten konvergenten Länder die<br />

Eurozone verlassen müssen.<br />

Unter den nationalen Aktienmärkten<br />

der Eurozone sei der deutsche Aktienmarkt<br />

zu bevorzugen, empfahl Weinelt<br />

abschließend in seinem Ausblick<br />

auf die Finanzmärkte <strong>2011</strong>. Vor allem im<br />

Vergleich zu den europäischen Peripherie-Staaten<br />

weise er den stabilsten<br />

Gewinntrend auf. Den Dax sah er <strong>2011</strong><br />

bei 7.500 Punkten, den Dollar-Kurs bei<br />

1,40 Euro. CA<br />

13


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Datenklau und Cyber-Mobbing<br />

POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 17. Dezember 2010<br />

im Hotel Steigenberger mit Prof. Dr. Johannes Caspar,<br />

<strong>Hamburg</strong>ischer Beauftragter für Datenschutz<br />

und Informationsfreiheit<br />

Professor Caspar stellt den Datenschutz<br />

vor. Schon wegen seiner Vielfalt kann<br />

das Referat nur wenige Bereiche durchleuchten.<br />

Der Datenschutz übernimmt<br />

eine Rolle in der Kommunikation von<br />

Bürger zu Bürger und verändert die<br />

digitale Gesellschaft: Daten als Handelsware?<br />

Datenklau und Cyber-Mobbing<br />

verunsichern<br />

Die Nachrichten lassen aufhorchen:<br />

Hacker erpressen Konzerne, Festplatten<br />

geraten als sog. Datenmüll in fremde<br />

Hände, Kundendaten an (unbefugte)<br />

Dritte, und wir selbst sind betroffen<br />

vom Datenklau am Bankautomaten.<br />

Störungen im Datenverkehr gehören<br />

zum Kerngeschäft der Hackerzunft. In -<br />

for mation, Aufklärung und Panik liegen<br />

oft nur einen einzigen Mausklick<br />

auseinander – in der Politik, in der Wirtschaft<br />

und im Privaten<br />

Zugriff durch Unbefugte<br />

Der Übergang vom ursprünglichen<br />

Spieltrieb mit Lötkolben und Programmierhandbuch<br />

bis zu unberechenbaren<br />

Cyberkriegern ist unscharf – bleibt eine<br />

Matthias Lischke: „Gibt es in den<br />

Bundesländern, z.B. <strong>Hamburg</strong> und<br />

Baden-Württemberg, unterschiedliche<br />

Kriterien bei der Vidoüberwachung?“<br />

permanente Gefahr und lehrt uns das<br />

Fürchten. Zahlreiche Datenpannen und<br />

Missbräuche, derentwegen Firmen in<br />

die Öffentlichkeit gerieten, dokumen-<br />

14<br />

Prof. Dr. Johannes Caspar,<br />

Ehrhard J. Heine, Matthias<br />

Leutke, Matthias Lischke,<br />

Falk Führer (v.l.)<br />

tieren das erschreckende Defizit beim<br />

Datenschutz und seiner Zuverlässigkeit<br />

im privaten und öffentlichen Bereich.<br />

Die Digitalisierung entwickelte sich<br />

rasend schnell – doch der Datenschutz<br />

hinkt hinterher. Wirkungsvolle Über-<br />

Die Angst vor Datenklau ist<br />

berechtigt: Laut Schätzung einer<br />

Studie der Lüneburger Leuphana<br />

Universität beträgt der jährliche<br />

Schaden durch Wirtschaftsspionage<br />

bis zu 50 Milliarden Euro.<br />

wachungstechnologien in dem immer<br />

weiter wachsenden Markt sind ge -<br />

fragt. Das rasante Tempo von Daten -<br />

über tragungen und die hohe Anforderung<br />

an eine zuverlässige Datensicherheit<br />

erfordern dringend praxisgerechte<br />

Lösungen.<br />

Für die Datenschutzbehörde – zu -<br />

ständig sind die Bundesländer – ist der<br />

IT-Markt eine ständige Herausforderung.<br />

In der Hansestadt ist der <strong>Hamburg</strong>ische<br />

Beauftragte für Datenschutz<br />

und Informationsfreiheit<br />

für die Kontrolle<br />

und Überwachung zu -<br />

ständig. Gleichzeitig ist<br />

er Dienstleistungs- und<br />

Servicebetrieb und sorgt<br />

für die Durchsetzung unserer Grundrechte.<br />

Dazu ge hört auch die Bearbeitung<br />

„öffentlicher“ und „nichtöffentlicher“<br />

Eingaben. „In den letzten Jahren“,<br />

so der <strong>Hamburg</strong>er Datenschutzbeauf-<br />

13 Prozent der<br />

Internetnutzer ist es egal<br />

was mit ihren Daten<br />

passiert<br />

tragte Prof. Dr. Johannes Caspar, „ist die<br />

Anzahl der Eingaben kontinuierlich<br />

gestiegen“. Betrafen in den 90er Jahren<br />

noch 43 Prozent den nichtöffentlichen<br />

Bereich, so machten im Jahr 2009<br />

diese Eingaben bereits 80 Prozent aus.<br />

Jede Beschwerde, jede Bitte, jede Anfrage<br />

vom Bürger muss schriftlich bearbeitet<br />

werden.<br />

Datenschutzbeauftragte bestellen<br />

Eine Schlüsselrolle für die Stärkung der<br />

Eigenverantwortlichkeit datenverarbeitender<br />

Stellen innerhalb der Betriebe<br />

kommt den nach dem Bundesdaten -<br />

schutzgesetz zu bestellenden betrieblichen<br />

Datenschutzbeauftragten zu.<br />

Diese werden künftig stärker als Partner<br />

der Behörde im Bemühen um einen<br />

effizienten Datenschutz einbezogen.<br />

Derzeit ist man von einem präventiven<br />

Datenschutzmanagement im<br />

Dienst von Kunden und Verbrauchern<br />

noch weit entfernt. Das unternehmerische<br />

Denken und Handeln ist erheblich<br />

zu verbessern, und das Management<br />

muss mehr Verantwortung<br />

übernehmen. Hier<br />

kommt dem Daten -<br />

schutz beauftragten<br />

eine Schlüsselrolle zu.<br />

Neben der Möglichkeit<br />

des betriebsinternen Clearings durch<br />

eine tech nische und organisatorische<br />

Schwachstellenanalyse erhalten Betriebe<br />

die Möglichkeit, rechtliche Maßnahmen<br />

der Aufsichtsbehörde rechtzeitig


abzuwenden und damit auch mögliche<br />

Bußgeld sanktionen zu vermeiden.<br />

Das Konzept <strong>Hamburg</strong>er Datenschutz<br />

2010 sieht drei sich gegenseitig<br />

ergänzende gleichberechtigte Module<br />

vor. Zwei der Konzepte beruhen auf<br />

der Aktivierung der Kompetenzen zur<br />

Selbst steuerung und richten sich in<br />

erster Linie an die Akteure.<br />

Das dritte Modul setzt auf die hierarchische<br />

Steuerungsebene des Rechts,<br />

ohne die ein Rechtsvollzug nicht ge -<br />

währleistet werden kann.<br />

Digitalisierung wird zur<br />

Bildungsaufgabe<br />

Unter dem Motto „Meine Daten kriegt<br />

ihr nicht!“ sensibilisiert die im letzten<br />

Jahr gestartete Schulaktion den Nachwuchs.<br />

Damit Jugendliche mit ihren<br />

Daten eigenverantwortlich umgehen<br />

können, müssen sie ein Bewusstsein für<br />

die zahlreichen Risiken und Nachteile<br />

Das Unternehmen Ernst & Young in<br />

<strong>Hamburg</strong> engagiert sich seit Jahren als<br />

Förderer für Kunst und Kultur. Mit der<br />

Unterstützung der <strong>Hamburg</strong>er Kunsthalle<br />

und der exklusiven Förderung der<br />

jährlichen Ausstellungsreihe „Zeitge -<br />

nössische Kunst“ in der Galerie der<br />

Gegenwart der <strong>Hamburg</strong>er Kunsthalle<br />

bekennt sich das Unternehmen ausdrücklich<br />

zu der Stadt und zum Kulturstandort<br />

<strong>Hamburg</strong>. In diesem Zy -<br />

klus präsentiert die Galerie einmal im<br />

Jahr für mehrere Monate Werke eines<br />

international bedeutenden Künstlers.<br />

Ihre Einzigartigkeit gewinnt die Reihe<br />

dadurch, dass die Künstler die Ausstellungen<br />

selbst konzipieren und speziell<br />

eigene Werke dafür schaffen.<br />

Anlässlich der 5. Phototriennale in <strong>Hamburg</strong><br />

zeigt die <strong>Hamburg</strong>er Kunsthalle<br />

in diesem Jahr die Ausstellung „Roni<br />

Horn. Photographien“. Die New Yorker<br />

Künstlerin Roni Horn gehört mit ihren<br />

Serien von Photographien, Zeichnungen,<br />

Objekten und Skulpturen zu den<br />

international renommiertesten Künstlerinnen<br />

der Gegenwart. Nach ihren<br />

großen Einzelausstellungen 2009 in<br />

Karl-Josef Mondorf wünscht sich eine<br />

Änderung der Aufgabenteilung und<br />

möchte die Prävention mehr in die Verantwortung<br />

der Unternehmen verlagern<br />

entwickeln. Der miss -<br />

bräuchlichen Da ten ver -<br />

wendung gerade in dieser<br />

Altersgruppe – z.B.<br />

Cyber-Mobbing und Cyber-Grooming –<br />

muss entgegengewirkt wer den. Um<br />

einen sicheren Einstieg und Aufenthalt<br />

in der virtuellen Welt zu garantieren,<br />

sind Schulbehörde und andere staatli-<br />

der Tate Modern in London und im<br />

Whitney-Museum in New York sind ihre<br />

Photographien nun erstmals in einer<br />

Einzelausstellung in Deutschland zu<br />

sehen.<br />

Typisch für Roni Horn ist die Inszenierung<br />

der paarweisen Gegenüberstellung<br />

von Photos oder Objekten. In<br />

vielen ihrer Arbeiten setzt sich die<br />

Künstlerin mit der Vorstellung von<br />

Identität auseinander. Dabei arbeitet<br />

sie meistens in Serien, wie dies bei den<br />

Portraitphotographien You are the<br />

Weather (1994-96) der Fall ist – insgesamt<br />

100 Close-ups von dem Gesicht<br />

einer jungen Frau, die in den heißen<br />

Quellen auf Island badet. Vor dem Hintergrund<br />

des strahlend blauen Wassers<br />

entwickeln die Portraits eine außergewöhnliche<br />

Präsenz, der sich der Betrachter<br />

nicht entziehen kann.<br />

In den Photographien der Serien<br />

Another Water (2000) und Still Water<br />

(1997–99) zeigt die Künstlerin die<br />

Themse im Zentrum Londons. Den Ar -<br />

bei ten sind Kommentare mit Gedanken<br />

über das Wasser beigefügt, durchsetzt<br />

mit literarischen Texten und persönlichen<br />

Beobachtungen zum Fluss. Die<br />

27 Millionen Deutsche<br />

haben ein persönliches<br />

Internetprofil<br />

che Stellen gefragt. Das Pilotprojekt an<br />

einer <strong>Hamburg</strong>er Schule mit einer Art<br />

„Seepferdchen für Drittklässler“ ist<br />

gestartet.<br />

Die Nachbarn sind weiter<br />

In Sachen Datensicherheit liegt der<br />

Standard in Deutschland gegenüber<br />

Großbritannien und Frankreich deutlich<br />

zurück. Dort sind Firmen und Be -<br />

hörden bei der Sicherheitstechnologie<br />

schon viel weiter. Der kriminelle Miss -<br />

brauch von Daten ließe sich einschrän-<br />

ken; denn technisch ist<br />

es keine große Herausforderung.<br />

Es fehlt lediglich<br />

an Aufklärung und<br />

entsprechenden Angeboten.<br />

Die Politik müht sich, der Datennutzung<br />

ein Korsett zu verpassen. Die<br />

Problematik liegt darin, einen Weg<br />

gleichgeltender Gesetze für Deutschland<br />

und Europa durchzusetzen. EJH<br />

KUNST UND KULTUR ADVERTORIAL<br />

Ausstellung „Roni Horn. Photographien“ in der Kunsthalle<br />

Roni Horn (*1955)<br />

You are the Weather (Detail), 1994-1996<br />

© Roni Horn<br />

Verbindung aus Bild und Text bietet ein<br />

unendliches Spektrum an Assoziationen.<br />

Dies ist ganz im Sinne der Künstlerin<br />

Roni Horn: „I want the viewer to<br />

take an active role!“ Neben der technischen<br />

Qualität ist es vor allem die<br />

Ambivalenz zwischen Bedrohung und<br />

Vertrautheit des Wassers, welche die<br />

Faszination von Horns Photographien<br />

ausmacht.<br />

Vom 15. <strong>April</strong> bis zum 24. Juli <strong>2011</strong><br />

präsentiert die Galerie der Gegenwart<br />

insgesamt mehr als 100 Arbeiten der<br />

Künstlerin, darunter Leihgaben aus<br />

zahlreichen in- und ausländischen<br />

Museen.<br />

15


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

16<br />

ZWISCHENRUF<br />

Beim Thema Liebe war er schon im -<br />

mer „die“ Institution. Dr. Sommer<br />

weiß seit 40 Jahren aus erster Hand<br />

Bescheid, wenn es um Liebeslust und<br />

-leid bei jungen Menschen geht. Dabei<br />

hat sich grundsätzlich gar nicht viel<br />

verändert. Nach einer Studie aus dem<br />

Jahr 2009 sehnen sich Jugendliche<br />

noch immer nach Partnerschaft, Nähe<br />

und romantischen Gefühlen.<br />

Neu ist, dass schon zwei von drei Elf-<br />

(!) bis Siebzehnjährigen bereits gewollt<br />

oder ungewollt pornografische Bilder<br />

oder Filme gesehen haben. Ein Drittel<br />

der Elf- bis Achtzehnjährigen kennt<br />

„Soft-Angebote“, wie die Darstellung<br />

nackter Perso nen, Striptease oder<br />

„normalen“ Ge schlechts verkehr. Schon<br />

einer von sechs Jugendlichen hat harte<br />

Pornografie mit Darstellungen von<br />

Sodo mie, Nekrophilie, Verstümmelungen,<br />

Gruppensex oder dem Miss -<br />

brauch von Kindern konsumiert.<br />

Wo? Im Internet. Auf dem Handy/<br />

Smartphone. Auf einschlägigen Web -<br />

sites, in Social Communities, Foren,<br />

Chats und Blogs. 96 Prozent der Ju -<br />

gendlichen haben zuhause Zugang<br />

zum Internet, rund die Hälfte kann<br />

einer anderen Untersuchung zufolge<br />

sogar unbeobachtet und vom eigenen<br />

Zimmer aus surfen. Dabei wird rund<br />

einer von sieben Jugendlichen mindestens<br />

einmal im Internet „angemacht“.<br />

Die meisten Opfer sind zwischen<br />

13 und 15 Jahre alt. Behörden in<br />

der ganzen Welt registrieren seit Jahren<br />

einen rasanten Anstieg beim Be -<br />

Tatort Internet<br />

sitz, der Beschaffung und Verbreitung<br />

von kinderpornografischem Material.<br />

Erwachsene, die über das Internet<br />

Kinder und Ju gendliche kontaktieren,<br />

suchen gezielt nach jungen Menschen,<br />

die sich über Sex unterhalten wollen –<br />

und treffen damit auf ungeheures In -<br />

te resse. Meist sind die Täter das, was<br />

man allgemein als durchaus sozial in -<br />

tegriert bezeichnet: überdurchschnittlich<br />

intelligent, oft mit Universitätsabschluss<br />

und in geregelten Beziehungen<br />

lebend. Sie manipulieren die Jugendli-<br />

chen, indem sie sich deren Neugier und<br />

Unsicherheit in Sachen Sex zunutze<br />

machen, um sie dann zu benutzen und<br />

in kriminelle sexuelle Beziehungen zu<br />

verwickeln. Obwohl die Jugendlichen<br />

meist das (leicht verjüngte) Alter des<br />

Täters kennen, lassen sie sich auf Treffen<br />

ein – freiwillig.<br />

Dabei werden die Jungendlichen<br />

nicht nur Opfer, sondern aus Unwissen<br />

auch Täter. Die wenigsten wissen, dass<br />

das Fotografieren oder Filmen anderer<br />

Personen in peinlichen Situationen –<br />

auf der Schultoilette oder in der Um -<br />

kleidekabine – ein Straftatbestand ist.<br />

Auch das Versenden solcher Dateien<br />

kann unter bestimmten Umständen<br />

geahndet werden.<br />

Bei diesem Thema geht es vorrangig<br />

um unsere Kinder, und es ergeben<br />

sich einige Fragen: Weshalb mutet es<br />

an, dass es mehr um die Täter, als um<br />

die Opfer geht? Weshalb werden solche<br />

Täter aus der Sicherheitsverwahrung<br />

entlassen und gesagt, dass eine Sicherheitsverwahrung<br />

unmenschlich sei?<br />

Eigentlich benötigt unser Land auch<br />

eine Meldepflicht für Sexualtäter (wie<br />

in den USA)! Daran ist nichts Verwerfliches,<br />

und es verstößt auch nicht ge -<br />

gen die Menschenwürde. Die Mehrheit,<br />

und nicht die Minderheit, muss<br />

geschützt werden. Das Internet ist<br />

kein Pranger, sondern Information!<br />

Auch wenn ein vergewaltigtes Kind<br />

(oder auch Frau oder Mann) noch lebt,<br />

ist sein Leben und das der Eltern zerstört!<br />

Das ist Fakt! Es ist schon ein<br />

blanker Hohn, wenn ein Täter „von<br />

Todesangst“ spricht, wie im Fall Mirco.<br />

Was muss eigentlich der kleine Mirco<br />

empfunden haben?<br />

Was ist zu tun? Innocence in Danger<br />

(Schirmherrin und Präsidentin ist<br />

Stephanie zu Guttenberg), seit 1999<br />

eine der aktivsten überregionalen, privatrechtlichen<br />

Organisationen gegen<br />

sexuellen Missbrauch und pornografische<br />

Ausbeutung von Kindern im<br />

Internet, hat viel Erfahrung mit konkreten<br />

Tipps für Kinder und Jugend -<br />

liche, aber auch für Eltern und Lehrer:<br />

ver antwortungsvollen Umgang mit<br />

Handy und Internet einüben, Regeln<br />

vereinbaren, möglichst offen über Sex<br />

und sexuelle Gewalt reden und ein ge -<br />

sundes Misstrauen herstellen. Sprich:<br />

Wenn dir etwas komisch vorkommt,<br />

dann zögere nicht, das einem Erwachsenen<br />

deines Vertrauens zu erzählen.<br />

Bleibt nur zu hoffen, dass unsere<br />

Augen und Ohren dann so offen sind<br />

wie die von Dr. Sommer.<br />

Ludolf von Löwenstern<br />

Der Zwischenruf gibt die Auffassung<br />

des Verfassers wieder.


ADVERTORIAL<br />

Brüssel plant neue<br />

Tabakproduktrichtlinie<br />

Will die Brüsseler EU-Kommission dem<br />

Raucher gänzlich den Spaß verderben?<br />

Die gegenwärtig geltende Tabakproduktrichtlinie<br />

2001/37/EG (EUTPD) wird<br />

derzeit überarbeitet. Die Tabakproduktrichtlinie<br />

regelt die Herstellung,<br />

Aufmachung und den Verkauf von<br />

Tabakerzeugnissen. Die Richtlinie wurde<br />

vom Europäischen Parlament und<br />

dem Rat verabschiedet und 2002 in<br />

Deutschland umgesetzt.<br />

Im September 2010 hat die Kommis sion<br />

ein öffentliches Konsultationsverfahren<br />

eröffnet und bis zum 17. Dezember<br />

wur den alle Bürger der Europäischen<br />

Union aufgerufen, online Stellung zu<br />

den Regulierungsvorschlägen zu nehmen.<br />

Mit 86.000 Antworten wurde ein<br />

Rekord eingestellt: noch nie haben sich<br />

so viele Bürger und Institutionen an<br />

einem Online-Konsultationsverfahren<br />

beteiligt.<br />

Was dürfen die Tabakhersteller<br />

künf tig, und was erwartet den Konsumenten?<br />

EU-Gesundheitskommissar<br />

John Dalli, der Mann aus Malta, möchte<br />

den Rauchern mit einer Fülle von Einzelvorschriften<br />

den blauen Dunst konsequent<br />

verleiden. Dadurch legt er sich<br />

massiv mit den Tabakherstellern und<br />

den Konsumenten an.<br />

Im Gespräch sind z. B. Einheitsverpackungen<br />

(Plain Packs), das Verbot von<br />

offenen Auslagen in Läden und auf Theken<br />

(Display Ban) sowie Schockbilder<br />

auf Packungen. Das geplante Präsen -<br />

tations- und Werbeverbot würde be -<br />

deuten, dass Tabakprodukte nur noch<br />

nicht-sichtbar im Laden platziert sein<br />

dürften. Beim Zigarettenkauf müsste<br />

der Kunde die gewünschte Zigarettenmarke<br />

nennen – der Verkäufer händigt<br />

die Ware dann verdeckt aus. Warnbilder<br />

(Piktogramme) in Packungsgröße<br />

und uni Aufmachung (Einheitsfarbe)<br />

des Packung-Designs würden Norm.<br />

Brüssel möchte ein totales Rauchverbot<br />

in allen öffentlichen Räumen,<br />

Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz.<br />

So wird über die Tabakproduktricht linie<br />

hinaus noch die Einführung eines um -<br />

fassenden Rauchverbotes am Ar beits -<br />

platz diskutiert. Obwohl in Deutsch land<br />

umfassende Rauchverbote in allen Einrichtungen<br />

des Bundes und im öffent -<br />

lichen Nahverkehr gelten und neben Be -<br />

hörden, Dienststellen, Gerichten und<br />

anderen öffentlichen Einrichtungen<br />

auch bundesunmittelbare Körperschaf -<br />

ten, Anstalten und Stiftungen, Bildungsund<br />

Kultureinrichtungen sowie Eisenbahnen,<br />

U- und S-Bahnen, Stra ßen bah -<br />

nen, Busse, Flugzeuge, Taxen und Schiffe<br />

rauchfrei sind, sieht die Europäische<br />

Kommission hier Handlungsbedarf.<br />

Auch in der Kommunikation soll es<br />

Neuigkeiten geben. Eine Service-Hotline<br />

zum Einhaltsgebot der Raucherlust<br />

(Suchtberatung und Ausstieg) soll das<br />

jahrhundertealte Kulturgut Tabak total<br />

verschwinden lassen.<br />

<strong>Und</strong> noch radikaler: Die Weltge -<br />

sundheitsorganisation (WHO) empfiehlt<br />

sogar Telefonattacken auf Raucher!<br />

Engagierte Gesundheitsexperten<br />

sollen die Raucher gezielt zum Aufhören<br />

bringen. Doch der mündige Bürger –<br />

immerhin zahlender Konsument – will<br />

und wird selbst entscheiden, ob gesundheitliche<br />

Risiken den Genuss von Tabakprodukten<br />

vermiesen. Das scheint aus<br />

EU-Sicht völlig unwichtig, die knallharte<br />

Linie heißt „rauchfreies Europa“.<br />

Doch so schnell geht die Zigarette<br />

nicht aus! Aus Sicht der Tabakhersteller<br />

hält man an den alten Werten fest.<br />

Schon jetzt bestehen in ganz Europa<br />

harte Auflagen für den Handel, doch<br />

ein Verbot der Warenpräsentation und<br />

das Aus für die „Zigarette-im-Verkaufsregal“<br />

würde eine Prozesslawine auslösen.<br />

Die Einführung einer Einheitsverpackung<br />

verstößt gegen nationalesund<br />

EU-Recht und würde nicht hingenommen.<br />

Die mühsam erkämpften<br />

Marktanteile haben die Konzerne Un -<br />

summen gekostet, Eigentums- und<br />

Markenrechte garantieren Wertschöpfungen,<br />

auf die kein Unternehmen verzichten<br />

kann. Die Tabakhersteller werden<br />

sich bestehende Markenwerte<br />

nicht durch verschärfte Richtlinien per<br />

Verordnung vernichten lassen.<br />

REGULIERUNG<br />

Strikte Verbote des legalen Handels<br />

würden zudem kräftige Impulse für<br />

den Schwarzmarkt bedeuten und bö -<br />

ten große Chancen für Kriminelle. Im<br />

Übrigen bescherte das Verbot der<br />

Glimmstängel dem Fiskus bisher Einnahmeverluste<br />

in Milliardenhöhe.<br />

Bei Wirtschaftsvertretern stoßen<br />

die EU-Pläne auch auf wenig Gegenliebe.<br />

Dort sieht man keinen Bedarf, das<br />

legale Konsumprodukt Raucherware<br />

noch weiter zu reglementieren. Weitere<br />

Einschränkungen wären ein eklatanter<br />

Verstoß gegen geltendes Grundund<br />

Markenrecht sowie das Recht auf<br />

freien Handel. Auch der Gaststättenverband<br />

(DEHOGA) sieht keinen Handlungsbedarf:<br />

„Eine weitere Verschärfung<br />

der Nichtraucher-Bestimmungen<br />

ist nicht notwendig. Von einem völligen<br />

Rauchverbot wären laut DEHOGA zwar<br />

nur 10 Prozent der rund 190.000 Gaststätten<br />

betroffen, aber gerade die Eckkneipen<br />

und Raucherlounges würde es<br />

ganz hart treffen.“<br />

Die Menschen – speziell die Raucher<br />

– wollen nicht auf gesundheitlich be -<br />

denk liche Genussmittel verzichten!<br />

<strong>Und</strong> CDU-Gesundheitsexperte Jens<br />

Spahn meint zum Thema: „Brüssel soll<br />

sich aus dem Nichtrauchergesetz raushalten!<br />

Wenn es neuer Regelungen<br />

bedarf, werden die in Deutschland diskutiert<br />

und entschieden.“ Dafür bleibt<br />

Zeit bis November <strong>2011</strong>. Danach beraten<br />

die Gremien, bis die Richtlinie 2012 vom<br />

EU-Parlament verabschiedet wird und<br />

die Mitgliedstaaten diese in nationales<br />

Recht übernehmen müssen.<br />

Alle diskutierten Maßnahmen stellen<br />

einen beispiellosen Dammbruch in<br />

der Regulierung dar, mit Risiko der<br />

Übertragung auf andere Produkte wie<br />

Alkohol und Süßigkeiten. Erste Forderungen<br />

nach ähnlicher Regulierungsdichte<br />

bei Alkohol und Süßwaren sind<br />

bereits heute zu hören. EJH<br />

17


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Nachbarschaft auf Distanz – <strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein<br />

Norddeutschlands wirtschaftliche Perspektiven<br />

Dr. Christian von Boetticher MdL<br />

Der Auftritt des designierten Minis -<br />

terpräsidenten von Schleswig-Holstein<br />

stieß auf lebhaftes Interesse unserer<br />

Mit glieder. Doch auch Michael Neumann,<br />

Fraktionsvorsitzender der <strong>Hamburg</strong>er<br />

SPD und Dr. Valerie Wilms, Bundestagsabgeordnete<br />

der Grünen aus<br />

dem Kreis Pinneberg, gehörten zu den<br />

zahlreichen Frühstücks-Teilnehmern<br />

im Hotel Steigenberger. Am Ende dürfte<br />

der Referent niemanden enttäuscht<br />

haben. Über Parteigrenzen hinweg<br />

meldete sich mit v. Boetticher (40) ein<br />

Vertreter der jüngeren Politikergeneration<br />

zu Wort, die großen Elan mitbringt,<br />

um verkrustete Strukturen in<br />

den eigenen Parteien, im eigenen Bundesland<br />

oder – was in diesem Fall im<br />

Vordergrund stand – im Verhältnis<br />

zwischen <strong>Hamburg</strong> und Schleswig-<br />

Holstein aufzubrechen.<br />

Jenseits seines eigentlichen Themas<br />

stellte v. Boetticher zunächst die Mahnung<br />

heraus, dass die Politiker die<br />

Schuldengrenze nicht weiter ignorieren<br />

dürften – oft im Gegensatz zu ihren<br />

Be teuerungen. Schleswig-Holstein je -<br />

denfalls werde seine Verschuldung von<br />

25 Milliarden Euro in zehn etwa gleichen<br />

Schritten bis 2020 abbauen, und<br />

zwar mit harten Maßnahmen bei der<br />

Reduzierung von <strong>Ausgabe</strong>n, nicht durch<br />

neue Steuern. Dieser Entschuldungsplan<br />

setzt wohl stillschweigend voraus,<br />

18<br />

Politisches Frühstück am 30.01. mit Dr. Christian von Boetticher MdL<br />

Landesvorsitzender der CDU Schleswig-Holstein<br />

dass die Landesregierung auch angesichts<br />

von Sparmaßnahmen bis 2020<br />

CDU-geführt bleibt.<br />

Im wirtschaftlichen Teil der Aus -<br />

füh rungen betonte v. Boetticher wiederholt<br />

sein Credo, dass die beiden be -<br />

nachbarten Bundesländer auf Gedeih<br />

und Verderb aufeinander angewiesen<br />

seien. Im Übrigen habe Norddeutschland<br />

zu sam mengenommen – <strong>Hamburg</strong>,<br />

Schles wig-Holstein, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Niedersachsen und Bremen<br />

– hervorragende Chancen auf dem<br />

internationalen Markt. Die Wirtschaft<br />

habe ihre Zusammenarbeit über (Länder-)<br />

Grenzen hinweg längst realisiert.<br />

Günter Meisch: „Ist <strong>Hamburg</strong> bereit, die<br />

Ziele gemeinsam mit Schleswig-Holstein<br />

zu erreichen?“<br />

Andererseits mangele es leider an den<br />

notwendigen staatlichen Rahmenbedingungen<br />

für eine gemeinsame Planung<br />

und ein gemeinsames Auftreten.<br />

Politik und Behörden dächten in zu<br />

kleinen Einheiten. Nur eine Kooperation<br />

der gesamten Region verspreche<br />

Erfolg. Zwar gebe es ein offizielles Gremium<br />

für die „Metropolregion <strong>Hamburg</strong>“<br />

(die nach Ansicht v. Boettichers<br />

jedoch wesentlich zu klein ausgelegt<br />

ist), aber dessen Beschlüsse seien ge -<br />

genüber den großen Problemen „ziemlich<br />

wirkungslos“. Es folgte eine Kritik<br />

des Referenten an der Verwaltung, wie<br />

man sie in dieser Deutlichkeit von füh -<br />

renden Politikern selten hört. V. Boetticher<br />

schilderte aus seiner Erfahrung als<br />

Landesminister, wie weiterführende<br />

Vorschläge zur Kooperation zunächst<br />

auf die lange Bank geschoben und<br />

dann von den betroffenen Behörden<br />

mit Ablehnung, Bedenken und vielen<br />

Einwänden zu Fall gebracht wurden.<br />

Dr. Peter Ruland: „Sind nicht ehrlicher -<br />

weise Einsparungen nur im Bereich<br />

Soziales und Personal möglich?“<br />

Der Zuhörer fragte sich hier, ob ein neuer<br />

Ministerpräsident in Schleswig-Holstein<br />

diesen Kreis wirklich durchbrechen<br />

wird und ob dann andererseits<br />

auch die <strong>Hamburg</strong>er Verwaltung über<br />

ihren stolzen, föderativen Schatten<br />

springen würde. Bislang begrenzt allein<br />

schon die Aussicht auf Gemeindesteuern<br />

mögliche Gemeinsamkeit.<br />

Eine positive Ausnahme bildeten, so<br />

v. Boetticher, die drei gemeinschaftlichen<br />

Vertretungen in Brüssel, St. Petersburg<br />

und Danzig, die gut funktionierten.<br />

Im Übrigen seien bisher aber nur<br />

kleine Sprünge gemacht worden. Was<br />

die wenigen überregionalen Dienststellen<br />

der beiden Länder betreffe, sei<br />

momentan der wesentliche Effekt, dass<br />

eine zusätzliche Leitung über zwei nach<br />

wie vor getrennte Apparate installiert<br />

wurde. Abgesehen von unterschiedlichem<br />

Beamtenrecht und verschiedener


Bezahlung, die die Zusammenarbeit<br />

behindern, fehle es auch an einer ge -<br />

meinsamen IT-Struktur.<br />

Wettbewerb der Verwaltungen, der<br />

an den Ländergrenzen haltmache, ergäbe<br />

keine Sinn mehr. Vielmehr laute<br />

die Aufgabe, eine überregionale Landesplanung<br />

und eine gemeinsame<br />

Verkehrs- und Infrastrukturpolitik zu<br />

be trei ben. <strong>Hamburg</strong> könne ohnehin<br />

große Projekte nicht mehr ohne Schleswig-Holstein<br />

planen (Beispiel: Aus-<br />

Bemerkenswertes aus Sachsen<br />

gleichsflächen). Andererseits sei die<br />

Hansestadt ein wesentlicher Arbeitgeber<br />

für das Nachbarland. Schleswig-<br />

Holstein wiederum biete mit seiner<br />

stark mittelstandsorientierten Wirtschaft<br />

einen guten Konjunkturpuffer,<br />

wie die jüngste Krise bewiesen habe.<br />

Schließlich riet v. Boetticher noch, bei<br />

künftigen Überlegungen der starken<br />

Wachstumsregion Malmö-Kopenhagen<br />

die notwendige Aufmerksamkeit zu<br />

schenken. He<br />

Der Freistaat Sachsen als Zukunftsregion –<br />

Herausforderungen und Strategien<br />

Ministerpräsident Stanislaw Tillich und<br />

Michael Westhagemann<br />

Bei der Abendveranstaltung begegnete<br />

unseren Mitgliedern ein selbstbewusster<br />

Ministerpräsident aus Sachsen,<br />

für den sein Bundesland Primus<br />

unter den ostdeutschen ist. Nur Bayern<br />

und Baden-Württemberg betrachtet er<br />

als Vorbilder. In dieser Hierarchie mag<br />

das wirtschaftlich starke <strong>Hamburg</strong> fehlen,<br />

weil es sich als Stadtstaat nicht als<br />

Vergleichsobjekt eignet.<br />

Tillich vertrat die Auffassung, die Sachsen<br />

hätten die wirtschaftliche Chance<br />

der Wiedervereiniung schneller und<br />

intensiver begriffen und genutzt als<br />

andere Menschen, die aus der Staatswirtschaft<br />

der DDR entlassen waren.<br />

Dabei war es hilfreich, dass gerade<br />

die Hanseaten seit 1990 viele Bande<br />

mit der sächsischen Landeshauptstadt<br />

Dresden knüpften. Die Historie des<br />

Ham burger <strong>Landesverband</strong>es liefert<br />

hierfür ein gutes Beispiel. Bereits kurz<br />

Tjark H. Woydt, Uwe Jens Neumann<br />

Abendveranstaltung am 15.02. mit Stanislaw Tillich MdL<br />

Ministerpräsident des Freistaates Sachsen<br />

nach dem Fall der Berliner<br />

Mauer reis te eine<br />

Gruppe von Mitgliedern<br />

unter Führung des Lan -<br />

desvorsitzenden Franz-<br />

Günther v. Gaertner nach Dresden, um<br />

interessierten Bürgern die Grundsätze<br />

und Wirkungsmechanismen der Marktwirtschaft<br />

zu erklären. Das Interesse<br />

war enorm, zumal der Raum Dresden<br />

als „Insel der Ahnungslosen“ galt, weil<br />

das Westfernsehen aus technischen<br />

Gründen nicht empfangen werden<br />

konnte. Schon im Mai 1990 – fünf<br />

Monate vor der Wiedervereinigung –<br />

wurde dann auf <strong>Hamburg</strong>er Initiative<br />

der <strong>Landesverband</strong> Sachsen des Wirtschaftsrats<br />

ins Leben gerufen.<br />

Sachsen ist der<br />

Wirtschaftsmotor des<br />

Ostens – 29 Unternehmen<br />

sind Weltmarktführer<br />

Der mittelständische<br />

Maschinenbau bildet<br />

traditionell die Grundlage<br />

der sächsischen<br />

Wirtschaft. Nur zwei<br />

Prozent der Unternehmen haben mehr<br />

als 500 Beschäftigte. Die Basis wurde<br />

er weitert, als es gelang, be deutende<br />

Produktionsstätten der Automobilindustrie<br />

– Porsche, VW, BMW – ins Land<br />

zu holen. Ausserdem konnte Halb -<br />

leiterindustrie (Chipherstellung) mit<br />

großen Investitionen angesiedelt werden.<br />

Für Tillich ist Sachsen heute „der<br />

Wirtschaftsmotor im Osten“. Sein Bundesland,<br />

der Einwohnerzahl nach das<br />

viertgrößte (nach Nordrhein-Westfalen,<br />

Bayern und Baden-Württemberg), sei<br />

Dr. Thomas Klischan, Hans-Theodor Kutsch, Prof. Dr. Sonja Bischoff, Marcus Vitt (v.l.)<br />

19


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

eine der innovativsten Regionen Europas.<br />

Die Technische Universität Dresden<br />

sei die größte ihrer Art in Deutschland.<br />

29 sächsische Unternehmen seien Weltmarktführer,<br />

auch wenn es noch keines<br />

zu einem Platz unter den ersten 30<br />

DAX-Unternehmen gebracht habe.<br />

Beeindruckende Fakten nannte der<br />

Ministerpräsident, als er<br />

auf den Haushalt des<br />

Freistaats einging. Die<br />

Schulden je Bürger be -<br />

trügen 2.930 Euro und<br />

seien damit die niedrigsten<br />

unter allen Bundesländern (Durchschnitt<br />

7.260 Euro, <strong>Hamburg</strong> 12.850<br />

Euro). Sachsen habe seit 2006 keine<br />

neuen Schulden mehr aufgenommen!<br />

20<br />

Staatssekretär<br />

Rüdiger Möller<br />

mit den beiden<br />

ehemaligen<br />

Staatsräten<br />

Rolf Reincke,<br />

Günter Bonz<br />

Allerdings ist hinzuzufügen,<br />

dass der Staatshaushalt<br />

2010 noch<br />

20 Prozent Trans fer -<br />

leis tungen aus dem<br />

Westen (Solidarpakt und Länderfinanzausgleich)<br />

enthielt. Im mer hin, die<br />

Sachsen wollen bis 2020 auf eigenen<br />

Füßen stehen. Zu den<br />

Sparmaßnahmen im<br />

Land gehört, dass der<br />

Öffentliche Dienst seit<br />

1990 personell halbiert<br />

wurde und auch jetzt<br />

noch von 88.000 auf 70.000 Mitarbeiter<br />

reduziert werden soll.<br />

Ein Erfolgsmodell ist das sächsische<br />

Schulwesen, folgt man den Pisa-Ergeb-<br />

nissen. Es sollte in <strong>Hamburg</strong> zu denken<br />

geben, dass die guten Resultate mit<br />

einem unveränderten Schulsystem,<br />

und nicht auf einem Experimentierfeld,<br />

erzielt werden. Die Förderung der<br />

Schüler wurde in Sachsen freilich ausgebaut.<br />

So bewähren sich Lerncamps<br />

und viele Partnerschaften von Schule<br />

und Wirtschaft.<br />

Tillich verhehlte nicht, dass sein<br />

Land auch Sorgen hat. „Die Sachsen<br />

sind die ältesten Deutschen.“ Die Ge -<br />

burtenrate sei seit 1990 halbiert, und<br />

zu viele junge Menschen verließen das<br />

Land. Die Regierung mache sich zu -<br />

nehmend Gedanken,<br />

wie ältere Arbeitnehmer<br />

sinnvoll eingesetzt<br />

werden können. Das<br />

absehbare Auslaufen<br />

der Braunkohleförderung treffe die<br />

Wirtschaftskraft des Landes empfindlich,<br />

zumal es danach über keinerlei<br />

Rohstoffe mehr verfüge. Als Ministerpräsident,<br />

der stattdessen auf die Innovativkraft<br />

seiner Unternehmen setzen<br />

muss, sieht er Probleme bei der Techno -<br />

logiefeindlichkeit der Deutschen. Allge -<br />

mein habe die Wirtschaft der Bundesre -<br />

publik nur dann eine Chance, lang fris -<br />

tig international mitzuspielen, wenn<br />

die Gesellschaft dem technischen Fortschritt<br />

offener gegen überstehe. He<br />

Energieversorgung als Herausforderung: Industrie,<br />

Politik und Gesellschaft brauchen den „real deal“<br />

Conrad Seiffert und Pieter Wasmuth<br />

Der Vattenfall-Generalbevollmächtigte<br />

für <strong>Hamburg</strong> und Norddeutschland<br />

begrüßte als Hausherr die Mitglieder<br />

und Gäste des Wirtschaftsrats.<br />

Der sächsische Staat<br />

hat seit 2006 keine<br />

neuen Schulden mehr<br />

aufgenommen<br />

Politisches Frühstück am 16.Februar <strong>2011</strong> mit Pieter Wasmuth<br />

Vortrag im Hause Vattenfall in der City Nord<br />

Das Thema Energie mit den Schlagwor -<br />

ten steigende Preise, Importabhängigkeit,<br />

Energiepartnerschaften und Speicherung<br />

sorgt für ständige Aufmerksamkeit.<br />

Eine McKinsey-Studie zur<br />

Trans formation des Europäischen Energiemarkts<br />

prognostiziert: Bis zum Jahr<br />

2050 steige der Strom(import)bedarf in<br />

Deutschland um 40 Prozent, Erneuerbare-<br />

und Kernenergie ersetzten Kohle<br />

und Gas, Erzeugung und Verbrauch drifteten<br />

geographisch auseinander (Nordsee<br />

vs. Baden Württemberg), und die<br />

Marktpreise bzw. die Grenzkosten der<br />

Erzeugung würden durch den Zu wachs<br />

Sachsen hat ein<br />

unverändertes Schulsystem –<br />

und große Pisa-Erfolge<br />

Vattenfall bat zum Frühstück<br />

der Erneuerbaren Energien verzerrt. Um<br />

das Ziel der CO 2 -neutralen Energieversorgung<br />

bis 2050 laut Energiekonzept


der Bundesregierung zu erreichen, führe<br />

der bisher eingeschlagene Weg zu<br />

übermäßig hohen Kosten von schätzungsweise<br />

2.000 Milliarden Euro.<br />

Um einen radikalen Umbau des<br />

Energiesystems komme man daher<br />

nicht herum, so die These des Generalbevollmächtigten<br />

Wasmuth. Dabei seien<br />

die Bereiche Klimaneutralität, Sys -<br />

temstabilität und Versorgungssicherheit<br />

zusammenzubringen, die als neue<br />

Infrastrukturfaktoren den Industriestandort<br />

Deutschland stärken.<br />

Aus Sicht der Energiewirtschaft sind<br />

für Wasmuth die wichtigsten Herausforderungen<br />

neben Speichern, leis -<br />

tungs fähigen Netzen und einem<br />

grund lastfähigen Erzeugungsmix vor<br />

allem Investitionen in die gesamte<br />

Wertschöpfungskette aber auch in den<br />

Gebäude- und Verkehrsbereich, in die<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

sowie in den Bildungssektor.<br />

Wasmuth spricht von einem „Generationenvertrag<br />

für Klimaneutralität“,<br />

dessen Aufwendungen über Jahrzehnte<br />

hinweg geleistet werden müssten.<br />

Für die notwendige breite gesellschaft-<br />

Der <strong>Landesverband</strong> gratuliert Fritz<br />

Horst Melsheimer zu seinem neuen<br />

liche Akzeptanz der erforderlichen <strong>Ausgabe</strong>n<br />

und zum Teil höchst umstrittenen<br />

Infrastrukturmaßnahmen fordert<br />

Wasmuth einen „real deal“ zwischen<br />

Industrie, Politik und Gesellschaft. Ein<br />

wirksames Beispiel seien Klimaschutzpartnerschaften<br />

zwischen Politik und<br />

Energieunternehmen zur gemeinsamen<br />

Reduzierung der CO 2 -Emissionen.<br />

Dr. Carl Claus Hagenbeck möchte gern<br />

wissen, wie die fehlende Bedarfsmenge<br />

künftig ausgeglichen werden<br />

kann. „Ich beschäftige mich seit mehr<br />

als 30 Jahren mit Fragen der rationellen<br />

Energieverwendung und alternativer<br />

Energieerzeugung. Wir gehörten<br />

zu den ersten Häusern, die mit einer<br />

Wärmepumpe, als Versuchsanlage der<br />

HEW, beheizt wurden. Unser Elefantenhaus<br />

wird mit der Abwärme aus<br />

der Kühlung des Haibeckens im Tropenaquarium<br />

beheizt und im Dezember<br />

letzten Jahres haben wir die mit<br />

160 KW größte Solaranlage <strong>Hamburg</strong>s<br />

in Betrieb genommen. Bei aller Be -<br />

geis terung für die alternativen (fälschlich<br />

auch erneuerbar genannten)<br />

Energien, dürfen wir nicht vergessen,<br />

Ferner bedürfe es gemeinsamer euro -<br />

päischer Anstrengungen, da diese Herausforderungen<br />

rein national nicht zu<br />

bewältigen seien. Deutschland müsse<br />

seiner Stimme in Europa mehr Gewicht<br />

verleihen. Trotz notwendigen Anreizen<br />

und Fördersystemen, insbesondere für<br />

die Erneuerbaren Energien, sollten<br />

marktwirtschaftliche Konzepte Vorrang<br />

haben. Gewünschte Lösungen könnten<br />

besser und vor allem kostengünstiger<br />

erreicht werden, wenn politische und<br />

regulatorische Rahmenbedingungen<br />

konstant seien und eine Kontrolle<br />

durch unabhängige Dritte erfolge.<br />

Pieter Wasmuth schließt mit einem<br />

Plädoyer für einen breiten klimaschonenden<br />

Energiemix. Dazu gehören Kohle<br />

mit der CCS-Technologie, Kernenergie,<br />

Windkraft, Biomasse sowie die Nutzung<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung in<br />

einem leistungsfähigen europäischen<br />

Netz, das der Nachfrage nach optimaler<br />

Energieeffizienz gerecht werde. EJH<br />

dass erneuerbare Energien aber fast<br />

nur Stromproduktion bedeutet. Der<br />

Stromverbrauch stellt aber nur 40 Prozent<br />

unseres Energiebedarfs dar. Acht<br />

Prozent alternative Stromerzeugung<br />

bedeutet dann 3,2 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs.<br />

Woher kommt<br />

künftig der Rest?“ Heißt die Herausforderung<br />

eventuell auch Diesel?<br />

Neuer Präses der Handelskammer: Fritz Horst Melsheimer<br />

Amt als Präses der Handelskammer<br />

<strong>Hamburg</strong>. Der Vorsitzende des Vorstandes<br />

der HanseMerkur Versicherungsgruppe<br />

ist seit 1978 in Unternehmen<br />

der Versicherungsbranche in <strong>Hamburg</strong><br />

beschäftigt. Melsheimer kennt<br />

daher die Bedürfnisse der <strong>Hamburg</strong>er<br />

Unternehmen und Unternehmer sehr<br />

genau. Er ist durch und durch Kaufmann<br />

und weiß in schwierigen Zeiten<br />

mit dem spitzen Bleistift umzugehen.<br />

Durch seine Kenntnisse im Bereich der<br />

Gesundheitswirtschaft wird die Aufmerksamkeit<br />

auf einen wichtigen Teilbereich<br />

der <strong>Hamburg</strong>er Wirtschaft ge -<br />

lenkt. Melsheimer ist seit 2002 Mitglied<br />

im Wirtschaftsrat. Für seine verantwortungsvolles<br />

Amt wünschen wir Fritz<br />

Horst Melsheimer viel Erfolg und eine<br />

glückliche Hand. CA<br />

21


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

22<br />

Landesfachkommission ITK Informations- und<br />

Telekommunikationstechnologie<br />

Aktuelles<br />

Soziale Netze / Kinderschutz<br />

im Internet<br />

Jeder dritte Zehn- bis Elfjährige hat<br />

bereits ein persönliches Profil im Internet,<br />

so der FOCUS. Soziale Netze sind bei<br />

den Kindern/Jugendlichen sehr beliebt<br />

– und werden immer mehr genutzt. Der<br />

Anteil der Sechs- bis 13-jährigen, die<br />

mindestens ein Mal pro Woche Internet-Communities,<br />

wie SchülerVZ, Facebook<br />

etc., nutzen, erhöhte sich von 16<br />

Prozent im Jahr 2008 auf 43 Prozent im<br />

Jahr 2009. Innocence in Danger e.V.<br />

nimmt sich dieses, für unsere Gesellschaft<br />

so wichtigen Themas durch Aufklärung,<br />

Prävention vor sexueller Ausbeutung<br />

von Kindern als auch durch<br />

Hilfe für Opfer an. In der Kommissionssitzung<br />

am 12. <strong>April</strong> behandeln wir das<br />

Thema Kinderschutz im Internet.<br />

Aus der Arbeit<br />

der Kommission ITK<br />

Thema: Verbraucher- und Datenschutz<br />

im Internet-Zeitalter<br />

Mit seiner Initiative „Meine Daten<br />

kriegt ihr nicht“ und mit seinem Vorgehen<br />

gegen Google hatte unser Vortragender,<br />

Prof. Dr. Caspar, der „<strong>Hamburg</strong>er<br />

Datenschützer“, besondere Aufmerksamkeit<br />

erlangt. Der Bundesdatenschutz<br />

hänge der Wirtschaft bzw.<br />

den allgemeinen Gegebenheiten weit<br />

hinterher. Das Bundesdatenschutzgesetz<br />

stammt - wie andere Gesetze auch<br />

- aus einer Zeit, als Telefone noch Wählscheiben<br />

hatten. Währenddessen die<br />

Regierungen und Parteien diskutieren,<br />

entwickelt sich das Internet mit schnellen<br />

Schritten weiter. Klar ist, dass der<br />

Bürger selbst dafür verantwortlich ist,<br />

was er über sich – und andere – ins Netz<br />

stellt und somit sich selbst am Besten<br />

schützen kann. Es bleibt aber die Notwendigkeit,<br />

dass der einzelne Nutzer<br />

die Kontrolle über seine Daten uneingeschränkt<br />

behält. Dies ist aber heute<br />

nicht immer gewährleistet. Das Thema<br />

IT und Datenschutz müsse in den Schulen<br />

einen festen Lehrplatz erhalten, und<br />

der Datenschutz dürfe nicht mehr<br />

föderal geregelt werden.<br />

Thema:<br />

Enterprise 2.0 – Revolution oder<br />

Evolution in Unternehmen<br />

Im Februar beschäftigten wir uns mit<br />

diesem Thema anhand eines Vortrags<br />

von Gerald Jenner, Geschäftsführen -<br />

der Gesellschafter der direkt-Gruppe.<br />

Wenn es um den Um gang mit Informationen<br />

geht, stehen Unternehmen<br />

oft vor Herausforderun gen. Wie kann<br />

das wertvolle Wissen des einzelnen<br />

Mitarbeiters für andere verfügbar<br />

gemacht werden? Wie lässt sich Zu -<br />

sammenarbeit, auch über große räumliche<br />

Entfernungen hinweg, bewerkstelligen?<br />

Wie findet man den richtigen<br />

Experten für ein Thema?<br />

Enterprise 2.0 kombiniert die Funktionen<br />

des Web 2.0, also Facebook und<br />

Co., mit denen des Informations- und<br />

Projekt managements. Über die Infor -<br />

mations management-Plattform können<br />

An wender je nach Interesse und<br />

Bedarf Informationen suchen, anbieten<br />

oder austauschen und sich besser<br />

ver netzen.<br />

Thema:<br />

Cyber-Security & Cyber-Kriminalität<br />

In der März-Sitzung beschäftigte uns<br />

dieses wichtige Thema, zu dem Professor<br />

Dr. Klaus Brunnstein vortrug.<br />

Mehr als die Hälfte aller Unternehmen,<br />

die 2010 Opfer von Wirtschaftskriminalität<br />

wurden, verzeichneten Verlus -<br />

te durch ITK-Kriminalität. Der durchschnittliche<br />

Schaden lag bei 300.000<br />

Euro. Die aktuelle Problematik um den<br />

Trojaner StuxNet – der im Juli 2010 entdeckt<br />

wurde – hat gezeigt, wie sicherheitskritisch<br />

IT-Infrastrukturen sind.<br />

Die StuxNet-Software war offenbar mit<br />

großem Aufwand entwickelt worden,<br />

um die ira nische Urananreicherungstechnik<br />

auf subtile Weise zu sabotieren<br />

– was auch gelang. Dieser Trojaner<br />

eignet sich je doch allgemein zum<br />

Angriff auf Indus trieanlagen und hat<br />

Steuersysteme ausgewählter Maschinen<br />

zum Ziel. Experten warnen, dass<br />

es sich um den Prototyp einer Cyberwaffe<br />

handle. Auch die Bundesregierung<br />

hat sich nun des Problems angenommen<br />

und will mit ihrer Strategie<br />

IT-Systeme und kritische Infrastrukturen<br />

künftig besser schützen. Dafür wird<br />

sie unter anderem ein Nationales<br />

Cyber-Abwehrzentrum aufbauen und<br />

einen Nationalen Cyber-Sicherheitsrat<br />

einrichten.<br />

Themenübersicht<br />

In den nächsten Sitzungen beschäftigt<br />

sich die Kommission unter anderem<br />

mit folgenden Themen: Digitale Me -<br />

dien. Eine Herausforderung für den<br />

Kinderschutz (Vortragende: Juliane von<br />

Weiler, Geschäftsführerin von Innocence<br />

in Danger), Die Arbeit der Enquetkommission<br />

„Neue Medien und Internetgesellschaft“<br />

des Deutschen Bundestages<br />

(Vortragender: Dr. Rainer Gerding,<br />

Bundesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates<br />

Deutschland, Berlin). Bei<br />

Interesse an einzelnen Themen sind<br />

Gäste herzlich willkommen und können<br />

sich gerne an den Vorsitzenden der<br />

Kommission wenden.<br />

Ludolf Baron von Löwenstern<br />

Vorsitzender der Kommission ITK<br />

Persönlich haftender Gesellschafter der CC<br />

HOLDING Verwaltungs- und Beteiligungs -<br />

gesellschaft. Er ist ehrenamtlich in verschiedenen<br />

Institutionen engagiert, unter<br />

anderem im Wirtschaftsrat Deutschland<br />

als Mitglied des Bundesvorstandes und<br />

Vorsitzender der Landesfachkommission<br />

ITK Informations- und Telekommunika -<br />

tionstechnologie (gegr. 1994), Deutsches<br />

Marine Institut (DMI), E-Business-Ausschuss<br />

der Handelskammer <strong>Hamburg</strong>.


Den Strom vom Meer an Land bekommen<br />

Siemens setzt bei der Windenergie<br />

immer mehr auf den norddeutschen<br />

Raum. Nachdem es 2009 bereits die<br />

Europazentrale seiner Windenergiesparte<br />

in <strong>Hamburg</strong> angesiedelt hatte,<br />

legt das führende Unternehmen für die<br />

Erzeugung, Übertragung und Verteilung<br />

von Energie nun nach: in der Hansestadt<br />

entsteht ein Kompetenzzentrum<br />

für Offshore-Energieübertragungs-Plattformen.<br />

Sie sind bis zu 10.000 Tonnen schwer,<br />

werden in Werften gebaut und sind<br />

doch keine Schiffe – Plattformen auf<br />

dem offenen Meer, auf denen nicht Öl<br />

gefördert, sondern elektrische Energie<br />

gebündelt und umgewandelt wird.<br />

Denn die Strommengen, die in den vermehrt<br />

entstehenden Offshore-Windparks<br />

auf dem Meer erzeugt werden<br />

sollen, sind so groß und die Windparks<br />

so weit entfernt von der Küste, dass sie<br />

noch vor Ort in Gleichstrom umgewan -<br />

delt werden müssen, damit sie möglichst<br />

verlustarm an Land gelangen. Um<br />

die Konstruktion, das Projektmanagement,<br />

die Bauüberwachung und die<br />

Logistik solcher Stromumwandlungs-<br />

Plattformen kümmert sich seit we -<br />

nigen Monaten eine neue Abteilung<br />

von Siemens in <strong>Hamburg</strong>. „Die Übertragung<br />

von Hochspannungsgleichstrom<br />

an Land ist ein stark wachsendes<br />

Ge schäft“, sagt deren Leiter Thomas<br />

Haupt. Der Diplom-Wirtschafts-Inge -<br />

nieur kann sich gerade nicht über mangelnde<br />

Arbeit beschweren: Aktuell hat<br />

sein Unternehmen den Auftrag für die<br />

Produktion und Installation von fünf<br />

Plattformen, darunter diejenigen für<br />

die geplanten Windparks vor Borkum,<br />

Helgoland und Sylt.<br />

Die von Haupts Team entwickelten<br />

Plattformen mit der klingenden Werksbezeichnung<br />

WIPOS (Wind Power Offshore<br />

Substation) zeichnen sich im Vergleich<br />

zu Lösungen von Wettbewerbern<br />

dadurch aus, dass sie als schlüsselfertige<br />

Komplettlösungen am Windpark<br />

ankommen. „Wir haben einen sehr<br />

starken schiffbaulichen Ansatz“, unterstreicht<br />

Haupt. Siemens konstruiert die<br />

Plattformen als geschlossene Systeme,<br />

Thomas Haupt: der Siemens-Ingenieur<br />

hat als Fachmann für Energieübertragung<br />

die Netzanbindung der entstehenden<br />

Offshore-Windparks von <strong>Hamburg</strong><br />

aus fest im Blick.<br />

die schwimmend zum Windpark ge -<br />

schleppt werden können, sich dort komplett<br />

unter Wasser auf die Trägerbasis<br />

andocken und dann auf eine Höhe von<br />

ca. 22 Meter über dem Wasser angehoben<br />

werden. Das Herzstück der Plattform<br />

sind die Umrichter, die den auf<br />

dem Meer erzeugten Wechselstrom in<br />

Gleichstrom umwandeln und diesen<br />

dann über Starkstromseekabel Richtung<br />

Festland schicken. Im Fall des<br />

Windparks „HelWin1“, der im Jahr 2013<br />

vor Helgoland fertig werden soll, transportieren<br />

Seekabel eine elektrische Leis -<br />

tung von bis zu 576 Megawatt (MW) am<br />

Meeresboden bis nach Brunsbüttel.<br />

Dort wird der Gleichstrom dann wieder<br />

in Wechselstrom umgewandelt. Eine<br />

besonders leistungsstarke Energie -<br />

übertragung für die Anbindung der<br />

Windparks vor Sylt mittels Gleichstrom<br />

wurde erst kürzlich unterzeichnet. Für<br />

Haupts Team bedeutet das die Lieferung<br />

einer Offshore-Energieübertragungsplattform<br />

mit einer Leistung von<br />

864 Megawatt. Zum Vergleich: das ist<br />

in etwa soviel, wie ein großes konventionelles<br />

Kraftwerk liefert.<br />

Dabei liefert das Kompetenzzentrum<br />

aus <strong>Hamburg</strong> neben Gleichstrom-<br />

Übertragungs-Plattformen ebenfalls<br />

Wechselstrom-Übertragungs- bzw.<br />

Wech selstrom-Umspannstationen für<br />

Offshore Windparks, die entweder<br />

seeseitig erzeugte elektrische Energie<br />

mittels Wechselstromleitungen direkt<br />

an Land übertragen oder eben auf<br />

hoher See auf eine leistungsstarke<br />

Gleichstrom-Übertragungsplattform<br />

einspeisen.<br />

ADVERTORIAL<br />

Die Zentrale des Siemens Energie-<br />

Sektors befindet sich im fränkischen<br />

Erlangen, wegen der Nähe zu den norddeutschen<br />

Werften in Rostock, Emden<br />

und Kiel und zu den nordeuropäischen<br />

Kunden entschied sich die Leitung für<br />

eine Ansiedlung der Abteilung Off -<br />

shore-Stromübertragung am tradi -<br />

tionsreichen Siemens-Niederlassungsstandort<br />

in <strong>Hamburg</strong> St. Georg. Haupts<br />

Abteilung hat mittlerweile 40 Mitarbeiter,<br />

und der Personalaufbau geht<br />

weiter: „Wir suchen dringend Ingenieure<br />

mit Spezialisierung auf Schiffbaukonstruktion,<br />

Schiffsausrüstung,<br />

Elektrotechnik und Hochspannung“, so<br />

der Abteilungsleiter.<br />

Windenergie ist insgesamt ein stark<br />

wachsendes Geschäftsfeld bei Siemens,<br />

sowohl bei der Energieübertragung wie<br />

auch der Erzeugung. So ist das Unternehmen<br />

heute bereits Weltmarktführer<br />

beim Bau von Windturbinen für den<br />

Offshore-Einsatz. Erst im Februar hat<br />

Siemens einen weiteren Großauftrag<br />

zur Errichtung eines Offshore-Windparks<br />

in Deutschland erhalten. Für das<br />

Projekt „Borkum Riffgrund 1“ von DONG<br />

Energy liefert das Unternehmen bis zu<br />

89 Windturbinen. Mit einer installierten<br />

Leistung von 320 Megawatt soll der<br />

Windpark in der Nordsee nach seiner<br />

Inbetriebnahme im Jahr 2014 sauberen<br />

Strom für bis zu 330.000 deutsche<br />

Haus halte liefern. In den vergangenen<br />

20 Jahren hat das Unternehmen bereits<br />

mehr als 500 Windturbinen erfolgreich<br />

in europäischen Gewässern installiert.<br />

23


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Opposition wat nu?<br />

<strong>Hamburg</strong> nach der Bürgerschaftswahl – Welche<br />

Wirtschaftpolitik brauchen wir?<br />

Prof. Dr. Thomas Straubhaar<br />

Über eine Kernfrage der <strong>Hamburg</strong>er<br />

Tagespolitik sprach mit Professor<br />

Straubhaar ein renommierter Wirtschafts-Fachmann.<br />

Entsprechend groß<br />

war an diesem Morgen das Interesse<br />

beim Politischen Frühstück im Spiegelsaal<br />

des Elysée-Hotels.<br />

Einleitend nahm der Landesvorsitzende,<br />

Matthias Leutke, Stellung zur Lage<br />

nach dem 20. Februar. Der Wahlsieg der<br />

SPD sei – jedenfalls in seinem Aus maß<br />

– nur erreicht worden, weil Olaf Scholz<br />

im Wahlkampf immer wieder als Vertreter<br />

einer vernünftigen Wirtschaftspolitik<br />

aufgetreten sei. Diese habe sich<br />

von der Handschrift des CDU-Senats<br />

kaum unterschieden. Der Wirtschaftsrat<br />

sehe nun der versprochenen Politik<br />

unter Leitung von Frank Horch hoffnungsvoll<br />

entgegen, werde dabei allerdings<br />

ein kritischer Beobachter bleiben.<br />

24<br />

Politisches Frühstück am 03.03.<br />

mit Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor des<br />

<strong>Hamburg</strong>ischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI)<br />

Professor Straubhaar be -<br />

grüßte, dass die Vi sion<br />

der „Wachsenden Stadt“<br />

er halten bliebe. Dieses<br />

Leitbild sei lebenswichtig<br />

für die Zukunft der<br />

Stadt, denn nur durch Wachstum könne<br />

Wohl stand langfristig gesichert werden.<br />

<strong>Hamburg</strong> müsse Menschen anziehen<br />

– auch Nicht-Deutsche – und<br />

zugleich für alle Altersschichten attraktiv<br />

sein. Zu den Elementen des Wachstums<br />

zähle nicht zuletzt eine stärkere<br />

Internationalisierung. Hier sah Straubhaar<br />

deutliche Defizite, beispielsweise<br />

im akademischen Bereich bei der Zu -<br />

sammensetzung von Professorenschaft<br />

und Mittelbau an der Universität. Ein<br />

gutes Vorbild für internationales Flair<br />

sei die Stadt Frankfurt.<br />

Straubhaar warnte davor, die Be -<br />

deutung der Industrie für die Hansestadt<br />

zu unterschätzen und stattdessen<br />

Stephan Gummert, Norbert Basler, Dr. Andreas Odefey,<br />

Nikolaus Winther<br />

immer mehr auf ein Wachsen des<br />

Dienstleistungssektors zu vertrauen.<br />

Die Industrie mache Deutschland stark<br />

und sei der Kern des Wohlstands. Die<br />

Dienstleistungen wären die Schale. Das<br />

gelte auch für <strong>Hamburg</strong>. Dabei solle<br />

sich die Stadt (auch im Zusammenwirken<br />

mit der Metropolregion) auf ihre<br />

Stärken konzentrieren, auf die Schifffahrt,<br />

die Luftfahrt, den Gesundheitssektor,<br />

natürlich auch auf die Medienlandschaft.<br />

Zudem könne <strong>Hamburg</strong><br />

Industriebetriebe aus küstenfernen<br />

Stand orten anziehen, wenn sie Teile<br />

ihrer Produktionskette (Transport-)kos -<br />

ten günstiger in Hafennähe ansiedeln<br />

wollten.<br />

Für eine konstruktive Oppositionspolitik<br />

empfahl Straubhaar, folgende<br />

Themen im Visier zu behalten:<br />

■ <strong>Hamburg</strong> als Industriestandort<br />

stärken.<br />

■ Infrastrukturkonzepte auf den Weg<br />

bringen, so ein Verkehrs- und ein Energiekonzept.<br />

■ Hafenausbau und Elbvertiefung<br />

vorantreiben. Der Senat müsse deutlich<br />

machen, dass diese Projekte auch für<br />

andere Bundesländer existenziell wichtig<br />

seien. Es handele sich nicht um spezielle<br />

<strong>Hamburg</strong>er Probleme, sondern<br />

um nationale Fragen


■ Förderung und Internationalisierung<br />

von Wissenschaft und Bildung.<br />

■ Metropolregion ausbauen und die<br />

betroffenen Gebiete auch funktional<br />

integrieren. Straubhaar wies in diesem<br />

Zusammenhang darauf hin, dass im<br />

Umland Flächen für eine wachsende<br />

Frank Glücklich und Dr. Herlind Gundelach,<br />

Senatorin a.D.<br />

Region zur Verfügung stünden, die<br />

Ham burg u. U. nicht mehr anbieten<br />

könne.<br />

■ Endlich das Prinzip einhalten, dass<br />

die <strong>Ausgabe</strong>n nicht größer als die Einnahmen<br />

sein dürfen.<br />

■ „Sunshine law“, d.h. gesetzliche<br />

Regelungen zeitlich befristen und am<br />

Ende erneut auf ihre Eignung überprüfen.<br />

Matthias Leutke, Wolfgang Burgard<br />

Eine kritische Betrachtung im Referat<br />

und in der anschließenden Diskussion<br />

galt dem zunehmenden Einfluss von<br />

Bürgerbegehren. Man sah es als gegeben<br />

an, dass inzwischen Minderheiten<br />

die Verwirklichung wichtiger Projekte<br />

– z.T. wegen Partikularinteressen – verhindern<br />

können. Da die bereits geschaffene<br />

Gesetzeslage kaum wesentlich zu<br />

verändern wäre, sei eine wesentlich<br />

intensivere Kommunikation zwischen<br />

den Planern und der Bevölkerung der<br />

beste Lösungsweg. Eine große Dagegen-Partei<br />

schließlich schade dem Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland in bedrohlichem<br />

Maße. He<br />

Neu im Landesvorstand<br />

Katharina von Ehren Gunther Bonz Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg<br />

Auf ihrer Versammlung haben die<br />

Mitglieder die Unternehmerin Katharina<br />

von Ehren zur stellvertretenden<br />

Landesvorsitzenden gewählt. Die 44 -<br />

jährige ist Nachfolgerin von Aygül<br />

Özkan, die im vergangenen Jahr<br />

Mi nisterin in Niedersachsen wurde.<br />

Von Ehren war Geschäftsführerin des<br />

traditionsreichen Pflanzenhandels<br />

Lorenz von Ehren GmbH & Co. KG und<br />

geht nun eigene Wege.<br />

Ebenfalls aus beruflichen Gründen<br />

aus dem Vorstand ausgeschieden<br />

ist Claudia Leske. Ihre Selbständigkeit<br />

als Business Coach beansprucht ihre<br />

volle Aufmerksamkeit. Ge meinsam<br />

mit Aygül Özkan hatte Leske u.a. die<br />

Podiumsdiskussion „Megatrend Frauen“<br />

organisiert, die im <strong>Landesverband</strong><br />

großen Zuspruch erfahren hatte.<br />

Vor seinem Ausscheiden hat Bürgermeister<br />

Christoph Ahlhaus Prof. Dr.<br />

Gerd-Winand Imeyer das Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande überreicht.<br />

Imeyer ist seit 15 Jahren ehrenamtlich<br />

für Bulgarien im Einsatz, davon neun<br />

Jahre neben seinem Beruf als Vorsitzender<br />

des Vorstandes der Hanse-<br />

Merkur Versicherungsgruppe <strong>Hamburg</strong><br />

und sechs Jahre nach seinem<br />

Übertritt in den Ruhestand. „Bulgarien<br />

ist mein Lebensmittelpunkt geworden“,<br />

sagt der 1934 geborene erste<br />

Honorargeneralkonsul der Republik<br />

Bulgarien nach der Wende. Geehrt<br />

wurde Imeyer u.a. für sein Engagement<br />

bei der Förderung bulgarischer<br />

Studierender in <strong>Hamburg</strong>. Sein besonderes<br />

Augenmerk gilt dem Studierendenaustausch<br />

im Rahmen der<br />

Neu in den Landesvorstand kooptiert<br />

ist Gunther Bonz. Der 53jährige<br />

Jurist war 20 Jahre lang in verschiedenen<br />

Positionen der Wirtschaftsbehörde<br />

tätig, zuletzt 2004 bis 2008<br />

als Staatsrat. Seit Juni 2009 ist er<br />

Generalbevollmächtigter der EURO-<br />

GATE-Holding und Mitglied der<br />

Geschäftsführung von EUROGATE-<br />

Tochtergesellschaften.<br />

Auf Vorschlag des Juniorenkreises<br />

in den Vorstand kooptiert wurde Dirk<br />

Ulrich Naumann zu Grünberg. Der<br />

35jährige ist Geschäftsführender Partner<br />

der Naumann zu Grünberg & Partner<br />

Rechtsanwälte & Steuerberater.<br />

Über die Mitgliederversammlung am<br />

30. März be richten wir in der nächs -<br />

ten <strong>Ausgabe</strong>. CA<br />

Bundesverdienstkreuz für Professor Gerd-Winand Imeyer<br />

Partnerschaft der Universität <strong>Hamburg</strong><br />

mit der Universität Sofia. Ebenso<br />

wird sein Einsatz für die Beziehungen<br />

der Universität <strong>Hamburg</strong> zu bulgarischen<br />

Einrichtungen gewürdigt.<br />

Dem Wirtschaftsrat ist Imeyer seit vielen<br />

Jahren als Mitglied verbunden. Wir<br />

gratulieren Professor Imeyer und<br />

wünschen ihm für seine weiteren Projekte<br />

viel Erfolg. CA<br />

25


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Arabien brennt. Ein Fachmann nimmt Stellung<br />

Arabien im Umbruch?<br />

Europa und der Mittelmeerraum zwischen<br />

Vision und Konfliktmanagement<br />

Mittagsveranstaltung am 21.03. mit Professor Dr. Udo Steinbach,<br />

ehem. Direktor des Deutschen Orient-Instituts in <strong>Hamburg</strong><br />

Prof. Dr. Thomas Straubhaar<br />

Aktueller hätte der <strong>Landesverband</strong> den<br />

Referenten und sein Thema nicht wählen<br />

können. Während der Libyenkonflikt<br />

gerade in die Kriegsphase überging,<br />

fasste der Ballsaal im Steigenberger-Hotel<br />

kaum die Interessenten, die<br />

Professor Steinbach und seine Einschätzung<br />

zur revolutionären Entwicklung<br />

in der arabischen Welt hören wollten.<br />

Die Zuhörer waren auf eine kompetente<br />

Meinung gespannt mit Aus -<br />

sagen, ob die ausgebrochenen oder<br />

latenten Revolten in friedlichen Bahnen<br />

enden dürften oder ob Veränderungen<br />

in Nordafrika und im Nahen Osten uns<br />

26<br />

noch auf viele Jahre hinaus beschäftigen<br />

und beunruhigen werden.<br />

Die Tunesier hätten einen Funken in<br />

einen Heuhaufen geworfen, so Steinbach.<br />

Entgegen westlicher Prognosen<br />

sei es jedoch nicht ein fundamentaler<br />

Islamismus, der sich<br />

Bahn breche. Vielmehr<br />

seien Volkszorn gegen<br />

Despotismus, Armut<br />

und Korruption losgetreten.<br />

Die kritischen Punkte beträfen<br />

fast die ganze arabische Welt, dennoch<br />

werde der Aufruhr in den einzelnen<br />

Prof. Dr. Udo Steinbach,<br />

Matthias Leutke,<br />

Senator a.D. Reinhard Stuth<br />

Die Tunesier haben<br />

einen Funken in einen<br />

Heuhaufen geworfen<br />

Ländern ein unterschiedliches Gesicht<br />

haben. Während demokratische Verhältnisse<br />

in Ägypten und Tunesien nach<br />

einem Aufstand nunmehr eine Chance<br />

hätten, könnten Marokko und Algerien<br />

sogar durch freiwillige Zugeständnisse<br />

der Obrigkeit ohne Revolution davonkommen.<br />

„Von Libyen wird man in vierzehn<br />

Tagen nicht mehr sprechen.“<br />

Gemeint war wohl das Problem Gaddafi,<br />

nicht die weitere Entwicklung.<br />

Als in jeder Hinsicht wichtigstes Fragezeichen<br />

sah Steinbach die Entwicklung<br />

in Saudi-Arabien an, nicht nur<br />

wegen dessen großer Bedeutung für<br />

die Weltwirtschaft („der Ölpreis könnte<br />

ins Unermessliche steigen“), sondern<br />

auch im Hinblick auf die politische<br />

Stabilität auf der gesamten Halbinsel.<br />

Hier kämen – anders als<br />

in Nordafrika – die hef -<br />

tigen Differenzen zwischen<br />

Sunniten und<br />

Schiiten zum Tragen.<br />

Die Schiiten, in Saudi-Arabien als<br />

„<strong>Und</strong>erdogs“ in der Minderheit, würden<br />

vom Iran unterstützt und könnten sich


gegenüber einem sunnitischen Herrscher<br />

auflehnen, wie z.B. in Bahrain.<br />

Allerdings genieße der saudische König<br />

persönlich so hohes Ansehen in der<br />

Bevölkerung, dass kaum eine breite<br />

Revolte ausbrechen werde. Das Problem<br />

sei jedoch, dass Abdullah vermutlich<br />

nur noch ein Jahr zu leben habe. Seine<br />

Nachfolge werde neuerdings von einem<br />

vielköpfigen Treuerat bestimmt, der<br />

keineswegs eine überzeugende Lösung<br />

garantiere. Dann könne eine sehr ge -<br />

fährliche Situation entstehen (mit Irans<br />

Einfluss im Hintergrund). Auch der Irak<br />

werde dabei eine wichtige Rolle spie -<br />

len, mit schiitischer Mehrheit und des -<br />

halb in Gegnerschaft zum saudischen<br />

Königshaus.<br />

Die härtesten Auseinandersetzungen<br />

er -<br />

war tet Steinbach in Syrien,<br />

weil das herrschende<br />

System das brutalste im<br />

arabischen Raum sei. Steinbach schätzt<br />

80 Prozent der Bevölkerung als Gegner<br />

Jochen und<br />

Jan-Nikolaus<br />

Voswinckel<br />

des Systems ein. Ein eher friedlicher Verlauf<br />

sei dagegen für Veränderungen in<br />

den Emiraten und in Katar anzunehmen,<br />

da hier die Herrscher volksverbundener<br />

regierten als Despoten mit<br />

revolutionärem Hintergrund.<br />

Zu den zentralen Thesen Steinbachs<br />

gehört die Forderung, dass Israel zum<br />

Frieden gebracht werden muss. Die Araber<br />

seien im Jahr 1917 von den Westmächten<br />

um deren Versprechen für<br />

Die wichtigste Frage<br />

ist die Entwicklung in<br />

Saudi-Arabien<br />

einen eigenen Staat be -<br />

trogen worden (zuvor war<br />

Arabien bis zum 1. Weltkrieg<br />

unter türkischer<br />

Herrschaft). Stattdessen<br />

habe die zionistische Bewegung an Bo -<br />

den gewonnen. Die Palästinenser würden<br />

von Israel gedemütigt und unterdrückt.<br />

Der internationale Druck für<br />

einen echten Frieden in Palästina werde<br />

wachsen. Ohne Einmischung von<br />

außen – USA und EU – sei allerdings kein<br />

vernünftiges Abkommen erreichbar.<br />

Christian Lindner, Sibylle Umlauf, Thomas Mattheis (v.l.)<br />

Steinbach beschwor als Forderung,<br />

die arabische Welt solle zu mehr Ge -<br />

meinsamkeit finden. Es könne nur Ruhe<br />

geben, wenn die riesigen <strong>Ausgabe</strong>n für<br />

Waffensysteme umgeleitet würden in<br />

Investitionen zur Stabilisierung der<br />

politischen Situation im Innern, d.h. zur<br />

wirtschaftlichen Entwicklung mit Perspektiven<br />

für die Menschen. Die Eu ro -<br />

päer sollten bei ihrer Politik wiederum<br />

nicht verkennen, dass sie den arabischen<br />

Raum brauchen, nicht nur wegen<br />

seiner gewaltigen Ressourcen. Aus dieser<br />

Sicht befürwortete Steinach die vorsichtige<br />

Haltung der Bundesregierung<br />

im Weltsicherheitsrat. He<br />

27


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

JUNIORENKREIS<br />

Beirat des Juniorenkreises gegründet<br />

Im Rahmen eines Festakts im Übersee-<br />

Club im Dezember hat der Landesvorsitzende<br />

Matthias Leutke die Mitglieder<br />

des neu errichteten Beirats des<br />

Juniorenkreises ernannt.<br />

„Es ist mir eine Herzensangelegenheit,<br />

die Verbindung und den Austausch<br />

zwischen den Unternehmergenerationen<br />

des Wirtschaftsrates zu stärken“,<br />

so Matthias Leutke. Zweck ist es, unse-<br />

Neuer Landesvorstand<br />

Rene S. Spiegelberger, langjähriger Landesvorsitzender<br />

des Juniorenkreises, ist<br />

am 1. März zum Bundesvorsitzenden<br />

gewählt worden. Der Kulturstifter und<br />

<strong>Hamburg</strong>er Unternehmer verlegt da -<br />

mit den Schwerpunkt seiner Arbeit<br />

nach Berlin.<br />

Florian Eilken, bei der Wahl des Landesvorstandes<br />

im Dezember zu seinem<br />

Stellvertreter gewählt, bekleidet seither<br />

das Amt des Landesvorsitzenden. Der<br />

Consultant bei der AEROTEC Engineering<br />

GmbH wird vertreten durch Thomas<br />

Scheffel, Consultant Datenschutz<br />

und Compliance bei der tekit GmbH.<br />

Scheffel vertritt den <strong>Hamburg</strong>er Verband<br />

außerdem im Bundesvorstand<br />

des Juniorenkreises.<br />

Bei ihren Aufgaben unterstützt<br />

wird die Spitze des Landesvorstandes<br />

von Rechtsanwalt Dirk Naumann zu<br />

Grünberg, Naumann zu Grünberg<br />

Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Peer<br />

Ehnert, Relationship Manager LGT Bank<br />

Deutschland & Co. OHG, Dr. Philip Marx,<br />

Der Juniorenkreis blickt in die Zukunft<br />

Wir, der neue Landesvorstand, freuen<br />

uns sehr auf die kommenden Monate,<br />

die Herausforderungen, die das neue<br />

Jahr mit sich bringt, und natürlich freuen<br />

wir uns auf die Zusammenarbeit<br />

mit Ihnen!<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> begann gleich mit<br />

einem spannenden Programm, denn<br />

auch wir haben mit unserer Arbeit be -<br />

gonnen und uns einiges vorgenommen,<br />

was wir gemeinsam mit Ihnen in<br />

28<br />

re jüngste Unternehmergeneration, die<br />

sich bereits durch ihr persönliches<br />

Engagement um den Wirtschaftsrat<br />

verdient gemacht und die Vernetzung<br />

der Generationen vorangetrieben hat,<br />

zu stärken: „Der Beirat soll als Brücke<br />

zwischen unseren jungen und den<br />

erfahrenen Unternehmerpersönlichkeiten<br />

dienen.“ Das Gremium ist ein<br />

Pilotprojekt des <strong>Landesverband</strong>s <strong>Hamburg</strong>,<br />

das Signalwirkung auch für an -<br />

der im Bereich Relationship Management<br />

der M.M. Warburg & Co. KGaA<br />

tätig ist, und Tim Albrecht, Einkauf<br />

Rohkaffee beim <strong>Hamburg</strong>er Unternehmen<br />

J.J. Darboven GmbH & Co. KG. Mit<br />

Cathrin F. Sikor, Fellow Senior Associ ate<br />

bei McKinsey & Company, Inc. gelang es<br />

dem Vorstand, eine weibliche Unterstützung<br />

zu gewinnen und durch einstimmig<br />

beschlossene Kooptation auch<br />

dere Landesverbände des Wirtschaftsrates<br />

entfalten dürfte. Der Beirat hat<br />

Katharina Ulmer zur Vorsitzenden und<br />

Florian Eilken sowie Dr. Christoph von<br />

Burgsdorff zu stellvertretenden Vorsitzenden<br />

des Beirats gewählt. Die Mitglieder<br />

stellen wir Ihnen in der nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong> des Journals vor.<br />

Dr. Christoph von Burgsdorff<br />

Stellv. Vorsitzender des Beirats<br />

Neuer Landesvorstand des Juniorenkreises: Dr. Philip Marx, Peer Ehnert, Florian Eilken,<br />

Thomas Scheffel, Cathrin F. Sikor, Tim Albrecht, Rene S. Spiegelberger und Dirk Naumann<br />

zu Grünberg (v.l.)<br />

diesem Jahr erreichen möchten. Der<br />

neue Vorstand ist bereit, seine Kräfte zu<br />

bündeln und die hervorragende Vorarbeit<br />

des alten Vorstandes mit viel Engagement<br />

weiterzuführen. Denn schließlich<br />

sind es die Freude und der Wille, die<br />

am Ende die Qualität des Erfolges be -<br />

stimmen.<br />

In diesem Jahr stehen die Veranstaltungen<br />

unter dem Leitfaden: Green<br />

Capital – Chance für die <strong>Hamburg</strong>er<br />

für die verbleibende Amtsdauer zu<br />

halten.<br />

Der <strong>Hamburg</strong>er Landesvorstand des<br />

Juniorenkreises ist damit in einem weiten<br />

Branchenspektrum, beginnend bei<br />

Beratung über Ingenieurwesen, Recht<br />

und Finanzen bis hin zur Industrie aufgestellt<br />

und ermöglicht mithin einen<br />

vielseitigen Blick auf den Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Hamburg</strong>. Florian Eilken<br />

Wirtschaft. In diesem Sinne empfehlen<br />

wir Ihnen die nächste Veranstaltung<br />

am 17. Mai zum Thema Windenergie<br />

mit Jan-Menko Grummer und Ernst &<br />

Young.<br />

Zum Abschluss lassen Sie mich noch<br />

die volle Solidarität des Juniorenkreises<br />

für Japan und deren Bürger zum Ausdruck<br />

bringen. Vielen Dank.<br />

Florian Eilken


Junge Kandidaten für die Bürgerschaft stellen sich den <strong>Hamburg</strong>er Junioren vor<br />

Zwölf Tage vor der Wahl zur <strong>Hamburg</strong>ischen<br />

Bürgerschaft lud der Juniorenkreis<br />

des Wirtschaftsrates seine Mitglieder<br />

und sechs junge Kandidaten<br />

der CDU zum Abendessen in den Anglo<br />

German Club. Dabei wurde in der<br />

Vorstellungsrunde schnell klar, dass<br />

junge Politiker zu weit mehr als zum<br />

Plakatekleben fähig sind.<br />

In einem Impulsvortrag erläuterte der<br />

Vorsitzende des Haushaltsausschusses<br />

der Bürgerschaft, Roland Heintze, wie<br />

sich die <strong>Hamburg</strong>er CDU im Wahlkampf<br />

aufgestellt hat. Eindrucksvoll<br />

erklärte er außerdem, warum die Wahlversprechen<br />

der gegnerischen Seite zu<br />

Recht als unseriös erachtet werden.<br />

Danach hatten die jungen Kandidaten<br />

das Wort und die Möglichkeit<br />

sich vorzustellen. Mit dabei waren Kat-<br />

harina Wolff, Kandidatin im Wahlkreis<br />

Harvestehude, der Finkenwerder Abgeordnete<br />

Heiko Hecht, der Winterhuder<br />

Kandidat Christian Bosse sowie Dennis<br />

Thering aus dem Alstertal. Im Anschluss<br />

an eine Podiumsdiskussion an<br />

der Bucerius Law School stieß auch<br />

Carsten Ovens, Spitzenkandidat der<br />

Jungen Union mit zur Runde. Als Beglei-<br />

Europäische Umwelthauptstadt <strong>2011</strong> – Chance und Verpflichtung für <strong>Hamburg</strong><br />

Umweltschutz und Energiepolitik sind<br />

eng miteinander verbunden. Ob wachsende<br />

Offshore-Windparks, wettbewerbsfähige<br />

Elektro-Autos oder die Förderung<br />

der Photovoltaik. Es geht um<br />

die umweltverträgliche, effiziente und<br />

wirtschaftlich attraktive Nutzung er -<br />

neuerbarer Energiequellen.<br />

<strong>Hamburg</strong>s Ernennung zur „Euro pean<br />

Green Capital <strong>2011</strong>“ hat der Junio ren -<br />

kreis zum Anlass genommen, ge mein -<br />

sam mit Rüdiger Kruse MdB, Pieter<br />

Wasmuth, Generalbevollmächtigter der<br />

Vattenfall Europe AG für <strong>Hamburg</strong> und<br />

Norddeutschland sowie Holger Gassner,<br />

Leiter Märkte und Politik bei der RWE<br />

Innogy GmbH, über die Zukunft der<br />

Energiemärkte zu diskutieren.<br />

Als Mitglied des Vorstands des Ju -<br />

nio renkreises moderierte Dr. Philip<br />

Marx von der M.M. Warburg & CO KGaA<br />

die Diskussion. Die Diskutanten waren<br />

sich einig darin, dass es nicht nur einen<br />

Weg zur klimafreundlicheren Energie -<br />

gewin nung gebe, sondern verschiedene<br />

An sätze zu verfolgen seien. Hierbei<br />

habe allerdings die Politik die richtigen<br />

Anreize zu schaffen, die nicht – wie<br />

Florian Kämereit,<br />

Florian Eilken,<br />

Dennis Weber und<br />

Jan Schmidt (v.l.)<br />

tung brachte er den Landesvorsitzenden<br />

der Jungen Liberalen, Finn Ole<br />

Ritter, mit. Nach einer angeregten Diskussion,<br />

die von der Elbvertiefung über<br />

die Haushaltskonsolidierung bis zur<br />

Kulturpolitik reichte, klang der Abend<br />

mit noch vielen Einzelgesprächen an<br />

der Bar gemütlich aus.<br />

Thomas Scheffel<br />

Florian Eilken, Rüdiger Kruse MdB, Pieter Wasmuth, Dr. Philip Marx, Holger Gassner,<br />

Dr. Christoph v. Burgsdorff (v.l.)<br />

etwa bei der Solarförderung – zu Fehl -<br />

alloka tio nen führen dürfen.<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

deutschen Industrie zu erhalten und eine<br />

Abwanderung der Unternehmen zu<br />

vermeiden, müsse allerdings auch gewährleistet<br />

sein, dass Strom für die<br />

Industrie bezahlbar bleibe, so die Vertreter<br />

von RWE und Vattenfall. Die<br />

Kosten einer Neuausrichtung der Energieversorgung<br />

müssten letztlich in<br />

erheblichem Umfang von den weniger<br />

leicht abwandernden Endverbrauchern<br />

getragen werden.<br />

Mit dieser rundum gelungenen Veranstaltung<br />

war der Juniorenkreis erstmals<br />

bei der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

zu Gast, die dafür sorgte, dass<br />

die mehr als 45 Teilnehmer im An -<br />

schluss an die Diskussionsrunde bei<br />

Fingerfood und einem guten Glas Wein<br />

noch bis in den späten Abend die Ge -<br />

spräche fortsetzen konnten.<br />

Dr. Christoph v. Burgsdorff,<br />

Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

Stellv. Vorsitzender des Beirats<br />

des Juniorenkreises<br />

29


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Wirtschaftliche und demographische<br />

Veränderungen haben in den letzten<br />

Jahren zu einer Neuorientierung im<br />

Gesundheitswesen und da mit verbunden<br />

zu einem tiefgreifenden<br />

Strukturwandel geführt. Neben der<br />

zunehmenden Kosten-Nutzen-Orientierung<br />

spielen auch Themen, wie der<br />

drohende Fachkräftemangel und die<br />

Sicherstellung einer flächendeckenden,<br />

wohnortnahen ärztlichen Versorgung,<br />

eine Rolle.<br />

„Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft<br />

– Chancen für die Freie und<br />

Hansestadt <strong>Hamburg</strong>“ lautete der<br />

Titel, zu dem die Landesfachkommission<br />

im November den zu dieser Zeit<br />

noch amtierenden Präses der Behörde<br />

für Wirtschaft und Arbeit, Senator<br />

Ian K. Karan, begrüßte. Erörtert wurden<br />

die Gesamtsituation der Gesundheitswirtschaft,<br />

die besonderen Chancen<br />

der Branche sowie die Restriktionen<br />

durch Gesetze, Verordnungen<br />

und behördliches Handeln.<br />

Die Kommission begrüßte die zu -<br />

nehmende Aufmerksamkeit, die der<br />

Senat der Branche geschenkt habe.<br />

Immerhin fielen 2009 von den insgesamt<br />

rund 80.000 Beschäftigten im<br />

<strong>Hamburg</strong>er Gesundheits- und Sozialwesen<br />

fast zwei Drittel (63,2 Prozent)<br />

auf das Gesundheitswesen (HWWI).<br />

Außerordentlich positiv beur teilte<br />

die Kommission die Arbeit der Nord -<br />

deutschen Life Science Agentur GmbH<br />

30<br />

Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft<br />

Seit zehn Jahren fördert Albert Darboven,<br />

Mitglied des Landesvorstandes des<br />

Wirtschaftsrates, mit dem von ihm<br />

gestifteten IDEE-Förderpreis junge Un -<br />

ternehmerinnen, die ihre innovativen<br />

(Norgenta). 2004 als länderübergreifende<br />

Projekt- und Servicegesellschaft<br />

von <strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein<br />

gegründet, vernetzt und koordiniert<br />

sie die Life Science Aktivitäten Norddeutschlands<br />

für ein international<br />

wett bewerbsfähiges Cluster. Um den<br />

Zu Gast bei der<br />

Kommission:<br />

Ian K. Karan,<br />

Senator a.D.<br />

Standort auch weiterhin erfolgreich<br />

entwickeln, vernetzen und vermarkten<br />

zu können, benötige die Agentur die<br />

volle Unterstützung der Stadt.<br />

Eine bessere Zusammenarbeit<br />

mahn te die Kommission bei der Unterstützung<br />

von Unternehmen aus der<br />

Gesundheitswirtschaft an. Die Wirtschaftsbehörde<br />

müsse eine führende<br />

Position als Ansprechpartner der Betriebe<br />

übernehmen. Senator Karan regte<br />

an, einen Ansprechpartner für alle Be -<br />

hörden zu benennen und bot an, diesen<br />

in seiner Behörde anzusiedeln.<br />

Bedeutender Faktor für den Ge -<br />

sundheitsstandort <strong>Hamburg</strong> ist die Verfügbarkeit<br />

qualifizierter Arbeitskräfte.<br />

Handlungsbedarf sieht die Kommission<br />

– vor allem in Hinblick auf den sich<br />

Darboven Idee-Förderpreis<br />

und zukunftsorientierten Geschäfts -<br />

ideen verwirklichen wollen.<br />

Der mit 75.000 Euro dotierte Preis<br />

wird alle zwei Jahre vergeben und richtet<br />

sich an Existenzgründerinnen und<br />

Jungunternehmerinnen, die nicht länger<br />

als drei Jahre selbstständig sind.<br />

Als entscheidende Kriterien gelten:<br />

■ Neuigkeitsgrad der Geschäftsidee<br />

■ bereits erzielter bzw. zu erwarten-<br />

der Erfolg<br />

■ persönliches Engagement<br />

■ Anzahl der geschaffenen bzw. zu<br />

erwartenden neuen Arbeitsplätze<br />

abzeichnenden Fachkräftemangel –<br />

bei der Beschäftigung ausländischer<br />

Ärzte. Im <strong>Hamburg</strong>er Gesundheitswesen<br />

liegt der Anteil ausländischen<br />

Personals zwar über dem Bundesdurchschnitt,<br />

doch betrifft dies vor<br />

allem die einfacheren Tätigkeiten (mit<br />

10,2 Prozent gibt es besonders viele<br />

Ausländer unter den Helfern in der<br />

Krankenpflege). Unter den Ärzten ist<br />

der Anteil zwischen 1999 und 2009<br />

entgegen dem bundesdeutschen<br />

Trend auf 3,6 Prozent gefallen (HWWI).<br />

Ziel müsse sein, <strong>Hamburg</strong>s Human -<br />

ressourcen noch effizienter zu nutzen<br />

und Experten an sich zu binden. Ge -<br />

sundheitsberufe müssten attraktiver<br />

gestaltet und mehr junge Menschen<br />

für diese Branche gewonnen werden.<br />

Insgesamt bietet das Gesundheitswesen<br />

sehr gute Beschäftigungs -<br />

perspektiven. Innerhalb nur eines Jahres<br />

stieg die Zahl der Beschäftigten<br />

um 3.300 (4,1 Prozent). 700 Stellen und<br />

150 Ausbildungsplätze sind laut Agentur<br />

für Arbeit in <strong>Hamburg</strong> derzeit un -<br />

besetzt. Dabei spielen häufig auch die<br />

Rahmenbedingungen eine Rolle. So<br />

weist die Kommission darauf hin, dass<br />

Pflegekräfte beispielsweise auf preiswerten<br />

Wohnraum und eine Anbindung<br />

der Kliniken mit dem öffentlichen<br />

Nahverkehr angewiesen seien.<br />

Die Kommission unter Leitung von<br />

Professor Heinz Lohmann wird ihre<br />

Arbeit auch in diesem Jahr weiter fortsetzen.<br />

Dr. Christina Arndt<br />

Zur Jury gehören u.a. Senatorin a.D.<br />

Prof. Dr. Karin von Welck, Dr. Henning<br />

Voscherau und unser Mitglied Prof. Dr.<br />

Sonja Bischoff.<br />

Bewerbungsunterlagen können von<br />

der Webseite des Unternehmens heruntergeladen<br />

(www.darboven.com)<br />

oder schriftlich angefordert werden bei:<br />

Ute Lund, segmenta pr, Feldbrunnenstraße<br />

52, 20148 <strong>Hamburg</strong>.<br />

Einsendeschluss ist der 31. Juli <strong>2011</strong>.<br />

Die Preisverleihung findet am 10. No -<br />

vember <strong>2011</strong> in <strong>Hamburg</strong> statt.<br />

CA


Paradigmenwechsel:<br />

Der demografische Wandel zwingt zum<br />

Umdenken. Das Durchschnittsalter der<br />

Beschäftigten steigt ebenso wie die<br />

Anzahl der über 50-Jährigen in den<br />

Betrieben. 2020 wird jeder dritte Ar -<br />

beitsplatz mit einer Arbeitskraft über<br />

50 Jahre besetzt sein.<br />

Ältere Beschäftigte haben andere Belas -<br />

tungen als junge Beschäftigte. So sind<br />

Mitarbeiter zwischen 50 und 54 zwar<br />

seltener, aber mit durchschnittlich<br />

knapp 17 Tagen im Jahr fast doppelt so<br />

viel krankgeschrieben wie ihre Kollegen<br />

in der Altersgruppe 20 bis 29. Mit dem<br />

Alter nehmen schwere Krankheiten zu.<br />

Ein längerer Ausfall eines Mitarbeiters<br />

führt zu organisatorischen Pro blemen<br />

und damit auch zu Produktivitäts -<br />

einbrüchen. Wichtig ist deshalb das<br />

Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

(BGM), das den Bedürfnissen aller Generationen<br />

im Unternehmen gerecht wird.<br />

Gute Konzepte und Strategien im<br />

Management garantieren zwar nicht<br />

auf Dauer den vitalen Mitarbeiter, doch<br />

wenn die Unternehmensführung die<br />

Weichen stellt, wird den Mitarbeitern<br />

eine Chance geboten. Die positive Öffnung<br />

zum betrieblichen Gesundheits -<br />

management gewinnt neben den Ge -<br />

schäftsfeldern Märkte und Gewinne an<br />

Bedeutung und wird sich langfristig<br />

auszahlen. Der Erkenntnis, die deutsche<br />

Wirtschaft kranke am Fachkräftemangel,<br />

lässt sich mit qualifiziertem Personal<br />

aus dem Ausland entgegenwirken.<br />

Doch das reicht nicht. Die Forderung<br />

nach längerer Arbeitszeit wie „65+“<br />

greift da schon mehr. Künftig geht es<br />

nicht nur um gesunde Führungskräfte,<br />

sondern auch und vor allem um<br />

gesunde Mitarbeiter, die den hohen<br />

Belastun gen des Arbeitsalltags gewachsen<br />

sind.<br />

Den typischen Zivilisationskrankheiten<br />

wie Übergewicht, Stoffwech sel -<br />

erkrankungen (Diabetes mellitus), mus -<br />

culoskeletale Erkrankungen, Bluthochdruck,<br />

Herzinfarkt, Schlaganfall, De -<br />

pression und Burn-out kann mit bes-<br />

„Wer keine Zeit für seine<br />

Gesundheit hat, wird eines Tages Zeit<br />

haben müssen, krank zu sein.“<br />

Harold J. Reilly<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

gewinnt an Bedeutung<br />

seren Arbeitsbedingungen und einem<br />

gesunden Lebensstil oftmals vorgebeugt<br />

werden. Unsere Krankenkassen werben<br />

seit einigen Jahren vermehrt mit Prä -<br />

ven tionsangeboten. Gesundheitsförderung<br />

wirkt am besten und nachhaltigsten,<br />

wenn sie direkt in der Lebenswelt<br />

des Menschen ansetzt, und dazu gehört<br />

vor allem der Betrieb. Der Gesetzgeber<br />

hat dies bereits erkannt und begünstigt<br />

deshalb Investitionen von Unternehmen<br />

in die betriebliche Gesundheitsförderung.<br />

Geht es um die Finanzen, bleiben<br />

die Kassenmitglieder meist auf sich ge -<br />

stellt. Kosten für Präventionsmaßnahmen<br />

sind Privatsache und werden nicht<br />

erstattet, wenn es z.B. um ein Dauerangebot<br />

von Sportvereinen oder auch Fit -<br />

ness-Studiogemeinschaften geht. Nur<br />

über die Unternehmen lässt sich mit<br />

indi viduellen Programmen der Ge sund -<br />

heitszustand der Belegschaften nachhaltig<br />

verbessern. Die Techniker Krankenkasse<br />

hat bereits reagiert und setzt<br />

spezielle Berater für Unternehmen<br />

ein. Institute wie beispielsweise das<br />

Medizinische PräventionsCentrum<br />

Ham burg (MPCH) decken mit ihren<br />

Angeboten genau diesen Bereich ab,<br />

d.h. sie bieten umfassende medizinische<br />

Diagnostik, Lebensstiloptimierung<br />

und medizinische Begleitung.<br />

Grafik/Quelle: Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse <strong>2011</strong><br />

ADVERTORIAL<br />

Auch wenn sich vor allem klein- und<br />

mittelständische Unternehmen gerade<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mit<br />

Investitionen im BGM schwer tun, ist<br />

diese Investition eine Win-Win-Situa -<br />

tion für alle Beteiligten: Die Arbeitnehmer<br />

sind motivierter, gesünder und<br />

leis tungsfähiger, die Unternehmen senken<br />

ihre Fehlzeiten, profitieren durch<br />

wirtschaftlichen Erfolg und Image -<br />

gewinn. Der Erfolg des Gesundheits -<br />

managements hängt im Wesentlichen<br />

von einer effektiven Organisation ab.<br />

<strong>Und</strong> das ist eine Führungsaufgabe. Nur<br />

wenn die Gesundheitsförderung Chefsache<br />

ist und die Beschäftigten gleichzeitig<br />

Verantwortung für die eigene<br />

Gesundheit übernehmen, können Verhältnisse<br />

und Verhalten langfristig<br />

gesünder werden.<br />

Gezielte Angebote für nachhaltiges<br />

individuelles Fitness-Coaching finden<br />

sich noch selten. Gesundheitschecks für<br />

Führungskräfte sind ein erster wichtiger<br />

Schritt. Wenn es allerdings nur bei<br />

pauschalen Empfehlungen zum Er näh -<br />

rungs- und Bewegungsverhalten der<br />

Arbeitnehmer bleibt, ändert sich nichts!<br />

Motivierte Führungskräfte, neue Strukturen<br />

und aktive Mitarbeiter minimieren<br />

krankheitsbedingte Fehlzeiten und<br />

garantieren den langfristigen Unternehmenserfolg.<br />

EJH<br />

31


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Spielbank, Bildung, Rohstoffe<br />

– Panem et circensis beim<br />

JOUR FIXE<br />

Das dem Roulette entlehnte Motto „rien<br />

ne va plus“ („nichts geht mehr“) dominierte<br />

das Krisenjahr 2009. 12 Monate<br />

später sah die Wirtschaftslage sehr viel<br />

freundlicher aus, daher traf sich der<br />

JOUR FIXE im Dezember in der Spielbank<br />

<strong>Hamburg</strong>. Nicht nur, um den Aufschwung<br />

zu feiern und gleichermaßen<br />

Kugel wie Rubel bei Private Poker &<br />

Champagner-Roulette rollen zu lassen,<br />

sondern auch, um hinter die Kulissen<br />

des aufwändig renovierten Gebäudes<br />

am Stephansplatz zu schauen. Im Spiegelsaal<br />

diskutierten wir mit Gunda<br />

Wind berger, Marketingleiterin der<br />

Spielbank <strong>Hamburg</strong> Jahr & Achterfeld<br />

KG, das Thema: Die Spielbank als Wirtschaftsbetrieb.<br />

Neues Jahr, neues Spiel – neues Glück:<br />

Nachdem der Norddeutsche Regattaverein<br />

für unsere Treffen wegen der Folgen<br />

des Brandes unverändert nicht zur<br />

Verfügung steht, trafen wir uns im<br />

Januar erstmalig im „<strong>Hamburg</strong>er und<br />

Germania Ruder Club“ am Alsterufer.<br />

Diese interessant gelegene Immobilie<br />

war der richtige Rahmen für Dr. Walter<br />

Pelka, Präsident der HafenCity Universität.<br />

Gerade im nationalen und internationalen<br />

Wettbewerb um Toptalente<br />

ist es wichtig, dass <strong>Hamburg</strong> weiterhin<br />

in Bildung und Wissenstransfer investiert.<br />

Die HafenCity Universität (HCU)<br />

– mit dem Schwerpunkt auf Baukunst<br />

und Metropolentwicklung – wird innovative<br />

und berufsbefähigende ex zel -<br />

lente Studienangebote anbieten, um<br />

daraus ein einzigartiges interdiszipli -<br />

näres Profil zu ent wickeln. Ziel ist es,<br />

wichtige metropole Zukunftsthemen<br />

aufzunehmen und zeitnah qualitativ<br />

hochwertige Forschungsthemen umzusetzen.<br />

Nicht erst das Atomdrama in Japan<br />

macht deutlich, dass das Megathema<br />

Energie / Rohstoffe den Schlüsselfaktor<br />

darstellt. Für wirtschaftliche Leis tungs -<br />

fähigkeit ebenso wie für Einklang von<br />

Ökonomie und Ökologie. So lud der<br />

32<br />

JOUR FIXE<br />

JOUR FIXE im<br />

Dezember:<br />

Mitglieder beim<br />

Pokern<br />

Mitglieder beim Roulette<br />

Glück bei Spiel?<br />

Manfred Trantofsky<br />

und Guido Panke<br />

JOUR FIXE im<br />

Januar:<br />

Gabriele Sievers,<br />

Dr.-Ing. Walter Pelka,<br />

Dr. Hanno Stöcker


JOUR FIXE im März zum Außentermin<br />

ins charmante Billbrook, wo uns<br />

Dr. Henner Buhck, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Buhck Umweltser -<br />

vices GmbH & Co. KG, im Rahmen einer<br />

Betriebsbesichtigung den Abfall als<br />

Energie- und Rohstoffquelle nahe<br />

brachte. In zwei Gruppen durchmaßen<br />

wir eine Recyclinganlage für Industrieabfälle<br />

und erfassten in plastischer Eindringlichkeit,<br />

wie Abfallstoffe als hochwertige<br />

Rohstoffe genutzt werden können<br />

und welchen Nutzen die <strong>Hamburg</strong>er<br />

Wirtschaft daraus zieht. Vor dem<br />

Hintergrund der bestehenden und<br />

kom menden weltweiten Rohstoffknappheit<br />

hat <strong>Hamburg</strong> im letzten Jahr<br />

eine Recycling-Initiative ins Leben gerufen.<br />

Neue Konzepte – auch für die<br />

Europäische Umwelthauptstadt – sind<br />

zwingend notwendig.<br />

Sie erhalten noch keine Einladung zum<br />

JOUR FIXE? Dann melden Sie sich gerne<br />

in der Landesgeschäftsstelle, und diskutieren<br />

Sie mit bei spannenden wirtschaftlichen<br />

Themen in kommunikativer<br />

Atmosphäre. Sie erhalten bei zu -<br />

gelosten Sitzplätzen Gelegenheit zur<br />

Pflege bestehender und zur Knüpfung<br />

neuer Kontakte. Wir treffen uns am ers -<br />

ten Donnerstag im Monat. Wir freuen<br />

uns auf Sie. Dr. Hanno Stöcker<br />

Gabriele Sievers<br />

Andrea v. Teuffel und Simone Niekammer<br />

Andrea v. Teuffel wird ihre berufliche<br />

Tätigkeit am 30. <strong>April</strong> beenden. Viele<br />

unserer Mitglieder werden sie vermissen,<br />

war sie ihnen doch eine kompeten -<br />

te Ansprechpartnerin – sei es am Telefon,<br />

beim Empfang auf unseren Veranstaltungen<br />

oder als Planerin und Teil-<br />

JOUR FIXE<br />

im März<br />

Gewerbeabfall<br />

im Anlieferungsbereich...<br />

Der Gastgeber<br />

Dr. Henner Buhck und<br />

Dr. Hanno Stöcker<br />

Frau v. Teuffel nimmt Abschied<br />

nehmerin beim Golfturnier oder für<br />

den ins Leben gerufenen JOUR FIXE<br />

Abend. Als die gelernte Buchhändlerin<br />

im <strong>April</strong> 1996 zur Geschäftsstelle des<br />

Wirtschaftsrats kam, brachte sie als<br />

Direktionsassistentin des Altonaer<br />

Museums und als Assistentin des Leiters<br />

PR des Ölkonzerns BP reiche Erfahrung<br />

für die Organisation und den Ab -<br />

lauf unserer Veranstaltungen mit, was<br />

bis heute im perfekten Ablauf zur Geltung<br />

kommt. Darüber hinaus widmete<br />

sich Frau v. Teuffel an zentraler Stelle<br />

mannigfaltigen Aufgaben, wie sie der<br />

Geschäftsstelle aus allen Richtungen<br />

gestellt werden, u. a. in den ersten Jahren<br />

der intensiven Betreuung der Mitglieder.<br />

Dem Wirtschaftsrat kam es da -<br />

... und dann auf<br />

die Laufbänder zur<br />

Sortierung<br />

her sehr zu Gute, dass Frau v. Teuffel<br />

viele Mitglieder persönlich kennt. Der<br />

<strong>Landesverband</strong> lässt seine Mitarbeiterin<br />

nur ungern, zugleich aber mit den<br />

besten Wünschen für einen glücklichen<br />

– vorgezogenen – Ruhestand, ziehen.<br />

Auf der Position von Frau v. Teuffel<br />

finden unsere Mitglieder jetzt Frau<br />

Simone Niekammer. Sie ist seit Januar<br />

2000 im <strong>Landesverband</strong> tätig und hat<br />

sich in die Mitgliederbetreuung und<br />

Organisation von Veranstaltungen eingearbeitet.<br />

Auch sie ist vielen von unseren<br />

Veranstaltungen her als „Namensgeberin“<br />

wohl vertraut. Wir sind sicher,<br />

mit Frau Niekammer eine versierte<br />

Nachfolgerin gefunden zu haben.<br />

Dr. Manfred Hermann<br />

33


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Am 30. <strong>April</strong> wird die Assistentin des<br />

Landesgeschäftsführers, Frau Andrea v.<br />

Teuffel, die Geschäftsstelle verlassen.<br />

Nach langjähriger Tätigkeit verabschiedet<br />

sie sich in den Ruhestand. Durch<br />

eine vorsichtige Reorganisation haben<br />

wir uns bemüht, den Übergang für Sie<br />

als unsere Mitglieder möglichst wenig<br />

spürbar werden zu lassen.<br />

Neben der bewährten Betreuung<br />

der Mitglieder wird Frau Simone Niekammer<br />

künftig auch als Assistentin<br />

des Landesgeschäftsführers tätig sein.<br />

Herzlich möchte ich Sie bitten, ihr dasselbe<br />

Vertrauen entgegenzubringen<br />

wie Frau von Teuffel. Frau Marcella<br />

34<br />

... IM ÜBRIGEN – INFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HAMBURG<br />

ADLER Real Estate AG<br />

Jon Abele<br />

Partner<br />

BearingPoint GmbH<br />

Amadeus Fire AG<br />

Dr. Hubert Baltes<br />

Head of New Business Development<br />

Olympus Winter & Ibe GmbH<br />

Sebastian Blohm<br />

Leiter Kommunikation und Politik<br />

Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH<br />

Olaf G. Borkers<br />

Mitglied des Vorstands<br />

DES Deutsche EuroShop AG<br />

Dr. Thomas Brakensiek<br />

Vorstand<br />

<strong>Hamburg</strong>er Volksbank eG<br />

Oswald Brockerhoff<br />

Geschäftsführer<br />

Brockerhoff Consulting<br />

Frank Burkert<br />

Partner<br />

Deloitte & Touche GmbH<br />

Centrum für angewandte<br />

Nanotechnologie CAN GmbH<br />

Sven Ehrenbrand<br />

Geschäftsführer<br />

KARO Gebäudereinigungs GmbH<br />

Dr. Philip Heimann<br />

Altersberger wird sich verstärkt um die<br />

Einladungen und die Organisation der<br />

Veranstaltungen kümmern. Ich bin<br />

sicher, sie wird sich sehr schnell in diesen<br />

organisatorischen Verantwortungs -<br />

bereich einarbeiten. Frau Dr. Arndt<br />

kümmert sich neben ihrer PR-Arbeit<br />

zusätzlich um die Programm gestal tung<br />

des Wirtschaftsrates.<br />

Ich bin überzeugt, Ihnen in Zukunft<br />

einen Wirtschaftsrat bieten zu können,<br />

der Ihre Erwartungen hinsichtlich politischer<br />

Einflussnahme, Programmgestaltung<br />

und Gedankenaustausch mehr<br />

als erfüllen wird. Sollten Sie trotz unserer<br />

Bemühungen das Gefühl ha ben,<br />

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />

LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Dr. Audrey Hinrichsen<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

German Temp Service GmbH<br />

IABG – Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft<br />

mbH<br />

Ottobrunn<br />

Jochen Knees<br />

Geschäftsführer<br />

Stemcor Deutschland Holding GmbH<br />

Antonia Sylvia Kotzan<br />

Inhaberin<br />

KCI Kotzan Consulting International<br />

Berlin<br />

Christian Lindner<br />

Area Manager, Amadeus Fire AG<br />

Joachim Luserke<br />

Geschäftsführer<br />

Luserke Vermögensverwaltung GmbH<br />

Mathias Minkus<br />

Geschäftsführer<br />

SMZ Agentur für strategische<br />

Markenführung GmbH<br />

Peter Niemann<br />

Geschäftsführer<br />

Friedrich Niemann GmbH & Co. KG<br />

Kronshagen<br />

Nordex SE<br />

Petra Obermayr<br />

Geschäftsführerin<br />

identity of art Ltd. Kunst für<br />

Unternehmen<br />

Reinbek<br />

dass wir nicht in allen Aspekten Ihren<br />

Wünschen und Erwartungen entsprochen<br />

haben, würden wir uns freuen,<br />

wenn Sie uns ansprechen.<br />

Carsten Ovens<br />

Projektmananger<br />

SAP Deutschland AG & Co. KG<br />

Matthias Pietzcker<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

QUICKBORNER TEAM Gesellschaft für<br />

Planung und Organisation GmbH<br />

QUICKBORNER TEAM<br />

Gesellschaft für Planung und<br />

Organisation GmbH<br />

Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH<br />

Thomas Richterich<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Nordex SE<br />

Thomas Rosenke<br />

Betriebsleiter/Prokurist<br />

KARO Gebäudereinigungs GmbH<br />

SM Electronic GmbH<br />

Stapelfeld<br />

Bodo Sachau<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Andreas J. Zachariassen Schiffahrtsges.<br />

mbH & Co. KG<br />

Achim Schaller<br />

Managing Director<br />

SM Electronic GmbH<br />

Stapelfeld<br />

Dr. Frank Schröder-Oeynhausen<br />

Geschäftsführer<br />

Centrum für angewandte<br />

Nanotechnologie CAN GmbH<br />

Conrad Seiffert


Michael Schwarz<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Schwarze Rose GmbH<br />

Schwarze Rose GmbH<br />

Michael F. Seidel<br />

Vorstand Finanzen und Vertrieb<br />

Lloyd Fonds AG<br />

Michael Sens<br />

Geschäftsführer<br />

Ships Industry Marine Services<br />

Ships Industry Marine Services<br />

Cathrin F. Sikor<br />

McKinsey & Company Inc.<br />

Matthias Spott<br />

Geschäftsführer<br />

IABG – Industrieanlagen-Betriebs -<br />

gesellschaft mbH, Ottobrunn<br />

Prof. Dr. Günther Strunk<br />

Partner<br />

Strunk Kolaschnik Partnerschaft<br />

Rechtsanwälte Steuerberater<br />

Strunk Kolaschnik Partnerschaft<br />

Rechtsanwälte Steuerberater<br />

Dr. Jens Thomsen<br />

Geschäftsführer<br />

Oral Prevent Mundhygiene Produkte<br />

Handelsgesellschaft mbH<br />

Carsten Wagner<br />

Inhaber / Geschäftsführer<br />

Erfolgswerft Werbe- und Vertriebsservice<br />

Katharina Wolff MdHB<br />

Geschäftsführerin<br />

Premium Consultants-Wolff GmbH<br />

Barbara Yaltrak<br />

Vorstand<br />

ADLER Real Estate AG<br />

Rainer Brings<br />

Geschäftsführer<br />

Thomas-Beton GmbH<br />

Kiel<br />

Gerd-Jürgen Bruckschen<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

GJB Consulting GmbH<br />

Bad Schwartau<br />

Björn Eggers<br />

Abteilungsdirektor<br />

UniCredit Bank AG<br />

Kiel<br />

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />

LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Dr. Ralph Ennenbach<br />

Stellv. Vorstandsvorsitzender<br />

Kassenärztliche Vereinigung<br />

Schleswig-Holstein<br />

Bad Segeberg<br />

Fred Freyermuth<br />

Geschäftsführer<br />

Stadtwerke Barmstedt<br />

Barmstedt<br />

Danfoss Silicon Power GmbH<br />

Schleswig<br />

Dietmar Guidl<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Dispatch Energy Innovations GmbH<br />

Itzehoe<br />

HUCKEPACK-WIEK KG<br />

Straßendienst im Auftrag des ADAC<br />

Lübeck<br />

Thomas Karl Klinger<br />

Geschäftsführer<br />

Unternehmer-Dialoge oHG<br />

Kiel<br />

Thomas Koch<br />

Steuerberater/Inhaber<br />

Das Steuerhaus<br />

Timmendorfer Strand<br />

Jens Broder Knudsen<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Sartori & Berger GmbH & Co. KG<br />

Kiel<br />

Dr. Dr. Jens Kullik<br />

Landrat<br />

Kreis Steinburg<br />

Itzehoe<br />

Rüdiger Kutz<br />

Partner<br />

Civicon GbR, Kiel<br />

Holger Menzel<br />

Abteilungsdirektor<br />

UniCredit Bank AG<br />

Flensburg<br />

Kay Nernheim<br />

Geschäftsführer<br />

Ev. Stadtmission Kiel<br />

Frank R. Ost<br />

Geschäftsführer<br />

R. Spethmann Import GmbH<br />

Ahrensburg<br />

Dr.-Ing. Frank Osterwald<br />

Director<br />

Danfoss Silicon Power GmbH<br />

Schleswig<br />

Carl-Alexander Graf Plessen<br />

Inhaber<br />

Gutsverwaltung Sierhagen<br />

Sierhagen<br />

René Pogrzeba<br />

Firmenkundenbetreuer<br />

UniCredit AG<br />

Lübeck<br />

Björn Prölß<br />

Geschäftsführer<br />

HPL Technology GmbH<br />

Eutin<br />

R. Spethmann Import GmbH<br />

Ahrensburg<br />

Dr. Alexander Schröder<br />

Geschäftsführer<br />

Versicherungsstelle Wiesbaden<br />

Wiesbaden<br />

Ulf Schwinum<br />

M. A. & Abteilungsdirektor<br />

Michael Söffge<br />

Geschäftsführer<br />

Steinbeis Papier GmbH<br />

Glückstadt<br />

Carsten Stech<br />

Geschäftsführer<br />

Splendid Internet GmbH & Co. KG<br />

Kiel<br />

Steinbeis Papier GmbH<br />

Glückstadt<br />

Kurt Teipelke<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

AVB GmbH<br />

Büdelsdorf<br />

TELETRONIC GmbH<br />

Reinfeld<br />

Versicherungsstelle Wiesbaden<br />

Wiesbaden<br />

Jörg Warncke<br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

Steinbeis Papier GmbH<br />

Glückstadt<br />

Anke Wiek<br />

Geschäftsführerin<br />

HUCKEPACK-WIEK KG<br />

Straßendienst im Auftrag des ADAC<br />

Lübeck<br />

Bernd (Dipl.-Ing.) Zblewski<br />

Geschäftsführer<br />

TELETRONIC GmbH<br />

Reinfeld<br />

35


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Warum ich Mitglied im<br />

Wirtschaftsrat bin<br />

„Ich habe die Hoffnung, dass sich nach<br />

der Finanzkrise etwas in Deutschland<br />

verändern kann. In den letzten Jahren<br />

hat sich die Frage nach der Profitabilität<br />

von Geschäften immer mehr in den Vordergrund<br />

geschoben. Auch in der Schifffahrt<br />

spielen Finanzgeschäfte eine<br />

erschreckend große Rolle. Wir müssen<br />

zurückkehren zu den eigentlichen Werten,<br />

die unsere Geschäfte ausmachen.<br />

Passion und Berufung sind von viel<br />

größerer Bedeutung als der kurzfristige<br />

Profit ohne Werterhaltung.“<br />

Gerda Rohden<br />

Managing Director GRS Rohden<br />

Shipping GmbH & CO KG<br />

“Ich bin kürzlich aus Dortmund nach<br />

<strong>Hamburg</strong> gezogen. Als Mitglied des<br />

Wirtschaftsrates wandte ich mich sofort<br />

an den hiesigen <strong>Landesverband</strong>, um mit<br />

<strong>Hamburg</strong>er Unternehmern in Kontakt<br />

zu treten. Da der Wirtschaftsrat in<br />

jedem Bundesland vertreten ist, fällt es<br />

leicht, in einer neuen Umgebung unter<br />

Gleichgesinnten Anschluss zu finden.“<br />

Andreas Bruckner<br />

Geschäftsführer Aon Jauch & Hübener<br />

GmbH Versicherungsmakler<br />

Wir gratulieren zur<br />

langjährigen Mitgliedschaft<br />

35jähriges Jubiläum<br />

Dr. Michael Lichtenauer<br />

Rechtsanwalt<br />

25jähriges Jubiläum<br />

Volker Heinz<br />

20jähriges Jubiläum<br />

Rainer Heydenreich<br />

Vice Chairman<br />

UBS Deutschland AG<br />

Dieter Oster<br />

Alexander Raab<br />

Geschäftsführer<br />

Clic Inneneinrichtung GmbH<br />

Royal Spa Kitzbühel Hotel: 9. Kitzbüheler Golffestival<br />

Vom 26. Juni bis 3. Juli gibt es wieder<br />

spannende Turniere und stimmungsvolle<br />

Festival-Abende. Zum ers ten Mal<br />

wird das Royal Spa Kitzbühel Hotel in<br />

Jochberg das Eröffnungsturnier und die<br />

Abendveranstaltung ausrichten.<br />

Nicht nur während des Hahnenkamm-Rennens<br />

im Winter befindet sich<br />

der legendäre Tiroler Skiort Kitzbühel<br />

im Ausnahmezustand – auch im Som-<br />

36<br />

mer sorgt das Golffestival für Kultstatus.<br />

Jahr für Jahr zieht der Top-Golf event<br />

zahlreiche bekannte Persönlichkeiten<br />

aus Sport, Wirtschaft und Entertainment<br />

an.<br />

In diesem Jahr verspricht das Kitzbüheler<br />

Golffestival dank des abwechslungsreichen<br />

Rahmenprogramms mit<br />

spannenden Turnieren und Society-<br />

High lights wieder eine abwechslungs-<br />

NACHLESE<br />

„Der Reichtum kommt nicht<br />

von der Umverteilung, der<br />

Reichtum kommt von Fleiss<br />

und Leistung.“<br />

Franz Josef Strauss<br />

ADVERTORIAL<br />

reiche Woche für alle Spieler zu werden.<br />

Auf den vier Topplätzen der Alpen geht<br />

es bei den sechs Wertungsturnieren um<br />

den Wanderpokal „Golf Festival Kitz<br />

Cup“. Die besten vier Bruttoergebnisse<br />

auf den Golfplätzen GC Eichenheim,<br />

GC Kitzbühel, Golf- und Landclub Rasmushof<br />

sowie GC Kitzbühel Schwarzsee<br />

entscheiden über den Sieg.<br />

Spezielle Golfpackages des Royal<br />

Spa Kitzbühel Hotels sind ab sofort<br />

buchbar. Informationen zum Golffestival<br />

finden Interessenten unter www.<br />

kitzbuehelroyalspa.com, oder unter<br />

www.golffestivalkitzbuehel.at.<br />

Golfsportler stehen im Royal Spa<br />

Kitzbühel Hotel ganz besonders im<br />

Fokus. Sie können im Haus mit dem<br />

„Golf Physio & Golf Mental Coach“ trainieren.<br />

Zum Einschlagen steht demnächst<br />

eine hauseigene Golfübungsanlage<br />

mit Putting und Chipping Area<br />

sowie Driving Range direkt vor dem<br />

Hotel zur Verfügung. ■


LESERBRIEF – ANREGUNG ZUR DISKUSSION<br />

Das Ende des „Ehrbaren Kaufmanns“<br />

Es gereichte einem <strong>Hamburg</strong>er Kaufmann<br />

einmal zur Ehre, nur Verbindlichkeiten<br />

einzugehen, die er zu jeder<br />

Zeit, also auch in einer Krise, einhalten<br />

kann. Diese Zeiten sind vorbei. Das<br />

erfolgreiche Geschäftsmodell der Neuzeit<br />

lautet: Werde ein Hasardeur und<br />

mache so viele Schulden, wie du kannst.<br />

Werde so schnell wie möglich „too big<br />

to fail“. Dann werden die Banken dich<br />

in einer Krise retten. Das können sie<br />

zwar nicht aus eigener Kraft, aber als<br />

Bank kann man ja jederzeit den Staat<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Genau das geschah die letzten 18<br />

Monate und geschieht noch immer<br />

deutschlandweit. Im Norden ist das<br />

Ganze in der Schifffahrt anzusehen. In<br />

den Boomjahren haben die Banken<br />

leichtsinnig bis fahrlässig zu viele zu<br />

teure Schiffe zu hundert Prozent finanziert.<br />

In der Krise sind sie wegen ihrer<br />

zu großen Engagements erpressbar.<br />

Also retten sie Reeder und Emissionshäuser,<br />

die eigentlich schon insolvent<br />

sind und über kein zukunftsfähiges<br />

Geschäftsmodell mehr verfügen. Dies<br />

ist nur zum kleinsten Teil dem Hausbankprinzip<br />

geschuldet. Vor allem geht<br />

es darum, kurzfristig Wertberichtigungen<br />

in den Bankbilanzen, also Verluste,<br />

zu vermeiden. Dem Ehrbaren Kaufmann<br />

hingegen werden mit Hinweis<br />

auf gefallene Schiffswerte neue Sicherheiten<br />

in Form von Liquiditätseinschüs -<br />

sen abverlangt. Die neu gewonnene<br />

Presseschau<br />

<strong>Hamburg</strong>er Abendblatt, 18. März <strong>2011</strong><br />

Liquidität wird an die Hasardeure als<br />

Kontokorrent weitergeleitet, damit diese<br />

den Schein des ordentlichen Kapitaldienstes<br />

wahren können. Nebenbei<br />

kann man auf solche Weise den Job der<br />

Bankmanager retten, die den Hasardeuren<br />

die Finanzierungen einst aufdrängten.<br />

Bei den Landesbanken trägt die<br />

Politik dieses Vorgehen mit, denn sie<br />

hat bei der Aufsicht versagt und müsste<br />

bei weiteren Verlusten Mitverantwortung<br />

übernehmen. Tatsächlich<br />

wirkt die Seilschaft zwischen Reedern,<br />

Emissionshäusern, Politik und Bank -<br />

managern häufig auch zum Nachteil<br />

der Bank (und dem Steuerzahler), denn<br />

nun wird über lange Zeiträume zuviel<br />

Eigenkapital in riskanten Kreditengage -<br />

ments gebunden. In vielen Fällen wäre<br />

es für die Bank deutlich lukrativer, das<br />

Eigenkapital in neuen Engagements<br />

mit niedrigeren Risiken und höheren<br />

Margen einzusetzen. Dies wäre auch<br />

volkswirtschaftlich besser, denn das<br />

Kapital würde in effizientere Verwendungen<br />

verbracht.<br />

Die ganze Welt führt den Schumpeter’schen<br />

Gedanken der „schöpferischen<br />

Zerstörung“ im Mund – bis sie<br />

ihn gegen sich selbst gelten lassen soll.<br />

Heutzutage ist es üblich, das marktbereinigende<br />

und selbstheilende Wirken<br />

einer Krise mit dem Hinweis auf „Sys -<br />

temrelevanz“ zu unterbinden. Dabei<br />

ist systemrelevant gerade nicht, dass<br />

Ha sardeure gerettet werden, um be -<br />

hauptete Dominoeffekte zu verhindern.<br />

Denn dies führt dazu, dass die Strukturen<br />

erhalten bleiben, die die jetzige<br />

Krise herbeigeführt haben und die<br />

nächs te herbeiführen werden. Systemrelevant<br />

ist stattdessen, dass Krisen<br />

marktbereinigend wirken können, in -<br />

dem sie überholte, ineffiziente Strukturen<br />

durch neue, effiziente Strukturen<br />

ersetzen. Nur so können die Voraussetzungen<br />

eines gesunden Aufschwungs<br />

geschaffen werden, von dem die Ehrbaren<br />

Kaufleute verdientermaßen profitieren,<br />

indem ihnen das Vertrauen<br />

und die guten Geschäfte der Zukunft<br />

zufließen.<br />

Nun aber wird nicht nur eine Generation<br />

von Unternehmern verdorben<br />

und von einer Jahrhunderte alten, be -<br />

währten Tradition Abschied genommen.<br />

Das, was geschieht, widerspricht<br />

auch dem Geist der Sozialen Marktwirtschaft<br />

und ist moralisch fragwürdig.<br />

Am Ende der Krise können die Ha -<br />

sardeure wie zuvor fortfahren und weiter<br />

mit hoher Geschwindigkeit wachsen.<br />

Sie dürfen auch in der nächsten<br />

Krise auf die bewährten Seilschaften<br />

und den Staat (die Steuerzahler) vertrauen.<br />

Der Ehrbare Kaufmann aber, der<br />

nur Verbindlichkeiten eingeht, die er<br />

auch halten kann, wird keine vergleichbare<br />

Dynamik entfalten und über<br />

die Jahre in die Bedeutungslosigkeit<br />

gedrängt. Christian Breuel<br />

<strong>Hamburg</strong>er Abendblatt,<br />

4. März <strong>2011</strong><br />

37


<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

und <strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Interessentenbogen für den Wirtschaftsrat<br />

Das Gewicht des Wirtschaftsrats wird neben seinen Sachaussagen durch die Zahl seiner Mitglieder bestimmt. Die Landesverbände<br />

<strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein freuen sich deshalb über Hinweise auf Personen, die sie für ihre Arbeit interessieren<br />

können.<br />

Wir danken Ihnen, wenn Sie uns hierzu den nachstehenden Antwortbogen, oder auch nur eine formlose Notiz zusenden.<br />

Sofern nicht von vornherein ein Eintritt gewünscht wird, laden wir die Betreffenden als Gäste zu mehreren Veranstaltungen<br />

ein, ehe wir die Frage einer Mitgliedschaft ansprechen. Wenn Ihnen die Vorgeschlagenen näher bekannt sind, könnten<br />

Sie ggf. mit folgenden Aussagen die Bereitschaft verstärken, unser Angebot aufzugreifen: Der Wirtschaftsrat steht durch<br />

sein Eintreten für die Soziale Marktwirtschaft der CDU nahe, ist aber eigenständig, seine Mitglieder sind nicht an die<br />

Partei gebunden. In beträchtlicher Zahl gehören auch Parteilose, ebenso wie Freunde und Mitglieder anderer Parteien dem<br />

Rat an, weil sie dessen Stimme schätzen und von ihm wirksamen Widerstand gegen die fortschreitende Krise der Marktwirtschaft<br />

in Deutschland erwarten. Der Wirtschaftsrat hat sich mit kompetenten, wählerunabhängigen Konzepten Gehör<br />

verschafft.<br />

Wirtschaftsrat der CDU e. V.<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Colonnaden 25<br />

20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Fax: 040-30 38 10 59<br />

38<br />

Wirtschaftsrat der CDU e.V.<br />

<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

Sophienblatt 44-46<br />

24114 Kiel<br />

Fax: 0431-67 20 76<br />

1. Ich empfehle, folgende Personen zu den Veranstaltungen des <strong>Landesverband</strong>es einzuladen und ggf. auf den Erwerb einer<br />

ordentlichen Mitgliedschaft anzusprechen.<br />

(Bitte Name, Anschrift, ggf. Unternehmenszugehörigkeit, Stellung im Unternehmen und - soweit bekannt - Telefon-/Telefaxnummer<br />

und E-Mail-Adresse angeben.)<br />

Ich bitte um eine Kontaktaufnahme zu diesen Personen<br />

■ unter Hinweis auf mich vorzunehmen. ■ ohne Hinweis auf mich vorzunehmen.<br />

2. Die nachstehenden Personen haben das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet und sollten über den Juniorenkreis für<br />

den Wirtschaftsrat interessiert werden.<br />

(Bitte Name, Anschrift, ggf. Unternehmenszugehörigkeit, Stellung im Unternehmen und - soweit bekannt - Telefon-/Telefaxnummer<br />

und E-Mail-Adresse angeben.)<br />

Ich bitte um eine Kontaktaufnahme zu diesen Personen<br />

■ unter Hinweis auf mich vorzunehmen. ■ ohne Hinweis auf mich vorzunehmen.<br />

<strong>Hamburg</strong>/Kiel, den<br />

Unterschrift Name in Druckbuchstaben


Tag der Zukunft bei copy-druck in <strong>Hamburg</strong><br />

„Sind Sie fit für die Zukunft?“ – unter<br />

diesem Motto stand die Einladung des<br />

<strong>Hamburg</strong>er Crossmedia-Spezialisten<br />

copy-druck aus <strong>Hamburg</strong>-Wandsbek.<br />

Das Unternehmen öffnete am 23. März<br />

<strong>2011</strong> zum Tag der Zukunft seine Türen<br />

für Kunden, Zulieferer und Freunde des<br />

Hauses. Neuigkeiten und Trends rund<br />

um modernen Digital- und Offsetdruck<br />

sowie innovative IT-Dienstleistungen<br />

wurden präsentiert. Zudem wurde die<br />

Premiere einer neuen Druckanlage<br />

gefeiert.<br />

Mehr als 100 geladene Gäste nutzten<br />

die Gelegenheit zu einem Einblick in<br />

das breit gefächerte Angebot. Sie ließen<br />

sich von der copy-druck-Belegschaft<br />

zeitgemäße Technologien erläutern,<br />

informierten sich über moderne Weiterentwicklungen<br />

gedruckter und di -<br />

gitaler Kommunikationsmaßnahmen<br />

und tauschten sich in lockerer Atmosphäre<br />

mit anderen Besuchern über<br />

aktuelle Branchentrends aus. Ob Smart-<br />

Phone oder Touchscreen – an diesem<br />

Tag konnte jeder spielerisch die cross -<br />

mediale Zukunft ausprobieren. Am<br />

Ende der Veranstaltung nahmen die<br />

Gäste ihre selbst gestalteten Visitenkarten,<br />

Poster oder personalisierten<br />

Notizbücher mit nach Hause.<br />

Synergieeffekte durch Crossmedia<br />

Die Veranstalter richteten den Fokus des<br />

Events auf ihren ganzheitlichen Ansatz.<br />

„Wir sehen uns als Volldienst leis ter,<br />

stehen also nicht nur für die Herstellung<br />

gedruckter oder digitaler Me dien,<br />

sondern entwickeln Konzepte aus aufeinander<br />

abgestimmten Maßnahmen<br />

und Produkten, die auf eine Ur sprungs-<br />

Datenquelle zurückgreifen. So lässt sich<br />

z.B. jedes gedruckte Exemplar durch Personalisierung<br />

individuell ge stalten. Vor<br />

Catrin Kuhse erklärt neueste Technologien<br />

allem im Bereich der digitalen Medien<br />

gibt es mittlerweile eine Vielzahl aufmerksamkeitsstarker<br />

Möglichkeiten für<br />

eine gezielte, persönliche Ansprache.<br />

Unsere Kunden profitieren durch die<br />

Zusammenführung dieser Kom mu ni -<br />

kationsplattformen durch Kostenvorteile<br />

und Synergieeffekte“, erläutert<br />

Jens Beckmann, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter bei copy-druck.<br />

<strong>Und</strong> so fanden bei den Gästen be -<br />

sonders die Chancen und die weitreichenden<br />

Möglichkeiten crossmedialer<br />

Lösungen großes Interesse. Zum Leis -<br />

tungsspektrum von copy-druck zählt<br />

die technische Umsetzung verschiedener<br />

Printprodukte, wie Drucksachen in<br />

vielseitigen Ausführungen inklusive<br />

pro fessioneller Bildbearbeitung. Darüber<br />

hinaus bietet das Unternehmen CDund<br />

DVD-Produktionen sowie umfangreiche<br />

IT-Dienstleistungen, z.B. Programmierung,<br />

Datenmanagement und<br />

Datenauswertung, sowie Logistik und<br />

Versand. Dabei greifen die <strong>Hamburg</strong>er<br />

auf ein gut funktionierendes Netzwerk<br />

aus Kooperationspartnern in verschiedenen<br />

deutschen Städten zurück. „Hiermit<br />

bieten wir unseren Kunden einen<br />

noch besseren Service, denn so können<br />

unter anderem eilige Drucksachen<br />

direkt am Bestimmungsort produziert<br />

werden“, erläutert Catrin Kuhse, Ge -<br />

schäftsführende Gesellschafterin.<br />

Brillante Druckergebnisse,<br />

effektvolle Glanzveredelung<br />

Besonders stolz sind die Spezialisten<br />

von copy-druck auf ihre brandneue<br />

Hochleistungs-Digitaldruckmaschine<br />

ADVERTORIAL<br />

Xerox 1000 ColourPress, deren gleichmäßige<br />

Ergebnisse und gestochen<br />

scharfe Bilder dem Offset-Druck nicht<br />

nachstehen. Damit verfügt copy-druck<br />

als einer der ersten Anbieter über diese<br />

hochmoderne Technologie, die auf<br />

der Fachmesse IPEX 2010 in Birmingham<br />

vorgestellt wurde. Die Besucher<br />

zeigten sich am Tag der Zukunft beeindruckt<br />

von der Vielfalt der bedruckbaren<br />

Materialien: Das neue Drucksystem<br />

verarbeitet von federleichtem 55 g/m 2 -<br />

Papier bis hin zum 350 g/m 2 -Karton alle<br />

erdenklichen Grammaturen. Gäste aus<br />

der Gestaltungsbranche interessierten<br />

sich besonders für die effektvolle Glanzveredelung,<br />

die durch die fünfte Farbstation<br />

der Anlage in einem Druckvorgang<br />

ermöglicht wird.<br />

Das Angebot zukunftsfähiger Produkte<br />

und Dienstleistungen geht für<br />

das <strong>Hamburg</strong>er Unternehmen jedoch<br />

über den Einsatz modernster Technologien<br />

hinaus. „Als ÖKOPROFIT-zertifizier -<br />

ter und CO 2 -neutral arbeitender Betrieb<br />

legen wir Wert auf mehr Nachhaltigkeit<br />

und beraten unsere Kunden gern zu<br />

um weltschonenden Maßnahmen. Da -<br />

runter fallen z.B. Print on Demand, also<br />

das Drucken auf Abruf in der genau<br />

benötigten Menge, die Verwendung von<br />

Recycling-Materialien oder der Einsatz<br />

unseres Poster-Printers Océ ColorWave<br />

600. Mit seinem auf Wachs ba sierenden<br />

Toner werden emissionsfrei großforma -<br />

tige Bilder hergestellt. Da rum passt<br />

ebenso die neue Xerox-Druckmaschine,<br />

die durch den Verzicht auf Fixieröl um -<br />

weltverträglicher ist, gut in unser Programm“,<br />

unterstreicht Beckmann. ■<br />

39


<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Meine Damen und Herren,<br />

liebe Mitglieder aus Schleswig-Holstein und <strong>Hamburg</strong>!<br />

achdem die SPD mit ihrem eher<br />

bürgerlichen Kandidaten Olaf<br />

Scholz in <strong>Hamburg</strong> einen Regierungswechsel<br />

herbeigeführt hat, konnte die<br />

Wahl des Kieler Oberbürgermeisters<br />

zum Spitzenkandidat nicht mehr überraschen.<br />

Es bleibt allerdings abzuwarten,<br />

inwieweit der inhaltliche Kurs der<br />

schleswig-holsteinischen SPD davon<br />

40<br />

LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Dr. Philipp Murmann<br />

Landesvorsitzender Schleswig-Holstein<br />

N<br />

beeinflußt wird. Nicht nur bei der für<br />

uns alle zentralen Frage einer nachhaltigen<br />

Haushaltskonsolidierung stehen<br />

sich die Positionen des neuen Spitzenkandidaten<br />

und des Landes- und Fraktionsvorsitzenden<br />

diametral gegen -<br />

über. Die CDU hat hier ein klares Profil<br />

und mit Dr. Christian von Boetticher<br />

einen designierten Spitzenkandidaten,<br />

der als Minister gezeigt hat, wie Ein -<br />

sparungen und der Abbau von Ver -<br />

waltung praktisch umgesetzt werden<br />

können.<br />

Für den Wirtschaftsrat gilt es jetzt<br />

zuvorderst, Wachstumsimpulse zu setzen,<br />

ohne dabei den Pfad der Haushaltskonsolidierung<br />

zu gefährden.<br />

Wäh rend dazu im Januar ein Strategiepapier<br />

zur Teilhabe an dem Zu -<br />

kunftsmarkt Elektromobilität vorgelegt<br />

worden ist, arbeitet die Landesfachkommission<br />

Technologiepolitik an einer<br />

umfassenden Wachstumsinitiative, die<br />

im Rahmen einer Sektionsvorständekonferenz<br />

am 14. Juni verabschiedet<br />

werden soll. Kerninhalte sind eine tiefgreifende<br />

Neuausrichtung des Bildungssystems,<br />

angefangen bei den Kindergärten<br />

bis hin zu den Universitäten<br />

und Forschungsinstituten. Ziel ist nicht<br />

nur ein insgesamt effizienter Einsatz<br />

der verfügbaren Mittel in diesem Be -<br />

reich, sondern auch die Steigerung der<br />

Innovationsfähigkeit für den Standort.<br />

Neben dieser langfristig angelegten<br />

Wachstumsinitiative stellen sich weitere<br />

Herausforderungen für den dringend<br />

notwendigen Ausbau der Infrastruktur.<br />

Schon die Fortführung der<br />

A20, der Ausbau der A21 und die Er -<br />

tüchtigung der B5 werden durch die<br />

begrenzten Mittel des Bundes lange<br />

hinausgezögert. Mit dem jetzt zudem<br />

noch notwendigen Ausbau der Hinterlandanbindungen<br />

für die feste Feh -<br />

marn-Belt-Querung muß dringend<br />

über neue Finanzierungsmodelle und<br />

neue Finanzierungsquellen nachgedacht<br />

werden. Hier müssen in Berlin<br />

Veränderungen herbeigeführt werden.<br />

Gleiches gilt für die anstehende No velle<br />

des Gesetzes für die Erneuerbaren Energien,<br />

die nicht nur bei der Bioenergie,<br />

sondern auch bei der Förderung von<br />

Stromspeicherlösungen neue Akzente<br />

setzen muß. Es bleibt viel zu tun, und<br />

unser Wirtschaftsrat ist auf vielen Feldern<br />

gefragt. Bringen Sie sich nach<br />

Ihren Möglichkeiten mit Ihren Kompetenzen<br />

ein, damit Schleswig-Holstein<br />

ein nachhaltiges Wachstum von über<br />

3 Prozentpunkten verwirklichen kann.<br />

Dann ist auch der durch die Schuldenbremse<br />

verordnete Stopp der öffent -<br />

lichen Verschuldung im Jahr 2020 für<br />

Schleswig-Holstein möglich.<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

Ihr Dr. Philipp Murmann


Schleswig-Holstein auf dem Weg<br />

zum ansiedlungsfreundlichsten Bundesland<br />

Mittagsgespräch der Sektion Kiel am 01.03.<strong>2011</strong> im Romantik Hotel Kieler Kaufmann<br />

Daß sich der Beauftragte für den Mittelstand<br />

der Landesregierung Schleswig-Holstein<br />

so schnell als Erfolgsmodell<br />

erweisen konnte, ist zuvorderst<br />

Hans-Jörn Arp MdL zu verdanken, der<br />

diese wichtige Aufgabe mit Leidenschaft,<br />

Fleiß und mittels seiner großen<br />

Erfahrung angepackt hat.<br />

Der Erfolg seiner Tätigkeit läßt sich an<br />

den Umfragen des UVNord, dem Dachverband<br />

der Unternehmerverbände,<br />

ablesen, bei denen das Wirtschaftsressort<br />

in der Wahrnehmung der Unternehmer<br />

deutliche Pluspunkte verbuchen<br />

konnte. Arp ging in seinem Vortrag<br />

vor etwa 40 Mitgliedern und<br />

Gästen der Sektion Kiel jedoch mit<br />

keinem Wort auf diesen Umstand ein,<br />

sondern beschrieb lediglich seine Aufgabe<br />

als Anwalt der Investoren, die sich<br />

mit ihren Projekten im Ämter- und Be -<br />

hördendschungel verfangen haben. In<br />

diesen Fällen führe er Mediationsge-<br />

Hans-Jörn Arp MdL,<br />

Mittelstandsbeauftragter<br />

der Landesregierung,<br />

überzeugte durch seinen<br />

sachlichen Vortrag.<br />

spräche mit allen Beteiligten und suche<br />

nach Lösungen, bis eine gefunden sei.<br />

Auf diese Weise seien schon viele Projekte<br />

wieder „in Fahrt“ gekommen,<br />

wobei die Nacharbeit dieser Probleme<br />

noch verbessert werden könne. Neben<br />

der Unterstützung von Investitionspro -<br />

jekten kümmere er sich zudem um die<br />

öffentliche Auftragsvergabe insbesondere<br />

der GMSH, die auch vom Wirtschaftsrat<br />

schon als nicht immer mittelstandsfreundlich<br />

angemahnt worden<br />

ist. Ein drittes Aufgabenfeld sei der<br />

Fachkräftebedarf. Wer zu diesen Feldern<br />

einen vertrauensvollen Ansprechpartner<br />

suche, brauche nur die Telefonnummer<br />

0431 988-4845 zu wählen.<br />

Arp lobte im übrigen die Rolle der<br />

Förderbanken im Land, die gut funktio -<br />

nierten und auch Kleinkredite vergeben<br />

würden. Die Landesregierung habe<br />

zudem mit dem Sparkassengesetz und<br />

dem neuen Landesentwicklungsplan<br />

Flexibilitäten vergrößert, die positive<br />

Wirkungen auf die Ansiedlung entfalten<br />

würden. Handlungsbedarf sieht er<br />

jedoch noch in der Rolle des Denkmalschutzes<br />

im Land und bat abschließend<br />

Fast 40 Mitglieder und Gäste im Kieler Kaufmann dankten dem Referenten für seine<br />

engagierte Arbeit.<br />

den Wirtschaftsrat, sich dieser Thematik<br />

anzunehmen. Die sachliche Vorstellung<br />

ließ kaum Fragen offen, so daß das<br />

Mittagsgespräch mit großem Applaus<br />

unternehmerfreundlich eine Viertelstunde<br />

früher als geplant beendet war.<br />

BZ<br />

Neue Finanzierungswege für den Straßenbau<br />

in Schleswig-Holstein<br />

Mittagsgespräch/Werksführung der Sektion Rendsburg-Eckernförde am 28.02.<strong>2011</strong><br />

im Hause der Vereinigten Asphalt-Mischwerke (VAM) in Büdelsdorf<br />

Jörg Laudehr, Geschäftsführer der VAM<br />

GmbH & Co. KG, begrüßte als Gastgeber<br />

und gab einen kurzen Bericht zur<br />

Lage im Straßenbau. Nachdem die Konjunkturprogramme<br />

bereits 2010 ausgelaufen<br />

seien, wäre für <strong>2011</strong> mit zu -<br />

rückgehenden Mengen am Asphaltmarkt<br />

zu rechnen. Während 2010 durch<br />

den Neubau von Biogasanlagen und<br />

deren Bedarf an landwirtschaftlichen<br />

Wegen und Lagerflächen ein zusätzlicher<br />

Umsatz generiert werden konnte,<br />

sei die weitere Entwicklung diesbezüglich<br />

für <strong>2011</strong> schwer abzuschätzen. Der<br />

Mischgutbedarf für die Beseitigung der<br />

vorhandenen Winterschäden sei sehr<br />

hoch, allerdings bleibe auch hier abzuwarten,<br />

in welcher Höhe finanzielle<br />

41


<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Jörg Laudehr, neuer Geschäftsführer der<br />

VAM GmbH & Co. KG, kritisierte die bis in<br />

den Herbst verzögerten kommunalen<br />

Ausschreibungen für die Beseitigung der<br />

Winterschäden.<br />

Dr. Johann Wadephul MdB, Mitglied im<br />

Bundesvorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,<br />

informierte sich über<br />

neue Finanzierungsmodelle für den<br />

Straßenbau<br />

Mittel zur Behebung bereitgestellt werden<br />

würden.<br />

Ein großes Problem stellte weiterhin<br />

die späte Auftragsvergabe der<br />

öffentlichen Hand dar. Die Hauptausführung<br />

der Mischgutlieferungen be -<br />

schränke sich auf ein immer kleiner<br />

werdendes Fenster, welches in der für<br />

die Herstellung und Verarbeitung von<br />

Asphalt witterungsungünstigen Jahreszeit<br />

läge. So seien im Jahr 2010 in<br />

den Monaten September bis November<br />

60 % der Jahresleistung erzielt worden.<br />

Das mangelnde und dann auch<br />

noch verzögerte Nachfrageverhalten<br />

stehe jedoch im krassen Gegensatz zu<br />

den Bedarfsanalysen für den Güterverkehr.<br />

Dies macht Hans-Werner Blöcker<br />

in seinem Beitrag als Vorsitzender des<br />

Bauindustrieverbandes Schleswig-Holstein<br />

e.V. klar. Unser Land rücke zunehmend<br />

ins Zentrum der europäischen<br />

Güterströme, weshalb man bis zum<br />

Jahr 2030 mit einer Steigerung um 55<br />

Prozentpunkten zu rechnen habe. Dieser<br />

Bedarf könne durch eine Optimie-<br />

42<br />

rung der Logistiksysteme wie Einfüh -<br />

rung von Gigalinern, Vermeidung von<br />

Leerfahrten, höhere Verpackungsstandards<br />

oder verbesserte kombinierte<br />

Verkehre nicht abgefangen werden.<br />

Daher müßten dringend neue Finan-<br />

Hans-Werner Blöcker, Vorsitzender des<br />

Bauindustrieverbandes SH e.V. und stellv.<br />

Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates<br />

in Schleswig-Holstein: „Durch Leistungsausschreibungen<br />

mit Erhaltungsmaßnahmen<br />

über den Lebenszyklus lässt sich der<br />

Baufinanzierungsbedarf um 15 – 22 Prozentpunkte<br />

senken.“<br />

zierungswege für den Straßenbau entwickelt<br />

werden:<br />

■ Da der Staat die benötigten Mittel<br />

nicht in ausreichendem Maße bereitstellen<br />

könne, müßte privates Kapital<br />

eingebunden werden. Während öffentlich-private<br />

Partnerschaften (ÖPP) in<br />

Deutschland für den Baubereich bislang<br />

nur 2 % des Marktes stellten, läge<br />

die Quote in England bei 20 %. In Frankreich<br />

würden 5.000 Autobahn-Kilometer<br />

von zehn privaten Betreibergesellschaften<br />

im Rahmen von ÖPP unter-<br />

halten. Dies liege zum einen daran, daß<br />

in Deutschland bislang nur die sogenannten<br />

A- und F-Modelle möglich seien,<br />

während es weltweit eine Vielfalt<br />

weiterer Organisationsformen gäbe,<br />

die bessere Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für die Partnerschaft zuließen. Erschwerend<br />

sei, daß die in Deutschland rea -<br />

lisierten F-Modelle, nämlich die War -<br />

now querung sowie der Herrentunnel,<br />

auf der Grundlage überhöhter Verkehrsprognosen<br />

umgesetzt worden<br />

seien. Das habe mit dazu beigetragen,<br />

daß sich ÖPP-Projekte vom Jahr 2008<br />

bis 2010 im Volumen von 1,4 Mrd. Euro<br />

auf 540 Mio. Euro praktisch gedrittelt<br />

hätten.<br />

■ Das schlechte Image von ÖPP-Bauprojekten<br />

sei auch in anderen Fällen wie<br />

z.B. der Elbphilharmonie in <strong>Hamburg</strong><br />

auf fehlende politische Vorgaben und<br />

fehlenden Sachverstand bei der Ausschreibung<br />

zurückzuführen. Zum einen<br />

dürfe nicht der vermeintlich kostengünstigste<br />

Anbieter den Auftrag erhalten,<br />

sondern der wirtschaftlichste. Zum<br />

anderen sollte die Leistungsbeschreibung<br />

einem Verfügbarkeitsmodell folgen,<br />

welches beim Straßenbau Streu -<br />

pflichten und Fristen zur Beseitigung<br />

von Schlaglöchern so definiere, daß<br />

Streit potential vermieden werde und<br />

er brachte Leistungen nach einem Bo -<br />

nus-Malus-System sanktioniert werden.<br />

■ Zudem sollten ÖPP-Projekte langfristig<br />

angelegt sein und Erhaltungsstrategien<br />

mit einbeziehen. Wenn die<br />

Baufinanzierung mit der Leistungsbe-<br />

Wer noch Zeit hatte, besichtigte abschließend das Asphaltmischwerk bei Owschlag.


eitstellung über den Lebenszyklus in<br />

eine Hand gelegt werden würde, ließen<br />

sich 15-22 % beim Finanzierungsbedarf<br />

einsparen. Auf diese Weise könnte auch<br />

eine Unabhängigkeit von haushaltspolitischen<br />

Unsicherheiten vermieden<br />

werden.<br />

■ Schließlich sollte die Kraftfahrtzeugsteuer<br />

durch die Einführung einer<br />

nutzerfinanzierten PKW-Maut ersetzt<br />

werden. Da die Technik bereits vorhanden<br />

sei, wäre dies kostenneutral möglich<br />

und insgesamt vorteilhaft.<br />

Der Bundestagsabgeordnete Dr.<br />

Johann Wadephul wurde hinzugeladen,<br />

um diese politischen Perspektiven aufzunehmen.<br />

Er zeigte sich in seinem Bei-<br />

Zwei Mitglieder lernten sich kennen: v.l.<br />

Dr. Manfred Hase, Geschäftsführer Hansa<br />

Nord Labor GmbH aus Pinneberg, und<br />

Rainer Brings, Geschäftsführer Thomas-<br />

Beton GmbH<br />

trag sachkundig, obgleich dies nicht<br />

sein Fachgebiet ist. Er wies darauf hin,<br />

daß die LKW-Mauteinnahmen im Jahr<br />

<strong>2011</strong> erstmals komplett in den Straßen-<br />

bau flößen und daß diese zudem auf<br />

alle vierstreifigen Bundesstraßen ausgeweitet<br />

werde würden. Zudem werde<br />

eine ÖPP-Bundesgesellschaft diskutiert,<br />

um vermehrte Projekte zu befördern<br />

und die Schwierigkeiten der Kreditfinanzierung<br />

zu mildern. Handlungsbedarf<br />

bestehe jedoch auch im Planungsrecht,<br />

welches vereinfacht, beschleunigt<br />

und zudem verständlicher werden<br />

müsse.<br />

Die Diskussion dieser komplexen<br />

Fragen wurde nach einer kurzen Stärkung<br />

bei der anschließenden Besichtigung<br />

des Mischwerkes in Owschlag<br />

geführt. Wir danken der gastgebenden<br />

VAM GmbH. BZ<br />

Produktivitätsschub für kombinierte Verkehre –<br />

Cargobeamer als Chance für Schleswig-Holstein<br />

Mittagsveranstaltung der Sektion Lübeck mit Betriebsbesichtigung der Lehmann GmbH<br />

Lübecker<br />

Nachrichten,<br />

25. Februar <strong>2011</strong><br />

Dr. Hans-Jürgen<br />

Weidemann,<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstands der<br />

CargoBeamer AG<br />

90 Mitglieder aus Schleswig-Holstein und<br />

<strong>Hamburg</strong> informierten sich über die Vorteile<br />

und Planungen der neuen Technik.<br />

43


<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Eine saubere Schiffahrt im Spannungsfeld<br />

zwischen Wettbewerbsfähigkeit und<br />

Innovations potentialen<br />

Podiumsdiskussion des <strong>Landesverband</strong>es am 10.02.<strong>2011</strong> im HafenHaus in Kiel<br />

Ab dem Jahr 2015 werden für die Ostund<br />

Nordsee neue Emissionsgrenzwerte<br />

verbindlich, die jedoch global<br />

keine Gültigkeit haben und auch in<br />

der Nord- und Ostsee nicht für alle<br />

Flaggen gelten. Prof. Dr. Witt stellte<br />

hierzu einleitend fest, daß bei solchen<br />

Auflagen erfahrungsgemäß nicht im -<br />

mer die Verhältnismäßigkeit zwischen<br />

ökologischem Nutzen und ökonomischen<br />

Kosten gewahrt bleibe.<br />

Einführend schildete Prof. Dr. Alexander<br />

Prölß, Lehrstuhl für Völker- und Europarecht,<br />

Universität Trier, die Rechtsgrundlagen.<br />

Rahmengebend sei das<br />

Seerechtsübereinkommen der Verein-<br />

Prof. Dr. Alexander Prölß, Universität<br />

Trier: „Die Europäische Kommission übt<br />

massiven Druck auf die Internationale<br />

Maritime Organisation für verschärfte<br />

Standards aus.“<br />

ten Nationen und hier der Annex 6 des<br />

im Jahr 1973 vereinbarten Marpol-Über -<br />

einkommens über die Verschmutzung<br />

der Meere. Auf dieser Grundlage könnten<br />

Küstenstaaten Regeln nur zusammen<br />

mit der International Maritime<br />

Organization (IMO) erlassen. Nach der<br />

Überarbeitung des Annex 6 seien nun<br />

seit dem 1. Juli 2010 deutlich verschärfte<br />

Emissionsvorschriften in Kraft getreten,<br />

wobei die globalen Vorschriften in<br />

sogenannten Emission Controll Areas<br />

(ECA) noch deutlich strenger ausfielen.<br />

So sollen global die Schwefelmassenteile<br />

stufenweise bis 2020 über 3,5 %<br />

44<br />

Prof. Dr. Karsten Witt, Mitglied des Landesvorstandes,<br />

begrüßte Teilnehmer aus<br />

<strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein<br />

auf dann 0,5 % gesenkt werden, wobei<br />

eine Prüfung der IMO im Jahr 2018 den<br />

Zeitpunkt auch noch um 5 Jahre verschieben<br />

könnte. Große Teile der Nord–<br />

und Ostsee unterliegen als ECA jedoch<br />

strengeren Auflagen. Für diese Meeres -<br />

regionen seien die Schwefelmassen -<br />

anteile bereits jetzt auf 0,5% gesenkt<br />

worden, und sie sollen ab dem Jahr 2015<br />

auf 0,1 % weiter sinken, abhängig vom<br />

Datum der Indienststellung der Schiffe.<br />

Ähnlich sieht es bei den Regelungen<br />

für Stickoxide aus. Nach Einschätzung<br />

von Prof. Dr. Prölß übt die Europäische<br />

Kommission seit Jahren politischen<br />

Druck auf die IMO aus, die Vorschriften<br />

für die ECAs zu verschärfen. Dabei nähme<br />

man in Kauf, daß die Verschärfung<br />

nur für Flaggen aus den Mitgliedsstaaten<br />

gelte, was nach seiner Auffassung<br />

nicht mit dem Völkerrecht vereinbar sei.<br />

Vor diesem Hintergrund sei zu erwarten,<br />

daß auch für Treibhausgase verschärfende<br />

Regeln kommen, beispielsweise<br />

in Form eines Emmissionshandels<br />

für die Schiffahrt.<br />

Anschließend berichtete Rörd Braren,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Bereederungs- GmbH & Co. KG, daß seine<br />

Schiffe weltweit als führendes Beispiel<br />

für eine saubere Schiffahrt angeführt<br />

werden würden. Er habe sich 1990<br />

selbständig gemacht, beschäftige jetzt<br />

180 Mitarbeiter und betreibe zehn<br />

Schiffe im Spannungsfeld von Ökologie<br />

und Ökonomie. Seine Kunden seien die<br />

skandinavische Papierindustrie, die<br />

extrem saubere Transporte forderte,<br />

weshalb seine Schiffe zum Schrittmacher<br />

in der Welt für Altölentsorgung,<br />

die Ballastwasserproblematik und<br />

Emmissionen geworden seien. Zielfüh -<br />

rend erscheine ihm der Ansatz in Skandinavien,<br />

die Ölslutchabgaben in die<br />

Hafengebühren zu integrieren und da -<br />

mit der illegalen Entsorgung auf See die<br />

materiellen Anreize zu nehmen. Die<br />

kommenden Vorschriften beim Ballast -<br />

wasser erforderten allerdings eine Um -<br />

rüstung von 25.000 Schiffen bei Kosten<br />

von 400.000 Euro pro Schiff, was weder<br />

finanzierbar noch logistisch machbar<br />

sei. Die Einhaltung der Stickoxidgrenzwerte<br />

ab 2016 in Ost- und Nordsee sei<br />

nur über einen Katalysator und die Eindüsung<br />

von Harnstoff möglich, was<br />

Investitionen von 315.000 Euro plus laufende<br />

Kosten von 80.000 Euro erfor -<br />

dere. Die Verringerung der Schwefelgrenzwerte<br />

ab 2020 auf 0,5 % sei technisch<br />

leicht möglich. Die Absenkung<br />

in den EKAs auf 0,1 % habe sein Schiff<br />

Timbus durch eine Entschwefelungsanlage<br />

mit Kalkkugeln mit 0,001 %<br />

sogar noch deutlich unterboten, indem<br />

der Schwefel durch ein Granulat gebunden<br />

werde. Derzeit laufe zudem ein Projekt<br />

mit dem Bundesverkehrsminis -<br />

terium, welches den Motor für Strom -<br />

erzeugung in den nächsten 2 Jahren<br />

durch eine Brennstoffzelle ersetzen solle.<br />

In der Nutzung von Flüssiggas (LNG)<br />

sieht der Reedereichef die Zukunft für<br />

die Ostseefahrt, indem „dual fuel“-<br />

Motoren genutzt werden, die in den<br />

ECAs von Öl auf Gas umstellen. LNG<br />

habe keine Rußpartikel und kein<br />

Schwefel und 86 % weniger Stickoxide.<br />

Die ökologische Aufrüstung würde<br />

jedoch ein großes Problem für viele Reeder<br />

werden. Bei Investitionen von 2 Mio.<br />

Euro pro Schiff sprächen wir bei 1.000


das Podium v.l. Dr. Niko von Bosse, Rörd Braren, Dr. Dirk Claus, Moderator Jan Philipp Eckmann, Hanns Heinrich Conzen; Simone<br />

Maraschi, Michael Gadzali<br />

Feederschiffen über einen Finanzierungsbedarf<br />

von zwei Milliarden Euro.<br />

Hinzu kämen die kurzen Umrüstungsfristen,<br />

welche technisch in der Breite<br />

nicht zu bewältigen seien.<br />

Hanns Heinrich Conzen, Geschäftsführer<br />

der TT-Line GmbH & Co. KG, be -<br />

richtete, daß die TT-Line 1.000 Lastkraft -<br />

wagen und 2.000 Personen täglich zwischen<br />

Deutschland und Südschweden<br />

auf Fähren transportiere, womit 700<br />

Mitarbeiter einen Umsatz von 150 Mio.<br />

Euro erwirtschaften würden. Die 6 mo -<br />

dernen Schiffe seien alle in Nordeu ropa<br />

gebaut, deutsch-schwedisch be flaggt<br />

folgten der Einladung<br />

nach Kiel: Mitglieder,<br />

Schiffahrtsexperten<br />

und Gäste aus ganz<br />

Norddeutschland<br />

und würden mit dieselelektrischen<br />

Maschinen und Pod-Schrauben angetrieben,<br />

was eine hervorragende CO 2 -<br />

Bilanz ermögliche. Die TT-Line habe sich<br />

zum Ziel gesetzt, durch moderne Technik<br />

ökologisch vorbildlich zu sein. Die<br />

Auflagen für die ECA Ost- und Nordsee<br />

würden ab 2015 jedoch zu dramatischen<br />

Auswirkungen führen. Für die<br />

globale Schifffahrt (incl. europäische<br />

Fahrtgebiete wie Mittelmeer und Irische<br />

See) ist die Reduktion des Schwefelanteils<br />

von derzeit 4,5 % auf 3,5 % in<br />

2012 unproblematisch. Die für ECAs<br />

festgelegte Herabsetzung von derzeit<br />

1,0 % auf 0,1 % in 2015 ist hingegen<br />

extrem kritisch, da es unter 0,5 % sehr<br />

teuer werden würde. Man rechne mit<br />

zusätzlichen Kosten von 6 Mio. Euro pro<br />

Schiff und Jahr, was zur Folge hätte, daß<br />

Verkehre sich auf die Straße verlagerten.<br />

Die jetzt vorliegenden Studien be -<br />

legten, daß die Frachtraten deutlich<br />

steigen würden, z.B. 25.000 Euro zusätzliche<br />

Kosten für eine Fährfahrt nach<br />

Finnland. Für 600 Schiffe im Ropax-<br />

Bereich seien diese Kosten nicht kompensierbar,<br />

weshalb mit jährlich 200<br />

Mio. zusätzlich genutzten Autobahnkilometern<br />

in Deutschland zu rechnen<br />

wäre. Neubauten nach dem Modell von<br />

Herrn Braren seien zwar sehr attraktiv,<br />

aber nicht konkurrenzfähig gegenüber<br />

bestehenden Tonnagen nach alten<br />

Standards und russischen Schiffen, die<br />

Marpol nicht ratifiziert hätten.<br />

In der weiteren Diskussion stellte<br />

Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer, SEE -<br />

HAFEN KIEL GmbH & Co. KG, fest, daß<br />

man auf längeren Strecken ab dem Jahr<br />

2015 Rückgänge von 22 % erwarten<br />

müßte, wobei Kreuzfahrtschiffe ihre<br />

Geschwindigkeit drosseln und zudem<br />

preiselastischer reagieren könnten. Für<br />

den Hafenstandort Kiel sei bislang<br />

unklar, ob man aufgrund der hohen<br />

Sicherheitserfordernisse eine Flüssiggastankstelle<br />

einrichten könne. Moderator<br />

Jan Phlipp Eckmann, Schiffahrtsjournalist<br />

und Herausgeber des RoPax-<br />

Magazins, merkte abschließend an, daß<br />

die Studien über die Auswirkungen zu<br />

einem Bedrohungsszenario zusammengefaßt<br />

werden sollten, um die Politik<br />

in Berlin doch noch zum Einlenken<br />

zu bewegen. Die Frage, inwieweit er -<br />

höhte Umweltauflagen auch Chancen<br />

für das maritime Technologiecluster in<br />

Norddeutschland nahelegen, kam in<br />

der Diskussion ein wenig zu kurz. Die<br />

Veranstaltung diente als Auftakt für<br />

eine fortgesetzte Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema. BZ<br />

Eine ausführlichen Pressebericht von<br />

„Schleswig-Holstein am Sonntag“<br />

finden Sie auf unserem Portal www.<br />

wirtschaftsrat.de unter <strong>Landesverband</strong><br />

Schleswig-Holstein/Presseecho.<br />

45


<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Die Sitzung der Fachkommission<br />

Elek tromobilität am 2.12.2010 hatte<br />

ihren Fokus auf die Vorbereitung<br />

anstehender Aktivitäten: die Elektromobilitätsrallye<br />

am 19./20.03.<strong>2011</strong><br />

und die finale Abstimmung des Positionspapiers<br />

„Elektromobilität“.<br />

Elektromobilitätsrallye<br />

Nachdem in der Kommission die Idee<br />

aufgekommen war, einen länderüber -<br />

greifenden Fahrvergleich zwischen<br />

Elektrofahrzeugen durchzuführen,<br />

haben einige Mitglieder der Fachkommission<br />

den Verein „Eco-Mobility<br />

e.V.“ gegründet. Dieser Verein führte<br />

am 19. und 20.03.<strong>2011</strong> die erste<br />

norddeutsche Elektromobilitätsrallye<br />

von Dänemark nach Deutschland<br />

durch, die am 20.3. mit der Siegerehrung<br />

auf der „new energy-Messe“ in<br />

Husum endete. Während dieser Rallye<br />

wurden die Teilnehmer über 220<br />

km unter anderem durch 15 Sonderprüfungen<br />

gefordert, und die Elektromobile<br />

müssten ihre Leistungsfähigkeit<br />

im noch kühlen März unter<br />

Beweis stellen. Ziel dieser Rallye, die<br />

gemessen am Teilnehmerfeld die<br />

welt weit größte ihrer Art gewesen<br />

sein könnte, ist es, die Multiplikatoren<br />

im Land der erneuerbaren Energien<br />

auf dieses vielversprechende Zu -<br />

kunfts feld aufmerksam zu machen.<br />

Strategiepapier<br />

Um die Landesregierung in Schleswig-Holstein<br />

bei ihrer Meinungsbildung<br />

zu unterstützen, hat die Kommission<br />

das Positionspapier „Elektromobilität“<br />

entwickelt, das im Rahmen<br />

46<br />

Kommission Elektromobiliät<br />

Lübecker Nachrichten,<br />

12. Januar <strong>2011</strong><br />

Dr. Volker<br />

Skwarek<br />

(Kommissionsleiter)<br />

einer Pressekonferenz am 11.01.<strong>2011</strong> der<br />

Öffentlichkeit und der Politik vorgestellt<br />

wurde. Mit guten Beiträgen in<br />

Presse und Fernsehen wurde Stellung<br />

zu folgenden Themen genommen:<br />

Bedeutung und Chancen des neue entstehenden<br />

Marktes der E-Mobilität für<br />

Schleswig-Holstein, Standortvorteile<br />

von Schleswig-Holstein – insbesondere<br />

im Bereich der erneuerbaren Energien,<br />

die Forderung nach politisch unterstütztem<br />

Standortmarketing, Entwicklung<br />

einer Modellregion in Schleswig-<br />

Holstein in Zu sammenarbeit mit Dänemark,<br />

Aufbau von speziellen Ausbildungs-<br />

und Studiengängen, um dem<br />

drohenden Fachkräftemangel und dem<br />

Wegzug junger Fachkräfte entgegenzuwirken.<br />

Flensburger Tageblatt,<br />

14. Januar <strong>2011</strong>


Elektrofahrradnetze im Wettbewerb um<br />

deutsche Tourismusregionen<br />

Betriebsbesichtigung der Wondervelo GmbH am 02. März <strong>2011</strong> in Büchen<br />

Norbert Brackmann MdB auf einem Elektrofahrrad der Wondervelo GmbH in seinem<br />

Wahlkreis Herzogtum Lauenburg. Ralf Glaubitt, (2. v.r.), Geschäftsführer der Wondervelo<br />

GmbH, stellte sein Unternehmen vor<br />

Ralf Glaubitt hatte sich vor zehn Jahren<br />

mit der Maschinenbaufirma TMQS<br />

selbstständig gemacht, welche inzwischen<br />

40 Mitarbeiter beschäftigt und<br />

Zigarettenverpackungsmaschinen an<br />

180 Kunden in 60 Ländern liefert. Vor<br />

gut zwei Jahren hat er zusätzlich die<br />

Wondervelo GmbH gegründet, die so -<br />

genannte Pedelecs herstellt, vertreibt<br />

und vermietet.<br />

Dabei setzt er auf Hochwertigkeit und<br />

Zuverlässigkeit und konzentriert sich<br />

auf die Markterschließung in Norddeutschland.<br />

Da es bislang keine Vertriebskanäle<br />

gäbe, sollen Hotelketten<br />

oder Wohnwagenhersteller als Partner<br />

gewonnen werden. Die enge Kunden -<br />

nähe erlaube dabei eine hohe Innova -<br />

tionsgeschwindigkeit, wobei neben<br />

einer hohen Produktdifferenzierung<br />

große Reichweiten angestrebt werden<br />

würden. Das System setze dabei auf<br />

Rücktrittsbremse, einen Nabendynamo<br />

und Ak ku systeme, die mittels Ladege -<br />

räten an Steckdosen nachtankbar seien,<br />

aber notfalls auch gegen frische aus ge -<br />

wech selt werden könnten. Dabei werden<br />

die Standards für Akkusysteme von<br />

zu nächst 24 Volt über jetzt 36 Volt auf<br />

demnächst 48 Volt steigen. Die Zielgrup -<br />

pen lägen bislang ganz überwiegend im<br />

Bereich 55 Lebensjahre und mehr, die<br />

Kunden würden aber immer jünger, was<br />

auch auf einen Imagewandel zurückgeführt<br />

werden könne.<br />

Christian Schmidt, Geschäftsführer<br />

der Tourismusagentur Schleswig-Holstein,<br />

merkte dazu an, daß sich Schleswig-Holstein<br />

als Fahrradland Nummer<br />

1 mit seinen touristischen Zielgruppen<br />

„Best-Ager“ und „anspruchsvolle Genie -<br />

ßer“ sich hervorragend als Markt eigne<br />

und ein Wettbewerb verschiedener An -<br />

bieter der beste Weg zu einer schnellen<br />

Marktentwicklung biete. Er verwies auf<br />

die Radkoordinierungsstelle und bot an,<br />

Kontakte zu den einzelnen Regionen<br />

her zustellen. Dr. Wolfram Kaiser, GF electromotive<br />

engineering + consulting<br />

GmbH, wies darauf hin, daß eine Standardisierung<br />

bei den Energiesystemen<br />

nicht erwartet werden könne, weshalb<br />

Servicestationen beispielsweise in Ho -<br />

tels und Gaststätten unterschiedliche<br />

Ladegeräte vorhalten sollten, die allerdings<br />

jeweils nur wenige Euros kosteten.<br />

Rüdiger Kutz, Partner civi.con - Institut<br />

für Nachhaltigkeitsmanagement<br />

GbR, berichtete von Marktentwicklungen<br />

in Holland und England, die ein<br />

Angebot herstellerübergreifender Servicestationen<br />

nahelegen würden.<br />

Alle anwesenden Experten waren<br />

sich einig, daß Schleswig-Holstein aufgrund<br />

der hohen Nachfragepotentiale<br />

eine nationale Schrittmacherrolle übernehmen<br />

könnte. Der Bundestagsabgeordnete<br />

Norbert Brackmann nutzte den<br />

Termin nicht nur, um sich aus erster<br />

Hand über die junge Branche zu informieren,<br />

sondern saß auch als erster auf<br />

einem dieser „Wunderräder“. Viele Nutzer,<br />

berichtete Vertriebschef Rüdiger<br />

Schwarz, würden sich nach ihren touris -<br />

tischen Erfahrungen im Norden ein<br />

Won dervelo nach Süddeutschland liefern<br />

lassen, wo Modelle ohne Rücktritts -<br />

bremse den Markt dominierten. BZ<br />

ADVERTORIAL<br />

Jaguar startet in die Sportwagen-Saison:<br />

XK Sondermodelle zum Jubiläum des E-Type<br />

Mit den ersten Sonnenstrahlen am<br />

Früh lingshimmel und zu Ehren des<br />

50. Geburtstages der britischen Sportwagenlegende<br />

Jaguar E-Type bringt<br />

Jaguar jetzt zwei Sondermodelle des XK<br />

Cabrio und Coupé und bietet zudem<br />

ein attraktives Jubiläumsleasing. Die<br />

Modelle XK „Grace“ und XKR „Pace“ folgen<br />

dem legendären Markenclaim „grace,<br />

pace & value for money“ und werden<br />

mit einem attraktiven Preisvorteil<br />

angeboten. Entsprechend dem historischen<br />

Anlass sind die Stückzahlen der<br />

Sondermodelle „Grace“ und „Pace“ auf<br />

je 50 Exemplare limitiert.<br />

Als Jaguar im März 1961 beim Genfer<br />

Automobilsalon erstmals den E-Type<br />

zeigte, war das die Geburt einer Legen-<br />

de. Die britische Sportwagen-Ikone be -<br />

geisterte nicht nur durch ihre aufregende<br />

Linienführung, sondern auch mit<br />

ihrer hervorragenden Technik.<br />

Dem sportlichen Anspruch seines<br />

Vorfahren E-Type fühlt sich der XK Pace<br />

verpflichtet, der nach nur 4,8 Sekunden<br />

Tempo 100 erreicht. Er kommt aus -<br />

schließlich in der Lieblingsfarbe der<br />

XKR-Fahrer – Ultimate Black. Gediegene<br />

Sportlichkeit dominiert auch das R Performance<br />

Interieur des XK Pace: Die<br />

Farbkombination Charcoal/Charcoal für<br />

Polster und Verkleidungen und dem<br />

Armaturenbrett in Dark Mesh Aluminium;<br />

komplettiert wird die Ausstattung<br />

des XK Pace durch Kurvenlicht und eine<br />

beheizbare Frontscheibe. ■<br />

47


<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Die EEG-Novelle und zukünftige Anreize für<br />

Stromspeicherung<br />

Betriebsbesichtigung der<br />

Dispatch Energy Innovations GmbH<br />

am 3. März <strong>2011</strong> in Itzehoe,<br />

Sektion Steinburg<br />

Zum Gesetz für Erneuerbare Energien<br />

(EEG) wird derzeit im Deutschen Bundestag<br />

eine Novelle vorbereitet. Für<br />

Schleswig-Holstein ist dabei von entscheidender<br />

Bedeutung, wie die Anreize<br />

für die Speicherung von Strom ausgestaltet<br />

werden.<br />

Die letzte Novelle erlaubt es den Netzbetreibern,<br />

Opportunitätskosten für<br />

Windstrom, der aufgrund fehlender Leitungskapazitäten<br />

nicht genutzt werden<br />

kann, aber den Anlagenbetreibern<br />

dennoch vergütet werden muß, auf<br />

den Verbraucher umzulegen. Damit<br />

werden nicht nur die Anreize für den<br />

Leitungsausbau, sondern auch für die<br />

Stromspeicherung ausgeschaltet.<br />

Daß das Thema für Schleswig-Holstein<br />

hochaktuell ist, zeigte das Inter-<br />

48<br />

für Lithium-Ionen-Batteriesysteme be -<br />

reits auf eine spürbare Marktnachfrage<br />

treffe, weil der Strom aus Photovoltaik<br />

im Gegensatz zum Windstrom<br />

nicht nur bei der Einspeisung, sondern<br />

auch bei Eigenverbrauch vergütet werde.<br />

Deshalb lohne sich eine Zwischen -<br />

speicherung in stationären Speichern,<br />

insbesondere wenn sie in dezentralen<br />

Systemen mit einem intelligenten Last -<br />

management verknüpft werden könnten.<br />

Bei einem flächendeckenden Einsatz<br />

würden diese dezentralen Speicher<br />

Der Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein zu Gast bei der Dispatch Energy<br />

Innovations GmbH in Itzehoe<br />

esse. Dr. Dr. Jens Kullik, der auf Wunsch<br />

des Sektionsvorstandes zunächst kommissarisch<br />

die Sprecherfunktion der<br />

Sektion Steinburg übernommen hat,<br />

konnte zu seiner ersten Veranstaltung<br />

über 70 Teilnehmer aus dem ganzen<br />

Land begrüßen.<br />

Gastgeber Dietmar Gruidl, Ge -<br />

schäfts führender Gesellschafter der<br />

frisch in Itzehoe gegründeten Dispatch<br />

Energy Innovations GmbH, berichtete<br />

einleitend, daß die Serienproduktion<br />

v.l. Ingrid Nestle MdB, Sprecherin für Energiewirtschaft Bündnis 90/<br />

Die Grünen; Landrat Dr. Dr. Jens Kullik, komm. Sprecher der Sektion Steinburg,<br />

und Dietmar Gruidl, Geschäftsführender Gesellschafter Dispatch<br />

Energy Innovations GmbH<br />

im Zusammenwirken mit Kraftwerksspeichern<br />

einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Bewältigung der steigenden Herausforderungen<br />

an die Netzstabilität<br />

leisten. Anwendungsbereiche sieht der<br />

Firmenchef deshalb zukünftig nicht nur<br />

im Bereich von Photovoltaik und Blockheizkraftwerken,<br />

sondern auch bei<br />

Klein windanlagen, der Netzstabilisierung<br />

für Großwindanlagen sowie beim<br />

Aufbau einer Infrastruktur für die Elektromobilität.<br />

Die Vorteile seiner Lithium-Ionen-Batteriesysteme<br />

sieht er in<br />

der hohen Zyklenfestigkeit von über<br />

7.000 Zyklen und in dem hohen technischen<br />

Wirkungsgrad von über 95 Prozentpunkten.<br />

Die Produktion von Testund<br />

Kleinserien solle im Jahr <strong>2011</strong> in<br />

Itze hoe beginnen. Ab 2013 folge dann<br />

die Großserienproduktion am Standort<br />

der Dresdner Schwesterfirma. Die Wirtschaftlichkeit<br />

der Speichersysteme und<br />

ihre damit verbundene Marktfähigkeit<br />

werde in den nächsten Jahren aufgrund<br />

der erwarteten Skaleneffekte noch<br />

Der technische Leiter Dr. Gerald Neumann (2.v.l.) erklärte die vom Fraunhofer Institut ISIT<br />

lizensierte Nutzung der Folienbeschichtungsanlage


Kieler Nachrichten, 3. Februar <strong>2011</strong><br />

deutlich steigen. Gemessen an den<br />

enormen Herausforderungen durch die<br />

fortgesetzt wachsende Einspeisung<br />

fluktuierender Energie könnten seine<br />

Produktion allerdings nur einen sehr<br />

kleinen Teil der benötigten Speicherkapazitäten<br />

bereitstellen. Gruidl plädierte<br />

dafür, den Eigenverbrauch auch für<br />

Windenergie zu vergüten.<br />

Frau Ingrid Nestle MdB, Bündnis<br />

90/Die Grünen-Bundestagsfraktion,<br />

berichtete, daß ihre Fraktion noch keine<br />

abgeschlossene Meinung zu den<br />

favorisierten Bedingungen zur Förderung<br />

der Stromspeicherung habe. Priorität<br />

habe langfristig der Netzausbau,<br />

wobei auch Trassen nach Norwegen<br />

angestrebt werden sollten, wo man<br />

durch Speicherwasserkraftwerke jährlich<br />

84 Terrawattstunden Speicherleistung<br />

erziele, während in Deutschland<br />

gerade einmal 0,04 Terrawattstunden<br />

genutzt werden könnten. Im Hinblick<br />

auf die Förderung von Stromspeichern<br />

im Rahmen der anstehenden EEG-<br />

Novelle würden bislang verschiedene<br />

Möglichkeiten in Betracht gezogen:<br />

■ Integrationsbonus (IWES)<br />

- Bedarfskomponente<br />

- Kapazitätskomponente für<br />

EEG-Speicher<br />

■ EEG-systemisch sinnvolle Speicher<br />

beim Netzbetreiber als Systemdienstleistungen<br />

■ Windkraft an den Regelenergiemarkt<br />

bringen<br />

■ Integrationsbilanzkreis<br />

■ Regelung der Speicher in die Hand<br />

des Netzbetreibers<br />

Die Abgeordnete wies abschließend<br />

darauf hin, daß im Sommer <strong>2011</strong> auch<br />

die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

anstünde. Durch diesen glück -<br />

lichen Zufall habe man parallel auch<br />

die Möglichkeit, daß an sich begrüßenswerte<br />

„ownership unbundling“ zu<br />

über prüfen, welches für die Netzgesellschaften<br />

Investitionen in Stromspeicher<br />

bislang ausschließe.<br />

Nach einer durch Dr. Dr. Kullik mo -<br />

derierten Diskussion und einem groß -<br />

zügigen Imbiß auf Einladung des Gastgebers<br />

konnten die Teilnehmer an -<br />

schließend sowohl noch ein fertiges<br />

Speichersystem als auch die Produktionsanlage<br />

für die Folienbeschichtung<br />

besichtigten, die auf Lizenzbasis durch<br />

das Fraunhofer Institut ISIT geleistet<br />

wird. BZ<br />

49


<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Dr. Robert Habeck MdL stellte vor der Sektion<br />

Rendsburg-Eckernförde am 12.11.2010 die Position<br />

der Grünen zum kritischen Wachstum der<br />

Biogasanlagen und den<br />

wachsenden Kapazitäten<br />

bei der Windenergie ohne<br />

entsprechende Stromleitungskapazitäten<br />

dar;<br />

im Bild mit Dr. Christopher<br />

Leptien (re), Sektionssprecher<br />

Rendsburg-<br />

Eckernförde<br />

50<br />

shz, 17. November 2010<br />

JUNIORENKREIS<br />

Mitglieder und Gäste der Sektion Rendsburg-Eckernförde diskutierten<br />

am 12.11.2010 im Rendsburger Pelli-Hof über die Perspektiven für Biogas<br />

und Windenergie in Schleswig-Holstein.<br />

Der neue Vorstand des Juniorenkreises (v.l. Rasmus Vöge, Anna-Marina Sauer, Lars Osterhoff, Alexander Kropp, Alexander Ziems,<br />

Benjamin Feindt, Benjamin Bhatti und Patrick Müller) kam erstmals vollständig zusammen anläßlich der Vorstellung der<br />

Cliplister GmbH durch seinen Gründungsvorstand Olaf Birkner, der am 06.12.2010 in Kiel von den Marktentwicklungen intelligenter<br />

Netzwerke in der digitalen Welt berichtete.


Wie und warum sich Unternehmen für die<br />

Hochschulen in Flensburg einsetzen?<br />

Abendveranstaltung des Juniorenkreises am 26.01.<strong>2011</strong> bei der DanRevision in Handewitt<br />

Diese Frage stand im Zentrum der<br />

Diskussion, die auf Einladung des Ju -<br />

nio renkreises bei der gastgebenden<br />

DanRevision in Handewitt nach dem<br />

komprimierten Vortrag von Herrn<br />

Heinz-Jürgen Galle stattfand.<br />

Einigkeit bestand darüber, daß die<br />

Flensburger Wirtschaft sich in den letzten<br />

Jahren nicht besonders um ihre<br />

Hochschulen bemüht habe und daß<br />

auch die Gremien der Hochschulen<br />

nicht immer glücklich operiert hätten.<br />

Herr Galle stellte dar, daß man in Reaktion<br />

auf das Haushaltskonsolidierungs -<br />

programm nun aber Kräfte gebündelt<br />

habe und einen privaten Förderverein<br />

plane, der auf Initiative von Dr. Fabian<br />

Geyer und getragen von der Handelskammer<br />

und weiteren Partnern Drittmittel<br />

für die Flensburger Hochschulen<br />

akquirieren und diese über einen Beirat<br />

an die Hochschulen verteilen möchte.<br />

Angestrebt würden kumulierte 3,5<br />

Millionen Euro bis zum Jahr 2015, wobei<br />

man schon für einen großen Teil der<br />

Summe Zusagen erhalten habe. Entsprechend<br />

konstruktiv seien die jüngsten<br />

Signale der Landesregierung, die<br />

allerdings bislang noch sehr unterschiedliche<br />

Hochschulmodelle für<br />

Flens burg prüften. Insofern sei es ermutigend,<br />

daß die Zusammenarbeit zwischen<br />

der Universität und der Fachhochschule<br />

inzwischen Fahrt aufnehme.<br />

Als attraktive neue Schwerpunkte<br />

sollten die Telemedizin ausgebaut und<br />

Der Osterhase ist kein Kaninchen!<br />

Heinz-Jürgen Galle<br />

berichtete von der<br />

erfolgreichen Initiative<br />

der Wirtschaft für ihren<br />

Hochschulstandort<br />

Kaninchen und Feldhase sind nur weitläufig verwandt und<br />

recht einfach zu unterscheiden. „Wer sich Abbildungen<br />

unseres Osterhasen genau anschaut und ihn mit seinem<br />

lebenden Vorbild vergleicht, erkennt sofort: der Osterhase<br />

ist ein Feldhase und kein Kaninchen!“, sagt Andreas Kinser,<br />

Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. Die langen Löffel<br />

fallen beim Hasen sofort auf, Kaninchen müssen mit<br />

wesentlich kürzeren Ohren leben. Feldhasen haben obendrein<br />

lange Hinterbeine und sind damit über lange Strecken<br />

sehr gute Sprinter, Kaninchen flitzen dagegen mit ihren<br />

Medienpädagogik neu eingeführt werden.<br />

Kernanliegen der Wirtschaft sei<br />

jedoch zuvorderst die Stärkung der universitären<br />

Wirtschaftswissenschaften,<br />

die in Verbindung mit der Bildungswissenschaft<br />

am Standort auch aus der<br />

Sicht der Wissenschaftlichen Kommission<br />

Niedersachsen für das Profil des<br />

Hochschulstandorts interessante Perspektiven<br />

bieten würde.<br />

In der anschließenden Diskussion<br />

begrüßte der Landesgeschäftsführer<br />

des Wirtschaftsrates die vorbildliche<br />

Benjamin Feindt,<br />

stellv. Sprecher des<br />

Juniorenkreises,<br />

bewies eine perfekte<br />

Gastgeberrolle im<br />

Hause der DanRevision<br />

Handewitt-Handewitt<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

oHG<br />

Initiative der Wirtschaft, wies allerdings<br />

auch darauf hin, daß für die Standortentwicklung<br />

entscheidend sei, inwieweit<br />

die regionale mittelständische<br />

Wirtschaft am besten durch die Hochschulen<br />

profitieren könne. Für einen<br />

Hafen- und Industriestandort komme<br />

angesichts der demographischen Entwicklung<br />

besonders auch den tech -<br />

nischen Ausbildungsangeboten für<br />

Wind anlagenbau, Elektroantriebe und<br />

Schiffsmotoren zukünftig eine exis -<br />

tenzsichernde Bedeutung zu. BZ<br />

wesentlich kürzeren Beinen möglichst schnell ins Gebüsch.<br />

Rund um den Osterhasen gibt es viele Mythen und<br />

Legenden. Im antiken<br />

Rom verbot ein Papst<br />

den Verzehr von Ha -<br />

senfleisch – es sollte<br />

die sexuelle Lust be -<br />

flügeln. Für die Tradition mit den Eiern gibt es mehrere<br />

Erklärungen. Eine Geschichte besagt, dass im Mittelalter an<br />

Gründonnerstag alle Schulden beglichen werden mussten<br />

– die Zahlung konnte auch in Eiern und Hasen erfolgen.<br />

51


<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

Wiedererrichtung der vier Philosophen<br />

im Kieler Schloßpark Abendveranstaltung der Sektion Kiel am 24.11.2010<br />

in der Kunsthalle zu Kiel<br />

Der Verein Kiels gelehrtes Erbe hat am<br />

24.11.2010 eine Veranstaltung zur Erläuterung<br />

und Diskussion seines zweiten<br />

Förderprojektes in der Kunsthalle zu<br />

Kiel durchgeführt (siehe Presse). Dazu<br />

aus Berlin angereist war Rudolf Böhm,<br />

Bildhauer und Restaurator sowie ehemaliger<br />

Leiter der Skulpturensammlung<br />

Preußischer Gärten und Schlösser<br />

(Potsdam), der erläuterte, wie man<br />

schrittweise die Werke großer Skulpturisten<br />

sich durch Nachempfinden er -<br />

schließt und wie der lange Prozeß bis<br />

zur Wiedererschaffung dieser Meisterwerke<br />

verläuft.<br />

52<br />

Dr. Alexander Ostrowicz, Vorsitzender des<br />

Vereins Kiels gelehrtes Erbe e.V., erläuterte<br />

die Pläne des Vereins, die vier Philosophen<br />

des ehemaligen Kollegiengebäudes der<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im<br />

Schloßpark wieder aufleben zu lassen.<br />

Prof. Dr. Gerhard Fouquet, Präsident der<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,<br />

begrüßte das Projekt, das die alte Univer -<br />

sität wieder in den Mittelpunkt der Stadt<br />

stellt<br />

Kieler Nachrichten vom 20. Januar <strong>2011</strong><br />

(Foto: Visualisierung Gisbert-K. Jungermann, Architekt, Dänischenhagen)


Aus Berlin angereist erläuterte Rudolf<br />

Böhm, Bildhauer, Restaurator und ehem.<br />

Leiter der Skulpturensammlung Preußischer<br />

Gärten und Schlösser, die künstlerische<br />

Herausforderung des Projektes<br />

Reiner Peters schlug aus der Sicht des Grünflächenamtes der Landeshauptstadt Kiel vor, die<br />

Figuren vor einer Martin-Gropius-Mauer an der Grenze des Schloßparkes zur Hegewischstraße<br />

zu postieren.<br />

Neben den zuständigen<br />

Ortsbeiratsvorsitzenden<br />

diskutierten auch Anette<br />

Hüsch, Kuratorin und Leiterin<br />

der Kunsthalle zu Kiel, sowie<br />

Frau Dr.-Ing. Margita Meyer<br />

vom Landesamt für<br />

Denkmalpflege mit.<br />

... IM ÜBRIGEN – AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Die Sektion Lübeck hat auf ihrer Mitgliederversammlung<br />

am 22.02.<strong>2011</strong> Dr.<br />

Wilhelm Wessel als Sektionssprecher<br />

einstimmig wiedergewählt. Neu in den<br />

Vorstand gewählt wurden Johannes<br />

Kalläne, Rechtsanwalt und Fachanwalt<br />

für Medizinrecht (<strong>Hamburg</strong>), und Gerd-<br />

Jürgen Bruckschen, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der GJB Consulting<br />

GmbH (Bad Schwartau). Weiterhin im<br />

Vorstand bleiben Hanno Brüggen, persönlich<br />

haftender Gesellschafter der H.<br />

& J. Brüggen KG (Lübeck), Rolf Schramm,<br />

Direktor i.R. (Sereetz), sowie Peter<br />

Schultheiß, Geschäftsführer der Schultheiss-Immobilien<br />

GmbH (Lübeck).<br />

Die Sektion Rendsburg-Eckernförde hat<br />

ihren Sprecher Dr. Christopher Leptien,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

H. Tank Management GmbH (Rendsburg)<br />

und die weiteren Vorstandsmitglieder<br />

einstimmig wiedergewählt:<br />

Volker Dibbern (Fockbek), Jörn Matthies,<br />

Geschäftsführer der Matthies Druckguss<br />

GmbH & Co. KG (Rendsburg),<br />

Achim Petersen, Steuerberater der WirtschaftsConsulting<br />

Achim Petersen<br />

(Rends burg), Ralf Schröter (Bordesholm),<br />

sowie Jens van der Walle,<br />

Geschäftsführer der Werner Vollert Tiefbau<br />

GmbH & Co. KG (Büdelsdorf).<br />

Dr. Bertram<br />

Zitscher<br />

Landesgeschäftsführer<br />

keine personelle Veränderung, v.l. Jens van der Walle, Achim Petersen, Sektionssprecher<br />

Dr. Christopher Leptien, Jörn Matthies, Volker Dibbern (es fehlt: Ralf Schröter)<br />

53


<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>April</strong> <strong>2011</strong><br />

VORSCHAU<br />

LANDESVERBAND<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Änderungen sind möglich<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

54<br />

13. <strong>April</strong> <strong>2011</strong> · Flensburg (ausgebucht)<br />

Betriebsbesichtigung<br />

Oliver Berking, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Robbe & Berking<br />

GmbH & Co. KG<br />

„Ein Weltmarktführer am Standort<br />

Flensburg“<br />

04. Mai <strong>2011</strong> · Kiel<br />

Tim Guldimann,<br />

Schweizer Botschafter, Berlin<br />

„Die schweizerische Haltung zu<br />

Deutschland – zwischen Partnerschaft<br />

und Abgrenzung“<br />

12. Mai <strong>2011</strong> · Ahrensburg<br />

Gunther Krichbaum MdB,<br />

Vorsitzender des Europaausschusses<br />

des Deutschen Bundestages<br />

„Europäische Finanzstabilität in der<br />

Zerreißprobe zwischen Solidarität<br />

und Marktgesetzen“<br />

14.-15. Mai <strong>2011</strong> · Schenefeld<br />

Klausurtagung des<br />

Juniorenvorstands mit<br />

Dr. Christian von Boetticher MdL,<br />

Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion<br />

Schleswig-Holstein<br />

„Wachstumsstrategie für<br />

Schleswig-Holstein“<br />

16. Mai <strong>2011</strong> · Geesthacht<br />

Betriebsbesichtung<br />

Helmholtz-Zentrum Geesthacht –<br />

Zentrum für Material- und<br />

Küstenforschung mbH<br />

Dr. Helge Braun, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär bei der Bundesminis-<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber, V.I.S.d.P.:<br />

Wirtschaftsrat der CDU e.V.<br />

<strong>Landesverband</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Conrad Seiffert (Sei)<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Colonnaden 25/II. Stock, 20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Tel.: 040-30 38 10 49, Fax: 040-30 38 10 59<br />

E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de<br />

<strong>Landesverband</strong> Schleswig-Holstein<br />

Dr. Bertram Zitscher<br />

Landesgeschäftsführer<br />

Sophienblatt 44 - 46, 24114 Kiel<br />

terin für Bildung und Forschung:<br />

„Wirtschaftsmotor Innovation:<br />

Wie kann Deutschland seine Position<br />

vor den großen Volkswirtschaften der<br />

Erde halten?“<br />

17. Mai <strong>2011</strong> · Kiel<br />

Robert Stüer, Partner und Geschäftsführer<br />

Schnittger Architekten und<br />

Partner GmbH<br />

„Belebung des Alten Marktes durch<br />

das Matrix-Projekt“<br />

18. Mai <strong>2011</strong> · Rendsburg<br />

Alexander Hilgendorff, Geschäftsführer<br />

BSC GmbH (Building Complete<br />

Solutions)<br />

Mario S. Mensing, Geschäftsführer<br />

CIMA Beratung + Management GmbH<br />

„Wie kann sich eine Innenstadt<br />

gegenüber der Grünen Wiese<br />

profilieren“<br />

24.Mai <strong>2011</strong> · Berlin<br />

Parlamentarischer Abend in der<br />

Landesvertretung Schleswig-Holstein<br />

div. Bundestagsabgeordnete und<br />

Delegierte unserer 5 norddeutschen<br />

Bundesländer<br />

25. Mai <strong>2011</strong> · Berlin<br />

Wirtschaftstag<br />

18. Juni <strong>2011</strong> · Kiel<br />

Regattabegleitfahrt<br />

anläßlich der Kieler Woche<br />

Ehrengast: Minister Jost der Jager,<br />

Ministerium für Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Verkehr des Landes<br />

Schleswig-Holstein<br />

20. Juni <strong>2011</strong> · Quickborn<br />

Impulsreferat:<br />

Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann,<br />

Präsident des Deutschen Industrie-<br />

Tel.: 0431-67 20 75<br />

Fax: 0431-67 20 76<br />

E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de<br />

www.wirtschaftsrat.de<br />

Redaktion:<br />

Dr. Manfred Hermann (He),<br />

Dr. Bertram Zitscher (BZ)<br />

Mitarbeit: Dr. Christina Arndt (CA)<br />

Ehrhard J. Heine (EJH)<br />

Bildnachweis:<br />

nicht gesondert gekennzeichnete<br />

Bilder WR-Archiv<br />

Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr<br />

Auflage: 5.000 Exemplare<br />

und Handelskammertags e.V.<br />

(DIHK), Berlin<br />

Podium:<br />

Jörg Bornholdt, Geschäftsführer der<br />

Unique Medicum Personaldienstleistungen<br />

GmbH, Kiel;<br />

Jürgen Goecke, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführer Bundesagentur<br />

für Arbeit – Regionaldirektion Nord,<br />

Kiel;<br />

Georg Kallsen, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der Norddeutschen<br />

Gesellschaft für Diakonie<br />

mbH, Rendsburg/u.a.<br />

Moderation:<br />

Christian Sowada, Sprecher der<br />

Sektion Segeberg<br />

„Verschärfter Fachkräftemangel –<br />

Chancen durch die Vielfalt von<br />

Menschen mit Behinderungen“<br />

24. Juni <strong>2011</strong> · Kiel<br />

Sektionsvorständekonferenz<br />

Ehrengast: Wolfgang Steiger,<br />

Generalsekretär des Wirtschaftsrates<br />

der CDU e.V., Berlin<br />

28. Juni <strong>2011</strong> · Delingsdorf<br />

Betriebsführung<br />

Erdbeerhof Glantz,<br />

Enno Glantz, Inhaber<br />

„Landwirtschaftliche Nutzung und<br />

Naturschutz – Argumente<br />

für einen verhältnismäßigen<br />

Interessenausgleich“<br />

01. September <strong>2011</strong> · Rostock<br />

3. Norddeutscher Wirtschaftstag<br />

08. September <strong>2011</strong> · Gut Kaden<br />

Golfturnier<br />

21.-24. September <strong>2011</strong> · Riga (Lettland)<br />

Bildungsreise des Juniorenkreises<br />

(nur für Junioren)<br />

Satz, Herstellung und Anzeigen:<br />

copy-druck Gesellschaft für Digital- und<br />

Offsetdruck mbH<br />

Neumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)<br />

22041 <strong>Hamburg</strong><br />

Telefon: +49 (0) 40- 689 45 45<br />

Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444<br />

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www.copy-druck.de<br />

Der Bezugspreis ist im Mitglieder beitrag<br />

enthalten. Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers<br />

wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

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