3. Norddeutscher Wirtschaftstag - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
3. Norddeutscher Wirtschaftstag - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
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Landesverband Hamburg<br />
und Landesverband Schleswig-Holstein<br />
<strong>3.</strong> <strong>Norddeutscher</strong> <strong>Wirtschaftstag</strong><br />
copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH<br />
PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Hanseregion: Innovation, Wachstum und Wohlstand Seiten 5-17<br />
Zu Gast im Landesverband<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
■ Achillesferse Verschuldung –<br />
Skepsis bleibt Seiten 18-19<br />
■ Aufschwung in Gefahr? – Der Euro in<br />
<strong>der</strong> Krise – Chancen und Risiken Seiten 22-23<br />
■ Erfolgreiche Haushaltskonsolidierung<br />
in Schleswig-Holstein Seite 41
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Matthias Leutke<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />
D<br />
er <strong>Wirtschaftsrat</strong> vertritt die Idee<br />
des freien wirtschaftlichen Handelns<br />
mit freien Entfaltungsmöglichkeiten<br />
für Unternehmer. Wir sprechen<br />
uns aus gegen staatliche Eingriffe – so<br />
etwa gegen Finanzhilfen für Griechenland<br />
ohne klare Auflagen o<strong>der</strong> gegen<br />
die Einführung von Eurobonds. Unser<br />
Anliegen ist es, die Wirtschaftspolitik<br />
im Sinne <strong>der</strong> Sozialen Marktwirtschaft<br />
mitzugestalten. Damit unterscheiden<br />
wir uns von den klassischen Interessenverbänden,<br />
die zwar auch wirtschaftsliberale<br />
Positionen vertreten,<br />
jedoch unmittelbarer auf die Belange<br />
einzelner Branchen ausgerichtet sind.<br />
Mit Walter Eucken sind wir überzeugt,<br />
dass die wirtschaftliche Tätigkeit des<br />
Staates auf die Gestaltung <strong>der</strong> Ordnungsformen<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft, nicht auf<br />
die Lenkung des Wirtschaftsprozesses,<br />
gerichtet sein sollte. Nur wenn die Wirtschaft<br />
diesem Prinzip folgt, hat sie eine<br />
Chance, im internationalen Wettbewerb<br />
zu bestehen. Dafür setzen wir uns<br />
in Hamburg ein, in den an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
und im Bund.<br />
Auf dieser Überzeugung beruht<br />
auch <strong>der</strong> Norddeutsche <strong>Wirtschaftstag</strong><br />
(NWT). Die halbtägige Konferenz, die<br />
erstmals 2006 in Hamburg stattfand,<br />
geht aus von <strong>der</strong> Erkenntnis unterschiedlich<br />
starker Wirtschaftszentren,<br />
<strong>der</strong>en Erfolg von einer gezielten Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
abhängt.<br />
Über die Jahrhun<strong>der</strong>te hat sich<br />
Hamburg zu einem solchen Zentrum<br />
entwickelt: Als Ballungsraum mit internationalen<br />
Handelsbeziehungen und<br />
bedeuten<strong>der</strong> Verkehrsknotenpunkt, als<br />
Dienstleistungs-, Finanz-, Messe- und<br />
Medienstandort mit ausgeprägten Forschungs-<br />
und Entwicklungsaktivitäten<br />
und einer international-kulturellen<br />
Ausrichtung, wirkt es weit über seine<br />
Landesgrenzen hinaus. Die Zusammenarbeit<br />
mit dem Umland beruht<br />
jedoch meist auf privatwirtschaftlicher<br />
Initiative. Die politische Kooperation<br />
steckt – abgesehen von dem engen Austausch<br />
mit Schleswig-Holstein – meist<br />
noch in den Kin<strong>der</strong>schuhen (vgl. Beitrag<br />
von Ministerpräsident Carstensen auf<br />
Seite 5). Untersucht man an<strong>der</strong>e Metropolregionen,<br />
z.B. Rhein-Main o<strong>der</strong><br />
Rhein-Neckar, so fällt eine sehr viel stärkere<br />
Konzentration wirtschaftlicher<br />
und politischer Entscheidungen mit<br />
dem Ziel <strong>der</strong> Steuerung ins Auge. Die<br />
dortigen Wirtschaftsför<strong>der</strong>er verstehen<br />
die Region als Motor gesellschaftlicher,<br />
kultureller und technologischer Entwicklung,<br />
indem sie bewusst Forschungs-<br />
und Wissenschaftszentren<br />
ansiedeln und diese als Drehscheibe für<br />
den Austausch von Wissen und Informationen<br />
ansehen (Gateway-Funktion).<br />
Die Umwandlung des Ruhrgebiets vom<br />
Kommunalverband zum rechtlich ei -<br />
genständigen Regionalverband Ruhr<br />
macht den politischen Willen deutlich.<br />
Den fünf norddeutschen Landesverbänden<br />
des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es geht es<br />
deshalb darum, den Norden in seiner<br />
Wirtschaftskraft entscheidend voranzubringen.<br />
Er soll aufsteigen zu den<br />
drei stärksten Regionen Europas. Um<br />
diesen Anspruch zu erfüllen, müssen<br />
wir uns von <strong>der</strong> Kleinstaaterei verabschieden<br />
und unsere Kräfte bündeln.<br />
Wir müssen über die Metropolregion<br />
Hamburg hinaus, von <strong>der</strong> dänischen<br />
Grenze (und darüber hinaus) bis weit<br />
hinein nach Nie<strong>der</strong>sachsen, von Bremen<br />
bis nach Mecklenburg-Vorpommern<br />
denken.<br />
Die Ausgangslage im Norden ist<br />
heterogen. Wir müssen uns daher auf<br />
unsere Stärken besinnen, in den Bereichen,<br />
in denen wir Entwicklungspotential<br />
haben, nachjustieren und eine<br />
län<strong>der</strong>übergreifende Clusterstruktur<br />
entwickeln. Der NWT ist ein Instrument<br />
auf diesem Weg. Voraussetzung ist eine<br />
übergeordnete und uneingeschränkte<br />
Sicht in den grundlegenden Überle -<br />
gungen. Ein Beispiel ist die Energiepolitik:<br />
Norddeutschland hat beste Chancen,<br />
seine Kompetenzen im Bereich <strong>der</strong><br />
Wind energie zu einer stabilen Weltführerschaft<br />
auszubauen. Umso mehr<br />
sollte sich dies die Politik zu eigen<br />
machen. Aus <strong>der</strong> Einsicht unternehmerischen<br />
Handelns können wir län<strong>der</strong> -<br />
übergreifende Netzwerke bilden und<br />
<strong>der</strong> Politik die Wege aufzeigen, die notwendig<br />
sind, um Norddeutschland voranzubringen.<br />
Auf dem dritten Norddeutschen<br />
<strong>Wirtschaftstag</strong> in Rostock / Warne mün -<br />
de ist deutlich geworden: Der <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
kann wichtige Impulse ge -<br />
ben, für die Politik ebenso, wie für die<br />
Wirtschaft.<br />
Wir dürfen unsere Chancen nicht<br />
verspielen! Deshalb setze ich mich mit<br />
meinen Kollegen aus den benachbarten<br />
Landesverbänden dafür ein, die<br />
norddeutsche Zusammenarbeit deutlich<br />
stärker zu akzentuieren. Wir wollen<br />
– auch zwischen den Norddeutschen<br />
<strong>Wirtschaftstag</strong>en – eine klare Position<br />
beziehen: für eine Schwerpunktbildung<br />
und Bündelung – für die Region.<br />
Ihr Matthias Leutke<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong> Hamburg<br />
3
Landesverband Hamburg<br />
und Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Grusswort des Landesvorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite40<br />
Der Haushalt des Landes Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41<br />
Planung <strong>der</strong> Schieneninfrastruktur zur Fehmarn Belt-Querung . . . Seite 42<br />
Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 43<br />
Lübecks Zukunft sichern! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 44<br />
Baustein für einen gestärkten Handels- und<br />
Tourismusstandort Schleswig-Holstein –<br />
das Designer Outlet Center (COC) in Neumünster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 45<br />
Wirtschaftliche Perspektiven<br />
für die Region Flensburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite46<br />
...im Übrigen Informationen aus <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle Kiel . . . . . . . .Seite 48<br />
Vorschau Veranstaltungen in Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 50<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 50<br />
4<br />
INHALT<br />
Norddeutsche Zusammenarbeit – Gemeinsam erfolgreich für<br />
die Menschen im Norden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5<br />
<strong>3.</strong> <strong>Norddeutscher</strong> <strong>Wirtschaftstag</strong>:<br />
Hanseregion: Innovation, Wachstum<br />
und Wohlstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7<br />
Podium I: Häfen, Logistik, Verkehrsinfrastruktur . . . . . . . . . . . . . . Seite 10<br />
Podium II: Metropolregion unter Wind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12<br />
Podium III: Bildung, Ausbildung, Demographie . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14<br />
Die Kunst von Entschei<strong>der</strong>n, erfolgreich zu sein! . . . . . . . . . . . . . . Seite 16<br />
Schlusswort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17<br />
Landesverband Hamburg<br />
Achillesferse Verschuldung –<br />
Skepsis bleibt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18<br />
Aufschwung in Gefahr? – Der Euro in<br />
<strong>der</strong> Krise – Chancen und Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22<br />
Pausengespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24<br />
Landesfachkommission Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26<br />
JOUR FIXE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28<br />
Juniorenkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32<br />
Landesfachkommission<br />
Logistik und Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 35<br />
...im Übrigen Infos aus <strong>der</strong><br />
Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 38<br />
Neue Mitglie<strong>der</strong> in den Landesverbänden<br />
Hamburg und Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 38<br />
Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 36<br />
VORSCHAU<br />
LANDESVERBAND HAMBURG<br />
Än<strong>der</strong>ungen sind möglich<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
11. Oktober 2011<br />
Abendveranstaltung<br />
mit Peter Hintze, Koordinator <strong>der</strong><br />
Bundesregierung für die Luft- und<br />
Raumfahrt, Parlamentarischer Staatssekretär<br />
im Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie<br />
20. Oktober 2011<br />
24. Golfturnier des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es,<br />
Ausspielung des Ernst-Wer<strong>der</strong>mann-<br />
Golf-Wan<strong>der</strong>pokals<br />
02. November 2011<br />
PAUSENGESPRÄCH<br />
mit Gabriele Müller-Remer,<br />
Vorstand, HADAG Seetouristik und<br />
Fährdienst AG<br />
10. November 2011<br />
Abendveranstaltung<br />
mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt,<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung,<br />
RWE Innogy GmbH<br />
1<strong>3.</strong> Dezember 2011<br />
Mittagsveranstaltung<br />
mit Hilmar Kopper, Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
HSH Nordbank AG<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />
18. Oktober 2011<br />
Gabor Steingart, Chefredakteur<br />
Handelsblatt<br />
2<strong>3.</strong> November 2011<br />
Senator Frank Horch, Behörde für<br />
Wirtschaft, Verkehr und Innovation<br />
JOUR-FIXE FÜR MITGLIEDER<br />
06. Oktober 2011<br />
Christian Niemax,<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter,<br />
Joey’s International GmbH<br />
0<strong>3.</strong> November 2011<br />
Martin Heimes,<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
Ventus Ventures GmbH<br />
12. Dezember 2011<br />
Senatorin Prof. h.c. Barbara Kisseler,<br />
Präses <strong>der</strong> Kulturbehörde<br />
JUNIORENKREIS<br />
11. Oktober 2011<br />
Airbus-Besichtigung<br />
01. November 2011<br />
HANSEBOOT: blokart Strandsegeln<br />
15. Dezember 2011<br />
Weihnachtsfeier
Norddeutsche Zusammenarbeit –<br />
Gemeinsam erfolgreich für die Menschen<br />
im Norden<br />
von Peter Harry Carstensen,<br />
Ministerpräsident des Landes<br />
Schleswig-Holstein<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein hat sich<br />
aufgrund <strong>der</strong> engen Verflechtungen in<br />
den zurückliegenden Jahren sehr positiv<br />
entwickelt. Auch nach dem Regierungswechsel<br />
in Hamburg werden wir<br />
diese Kooperation fortsetzen. Das ist im<br />
norddeutschen Interesse.<br />
Auf <strong>der</strong> institutionellen Ebene war die<br />
Zusammenarbeit gerade mit Ole von<br />
Beust beson<strong>der</strong>s erfolgreich. Wir haben<br />
geschaut: Muss wirklich jedes Bundesland<br />
bestimmte Aufgaben für sich erledigen?<br />
Daraus haben wir die richtigen<br />
Schlüsse gezogen: Viele Einrichtungen<br />
und Abkommen verbinden uns mittlerweile<br />
mit Hamburg und den an<strong>der</strong>en<br />
norddeutschen Län<strong>der</strong>n. Nur beispielhaft<br />
nenne ich Dataport, das Statistikamt<br />
Nord und die gemeinsame<br />
Medienanstalt.<br />
Zum Wohle <strong>der</strong> Bürger mit<br />
einer Stimme sprechen<br />
Mein Wunsch ist, dass wir weiterhin<br />
überall dort die Zusammenarbeit<br />
suchen, wo wir durch eine gemeinsame<br />
Aufgabenerledigung beziehungsweise<br />
Seit 2006 gibt es den Norddeutschen <strong>Wirtschaftstag</strong> (NWT). Ziel ist es, das Zusammenwachsen<br />
Norddeutschlands zu einer wirtschaftlich prosperierenden Region<br />
voranzubringen. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen war Gastredner auf<br />
dem ersten NWT in Hamburg und sprach 2008 erneut auf dem NWT in Hannover.<br />
Wir haben ihn anlässlich des dritten NWT in Rostock / Warnemünde gebeten,<br />
ausgehend von <strong>der</strong> gut funktionierenden Kooperation zwischen Hamburg und<br />
Schleswig-Holstein, die Norddeutsche Zu sammenarbeit zu beleuchten. CA<br />
Ministerpräsident<br />
Peter Harry Carstensen, <strong>CDU</strong><br />
Geboren am 12. März 1947 in Nordstrand,<br />
verheiratet, zwei Kin<strong>der</strong>.<br />
Studium <strong>der</strong> Agrarwissenschaften,<br />
1976 bis 1983 Lehr- und Beratungs -<br />
tätigkeit an <strong>der</strong> Landwirtschaftsschule<br />
und Wirtschaftsberatungsstelle<br />
Bredstedt, Oberlandwirtschaft -<br />
srat.<br />
1983 bis 2005 Mitglied des Deutschen<br />
Bundestages. Seit 2005 Ministerpräsident<br />
des Landes Schleswig-Holstein<br />
und Mitglied des Schleswig-Holsteinischen<br />
Landtages.<br />
Zuständigkeitsbündelung an einer Stelle<br />
entwe<strong>der</strong> Kosten reduzieren o<strong>der</strong> das<br />
Ergebnis optimieren können. Es gilt,<br />
unser eng bemessenes Budget sinn -<br />
voll einzusetzen. Nur so werden wir es<br />
schaffen, unser ehrgeiziges, aber auch<br />
notwendiges Ziel <strong>der</strong> Haushaltskonsolidierung<br />
zu erreichen.<br />
Die norddeutsche Zusammenarbeit<br />
hat darüber hinaus noch eine weitere<br />
Dimension. Da Norddeutschland in -<br />
ternational ohnehin als gemeinsamer<br />
Wirt schaftsraum rund um die Metropole<br />
Hamburg wahrgenommen wird,<br />
führt auf politischer Ebene kein Weg an<br />
einer vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
vorbei. Das muss auf allen Seiten<br />
verstanden werden, unabhängig von<br />
Köpfen und Parteien.<br />
Es hat mich deshalb sehr gefreut,<br />
dass wir mit Hamburg Einvernehmen<br />
erzielen konnten, dass die weltweit<br />
beachtete Messe „Wind Energy“ auch<br />
nach 2012 in Husum verbleibt. Dieses<br />
Resultat ist für mich praktizierte Partnerschaft.<br />
Gemeinsam<br />
sind wir särker!<br />
Die Kernfrage für Wachstum in Nord -<br />
deutschland lautet aus Regierungssicht:<br />
Können sich die norddeutschen<br />
Län<strong>der</strong> politisch auf gemeinsame Positionen<br />
verständigen, um ge gen über<br />
dem Bund und <strong>der</strong> EU mehr Gewicht<br />
auf die Waagschale zu bringen? Die<br />
süddeutschen Län<strong>der</strong> sind mit diesem<br />
fö<strong>der</strong>alen Lobbying schon lange sehr<br />
erfolgreich.<br />
Wir sollten diese Frage so oft wie<br />
möglich mit Ja beantworten. Immerhin<br />
stehen wir in Berlin und in Brüssel in<br />
einem harten Verteilungskampf um<br />
knappe Mittel. Nur wenn wir Norddeutschen<br />
dort mit einer Stimme spre-<br />
5
chen, werden wir zum Wohle unserer<br />
Bürgerinnen und Bürger erfolgreich<br />
sein.<br />
Es gibt bedeutsame Themenfel<strong>der</strong>,<br />
in denen es wichtig ist, dass <strong>der</strong> Norden<br />
eine gemeinsame Position einnimmt.<br />
Dies gilt nicht nur für den Ausbau <strong>der</strong><br />
Häfen und <strong>der</strong> Verkehrswege und für<br />
die Energiewende, son<strong>der</strong>n auch für<br />
weitere zukunftsträchtige Themen wie<br />
Forschung und Entwicklung. Mit den<br />
Regierungschefs <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en vier norddeutschen<br />
Län<strong>der</strong> habe ich mich in <strong>der</strong><br />
diesjährigen Konferenz Norddeutschland<br />
in Boltenhagen darauf verständigt,<br />
eine gemeinsame Liste zu vorrangigen<br />
Wissenschafts- und Forschungsprojekten<br />
<strong>der</strong> norddeutschen Hochschulen<br />
zu erstellen, die gemeinsam<br />
gegenüber dem Bund vertreten werden<br />
soll. Hier gilt das Motto: Gemeinsam<br />
sind wir stärker!<br />
Von diesem Gedanken lassen wir<br />
uns auch bei Großvorhaben wie <strong>der</strong> Elbvertiefung,<br />
<strong>der</strong> festen Fehmarnbeltquerung,<br />
dem Ausbau <strong>der</strong> A 7 o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
besseren Anbindung des Hamburger<br />
Hafens an die Schienennetze leiten: Keines<br />
<strong>der</strong> fünf norddeutschen Län<strong>der</strong><br />
kann bei diesen großen Infrastrukturprojekten<br />
etwas alleine bewegen. Und<br />
doch haben diese Vorhaben für jedes<br />
einzelne Land unmittelbare Auswirkungen.<br />
Wer hier nicht kooperiert, <strong>der</strong><br />
wird auch nichts ausrichten.<br />
Deshalb ist es sinnvoll, dass sich<br />
nicht nur die Regierungen Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein, son<strong>der</strong>n auch<br />
die IHK Schleswig-Holstein, <strong>der</strong> UV Nord<br />
und die Handelskammer Hamburg für<br />
die Fahrrinnenanpassung <strong>der</strong> Elbe und<br />
den zeitnahen Ausbau des Nord-Ost-<br />
6<br />
see-Kanals einsetzen und wir alle zu -<br />
sammen eine starke Allianz zur Durchsetzung<br />
unser wirtschaftspolitischen<br />
Interessen bilden.<br />
Zusammenarbeit<br />
als zentrales Element <strong>der</strong><br />
Wachstums- und<br />
Beschäftigungspolitik<br />
Dieses Vorgehen unterstreicht sehr<br />
anschaulich, wie stark uns gemeinsame<br />
Interessen verbinden. Die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Hamburger Hafens<br />
hat nicht zuletzt direkten Einfluss auf<br />
Schleswig-Holstein: Etwa ein Drittel <strong>der</strong><br />
im Hamburger Hafen umgeschlagenen<br />
Waren ist zum Weitertransport in den<br />
Ostseeraum bestimmt. Vom Hamburger<br />
Hafen und vom Nord-Ostsee-Kanal<br />
hängen mehrere zehntausend Arbeitsplätze<br />
in Hamburg und Schleswig-Holstein<br />
ab. Der Hamburger Hafen ist das<br />
Tor zur Welt, <strong>der</strong> Kanal ein wichtiges<br />
Eingangstor zum Handelsraum Ostsee<br />
– damit sind beide Projekte sowohl für<br />
Hamburg als auch für Schleswig-Holstein<br />
sehr bedeutsam. Wir ziehen hier<br />
gemeinsam an einem Strang!<br />
Die Zusammenarbeit mit Hamburg,<br />
mit den an<strong>der</strong>en norddeutschen Län<strong>der</strong>n<br />
und auch mit unserem Nachbarn<br />
Dänemark ist für Schleswig-Holstein<br />
ein zentrales Element seiner Wachstums-<br />
und Beschäftigungspolitik. Doch<br />
auch für unseren Nachbarn gilt: Nicht<br />
nur Schleswig-Holstein, son<strong>der</strong>n auch<br />
die Hansestadt profitiert vom Miteinan<strong>der</strong>.<br />
Denn so wichtig Hamburg als<br />
Wachstumsmotor ist – auch Hamburg<br />
braucht an seiner Seite starke Partner.<br />
Wenn die Hansestadt durch ihr Wachs-<br />
tum an ihre Grenzen stößt, dann sind<br />
die Flächenlän<strong>der</strong> wie Schleswig-Holstein<br />
da: als Unternehmensstandort für<br />
internationale Player, mit hervorragenden<br />
Ausbildungsstandards und mit<br />
motivierten Mitarbeitern. Schleswig-<br />
Holstein und Hamburg wachsen ge -<br />
meinsam.<br />
Vom wirtschaftlichen Wachstum<br />
Hamburgs und <strong>der</strong> Metropolregion<br />
wird das ganze Land Schleswig-Holstein<br />
profitieren.<br />
Die sehr gute und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit zwischen den beiden<br />
Län<strong>der</strong>n steht bereits heute auf einer<br />
breiten Basis. Weitere Themen stehen<br />
auf <strong>der</strong> Agenda. So prüfen beide Län<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong>zeit unter an<strong>der</strong>em eine Zusammenarbeit<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftsinstitute<br />
WTSH und HWF, ein gemeinsames Clustermanagement<br />
und eine gemeinsame<br />
Patentverwertungsagentur.<br />
Gemeinsam erfolgreich für<br />
die Menschen im Norden<br />
Angesichts <strong>der</strong> Bedeutung dieser Zu -<br />
sammenarbeit wünsche ich mir, dass<br />
sich die Kooperation noch lange fortsetzt.<br />
Aus Hamburg kommen dazu in<br />
jüngster Zeit verstärkt ermutigende<br />
Signale. Bei seinem Antrittsbesuch in<br />
Kiel lobte Hamburgs neuer Erster Bürgermeister<br />
Olaf Scholz Ende Juni die<br />
bestehende Zusammenarbeit. Auch für<br />
ihn sei die Kooperation <strong>der</strong> beiden Bundeslän<strong>der</strong><br />
„eine Angelegenheit praktischer<br />
Vernunft in bei<strong>der</strong>seitigem Interesse.“<br />
Diesen Worten werden jetzt<br />
Taten folgen müssen, denn weiterhin<br />
gilt: Nur gemeinsam sind wir erfolgreich<br />
für die Menschen im Norden.
Dritter <strong>Norddeutscher</strong> <strong>Wirtschaftstag</strong> am 1. September in Warnemünde<br />
Hanseregion: Innovation, Wachstum und Wohlstand<br />
Dritter <strong>Norddeutscher</strong> <strong>Wirtschaftstag</strong><br />
(NWT) mit über 300 Teilnehmern in<br />
Warnemünde. Lohnte sich die weite<br />
Anreise aus Hannover, Bremen, Kiel<br />
o<strong>der</strong> Hamburg? Auch nachträglich be -<br />
trachtet: ja, denn das Programm wurde<br />
anspruchsvollen Erwartungen ge -<br />
recht. Viele Teilnehmer dürften aus<br />
Referaten und Diskussionen wertvolle<br />
Informationen und konkreten Nutzen<br />
mitgenommen haben.<br />
Zum – unvorhergesehenen – Highlight<br />
<strong>der</strong> Veranstaltung geriet <strong>der</strong><br />
abschließende Vortrag von Dr. Markus<br />
Merk, lange Zeit be deuten<strong>der</strong> Fußball-<br />
Schiedsrichter für Spitzenbegegnun-<br />
eröffnete den NWT:<br />
Marc Walter<br />
gen in aller Welt. Die Teilnehmer hörten<br />
einen lebendigen Erfahrungsbericht<br />
zum Thema „Sicher entscheiden“.<br />
Merk widmete sich den Hilfsmitteln<br />
für einsame, schelle und möglichst<br />
sichere Entscheidungen – eine typische<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für Schiedsrichter<br />
wie für Unternehmer und deshalb für<br />
den Zuhörerkreis denkbar interessant.<br />
Der Vortrag war eine praxisnahe Lehrveranstaltung<br />
zum sensiblen Thema<br />
und zog die Zuhörer in ihren Bann (siehe<br />
Bericht auf Seite 16).<br />
Begrüßung und Mo<strong>der</strong>ation des <strong>Wirtschaftstag</strong>s<br />
lag in den Händen von<br />
Marc Walter, Vorstandsmitglied des<br />
Landesverbands Mecklenburg-Vorpom -<br />
Thomas Richterich,<br />
Dr. Philipp Murmann MdB,<br />
Dr. Andreas Mattner,<br />
Astrid Hamker,<br />
Lorenz Caffier MdL,<br />
Prof. Dr. Kurt J. Lauk<br />
(1. Reihe v.l.)<br />
7
mern. Walter stellte schon einleitend<br />
zwei Trümpfe <strong>der</strong> Hanseregion heraus,<br />
die dann später zur Diskussion standen:<br />
einmal die Brückenfunktion zum Ostseeraum<br />
und nach Osteuropa und so -<br />
dann die Chance als naturgegebener<br />
Schwerpunkt für Energie aus Windkraft.<br />
Nach <strong>der</strong> Begrüßung kam <strong>der</strong> Präsident<br />
des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s, Prof. Dr. Kurt<br />
Lauk, zu Wort. Eindringlich wie<strong>der</strong>holte<br />
er seine schon häufig geäußerte Kritik<br />
an <strong>der</strong> Finanzpolitik, vor allem in<br />
Richtung EU. Nach wie vor gebe es eine<br />
„Neuverschuldungsarie“, um soziale<br />
Wohltaten zu finanzieren. Die Disziplin<br />
sei in einigen Mitgliedsstaaten gering<br />
und von <strong>der</strong> deutschen Diät zur Konsolidierung<br />
<strong>der</strong> Haushalte weit entfernt.<br />
Als Folge entstehe aus <strong>der</strong> Finanz- eine<br />
politische Krise. Aber auch die Bundesregierung<br />
blieb bei Lauk nicht ungeschoren.<br />
Er beklagte, dass sie von ihren<br />
Überzeugungen abgerückt sei. Hierzu<br />
gehöre die überhas tete Energiewende.<br />
Lorenz Caffier, Innenminister von<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>, stelte kurz vor<br />
<strong>der</strong> Landtagswahl die Erfolge <strong>der</strong> bisherigen<br />
Regierung heraus. Bemerkenswert<br />
sei <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> Arbeitslosenquote<br />
von 18 Prozent (2006) auf ge -<br />
genwärtig 11,7 Prozent. Ein großes Problem<br />
ist die Abwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schul -<br />
abgänger. Mecklenburg-Vorpommern<br />
werde hierauf mit einem speziellen Programm<br />
für die Ausbildung Jugendlicher<br />
antworten.<br />
Thomas Richterich, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Nordex SE, sprach über die<br />
Windenergie als Wirtschaftsfaktor. Als<br />
Exponent Hersteller von Windkraftan-<br />
Thomas Richterich, Lorenz Caffier MdL und<br />
Prof. Dr. Kurt J. Lauk<br />
8<br />
Rostock-Warnemünde<br />
lagen freute er sich über die Verwirklichung<br />
<strong>der</strong> 25 Jahre alten Prophezeiung<br />
des ehemaligen Bundesministers für<br />
Foschung und Technologie, Heinz Riesenhuber:<br />
„Die Zeit arbeitet für die<br />
Windmühlen“. Die Branche beschäftigt<br />
inzwischen in Deutschland 10.000 Mitarbeiter<br />
bei einem Jahresumsatz von<br />
fünf Milliarden Euro. 75 Prozent <strong>der</strong> Produktion<br />
gehen in den Export. Mit Hilfe<br />
erheblicher Investitionen erreichten die<br />
Anlagen steigende Effizienz und seien<br />
auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit<br />
(Anm. d. Red.: wettbewerbsfähig wohl nur<br />
bezogen auf die Erzeugung von Strom,<br />
nicht jedoch unter Einbeziehung <strong>der</strong><br />
Kosten für Speicherung und Transport).<br />
Ehe sich die Teilnehmer zu den Podien<br />
begaben, galt ein letzter Vortrag <strong>der</strong><br />
Ausschöpfung von Energie-Einsparpotentialen<br />
mittels Energiemanagement -<br />
systemen. Dr. Ulrich Ellinghaus, Leiter<br />
Erhard J. Heine, Matthias Leutke und<br />
Dr. Peter Ruland<br />
Systems Certification Germany Germanischer<br />
Lloyd SE, vertrat die Ansicht,<br />
dass die Industrie 30 Prozent Energie<br />
einsparen könne, zum Teil durch Aufspüren<br />
verschenkten Verbrauchs. Ein<br />
einschlägiges Management in den Be -<br />
trieben könne helfen und erfülle seine<br />
Aufgabe in <strong>der</strong> Reihenfolge: Ist-Zustand<br />
– Ziele – Umsetzung – Nachweise.<br />
Nach einer Pause starteten die drei<br />
Podien „Häfen, Logistik, Infrastruktur“,<br />
„Energie“ und „Bildung, Ausbildung,<br />
Demographie“.<br />
Der Bericht über den einleitenden<br />
Teil des <strong>3.</strong> Norddeutschen <strong>Wirtschaftstag</strong>s<br />
kann nicht enden, ohne die reibungslose<br />
Organisation durch den Landesverband<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
und die vorzüglich gewählte Tagungsstätte<br />
am Ostseeufer lobend erwähnt<br />
zu haben.<br />
He<br />
Lorenz Caffier MdL
Hansestadt Rostock<br />
Der Handelsplatz Rostock war für Kaufleute<br />
und Handwerker schon immer<br />
eine bedeutende Stadt in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Als Tor zur Welt,<br />
auf <strong>der</strong> Tangente zwischen Berlin und<br />
Kopenhagen, bietet sich das Flair einer<br />
Hansestadt, das von acht Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />
geprägt wurde.<br />
Noch heute zeigen uns mächtige Kirchen,<br />
stolze Bürgerhäuser und beachtliche<br />
Teile <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadtmauer<br />
die Bedeutung Rostocks, die als<br />
alte und einflussreiche Hansestadt gilt.<br />
Ein kurzer geschichtlicher Rückblick:<br />
1891 wird die „Neptun Schiffswerft und<br />
Maschinenfabrik AG“ als erster indus -<br />
trieller Großbetrieb in Mecklenburg<br />
gegründet. In Rostock startete das erste<br />
Düsenflugzeug <strong>der</strong> Welt. Damit begann<br />
eine neue Epoche <strong>der</strong> Weltluftfahrt.<br />
Den von Ernst Heinkel 1933 gegründeten<br />
Flugzeugwerken Warnemünde war<br />
dieser Erfolg zuzuschreiben. Für diese<br />
ge glückte Erfindung stehen die Namen<br />
des Unternehmers Ernst Heinkel und<br />
vor allem seines Chefkonstrukteurs<br />
Hans-Joachim Pabst von Ohain. 1925 hat<br />
Rostock 77.667 Einwohner, 1939 meldet<br />
das Amt 118.000 Einwohner.<br />
Die Royal Air Force zerbombten 1942<br />
frühzeitig die Werke <strong>der</strong> Firmen Heinkel<br />
und Arado. Bomben zerstören Ros -<br />
tock und Warnemünde zu 40 Prozent.<br />
Die Rote Armee beendet 1945 in Rostock<br />
und Warnemünde den 2. Weltkrieg.<br />
PR-BERICHT<br />
Von 1952 bis 1990 ist Rostock Be -<br />
zirksstadt des nördlichsten Bezirkes <strong>der</strong><br />
DDR. Der Seehafen Rostock-Petersdorf<br />
wird 1960 eröffnet und 1987 ist die<br />
250.000-Einwohner-Marke erreicht und<br />
ab 1990 ist Rostock wie<strong>der</strong> Hansestadt.<br />
1995 feiert Rostock das 777. Jubiläum<br />
<strong>der</strong> Stadtrechtsbestätigung nach lübischem<br />
Recht und im Jahre 1996 erhalten<br />
die Rostocker Stadtteile Warne -<br />
münde, Markgrafenheide, Hohe Düne<br />
und Diedrichshagen den Titel „Staatlich<br />
anerkanntes Seebad“. ■<br />
9
PODIUM I<br />
Häfen, Logistik, Verkehrsinfrastruktur<br />
Norddeutschland als logistisches Drehkreuz in Europa – Wirtschaftliche<br />
Wachstumschancen durch den Ausbau einer leistungsfähigen<br />
Infrastruktur nutzen<br />
Leiter:<br />
Manfred Kuhr, stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
Vorstands BLG Logistics Group, Bremen<br />
Weitere Teilnehmer:<br />
Dr. Ulrich Bauermeister, Geschäfts -<br />
führer Hafenentwicklungsgesellschaft<br />
Rostock; Ministerialdirektor Reinhard<br />
Klingen, Abteilungsleiter Wasserstrassen<br />
und Schifffahrt im Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung;<br />
Dr. Sebastian Jürgens, Mitglied<br />
des Vorstandes HHLA Hamburger<br />
Hafen und Logistik AG; Heinrich Ahlers,<br />
Geschäftsführer Buss Group GmbH &<br />
Co KG; Hanns H. Conzen, Geschäftsführer<br />
TT-Linie GmbH& Co KG, Lübeck.<br />
Die Eingangsstatements <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>eiund<br />
Logistikvertreter klangen durchweg<br />
positiv. Die tiefe Rezession in <strong>der</strong><br />
Schifffahrt (im Schnitt 25 Prozent) sei<br />
fast aufgeholt. 2012 dürfte das Niveau<br />
von 2008 wie<strong>der</strong> erreicht werden, die<br />
weiteren Perspektiven seien gut (Anm.<br />
d. Redaktion: Im Kreis <strong>der</strong> Diskutanten<br />
saß allerdings kein Vertreter <strong>der</strong> Con -<br />
tainerschifffahrt, die gegenwärtig mit<br />
10<br />
Manfred Kuhr, Ministerialdirektor Reinhard Klingen, Dr. Sebastian Jürgens,<br />
Hanns H. Conzen, Heinrich Ahlers, Dr. Ulrich Bauermeister (v.l.)<br />
einem deutlichen Ratenverfall zu kämpfen<br />
hat). Wasser in den Wein gab es erst,<br />
als die Wünsche und Klagen <strong>der</strong> Unternehmen<br />
zur Sprache kamen.<br />
Der Vertreter des Verkehrsministers<br />
sah infolge leerer Kassen kaum Be we -<br />
gungsmög lichkeit: „Wenn alle angesprochenen<br />
Projekte bis 2025 realisiert<br />
sein sollen, müsste ein Wun<strong>der</strong> geschehen.“<br />
Er meinte damit sowohl die<br />
Finanzierung als auch die Akzeptanz<br />
und bezog dies nicht nur auf die Wasserstraßen,<br />
son<strong>der</strong>n auch auf Autobahnen,<br />
die für die Aufnahme des Hinterlandverkehrs<br />
<strong>der</strong> Häfen lebenswichtig<br />
sind (A 14, A 20). Sein Rat lautete deshalb<br />
vor allem, die bestehende Infrastruktur<br />
durch technischen Fortschritt<br />
(IT) besser auszunutzen.<br />
Foto: Anyka
Foto: Gina San<strong>der</strong>s<br />
Nüchtern zusammengefasst<br />
■ reichen die Mittel nicht zur Substanzerhaltung<br />
(z.B. Schleusen im Nord-<br />
Ostsee-Kanal),<br />
■ gibt es „nur geringe Möglichkeiten“<br />
zur Engpassbeseitigung“ (z.B. bei Hamburg),<br />
■ ist <strong>der</strong> finanzielle Rahmen für Neubauten<br />
eng begrenzt, obwohl eine er -<br />
hebliche Zunahme des Verkehrs prog -<br />
nostiziert ist. Dieser Mangel kann die<br />
Konkurrenzfähigkeit <strong>der</strong> deutschen<br />
Seehäfen stark beeinträchtigen.<br />
Die Teilnehmer betonten, dass die Einnahmen<br />
aus <strong>der</strong> Mineralölsteuer die<br />
Ausgaben für den Unterhalt und den<br />
Ausbau <strong>der</strong> Verkehrswege bei weitem<br />
übertreffen. Da die Abgabe aber nicht<br />
zweckgebunden erhoben werde, fließe<br />
ein großer Teil des Geldes in den allge-<br />
meinen Haushalt. Selbst eine zweckgebundene<br />
Ge bühr – wie die LKW-Maut<br />
und die offensichtlich bevorstehende<br />
PKW-Maut – bringe als „Nutzerbeitrag“<br />
keine Entlastung, weil zumindest bisher<br />
die Haushaltsmittel des Ministeriums<br />
in gleicher Höhe gekürzt würden.<br />
Ein neuer Bundes-Verkehrswege-<br />
Plan mit Vorhaben bis 2030 sei in Bearbeitung.<br />
Mit <strong>der</strong> Verabschiedung sei<br />
allerdings nicht mehr in dieser Legislaturperiode<br />
zu rechnen.<br />
Das Podium I vermittelte den Eindruck,<br />
dass zwischen <strong>der</strong> Hafen- und<br />
See wirtschaft einerseits und dem Mi -<br />
nis terium an<strong>der</strong>erseits ein verständnisvoller<br />
Kontakt besteht, dass aber<br />
wegen leerer Kassen im (Bundes-)Verkehrshaushalt<br />
kaum konkrete Maßnahmen<br />
– auch Notmaßnahmen – auf<br />
den Weg gebracht werden können. He<br />
11
12<br />
PODIUM II<br />
Metropolregion unter Wind<br />
Chancen und Herausfor<strong>der</strong>ung für Norddeutschland<br />
Gert Schwarzbach, Hildegard Müller,<br />
Dr. Peter Ruland, Thomas Richterich,<br />
Pieter Wasmuth (v.l.)<br />
Leiter:<br />
Dr. Peter Ruland, Geschäftsführer IMS<br />
Ingenieurgesellschaft mbH, Hamburg<br />
Weitere Teilnehmer:<br />
Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter<br />
Vattenfall Europe AG; Hildegard<br />
Müller, Staatsministerin a.D., Vorsitzende<br />
<strong>der</strong> Hauptgeschäftsführung<br />
und Mitglied des Präsidiums BDEW<br />
Bun desverband <strong>der</strong> Energie- und Wasserwirtschaft<br />
e.V.; Thomas Richterich,<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Nordex SE; Gert<br />
Schwarzenbach, Geschäftsführer 50 -<br />
Hertz Offshore GmbH.<br />
Rostock, Kiel und Cuxhaven – durch die<br />
Energiewende wurden die Hafenstädte<br />
zu Trümpfen in den Händen <strong>der</strong><br />
Lokalpolitiker. Denn beim Bau von Off -<br />
shore-Windparks spielt die Hafennähe<br />
eine wichtige Rolle. Sowohl die Versorgung<br />
als auch <strong>der</strong> Transport <strong>der</strong> vorgefertigten<br />
Anlagen erfolgt per Schiff.<br />
Durch den forcierten Ausbau <strong>der</strong> Wind -<br />
energie sind im vergangenen Jahr in<br />
Deutschland 10.000 neue Arbeitsplätze<br />
entstanden. Nach Schätzungen des<br />
europäischen Windenergieverbandes<br />
(EWEA) wird diese Zahl bis 2015 um 25<br />
Prozent steigen. Die Bundesregierung<br />
strebt an, bis 2030 eine Offshore-Win-<br />
denergieleistung von 25 Gigawatt zu<br />
erreichen und damit die Jahresleistung<br />
von rund 20 Atomkraftwerken zu er -<br />
setzen.<br />
Norddeutschland wird seine füh -<br />
rende Stellung allerdings nur behaupten<br />
und weiter ausbauen können,<br />
wenn es kleinteiliges Denken aufgibt<br />
und sich als Region versteht. Das gelte,<br />
so die einhellige Meinung auf dem<br />
Podium, für den Schulterschluss zur<br />
Durchsetzung notwendiger Än<strong>der</strong>ungen<br />
im Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) ebenso wie für die Koordination<br />
von Forschung und Entwicklung in <strong>der</strong><br />
Region.<br />
Von Flensburg nach Bremen, von<br />
Emden nach Rostock, mit <strong>der</strong> Vernetzung<br />
<strong>der</strong> zahlreichen Cluster für erneuerbare<br />
Energien lassen sich Synergien<br />
erzeugen. Durch eine intensive Zusammenarbeit<br />
<strong>der</strong> Hochschulen und privaten<br />
Einrichtungen wird die kritische<br />
Masse für eine leistungsfähige Forschung<br />
erreicht. Auch von einer grundlegenden<br />
Fö<strong>der</strong>alismusreform wird <strong>der</strong><br />
Norden profitieren. So könnte z.B. <strong>der</strong><br />
Leitungsausbau durch einheitliche Ge -<br />
nehmigungsverfahren in den Län<strong>der</strong>n<br />
wesentlich beschleunigt werden.<br />
Foto: Thaut Images
„Norddeutschland ist zu klein, um<br />
sich einen internen Wettbewerb leisten<br />
zu können“, betonte <strong>der</strong> Leiter des Podiums,<br />
Dr. Peter Ruland. Die Region brauche<br />
Verwaltungsstrukturen, die gegen<br />
das Denken in Stadtmauern wirkten.<br />
Einvernehmen bestand auf dem<br />
Podium, dass norddeutsche Unternehmen<br />
sich nicht auf ihren Erfolgen ausruhen<br />
dürften. Vielmehr müssten sie<br />
ihren Blick verstärkt auf die aktuellen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen richten. Alle <strong>der</strong>zeit<br />
als technisch realisierbar betrachteten<br />
regenerativen Erzeugungstechniken<br />
pro duzierten Energie an Orten, an<br />
denen sie nicht gebraucht und zu Zeiten,<br />
zu denen sie nicht verwendet werden<br />
könnten. Der Speicherung und<br />
dem Transport von elektrischer Energie<br />
komme daher künftig eine hohe Bedeutung<br />
zu. Gerade für mittelständische<br />
Unternehmen bieten sich hier hervorragende<br />
Chancen, wie Hildegard Müller<br />
deutlich machte. So hat die Bundesregierung<br />
in den nächsten fünf Jahren<br />
200 Millionen Euro für eine För<strong>der</strong>ini -<br />
tiative zur Verbesserung bestehen<strong>der</strong><br />
Techniken und zur Entwicklung neuer<br />
Speichertechnologien und -konzepte<br />
bereitgestellt.<br />
Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung ist<br />
jedoch nicht technischer, son<strong>der</strong>n ge -<br />
sellschaftlicher Natur. Pieter Wasmuth<br />
verglich die für die Energiewende not-<br />
ENERGIE MARGINALIEN<br />
Für den Industriestandort Deutschland<br />
spielen die drei Faktoren Klimaneutralität,<br />
Systemstabilität und Versorgungssicherheit<br />
die wichtigste Rolle.<br />
Erneuerbare Energien erfor<strong>der</strong>n gewaltige<br />
Investitionen: Ab 2015 wird das weltweite<br />
Marktvolumen für Energiespeichertechnologien<br />
sechs Milliarden Euro<br />
jährlich betragen (Boston Consulting<br />
Group).<br />
Bei starkem Wind o<strong>der</strong> bei wolkenlosem<br />
Himmel ist die Stromausbeute hoch, bei<br />
Flaute o<strong>der</strong> Bewölkung sinken die Er -<br />
träge. Diese Schwankungen kann man<br />
nicht prognostizieren. Eine Stabilität des<br />
Stromversorgungssystems kann nur<br />
durch Backup- und Reservekraftwerke<br />
gesichert und geleistet werden.<br />
wendigen gesellschaftlichen Anstrengungen<br />
mit denen <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung.<br />
An<strong>der</strong>s als 1990 bestehe jedoch<br />
in <strong>der</strong> Bevölkerung lediglich ein Konsens<br />
über den Ausstieg aus <strong>der</strong> Atomenergie,<br />
nicht jedoch über den Einstieg<br />
in das Zeitalter <strong>der</strong> regenerativen Energien.<br />
Während das Abschalten eines<br />
Kernkraftwerkes bei den Menschen<br />
große Zustimmung erfahre, protestierten<br />
diese gegen den Bau von Kohlekraftwerken<br />
und Stromleitungstrassen.<br />
Auch über die mit <strong>der</strong> Energiewende<br />
verbundenen Kosten und Einschränkungen<br />
bestehe keine Klarheit.<br />
Die Teilnehmer plädierten daher für<br />
einen offenen Diskurs mit den Bürgern.<br />
Es sei Aufgabe <strong>der</strong> Politik, den notwendigen<br />
gesellschaftlichen Konsens zu<br />
organisieren.<br />
Auch mit den europäischen Nachbarn<br />
müsse eine Einigung herbeigeführt<br />
werden. Schon jetzt sei klar,<br />
dass eine konsequente Umstellung<br />
auf er neu erbare Energien mit den in<br />
Deutsch land verfügbaren Flächen nicht<br />
realisierbar sei. Deutschland müsse sich<br />
daher um ein europäisches Gesamtkonzept<br />
bemühen und könne hierfür in<br />
Brüssel wichtiger Impulsgeber sein.<br />
Die regenerativen Energien bieten<br />
zahlreiche Chancen für Norddeutschland.<br />
Viele wurden bereits genutzt,<br />
beruhen aber vornehmlich auf den geographischen<br />
Vorteilen <strong>der</strong> Region. Jetzt<br />
geht es darum, über die Gewinnung<br />
von Energie aus Wind und Wasser hinauszudenken<br />
und die Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
die mit dem Ausstieg aus <strong>der</strong><br />
Atomenergie verbunden sind, in Erfolge<br />
für Norddeutschland umzuwandeln.<br />
EJH<br />
13
Übereinstimmung bestand darin, dass<br />
Kin<strong>der</strong> kein Experimentierfeld sind,<br />
wenn in <strong>der</strong> Bildung neue Wege gegangen<br />
werden. Norddeutschland hat sich<br />
in den kommenden Jahren vorrangig<br />
mit den Themen Ausbildungsreife,<br />
Fachkräftemangel, ökonomische Bildung<br />
und Fortführung <strong>der</strong> Stärkung<br />
von Schulen zu beschäftigen. Die<br />
Leitfrage ist: Was kann <strong>der</strong> Norden<br />
Deutschlands gemeinsam besser als<br />
je<strong>der</strong> für sich allein?<br />
14<br />
PODIUM III<br />
Bildung, Ausbildung, Demographie<br />
Wirtschaft global – Bildung fö<strong>der</strong>al! Innovationen für Norddeutschland?<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. Dr. Hans Kaminski, Direktor des<br />
Institutes für Ökonomische Bildung<br />
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />
Weitere Teilnehmer:<br />
Dr. Werner Brinker, Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
Vorstandes EWE AG; Marco Graf, Haupt-<br />
Geschäftsführer IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft<br />
Bentheim; Astrid Hamker,<br />
Landesvorsitzende Landesverband<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen; Henry Tesch, Minister<br />
für Bildung, Wissenschaft und Kultur,<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Marco Graf, Astrid Hamker, Henry Tesch, Dr. Werner Brinker,<br />
Prof. Dr. Dr. Hans Kaminski (v.l.)<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen an Schülerinnen<br />
und Schüler haben sich durch die zu -<br />
nehmende Globalisierung stark ver -<br />
än<strong>der</strong>t: Die Fähigkeit zum Umgang mit<br />
höherer Komplexität, die Bereitschaft<br />
zu größerer Eigenverantwortung und<br />
die Bereitschaft zum interkulturellen<br />
Lernen sind nur einige davon. So müs -<br />
sen Kin<strong>der</strong> und Jugendliche in ihren<br />
Schul- und Ausbildungszeiten mit<br />
Kennt nissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten,<br />
Verhaltensbereitsschaften und Einstel-<br />
lungen ausgestattet werden. Sie müssen<br />
in die Lage versetzt werden, sich auf<br />
allen Ebenen mit ihrer Existenz auseinan<strong>der</strong><br />
zu setzen.<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, vor allem<br />
aus bildungsfernen Schichten, müssen<br />
gezielt und individuell geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Es geht darum, die eigenen Möglichkeiten<br />
voll auszuschöpfen und die<br />
Qualität <strong>der</strong> Lehre zu verbessern. Nur<br />
eine bessere Bildung verspricht nachhaltiges<br />
Wachstum. Dazu gehören<br />
Foto: lu-photo
Foto: Roman Jupitz (c) TUHH<br />
eben so die Verantwortung, das Wissen<br />
über die Verflechtung von Wirtschaft,<br />
Politik und Gesellschaft zu för<strong>der</strong>n und<br />
die Einsicht in marktwirtschaftliche<br />
Strukturen und Prozesse zu verbessern.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Wirtschaft ist es er -<br />
strebenswert, die Ausbildungspläne<br />
<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> stärker anzugleichen.<br />
Ein Schulabschluss müsse überall die<br />
gleiche Wertigkeit besitzen, sodass<br />
Einigkeit bei Bewertungen herrsche.<br />
Ausbildungsreife handele schließlich<br />
vom Output von Schule und <strong>der</strong> Frage,<br />
was es dem einzelnen gebracht habe.<br />
Hierzu könnten Standards formuliert<br />
werden. Nicht neue Strukturen sind<br />
erfor<strong>der</strong>lich, son<strong>der</strong>n Qualität ist nötig.<br />
Im Hinblick auf den Fachkräftemangel<br />
sollte die Aufgabe sein, Ziele und Inhalte<br />
im Schulsystem richtig zu justieren.<br />
Schulabgänger ohne Abschluss, Ausbildungs-<br />
und Studienabbrecher wird sich<br />
unsere Wirtschaft in den kommenden<br />
Jahren nicht mehr leisten können. Konkrete<br />
Handlungsfel<strong>der</strong> sind hier die<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Lebensarbeitszeit und die<br />
bessere Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf. Vor allen Dingen muss <strong>der</strong> Anteil<br />
<strong>der</strong> berufstätigen Frauen gesteigert<br />
werden.<br />
Der Herausfor<strong>der</strong>ung des Fachkräftemangels<br />
auf <strong>der</strong> einen und <strong>der</strong> Frage<br />
nach <strong>der</strong> geeigneten Ausbildungsreife<br />
von Schülerinnen und Schülern auf <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite liegen eine inhaltliche<br />
und eine personelle Dimension zu<br />
Grunde. Zur Verbesserung <strong>der</strong> Kommunikation<br />
von Wissenschaft und<br />
Wirtschaft hat beispielsweise das Energie-<br />
und Telekommunikationsunternehmen<br />
EWE bereits 1993 den Verein<br />
„Wirtschaft und Gymnasium“ gegründet.<br />
Hier können mehrmals im Jahr<br />
Schulen, Hochschulen und Firmen miteinan<strong>der</strong><br />
ins Gespräch kommen. Zur<br />
Stärkung des Wirtschaftswissens in<br />
Schulen arbeiten Experten des Instituts<br />
für Ökonomische Bildung (IÖB) an <strong>der</strong><br />
Universität Oldenburg Bildungsthemen<br />
wissenschaftlich fundiert und spannend<br />
für Schüler auf. Die gefor<strong>der</strong>te<br />
nationale Qualifizierungsoffensive ist<br />
gleichbedeutend mit sehr gut ausgebildeten<br />
Lehrern. Junge Lehramtsstudenten<br />
müssen präziser auf die Tätigkeit<br />
in <strong>der</strong> Schule vorbereitet werden.<br />
Darüber hinaus brauchen Lehrer ein<br />
leistungsfähiges Fort- und Weiterbildungssystem.<br />
Wichtig ist zu erkennen, dass alle<br />
Aktivitäten in einem strategischen<br />
Grundzusammenhang zu sehen sind.<br />
Wesentlich sind gute Konzepte, gute<br />
Lehrer, engagierte Unternehmen und<br />
das Ziehen an einem Strang.<br />
Vicky Wollny<br />
Referentin im Landesverband<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
15
ABENDVERANSTALTUNG<br />
Die Kunst von Entschei<strong>der</strong>n,<br />
erfolgreich zu sein!<br />
Am Ende dieses dritten Norddeutschen<br />
<strong>Wirtschaftstag</strong>es stand erstmals keine<br />
Rede eines Ministerpräsidenten, son<strong>der</strong>n<br />
die fesselnde Darstellung <strong>der</strong><br />
Erfahrungen und Einsichten von Dr.<br />
Markus Merk, <strong>der</strong> sich als Schiedsrichter<br />
<strong>der</strong> Fußballbundesliga und des<br />
FIFA-Weltverbandes über zwei Jahrzehnte<br />
national und international<br />
einen Namen gemacht hat. Seine Karriere<br />
konnte er mit dem Endspiel <strong>der</strong><br />
Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006<br />
krönen.<br />
Die Faszination seines Vortrags ist darauf<br />
zurückführen, dass je<strong>der</strong> fußball -<br />
interessierte Zuhörer diesen Sport und<br />
seine Helden kennt und die Aufgabe<br />
dieses anerkannten deutschen Schiedsrichters<br />
beurteilen kann. Die ungeteilte<br />
Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Zuhörer aus<br />
Wirtschaft und Politik dürfte aber mehr<br />
noch den Prinzipien geschuldet sein,<br />
die Dr. Markus Merk seiner erfolgreichen<br />
Karriere und seinen Entscheidungen<br />
zugrundegelegt hat. Er stellte dazu<br />
fünf Basiswerte heraus:<br />
■ Begeisterung für die Aufgabe<br />
■ Mut zur Entscheidung<br />
■ Identifikation mit <strong>der</strong> eigenen<br />
Rolle<br />
■ Verantwortung für das Entscheidungsumfeld<br />
■ Zielfestigkeit in <strong>der</strong> Entscheidung.<br />
16<br />
Dr. Markus Merk<br />
Sichere und akzeptierte Entscheidungen<br />
resultieren außerdem für Merk aus:<br />
Konsequenz und Berechenbarkeit, Vermeiden<br />
von beson<strong>der</strong>en Spannungsfel<strong>der</strong>n<br />
sowie individueller Be hand -<br />
lung.<br />
Die Grundlage eines solchen Wertekanons,<br />
aber auch <strong>der</strong> Umgang mit<br />
schwierigen Entscheidungen und ho -<br />
hem Entscheidungsdruck unter extremer<br />
Öffentlichkeit sowie die Bewäl -<br />
tigung von Fehlentscheidungen bieten<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen und Erfahrungen,<br />
mit denen je<strong>der</strong> exponierte Entschei<strong>der</strong><br />
konfrontiert ist. Entsprechend dürf-<br />
ten einige Mitglie<strong>der</strong> und Gäste wertvolle<br />
Anregungen für ihr eigenes Entscheidungsumfeld<br />
mit zum abschließenden<br />
Abendessen im Bootshaus<br />
<strong>der</strong> Hohen Düne und auf den Weg<br />
zurück in ihre eigenen Entscheidungswelten<br />
mitgenommen ha ben. Jedenfalls<br />
waren Stimmen zu vernehmen, die<br />
einen solchen unpolitischen Abschluss<br />
nach <strong>der</strong> ansonsten eher schweren und<br />
komplexen Kost auch für zukünftige<br />
Großveranstaltungen des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
angeregt haben.<br />
Dr. Bertram Zitscher
SCHLUSSWORT<br />
Das letzte Wort hatte Nils Herrmann,<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong> des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s<br />
in Bremen. Er richtete das Augenmerk<br />
noch einmal auf die zu geringen Fort-<br />
Nils Herrmann läd ein zum<br />
4. NWT in Bremerhaven<br />
schritte in <strong>der</strong> Infrastruktur. Als Beispiel<br />
für die lahme Entwicklung wählte er<br />
die Y-Trasse <strong>der</strong> Bundesbahn, die für die<br />
Umschlagskapazität <strong>der</strong> Häfen in Ham-<br />
burg und Bremen von einschneiden<strong>der</strong><br />
Bedeutung sein werde. Das Raumordnungsverfahren<br />
sei im Jahr 2001 abgeschlossen<br />
worden. Aus heutiger Sicht<br />
werde es jedoch noch mindestens zehn<br />
Jahre dauern, bis <strong>der</strong> erste Zug rollen<br />
könne. Kritik übte er auch an verschärften<br />
Umweltauflagen für die<br />
Nord- und Ostsee (aber z.B. nicht für das<br />
Mittelmeer, was die dortigen Häfen<br />
konkurrenzfähiger macht) und an den<br />
neuen EU-Dienstleistungsvorschriften,<br />
die Investitionen erschweren.<br />
Herrmann schloss mit <strong>der</strong> Einladung<br />
zum Vierten Norddeutschen Wirtschafttag,<br />
<strong>der</strong> 2013 in Bremerhaven<br />
stattfinden wird.<br />
Das anschließende Abendessen in<br />
einer großen Bootshalle auf dem Kongressgelände<br />
war <strong>der</strong> gesellige Ab -<br />
schluss einer informativen und im Sinne<br />
<strong>der</strong> Metropolregion nützlichen Veranstaltung.<br />
He<br />
17
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Über 500 Mitglie<strong>der</strong> und Gäste folgten<br />
<strong>der</strong> Einladung des Landesverbands und<br />
füllten gleich zwei Säle im renommierten<br />
Atlantic-Hotel. Nicht von ungefähr,<br />
denn <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> hatte wie<strong>der</strong><br />
einmal den Finger am Puls <strong>der</strong><br />
(Hamburger) Zeit: Gast und Redner des<br />
Abends war <strong>der</strong> Erste Bürgermeister<br />
Olaf Scholz. Ein Hoffnungsträger vieler<br />
Hamburger (nicht nur sozialdemokratisch<br />
orientierter) und 150 Tage im Amt,<br />
war man nach dem Trittfassen des<br />
Senats gespannt, wie <strong>der</strong> Landesvater<br />
die Probleme <strong>der</strong> Stadt in den Griff<br />
bekommt und wie er die Zukunftsfähigkeit<br />
Hamburgs sichern will.<br />
Das grundlegende Bekenntnis, das man<br />
Scholz als dessen Überzeugung auch<br />
abnehmen darf, stand am Ende des<br />
Referats: „Wir (Senat und Wirtschaft)<br />
sind aufeinan<strong>der</strong> angewiesen. Ich wünsche<br />
uns Erfolg.“ Die Rede des Abends<br />
war dementsprechend durchweg ideologiefrei.<br />
Die Belange <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
hatten Gewicht. Die sinnvolle Berücksichtigung<br />
sozialer Belange erscheint<br />
für eine pragmatische Politik nur vernünftig.<br />
Scholz widmete sich folgenden Themen:<br />
■ Finanzen<br />
■ Hafen<br />
■ Industrie und Mittelstand<br />
■ Flächenmanagement<br />
■ Clusterpolitik<br />
■ Energiepolitik<br />
■ berufliche Bildung<br />
Eine kritische Betrachtung zeigt im<br />
Nachhinein, dass <strong>der</strong> Bürgermeister nur<br />
wenig über vollzogene Maßnahmen<br />
18<br />
Achillesferse Verschuldung –<br />
Skepsis bleibt<br />
Abendveranstaltung am 17.08. mit Olaf Scholz,<br />
Erster Bürgermeister <strong>der</strong> Freien und Hansestadt Hamburg<br />
berichtete, stattdessen<br />
(noch) Vorsätze und Ab -<br />
sichtserklärungen anbot. Zu begrüßen<br />
war, dass er langfristige Probleme <strong>der</strong><br />
Stadt – in Vergangenheit und Zukunft<br />
– sachlich, legislaturübergreifend und<br />
ohne Rücksicht auf die Couleur behan-<br />
Matthias Leutke und<br />
Marcus Weinberg MdB<br />
delte. Lediglich in Haushaltsfragen<br />
machte er dem Vorgängersenat explizit<br />
heftige Vorwürfe.<br />
Zur Finanzpolitik zitierte Scholz die<br />
Binsenweisheit, dass man auf Dauer<br />
nicht mehr Geld ausgeben kann, als<br />
man einnimmt. Er will<br />
deshalb angesichts von<br />
28 Milliarden Euro<br />
Schul den ab sofort auf<br />
die Bremse treten und die Ausgaben<br />
langsamer wachsen lassen als die Einnahmen.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
lohnt sich jedoch ein Blick in „Die Welt“<br />
vom 18. August. In einem Interview wird<br />
Scholz damit konfrontiert, dass die <strong>CDU</strong><br />
ihm in den laufenden Haushaltsberatungen<br />
„Tricksereien“ vorwerfe. Der<br />
Bürgermeister antwortet: „Wer den<br />
Haushalt so sehr in Schieflage gebracht<br />
hat wie die bisher Verantwortlichen,<br />
dem würde eine Phase <strong>der</strong> Bescheidenheit<br />
gut tun“. Eine sachliche Ent-<br />
Senat und Wirtschaft sind<br />
aufeinan<strong>der</strong> angewiesen<br />
Zum Ordentlichen Regieren<br />
gehört unverzichtbar eine<br />
ordentliche Finanzierung<br />
kräftung <strong>der</strong> Vorwürfe<br />
klingt an<strong>der</strong>s. Konkretes<br />
zu den ernsten Einwänden <strong>der</strong> <strong>CDU</strong><br />
konnten Sie in <strong>der</strong> August-Ausgabe des<br />
Journals ab Seite 7 lesen. Zusammengefasst<br />
entsteht Skepsis, ob nicht auch<br />
im „ordentlichen Regieren“ das weite-<br />
Generalkonsulin Sylvie Massière und<br />
Pieter Wasmuth<br />
re – offene o<strong>der</strong> getarnte – Schuldenmachen<br />
die Achillesferse des Systems<br />
ist. In einer Pressemitteilung zum Hamburger<br />
Haushaltsentwurf stellt <strong>der</strong> Landesvorsitzende,<br />
Matthias Leutke, fest:<br />
„Noch nie ist es einem Landesvater so<br />
gelungen, bis zuletzt<br />
für sich zu behalten, in<br />
welchen Bereichen er<br />
die Millionen einsparen<br />
will, die er kurz zuvor mit vollen Händen<br />
ausgegeben hat.“<br />
Der Hamburger Hafen bilde, so<br />
Scholz, weiterhin das belastbare Fundament<br />
des wirtschaftlichen Erfolgs.<br />
In <strong>der</strong> Metropolregion beschäftige er<br />
10.000 Unternehmen, sei darüber hinaus<br />
von nationaler Bedeutung und <strong>der</strong><br />
führende Logistikstandort in Nordeuropa.<br />
Der Senat wolle unter Beteiligung<br />
<strong>der</strong> Hafenwirtschaft die Rahmenbedingungen<br />
für weiteres Wachstum<br />
schaffen.
Auch eine starke Industrie habe für<br />
die Wirtschaft Hamburgs grundsätzliche<br />
Bedeutung. Noch immer sei die<br />
Stadt einer <strong>der</strong> größten Industriestand -<br />
orte Europas. Ein zwischen Wirtschaft<br />
und Behörden abgestimmter „Masterplan<br />
Industrie“ werde vernünftige ge -<br />
meinsame Vorstellungen entwickeln.<br />
Vier von fünf <strong>der</strong> 125.000 Hamburger<br />
Unternehmen erfüllten die Mittelstandskriterien<br />
<strong>der</strong> EU. Die Stadt habe<br />
damit allen Grund, die kleinen und<br />
mittleren Unternehmen zu stützen. Der<br />
Senat sei dabei, ein „Bündnis für den<br />
Mittelstand“ mit Vertretern aus Politik,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft abzustimmen.<br />
Gleichzeitig werde ein Mas -<br />
Albert Darboven und<br />
Kapitän zur See Klaus E. Beyer<br />
terplan für das Handwerk entworfen.<br />
Nicht zuletzt wolle man für ein ausreichendes<br />
Angebot an Kredit- und Beteiligungskapital<br />
für die mittelständische<br />
Wirtschaft sorgen.<br />
Als Wirtschafts- und Investitionsstandort<br />
brauche Hamburg einen Vorrat<br />
an erschlossenen Gewerbe- und<br />
Industrieflächen. Hinzu kämen <strong>der</strong><br />
Flächenbedarf für das ehrgeizige Wohnungsbauprogramm<br />
und die For<strong>der</strong>ung<br />
nach Bereichen für Grün und<br />
Naherholung. Um die knappe Verfügungsmasse<br />
sinnvoll zu ordnen und <strong>der</strong><br />
Zielkonflikte Herr zu werden, soll ein be -<br />
hördenübergreifendes, gesamt städti -<br />
sches Flächenmanagement einge rich -<br />
tet werden. Als Handlungsansätze<br />
nannte Scholz: Flächenrecycling, Nutzungsintensivierung,<br />
Aktivieren von<br />
Brachflächen und Qualifizierung bestehen<strong>der</strong><br />
Gewerbe- und Industrieflächen.<br />
Er sieht zwar Nutzungskonflikte voraus,<br />
will sie jedoch schnell, fair und entschlossen<br />
lösen. Einen Hoffnungsschimmer<br />
fügte <strong>der</strong> Bürgermeister<br />
noch hinzu: „Hamburg<br />
hat etwa soviel Fläche<br />
wie Berlin, aber halb<br />
soviele Einwohner.“<br />
Zum Stichwort Clus terpolitik fielen<br />
die be kannten Stichworte Logistik, Luftfahrt,<br />
Erneuerbare Energien, Life Sciences<br />
und Maritime Wirtschaft. Beson<strong>der</strong>s<br />
hob <strong>der</strong> Bürgermeister das Cluster<br />
Medien- und IT-Wirtschaft hervor.<br />
110.000 Menschen in 21.000 Hamburger<br />
Unternehmen seien in diesem Sektor<br />
beschäftigt. Die Medienpolitik werde<br />
deshalb in einem neuen Amt inner-<br />
Ian K. Karan, Senator a.D. und<br />
Dr. Henneke Lütgerath<br />
halb <strong>der</strong> Senatskanzlei gebündelt.<br />
Zur Energiepolitik: Das Cluster Er -<br />
neuerbare Energien sei ein zentraler<br />
Bestandteil im Programm des Senats.<br />
Mit dem Atomausstieg verbinde Hamburg<br />
Hoffnung auf einen erheblichen<br />
Innovationsschub, u.a. zur Speicherung<br />
Die Stadt hat allen Grund,<br />
die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen zu stützen<br />
überschüssiger Windenergie. Schon<br />
heute gelte Hamburg als Hauptstadt<br />
<strong>der</strong> Windkraft in Deutschland. Hin-<br />
sichtlich <strong>der</strong> Strompreise<br />
setzt sich <strong>der</strong> Bürgermeister<br />
auch da für ein,<br />
die Belange energieintensiver<br />
Unternehmen zu berücksichtigen,<br />
um Standortverlagerungen zu<br />
vermeiden. Scholz legte ein Bekenntnis<br />
zum Kraftwerk Moorburg ab, das 90<br />
Prozent des Hamburger Strombedarfs<br />
decken soll.<br />
A und O <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik ist<br />
für Scholz die Ausbildung. Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Dynamik eines<br />
Wirtschaftsraums hingen maßgeblich<br />
von exzellent ausgebildeten Nachwuchs-<br />
und Fachkräften ab. Als erstes<br />
Ziel sollen deshalb alle jungen Menschen<br />
die Chance auf einen Schulabschluss<br />
bekommen. Als Mi nimum gilt<br />
<strong>der</strong> Haupt schulabschluss. Danach müssten<br />
alle jungen Erwachsenen entwe<strong>der</strong><br />
eine Berufsausbildung beginnen<br />
o<strong>der</strong> ein Studium aufnehmen. Hierfür<br />
seien bereits Reformschritte eingeleitet,<br />
u.a. die Einrichtung einer Jugend -<br />
berufs agentur für Beratung und Vermittlung.<br />
„Wir wollen solange hinter<br />
jedem Jugendlichen her sein, bis es mit<br />
<strong>der</strong> Ausbildung geklappt hat.“<br />
Eine solide Zukunft <strong>der</strong> Stadt sieht<br />
<strong>der</strong> Bürgermeister nur, wenn es <strong>der</strong><br />
Wirtschaft gut geht. Anhalten<strong>der</strong> Beifall<br />
am Schluss seiner Ausführungen<br />
zeugte davon, dass bei Unternehmern<br />
die Zuversicht verbreitet ist, Scholz könne<br />
allen Wi<strong>der</strong>ständen zum Trotz seine<br />
Absichten in Erfolgsmaßnahmen um -<br />
setzen. He<br />
19
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
DRG – Fallzahlen nicht ausreichend<br />
Bundesweit ist die ENDO-Klinik ein<br />
Krankenhaus, das für seine OP-Technik<br />
des einzeitigen Wechsels im Vergütungskatalog<br />
<strong>der</strong> DRG* nicht adäquat<br />
berücksichtigt wird. Die Hamburger<br />
Spezialklinik hat sich als medizinische<br />
Institution für Knochen-, Gelenk- und<br />
Wirbelsäulenchirurgie einen Namen<br />
gemacht. Dort werden jährlich mehr als<br />
6.500 Patienten aus dem In- und Ausland<br />
behandelt.<br />
Vor allem auf dem Gebiet <strong>der</strong> septischen<br />
Endoprothetik hat sich das Ärzte -<br />
team mit dem Verfahren des „einzeitigen<br />
Wechsels“ weltweiten Ruf erarbeitet.<br />
Etwa 500 periprothetische Infektionen<br />
werden hier jährlich behandelt.<br />
Infektionen rund um die Prothese ge -<br />
hören im Bereich <strong>der</strong> Endoprothetik<br />
zu den gefährlichsten Komplikationen.<br />
Verstärkte Gelenkschmerzen und Rö -<br />
tun gen sind zunächst erste Anzeichen<br />
NEWS<br />
Seit dem 1. Februar 2010 ist die ENDO-<br />
Klinik Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
<strong>der</strong> medizinischen Fakultät <strong>der</strong> Universität<br />
Hamburg. Im Rahmen <strong>der</strong><br />
chirurgisch-orthopädischen Ausbildung<br />
beteiligt sich die Klinik in den<br />
nächsten zwei Jahren an <strong>der</strong> Arztausbildung.<br />
Gastchirurgen aus aller Welt: Jährlich<br />
besuchen über 300 Gäste das Haus am<br />
Nobistor um die Spezialklinik kennen<br />
zu lernen. Im letzten Jahr darunter 60<br />
Mediziner aus aller Welt, die bis zu 90<br />
Tagen Einblick in die Abläufe bekamen.<br />
Der Neubau (Altbau) kommt voran.<br />
Geplant sind im alten Gebäudeteil<br />
(bisheriger OP) stationäre und ambulante<br />
Rehabilitation, ein neues Gastronomiekonzept,<br />
zusätzliche Privatstationen<br />
mit Einbettzimmerstandard,<br />
<strong>der</strong> Ausbau eines Wirbelsäulenzentrums,<br />
ein Ambulantes OP-Zentrum<br />
sowie freie Mietflächen für nie<strong>der</strong>gelassen<br />
Ärzte.<br />
20<br />
für Infektionen, die im Umfeld des<br />
künst lichen Gelenks auftreten. Auf dem<br />
geschädigten Gelenk selbst vermehren<br />
sich unkontrolliert Bakterien, die einen<br />
sofortigen Austausch erfor<strong>der</strong>n.<br />
Bei Revisionsoperationen liegt die<br />
Zahl <strong>der</strong> infizierten Kunstgelenke bundesweit<br />
bei jährlich über 5.000 Fällen,<br />
so Prof. Dr. Thorsten Gehrke, Ärztlicher<br />
Direktor <strong>der</strong> ENDO-Klinik. Bei Primär -<br />
operationen liegt die Rate bei 0,5 bis<br />
zwei Prozent. In <strong>der</strong> ENDO-Klinik wird<br />
rund 500 Patienten bei diesen septischen<br />
Vorfällen geholfen. Dabei setzen<br />
die Spezialisten auf den sogenannten<br />
einzeitigen Wechsel. Dieses Verfahren<br />
hat Grün<strong>der</strong>vater Prof. Dr. Hans-Wilhelm<br />
Buchholz mit dem Mikrobiologen<br />
Prof. Dr. Hans Lodenkämper bereits in<br />
den 70er Jahren entwickelt. In nur einer<br />
Operation (einzeitig) wird dem Patienten<br />
das infizierte Gelenk entfernt und<br />
durch Zugabe von antibiotikahalti -<br />
*) Diagnosis Related Groups (kurz DRG, deutsch Diagnosebezogene Fallgruppen) bezeichnen ein<br />
ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem, eingeführt seit 200<strong>3.</strong><br />
PR-BERICHT<br />
gem Knochenzement das neue Gelenk<br />
im plan tiert. Entscheidend für den Er -<br />
folg sind entsprechende Vorläufe und<br />
Kennt nisse erfor<strong>der</strong>lich: Krankenvorgeschichte,<br />
Mikrobiologische Untersuchungen,<br />
Begleiterkrankungen und<br />
eventuelle Allergien. Dazu kommen die<br />
Punktion und Untersuchung des Ge -<br />
webes um die Zusammensetzung <strong>der</strong><br />
Antibiotika festzulegen.<br />
Die Vorteile für den Patienten bei<br />
<strong>der</strong> einzeitigen Wechsel-Methode sind<br />
deutlich: Kurze Verweildauer im Krankenhaus,<br />
einmalige Operation, keine<br />
schmerzhaften und bewegungseingeschränkten<br />
Wartezeiten durch die<br />
„Platz halterprothese“ auf die erfor<strong>der</strong>liche<br />
zweite OP. Die Gründe, warum die<br />
überwiegende Zahl <strong>der</strong> Kliniken den<br />
Weg des zweizeitigen Wechsels entscheidet,<br />
sind vielschichtig. Die Erfahrungen<br />
sowie die fachliche Kompetenz<br />
des ENDO-Teams sprechen auch weiterhin<br />
für die bewährte Behandlungsoption,<br />
obgleich die Klinik dafür eine<br />
geringere Vergütung <strong>der</strong> Kassen erhält.<br />
Die Vergütung für den zweizeitigen Eingriff<br />
fällt höher aus, da <strong>der</strong> Patient in<br />
aller Regel zwischen den Eingriffen die<br />
Klinik verlässt und somit zwei Fallpauschalen<br />
abgerechnet werden.<br />
Im Durchschnitt beträgt die Verweildauer<br />
beim einzeitigen Wechsel 18<br />
Tage. Dafür kann das Haus nach DRG<br />
zwischen 8.500 und 1<strong>3.</strong>500 EUR abrechnen.<br />
Bei <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Methode liegen<br />
die Erlöse deutlich über dem, was die<br />
Klinik für den einzeitigen Wechsel ab -<br />
rechnen kann. Schon wegen <strong>der</strong> höheren<br />
Vergütung besteht für an<strong>der</strong>e<br />
Kliniken kaum ein Anreiz, auf an<strong>der</strong>e<br />
Behandlungsoptionen zu wechseln.<br />
Obwohl seit 1976 bis zum heutigen Tage<br />
über 10.000 Patienten mit <strong>der</strong> einzeitigen<br />
Methode behandelt wurden, gilt<br />
sie noch nicht als Goldstandard, obwohl<br />
es durchaus Studien gibt, die belegen,<br />
dass <strong>der</strong> einzeitige Wechsel dem zweizeitigen<br />
im Ergebnis gleichwertig ist.<br />
Jetzt will die ENDO-Klinik weitere Studien<br />
zum Thema erarbeiten. Ebenfalls<br />
verhandeln sie mit den Kassen um<br />
einen Zuschlag, um endlich kostendeckend<br />
arbeiten zu können. ■
unterschiedliche Knieprothesen<br />
für Männer und Frauen<br />
Geschlechterspezifische Unterschiede<br />
in <strong>der</strong> Knieanatomie und seit längerem<br />
bekannt und wissenschaftlich belegt.<br />
Frauen sind in <strong>der</strong> Regel kleiner als<br />
Männer, haben breitere Hüften, kleinere<br />
Knie gelenke und ihre Kniescheiben<br />
weisen einen steileren Neigungswinkel<br />
zum Oberschenkelknochen auf. Dennoch<br />
orientiert sich das Design herkömmlicher<br />
Knieprothesen bisher an<br />
Durchschnittswerten, die eher anhand<br />
männlicher Anatomie ermittelt wurde,<br />
obwohl rund 70 Prozent aller Patienten<br />
weiblich sind. Die Folgen: Frauen verlieren<br />
nach einer OP im Durchschnitt<br />
sieben bis acht Grad ihrer Beweglichkeit<br />
und klagen häufiger über Schmerzen.<br />
Frauenknie –<br />
weniger Komplikationen<br />
mehr Lebensqualität<br />
Erkenntnisse, die die amerikanische<br />
Firma Zimmer bewogen hat, eine Pro -<br />
these zu entwickeln, die die ge schlechts -<br />
spezifischen Beson<strong>der</strong>heiten bei<strong>der</strong><br />
Geschlechter berücksichtigt. Mit den<br />
„Gen<strong>der</strong> Solutions Femurkomponenten“<br />
kann <strong>der</strong> Arzt nun zwischen Größe<br />
und Form geschlechtsspezifisch für<br />
Mann und Frau auswählen.<br />
Prof. Dr. med Bernd Kabelka, leiten<strong>der</strong><br />
Arzt im Krankenhaus Tabea in Hamburg-Blankenese:<br />
„Bisher leiden Frauen<br />
nach <strong>der</strong> Operation häufiger unter<br />
Früh komplikationen. Aufgrund des verän<strong>der</strong>ten<br />
Implantatdesigns verringert<br />
sich die Wahrscheinlichkeit von Knie -<br />
scheibenkomplikationen o<strong>der</strong> Bandund<br />
Weichteilkorrekturen. Damit lässt<br />
PR-BERICHT<br />
sich wahrscheinlich auch ein Teil <strong>der</strong><br />
Früh-, aber auch <strong>der</strong> Spätkomplikationen<br />
redu zieren“.<br />
Die Implantate wurden zwar vornehmlich<br />
für eine weibliche Anatomie<br />
entwickelt, es sind aber auch Fälle denkbar,<br />
in denen sie für Männer geeignet<br />
sind o<strong>der</strong> ein männliches Gelenk besser<br />
für eine Frau passt. Für wen welches<br />
Implantat im Einzelfall optimal geeignet<br />
ist, entscheidet letztlich <strong>der</strong> erfahrene<br />
Chirurg – „möglicherweise sogar<br />
erst während <strong>der</strong> Operation“, so Professor<br />
Kabelka.<br />
Zwar sind die neuen Gelenke um 25<br />
Prozent teurer als herkömmliche Im -<br />
plan tate – „aber das sind uns unsere<br />
Patienten wert“, betont <strong>der</strong> Professor. ■<br />
21
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Eine Londoner Stimme zur Eurokrise<br />
Aufschwung in Gefahr? – Der Euro in<br />
<strong>der</strong> Krise – Chancen und Risiken<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK auf Einladung <strong>der</strong><br />
BERENBERG BANK am 1<strong>3.</strong>09. mit Dr. Holger Schmieding,<br />
Chefvolkswirt <strong>der</strong> BERENBERG BANK<br />
Erneut widmete sich eine Veran stal -<br />
tung des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s einem hochaktuellen<br />
Thema. Dr. Holger Schmieding,<br />
Chefvolkswirt <strong>der</strong> BERENBERG<br />
BANK, <strong>der</strong> häufig in London weilt,<br />
betrachtete die Situation des Euro<br />
und die Entwicklung des DAX von<br />
außen. Er kam dabei<br />
zu grundsätzlich an<strong>der</strong>en<br />
Feststellungen, als<br />
es viele pessimistische<br />
Stimmen in den deutschen Medien<br />
suggerieren und als es auch Professor<br />
Wilhelm Nölling, ehemaliger Präsident<br />
<strong>der</strong> Landeszentralbank, beim POLITI-<br />
SCHEN FRÜHSTÜCK im Mai zum Ausdruck<br />
brachte.<br />
Direktor Sven Albrecht begrüßt die Mitglie<strong>der</strong><br />
Fazit <strong>der</strong> Ausführungen von Schmieding<br />
war, dass in <strong>der</strong> Eurozone inzwischen<br />
vieles in <strong>der</strong> richtigen Richtung<br />
laufe (Beispiele siehe Graphiken am<br />
Schluss dieses Beitrags). Die Ungleichgewichte<br />
gingen allmählich zurück.<br />
Es brauche allerdings Zeit, bis in den<br />
Randlän<strong>der</strong>n – gemeint<br />
waren Spanien, Portugal,<br />
Italien und Griechenland<br />
– schmerzhaf -<br />
te Reformen wirkten. Mit Blick auf die<br />
Bundesrepublik sah <strong>der</strong> Volkswirt keinen<br />
Grund zu nachhaltigen Sorgen. Alle<br />
relevanten Daten, u.a. für Arbeitsmarkt,<br />
22<br />
Im Juli ist die Angst <strong>der</strong><br />
Finanzmärkte auf die Wirtschaft<br />
übergesprungen.<br />
Die arabische Revolution<br />
hat den Ölfluss nicht zum<br />
Stillstand gebracht.<br />
Neuverschuldung und Export, seien so<br />
positiv wie kaum zuvor. Lei<strong>der</strong> sei eine<br />
Kluft zwischen Stimmung und realer<br />
Situation entstanden. Im Juli sei dann<br />
die Angst <strong>der</strong> Finanzmärkte auf die<br />
Wirtschaft übergesprungen. Da Konjunktur<br />
weitgehend Stimmungssache<br />
sei, könne es nun kurzfristig<br />
zu einer Wachs -<br />
tums pause – im Ex -<br />
trem fall sogar zu einem<br />
Schrumpfen <strong>der</strong> Wirtschaft – kommen.<br />
Wegen <strong>der</strong> güns tigen Gesamtsituation<br />
Deutschlands rechnet Schmieding be -<br />
reits für 2012 wie<strong>der</strong> mit einer guten<br />
Entwicklung, denn die Märkte hätten<br />
übertrieben. Auch die zeitweise arg-<br />
wöhnisch ge such ten Anzeichen einer<br />
Inflation seien verschwunden.<br />
Zu den positiven Aspekten, die den<br />
Optimismus unterstützten, zählte <strong>der</strong><br />
Referent weiterhin, dass die Schwellenlän<strong>der</strong><br />
– insbeson<strong>der</strong>e China und<br />
Indien – nicht in den „Kreislauf <strong>der</strong><br />
Angst“ einbezogen seien.<br />
Gerade diese Staaten<br />
seien für den deutschen<br />
Export, wie für<br />
den Welthandel von erheblicher Bedeutung.<br />
Ferner habe die arabische Revolution<br />
den Ölfluss nicht zum Stillstand<br />
gebracht. Im Übrigen liegen die Fehler<br />
Dr. Holger Schmieding<br />
<strong>der</strong> Politiker inzwischen offen, was zu<br />
den notwendigen Reformen führe. In<br />
Deutschland sei das Problem ohnehin<br />
geringer, weil die Bundesrepublik die<br />
notwendigen Maßnahmen bereits seit<br />
2003 durchgeführt habe und rechtzeitig<br />
zu einer gesunden Wirtschaftspolitik<br />
zurückkehrte.<br />
Schmieding nannte auch die Gefahren,<br />
die mit <strong>der</strong> gegenwärtigen Krise<br />
verbunden sind. Als größtes Risiko und<br />
als Kern des Vertrauensschadens sieht<br />
er das Misstrauen <strong>der</strong> weltweiten<br />
Christian Holle und Dr. Lars Levien<br />
Finanzmärkte, ob Deutschland nicht<br />
<strong>der</strong> EU (o<strong>der</strong> wenigstens ihren südlichen<br />
Mitglie<strong>der</strong>n, evtl. sogar Frankreich)<br />
und dem Euro den Rücken kehren werde.<br />
Als Präzedenzfall für die Treue <strong>der</strong><br />
Deutschen sei das – wirtschaftlich un -<br />
bedeutende – Griechenland anzuse -<br />
hen. Eine Umschuldung dieses Landes<br />
würde umgehend einen Käuferstreik
Tjark H. Woydt und Dr. Holger Schmieding<br />
Rolf Leuchtenberger und Detlef Reh<strong>der</strong><br />
Conrad Seiffert und Hans-Georg Frey<br />
für italienische und spanische Staatsanleihen<br />
auslösen. Damit sei ein<br />
Schrec kensszenario in Gang gesetzt, das<br />
Pleiten von Staaten, Banken und Unternehmen<br />
auslösen könne. Europa könne<br />
auseinan<strong>der</strong> brechen. Schmieding<br />
hält bei nüchterner Analyse <strong>der</strong> Lage im<br />
Euroraum eine solche Entwicklung<br />
allerdings für unwahrscheinlich.<br />
Der Referent lehnte Eurobonds ab,<br />
weil sie die Krise nur zu einem riskanten<br />
hohen Preis beendeten. Vielmehr<br />
sprach er sich für Einzelfall-Lösungen<br />
aus mit harten Bedingungen und deutschem<br />
Vetorecht.<br />
Unser Vorstandsmitglied Tjark H.<br />
Woydt dankte <strong>der</strong> Bank für ihre großzügige<br />
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23
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Nach längerer Unterbrechung fand<br />
am 14. September das 10. PAUSENGE-<br />
SPRÄCH im Hotel Baseler Hof mit 50<br />
Teilnehmern statt. Unser Gast war<br />
Schulsenator Ties Rabe (SPD). Er eröffnete<br />
seinen Vortrag „Aktuelle Themen<br />
<strong>der</strong> Hamburger Schulpolitik“ mit <strong>der</strong><br />
Frage „Was wäre eigentlich zu tun für<br />
den Hamburger Schulsenator, wenn er<br />
sich nicht um die Bezahlung von Hono -<br />
rarkräften o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schreibschrift /<br />
Grundschrift u.ä. kümmern müsste?“<br />
Wie die Ergebnisse <strong>der</strong> PISA-Studie zeigen,<br />
haben Hamburger Schüler ein be -<br />
son<strong>der</strong>es Problem: 25 Prozent von ihnen<br />
Senator Ties Rabe<br />
genügen nicht den Anfor<strong>der</strong>ungen, die<br />
die Schule an sie stellt. Schon bei <strong>der</strong><br />
Sprachstandserhebung <strong>der</strong> Viereinhalbjährigen<br />
zeigen 25 Prozent erhebliche<br />
Sprachdefizite. Diese Entwicklung<br />
setzt sich fort mit dem Resultat, dass<br />
dann 27 Prozent <strong>der</strong> 15-jährigen im<br />
Lesen und Rechnen auf dem Niveau von<br />
Viertklässlern sind. Hier muss etwas<br />
getan werden, so <strong>der</strong> Senator.<br />
Er bekannte sich klar zum Schulfrieden,<br />
das heißt: Es gibt in Hamburg<br />
Grundschulen, Gymnasien und Stadtteilschulen!<br />
Eine Verän<strong>der</strong>ung dieser<br />
Schulstruktur wird nicht stattfinden.<br />
Um in Hamburg aber zu besseren<br />
Ergebnissen im Bildungsbereich zu<br />
kommen, sind folgende fünf Maßnahmen<br />
geplant:<br />
24<br />
Pausengespräche<br />
1. Mehr Ganztagsschulen<br />
Ganztagsbetreuung in <strong>der</strong> Schule wird<br />
als Chance für schwächere Schü ler ge -<br />
sehen. Sie ist aber zugleich auch ein Beitrag,<br />
um die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Berufstätigkeit deutlich zu verbessern.<br />
Dabei betonte <strong>der</strong> Se nator, dass es<br />
sich bei dieser Form <strong>der</strong> Ganztagsschulen<br />
um „offene“ handele, d.h. ihr Besuch<br />
am Nachmittag ist freiwillig.<br />
2. Inklusion<br />
Für Son<strong>der</strong>schüler ist <strong>der</strong> Besuch von<br />
allgemeinbildenden Schulen geöffnet<br />
wor den, was zu einem Ansturm auf diese<br />
führte. Hier müssen dringend Maßnahmen<br />
getroffen werden, um den Un -<br />
terricht für alle effizient zu machen.<br />
<strong>3.</strong> Stadtteilschulen<br />
Diese gilt es, in ihrer Arbeit bei <strong>der</strong> Organisation<br />
und Gestaltung zu stützen und<br />
zu stärken.<br />
4. Übergang Schule / Beruf<br />
Hier stellte <strong>der</strong> Senator fest, dass die<br />
Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland<br />
im Vergleich zu an<strong>der</strong>en europäischen<br />
Län<strong>der</strong>n gering ist. Dennoch plant die<br />
Schulbehörde eine bessere Vernetzung<br />
mit an<strong>der</strong>en Einrichtungen, wie z.B. <strong>der</strong><br />
Sozialbehörde und dem Arbeitsamt, um<br />
Jugendliche in jedem Fall zu einem<br />
Berufsabschluss zu führen.<br />
5. Unterrichtsverbesserung<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Schulinspektionen ha -<br />
ben gezeigt, dass Lernerfolg weniger<br />
von <strong>der</strong> Schulform als vielmehr vom<br />
Lehrer abhängig ist. Es gibt momentan<br />
noch kein richtiges System, um den Un -<br />
terricht zu verbessern. Hier plant <strong>der</strong><br />
Senator ein Qualitätskonzept. Eckpunk -<br />
te dazu sollen in den nächsten Monaten<br />
in Diskussionen und Foren entwickelt<br />
werden.<br />
Nach den Ausführungen des Senators<br />
wurden Fragen gestellt u.a. zu G8 / G9,<br />
Schulwegsicherung, Bildungsplänen,<br />
ungenügen<strong>der</strong> Vorbereitung in <strong>der</strong><br />
Grundschule, De-Regulierung von Aufgaben<br />
und Attraktivität von Privatschulen.<br />
Dazu machte <strong>der</strong> Senator folgende<br />
Aussagen:<br />
Es wird unter seiner Führung keine<br />
Verän<strong>der</strong>ung von G8 / G9 geben, da es<br />
mit <strong>der</strong> Stadtteilschule (Abitur nach<br />
neun Jahren) bereits eine Alternative<br />
zum Abitur am Gymnasium nach acht<br />
Jahren gibt.<br />
Schulwegsicherung ist ein schwieriges<br />
Thema. Einzelfälle werden von<br />
Schulbehörde, Polizei und Bezirksämtern<br />
genau geprüft.<br />
Lehrpläne müssen konkretisiert<br />
werden. Inhalte müssen klarer formuliert<br />
und stärker in den Vor<strong>der</strong>grund<br />
gestellt werden.<br />
Der Senator bestätigt, dass <strong>der</strong> Prozess<br />
des Schreibenlernens in <strong>der</strong> Grundschule<br />
zu überprüfen ist. Viele Schüler<br />
haben Probleme, den Rechtschreib-<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen in den 5. Klassen <strong>der</strong><br />
weiterführenden Schulen gerecht zu<br />
Prof. Dr. Wolfgang Bauhofer und<br />
Dr. Thomas Brakensiek
werden. Laut einer Studie sind die<br />
Rechtschreibleistungen in den letzten<br />
zehn Jahren dramatisch gesunken. In<br />
diesem Zusammenhang betonte <strong>der</strong><br />
Senator, dass er das Verbot, Diktate<br />
schreiben zu lassen, aufgehoben habe.<br />
Die Rechtschreibung muss wie<strong>der</strong> stärker<br />
beachtet werden, denn sie ist wichtig<br />
für den Einstieg ins Berufsleben.<br />
Um <strong>der</strong> Überregulierung an den<br />
Schulen entgegenzuwirken, hat <strong>der</strong><br />
Senator den Schulen angeboten, ihm<br />
konkrete Vorschläge zu unterbreiten,<br />
welche Aufgabenbereiche entfallen<br />
können.<br />
Karin Prien<br />
MdHB<br />
Claudia Ludwig<br />
Dem leichten Anstieg <strong>der</strong> Schülerzahlen<br />
an Privatschulen müssen die<br />
staatlichen Schulen begegnen, indem<br />
sie besser werden und ihre Profile und<br />
Stärken besser darstellen.<br />
Zum Schluss betonte <strong>der</strong> Senator,<br />
dass das Gesamtbild von Schule und<br />
Lehrern aus seiner Sicht positiv sei. Lehrer<br />
leisten heute – unter den verän<strong>der</strong>ten<br />
gesellschaftlichen Bedingungen <strong>der</strong><br />
letzten zwanzig Jahre – immer noch<br />
sehr gute Arbeit.<br />
Marion Jürgens & Claudia Ludwig<br />
Hubert Grimm, Marion Jügens und<br />
Dr. Ernst Wer<strong>der</strong>mann<br />
Westhagemann zum IVH-Vorsitzenden gewählt<br />
Michael Westhagemann, CEO Region<br />
Nord <strong>der</strong> Siemens AG, ist im Sep -<br />
tember zum neuen Vorsitzenden des<br />
Industrieverbandes Hamburg e.V.<br />
(IVH) gewählt worden. Er folgt auf<br />
Hans-Theodor Kutsch, <strong>der</strong> nach seinem<br />
Ausscheiden als Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Firmengruppe Otto Krahn und als<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
<strong>der</strong> Albis Plastic GmbH sein Amt zur<br />
Verfügung gestellt hatte.<br />
Westhagemann ist seit sieben Jahren<br />
Mitglied des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es. Seit<br />
2006 gehört er dem Landesvorstand<br />
an, seit 2010 als stellvertreten<strong>der</strong> Landesvorsitzen<strong>der</strong>.<br />
Der <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
Schrift von Professor Nölling zum Thema Euro im Internet<br />
Professor Wilhelm Nölling, Senator<br />
a.D. und ehemaliger Präsident <strong>der</strong><br />
Landeszentralbank Hamburg, hat<br />
dem <strong>Wirtschaftsrat</strong> nach seinem Vortrag<br />
beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK<br />
im Mai seine Schrift „Die Euro-Höllenfahrt.<br />
Vom Elend <strong>der</strong> Politik zum<br />
Elend <strong>der</strong> Ökonomien“ zur Verfügung<br />
gestellt. Das Büchlein kann auf <strong>der</strong><br />
Webseite des Landesverbandes Hamburg<br />
unter „Berichte“ eingesehen<br />
werden. Es ist im Buchhandel erhältlich.<br />
CA<br />
Das Buch ist erschienen<br />
bei <strong>der</strong> A & C Druck<br />
Verlags GmbH,<br />
ISBN: 978-3-981192-6-4,<br />
es kostet 8 Euro.<br />
Michael Westhagemann<br />
gratuliert Michael Westhagemann<br />
und wünscht ihm für diese an -<br />
spruchsvolle Aufgabe viel Erfolg und<br />
eine glückliche Hand. CA<br />
Prof. Wilhelm Nölling<br />
25
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Die Landesfachkommission Energiewirtschaft<br />
unter <strong>der</strong> Leitung von<br />
Dr. Rainer Schubach, ehemaliger<br />
Generalbevollmächtigter <strong>der</strong> Vattenfall<br />
Europe AG in Hamburg, hat ihren<br />
Abschlussbericht vorgelegt.<br />
Dr. Rainer Schubach<br />
Um bis zum Jahr 2050 den Energiebedarf<br />
<strong>der</strong> Hansestadt aus klimaneutralen<br />
Quellen zu decken, müssen<br />
bundesweit und in Europa die richtigen<br />
Rahmenbedingungen gesetzt<br />
wer den. Doch auch die Metropolre -<br />
gion selbst ist gefor<strong>der</strong>t, als Vorreiter<br />
in Sachen Klimaschutz und angewandter<br />
Energiedienstleistungen ein<br />
neues, sparsames Bewusstsein im<br />
Um gang mit Energie für Politik,<br />
Bürger, Industrie, Energieversorger<br />
und -dienst leister zu schaffen.<br />
26<br />
Landesfachkommission Energiewirtschaft<br />
Björn Gogolla, Friedrich Gümmer,<br />
Harald Blöcker (v.l.)<br />
Potenzial sieht die Kommission<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei Maßnahmen zur<br />
Steigerung <strong>der</strong> Energieeffizienz und<br />
bei <strong>der</strong> Wertschöpfung Erneuerbarer<br />
Energien. Damit können in <strong>der</strong> Indus -<br />
trie, im Service, in <strong>der</strong> Finanzindustrie<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Logistik Arbeitsplätze ge -<br />
sichert o<strong>der</strong> neu geschaffen, die Bereiche<br />
zum Wachstumsmotor für Hamburg<br />
werden. Ziel sei es, die Gesamtheit<br />
aller Energieverbraucher – priva-<br />
te Haushalte, Unternehmen und die<br />
öffentliche Hand – ihren Bezug von<br />
Energie auf klimaneutrale umstellten.<br />
Dies unter Beachtung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
und Finanzierbarkeit. Für den<br />
Energieträger Elektrizität sei dies vergleichbar<br />
einfach möglich. Größere<br />
technische Herausfor<strong>der</strong>ungen sieht<br />
die Kommission in <strong>der</strong> Bereitstellung<br />
von regenerativer Energie für Wärme<br />
und Mobilität.<br />
Von <strong>der</strong> Hamburger Landesregierung<br />
for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> daher:<br />
■ eine transparente Analyse <strong>der</strong> Ener -<br />
gieversorgungssituation <strong>der</strong> Stadt zur<br />
Ermittlung des Einsparpotenzials durch<br />
Aufstellung eines Energiekatasters,<br />
Benchmarking und Monitoring<br />
■ den Ausbau von Energiedienstleis -<br />
tungen zur bedarfsgerechten Energie-<br />
bereitstellung für Einsparungen und<br />
zur dauerhaften Verbrauchsreduzierung<br />
■ die Nutzung von Einsparcontracting<br />
zur Optimierung <strong>der</strong> Verteil- und<br />
Abnahmeebene für die Energierückgewinnung<br />
(z.B. durch den Einsatz von<br />
energieeffizienten Pumpen)<br />
■ die Kombination <strong>der</strong> zentralen<br />
Energieversorgung mit dezentralen<br />
Energieeffizienzmaßnahmen und öko-<br />
logisch ausgerichteten Erzeugungsanlagen<br />
(z.B. Fernwärmeauskopplung<br />
aus dem Kraftwerk Moorburg)<br />
■ die gezielte Forschungsför<strong>der</strong>ung,<br />
u.a. auf dem Gebiet <strong>der</strong> regenerativen<br />
Energien, durch Kooperation <strong>der</strong> Universitäten<br />
untereinan<strong>der</strong> sowie mit<br />
Unternehmen<br />
■ die Ansiedlung industrieller<br />
Unternehmen im Bereich <strong>der</strong> regenerativen<br />
Energieerzeugung<br />
■ die Einbindung <strong>der</strong> maritimen<br />
Wirt schaft und ihres Know-Hows im<br />
Bereich <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />
(z.B. Meeresenergie, Offshore-Windkraft,<br />
Hafenlogistik)<br />
■ die Verstärkte Umrüstung von<br />
PKW-Flotten des öffentlichen Dienstes<br />
auf Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
und Ausbau <strong>der</strong> notwendigen<br />
Versorgungsinfrastruktur<br />
Harald Zimmermann Wolf-Rüdiger Grohmann<br />
Dr. Peter Ruland<br />
■ die Bildung eines Clusters bzw.<br />
einer „offenen Plattform“ für alle<br />
regionalen Anbieter von Strom, Technologie<br />
und Dienstleistungen<br />
■ den Einsatz für den überregionalen<br />
Netzausbau zum Transport von<br />
hiesigen Stromüberschüssen in die<br />
Verbrauchsschwerpunkte im Süden<br />
mit aktiver Einbindung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
■ die Fokussierung auf die zum Teil<br />
kostenneutrale Gestaltung <strong>der</strong> Energiebereitstellung<br />
statt auf das Eigentum<br />
an regulierten regionalen Versorgungsnetzen<br />
Der Bericht <strong>der</strong> Landesfachkommis -<br />
sion Energiewirtschaft kann auf <strong>der</strong><br />
Webseite des Landesverbandes unter<br />
„Landesfachkommissionen“ eingesehen<br />
werden. CA
PR-BERICHT<br />
Auf zu neuen Ufern!<br />
Unternehmernachfolge<br />
zu häufig ungeklärt<br />
Das Institut für Mittelstandsforschung,<br />
Bonn, hat Daten zum Generationswechsel<br />
in mittelständischen Familien-<br />
Unternehmen erhoben: rund 22.000<br />
Unternehmen stehen zur Zeit pro Jahr<br />
zur Übergabe an, weniger als 2.000<br />
schaffen es, diesen Prozeß erfolgreich<br />
zu gestalten.<br />
Den Ausstieg aus dem eigenen Unternehmen<br />
zu planen und zielgerichtet<br />
anzugehen, ist eine <strong>der</strong> wichtigsten<br />
unternehmerischen Aufgaben. Einen<br />
Nachfolger aufzubauen, ist nicht zwingend<br />
an das Lebensalter des Unternehmers<br />
gekoppelt. Auch <strong>der</strong> 45-jährige<br />
kann krank werden, durch Unfall o<strong>der</strong><br />
plötzlichen Tod ausfallen.<br />
1000 Gründe es nicht zu tun – <strong>der</strong><br />
Unternehmer in <strong>der</strong> Psychofalle<br />
Typische Eigenschaften <strong>der</strong> Unternehmerpersönlichkeit<br />
sind unter an<strong>der</strong>em<br />
Leistungswille, Visionskraft und Entscheidungsfreude.<br />
Das beweist er täglich.<br />
Auf diesem Hintergrund erscheint<br />
ihm ein Leben ohne sein Unternehmen,<br />
ohne seine „Spielwiese“, als fad und un -<br />
interessant, denn er glaubt ja, seine ihn<br />
ausmachenden Antreiber und Mo ti va -<br />
toren nicht mehr einsetzen zu können.<br />
Die eigene Nachfolge zu planen und<br />
wie ein Projekt anzugehen, ist eine<br />
hochkomplexe Aufgabe, die Mut, Offenheit<br />
und Gedankenklarheit erfor<strong>der</strong>t –<br />
alles Dinge, die schwierig zu realisieren<br />
sind, wenn sie auf einen selbst, auf die<br />
persönlichsten Lebensthemen, angewendet<br />
werden müssen. Dem Unternehmer<br />
kommen daher viele rational<br />
erscheinende Gründe in den Kopf, die<br />
ihm deutlich machen, daß er jetzt noch<br />
keine Entscheidung treffen muß.<br />
Rudolf H., dessen Unternehmen 185<br />
Mitarbeiter hatte, mußte mit 75 Jahren<br />
Insolvenz anmelden: „Mit dem Gedanken<br />
meiner Nachfolge hatte ich mich<br />
natürlich schon befaßt, aber letzlich<br />
wollte ich mein Unternehmen nicht<br />
ernsthaft genug in fremde Hände ge -<br />
ben. Heute weiß ich, daß ich viele sachliche<br />
Gründe vorgeschoben habe, um<br />
eine tatsächliche Übergabe zu ver -<br />
meiden.“<br />
Eine späte Einsicht, die das Lebenswerk<br />
nicht mehr retten konnte. Ein aufmerksamer<br />
und geschulter Berater hätte<br />
dem Senior die unterschwelligen<br />
„Verhin<strong>der</strong>er“ bewußt machen können<br />
und mit ihm gemeinsam eine persönliche<br />
Zukunftsvision entwickelt.<br />
Der eigene Nachfolgeplan ist vielfältigen<br />
Einflußfaktoren, die alle Druck<br />
machen, ausgesetzt. Zwischen Wünschen,<br />
Ansprüchen und Warnungen<br />
findet man sich nur mit einem Tour<br />
Guide, einem Verbündeten, einem<br />
Ansprechpartner auf Au geshöhe zu -<br />
recht. Ziel und Fokus <strong>der</strong> Unternehmernachfolge<br />
Beratung Schmuck, Kern<br />
& Partner ist es daher, Gedankenklarheit,<br />
Entscheidungssicherheit und<br />
einen Stufenplan für die nächsten<br />
Schritte zu erreichen. Diese Phase ist<br />
<strong>der</strong> bottle neck des gesamten Prozesses,<br />
in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Unternehmer das erste<br />
und das letzte Wort hat.<br />
Privatissimum für Unternehmer<br />
Wie alle wesentlichen Lebensthemen<br />
ist auch die Unternehmernachfolge<br />
nicht „mal eben“ neben dem Tagesgeschäft<br />
zu klären und zu lösen. Antworten<br />
auf die Fragen: „Wer bin ich ohne<br />
mein Unternehmen? Wie lebe ich ohne<br />
Macht und Einfluß? Was ist mein Status,<br />
mein Image? Womit fülle ich den<br />
Tag?“ bedürfen intensiver Klärung und<br />
Hingabe.<br />
Die Schmuck, Kern & Partner Un ter -<br />
nehmernachfolge Beratung hat da für<br />
ein spezielles Format entwickelt, in dem<br />
zwei erfahrene Berater – beide selber<br />
ehemalige Unternehmer – als kompetente<br />
Frager und gedankliche Wegbereiter<br />
agieren und helfen zu be stands -<br />
festen Entscheidungen zu kommen.<br />
Drei intensive Tage auf Sylt bieten Zeit<br />
und Raum, neue Perspektiven und<br />
Visionen für die eigene Zukunft, die <strong>der</strong><br />
Familie und die des Unternehmens zu<br />
entwickeln. Neben <strong>der</strong> Einzelberatung<br />
wird dies Programm auch für einen<br />
kleinen Kreis gleichgesinnter Unternehmer<br />
als Intensiv-Workshop angeboten.<br />
Heraustreten aus Alltag und Entscheidungsdruck<br />
macht es möglich, das<br />
Potential <strong>der</strong> Gruppe zu nutzen, um für<br />
sich selber ein attraktives Zukunftsbild<br />
zu entwickeln.<br />
Kommunikation ist<br />
erfolgskritischer Faktor<br />
Nicht nur in <strong>der</strong> Familie, auch mit den<br />
Führungskräften, den Betriebsräten<br />
und Mitarbeitern wird häufig nicht<br />
o<strong>der</strong> zu wenig über die eigene Nachfol -<br />
ge gesprochen. Wenn aber keine vollständigen<br />
Informationen vorhanden<br />
sind, sucht sich je<strong>der</strong> Bruchstücke zu -<br />
sammen, die am Ende ein – im Zweifel<br />
– falsches Bild ergeben. Ein gezieltes<br />
Einbinden aller „Mitspieler“ ist ex -<br />
trem wichtig, um die Nachfolge zu<br />
einer Erfolgsstory für sich und das<br />
Unternehmen zu machen.<br />
Uwe Kern und Petra Schmuck<br />
Weitere Informationen unter: www.unternehmernachfolge.com<br />
27
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Bunter Themenstrauß beim<br />
JOUR FIXE für Mitglie<strong>der</strong><br />
Türkei, Harburg, Mediation<br />
& Polizei<br />
Jenseits politischer und touristischer<br />
Fragen ist es in den letzten Jahren vor<br />
allem die wirtschaftliche Entwicklung,<br />
mit <strong>der</strong> die Türkei Schlagzeilen macht.<br />
Deutschland ist traditionell <strong>der</strong> größte<br />
Handelspartner des Landes am Bosporus.<br />
Allein in Hamburg und Schleswig-Holstein<br />
leben 120.000 Türken.<br />
Devim Öztürk, Generalkonsul <strong>der</strong> Türkei<br />
in Hamburg, und Handelsattachée<br />
Sevket Ilgac, stellten uns im April den<br />
Wirtschaftsstandort Türkei näher vor.<br />
Die Perspektive einer zukünftig verbesserten<br />
Kooperation mit den Nachbarlän<strong>der</strong>n<br />
Griechenland und Armenien<br />
blieb jedoch unklar.<br />
Auch in diesem Jahr verfolgen wir das<br />
Zukunftsthema Nummer eins – die Bildung.<br />
Die Berufung von Prof. Dr. Garabed<br />
Antranikian zum neuen Präsidenten<br />
<strong>der</strong> Technischen Universität Hamburg-Harburg<br />
(TUHH) war im Juni ein<br />
willkommener Anlass, das Potenzial<br />
dieser wichtigen Hamburger Universität<br />
zu beleuchten. Die Zukunft des<br />
Industriestandorts Deutschland steht<br />
und fällt vor allem mit findigen Technikern.<br />
Trotz langfristig erstklassiger<br />
Berufsaussichten ist das Interesse <strong>der</strong><br />
Studierenden an technischen Fächern<br />
nach wie vor steigerungsfähig. Auch<br />
zur Zukunft des Wirtschaftsstandorts<br />
Hamburg leistet die TUHH als mo<strong>der</strong>ne<br />
Universität und Katalysator in <strong>der</strong><br />
Region einen oft unterschätzten Beitrag.<br />
Im Juli haben wir unsere Mitglie<strong>der</strong> im<br />
Rahmen des JOUR FIXE „Zum Sprung<br />
über die Elbe“ in den Harburger Hafen<br />
eingeladen. Die inhaltliche Führung<br />
wurde begleitet von Torsten Meinberg,<br />
Leiter des Bezirksamtes Harburg, unserem<br />
Mitglied Frank Lorenz, Geschäftsführer<br />
Lorenz & Partner GmbH und<br />
Jochen Winand, Vorstand Sü<strong>der</strong>elbe<br />
AG. Im Rahmen <strong>der</strong> Führung per Barkasse<br />
im tidefreien Hafengebiet war bei<br />
strahlendem Sonnenschein die Gelegenheit<br />
optimal, einen Einblick in die<br />
28<br />
JOUR FIXE<br />
JOUR FIXE im April:<br />
Handelsattachée Sevket Illgac,<br />
Generalkonsul Devrim Öztürk und<br />
Dr. Hanno Stöcker (v.l.)<br />
Günther Siegert und Jürgen Sprang<br />
Gülay Oktay-Schroe<strong>der</strong>, Dr. Peter<br />
Schrö<strong>der</strong> und Lisa Köpcke<br />
JOUR FIXE im Juni:<br />
Dr. Frank Schrö<strong>der</strong>-Oeynhausen<br />
im Gespräch mit Prof. Dr. Garabed<br />
Antranikian<br />
Uwe Hahlbrock<br />
Johan Zevenhuizen, Hajo Köhler, Dr. Peter<br />
Traub und Lars Burmeister<br />
Alexan<strong>der</strong> Luckow, Ingeborg Knipper,<br />
Prof. Dr. Reiner Brehler und<br />
Prof. Dr. Jörg Draeger<br />
Dr. Hanno Stöcker und<br />
Prof. Dr. Garabed Antranikian<br />
Dr. Hubert Baltes, Joachim Lahl und<br />
Wolfgang Meschke
Quartiersentwicklung zu erhalten. Mit<br />
dem Boot wurde den vielzähligen Teilnehmern<br />
<strong>der</strong> Veranstaltung geplante<br />
innovative Investorenprojekte als auch<br />
<strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Entwicklung zu hochwertigem<br />
Wohnen in attraktiver<br />
Wasserlage gezeigt. Bezirksamtsleiter<br />
Torsten Meinberg erläuterte die his -<br />
torische Entwicklung <strong>der</strong> Harburger<br />
Schloß insel und die unter Milieu- und<br />
Denkmalschutz stehenden Gebäude im<br />
Harburger Binnenhafen. Der anschlie -<br />
ßende Besuch im Restaurant mit integrierter<br />
Diskussion lies aufgrund <strong>der</strong><br />
fachlichen Breite <strong>der</strong> Referenten keine<br />
Frage zu <strong>der</strong> praxisnahen Exkursion<br />
offen.<br />
Wie<strong>der</strong> zurück im Germania Ru<strong>der</strong>-<br />
Club an <strong>der</strong> Außenalster widmeten wir<br />
uns im August dem Thema „Mediation<br />
im Wirtschaftsunternehmen – nachhaltige<br />
Konfliktlösung für die Zukunft".<br />
Um langwierige Prozesse mit unklarem<br />
Ausgang zu vermeiden, gewinnt die<br />
Me diation auch in Hamburg zunehmend<br />
an Bedeutung. Was einfach<br />
klingt, erweist sich in <strong>der</strong> Praxis als<br />
nicht unproblematisch, wie uns die Psychologin<br />
Corinna Moormann, Coach<br />
und Mediatorin bei <strong>der</strong> Hamburger<br />
Mediationsstelle für Wirtschaftskonflikte,<br />
an einem ebenso faszinierenden<br />
wie diskussionsintensiven Abend an -<br />
hand zahlreicher eingängiger Beispiele<br />
praxisnah erläuterte. Deutlich wurde<br />
dabei, dass Menschen, die langfristig<br />
erfolgreich sind, zwar genauso viele<br />
Konflikte wie an<strong>der</strong>e haben, diese<br />
jedoch an<strong>der</strong>s lösen.<br />
Dass die Innere Sicherheit in den Köpfen<br />
<strong>der</strong> Hamburger, aber auch als Thema<br />
in den Medien, sehr präsent ist,<br />
unterstrich die hohe Teilnehmerzahl<br />
beim Besuch im Polizeipräsidium im<br />
September. Nicht nur mit Blick auf den<br />
langjährigen Brennpunkt im Schanzenviertel<br />
und an<strong>der</strong>e Massenkrawalle<br />
o<strong>der</strong> auf die, offensichtlich wirksamen,<br />
Strategieüberlegungen zu den (gar<br />
nicht so neuen) Autobränden, erläuterte<br />
<strong>der</strong> Hamburger Polizeipräsident,<br />
Werner Jantosch, eindrucksvoll, wie die<br />
Hamburger Polizei mit 9.500 Bediensteten<br />
für ihre umfangreichen Aufga-<br />
JOUR FIXE im Juli:<br />
Jochen Winand,<br />
Torsten Meinberg,<br />
Gabriele Sievers und<br />
Frank Lorenz<br />
Friedemann Schulz von Thun im<br />
Gespräch<br />
Dr. Peter Ruland und<br />
Holger F. Sommer<br />
JOUR FIXE im August<br />
Corinna Moormann<br />
JOUR FIXE im September:<br />
Polizeipräsident<br />
Werner Jantosch mit<br />
Jörg Tippe, Verkehrsdirektion<br />
-Verkehrsleitzentrale-<br />
Jan-Christoph Czichy und<br />
Sven Jarmuth<br />
Barbara Köhler, Erwin Heimberger<br />
und Polizeipräsident Werner Jantosch<br />
29
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
ben organisiert und aufgestellt ist. Die<br />
laufenden Bemühungen, auch mit neuen<br />
Überlegungen die Kriminalität wirkungsvoll<br />
zu bekämpfen und zugleich<br />
präventive Maßnahmen umzusetzen,<br />
haben im Ergebnis <strong>der</strong> letzten Jahre<br />
einen deutlichen Fortschritt für die<br />
Sicherheit Hamburgs ergeben. Bei einer<br />
Meinungsumfrage bewerteten 90 Prozent<br />
<strong>der</strong> Hamburger die Arbeit ihrer<br />
Polizei mit „gut“ und „sehr gut“.<br />
Bei <strong>der</strong> anschließenden, hochinteressanten<br />
Besichtigung <strong>der</strong> Polizei-Einsatzzentrale<br />
(Notrufannahme 110 und<br />
Disposition <strong>der</strong> polizeilichen Maßnahmen)<br />
und <strong>der</strong> Verkehrs-Leitzentrale,<br />
sowie <strong>der</strong> Vorführung des neuen, technisch<br />
fortentwickelten Wasserwerfers<br />
wurde deutlich, wie zielführend mo<strong>der</strong>ne<br />
Technologie zum Erhalt <strong>der</strong> Sicherheit<br />
<strong>der</strong> Stadt eingesetzt wird. Jantosch,<br />
Polizist von <strong>der</strong> Pike auf und Polizeipräsident<br />
seit 2004, vermittelte mit seinem<br />
Team einen hervorragenden Einblick<br />
in die zeitgemäße Führung einer<br />
besonnenen, menschlich kompetenten<br />
Polizeimannschaft, die auch zur „ge -<br />
fühlten Sicherheit“ vor Ort vieles<br />
beiträgt.<br />
Bitte beachten Sie, dass <strong>der</strong> JOUR FIXE<br />
sein attraktives Veranstaltungsprogramm<br />
ausschließlich für Mitglie<strong>der</strong><br />
anbietet.<br />
Dr. Hanno Stöcker<br />
Gabriele Sievers<br />
30<br />
JOUR FIXE<br />
Technik<br />
fürs Auge<br />
Ab Ende September gastiert die Fotoausstellung<br />
„Deutsche Technikstraße“<br />
<strong>der</strong> VDI-Initiative Sachen Machen am<br />
Hamburg Airport.<br />
JOUR FIXE im September:<br />
Ulf-Axel Herold, Dr. Michael Merz,<br />
Derek Anthony Goslar,<br />
Holger J. Nootbaar<br />
Polizeipräsident Werner Jantosch<br />
und Gabriele Sievers<br />
Die Motive <strong>der</strong> Aufnahmen des mehrfach<br />
ausgezeichneten Fotografen Thomas<br />
Ernsting zeigen technische Errungenschaften,<br />
Innovationen und neue<br />
Verfahren. Die Ausstellung stellt <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit innovative Unternehmen,<br />
Forschungseinrichtungen, Hochschulen,<br />
Technikmuseen und die Spitzenleistungen<br />
des „German Engineering“ vor.<br />
Der Vorsitzende <strong>der</strong> Geschäftsfüh -<br />
rung Hamburg Airport, Michael Eggenschwiler,<br />
und Dr.-Ing. Willi Fuchs, Direktor<br />
des VDI Verein Deutscher Ingenieure<br />
e.V. und Sprecher <strong>der</strong> Initiative Sachen<br />
Machen eröffneten die Ausstellung auf<br />
<strong>der</strong> Galerieebene im Terminal 2 des<br />
Flughafens.<br />
Heinz-Jürgen Borowczak,<br />
Thorsten Boeckmann,<br />
Axel Lensch<br />
Vorführung des neuen,<br />
technisch fortentwickelten<br />
Wasserwerfers<br />
Foto: Polizei Hamburg, PÖA 2<br />
PR-BERICHT<br />
„Die Aufnahmen von Thomas Ernsting<br />
bieten einen atemberaubenden<br />
Einblick in die Arbeitswelt <strong>der</strong> Ingenieure<br />
und zeigen den Technikstandort<br />
Deutschland von einer Seite, die viele so<br />
nicht kennen“, sagt Fuchs. „Technik ist<br />
nicht trocken und langweilig. Genau das<br />
zeigen die Fotos auf eindrucksvolle Weise“,<br />
betont auch Eggenschwiler. „Wir<br />
freuen uns sehr, dass wir sie nun auch<br />
hier in Hamburg zeigen können. Gerade<br />
im Jahr des 100jährigen Bestehens<br />
des Flughafens ist die Ausstellung ein<br />
beson<strong>der</strong>es Highlight.“<br />
Die Ausstellung am Hamburg Airport<br />
ist vom 29. September bis zum 10.<br />
November 2011 geöffnet. ■
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
JUNIORENKREIS<br />
Rückblick im Juniorenkreis<br />
Mehr als die Hälfte des Jahres liegt mit<br />
vielen spannenden Veranstaltungen<br />
und Ereignissen hinter uns. Unter <strong>der</strong><br />
Überschrift „Green Capital – Chance für<br />
die Hamburger Wirtschaft“ hatten wir<br />
eine sehr schöne Veranstaltung zum<br />
Thema Windenergie mit Jan-Menko<br />
Grummer (Partner <strong>der</strong> Ernst & Young<br />
GmbH), die nicht besser zu den aktuellen<br />
Themen des Atomausstiegs passen<br />
konnte. Wir diskutierten über erneuerbare<br />
Energien und die daraus folgenden<br />
Chancen für die Hamburger Wirtschaft.<br />
Ebenso aktuell war auch das Thema<br />
„Sozialauswüchse, Rettungsschirm<br />
und Quoten – Wie lange können wir<br />
uns das noch leisten?“ Zusammen mit<br />
Dr. Carsten Linnemann MdB eruierten<br />
wir, was die Situation in Griechenland<br />
Verkostung von Kaffeespezialitäten<br />
Im Mittelpunkt einer Veranstaltung<br />
des Juniorenkreises in Kooperation mit<br />
Coffeemanager.net | The Coffee Network<br />
standen die Unterschiede einzelner<br />
Kaffees und die Techniken <strong>der</strong> Verkostung.<br />
In <strong>der</strong> Hamburger Innenstadt im „The<br />
Coffee Shop“ lernten die Teilnehmer<br />
des Juniorenkreises vom Deutschen<br />
Barista-Vizemeister von 2010, Björn<br />
für Europa und beson<strong>der</strong>s für Deutschland<br />
bedeutet.<br />
Als beson<strong>der</strong>e Sommerexkursion<br />
sind wir dieses Jahr zur Jagd- und<br />
Naturschule Schloss Lü<strong>der</strong>sburg gefahren.<br />
Auf einer facettenreichen Nachmittagsveranstaltung<br />
haben wir die<br />
theoretischen und praktischen Seiten<br />
des Jagens kennengelernt. Nach <strong>der</strong><br />
Besichtigung <strong>der</strong> Jagdschule berichtete<br />
uns Andreas David über die Bedeutung<br />
und den Ablauf <strong>der</strong> Jagd in<br />
Deutschland .<br />
Auf einer weiteren Veranstaltung<br />
stellte sich die Privatbank M.M.Warburg<br />
& CO KGaA im Juniorenkreis vor.<br />
Am Abend genossen wir einen Vortrag<br />
von Matthias Thiel aus dem Makro -<br />
research mit dem Schwerpunkt auf den<br />
Auswirkungen <strong>der</strong> Schuldenkrise und<br />
Dietrich, die Eigenschaften unterschied -<br />
licher Kaffees und die typischen Ge -<br />
schmacksprofile kennen und erhielten<br />
eine Einweisung in die Techniken <strong>der</strong><br />
Kaffeeverkostung, das sogenannte<br />
Cupping. In heiterer Atmosphäre und<br />
angeregter Diskussionsrunde gab Tim<br />
Albrecht, Einkauf Rohkaffee bei J.J. Darboven<br />
GmbH & Co. KG, anschließend<br />
eine Einweisung in die Bewertung<br />
unterschiedlicher Kaffees und einen<br />
<strong>der</strong> Ereignisse in Japan auf die Entwick -<br />
lung <strong>der</strong> Weltwirtschaft.<br />
Im August haben wir zusammen<br />
mit Dr. Andreas Vahl und Rüdiger Kruse<br />
MdB über das Zentrum für Angewandte<br />
Luftfahrtforschung (ZAL) und<br />
den Luftfahrtstandort Hamburg diskutiert.<br />
Nachdem wir nun im Bilde sind,<br />
wie man mit Hilfe des ZALs den Stand -<br />
ort stärken möchte, werden wir am<br />
11. Oktober einen <strong>der</strong> Gesellschafter,<br />
AIRBUS Operations GmbH, besichtigen.<br />
Außerdem möchten wir Ihnen – auch<br />
gerne mit Ihrer Begleitung – unsere<br />
Weihnachtsfeier am 15. Dezember im<br />
„Santé“ empfehlen. Wir freuen uns auf<br />
Ihre Teilnahme.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ihr Florian Eilken<br />
Einblick in die von Spekulationen ge -<br />
triebenen Marktentwicklungen <strong>der</strong><br />
Futures-Kontrakte für Kaffee.<br />
Nach <strong>der</strong> Theorie folgte anschlie -<br />
ßend die Praxis: Die Teilnehmer hatten<br />
Gelegenheit, vier gänzlich verschie dene<br />
Kaffees zu verkosten. Vielen wurde hier<br />
zum ersten Mal die Vielfalt bewusst,<br />
die das jedem bekannte Produkt Kaffee<br />
tatsächlich bietet.<br />
Tim Albrecht<br />
Ulf-Axel Herold, Cathrin F. Sikor, Thomas Scheffel, Sven Hildebrandt, Burkhard D. Sommer, Ibrahim Cifci, Tobias Neumann,<br />
Enrico Schmidt, Florian Eilken, Tim Albrecht und Björn Dietrich (v.l.)<br />
32
Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung GmbH (ZAL)<br />
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer<br />
vom ZAL, Dr. Andreas Vahl, und Rüdiger<br />
Kruse MdB diskutierten wir über die<br />
Integration und Industrialisierung von<br />
Zu kunftstechnologien in <strong>der</strong> Luftfahrt<br />
am Standort Hamburg.<br />
Das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung<br />
bildet die Forschungsund<br />
Technologieplattform, um die<br />
In dustrialisierung am drittgrößten<br />
Stand ort <strong>der</strong> zivilen Luftfahrtindustrie<br />
weltweit voranzutreiben. Zu den Gesellschaftern<br />
<strong>der</strong> ZAL GmbH zählen: Die<br />
Freie und Hansestadt Hamburg, Airbus<br />
Operations GmbH, Lufthansa Technik<br />
AG, das Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR) e.V. und zahlreiche weitere<br />
Partner. Das ZAL vernetzt Industrie und<br />
Wissenschaft, för<strong>der</strong>t aktiv eine anwendungsnahe<br />
Think-Tank-Kultur und stellt<br />
Forschungs- bzw. Testinfrastrukturen<br />
zur Verfügung.<br />
Klar erkennbar sei, so Vahl, dass<br />
künftig große Zulieferer an den Stand -<br />
orten <strong>der</strong> Hersteller angesiedelt werden<br />
sollen. Das sei auch für Hamburg ein<br />
wichtiger Schritt, um den Luftfahrtstandort<br />
zu sichern, wobei das ZAL den<br />
Zulieferern genau diese Möglichkeit<br />
anbiete. Neben den zur Verfügung stehenden<br />
Testhallen wird auch die Vernetzung<br />
unterstützt. Das Konzept des<br />
Tischgespräche<br />
Liebe Mitglie<strong>der</strong>, wir möchten Sie gerne<br />
ermutigen, auf uns zuzukommen<br />
und Ihre Gedanken mit uns auszutauschen.<br />
Wenn Sie Wünsche für Themen,<br />
Veranstaltungen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Anregungen<br />
haben, sind wir dankbar für<br />
Ihre Ideen. Auf lange Sicht soll <strong>der</strong><br />
Zusammenhalt im Verband gestärkt<br />
werden, und dafür ist es wichtig, dass<br />
wir uns alle gegenseitig besser kennenlernen.<br />
Aus diesem Grund haben wir die<br />
Veranstaltung „Tischgespräche“ ins<br />
Leben gerufen. Der Name ist Programm:<br />
Wir möchten in einer entspannten<br />
Umgebung nette Gespräche<br />
führen.<br />
ZALs erleichtere die Kommunikation<br />
mit den Zulieferern, weil die Entwicklung<br />
vor Ort durchgeführt werde und<br />
man nicht mehr um die Welt reisen<br />
müsse<br />
Das ZAL fungiert als Plattform. Es<br />
steht nicht in Konkurrenz zu seinen<br />
Partnern, son<strong>der</strong>n integriert <strong>der</strong>en<br />
Tim Albrecht und<br />
Dirk Ulrich Naumann<br />
zu Grünberg (v.l.)<br />
Die erste Veranstaltung fand am<br />
31. August im „Rialto“ statt. Es war ein<br />
voller Erfolg, den wir gerne jeden zweiten<br />
Montag im Monat wie<strong>der</strong>holen<br />
möchten.<br />
Fähig keiten. Ergänzend dazu werden<br />
notwendige Kompetenzen im ZAL<br />
schrittweise ausgebaut. In <strong>der</strong> Kombination<br />
aller Fähigkeiten lassen sich<br />
gemeinsam Forschungsprojekte initiieren<br />
und neue Technologien in innovative<br />
Produkte überführen.<br />
Florian Eilken<br />
Das nächste Tischgespräch findet<br />
am 26. Oktober statt. Es besteht keine<br />
An- o<strong>der</strong> Abmeldepflicht, kommen Sie<br />
einfach vorbei, wir freuen uns auf Sie.<br />
Florian Eilken<br />
33
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Der Beirat des Juniorenkreises<br />
– Wer ist das?<br />
Anfang dieses Jahres hat <strong>der</strong> Beirat des<br />
Juniorenkreises seine Arbeit aufgenommen.<br />
Wir nehmen dies zum An -<br />
lass, Sie heute und in den nächsten<br />
Ausgaben des Journals über die Aufgaben<br />
des Beirats und dessen Mitglie<strong>der</strong><br />
zu informieren.<br />
Der vor über 25 Jahren in Hamburg<br />
gegründete Juniorenkreis des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
versteht sich als Netzwerk<br />
junger Verantwortungsträger aus Wirtschaft,<br />
Politik und Gesellschaft. Knapp<br />
tausend junge Unternehmer und Füh -<br />
rungskräfte messen diesem gesell -<br />
schaft lichen Engagement einen hohen<br />
persönlichen Wert bei. Dieses Engagement<br />
findet allerdings in einer Lebensphase<br />
statt, die von wichtigen Karriereschritten,<br />
Unternehmensaufbau und<br />
Familiengründung geprägt ist.<br />
Für den <strong>Wirtschaftsrat</strong> ist es von<br />
essentieller Bedeutung, auf das Know -<br />
how, die Tatkraft und Verbandserfahrung<br />
dieser jungen Verantwortungsträger<br />
langfristig vertrauen zu können.<br />
Der Beirat bildet an dieser Stelle eine<br />
34<br />
JUNIORENKREIS<br />
Dr. Christoph v. Burgsdorff, LL.M.<br />
Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> des Beirats<br />
Rechtsanwalt, Fachanwalt für<br />
Handels- und Gesellschaftsrecht<br />
Luther Rechtsanwaltsgesellschaft<br />
mbH<br />
wichtige Brücke zwischen den Generationen.<br />
Wir möchten kompetentem Verbandsnachwuchs<br />
<strong>der</strong> Altersklasse „35<br />
plus“ mit dem Beirat eine Basis schaffen,<br />
um das im Juniorenkreis entstandene<br />
persönliche Netzwerk zu erhalten<br />
und über die Jahre weiter zu festigen.<br />
Hierzu gehört nicht zuletzt die verstärkte<br />
Zusammenarbeit von Junioren<br />
und „ordentlichen“ Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
Brief- und Paketzustellung<br />
per Elektroauto<br />
Auf <strong>der</strong> letzten IAA schalteten in Halle<br />
4 die Ampeln auf Grün. Die Partner<br />
Deutsche Post, StreetScooter GmbH<br />
und Institute <strong>der</strong> Universität Aachen<br />
stellten das selbst entwickelte eigene<br />
Elektroauto vor. Das Fahrzeug soll emissionsfrei<br />
und wirtschaftlich sein und<br />
ist eine Neuentwicklung auf Basis des<br />
„StreetScooters“.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Kooperation ist es, ein vollkommen<br />
neues Zustellfahrzeug zu<br />
schaf fen, das die beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Deutschen Post hinsichtlich<br />
Alltagstauglichkeit im Betrieb und<br />
Wirtschaftlichkeit erfüllt und zudem<br />
vollständig emissionsfrei unterwegs ist.<br />
Auf Basis <strong>der</strong> bereits bestehenden<br />
„Street Scooter Plattform“, die von <strong>der</strong><br />
StreetScooter GmbH, einem Spin-Off<br />
aus dem Umfeld <strong>der</strong> RWTH Aachen, kon -<br />
zipiert wurde, soll bis zum Herbst 2012<br />
ein fahrbereiter Prototyp entstehen.<br />
„Dieses E-mobil ist ein Fahrzeug, mit<br />
dem Unternehmen rechnen können –<br />
und nachhaltig wirtschaftliche Werte<br />
erreichen“, sagt Professor Dr. Achim<br />
Kampker, Geschäftsführer <strong>der</strong> Street-<br />
Scooter GmbH. Das Elektrofahrzeug<br />
muss bis zu 200 Stopps und Anfahrvorgänge<br />
bewältigen und bis zu 300<br />
Tage im Jahr im Einsatz sein. Das Fahrzeug<br />
muss keine hohe Geschwindigkeiten<br />
fahren und ist für Kurzstrecken<br />
konzipiert. In einer ersten Phase bis<br />
Anfang 2012 soll zunächst ein Konzept<br />
Vorsitzende des Beirats ist Katha -<br />
rina Ulmer. Die 38-jährige Diplom-Kauffrau<br />
ist Grün<strong>der</strong>in und geschäftsfüh -<br />
rende Gesellschafterin <strong>der</strong> Ulmer & Cie.<br />
KG. Nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau<br />
bei <strong>der</strong> Dresdner Bank AG in<br />
Berlin und Hamburg absolvierte sie ein<br />
Studium <strong>der</strong> Betriebswirtschaft an <strong>der</strong><br />
Fernuniversität Hagen. Seit 1995 berät<br />
und betreut sie Familien und Unternehmer<br />
mit komplexen Immobilienund<br />
Privatvermögen. Während ihrer<br />
fünfjährigen Tätigkeit als Mitglied des<br />
Vorstandes des Hamburger Juniorenkreises<br />
bzw. stellvertretende Vorstands -<br />
vorsitzende prägte sie das Bild des<br />
Hamburger Juniorenkreises wesentlich<br />
mit.<br />
Zudem ist sie Mitglied des Präsidiums<br />
<strong>der</strong> Stiftung „Junge Wirtschaft“<br />
und des Kuratoriums <strong>der</strong> Stiftung Kin<strong>der</strong>jahre.<br />
„In Hamburg gibt es viele junge<br />
Verantwortungsträger, die in ihrem<br />
Beruf, ihren Unternehmen und Familien<br />
außerordentliches leisten; <strong>der</strong>en<br />
Engagement und Ideen langfristig zu<br />
erhalten, ist gelebte soziale Marktwirtschaft“,<br />
begründet Katharina Ulmer ihr<br />
Engagement.<br />
Dr. Christoph v. Burgsdorff, LL.M.<br />
PR-BERICHT<br />
erstellt werden, dass diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
erfüllt. Auf <strong>der</strong> Grundlage dieses<br />
Konzeptes wird dann <strong>der</strong> Prototyp<br />
erstellt und danach über eine mögliche<br />
Serienproduktion entschieden.<br />
Die StreetScooter GmbH löst das<br />
zentrale Nutzerversprechen einer alltagstauglichen,<br />
bezahlbaren und at -<br />
trak tiven Elektromobilität ein. Die<br />
daran mitwirkenden Unternehmen<br />
sind als Teilhaber <strong>der</strong> StreetScooter<br />
GmbH dem Vorhaben dauerhaft verbunden.<br />
Die hier gewählte Unternehmensform<br />
garantiert kurze Entscheidungswege<br />
und Flexibilität bei <strong>der</strong> weiteren<br />
Gestaltung des Konsortiums bis<br />
zum Markteintritt. Durch ein Partnernetzwerk<br />
soll darüber hinaus die ge -<br />
samte Wertschöpfungskette ein schließ -<br />
lich Stromanbietern und Werkstättennetz<br />
abgedeckt werden. ■
Landesfachkommission Logistik und Infrastruktur<br />
Die Landesfachkommission unter <strong>der</strong><br />
Leitung von Prof. Dr. Peer Witten, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Kuratoriums Logistik-<br />
Initiative, hat ihren Abschlussbericht<br />
vorgelegt. Mit „Hamburg Green Logistics<br />
Capital“ stellt die Kommission<br />
Thesen zur intelligenten Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> Infrastruktur für eine<br />
nachhaltige Logistik in <strong>der</strong> Metropolregion<br />
Hamburg auf.<br />
Prof. Dr. Peer Witten<br />
Hamburg habe bereits in den vergangenen<br />
Jahren bewiesen, dass <strong>der</strong><br />
wachsende ökologische Anspruch<br />
nicht im Wi<strong>der</strong>spruch zur Ökonomie<br />
stehe, so die Kommission. Im Gegenteil:<br />
„Green Logistics“ schaffe eine<br />
dauerhafte ökonomische Perspektive.<br />
Die Politik, so for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong>,<br />
solle hierfür die Unternehmen bei<br />
ihren ökologischen Aktivitäten unterstützen<br />
und Innovationen för<strong>der</strong>n.<br />
Mit dem Titel „Umwelthauptstadt“<br />
könne sich Hamburg international<br />
positionieren und müsse diese Chance<br />
zur weiteren Stärkung nachhaltigen<br />
Wirtschaftens nutzen. Zur Sicherung<br />
und Weiterentwicklung Hamburgs<br />
als Green Logistics Capital seien<br />
jedoch konsequente Schritte notwendig.<br />
Die Kommission for<strong>der</strong>t:<br />
1. Bereits die effizientere Nutzung<br />
vor handener Infrastruktur bietet<br />
erhebliche Wachstumspotentiale<br />
■ Unter Einsatz von Telematiksystemen<br />
soll ein intelligentes Verkehrs -<br />
management ausgebaut werden,<br />
durch das <strong>der</strong> Verkehrsfluss besser ge -<br />
steuert und höhere und gleichmäßige<br />
Auslastungsgrade ermöglicht werden.<br />
■ Baustellen- und Unfallstörmanage -<br />
ment müssen beschleunigt und <strong>der</strong><br />
Lang-LKW zugelassen werden.<br />
■ Durch die Einrichtung einer Bahnleitzentrale<br />
im Hamburger Hafen wird<br />
die Schienenkapazität merklich er -<br />
höht.<br />
2. Langfristige Wettbewerbsfähigkeit<br />
erfor<strong>der</strong>e den intelligenten Ausbau <strong>der</strong><br />
Infrastruktur<br />
■ Die Fahrrinnenanpassung <strong>der</strong> Un -<br />
ter- und Außenelbe ist aufgrund <strong>der</strong><br />
Schiffsgrößenentwicklung unerlässlich.<br />
■ Die Verlängerung <strong>der</strong> A 26 und <strong>der</strong><br />
Bau <strong>der</strong> A 252 (Hafenquerspange) sind<br />
für die Landanbindung dringend erfor<strong>der</strong>lich.<br />
■ Langfristig ist <strong>der</strong> Autobahnring<br />
samt Ost-Umgehung notwendig.<br />
■ Der umweltschonende Schienen -<br />
güterverkehr sowie die Leistungsfähigkeit<br />
des Hafens müssen mit <strong>der</strong> Y-Trasse<br />
gestärkt werden.<br />
<strong>3.</strong> Green Logistics bietet eine dauerhafte<br />
ökonomische Perspektive für<br />
Hamburg<br />
Langfristiges Wirtschaftswachstum ist<br />
in Hamburg nur mit grüner Logistik<br />
möglich:<br />
■ Die Seeschifffahrt ist weiter zu stärken,<br />
Emissions-Grenzwerte müssen in<br />
Europa einheitlich sein, um Wettbewerbsverzerrungen<br />
zu vermeiden.<br />
■ Intermodale Schnittstellen zur Bahn<br />
sind auszubauen.<br />
■ Die Schiffbarkeit von Unter- und<br />
Oberelbe muss gewährleistet werden.<br />
■ Im Hafenhinterlandverkehr sind In -<br />
vestitionen in die Infrastrukturanbindung<br />
<strong>der</strong> Schiene erfor<strong>der</strong>lich, um die<br />
Schiene in bi- und trimodale Transportketten<br />
effizienter einzubinden.<br />
■ Der kombinierte Verkehr ist durch<br />
Schnittstellenoptimierung und verkehrsübergreifendeInformationsbereitstellung<br />
zu för<strong>der</strong>n.<br />
■ Im Straßengüterverkehr sind in -<br />
novative Ansätze zum Umweltschutz<br />
zu för<strong>der</strong>n. Langfristig bedarf es des<br />
flächendeckenden Ausbaus <strong>der</strong> Supra -<br />
struktur für Elektro-, Hybrid- und Erdgasfahrzeuge.<br />
4. Verlässliche Rahmenbedingungen<br />
sind Voraussetzungen für eine stabile<br />
Zukunftsentwicklung<br />
■ Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> spricht sich<br />
gegen eine mögliche Einbeziehung<br />
von Hafendienstleistungen in eine allgemeine<br />
europäische Richtlinie zur<br />
Regelung von Konzessionen aus.<br />
■ Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> appelliert an<br />
den Hamburger Senat, seine Zusagen<br />
gegenüber den betroffenen Hafenunternehmen<br />
in <strong>der</strong> heutigen Freizone<br />
einzuhalten und drängt auf einen<br />
wirtschaftsfreundlichen Transformationsprozess.<br />
Michael Kubenz<br />
Ute Plambeck<br />
5. Durch Schulterschluss von Wirtschaft<br />
und Wissenschaft wird eine<br />
Innovationsführerschaft in <strong>der</strong> Logis -<br />
tik erreicht<br />
■ Dringend erfor<strong>der</strong>lich ist <strong>der</strong> Aufbau<br />
eines Lehrstuhls für Verkehrsund<br />
Transportwirtschaft in Hamburg,<br />
<strong>der</strong> auf national und international<br />
wettbewerbsfähigem Spitzenniveau<br />
angesiedelt werden muss.<br />
■ Institutionalisierung des Austauschs<br />
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft<br />
zur besseren Berücksichti-<br />
Fortsetzung auf Seite 34<br />
35
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
gung industrieller Bedarfe in Forschung<br />
und Lehre.<br />
■ Durch weitere För<strong>der</strong>ung des Clusters<br />
Logistik sollte eine noch bessere<br />
Vernetzung aller Akteure erfolgen<br />
und gleichzeitig eine Ka<strong>der</strong>ausbildung<br />
erreicht werden.<br />
6. Organisatorische Konsequenzen<br />
und Präsenz nach Außen<br />
Eine Bündelung <strong>der</strong> Kräfte nach innen<br />
36<br />
Landesfachkommission Logistik und Infrastruktur<br />
und eine aktivere Präsenz nach außen<br />
stärkt Hamburgs Position in <strong>der</strong> Logistik:<br />
■ Die Bereiche Wirtschaft, Infrastruktur<br />
und Verkehr sollten in einer Behörde<br />
zusammengefasst werden.<br />
■ Hamburg sollte seine Präsenz in<br />
Berlin und Brüssel verstärken und seine<br />
Netzwerke weiter ausbauen.<br />
■ Die Wirtschafts- und Logistikmetropole<br />
Hamburg sollte international<br />
noch stärker vermarktet werden. Hierzu<br />
bedarf es eines geschlossenen Marketingkonzepts<br />
aus einer Hand.<br />
Der Bericht <strong>der</strong> Landesfachkommis -<br />
sion Logistik und Infrastruktur kann<br />
auf <strong>der</strong> Webseite des Landesverbandes<br />
unter „Landesfachkommissionen“<br />
eingesehen werden. CA<br />
Marcus Bönning und Jens Beckmann Prof. Dr. Wolfgang Kersten und<br />
Philipp Arndt<br />
Werner Gruhl und Ina Lu<strong>der</strong>er<br />
LANDESFACHKOMMISSION<br />
ITK<br />
In den kommenden Sitzungen werden<br />
unter an<strong>der</strong>em folgende Themen<br />
behandelt:<br />
■ Wie Netzspione ihre Opfer austricksen<br />
– Jan Drömer, AFS Aviation<br />
Fuel Services GmbH (Oktober)<br />
■ Konvergente ITK im Zuge <strong>der</strong><br />
Energiewende (November)<br />
■ Die geopolitische Lage in <strong>der</strong> virtuellen<br />
Welt (Dezember).<br />
Wie gehabt, sind Gäste immer herzlich<br />
willkommen. Bei Interesse bitten<br />
wir Sie, sich wegen <strong>der</strong> Termine<br />
und Details an mich und/o<strong>der</strong> die<br />
Ge schäftsstelle zu wenden.<br />
Ludolf Baron von Löwenstern<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommission ITK<br />
Warum ich Mitglied im<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> bin<br />
„Für mich ist es wichtig, den Dialog zwischen<br />
den Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
zu för<strong>der</strong>n und zu vertiefen,<br />
um im Sinne <strong>der</strong> gesamten Hamburger<br />
Wirtschaft neue Impulse zu<br />
erarbeiten und an die Politik weiterzuleiten.<br />
In Zusammenarbeit mit allen<br />
NACHLESE<br />
„Das Geheimnis des Erfolgs ist,<br />
den Standpunkt des an<strong>der</strong>en zu verstehen.“<br />
Henry Ford<br />
norddeutschen Landesverbänden<br />
haben wir hier in Hamburg eine hervorragende<br />
Ausgangsposition die<br />
gemeinsamen Interessen nicht nur<br />
gegenüber dem Senat, son<strong>der</strong>n auch in<br />
Berlin nachhaltig zu vertreten. Des Weiteren<br />
halte ich die Stabilität <strong>der</strong> Sozialen<br />
Marktwirtschaft für einen erheblichen<br />
Erfolgsfaktor, den es gemeinsam<br />
zu wahren und immer wie<strong>der</strong> zu verteidigen<br />
gilt.“<br />
Ulrich Bendfeldt<br />
Leiter Vermögensverwaltung<br />
HPM Hanseatische Portfoliomanagement<br />
GmbH
Gesunde Mitarbeiter sind Gold wert!<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement kann die<br />
Wettbewerbsfähigkeit im Mittelstand sichern<br />
Das I. HAWARD Fürstenberg Symposium<br />
mit Top-Referenten aus Politik,<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Sport<br />
informiert, wie sich Unternehmer für<br />
die Zukunft aufstellen müssen.<br />
Unternehmen, die schon ein Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement (BGM)<br />
in ihre Strategie integrierten, sind klar<br />
im Vorteil. Die Mitarbeiter steigern<br />
nachweislich ihre Leistungsfähigkeit.<br />
Die Kosten für Krankenstände sinken,<br />
Motivation und Produktivität steigen<br />
und die Unternehmen machen sich<br />
attraktiver für qualifizierte Fachkräfte.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> demografischen Entwicklung<br />
ist mittelfristig mit einem signifikanten<br />
Engpass des Fachkräfteangebotes<br />
zu rechnen. McKinsey Deutschland<br />
hat für 2020 einen Fachkräfte-<br />
SPEZIALGEBIETE<br />
■ Arthroskopische Operationen<br />
Knie-, Schulter-, Sprung- und Hüftgelenke<br />
■ Minimalinvasive OP-Verfahren<br />
u.a. bei Sportverletzungen<br />
■ Gelenkerhaltende Arthrose Therapie<br />
(Knorpelzelltransplantation, Kunstknorpelimplantationen u.v.a.)<br />
■ Endoprothetik<br />
(häufig mit „Mini Incision“) des Knie- und Hüftgelenkes unter Verwendung<br />
neuartiger, abriebarmer Materialien (deutlich längere Haltbarkeit!),<br />
Frauenknie-Implantationen<br />
■ Hand- und Fußchirurgie<br />
(Ballen-OP u.v.a.)<br />
■ Minimalinvasive Schmerztherapie<br />
Praxen:<br />
Kümmellstraße 1 · 20249 Hamburg<br />
Tel.: 040-48 06 97-0<br />
Rahlstedter Bahnhofstr. 20 · 22143 Hamburg<br />
Tel.: 040-677 10 33, Fax 040-677 10 34<br />
info@dr-kabelka.de · www.dr.kabelka.de<br />
mangel von zwei Mio. Personen errechnet<br />
(Quelle: McKinsey Deutschland,<br />
Wettbewerbsfaktor Fachkräfte). Das<br />
Sym posium gibt mit Fachvorträgen<br />
und Best Practice Fällen konkrete Beispiele<br />
und Handlungsempfehlungen<br />
für ein ausgezeichnetes Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement.<br />
Zum ersten Mal veranstaltet die<br />
HAWARD Initiative zusammen mit dem<br />
Fürstenberg Institut das „HAWARD<br />
Fürs tenberg Symposium“, das unter<br />
dem Motto „Gesunde Mitarbeiter sind<br />
Gold wert“ steht.<br />
Das dürfen die Teilnehmer erwarten:<br />
Hochkarätige Experten aus unterschiedlichen<br />
Themenbereichen informieren<br />
und diskutieren über die Zu -<br />
kunft von Gesundheit in Unternehmen,<br />
den Nutzen eines Betrieblichen Ge -<br />
Facharzt für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie, Sportmedizin,<br />
Chirotherapie und Akupunktur<br />
PR-BERICHT<br />
sund heitsmanagements für mittelständische<br />
Unternehmen und geben<br />
erfolgreiche Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis.<br />
HAWARD Health AWARD und das<br />
HAWARD Fürstenberg Symposium wollen<br />
insbeson<strong>der</strong>e klein- und mittelständische<br />
Unternehmen für ein nachhaltig<br />
wirkendes Gesundheitsmanagement<br />
sensibilisieren.<br />
Sie treffen auf dem Symposium<br />
Unternehmer, Unternehmerinnen, Füh -<br />
rungskräfte, Personalverantwortliche,<br />
Betriebsräte, Betriebsärzte, Vertreter<br />
von Gesundheitsdienstleistern sowie<br />
Anbieter von Produkten und Dienstleis -<br />
tungen im Umfeld des BGM.<br />
30. November 2011 (9.00-17.00 Uhr)<br />
Hotel Grand Elysée, Hamburg<br />
Weitere Details unter:<br />
www.fuerstenberg-institut.de<br />
Kliniken:<br />
Krankenhaus Tabea · Kösterbergstraße 32 · 22587 Hamburg-Blankenese<br />
Tel.: 040-86 69 20<br />
Praxisklinik am Rothenbaum · Heimhu<strong>der</strong> Straße 38 · 20148 Hamburg<br />
Tel.: 040-41 33 14-0<br />
37
Landesverband Hamburg<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
INFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HAMBURG<br />
IM ÜBRIGEN ...<br />
... ist <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V. –<br />
trotz seines Namens – ein unabhän -<br />
giger Berufsverband <strong>der</strong> Wirtschaft und<br />
vertritt entsprechend seiner Zielsetzung<br />
die Interessen <strong>der</strong> lokalen Wirtschaft<br />
gegenüber <strong>der</strong> Landes- und Bundes -<br />
politik. Hierfür lädt er Politiker aller<br />
demokratischer Parteien und Unternehmer<br />
als Vortragende zu seinen Veranstaltungen<br />
ein. Erst kürzlich war<br />
Hamburgs Erster Bürgermeister zu Gast<br />
und sprach vor einem großen Publikum<br />
zu seinen Plänen für die Stadt Hamburg.<br />
Senator Ties Rabe äußerte sich<br />
in <strong>der</strong> Reihe „Pausengespräche“ zu<br />
schul politischen Themen und in naher<br />
Zukunft werden Senatorin Dorothee<br />
Stapelfeldt und Senator Frank Horch<br />
die Eckpunkte ihrer jeweiligen Ressorts<br />
darstellen. Diese Konzentration auf<br />
SPD-Politiker hat in den vergangenen<br />
Dr. Henrik Bremer<br />
Partner<br />
Bremer Grimm Heller GbR Hamburg<br />
Mirco Christiansen<br />
Geschäftsführer<br />
PCS Beratungscontor Hamburg<br />
GmbH & Co. KG<br />
Sebastian Kielmann<br />
Geschäftsführer<br />
Picalike GmbH<br />
Bernd Pawlitz<br />
Geschäftsführer<br />
ADFL GmbH<br />
Wilke Pfannkuch<br />
Vorstand<br />
CONFERTIS AG<br />
Hamburg<br />
Wolfgang Prinzenberg<br />
Inhaber / Partner / Rechtsanwalt<br />
Prinzenberg Prien Sendler<br />
Rechtsanwälte<br />
Bernhard Stän<strong>der</strong><br />
Geschäftsführer<br />
Germanischer Lloyd Certification<br />
GmbH<br />
38<br />
Wochen Kritik hervorgerufen, reflektiert<br />
aber die momentane Politik- und Stimmungslage<br />
in <strong>der</strong> Hansestadt. Nutzen<br />
wir die Gelegenheit, die Senatoren mit<br />
Fragen zur Umsetzung ihrer Pläne zu<br />
for<strong>der</strong>n.<br />
Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> bleibt seinem<br />
Ziel, sich für die Soziale Marktwirtschaft<br />
einzusetzen, unverrückbar verbunden.<br />
Dazu gehört auch, dass wir die Mit -<br />
glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> amtierenden Landesregierung<br />
zu Gesprächen mit uns einladen,<br />
auch wenn sie nicht <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> an ge -<br />
hören. Wir arbeiten ständig daran, auch<br />
<strong>CDU</strong>- und FDP-Politiker zu Vorträgen zu<br />
bitten, müssen aber häufig feststellen,<br />
dass das Interesse <strong>der</strong>zeit nur sehr<br />
beschränkt vorhanden ist. Wir bleiben<br />
also auf Kurs, verschließen aber nicht<br />
die Augen vor <strong>der</strong> Wirklichkeit. Gute<br />
Lösungsansätze kann es überall geben,<br />
auch jenseits des eigenen politischen<br />
Lagers.<br />
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />
LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Antoni Andresen<br />
Geschäftsführer<br />
Dansk-Vinlager-FL KG<br />
Tøn<strong>der</strong> (Dänemark)<br />
Jens Bartels<br />
Prokurist<br />
Sartori & Berger GmbH & Co. KG<br />
Brunsbüttel<br />
Karsten Behrend<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Inhaber<br />
Granit-Tiefbau GmbH<br />
Bordesholm<br />
Wolfgang Buhmann<br />
Freier Journalist / PR-Beratung<br />
Kiel<br />
Matthias Hein<br />
Geschäftsführer<br />
Spielbank SH GmbH<br />
Kiel<br />
HP Marketing & Consulting<br />
Wüst GmbH<br />
Reinfeld<br />
JOB GmbH<br />
Ahrensburg<br />
... wurde unser Golfturnier am 8. September<br />
lei<strong>der</strong> Opfer des vielen Regens<br />
und musste abgesagt werden. Am 20.<br />
Oktober wollen wir einen neuen Start<br />
wagen. Alle, die sich angemeldet hatten<br />
und sich zwischenzeitlich nicht abgemeldet<br />
haben, bleiben auf <strong>der</strong> Liste.<br />
Zusätzlich werden noch einmal alle Mitglie<strong>der</strong><br />
eingeladen, so dass je<strong>der</strong> die<br />
Möglichkeit hat, zu prüfen, ob er nicht<br />
doch an unserem Golfwettspiel teilnehmen<br />
kann.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Conrad Seiffert<br />
Jörg Laudehr<br />
Geschäftsführer<br />
Vereinigte Asphalt Mischwerke<br />
GmbH & Co. KG<br />
Büdelsdorf<br />
Bodo Müller<br />
Geschäftsführer<br />
JOB GmbH<br />
Ahrensburg<br />
Vereinigte Asphalt Mischwerke<br />
GmbH & Co. KG<br />
Büdelsdorf<br />
Burghard Wesselmann <br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter <br />
Hotel Prisma Betriebs- und<br />
Management GmbH<br />
Neumünster <br />
Alexan<strong>der</strong> Flemming Wüst<br />
Geschäftsführer<br />
HP Marketing & Consulting<br />
Wüst GmbH<br />
Reinfeld
Zielsetzung: Gemischte Nachnutzung<br />
aus Wohnen, Arbeiten o<strong>der</strong> auch ein<br />
generationsübergreifendes Zusammen -<br />
leben – ressourcenschonend und nachhaltig.<br />
In Wilhelmsburg Mitte ist das Gebäude<br />
fertiggestellt und wird demnächst<br />
bezogen. Anfang September gaben die<br />
IBA Hamburg, Otto Wulff Bauunternehmung<br />
GmbH & Co. KG und wph<br />
Wohnbau und Projektentwicklung<br />
Hamburg GmbH eine Pressekonferenz<br />
zur Einweihung des Gebäudes und<br />
freuten sich beson<strong>der</strong>s über die Gäste,<br />
Staatsrat Michael Sachs und Bezirks -<br />
amtsleiter Markus Schreiber.<br />
Zu den Höhepunkten <strong>der</strong> Veranstal -<br />
tung gehörte neben den Ansprachen<br />
die erste Verleihung <strong>der</strong> IBA-Plakette<br />
durch Geschäftsführer Uli Hellweg.<br />
„Wir freuen uns, Ihnen heute unser<br />
erstes fertiggestelltes Gebäude in dem<br />
neu entstehenden Quartier Wilhelmsburg<br />
Mitte, dem Schaukasten <strong>der</strong> IBA<br />
Hamburg, vorstellen zu können und<br />
sind froh darüber, dass Otto Wulff<br />
Bauunternehmungen und die wph<br />
Hamburg GmbH sich als Pioniere dieser<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung gestellt haben,<br />
mit uns gemeinsam dieses beson<strong>der</strong>e<br />
Projekt zu realisieren“, freute sich Uli<br />
Hellweg. Staatsrat Michael Sachs sagte:<br />
„Dieses Projekt zeichnet die beson<strong>der</strong>e<br />
Mischung von Wohnen und Arbeiten<br />
aus.“<br />
Bezirksamtsleiter Markus Schreiber<br />
sagte: „Wie<strong>der</strong> einmal werden in Wilhelmsburg<br />
Trends gesetzt. Die Elbinsel<br />
als Innovation für Großstädte mit Wohnungsmangel.<br />
Durch die unterschiedlichen<br />
Module beim Hybrid House wird<br />
Pressekonferenz<br />
Hybrid House<br />
Hamburg mit den<br />
Herren Schreiber,<br />
Sachs, Hellweg,<br />
Wulff und Vollmer<br />
(v.l)<br />
es in Zukunft schnell möglich sein,<br />
Büroflächen in Wohnungen umzuwan -<br />
deln o<strong>der</strong> auch an<strong>der</strong>sherum. Durch<br />
diese flexible Gestaltung kann man sich<br />
immer schnell den Gegebenheiten an -<br />
passen, ohne große bauliche Än<strong>der</strong>ungen<br />
vornehmen zu müssen.“<br />
Die Bewohner von Großstädten verlangen<br />
zunehmend nach anpassungsfähigen<br />
Bautypologien, nach Häusern,<br />
die sich mit den Lebensphasen neu<br />
strukturieren und Räumen, die sich verän<strong>der</strong>n.<br />
Hybrid Houses sind anpassungsfähige<br />
Häuser, die sich mit den<br />
Lebensphasen ihrer Nutzer neu strukturieren<br />
und ihnen Räume bieten, die<br />
sich verän<strong>der</strong>n. Das hybride, multifunk -<br />
tionale Konzept des Hauses ermög licht<br />
eine gemischte Nachnutzung aus<br />
Wohnen, Arbeiten o<strong>der</strong> ein gene ra -<br />
tions übergreifendes Zusammenleben<br />
– ressourcenschonend und nachhaltig.<br />
Stefan Wulff von <strong>der</strong> Bauunternehmung<br />
Otto Wulff, sagte: „Mit <strong>der</strong><br />
gemischten Bauweise, <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Energieversorgung und seinem flexi -<br />
blen Nutzungskonzept bringt das<br />
Hybrid House gleich drei Innovationen<br />
nach Wilhelmsburg – ein guter Start für<br />
die Entwicklung des Stadtteils. Wir<br />
glauben fest an Wilhelmsburg und<br />
freuen uns daher beson<strong>der</strong>s, dass jetzt<br />
PR-BERICHT<br />
HYBRID HOUSE<br />
FERTIG GESTELLT<br />
auch die Behörde für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt endgültig den Sprung<br />
über die Elbe wagt und so Maßstäbe für<br />
die Aufwertung des Stadtteils setzt.“<br />
Hybrid Houses machen mit ihrem<br />
Konzept physisch erlebbar, wie das flexible<br />
Wohnen von Morgen aussehen<br />
kann. Paul Vollmer von <strong>der</strong> wph GmbH<br />
sagte: „Es war eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
gerade hier in Wilhelmsburg<br />
das erste Hybrid House zu entwickeln.<br />
Dazu bedurfte es einer sehr engen<br />
Zusammenarbeit aller Beteiligten: Mit<br />
dem Architekturbüro Nägeliarchitekten,<br />
<strong>der</strong> Firma Otto Wulff sowie <strong>der</strong> IBA.<br />
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen,<br />
denn das Hybride an diesem<br />
Gebäude ist auf dreierlei Weise erlebbar:<br />
durch die Mischbauweise aus Holz<br />
und Beton, den Rückgriff auf einen<br />
Energiemix aus Nah- und Erdwärme<br />
und die flexible Nutzung aus Wohnen<br />
und Arbeiten.“ Beson<strong>der</strong>s freut die<br />
Investoren außerdem das ressourcenschonende<br />
Konzept des Gebäudes. Vollmer<br />
ergänzte: „Sein nachhaltiges Ge -<br />
samtkonzept qualifiziert das Hybrid<br />
House Hamburg zudem als Green Building.<br />
Es ist bereits mit dem Silber-<br />
Siegel <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für<br />
nachhaltiges Bauen (DGNB) vorzerti -<br />
fiziert."<br />
39
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Meine Damen und Herren,<br />
liebe Mitglie<strong>der</strong> aus Schleswig-Holstein und Hamburg!<br />
ie erneut verkürzte Legislatur -<br />
periode <strong>der</strong> christlich-liberalen<br />
Koalition in Schleswig-Holstein geht in<br />
ihren Schlußspurt. Im Ergebnis kann<br />
man feststellen, daß <strong>der</strong> so wichtige<br />
Einstieg in die Haushaltskonsolidierung<br />
trotz <strong>der</strong> schwierigen Umstände einer<br />
Einstimmenmehrheit erfolgreich auf<br />
den Weg gebracht worden ist. Schleswig-Holstein<br />
ist so zu einem Vorreiter<br />
in Deutschland geworden. Damit steigt<br />
auch die Hoffnung, daß die durch den<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> eingefor<strong>der</strong>te und in -<br />
zwischen bundesweit in <strong>der</strong> Verfassung<br />
verankerte Schuldenbremse Bestand<br />
40<br />
LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Dr. Philipp Murmann<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong> Schleswig-Holstein<br />
D<br />
haben wird. Die über Jahrzehnte geübte<br />
Politik, Wählerstimmen auf Kosten<br />
nachfolgen<strong>der</strong> Generationen zu maximieren,<br />
ist ein Auslaufmodell.<br />
Daß die Gefahr aber noch nicht<br />
gebannt ist, zeigt die Haltung <strong>der</strong> SPD,<br />
die in Schleswig-Holstein unter <strong>der</strong><br />
Führung unseres ehemaligen Finanzministers<br />
nach wie vor offen gegen die<br />
Notwendigkeit einer nachhaltigen<br />
Haushaltspolitik zu Felde zieht. Dabei<br />
müßte inzwischen auch <strong>der</strong> weniger<br />
politisch orientierte Bürger angesichts<br />
<strong>der</strong> globalen und europäischen Entwicklungen<br />
begriffen haben, welche<br />
Konsequenzen denjenigen Staaten drohen,<br />
die politische Probleme durch<br />
ungebändigte Staatsverschuldung zu<br />
lösen versuchen.<br />
Insofern darf es an dieser Stelle<br />
auch keine unbegrenzte Solidarität<br />
innerhalb von Europa geben. Das jüngste<br />
Urteil des Bundesverfassungsgerichtes<br />
hat erfreulicherweise klargestellt,<br />
daß die Einführung von Eurobonds<br />
eine rote Grenze überschreitet.<br />
Damit wird in dieser Frage nicht nur die<br />
Position <strong>der</strong> Bundeskanzlerin und <strong>der</strong><br />
Regierungskoalition in Berlin gestärkt,<br />
son<strong>der</strong>n zugleich klar, daß das Eintreten<br />
<strong>der</strong> Grünen und <strong>der</strong> SPD für Euro-<br />
bonds in die falsche Richtung geht. Man<br />
darf gespannt sein, ob in diesen Parteien<br />
jetzt Einsicht einkehrt o<strong>der</strong> nach<br />
neuen Wegen gesucht wird, eine euro -<br />
päische Schuldenunion ins Werk zu setzen.<br />
Ihr gemeinsames Eintreten für<br />
Eurobonds zeigt jedenfalls die fortgesetzte<br />
Gefahr, die für den Standort<br />
Deutschland und die Zukunft unserer<br />
Kin<strong>der</strong> von einer Wie<strong>der</strong>kehr rot-grüner<br />
Regierungen ausgehen kann.<br />
Vor diesem Hintergrund dürfte klar<br />
sein, daß es in den anstehenden Wahlen<br />
um mehr geht als um Personen und<br />
Sympathien. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
und unseres Rates gilt es deutlich<br />
zu machen, daß eine Abkehr von<br />
dem Pfad <strong>der</strong> Haushaltskonsolidierung<br />
nicht mehrheitsfähig werden darf.<br />
Deshalb rufe ich Sie, liebe Mitglie<strong>der</strong><br />
und Leser, nachdrücklich dazu auf, diese<br />
Schicksalsfrage unseres Landes in<br />
den nächsten Monaten in den Mittelpunkt<br />
Ihrer politischen Diskussionen zu<br />
stellen.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Ihr Dr. Philipp Murmann
Der Haushalt des Landes Schleswig-Holstein<br />
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Kiel am 07. September 2011 im Romantik Hotel Kieler Kaufmann<br />
Nach den schwierigen politischen Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
im Verlauf <strong>der</strong><br />
Legislaturperiode hat die Sektion Kiel<br />
Finanzminister Rainer Wiegard gebeten,<br />
die finanzielle Lage und Entwicklung<br />
des Landes darzustellen.<br />
Minister Wiegard stellte zunächst fest,<br />
daß die Zahl <strong>der</strong> Arbeitslosen von<br />
161.000 (2005) auf jetzt etwa 100.000<br />
gesunken sei und zugleich die Zahl <strong>der</strong><br />
Erwerbstätigen um etwa 60.000 zugenommen<br />
habe. Eine solche positive Entwicklung<br />
sei eine wesentliche Voraussetzung<br />
auch für die Konsolidierung<br />
des Haushaltes. Entsprechend wichtig<br />
sei es, den Ausbau <strong>der</strong> wirtschaftsnahen<br />
Infrastruktur, bei Verkehrswegen<br />
und Breitbandvernetzung, weiter voranzutreiben,<br />
denn diese sei Grundlage<br />
für ein fortgesetztes Wachstum.<br />
Nach Jahren grob verfassungswidriger<br />
Haushalte unter <strong>der</strong> rot-grünen<br />
Vorgängerregierung sei es gelungen,<br />
zur Verfassungsmäßigkeit zurückzukehren<br />
und den Pfad zu einem ausgeglichenen<br />
Haushalt im Jahr 2020 einzuschlagen.<br />
Wie konsequent dieser<br />
Weg gegangen werde, lasse sich daran<br />
festmachen, daß die Steuermehreinnahmen<br />
in diesem Jahr in einer Höhe<br />
von bisher 700 Millionen Euro vollständig<br />
zur Senkung <strong>der</strong> Neuverschul-<br />
Die Sektion Kiel informierte sich über den aktuellen Sparkurs<br />
Finanzminister Rainer Wiegard<br />
erläuterte das erfolgreiche<br />
Umschwenken, eine nachhaltige<br />
Haushaltspolitik und fortgesetzte<br />
Konsolidierungspotentiale<br />
dung verwendet werden und damit<br />
bereits im nächsten Jahr Schuldzinsen<br />
in einer Höhe von 20 bis 30 Millionen<br />
Euro eingespart werden können, sagte<br />
Wiegard. Während solche Mehreinnahmen<br />
zu Beginn seiner Amtszeit in<br />
<strong>der</strong> großen Koalition zu nächtelangen<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzungen über die Verwendung<br />
dieser Mehreinnahmen ge -<br />
führt hätten, habe es in <strong>der</strong> jetzigen<br />
Regierung keine Diskussion über Mehrausgaben<br />
gegeben. Allen Verantwortlichen<br />
sei bewußt, daß die geerbten Probleme<br />
eines weiter wachsenden Schuldenberges<br />
und die demographischen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zukunft keine<br />
Alternativen zulassen würden. Wie das<br />
Erbe von Rot-Grün nachwirkte, machte<br />
er an <strong>der</strong> Vereinbarung deutlich, daß<br />
man die Lehrer unter <strong>der</strong> Regierung<br />
Simonis zur kostenlosen Mehrarbeit<br />
verpflichtet habe und die Bezahlung für<br />
diese Mehrarbeit erst für die nächste<br />
Legislaturperiode zugesagt habe. Be -<br />
zugnehmend auf die Eurobondsdiskussion<br />
verwies Minister Wiegard auf<br />
die bislang ungenutzten Chancen, bei<br />
den Schuldzinsen allein für Schleswig-<br />
Holstein jährlich mehr als 20 Millionen<br />
Euro durch Bund-Län<strong>der</strong>-Anleihen ein -<br />
sparen zu können.<br />
In <strong>der</strong> anschließenden Diskussion<br />
wurde angeregt, die finanzielle Lage<br />
und Entwicklung und die Konsoli -<br />
dierungsanstrengungen stärker nach<br />
außen zu tragen. Der Präsident des<br />
Bundes <strong>der</strong> Steuerzahler Dr. Hartmut<br />
Borchert wies darauf hin, daß nicht die<br />
Kleinteiligkeit <strong>der</strong> Gemeinden, son<strong>der</strong>n<br />
die Organisation ihrer Verwaltungen<br />
noch erhebliche Einsparpotenziale bieten<br />
würden. Minister Wiegard merkte<br />
an, daß die Mehrheit <strong>der</strong> Kommunen in<br />
Schleswig-Holstein in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
solide gewirtschaftet habe. Lediglich<br />
18 von den über 1.000 Gemeinden<br />
im Land bräuchten ein Konsolidierungskonzept.<br />
Der Landesgeschäftsführer<br />
des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es begrüßte<br />
den jüngsten Ansatz des Landes, diese<br />
Kommunen stärker in die Verantwortung<br />
zu nehmen und bat darum, die<br />
Transparenz durch kommunale Kostenvergleiche<br />
stärker durch Anreize und<br />
Auflagen zu motivieren. Allein durch<br />
eine verbesserte Bewirtschaftung <strong>der</strong><br />
öffentlichen Gebäude ließen sich enorme<br />
Effizienzreserven heben. BZ<br />
41
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Planung <strong>der</strong> Schieneninfrastruktur<br />
zur Fehmarn Belt-Querung<br />
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Plön/Ostholstein am 01.07.2011 in Eutin<br />
Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte<br />
für die Län<strong>der</strong> Hamburg und Schleswig-Holstein<br />
<strong>der</strong> Deutsche Bahn AG,<br />
stellte vor etwa dreißig Teilnehmern<br />
die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
für die zukünftigen Schienenverkehr<br />
im Zusammenhang mit einer festen<br />
Fehmarn-Belt-Querung dar.<br />
Derzeit würden dazu im Raumordnungsverfahren<br />
alternative Streckenführungen<br />
untersucht. Aufgrund <strong>der</strong><br />
Erfahrungen aus Stuttgart 21 setze die<br />
Deutsche Bahn dafür auf einen frühzeitigen<br />
und breiten Dialog mit den<br />
betroffenen Gemeinden und Bürgern.<br />
In <strong>der</strong> anschließenden Diskussion<br />
machte eine Reihe von Teilnehmern<br />
deutlich, daß man im Ergebnis eine<br />
transeuropäische Magistrale brauche,<br />
die skandinavischen Wirtschaftszen-<br />
42<br />
v.l. Wilfried Zylka (Kreispräsident Segeberg), Dr. Ute Plambeck (Deutsche Bahn AG),<br />
Reinhard Sager (Landrat Ostholstein) sowie Rechtsanwalt und Notar Rolf-Michael<br />
Werth (Sektionssprecher Plön/Ostholstein)<br />
tren mit <strong>der</strong> Metropolregion Hamburg<br />
und weiter mit den westdeutschen und<br />
westeuropäischen Wachstumsregionen<br />
verbinden müsse. Vor diesem Hinter-<br />
Welche Weichen muß die Deutsche Bahn zur Hinterlandanbindung an die Fehmarn-<br />
Belt-Qeurung stellen? Mitglie<strong>der</strong> und Gäste <strong>der</strong> Sektion Plön/Ostholstein informierten<br />
sich über das Verfahren und die Zielsetzungen.<br />
Mauersegler machen gemeinsam mit<br />
den Feldlerchen den Anfang: Sie starten<br />
schon im August als Frühflieger unter<br />
den Zugvögeln Richtung Süden.<br />
grund sollten lokale Partikularinter -<br />
essen zurückstehen. Die Diskussion<br />
machte allerdings auch deutlich, daß<br />
die Vorgaben für die Streckenplanung<br />
weitgehend durch das Bundesverkehrsministerium<br />
auf Basis des Staatsvertrages<br />
festgelegt worden seien und<br />
die Deutsche Bahn als Auftragnehmer<br />
sich an diesen Vorgaben zu orientieren<br />
habe. Insofern müßten Verbesserungen<br />
bei <strong>der</strong> Rahmengebung an die Bundesregierung<br />
adressiert werden. Frau Dr.<br />
Plambeck machte zudem deutlich, daß<br />
bei einer Beschleunigung des Bahnverkehrs<br />
über das jetzt vorgesehene Maß<br />
hinaus die zusätzlichen Kosten nach<br />
ihrer Einschätzung in keinem angemessenen<br />
Verhältnis zu den eingesparten<br />
Fahrtzeiten stehen würden.<br />
BZ<br />
Aus <strong>der</strong> Natur: Nicht alle Vögel sind weg... !<br />
„Auf den Wiesen und Äckern versammeln<br />
sich Schwärme von Kiebitzen, Störchen<br />
und Staren. Dann beginnt ein faszinierendes<br />
Naturschauspiel, denn mehrere<br />
Milliarden Vögel sind auf <strong>der</strong> Reise, um<br />
dem Nahrungsmangel in unserem Winter<br />
auszuweichen“, sagt Eva Goris von <strong>der</strong><br />
Wildtierstiftung. Insektenfresser wie Rohrund<br />
Laubsänger, Grasmücken und Mehlschwalben<br />
finden nur im Frühjahr und<br />
Sommer hier genug Nahrung.<br />
Die Blessrallen und Graugänse fliehen<br />
nur vor schlechtem Wetter vorübergehend<br />
in wärmere Gefilde in den Süden<br />
Deutschlands. Ansonsten bleiben sie wie<br />
<strong>der</strong> Zaunkönig und <strong>der</strong> Sperling lieber im<br />
Lande. Auch bei den Zugvögeln ist <strong>der</strong><br />
Klimawandel angekommen: Kraniche<br />
überwintern heute oft schon in Spanien<br />
und Frankreich, Mönchsgrasmücken bleiben<br />
in England und Stare überwintern<br />
immer häufiger in unseren Großstädten.<br />
PR-BERICHT
Die Kommission hatte sich zuletzt<br />
vorgenommen, nach <strong>der</strong> intensiven<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Rahmenbedingungen<br />
für die Krankenhauswirtschaft<br />
im Land das Blickfeld<br />
auf den gesamten Gesundheitssektor<br />
auszuweiten und Eckpunkte für dessen<br />
zukünftige Entwicklung auszuarbeiten.<br />
Dazu wurde eine Kernarbeitsgruppe<br />
gebildet, die <strong>der</strong> Kommission vor <strong>der</strong><br />
Sommerpause einen ersten Entwurf<br />
zur weiteren Abstimmung vorgelegt<br />
hat. Am Ende dieses Prozesses wurde<br />
ein Acht-Punkte-Programm verabschiedet<br />
und veröffentlicht, dessen<br />
Umsetzung jetzt mit den verantwortlichen<br />
Entscheidungsträgern in <strong>der</strong><br />
Politik und <strong>der</strong> Verwaltung zu diskutieren<br />
ist.<br />
Das Programm geht von <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />
aus, die Leistungsfähigkeit<br />
unseres Gesundheitswesens deutlich<br />
zu steigern, um die Kosten bei <strong>der</strong> ab -<br />
sehbaren demographischen Entwick-<br />
Kommission Gesundheitswirtschaft<br />
Prof. Dr. Dr. H.-K. Albers<br />
(Kommissionsleiter)<br />
lung stabil zu halten. Für Schleswig-<br />
Holstein als ländliche Region mit ausgeprägter<br />
Gesundheitslandschaft gilt<br />
es, die augenfälligen Effizienzreserven<br />
im System zu heben und seine bundesweite<br />
Schrittmacherrolle fortzusetzen.<br />
Kernpunkte sind:<br />
■ Einführung einer sektorübergreifenden<br />
Vergütungsstruktur, die an<br />
einem nachhaltigen Behandlungserfolg<br />
und dem notwendigen Versorgungsbedarf<br />
ausgerichtet ist. Hierzu<br />
sollte Schleswig-Holstein im Rahmen<br />
von Modellregionen eine Vorreiterrolle<br />
übernehmen.<br />
■ rechtssichere Zusammenführung<br />
einer dezentral vernetzten Infrastruk -<br />
tur durch ein durchsetzungsfähiges<br />
Normungsinstitut, das zu künftig die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Systemkompatibilität<br />
durch herstelleroffene Standards<br />
festlegt.<br />
■ Neuorientierung <strong>der</strong> Planungsgrundlage<br />
für die allgemein- und ba -<br />
sisärztliche Versorgung durch dynamische<br />
Kriterien zur Bevölkerungsstruktur<br />
und dem Versorgungsbedarf<br />
■ Ausweitung <strong>der</strong> Auswahl von Studienbewerbern<br />
<strong>der</strong> Medizin auch<br />
nach ihren Berufserfahrungen und<br />
-abschlüssen in medizinrelevanten<br />
Berufen sowie persönlicher Motivation<br />
und Eignung<br />
Die weiteren Punkte sowie eine ausführlichere<br />
Erläuterung sind auf dem<br />
Portal des Landesverbandes ab rufbar.<br />
Die Kommission möchte sich neben<br />
<strong>der</strong> nachhaltigen Diskussion dieser<br />
Eckpunkte als nächstes dem Bereich<br />
<strong>der</strong> Pflegeeinrichtungen zuwenden.<br />
43
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
44<br />
Kieler Nachrichten, 16. August 2011<br />
Kommission Gesundheitswirtschaft<br />
Lübecks Zukunft sichern!<br />
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Lübeck<br />
am 30.08.2011 im Schabbelhaus<br />
Bürgermeisterkandidatin<br />
Alexandra Dinges-Dierig verbreitete<br />
mit frischen Ideen Optimusmus und<br />
gute Laune. Sektionssprecher<br />
Dr. Wilhelm Wessel (re.) begrüßte<br />
die Kandidatur.<br />
Viele Chancen blieben für Lübeck ungenutzt.<br />
Mitglie<strong>der</strong> und Gäste <strong>der</strong> Sektion Lübeck<br />
diskutierten über die großen Entwicklungspotentiale<br />
für die Hansestadt<br />
Kieler Nachrichten,<br />
31. August 2011
Baustein für einen gestärkten Handels- und<br />
Tourismusstandort Schleswig-Holstein –<br />
das Designer Outlet Center (COC) in Neumünster<br />
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Neumünster am 08.09.2011 in Neumünster<br />
Henning Balzer (Mitte), Development Director McArthurGlen Group, stellte das noch im Bau befindliche Designer Outlet Center<br />
vor. Feinste Marktentextilien namhafter Modeschöpfer sollen auch Kunden aus Hamburg locken.<br />
Bedingt durch die gerichtlichen Klagen<br />
<strong>der</strong> Stadt Rendsburg mußten<br />
knapp fünf Jahre vergehen, bevor die<br />
Mc ArthurGlen Group ihre angestrebte<br />
Großinvestition in ein Zentrum für den<br />
direkten Herstellervertrieb von nationalen<br />
und international bekannten<br />
Marken aus den Bereichen Mode, Sport,<br />
Haushalt und Wohnen in <strong>der</strong> Südstadt<br />
von Neumünster anpacken konnte.<br />
Damit sei jetzt nach den Erwartungen<br />
von Entwicklungschef Henning Balzer<br />
<strong>der</strong> Weg endlich frei für 1.000 neue<br />
Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Region und vielfältige<br />
Kooperationsmöglichkeiten im<br />
Bereich <strong>der</strong> regionalen Tourismus- und<br />
Kulturwirtschaft.<br />
Die McAtthurGlen Group präsentierte<br />
sich dazu als europäischer Marktführer,<br />
<strong>der</strong> das Konzept als erster aus<br />
den Vereinigten Staaten nach Europa<br />
gebracht habe. Seinen Erfolg erzielt die<br />
Gruppe durch 750 Markenpartner und<br />
eine offene Bauweise, die Strukturen<br />
einer Kleinstadt im gemischten Stil<br />
regionaler und internationaler Architekturstile<br />
abbilde. Im Jahr 2009 sei ihr<br />
Standort Roermond in den Nie<strong>der</strong>landen<br />
als „Beste Innenstadt 2009-2011“ in<br />
<strong>der</strong> Kategorie mittelgroße Städte ausgezeichnet<br />
worden. Das Sortiment<br />
biete ausschließlich Kollektionen ver -<br />
gangener Saisons, Muster-, und Überhangskollektionen<br />
sowie Waren zweiter<br />
Wahl, die entsprechend mit Preisabschlägen<br />
zwischen 30 bis 70 Prozent<br />
vertrieben werden könnten.<br />
Balzer stellte klar, daß ein solches<br />
Designer Outlet Zentrum nicht mit<br />
klassischen Einkaufszentren konkurriere,<br />
son<strong>der</strong>n Gäste aus einem Radius<br />
von 90 Minuten Fahrtzeit sowie Tou -<br />
risten in die Großregion Neumünster<br />
ziehen werde. Das geplante Einzugsgebiet<br />
reiche von <strong>der</strong> dänischen Grenze<br />
bis nach Nordnie<strong>der</strong>sachsen und um -<br />
fasse mit <strong>der</strong> Metropolregion Hamburg<br />
5,9 Millionen Einwohner sowie das<br />
Potential von jährlich 10,6 Millionen<br />
Touristen. Im Gegensatz zu Einkaufzentren<br />
komme <strong>der</strong> durchschnittliche<br />
Kunde nur 2-3 Male pro Jahr, bleibe<br />
dann ähnlich einem Erlebnispark aber<br />
mehrere Stunden. Erfahrungsgemäß<br />
entstünden dadurch positive Wirkungen<br />
für die klassischen Handelsangebote<br />
nahegelegener Innenstädte sowie<br />
touristischer Ergänzungsangebote in<br />
<strong>der</strong> Großregion.<br />
Die gut dreißig Mitglie<strong>der</strong> und<br />
Gäste <strong>der</strong> Sektion Neumünster begrüßten<br />
den neuen Partner in <strong>der</strong> Region<br />
und sein überzeugend professionelles<br />
Auftreten. Die anschließende Baustellenbesichtigung<br />
gab ersten Raum für<br />
die Prüfung neuer Kooperationsmöglichkeiten<br />
mit regionalen Partnern aus<br />
<strong>der</strong> Tourismuswirtschaft. BZ<br />
45
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
Wirtschaftliche Perspektiven<br />
für die Region Flensburg<br />
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburg<br />
am 25.08.2011 im Ringhotel Wassersleben in Harrislee<br />
Tycho Johannsen (Centermanager Förde<br />
Park), Dave Meesenburg (Geschäftsführer<br />
Bäckerei Meesenburg) sowie Stefan<br />
Thurner (Geschäftsführer Inter Sport<br />
H. Jürgensen) im Gespräch über das neue<br />
Marketingkonzept für die Flensburger<br />
Innenstadt<br />
46<br />
Der im November 2010 gewählte,<br />
neue Verwaltungschef <strong>der</strong> Stadt<br />
Flensburg stellte seine Ziele und<br />
Visionen für die Fördestadt vor<br />
Flensburger Tageblatt, 26. August 2011<br />
Oberbürgermeister Simon Faber (li) im Gespräch mit<br />
Sektionssprecher Hans-Peter Kjer über die zukünftige<br />
Zusammenarbeit
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
... IM ÜBRIGEN – AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
■ Die Sektion Kiel hat am 07.09.2011<br />
seinen Vorstand neu gewählt. 27 <strong>der</strong><br />
138 Mitglie<strong>der</strong> bestätigten Sektionssprecher<br />
Reimer Tewes in seinem Amt.<br />
Für die scheidenden langjährigen Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />
wurden ohne Gegenstimme<br />
Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen, Dr. Tilmann<br />
Giesen, Thomas Prey sowie Patricia<br />
Pitzschel neu in den Vorstand gewählt.<br />
Dr. Philipp Murmann MdB und Reinhard<br />
Hassenstein bleiben dem Vorstand<br />
erhalten. Der Landesverband dankt<br />
Inken Völpel-Krohn, Henning Clausen<br />
und Prof. Dr. Karsten Witt für ihr erfolg -<br />
■ Der auf die Initiative unseres Juniorenkreises<br />
ins Leben gerufene Verein<br />
zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Politischen Nachwuchsbildung<br />
e.V. hat seinen dritten<br />
Durchlauf erfolgreich abgeschlossen.<br />
Zur Verabschiedung <strong>der</strong> Absolventen<br />
hielt Ministerpräsident Peter Harry Carstensen<br />
eine tiefgreifende Rede zu den<br />
beson<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
politischen Nachwuchsbildung. Der<br />
Erfolg dieses parteiübergreifenden Auf-<br />
Der Ministerpräsident würdigte den politischen<br />
Nachwuchs durch eine tiefgreifende<br />
Grundsatzrede<br />
48<br />
reiches Wirken. Die Sektion Kiel<br />
hat seine Mitglie<strong>der</strong>zahl in ihrer<br />
Amtszeit mehr als verdoppelt.<br />
Frau Völpel-Krohn wird die Einarbeitung<br />
des neuen Vorstands<br />
übergangsweise begleiten.<br />
stehend v.l. Thomas Prey, Dr. Tilman<br />
Giesen, Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen,<br />
sitzend v.l. Reimer Tewes, Reinhardt<br />
Hassenstein, es fehlen: Dr. Philipp<br />
Murmann und Patricia Pitzschel<br />
Das Abschlußbild mit Ehrengästen, Absolventen und Vereinsmitglie<strong>der</strong>n<br />
bauprogramms für politische Nachwuchskräfte<br />
und Quereinsteiger wurde<br />
auch dadurch geadelt, daß <strong>der</strong><br />
Ideengeber und nachhaltige För<strong>der</strong>er<br />
Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Präsident<br />
des Deutschen Industrie und<br />
Handelskammertages, sowie <strong>der</strong> Landes-<br />
und Fraktionsvorsitzende <strong>der</strong> SPD,<br />
Dr. Ralf Stegner die Teilnehmer persönlich<br />
beglückwünschten. Der Fortbe-<br />
Der Vereinsvorsitzende Andreas Breitner<br />
bedankte sich für die Gastfreundschaft bei<br />
<strong>der</strong> Gutsherrin Almuth Hassenstein<br />
v.l. Dr. Ralf Stegner MdL (Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> SPD-Land -<br />
tagsfraktion); Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann<br />
(Präsident DIHK); Reinhardt Hassenstein (Geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Vorstand des Vereins zur För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Politischen Nachwuchsbildung in Schleswig-<br />
Holstein e.V.); und Ministerpräsident Peter Harry<br />
Carstensen applaudierten den Absolventen
... IM ÜBRIGEN –<br />
stand dieses bundesweiten Pilotprojektes<br />
wurde auch dadurch gesichert,<br />
daß das Organisationsteam durch<br />
Alumnis deutlich verbreitert und aufgefrischt<br />
werden konnte. Unser beson<strong>der</strong>er<br />
Dank gilt an dieser Stelle dem bisherigen<br />
Leiter dieses Teams Björn Prölß,<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter HPL<br />
Absolventen verschiedener Jahrgänge<br />
tauschten sich beim Sektempfang auf Gut<br />
Projensdorf aus<br />
Kieler Nachrichten, 19. September 2011<br />
Technology GmbH, sowie dem Gründungsmitglied<br />
Sven Donat, Geschäftsleiter<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein<br />
GmbH. Beide treten nach sechs<br />
arbeitsreichen Jahren verdienstvoller<br />
Betreuung von drei Absolventenjahrgängen<br />
in die zweite Reihe zurück.<br />
Dr. Bertram<br />
Zitscher<br />
Landesgeschäftsführer<br />
49<br />
Vorweihnachtliches<br />
Machen Sie die „schönste Zeit des Jahres“ zur<br />
schönsten Zeit des Jahres und wecken Sie Ihre<br />
Lust auf Schiff. Vorweihnachtszeit ohne Vorweih -<br />
nachtsstress. O<strong>der</strong> gleich die Feiertage auf dem<br />
Schiff verbringen. Hier finden Sie einige Weihnachts-Routen<br />
auf Donau, Rhein und Rhône/<br />
Saône ausgearbeitet, auf denen Sie den Spät -<br />
herbst, die Vorweihnachtszeit und auch die<br />
Feiertage ganz besinnlich erleben können:<br />
Kurs Kennenlernen Süd<br />
5 Tage – Köln, Speyer, Straßburg, Mainz, Köln<br />
Wem <strong>der</strong> Rhein allein nicht Reiz genug ist, <strong>der</strong> könnte<br />
sich für diese Route interessieren. Denn hier starten Sie<br />
bereits auf dem Main. Gleich zwei Höhepunkte dieser<br />
Reise zählen zum UNESCO-Welterbe: Das Mittel rheintal<br />
ist einer <strong>der</strong> beeindruckendsten Landstriche Deutschlands<br />
und das Stadtzentrum Straßburgs strotzt nur so<br />
vor französischem Lebensgefühl.<br />
Termine: am 22. o<strong>der</strong> 25. November 2011, ab € 299,- p. P.<br />
Kurs Metropolen Nord<br />
6 Tage – Köln, Antwerpen, Brüssel, Amsterdam,<br />
Düsseldorf, Köln<br />
Entdecken Sie die fünf schönsten nördlichen Metropolen<br />
in nur sechs Tagen. Köln, Düsseldorf, Antwerpen,<br />
Amsterdam und Belgiens Hauptstadt Brüssel stehen<br />
auf dem Programm. Geschichte und Gegenwart gehen<br />
auf dieser Reise eine spannende Symbiose ein: Diese<br />
Städte laden gleichermaßen zum Staunen wie zum<br />
Shoppen ein.<br />
Termine: am 20. o<strong>der</strong> 28. November, ab € 399,- p. P.<br />
Kurs Weihnachtsmärkte Mittelrhein<br />
5 Tage – Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Koblenz,<br />
Loreley, Rüdesheim, Frankfurt<br />
Schenken Sie sich fünf Tage Zeit, um mit A-ROSA die<br />
beeindruckenden Städte und die märchenhaften Ufer<br />
und Hänge des Mittelrheins zu entdecken – vielleicht<br />
sogar schneeweiß verpackt, als beson<strong>der</strong>es Geschenk<br />
<strong>der</strong> Natur an Sie. Und die Loreley-Passage ist bei<br />
Weitem nicht das einzige Highlight auf dieser traumhaften<br />
Route, denn einige <strong>der</strong> schönsten Weihnachtsmärkte<br />
des Landes warten auf Sie.<br />
Termine: am 07., 15. o<strong>der</strong> 2<strong>3.</strong> Dezember, ab € 259,- p. P.<br />
Route Rendez-Vous o<strong>der</strong> Vin & Primeur<br />
6 Tage – Lyon, Viviers, Arles, Avignon, Lyon o<strong>der</strong> Lyon,<br />
Avignon, La Voulte, Mâcon, Lyon<br />
Savoir-vivre: diese Art des französischen Lebensgefühls<br />
können Sie ganz einfach erlernen. Bevor Sie die kulinarischen<br />
Köstlichkeiten von Lyon genießen, lassen Sie<br />
erst einmal die Seele baumeln bei den herrlichen Ausblicken<br />
auf die Camargue mit ihren weißen Pferden.<br />
Spätestens in Arles o<strong>der</strong> Avignon geht Ihre innere Uhr<br />
schon langsamer.<br />
Termin: am 08. o<strong>der</strong> 1<strong>3.</strong> November, ab € 319,- p. P.<br />
Weitere Details unter www.a-rosa.de
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Ausgabe Oktober 2011<br />
VORSCHAU<br />
LANDESVERBAND<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Än<strong>der</strong>ungen sind möglich<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
50<br />
31. Oktober 2011 · Itzehoe<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
mit Wahlen des Sektionsvorstands<br />
<strong>der</strong> Sektion Steinburg<br />
31. Oktober 2011 · Itzehoe<br />
Herbert Reul MdEP,<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Ausschusses für<br />
Industrie, Forschung und Energie im<br />
Europäischen Parlament und<br />
Dr. Christian Schneller, Leiter Public<br />
Affairs und Recht, TenneT TSO GmbH<br />
„Energiepolitik in Europa – Neue<br />
Aufgaben und Herausfor<strong>der</strong>ungen“<br />
01. November 2011 · Husum<br />
Podiumsdiskussion<br />
Matthias Boxberger, Vorstand E.ON<br />
Hanse AG, Quickborn;<br />
Dr. Martin Grundmann, Geschäftsführer<br />
ARGE Netz GmbH & Co. KG,<br />
Breklum;<br />
Dieter Harrsen, Landrat Kreis Nordfriesland;<br />
Ingbert Liebing, Mitglied <strong>der</strong><br />
<strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion für den<br />
Wahlkreis Nordfriesland;<br />
Dr. Christian Schneller, Leiter Public<br />
Affairs und Recht, TenneT TSO GmbH;<br />
Mo<strong>der</strong>ation:<br />
Andreas Eichler, Mitglied <strong>der</strong><br />
Geschäftsführung VESTAS Deutschland<br />
GmbH<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, V.I.S.d.P.:<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />
Landesverband Hamburg<br />
Conrad Seiffert (Sei)<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Colonnaden 25/II. Stock<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: 040-30 38 10 49<br />
Fax: 040-30 38 10 59<br />
E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de<br />
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Dr. Bertram Zitscher<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Sophienblatt 44 - 46, 24114 Kiel<br />
Tel.: 0431-67 20 75<br />
Fax: 0431-67 20 76<br />
E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de<br />
www.wirtschaftsrat.de<br />
„Forcierter Netzausbau und die<br />
Wirkung auf den Strompreis – Wie<br />
halten wir unseren Standort<br />
wettbewerbsfähig?”<br />
0<strong>3.</strong>November 2011 · Sörup<br />
Betriebsbesichtigung<br />
Dr. Georg Jürgensen, Hauptgeschäftsführer,<br />
und Andreas Willim, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> M. Jürgensen GmbH &<br />
Co. KG<br />
„Schwerindustrie im Zuge <strong>der</strong><br />
Energiewende – Standortfaktoren<br />
einer Gießerei in Schleswig-Holstein“<br />
07. November 2011 · Meldorf<br />
Podiumsdiskussion<br />
Wilfried Hube, Leiter Projektumsetzung<br />
Offshore, Abt. Energie- und<br />
Umwelttechnik <strong>der</strong> EWE Energie AG,<br />
Odenburg/Nds.;<br />
Frank Schnabel, Geschäftsführer<br />
Brunsbüttel Ports GmbH, Brunsbüttel;<br />
Florian Würz, Technischer Leiter<br />
(Betriebsführung) Offshore Wind <strong>der</strong><br />
RWE Innogy GmbH, Hamburg;<br />
N.N. WPD;<br />
Dr. Tamara Zieschang, Staatssekretärin<br />
im Ministerium für Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Verkehr des Landes<br />
Schleswig-Holstein;<br />
Mo<strong>der</strong>ation:<br />
Jens-Christian Magnussen MdL,<br />
Energiepolitischer Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-<br />
Landtagsfraktion Schleswig-Holstein,<br />
Brunsbüttel<br />
„Die Offshore-Windindustrie<br />
unter Erfolgsdruck – Wo liegen die<br />
kritischen Planungspfade?“<br />
Redaktion:<br />
Dr. Manfred Hermann (He)<br />
Dr. Bertram Zitscher (BZ)<br />
Mitarbeit: Dr. Christina Arndt (CA)<br />
Ehrhard J. Heine (EJH)<br />
10. November 2011 · Kiel<br />
Dr. Gerd-Rüdiger Steffen,<br />
Geschäftsführer MBG – Mittelständische<br />
Beteiligungsgesellschaft<br />
Schleswig-Holstein<br />
„Eigenkapital im Mittelstand – wie<br />
kann die MBG helfen?“<br />
01. Dezember 2011 · Ahrensburg<br />
Stormarner Wirtschaftsforum<br />
Podiumsdiskussion<br />
Burkhard Balz MdEP,<br />
Mitglied im Ausschuß für Wirtschaft<br />
und Währung, sowie Mitglied im<br />
Ausschuß für Finanz- Wirtschafts-<br />
und Sozialkrise, Brüssel;<br />
Prof. Dr. em. Charles B. Blankart,<br />
Humboldt-Universität Berlin,<br />
Wissenschaftlicher Beirat beim<br />
Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie, Berlin;<br />
Tim Guldimann,<br />
Schweizer Botschafter, Berlin;<br />
Torsten Hinrichs,<br />
Geschäftsführer Deutschland,<br />
Standard & Poors, Frankfurt (a.M.);<br />
Markus Zipperer,<br />
Chief Investment Officer<br />
Deutschland <strong>der</strong> Credit Suisse<br />
Mo<strong>der</strong>ation:<br />
Rolf Rüdiger Reichardt,<br />
Mitglied des Sektionsvorstands<br />
Stormarn<br />
„Europäische Finanzstabilität<br />
im Spannungsfeld von Marktgesetzen<br />
und politischen Wunschvorstellungen<br />
– Anpassungsbedarfe<br />
für das europäische<br />
Währungssystem“<br />
Bildnachweis:<br />
nicht geson<strong>der</strong>t gekennzeichnete<br />
Bil<strong>der</strong> WR-Archiv<br />
Fotos NWT, S. 1, 7-17: Rainer Cordes<br />
Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr<br />
Auflage: 5.000 Exemplare<br />
Satz, Herstellung und Anzeigen:<br />
copy-druck Gesellschaft für Digital- und<br />
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22041 Hamburg<br />
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