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Wildtiere erleben - Naturpark Dübener Heide

Wildtiere erleben - Naturpark Dübener Heide

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<strong>Wildtiere</strong><br />

<strong>erleben</strong>


Herzlich<br />

Willkommen<br />

Liebe <strong>Heide</strong>freunde,<br />

diese Broschüre haben wir für Sie zusammengestellt, um Ihnen einige<br />

<strong>Wildtiere</strong> näher vorzustellen, die im <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> leben.<br />

Wir geben Ihnen auch einige Tipps wie Sie diese <strong>Wildtiere</strong> beobachten<br />

können, ohne sie zu stören oder gar zu vertreiben. Der <strong>Naturpark</strong><br />

engagiert sich dafür, dass <strong>Wildtiere</strong> hier gut leben können.<br />

Vielleicht wollen Sie uns und die <strong>Wildtiere</strong> im <strong>Naturpark</strong> einmal<br />

besuchen? Bei unseren <strong>Heide</strong>magneten und den Gasthöfen finden Sie<br />

gute Ausgangspunkte und können sich nach einem erlebnisreichen<br />

Ausflug zu den <strong>Wildtiere</strong>n auch kulinarisch verwöhnen lassen.<br />

Wir freuen uns auf Sie.<br />

Bildnachweis:<br />

Biber (Titelseite): Archiv <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />

<strong>Wildtiere</strong> beobachten (Seite 2): Ulrich Wotschikowsky<br />

Kraniche im Flug (Seite 9): Günther Bethge<br />

Fischadler mit Fisch (Seite 10): Dietmar Nill<br />

Biber mit Jungem (Rückseite): Werner Sykora<br />

Handzeichnungen: Regine Zimmermann<br />

Konzeption:<br />

Kai Elmauer / VAUNA e.V., 82487 Oberammergau<br />

Texte: Ulrich Wotschikowsky, Kai Elmauer / VAUNA e.V.<br />

Layout und Druck: Verlagshaus „<strong>Heide</strong>-Druck“, 04849 Bad Düben<br />

Biber<br />

Castor fiber<br />

Biber haben ein besonders dichtes, wertvolles Fell und eine Drüse an<br />

der Schwanzwurzel, aus deren Sekret kosmetische Stoffe hergestellt<br />

werden. Beides zusammen hätte fast zur Ausrottung der geschickten<br />

Baumeister geführt, weil ihnen hemmungslos nachgestellt wurde.<br />

Heute leben wieder mehrere zehntausend Biber in Deutschland<br />

– nicht immer konfliktfrei; denn sie setzen durchaus mal eine Ackerfläche<br />

unter Wasser, fällen dicke Bäume, machen Wasserstraßen<br />

unpassierbar oder graben Löcher in Schutzdämme.<br />

In vielen Bächen der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> leben heute Biber.<br />

Am Försterweg nördlich von Eisenhammer gibt es einen<br />

Beobachtungsturm, von dem aus Sie eine große Wasserfläche<br />

überblicken können, die Biber mit mehreren Dämmen aufgestaut<br />

haben.


Rotwild, Rehwild,<br />

Schwarzwild<br />

Rotwild ist in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> nicht selten, aber es<br />

lässt sich kaum blicken. In der Brunftzeit im September–<br />

Oktober verraten sich die Hirsche durch ihr dröhnendes<br />

Röhren. Anschleichen ist sinnlos, Rotwild hat sehr<br />

scharfe Sinne. Anders als Rehe, mit denen sie nur<br />

entfernt verwandt sind (der Hirsch ist nicht der Vater<br />

vom Reh!), lebt weibliches Rotwild gerne in Familienverbänden<br />

von sechs bis zwölf Stück, auch mehr. Nur<br />

die Hirsche neigen eher zum Einzelgängertum.<br />

Im Herbst hören Sie an vielen Stellen der <strong>Dübener</strong><br />

<strong>Heide</strong> Hirsche röhren. Eine gute Stelle ist der Kranichbeobachtungsplatz<br />

bei Torfhaus.<br />

Die beste Tageszeit für dieses Naturschauspiel ist die<br />

Morgen- und Abenddämmerung. Beim Wandern<br />

finden Sie sicher auch einmal die Spuren von Hirschen<br />

zu jeder Jahreszeit.<br />

Cervus elaphus,<br />

Capreolus capreolus,<br />

Scus scrofa<br />

Sauen sind die Gewinner unserer Landwirtschaft. Sie<br />

profitieren vor allem vom zunehmenden Maisanbau.<br />

Anstatt im Wald leben Sauen heutzutage während<br />

des Sommers größtenteils in den Maisschlägen.<br />

Dort haben sie Deckung und Nahrung im Überfluss.<br />

Wildschweine sind überaus intelligent und schlagen<br />

den Jägern immer wieder ein Schnippchen. Deshalb<br />

werden ihrer immer mehr. Strenge Winter haben<br />

allerdings regelmäßig hohe Verluste zur Folge.<br />

An vielen Wegen und Wiesen und sogar an den<br />

Straßenrändern finden Sie frisch umgegrabene Erde.<br />

Hier haben die Sauen nach Nahrung gesucht und ihre<br />

Visitenkarte hinterlassen. Vielleicht können Sie auf<br />

einer Wanderung auch eine Spur von Sauen finden.<br />

Erkennen Sie den Unterschied zur Rotwildspur?<br />

Rehe gibt es fast überall. Sie sind eigentlich Einzelgänger, doch kann<br />

man in der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> im Winterhalbjahr<br />

auf den großen Ackerflächen gelegentlich<br />

größere Rudel beobachten. Das sind so<br />

genannte Feldrehe, die ihr einzelgängerisches<br />

Leben zu Gunsten<br />

einer lockeren Gruppenbildung<br />

aufgegeben<br />

haben. Im Frühjahr<br />

lösen sich die Rudel auf,<br />

und die einzelnen Rehe<br />

werden unduldsam<br />

gegenüber ihresgleichen.


Fischadler:<br />

HAUS am SEE<br />

Biber:<br />

Beobachtungsplattform<br />

bei Eisenhammer<br />

Rotwild, Schwarzwild, Rehe:<br />

bei Torfhaus<br />

Kranich:<br />

Beobachtungsplattform<br />

im Presseler <strong>Heide</strong>wald und<br />

Moorgebiet bei Torfhaus,<br />

Futterflächen bei Wöllnau<br />

Gänse:<br />

Futterflächen bei Pressel<br />

und Wöllnau,<br />

westlich Torgau, östlich Bad Düben<br />

Tiergehege Eilenburg:<br />

einheimische Wildtierarten<br />

<strong>Heide</strong>magneten<br />

1 Schöne Aussicht<br />

2 Schloss Reinharz<br />

3 Gräfenhainichen / Ferropolis<br />

4 Heimatmuseum Pretzsch / Elbe<br />

5 Torgau / Schloss Hartenfels<br />

6 Bergwitzsee<br />

7 Bad Düben<br />

8 Gutsscheune Schwemsal<br />

9 Bunker Kossa<br />

10 Goitzsche / Buchdorf Mühlbeck<br />

11 Schlaitz / HAUS am SEE<br />

12 Pressel<br />

13 Eilenburg / Rubinconpark<br />

<strong>Naturpark</strong>büro Tornau und Pressel<br />

10<br />

11<br />

3<br />

8<br />

6<br />

7<br />

9<br />

2<br />

12<br />

13<br />

4<br />

1<br />

5


Graugans Anser anser<br />

und Saatgans<br />

A. fabalis<br />

Wildgänse überwintern zu Zehntausenden auf großen landwirtschaftlichen<br />

Flächen. Zu den einheimischen Graugänsen gesellen<br />

sich Saatgänse und Bleßgänse, die aus nordischen Breiten kommen.<br />

Besonders der Winterweizen hat es ihnen angetan, aber auch<br />

Raps- oder Grünflächen tragen zu ihrer<br />

Ernährung bei. Die Nacht verbringen<br />

sie auf Wasserflächen. Dort sind sie<br />

sicher vor Raubfeinden.<br />

Im Winter finden Sie<br />

zwischen Pressel und<br />

Authausen und südlich<br />

davon zwischen Winkelmühle<br />

und Wöllnau tagsüber<br />

gute Beobachtungsmöglichkeiten. Dabei müssen Sie viel Abstand<br />

halten und am besten im Auto bleiben. Die scheuen Vögel fliegen<br />

sonst auf und verbrauchen dabei viel Energie. Wenn alle Gänse<br />

den Kopf hoch halten, fühlen sie sich gestört, bitte nehmen Sie<br />

darauf Rücksicht.<br />

Auch an vielen Seen, wie zum Beispiel am Großen Teich bei Torgau,<br />

können Sie die Vögel beim morgendlichen Ausflug oder abends beim<br />

Einflug zum Nachtquartier <strong>erleben</strong>.<br />

Kranich<br />

Grus grus<br />

Kraniche brüten in schwer zugänglichen<br />

Moorgebieten. Zur Brutzeit sind sie<br />

sehr scheu. Im Herbst sammeln<br />

sie sich in großen Gruppen<br />

und sind dann auch etwas<br />

toleranter gegenüber Menschen.<br />

Immer mehr dieser großen Vögel ziehen im<br />

Winter nicht nach Süden, sondern bleiben in Europa. Ihre<br />

Nahrung finden sie auf Maisstoppeln und Grünland. Unverkennbar<br />

ist ihr weithin hörbares Trompeten.<br />

Viele Kraniche sind tagsüber in den Flussniederungen rund um die<br />

<strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong>.<br />

Aber auch auf den weiten landwirtschaftlichen Feldern rund um<br />

Pressel oder Wöllnau können Sie Kraniche tagsüber<br />

auf den Futterflächen <strong>erleben</strong>.<br />

Die Vögel sind sehr scheu, deshalb sollten Sie<br />

die Straßen nicht verlassen.<br />

Bitte gehen Sie auf keinen Fall zu<br />

Fuß heran, sondern bleiben Sie im Auto.<br />

Auch im Flug können Sie Kraniche gut<br />

erkennen und leicht von Storch<br />

oder Reiher unterscheiden.


Fischadler<br />

Pandion halietus<br />

Die Fischadler kommen Ende März aus ihrem Winterquartier<br />

in Westafrika in die <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> zurück.<br />

Die Partner brüten oftmals mehrere Jahre im<br />

gleichen Horst. Nach etwa 35 bis 40 Tagen<br />

Brutzeit schlüpfen ein bis vier junge Fischadler.<br />

Besonders während der Balz Ende März<br />

und Anfang April sind die Fischadler im Revier<br />

gut zu hören.<br />

Im HAUS am SEE in Schlaitz wurde am Nest der Fischadler eine<br />

ferngesteuerte Kamera eingerichtet. So können Sie Fischadler im<br />

Informationszentrum beobachten, ohne Sie am Nest<br />

zu stören. Auch eine Ausstellung über die heimische<br />

Tierwelt und Informationspfade erwarten Sie hier.<br />

Mit viel Glück können Sie Fischadler oder auch<br />

einmal einen Seeadler am Muldestausee<br />

oder bei den Lausiger Teichen beim<br />

Fischfang beobachten. Und<br />

auch andere<br />

Wasservögel<br />

werden Sie dort<br />

ganz sicher <strong>erleben</strong><br />

können. Nehmen Sie<br />

also ruhig ein Fernglas auf Ihren<br />

Ausflug mit.<br />

Das<br />

Wildtierjahr<br />

In der <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> können Sie zu jeder Jahreszeit<br />

<strong>Wildtiere</strong> <strong>erleben</strong>.<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Biber<br />

Rotwild<br />

Rehwild<br />

Schwarzwild<br />

Kranich<br />

Gänse<br />

Fischadler


Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> in Stichworten<br />

• 1930 Gründung Verein <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />

• 1992 Gründung des <strong>Naturpark</strong>s<br />

• Träger ist der Verein <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />

• rund 75.000 Hektar groß<br />

• Heimat für etwa 80.000 Menschen und eine spannende Tierwelt<br />

mit Biber, Rotwild, Kranich, Fischadler und mehr<br />

• größtes Mischwaldgebiet Mitteldeutschlands<br />

• liegt 30 km nördlich von Leipzig mit einer Fahrzeit von<br />

etwa 45 min ab Hauptbahnhof<br />

• Ausflugs- und Naherholungsregion für Leipzig und Halle<br />

Im <strong>Naturpark</strong> können Sie sich auch von Zertifizierten Natur- und<br />

Landschaftsführern zu den <strong>Wildtiere</strong>n begleiten lassen. Erkundigen<br />

Sie sich bei den <strong>Naturpark</strong>büros nach den Angeboten.<br />

NATURPARK DÜBENER HEIDE<br />

Verein <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong> e.V.<br />

<strong>Naturpark</strong>büro Sachsen-Anhalt <strong>Naturpark</strong>büro Sachsen<br />

Krinaer Straße 2<br />

Falkenberger Straße 3<br />

06774 Tornau<br />

04849 Pressel<br />

Telefon: 03 42 43 / 5 08 81<br />

Telefon: 03 42 43 / 7 29 93<br />

Telefax: 03 42 43 / 5 09 16<br />

Telefax: 03 42 43 / 7 29 93<br />

E-Mail: info@naturpark-duebener-heide.com<br />

Internet: www.naturpark-duebener-heide.com<br />

Gefördert durch die EU-Initiative LEADER+<br />

LAG <strong>Naturpark</strong> <strong>Dübener</strong> <strong>Heide</strong><br />

Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />

Starke Heimat – Starkes Europa

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