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11. Das römische Epos - UniFr Web Access

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Survol de la littérature antique XXVI Die antike Literatur von den Anfängen bis zur Spätantike<br />

Cours SE 2007 Vorlesung SoSe 2007<br />

265<br />

270<br />

275<br />

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285<br />

290<br />

295<br />

tertia dum Latio regnantem viderit aestas<br />

ternaque transierint Rutulis hiberna subactis.<br />

at puer Ascanius, cui nunc cognomen Iulo<br />

additur (Ilus erat, dum res stetit Ilia regno),<br />

triginta magnos volvendis mensibus orbis<br />

imperio explebit, regnumque ab sede Lavini<br />

transferet, et Longam multa vi muniet Albam.<br />

hic iam ter centum totos regnabitur annos<br />

gente sub Hectorea, donec regina sacerdos<br />

Marte gravis geminam partu dabit Ilia prolem.<br />

inde lupae fulvo nutricis tegmine laetus<br />

Romulus excipiet gentem et Mavortia condet<br />

moenia Romanosque suo de nomine dicet.<br />

his ego nec metas rerum nec tempora pono:<br />

imperium sine fine dedi. quin aspera Iuno,<br />

quae mare nunc terrasque metu caelumque fatigat,<br />

consilia in melius referet, mecumque fovebit<br />

Romanos, rerum dominos gentemque togatam.<br />

sic placitum. veniet lustris labentibus aetas<br />

cum domus Assaraci Pthiam clarasque Mycenas<br />

servitio premet ac victis dominabitur Argis.<br />

nascetur pulchra Troianus origine Caesar,<br />

imperium Oceano, famam qui terminet astris,<br />

Iulius, a magno demissum nomen Iulo.<br />

hunc tu olim caelo spoliis Orientis onustum<br />

accipies secura; vocabitur hic quoque votis.<br />

aspera tum positis mitescent saecula bellis:<br />

cana Fides et Vesta, Remo cum fratre Quirinus<br />

iura dabunt; dirae ferro et compagibus artis<br />

claudentur Belli portae; Furor impius intus<br />

saeva sedens super arma et centum vinctus aënis<br />

post tergum nodis fremet horridus ore cruento.'<br />

und schützende Mauern errichten, (265) bis ihn in<br />

Latium drei Sommer als König gesehen haben, /<br />

dreimal ins Winterlager zogen die gebändigten<br />

Rutuler. / Aber der Knabe Ascanius, der den Beinamen<br />

Iulus / erhält — Ilus war er, solange das<br />

Reich von Ilium blühte, — / wird dreissig Jahre<br />

lange der Monde / Kreislauf (270) mit Herrschergewalt<br />

füllen, sein Reich von Laviniums Sitz /<br />

weiter verlegen, und Alba Longa mit grosser<br />

Macht befestigen. / Drei Jahrhunderte lang wird<br />

die Herrschaft ununterbrochen andauern / unter<br />

des Hektor Geschlecht, bis die fürstliche Priesterin<br />

endlich, / Ilia, schwanger von Mars, ein Zwillingspaar<br />

auf die Welt bringt. (275) Von da führt<br />

glückverheissend im rotbraunen Fell der Wölfin /<br />

Romulus den Stamm weiter. Er wird die Mavortischen<br />

Mauern / gründen und die Römer nach<br />

dem eigenen Namen heissen. / Diesen bestimme<br />

ich kein Ziel ihrer Taten und keine Zeiten: Herrschaft<br />

ohne Ende habe ich ihnen verliehen. Selbst<br />

Juno, die harte, (280) welche durch Meer und Land<br />

und Himmel Entsetzen verbreitet, wird zu besserem<br />

Rat gelangen, und zusammen mit mir die<br />

Römer / unterstützen, die Beherrscher der Welt<br />

und das Volk, das die Toga trägt. / So ist es beschlossen.<br />

Einst wird im Laufe der Jahrhunderte<br />

die Zeit kommen, / da Assaracus' Haus Phthias<br />

und das erlauchte Mykene (285) unter das Joch<br />

beugt und als Herr dem geknechteten Argos<br />

gebietet. Dann sprosst auf aus dem schönen Geschlecht<br />

der troianische Caesar, / dessen Gebot bis<br />

zum Ozean, dessen Ruhm zum Himmel reicht, /<br />

Iulius: sein Name entstammt vom grossen Iulus. /<br />

Ihn wirst du einst, beschwert mit den Trophäen<br />

des Ostens, im Himmel (290) fröhlich empfangen.<br />

Auch er wird mit Gelübden angerufen werden. /<br />

Dann, von den Kriegen erlöst, wird das rauhe<br />

Zeitalter sanfter: / die ehrwürdige Fides (Treue) und<br />

Vesta (Göttin des Herdes), Quirin (der zum Gott erhobene<br />

Romulus) zusammen mit seinem Bruder Remus /<br />

geben die Gesetze; mit Stahl und klemmenden<br />

Riegeln / bleiben die Tore des Kriegs geschlossen;<br />

drin sitzt die verruchte / Wut grimmig auf den<br />

Waffen und, mit ehernen Knoten / hinter dem Rücken<br />

gebunden, schnaubt das Scheusal mit blutigem<br />

Schlund.«<br />

(Übersetzung nach M. von Albrecht)

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