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Aktuell<br />

Gesundheitssysteme<br />

in europa<br />

Deutschland war das erste Land, in dem eine allgemeine<br />

Krankenversicherung eingeführt wurde und<br />

noch heute, fast über 130 Jahre später, sind deren<br />

Vorteile offenkundig. Jetzt besteht die Herausforderung<br />

darin, dieses System nachhaltig weiter<br />

zu sichern. Die geführten Debatten, die zahlreichen<br />

Umstrukturierungen und Reformen des Systems verunsichern.<br />

Aus diesem Anlass ein kleiner, europaweiter<br />

Ländervergleich.<br />

Bei der vergleichenden Betrachtung wird fast europaweit „die<br />

Gesundheit“ als besonderes sozial zu schützendes Gut gesehen.<br />

Gesundheit kann nicht ausschließlich unter Marktgesichtspunkten<br />

betrachtet werden, sondern wird als staatlich<br />

zu ordnende Aufgabe verstanden. Grundsätzlich sollen der<br />

Bevölkerung die notwendigen medizinischen Leistungen garantiert<br />

zugänglich sein.<br />

Die Gesundheitssysteme in Europa lassen sich im Wesentlichen<br />

in zwei Modelle einteilen. Zum einen dem staatlichen<br />

Versorgungssystem (Beveridge-Modell) und zum anderen<br />

dem Sozialversicherungssystem (Bismarck-Modell).<br />

Während des zweiten Weltkrieges reformierte der englische<br />

Ökonom Lord Beveridge das soziale Sicherungssystem Großbritanniens<br />

– unter dem Blickwinkel der Vermeidung von Armut<br />

und Bedarfsgerechtigkeit. Der Staat sichert hier ein Minimum<br />

medizinischer Versorgung für die gesamte Bevölkerung<br />

ab. Der Versicherungsschutz wird zumeist durch den Wohnsitz<br />

begründet und die Finanzierung erfolgt aus dem allgemeinen<br />

Steueraufkommen. Durch eine rigide Haushaltspolitik<br />

des Staates sind die Gesundheitsausgaben hier niedriger als<br />

Grundsätzlich sollen notwendige medizi nische<br />

Leistungen garantiert zugänglich sein...<br />

zum Beispiel in Deutschland. Eine Unterversorgung und Rationalisierung<br />

von Leistungen wird dabei in Kauf genommen.<br />

Das wirkt sich für die Versicherten unter anderem in Wartelisten<br />

für stationäre Behandlungen aus. Durch ein zusätzliches<br />

privates Versicherungssystem sollen Versorgungslücken geschlossen<br />

werden. Dieses Modell gibt es unter anderem in<br />

den folgenden Ländern:<br />

• Dänemark • Finnland<br />

• Großbritannien • Irland<br />

• Italien • Portugal<br />

• Schweden • Spanien<br />

Das Bismarck-Modell ist nach dem deutschen Reichskanzler<br />

Bismarck benannt. Er war maßgeblich an der Einführung<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland beteiligt.<br />

In diesem System steht die Sicherung des Lebensstandards<br />

und eine Beitrags- und Leistungsgerechtigkeit im<br />

Vordergrund. Der Staat hat nur eine mittelbare Steuerungsfunktion.<br />

Das Modell sieht ein medizinisch notwendiges Maß<br />

der Versorgung vor. Der Versicherungsschutz erfolgt durch<br />

ein Arbeitsverhältnis und die Finanzierung in der Regel über<br />

einkommensabhängige Beiträge, die von Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />

gemeinsam getragen werden. Dieses Modell gibt<br />

es unter anderem in den folgenden Ländern:<br />

• Belgien • Deutschland<br />

• Frankreich • Griechenland<br />

• Luxemburg<br />

• Österreich<br />

• Niederlande<br />

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