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Was ist eine Blüte? Was ist eine Frucht?

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<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> <strong>Blüte</strong>?<br />

Ein mit Sporophyllen (und me<strong>ist</strong><br />

auch noch sterilen Blattorganen =<br />

<strong>Blüte</strong>nhülle, Perianth) besetzter<br />

Spross mit extrem gestauchten<br />

Internodien und begrenztem<br />

Wachstum<br />

<strong>Was</strong> <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> <strong>Frucht</strong>?<br />

<strong>Blüte</strong> im Zustand der Samenreife


Angiospermen: Befruchtung und Samenbildung


Blattfolge in der typischen Angiospermenblüte (von außen nach innen):<br />

BLÜTENBLÄTTER GESAMTHEIT BLÜTENBLÄTTER:<br />

<strong>Blüte</strong>nhüllblätter <strong>Blüte</strong>nhülle (Perianth)<br />

Staubblätter (Stamen, Stamina) Androeceum<br />

<strong>Frucht</strong>blätter (Karpell, -e) Gynoeceum<br />

<strong>Blüte</strong>nhülle: Sterile Teile der <strong>Blüte</strong><br />

Sepalen: (me<strong>ist</strong>) grüne Kelchblätter ♦ Gesamtheit: Calyx<br />

Petalen: (me<strong>ist</strong> bunte) Kronblätter ♦ Gesamtheit: Corolla<br />

Differenzierung in Sepalen,Petalen ♦ <strong>Blüte</strong>nhülle: Perianth<br />

Tepalen: K<strong>eine</strong> Differenzierung ♦ <strong>Blüte</strong>nhülle: Perigon<br />

Anordnung der <strong>Blüte</strong>nblätter (Glieder der einzelnen Kreise)<br />

Schraubig (ursprünglich): 1 Blatt/Knoten<br />

Wirtelig (abgeleitet): mehr als 1 Blatt/Knoten. In diesem Fall stehen die Glieder<br />

einander folgender Kreise „auf Lücke“


<strong>Blüte</strong>: Perigon und Perianth<br />

Angiospermenblüten mit <strong>Blüte</strong>nhüllen aus gleichartigen Gliedern (links; Perigon) und<br />

mit untereinander differenzierten Gliedern (rechts, Perianth).<br />

a = Androeceum, c = Krone, g = Gynoeceum, k = Kelch, p = Perigon.


<strong>Blüte</strong>: Symmetrie<br />

Beispiele für radiärsymmetrische<br />

<strong>Blüte</strong>n. Es lassen sich mehrere<br />

Symmetrieachsen durch die <strong>Blüte</strong><br />

legen. Glieder der aufeinanderfolgenden<br />

Kreise stehen auf „Lücke“.


<strong>Blüte</strong>: Symmetrie<br />

Beispiele für zygomorphe <strong>Blüte</strong>n: es<br />

lässt sich nur <strong>eine</strong> Symmetrieachse<br />

durch die <strong>Blüte</strong> legen.


Bau des Staubblattes (Mikrosporophyll)<br />

Das Staubblatt besteht aus Anthere<br />

und Filament.<br />

In den Pollensäcken (p) der Antheren<br />

werden die Pollenkörner gebildet.<br />

Die Anthere (= Staubbeutel) besteht<br />

aus:<br />

2 Theken [th] (= Antherenhälfte, jede<br />

enthält 2 Pollensäcke (= Mikrosporangien,<br />

p) und dem die Theken<br />

verbindenden<br />

Konnektiv [c] (= Mittelband, steriles<br />

Gewebe zwischen den Theken)<br />

Filament [f] (= Staubfaden).


Mikrosporophyll (Staubblatt): Bau


Agrostemma<br />

Pollenvielfalt<br />

Allium Stellaria<br />

Allergene Pollen (Pappeln, Erle, Wiesenliesgras, Ambrosie,<br />

Beifuss, Besenginster) (SEM x1,000).<br />

Lamium


Bau des Fruchblattes (Karpell; Megasporophyll)<br />

Ein Einzelkarpell besteht aus:<br />

• Narbe (Stigma)<br />

• Griffel (Stylus)<br />

• <strong>Frucht</strong>knoten (Ovar)<br />

Das Karpell lässt sich<br />

als umgerolltes Blatt<br />

verstehen,<br />

an dessen Rändern<br />

die Samenanlagen<br />

sitzen


Bau des Gynoeceums: Beispiele<br />

A-C Einzelkarpell der <strong>Blüte</strong> von Erbse (Pisum sativum); B-C im<br />

Querschnitt. – D dreikarpelliges chorikarpes Gynoeceum von Rittersporn<br />

(Delphinium elatum ). – E-F coenokarpes Gynoeceum mit freien bzw.<br />

verwachsenen Griffeln (E Flachs / Linum usitatissimum; F Tabak /<br />

Nicotiana rusticana). Bei Erbse (A) und Rittersporn (D) besteht der<br />

Stempel aus <strong>eine</strong>m Karpell, bei Flachs (E) und Tabak (F) aus mehreren<br />

verwachsenen Karpellen. — F = <strong>Frucht</strong>knoten, G = Griffel, N = Narbe, Pl<br />

= Plazenta, SA = Samenanlage.


Gynoeceum: Bau des <strong>Frucht</strong>knotens<br />

Chorikarpes Gynoeceum:<br />

Karpelle untereinander frei<br />

Coenokarpes (synkarpes)<br />

Gynoeceum:<br />

Karpelle verwachsen


<strong>Frucht</strong>knoten: Stellung in Relation zu den<br />

übrigen Gliedern der <strong>Blüte</strong><br />

Nach dem Grad der Umwachsung des <strong>Frucht</strong>knotens vom <strong>Blüte</strong>nboden unterscheidet<br />

man ober- (nicht umwachsen; links), halbunter- (etwa zur Hälfte<br />

umwachsen; Mitte) und unterständige <strong>Frucht</strong>knoten (völlig umwachsen; rechts).


<strong>Blüte</strong>ndiagramm und <strong>Blüte</strong>nformel: Mittel zur<br />

vereinfachten Darstellung des <strong>Blüte</strong>nbaus<br />

Liliaceae (Liliengewächse): *P 3+3 A 3+3 G (3)<br />

Erläuterung: Die <strong>Blüte</strong> <strong>ist</strong> radiärsymmetrisch, das Perianth liegt in Form<br />

<strong>eine</strong>s Perigons vor, das aus zwei 3zähligen Kreisen von Tepalen besteht;<br />

die Staubblätter sind ebenfalls in zwei 3zähligen Kreisen angeordnet; das<br />

Gynoeceum besteht aus 3 miteinander verwachsenen Karpellen, der<br />

<strong>Frucht</strong>knoten <strong>ist</strong> oberständig.


Allium ursinum<br />

(Bärlauch)<br />

Allium - <strong>Blüte</strong>n<br />

Die Gliederung der Allium - <strong>Blüte</strong>n entspricht dem Schema der Liliaceae<br />

(siehe <strong>Blüte</strong>ndiagramm vorherige Folie)<br />

Allium stipitatum


Brassica napus (Raps) – Brassicaceae: <strong>Blüte</strong>nbau


Sinapis alba –Senf<br />

(Brassicaceae)


Ranunculus acris: <strong>Blüte</strong> und <strong>Frucht</strong><br />

Ranunculus auricomus: <strong>Blüte</strong>nbau Detail


Primula elatior (Primulaceae)<br />

Besonderheiten des <strong>Blüte</strong>nbaus<br />

Androeceum: Äusserer<br />

Staubblattkreis ausgefallen,<br />

innerer mit den Kronblättern<br />

verwachsen.<br />

Gynoeceum: 5-karpellig,<br />

Zentrale Plazentation.


Heterostylie bei Primeln<br />

Die unterschiedliche Positionen von Narbe und Staubbeutel wird von gekoppelten<br />

Genen gesteuert.<br />

Eine Kreuz-Bestäubung mit optimalem <strong>Frucht</strong>ansatz funktioniert nur bei Kompatibilität<br />

von Narbenpapillen und Pollenkorn, die bei den jeweiligen Typen unterschiedlich groß<br />

sind.


Fabaceae: <strong>Blüte</strong>nbau<br />

Robinia<br />

pseudacacia


Fabaceae (Schmetterlingsblütler) : Bau der <strong>Blüte</strong><br />

Schmetterlingsblüte besteht aus:<br />

•Kelch<br />

Pisum<br />

•Krone (nicht verwachsen, mit den Teilen Fahne, Flügel, Schiffchen)<br />

•Staubblätter 9 (röhrig verwachsen) +1 frei<br />

•<strong>Frucht</strong>blätter: 1


<strong>Blüte</strong>nökologie:<br />

Tierbestäubung<br />

Coevolution zwischen<br />

<strong>Blüte</strong>nbau und Bestäuber


Lamiaceae:<br />

<strong>Blüte</strong>nbau<br />

Wiesensalbei, Salvia<br />

pratensis


Bestäubungsmechanismus<br />

des Salbei


<strong>Blüte</strong>nstände und Bestäubung<br />

Oftmals übernehmen <strong>Blüte</strong>nstände die Rolle <strong>eine</strong>r<br />

Bestäubungseinheit (Blume), wie z.B. die Dolden der<br />

Apiaceae (Doldenblütler, oben rechts) oder das<br />

Köpfchen der Asteraceae (Körbchenblütler, unten<br />

rechts).


Klassifikation<br />

der Früchte


Pericarpdifferenzierung bei Schließfrüchten (Einzelfrüchte)<br />

Pericarp fleischig:<br />

Beere<br />

Tomate<br />

Pericarp holzig: Nuss, 1wenig<br />

samig<br />

Haselnuss<br />

Pericarp differenziert:<br />

häutiges Exocarp,<br />

fleischiges Mesokarp,<br />

holziges Endocarp<br />

Pfirsich


Lycopersicon esculentum (Tomate; Solanaceae)<br />

<strong>Frucht</strong>: Beere aus 2 verwachsenen Karpellen<br />

Bei Kulturtomaten entsteht durch Ausbildung falscher Scheidewände der Eindruck <strong>eine</strong>s<br />

mehrkarpelligen Gynoeceums


Papaver (Mohn)<br />

<strong>Frucht</strong> (Streufrucht) = Kapsel aus 2 miteinander verwachsenen Karpellen<br />

(coenocarpes Gynoeceum)<br />

Öffnung erfolgt über Poren,<br />

welche im Pericarp gebildet<br />

werden (daher Porenkapsel),<br />

zahlreiche Samen werden<br />

ausgestreut


Arachis hypogaea (Erdnuss; Fabaceae)<br />

Die <strong>Frucht</strong> <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> abgewandelte, verholzte,<br />

sich nicht öffnende Hülse. Das Mesocarp<br />

bildet die verholzte Schale, das Endocarp<br />

bildet die weiße Auskleidung der Schale<br />

(„Mesocarpnuss“). Wir essen die Samen<br />

(nach Entfernung der roten Samenschale);<br />

sie bestehen großteils aus den beiden<br />

Speicherkeimblättern.<br />

Verlängerte Fruchknotenbasis schiebt<br />

fertilen Teil des <strong>Frucht</strong>knotens in die<br />

Erde. Früchte reifen unterirdisch,<br />

Samen werden durch Verrotten frei.


<strong>Frucht</strong>typen der Rosengewächse (Rosaceae)<br />

Bei den Rosengewächsen kann das Achsengewebe nach der <strong>Blüte</strong>zeit stark<br />

anschwellen und fleischig werden. Die einzelnen Karpelle sind in ihrer Größe<br />

stark reduziert. Die Attraktion für das ausbreitende Tier wird hier nicht mehr von<br />

den Karpellen übernommen. Bei der Erdbeere sitzen diese klein und<br />

unauffällig als „Nüsschen" (Sammelnussfrucht) auf der roten keulenförmigen<br />

Achse, bei der Hagebutte versteckt in dem fleischigen Achsenbecher. Beim<br />

Apfel sind die einzelnen pergamentartigen Karpelle in die Wand der<br />

krugförmigen <strong>Blüte</strong>nachse eingesenkt. Für diese besondere Form <strong>eine</strong>r<br />

unterständigen <strong>Frucht</strong> wird der Begriff „Apfelfrucht" verwendet.


Prunus persica (Pfirsich; Rosaceae)<br />

<strong>Frucht</strong>: Steinfrucht aus 1 Karpell<br />

Exocarp, häutig<br />

Mesokarp, fleischig<br />

Endocarp,<br />

verholzt<br />

Same


Same<br />

Malus sp. (Rosaceae): Apfel<br />

Apfelfrucht („Sammelbalgfrucht“)<br />

Beteiligt an der<br />

<strong>Frucht</strong>bildung sind:<br />

• pergamentartige freie<br />

Karpelle („Balgfrüchte“,<br />

öffnen sich nicht!)<br />

•Achsengewebe<br />

(Hypanthium), das<br />

fleischig wird und die<br />

Karpelle fest umschließt


Fragaria sp. (Erdbeere; Rosaceae)<br />

<strong>Frucht</strong>: Sammelnussfrucht<br />

Der <strong>Blüte</strong>nboden <strong>ist</strong> der die<br />

<strong>Blüte</strong>nhüll-, Staub- und<br />

<strong>Frucht</strong>blätter tragende<br />

Sproßabschnitt. Er bildet die<br />

direkte Fortsetzung des<br />

<strong>Blüte</strong>nstiels. Bei der<br />

Erdbeere <strong>ist</strong> er <strong>ist</strong> kegelig<br />

gewölbt.<br />

Auf diesem kegelig<br />

gewölbten fleischig<br />

gewordenen <strong>Blüte</strong>nstiel<br />

sitzen außen die<br />

einkarpelligen einsamigen<br />

Schließfrüchte (Nüsschen).


Ananas comosus (Bromeliaceae)<br />

<strong>Frucht</strong>verband (Aggregationsfrucht) aus Infloreszenzen + Achsengewebe<br />

Beeren der<br />

Einzelblüte<br />

verwachsen mit<br />

fleischigem Grund der<br />

Tragblätter und<br />

<strong>Blüte</strong>nstandsachse<br />

Sterile Blätter<br />

der<br />

Infloreszenz<br />

Einzelfrüchte als<br />

achteckige Felder<br />

erkennbar,<br />

umschlossen von<br />

überdauernden<br />

Kelchblättern

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