Durchblick Nr. 51
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glAube & leben<br />
8<br />
glaubenswissen<br />
von A-z<br />
o wie offenbarung<br />
Offenbarung bedeutet Selbstmitteilung<br />
Gottes. Sie ist der<br />
Schlüsselbegriff, an Hand dessen<br />
man modernistische und<br />
rechtgläubige Theologie unterscheiden<br />
kann. Der Modernismus<br />
versteht Offenbarung von<br />
unten her als ein Ereignis, in<br />
dem der Mensch seine inneren<br />
religiösen Erfahrungen auslegt.<br />
Im katholischen Sinn dagegen<br />
ist Offenbarung eine Tat Gottes,<br />
die unberechenbar und gnadenhaft<br />
in die Geschichte zum<br />
Heil des Menschen einbricht<br />
und »Glauben« ermöglicht und<br />
einfordert. Dies gilt im vollen<br />
Sinne für die zweite Stufe der<br />
Offenbarung. Die drei Stufen,<br />
die man normalerweise unterscheidet,<br />
sind die Offenbarung<br />
Gottes durch sein Werk (die<br />
natürliche Offenbarung), durch<br />
sein Wort (im AT durch die Patriarchen<br />
und Propheten, im<br />
NT durch seinen Sohn und die<br />
Apostel) und durch sein Wesen<br />
(die himmlische Offenbarung,<br />
in der wir Gott schauen, wie er<br />
ist). Der Inhalt der Wortoffenbarung<br />
ist vermittelt durch die<br />
Verkündigung der Kirche, ihre<br />
Glaubwürdigkeit bezeugt durch<br />
Wunder, ihre Gewißheit geschenkt<br />
durch das gnadenhafte<br />
Licht des Glaubens, das uns in<br />
der Taufe eingegossen wird.<br />
p. engelbert recktenwald<br />
schührers notizen<br />
gemeinschaft mit gegnern<br />
Es ist eine natürliche Reaktion, daß ich<br />
mit Menschen, die mit mir nichts zu<br />
tun haben wollen, auch nichts zu tun<br />
haben will. Es ist auch in Ordnung,<br />
daß ich mich niemandem aufdränge,<br />
der mich nicht hören will.<br />
Trotzdem sollte ich versuchen, wo immer<br />
es möglich ist, übernatürlich zu<br />
reagieren. Schließlich hätte Jesus auch<br />
allen Grund, sich von mir zurückzuziehen.<br />
Oft genug liebe ich die Sünde<br />
mehr als Ihn. Oft genug schlage ich<br />
Ihn leichtfertig ans Kreuz. Wenn Jesus<br />
bei mir bleibt, obwohl ich mich oft von<br />
Ihm entferne, soll auch ich für die Gemeinschaft<br />
mit anderen Christen offen<br />
bleiben, auch wenn diese sich gegen<br />
mich verfehlen.<br />
Selbst wenn es keine Möglichkeit für<br />
fruchtbare Zusammenarbeit gibt, will<br />
ich im Herzen doch versöhnt und offen<br />
bleiben, denn durch diese Offenheit<br />
kann der Heilige Geist wirken, auch<br />
wenn es im Moment nicht sichtbar ist.<br />
geist und körper aufrecht<br />
Gott hat mir einen Körper gegeben, mit<br />
dem ich aufrecht gehen kann und soll.<br />
Gott hat mir einen Geist geschenkt,<br />
den ich auf das Schöne, Edle und Erstrebenswerte<br />
ausrichten soll.<br />
Meine Gedanken bestimmen, in welche<br />
Richtung sich mein Leben entwickelt.<br />
Warum sollte ich meinen Schöpfer<br />
beleidigen, indem ich meinen Geist<br />
mit etwas anderem fülle, als dem, was<br />
in mein Leben eintreten soll?! Gott gab<br />
mir Macht über meinen Geist, indem<br />
ich mein Denken steuern kann. Warum<br />
sollte ich dieses Geschenk ungenutzt<br />
lassen oder gar mißbrauchen, indem<br />
ich an Negatives und nicht Erstrebenswertes<br />
denke?<br />
Ich verschließe meinen Geist gegen<br />
geistigen Müll und bin nur noch offen<br />
für das Positive, das Gott durch mich in<br />
die Welt bringen möchte.<br />
lupe<br />
Der Teufel arbeitet mit einer starken<br />
Lupe. Bevor ich sündige, versucht er<br />
die Sünde klein erscheinen zu lassen:<br />
»Ach, das bißchen Betrug, ein bißchen<br />
lügen – das sind doch nur Notlügen.«<br />
Wenn ich dann gesündigt habe, dreht<br />
er die Lupe um: »Was hast Du da getan?<br />
Das ist ja schrecklich. Davon kommst<br />
Du nicht mehr los. Das kannst Du niemandem<br />
sagen, das darfst Du nicht<br />
verraten. Damit kannst Du nicht in<br />
die Beichte gehen – was soll der Priester<br />
nur über Dich denken... Du bist<br />
ein schlimmer Sünder, für Dich gibt<br />
es keine Rettung« Tja, da betrügt mich<br />
der Teufel gleich zweimal.<br />
Ich mache mir bewußt, daß jede Sünde<br />
schlimm ist, weil ich mich damit von<br />
Gott entferne. Von Gott, der die Liebe<br />
ist und mir alles erdenklich Gute zukommen<br />
lassen will, wenn ich Ihn nur<br />
lasse. Und – ich mache mir bewußt,<br />
daß Gott nie aufhört mich zu lieben.<br />
Egal wie schlimm ich gesündigt habe.<br />
Gott wartet immer auf mich, wie der<br />
Vater im Gleichnis vom verlorenen<br />
Sohn. Jetzt sehe ich, warum die Beichte<br />
so wichtig ist: Sobald ich meine Sünden<br />
ans Licht bringe, hat die Lüge des<br />
Teufels keine Macht mehr über mich.<br />
Der <strong>Durchblick</strong> <strong>51</strong>