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Durchblick Nr. 51

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zeugnis<br />

»fiat« – Dein Wille geschehe<br />

Es ist gewiß besser, wenn Gottes Wille<br />

erfüllt wird. Wenn wir Menschen unsere<br />

Tage nämlich allein nach unserem<br />

Wunsch und Willen gestalten, so tendieren<br />

wir ja eher in Richtung Spaß<br />

haben, das eigene Ego pflegen sowie<br />

wirtschaftlich erfolgreich sein. Das ist<br />

aber zu wenig.<br />

Wie sich ein erfülltes Leben »anfühlt«,<br />

erfahren wir erst, wenn wir für Gott<br />

Platz in unserem Leben schaffen.<br />

Bei der persönlichen Gotteserfahrung<br />

treffen wir stets auf Jesus Christus mit<br />

seinem Kreuz. Nehmen wir dies »auf<br />

die leichte Schulter«, so trägt es sich<br />

wie eine strafende Last, die wir abzuwerfen<br />

suchen. Umarmen wir unser<br />

Kreuz aber, so wiegt es nicht schwer.<br />

Und dann begegnen wir Jesus Christus<br />

auch als dem Auferstandenen. Er<br />

sagt: »Der Friede sei mit Euch!« und<br />

»Fürchtet Euch nicht!« Das dürfen<br />

wir immer ernst und persönlich nehmen.<br />

Es ist das Emmaus-Evangelium<br />

(Lukas 24,13-35), das mich stets mit<br />

Freude und mit Tränen erfüllt (hat).<br />

Ich denke, Jesus war zeitlebens auch<br />

mit mir unterwegs, und auch ich habe<br />

ihn nicht erkannt. Nur im Sakrament<br />

jedoch »gehen uns die Augen auf«, am<br />

Brechen des Brotes, in der Eucharistie,<br />

erkennen wir ihn wahrhaft.<br />

Wenn ich auf meinen Lebensweg zurückschaue,<br />

so kann ich Gottes Gegenwart<br />

an vielen Stellen erkennen. Seit<br />

meiner Zeit als Meßdiener wollte ich<br />

mehr vom Inhalt unseres christlichen<br />

Glaubens wissen, doch die Schule lie-<br />

von Michael Bommers<br />

ferte das nicht. Erst 1982, in meinem<br />

ersten Berufsjahr in Chile, lernte ich<br />

fröhliche und überzeugende Christen<br />

kennen, die mir zu einem »Grundkurs<br />

unseres christlichen Glaubens«<br />

verhalfen. Fortan entwickelte sich<br />

mein Wunsch und Bemühen, Gott in<br />

meinem alltäglichen Leben unterzubringen<br />

– durch das Gebet, durch die<br />

regelmäßige Teilnahme an den Sakramenten<br />

der Buße und der Eucharistie,<br />

aber auch einfach durch Freundlichkeit<br />

gegenüber jedem, der mir<br />

begegnete. Mein Herz war bereitet,<br />

doch immer wieder »kassierte« mich<br />

in den weiteren Jahren der steigende<br />

wirtschaftliche Druck unseres Familienunternehmens.<br />

In der schlimmsten<br />

Zeit flehte ich den Herrn an, mir eine<br />

Michael boMMerS<br />

friedliche aber auch wirtschaftlich gute<br />

Lösung zu schenken, und er gewährte<br />

sie. Beschämend aber wahr ist, daß ich<br />

ihm in der Zeit danach untreu wurde.<br />

Tiefe Verwerfungen hätten sogar<br />

beinahe unsere Ehe und Familie zum<br />

Scheitern gebracht. Durch das Gebet<br />

meiner Frau und die Liebe unserer<br />

Kinder aber konnte ich umkehren.<br />

Im Jahre 2003 habe ich mich in Medjugorje<br />

von aller Unreinheit losgesagt<br />

und in Schönstatt Gott gebeten, meinen<br />

Stolz und meine Egozentrik tilgen<br />

zu wollen. Weitere Schritte folgten mit<br />

dem innigen Wunsch, Gott mehr und<br />

mehr zu gefallen.<br />

In persönlichen, familiären und geschäftlichen<br />

Dingen hat uns Gott insbesondere<br />

in der jüngsten Vergangenheit<br />

geleitet und reich beschenkt.<br />

Meine Frau hat mich nun auf das Gebet<br />

der Hingabe von John Henry Newman<br />

(auf Seite 27 im Gotteslob) hingewiesen,<br />

und dies beten wir seitdem<br />

gemeinsam nach jeder Heiligen Messe.<br />

»Oh Herr, ich gebe mich ganz in Deine<br />

Hände!« Das ist ein wunderbares<br />

Abenteuer.<br />

Michael Bommers (<strong>51</strong>) war lange Jahre<br />

Geschäftsführer im Familienunternehmen<br />

»Löwensenf«. Derzeit ist er<br />

Vorstand von »La mer Cosmetics«.<br />

Bommers leitet im »Bund katholischer<br />

Unternehmer« den Arbeitskreis »Christliche<br />

Spiritualität« und ist Mitherausgeber<br />

des »Manager-Gebetbuch«. Er ist<br />

verheiratet und Vater von vier Söhnen.<br />

Der <strong>Durchblick</strong> <strong>51</strong>

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