Durchblick Nr. 51
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Meinung<br />
10<br />
zitAte<br />
»Ja, ich danke Gott, daß ich<br />
erleben durfte, was Familie bedeutet.<br />
Daß ich erfahren durfte,<br />
was Vaterschaft heißt und<br />
daß so das Wort von Gott dem<br />
Vater von innen her verständlich<br />
wurde«.<br />
papst benedikt xVi. in der Messe<br />
am 15. april 2007 anläßlich<br />
seines 80. geburtstages.<br />
»Wenn die Messe fällt, so liegt<br />
das Papsttum.«<br />
Martin luther in den Schmalkaldischen<br />
artikeln, 1537<br />
»Die Türkei sorgt dafür, daß<br />
die katholische Kirche wieder<br />
aktuelle Märtyrer erhält<br />
– Menschen, die wegen ihres<br />
Glaubens sterben mußten. Die<br />
EU ist – ob sie sich nun selbst<br />
so definiert oder nicht – de facto<br />
eine Staatengemeinschaft,<br />
deren Wurzeln im Christentum<br />
liegen. Ein Land, das die<br />
Christenverfolgung zur halb<br />
offiziellen Politik erklärt hat,<br />
darf deshalb schlichtweg nicht<br />
Mitglied der Union werden.«<br />
andreas theyssen, kolumnist in<br />
der »financial times deutschland«<br />
vom 23. april 2007.<br />
»Kein Staat kann ohne Recht,<br />
kein Recht ohne Staat bestehen.«<br />
der kirchenlehrer augustinus<br />
(354-430)<br />
Mit Jesus steht und fällt das christentum<br />
Wir können den Evangelien trauen. Jesus war Gottes Sohn und hat sich auch<br />
selbst so gesehen. So lautet, kurz zusammengefaßt, das Ergebnis des Papst-Buches<br />
über Jesus von Nazareth. Jahrzehntelang hat die Theologie versucht, genau das<br />
zu bestreiten. Und so kamen und kommen dann auch je nach Standpunkt des<br />
Theologen die unterschiedlichsten Versionen von Jesus heraus: der kämpferische<br />
Revoluzzer, der jüdische Religionsreformer oder der nette Junge von nebenan,<br />
der keiner Fliege was zuleide tut. Die Jesus-Vorstellungen der Moderne widersprechen<br />
sich häufig, wie Benedikt XVI. treffend aufzeigt. Nur in einem sind sie<br />
sich einig: Jesus sei auf gar keinen Fall die zweite Person der Dreifaltigkeit, Gottes<br />
Sohn, der uns durch seinen Tod und seine Auferstehung erlöst hat. Dazu sei er erst<br />
von den christlichen Gemeinden gemacht worden. Vom Kindergarten über den<br />
Religionsunterricht und die Sakramentenvorbereitung bis hin zur sonntäglichen<br />
Predigt wurde dieses Denken in die Gehirne vieler Gläubigen eingepflanzt, mit<br />
dem Ergebnis, daß sie sich ihres Glaubens häufig nicht mehr sicher sind. Denn<br />
mit Jesus Christus steht und fällt das Christentum.<br />
Hat der Papst nichts Wichtigeres zu tun, als ein Buch zu schreiben, so fragten sich<br />
auch wohlmeinende Katholiken. Die Antwort: Das Buch war immens wichtig. Es<br />
kann, wenn es gelesen und verstanden wird, nichts weniger als eine Revolution<br />
auslösen: Eine erneute Hinwendung zu Christus. Der Papst tut das, was ihm aufgetragen<br />
ist: Er stärkt seine Brüder und Schwestern. Thomas Steimer<br />
plus<br />
erzbischof<br />
Angelo bagnasco<br />
Angelo Bagnasco, Erzbischof von Genua<br />
und seit kurzem Vorsitzender der<br />
italienischen Bischofskonferenz, hat<br />
sich scharf gegen den Gesetzesentwurf<br />
der italienischen Regierung ausgesprochen,<br />
Ehen ohne Trauschein und<br />
die Verbindung Homosexueller anzuerkennen.<br />
Dadurch würde es immer<br />
schwerer, den weiteren Zusammenbruch<br />
des Familienlebens und der sexuellen<br />
Moral zu verhindern, so Bagnasco.<br />
Daraufhin erhielt der Erzbischof<br />
Morddrohungen. Unbekannte sprühten<br />
Haßparolen gegen ihn an Kirchenmauern<br />
und schickten ihm einen Brief<br />
mit einer Pistolenkugel. Bagnasco steht<br />
deswegen unter Polizeischutz.<br />
archiV<br />
Minus<br />
prof. Dr. peter<br />
hünermann<br />
In einem Artikel der Freiburger »Herder-Korrespondenz«<br />
unterstellt der<br />
emeritierte Tübinger Dogmatiker Peter<br />
Hünermann der römischen Glaubenskongregation<br />
»theologische Inkompetenz«<br />
und vergleicht sie mit einer<br />
»frühneuzeitlichen Zensurbehörde«.<br />
Anlaß war die Verurteilung einiger<br />
Thesen des Befreiungstheologen Jon<br />
Sobrino durch die Glaubenskongregation.<br />
Gemeinsam mit rund 70 Kollegen<br />
fordert Hünermann eine Reform der<br />
Kongregation. Sie solle nicht länger an<br />
mittelalterlichen Denkformen festhalten.<br />
Hünermann ist Ehrenpräsident<br />
der Europäischen Gesellschaft für Katholische<br />
Theologie.<br />
Der <strong>Durchblick</strong> <strong>51</strong><br />
archiV