Solidaritätsgottes- dienst in Marl Ein Bündnis für den Arbeitsplatz ...

Durchblick vor Ort: Bergwerk Auguste Victoria/Blumenthal Frühjahr/2005
Dialog- und Service-Initiative
Bergwerk Auguste Victoria/Blumenthal
Jetzt geht es
noch zügiger
Mehr und mehr Material muss nach unter
Tage in die einzelnen Betriebe und das immer
schneller - eine Herausforderung, die die
Logistik zu meistern hat. Daher erarbeitete
der Bereich ein Konzept für den Ausbau des
Zentralbahnhofs auf der 6. Sohle, Schacht AV
8. Dieser weist nun eine Reihe innovativer
Highlights auf.
Der Streckenquerschnitt von 35,5 Quadratmeter
bietet Platz für drei Gleise, auf denen das
vom Schacht abgeschobene Material rangiert
werden kann. An der Firste über den Gleisen
befinden sich drei Einschienenhängebahnen.
Die Installation der Bahnen erwies sich bei
einer Streckenhöhe von fünf Meter fünfzig
und einer Bahnhofslänge von 100 Metern als
besonders aufwändig.
Um die Arbeiten zeitgerecht erstellen zu können,
setzten die Auszubildenden eine gleisgebundene,
fahrbare Arbeitsbühne ein. Mittels
dieser bohrten die Auszubildenden Löcher ins
Hangende und brachten Schwerlastanker ein,
an denen die Einschienenhängebahnen aufgehängt
wurden. Diese Aufhängungen
[Seite 2] Ausbildung sichert Zukunft [Seite 4] Ein Bündnis
für den Arbeitsplatz · Ballonfahrer ergründen die Untertagewelt
�
ermöglichen jetzt eine höhere Lastaufnahme.
Die drei Einschienenhängebahnen über den
Gleisen können gleichzeitig von den neuen
Dieselzugkatzen befahren werden und Material
aufnehmen beziehungsweise absetzen.
Eine Erleichterung für die Dieselkatzenfahrer:
Für sie installierte man in zwei Meter fünfzig
Höhe Bühnen am Ausbau, um ein gefahrloses
Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Katzenfahrer
Marco Juskowiak findet die neuen Bühnen
klasse. Zudem trägt die optimierte Ausleuchtung
der Arbeitsbereiche zur Arbeitssicherheit
bei. Der Zentralbahnhof besitzt
Die kostenfreie Telefon-Hotline des ServiceCenter Bergschäden
ist unter 0 800/27 27 27 1 wochentags von 07.30
bis 16.00 Uhr, donnerstags bis 18.00 Uhr freigeschaltet.
Weitere Informationsangebote des Bergbaus finden Sie
unter der Internetadresse www.bergbau-im-dialog.de
Neuer Zentralbahnhof
auf der 6. Sohle
Alfred Maier, stellvertretender Reviersteiger, sieht nur Vorteile im Umbau des neuen Bahnhofs.
einen eigenen Logistikleitstand, der rund um
die Uhr besetzt ist. Ein Disponent hilft beim
Be- und Entladen sowie beim Einsetzen der
Materialeinheiten. Mit den neuen PCs unter
Tage geht die Erfassung der Materialien noch
schneller als zuvor. Auf den Materialbedarf
kann noch zügiger eingegangen werden.
Geringere Rangierarbeiten, zügigeres Be- und
Entladen, mehr Platz zur Bestückung der Dieselkatzen
und nur noch ein Bahnhof – alles
Gründe, dass es nun zügiger mit den Zügen
geht und zudem noch kostengünstiger.

Durchblick vor Ort: Bergwerk Auguste Victoria/Blumenthal 2
Ausbildung sichert Zukunft
Ausbildung sichert Zukunft – ein Leitbild der
Deutschen Steinkohle AG. So erhalten junge
Menschen eine hervorragende Grundlage für
ihre weitere berufliche Zukunft, denn eine
qualifizierte Ausbildung ist heute keine
Selbstverständlichkeit mehr. Anders bei der
Deutschen Steinkohle AG (DSK). Das Unternehmen
bietet 23 Ausbildungsberufe an 13
Standorten. Vom Chemikanten/in über den
Kaufmann/-frau bis zum Mechatroniker - bei
der DSK ist vieles möglich. So auch auf dem
Bergwerk Auguste Victoria/Blumenthal, eines
Foto: Günter Schmidt
348 junge Leute
durchlaufen eine
Ausbildung am
Standort AV 1/2
in Marl
Philipp Feldmann
absolviert eine Ausbildung
zum Mechatroniker.
von neun leistungsstarken Bergwerken. Derzeit
durchlaufen 348 junge Leute ihre Ausbildung
am Standort AV 1/2 in Marl. Damit ist
das Bergwerk der zweitgrößte Ausbilder in
der Region. Energieelektronik, Industrie- und
Bergmechanik sowie der neue Arbeitszweig
Mechatronik, das sind die vier Berufsbilder, in
denen man seinen Abschluss tätigen kann.
Auch Frauen können sich als Energieelektronikerin,
Industriemechanikerin und Mechatronikerin
bewerben. Auguste Victoria/Blumenthal
ist das einzige Bergwerk, das auch Frauen in
Gratulierten Jessica Windemuth zu ihrem erfolgreichen Abschluss: Personaldirektor Siegmund Bonk (links) und
Bereichsleiter Ausbildung Bernd Spiekermann.
diesen technischen Arbeitsfeldern ausbildet.
Ausbildende Betriebe leisten mit ihrem Engagement
einen unentbehrlichen Beitrag zur
sozialen und wirtschaftlichen Stabilität. Sie
übernehmen gesellschaftliche Verantwortung.
Bei der Deutschen Steinkohle AG ist die
Ausbildung von Fachkräften seit jeher Teil
ihres Selbstverständnisses. Das gilt für heute
und die Zukunft.
Energieanlagenelektronikerin:
Beste ihres Jahrgangs
Jessica Windemuth legt den Schraubenzieher
beiseite: die Arbeit ist getan, der Schaltschrank
erweitert. Keine schwierige Aufgabe
für die junge Energieanlagenelektronikerin,
die gerade ihren Abschluss gemeistert hat. Sie
schloss als Beste ihres Jahrgangs ab. Für die
sehr gute Leistung zeichnete die IHK Nord
Westfalen sowohl die junge Frau als das Bergwerk
als Ausbildungsbetrieb aus. „Wir sind
stolz darauf, dass unsere Auszubildenden so
gute Leistungen erbringen. Wir unterstützen
unsere Nachwuchskräfte, wo wir können,
denn eine gute Ausbildung bedeutet in die
Zukunft investieren“, so Personaldirektor
Siegmund Bonk.
Vor vier Jahren entschloss sich die 20-Jährige
ihre Ausbildung im Bergbau zu absolvieren.
Fluggeräteelektronikerin stand zunächst auf

3 Durchblick vor Ort: Bergwerk Auguste Victoria/Blumenthal
dem Plan:„Denn Fliegen“, so Jessica,„finde ich
toll.“ Leider klappte es mit dem Ausbildungsplatz
nicht. Etwas Technisches sollte es schon
sein und so begann sie auf dem Bergwerk
Auguste Victoria/Blumenthal, dem einzigen
Bergwerk, das auch Frauen die Möglichkeit
zur Ausbildung bietet. Derzeit überlegt sie,
ihre Kenntnisse noch weiter auszubauen und
nach der 10-monatigen Anstellung auf dem
Bergwerk in Gelsenkirchen an der Fachhochschule
Elektrotechnik zu studieren.
Ausbildung zum
Mechatroniker:
Schweißen, was
das Zeug hält
Philipp Feldmann arbeitet seit September vergangenen
Jahres auf dem Bergwerk Auguste
Victoria/Blumenthal. Er absolviert eine Ausbildung
zum Mechatroniker, ein Beruf, der
metalltechnische und elektronische Bereiche
miteinander verbindet und damit sehr umfassend
ist. Dem 21-Jährigen macht die Ausbildung
im Bergbau Spaß und er hofft, dass bis
zu seinem Abschluss die Möglichkeiten, einer
weiteren Anstellung gestiegen sind. Derzeit
werden die Auszubildenden nur für 10 Monate
übernommen, um ihnen eine Berufspraxis
zu bieten. Sollte dies nicht der Fall sein, hat
Philipp noch ein zweites Standbein. Er strebt
das Fachabitur an, um so vielleicht noch studieren
zu können. Im Moment beherrschen
Schweiß- und Drehbank, Schaltpulte und
Schulbücher seinen Lehralltag. Daneben
bleibt dennoch Zeit für das Hobby: Fußball.
Natürlich, denn Philipp wohnt in Bochum.
Schiff ahoi
Teamarbeit der Auszubildenden
zweier Bergwerke
Ausbildung bei der Deutschen Steinkohle AG
bedeutet nicht, ohne Projektbezug tagtäglich
an der Drehbank zu stehen, Schweißarbeiten
zu tätigen oder Schalttafeln auseinander- und
wieder zusammenzubauen. Learning by doing
lautet die Devise und zwar durch realitätsnahe
Projekte. Wie zum Beispiel dem Bau der
Lippefähre. Auszubildende der Bergwerke
Auguste Victoria/Blumenthal und Lippe arbeiten
derzeit auf Hochtouren an dem Projekt,
um eine Jungfernfahrt im Frühjahr dieses Jahres
zu ermöglichen. Dann heißt es „Schiff
ahoi“.
Der Grundstock ist
erstellt – das Schwimmponton
sowie das
umlaufende Geländer
sind bereits fertig – es
geht voran. Für die
Antriebstechnik, mit
der die Fähre per
Handkurbel über die
Lippe gezogen werden
kann, bedarf es noch
einiger Zeit. Die Auszubildenden
beider
Bergwerke arbeiten in Einen Eindruck von der Welt unter Tage und der dazu erforderlichen qualifizierten
zwei Teams mit je fünf Ausbildung erhielten die Mitglieder des Witschaftsausschusses Recklinghausen
Azubis – allerdings Rafaele Dianin (dritte v.l.), Frank Cerny, Peter Wagner und Gerd Liebetanz
immer in Kooperation.
„Das ist wichtig für den Erfahrungsaustausch Wirtschaftsausschuss
bei diesem Projekt, das sich technisch nicht Recklinghausen auf
ganz einfach gestaltet“, so Thomas Lens- dem Bergwerk Auguste
mann, Fachleiter für Maschinentechnik auf
dem Bergwerk Auguste Victoria/Blumenthal.
Victoria/Blumenthal
Horst Sablotny und Friedrich Breinig, Berg- Auf Einladung des Betriebsrates besuchten
werksdirektoren der Bergwerke Auguste Vic- Vertreter der SPD-Fraktion des Ausschusses
toria/Blumenthal und Lippe, sind überzeugt, für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften
dass im Frühjahr 2005 die Fähre fertig gestellt der Stadt Recklinghausen die Ausbildung des
ist. Auch Christof Illigen-Geldmacher, Projekt- Bergwerks Auguste Victoria/Blumenthal.
leiter für das Fährprojekt beim Lippeverband, Ausbildung – ein Thema, das den Politikern
ist zuversichtlich: „Wir haben die Anlegestel- besonders unter den Nägel brenne, so Auslen
in Dorsten rechtzeitig vor der Hochwasserschussmitglied Rafaele Dianin. Dass man im
periode erstellt und auch die Zubringerwege Steinkohlenbergbau sich gerade dafür ein-
zur Lippe sind bereits angelegt. Letzte Feinarsetzt, davon konnten sich der stellvertretende
beiten folgen im Frühjahr.“
SPD-Vorsitzende und Sprecher der Teilfraktion
Historisch gesehen knüpft die Deutsche Frank Cerny sowie die Ausschussmitglieder
Steinkohle AG mit dem Bau der Fähre an alte Rafaele Dianin, Gerd Liebetanz und Peter
Zeiten an: Die Vorgängerfähre ermöglichte Wagner bei einem Rundgang durch die Aus-
vor vielen Jahrzehnten Bergleuten die Überbildungsstätten und anschließender Diskusfahrt
zum Schacht Baldur.
sion mit Personaldirektor Siegmund Bonk,
stellvertretendem Betriebsratsvorsitzenden
Norbert Maus
sowie Ausbildern
und Auszubildenden
überzeugen.
„Ein Unternehmen,
das für die
Zukunft plant,
muss in Nachwuchskräfte
und
Ausbildung investieren“,
betonte
Personaldirektor
Siegmund Bonk.
Foto DSK: Günter Schmidt

Durchblick vor Ort: Bergwerk Auguste Victoria/Blumenthal Frühjahr/2005
Solidaritätsgottesdienst
in Marl
Ein Bündnis für
den Arbeitsplatz
Unter dem Motto „Ihr für uns, wir für euch“ veranstalteten
der Betriebsrat und der Vertrauenskörper
des Bergwerks Auguste Victoria/Blumenthal
zusammen mit den christlichen und
islamischen Gemeinden auch in diesem Jahr
wieder einen Solidaritätsgottesdienst in der
Pauluskirche in Marl. Zum ersten Mal dabei:
Vertreter des Betriebsrates und des Vertrauenskörpers
der Adam Opel AG. „Nur gemeinsam
sind wir stark“, betonte Marco Duemmèr, stellvertretender
Vertrauenskörper bei Opel, und
begründete damit die Beteiligung der Mitar-
Man braucht nicht immer sofort in die Luft gehen
Ballonfahrer ergründen
die Untertagewelt
Normalerweise gehen Ballonfahrer in die Luft
– doch zum Flöz FE mussten sie mehr als 1000
Meter in die Tiefe. Jori Arazell, Ludger Dahlhaus,
Dieter Wagner und Venessa Grabowski
nutzten ihren Aufenthalt in Deutschland, um
das Bergwerk Auguste Victoria/Blumenthal
näher kennen zu lernen. Jori Arazell ist professioneller
Ballonfahrer in Spanien. Von der
Untertagewelt zeigte er sich beeindruckt. „Ich
hätte nicht geglaubt, dass so viel Technik
unter Tage eingesetzt wird und so wenig
Leute sie bedienen. Das Gegenteil hatte ich
erwartet. Am meisten wundert mich allerdings,
dass die Technik und die Ausrüstung
bei diesen Temperatur- und Staubverhältnis-
beiter des Bochumer Autokonzerns. Dass Solidarität
keine Einbahnstraße sei, betonte auch
der Pfarrer der Pauluskirche Roland Wanke.
„Wir stehen weiterhin zum Bergbau und wissen,
wie wichtig der Standort der Opel AG in
Bochum ist.“ In Zeiten, wo sowohl der Bergbau
als auch die Autoindustrie vom Stellenabbau
bedroht sei, dürfe die Solidarität nicht eingleisig
verlaufen. Dass beide Belegschaften in
Zukunft fest miteinander „verschweißt“ sind,
demonstrierten die Beteiligten in einem symbolischen
Akt. Schlägel und Eisen als Zeichen
sen funktionieren.“ Jori Arazell zieht es eher in
die Höhe: Am liebsten in die Alpen: „Das
Erlebnis ,Alpen aus der Luft’ ist imponierend
und lässt einen so leicht nicht mehr los“, so
der begeisterte Ballonfahrer. Maximal 6500
Meter standen schon auf dem Höhenmesser –
ohne Sauerstoff aus Flaschen geht da nichts
mehr. In Wettkämpfen prüft der professionelle
Fahrer sein Geschick, er gehört dem Nationalkader
an. Den Fun am Ballonfahren vermittelt
der Spanier aber auch Laien: Interessierte
können Fahrten bei ihm buchen. Den
Job mit den Bergleuten tauschen möchte der
Spanier allerdings nicht – er bleibt lieber Ballonfahrer.
Also dann:„Glück ab und gut Land!”
des Bergwerks sowie der Blitz, das Firmenlogo
von Opel, wurden während des Gottesdienstes
schweißtechnisch verbunden. Dieses neu
geschaffene Emblem erhalte einen Platz auf
dem Kirchengelände, so Wanke. Neben dem
neu kreierten Logo wurde das Bündnis für den
Arbeitsplatz auch urkundlich besiegelt. Auf
einem großen Plakat unterzeichneten neben
offiziellen Gästen wie die Bürgermeisterin der
Stadt Marl, Uta Heinrich, auch die Besucher des
Gottesdienstes. Und bekannten sich damit
zum Bündnis für den Arbeitsplatz.
Das Lieblingsfahrzeug von Jordin Azell im
Wettbewerb.
Impressum: Verantwortlich: Hauptabteilung Kommunikation (SK), Redaktion: BW Auguste Victoria/Blumenthal/SK · Fotos: Günter Schmidt
Foto: Günter Schmidt Foto: Günter Schmidt