Sigmund Ringeck´s Fechtbuch. Stand - Lupi Venaritis
Sigmund Ringeck´s Fechtbuch. Stand - Lupi Venaritis
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<strong>Sigmund</strong> Ringeck<br />
Mscr. Dresd. C 487, Sächsische Landesbibliothek, Dresden<br />
Langes Schwert<br />
Übersetzung ins Grobdeutsch von Bertram Koch<br />
Vnd wie du die fünff hew howen solt, das<br />
fündest du in den selbigen funff hewen her<br />
nach geschriben.<br />
Das ist der text von den stucken der zedeln.<br />
Zorn haw, krump, zwerch, hat schiller, mitt<br />
schaittler, alber; versetzt, nach-raysen<br />
überlauff, haw setzet, durch wechsel, zuck,<br />
durch lauff, abschnie, hende druck,<br />
heng, vnd mitt blössen, schlach, vach streych,<br />
stich, mitt stossen.<br />
Glosa.<br />
18 r<br />
Mörck,<br />
hie werden genampt die rechten haüptstucke<br />
der kunst deß langen schwerts. wie yettlichs<br />
besunder haist mit dem naman, daß du die<br />
dester bas versten kündest.<br />
Der ist sibenzechen an der zal vnd heben sich<br />
an den funff hewen an.<br />
Item nun mörck:<br />
der erst haw haist der zorn haw,<br />
der ander der krump haw,<br />
der drit der zwer haw,<br />
der viert der schill haw,<br />
der funfft der schaitel haw;<br />
der sechst: daß sind die vier<br />
18 v<br />
hütten,<br />
das sybent die vier versetzen,<br />
das acht: die nachraysen,<br />
das neindt: die überlauffen,<br />
das zehend: die absetzen,<br />
daß aylfft: daß durchwechßlen,<br />
das zwülfft: daß zucken,<br />
daß dryzehend: die durchläuffen,<br />
daß vierzehend: die abschnyden,<br />
daß funffzehend: die hend trucken,<br />
dass sechzehend: die hengen,<br />
sibenzehend: daß sind die winden.<br />
Vnnd wie du dich mitt den hengen und winden<br />
enplösen solt,<br />
vnd wie du alle vorgenampte stuck tryben solt,<br />
das vindestu alles her nach geschriben.<br />
www.lupi-venaritis.de<br />
Und wie die fünf haue hauen sollst, dass findest Du<br />
in den selbigen fünf Hauen hiernach geschrieben.<br />
Das ist der Text von den Stücken und den Zetteln:<br />
Zornhau, Krump, Zwerch, hat Schieler mit Scheitler,<br />
Alber, Versetzen, Nachreisen, Überlaufen, (Hau<br />
setzet), Durchwechseln, Zucken, Durchlaufen,<br />
Abschneiden, Händedrücken, Hängen und mit<br />
Blößen schlag (ich glaube. und schlage zu den<br />
Blößen). Fechte Streiche und Stiche mit Stößen.<br />
Glosse:<br />
18r<br />
Merke:<br />
Hier werden die rechten Hauptstücke der Kunst des<br />
Langen Schwertes, wie jegliches besonders heißt,<br />
mit ihrem Namen genannt, damit Du diese umso<br />
besser verstehen kannst.<br />
Das sind siebzehn an der Zahl und es beginnt mit<br />
den fünf Hauen:<br />
Also nun merke:<br />
Der erste Hau heißt der Zornhau,<br />
der Andere der Krumphau<br />
der Dritte der Zwerhau,<br />
der Vierte der Schillhau,<br />
der Fünfte der Scheitelhau,<br />
der Sechste: Das sind die vier …<br />
18v<br />
… huten<br />
das Siebente die vier Versetzen,<br />
das Achte die Nachreisen,<br />
das Neunte die Überlaufen<br />
das Zehnte die Absetzen<br />
das Elfte das Durchwechseln,<br />
das Zwölfte das Zucken,<br />
das Dreizehnte die Durchlaufen,<br />
das Vierzehnte die Abschneiden,<br />
das Fünfzehnte die Hände trucken,<br />
das Sechzehnte die Hängen<br />
das Siebzehnte das sind die Winden<br />
und wie Du Dich mit den Hängen und Winden<br />
entblößen sollst,<br />
und wie Du alle vorgenannten Stücke treiben sollst,<br />
das findest Du alles hernach geschrieben<br />
© Bertram Koch – www.BertKoch.de Seite 8 von 73<br />
Version 1.2 – 22.07.08