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Sigmund Ringeck´s Fechtbuch. Stand - Lupi Venaritis

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<strong>Sigmund</strong> Ringeck<br />

Mscr. Dresd. C 487, Sächsische Landesbibliothek, Dresden<br />

Langes Schwert<br />

Übersetzung ins Grobdeutsch von Bertram Koch<br />

dar mitt du wol magst wider gehalten, wann<br />

man dir dar an bindt.<br />

Vnd fürbaß, von der mitt biß an den ort, hat es<br />

sein schwöch, da magst nicht wider<br />

16 v<br />

gehalten. Vnd wenn du die ding recht verstest,<br />

so magstu mitt kunst wol arbaitten vnd dich<br />

damit wören;<br />

vnd fürbaß lernen fürsten vnd herren, das sy<br />

mitt der selbigen kunst wol mügen besten in<br />

schinpff vnd in ernst.<br />

Aber erschreckstu gern, so saltu die kunst des<br />

fechtens nitt lernen.<br />

Wann ain blöds, verzags hertz, das tut kain<br />

gut, wann es wirt by aller kunst geschlagen.<br />

Der text von den fünf hewen.<br />

Fünff hew lere von der<br />

17 r<br />

rechten hand.<br />

Wer das wäre, dem wir geloben,<br />

in kunsten gern zu lonen. –<br />

[Glosa]<br />

Merck, die zedel setzt fünff verborgne hew, da<br />

von vil maister des schwerts nicht wissen zu<br />

sagen.<br />

Die soltu anders nicht lernen hawenm wann<br />

von der rechten sytten gegen dem, der sich<br />

gegen dir stöllet zu der were.<br />

Vnd versuch, öb du mit ainem haw vsß den<br />

fünffen den man mitt dem ersten schlag<br />

mügest treffen.<br />

Wer dir di brechenn kan on seinen schaden, so<br />

wirt im gelopt von dem masiter der zedeln, daß<br />

im siner kunst<br />

17 v<br />

bas gelonet soll werden dann ainem andern<br />

fechter, der wyder die funff hew nicht fechten<br />

kann.<br />

www.lupi-venaritis.de<br />

Damit magst Du wohl wider halten, wenn man Dich<br />

daran bindet.<br />

Und davor, von der Mitte bis an den Ort, hat es eine<br />

Schwäche, damit magst (Du) nicht wider halten.<br />

16v<br />

Und wenn Du die Dinge recht verstehst, so magst<br />

Du mit Kunst wohl arbeiten und Dich damit wehren.<br />

Und dafür lernen Fürsten und Herren, damit sie mit<br />

der selbigen Kunst wohl bestehen mögen, im<br />

Schimpf und im Ernst.<br />

Aber erschrickst Du gerne, so sollst Du die Kunst<br />

des Fechtens nicht lernen.<br />

Denn ein blödes verzagtes Herz, das tut keinem<br />

gut, wenn des wird bei aller Kunst geschlagen.<br />

Der Text von den fünf Hauen<br />

Fünf Haue lerne von der …<br />

17r<br />

… rechten Hand.<br />

Wer das währe, den wir geloben in Kunst gerne zu<br />

lohnen.<br />

Glosse:<br />

Merke, die Zettel nennen fünf verborgene Haue, von<br />

denen viele Meister des Schwertes nichts zu sagen<br />

wissen.<br />

Die sollst Du anders nicht hauen lernen, als von der<br />

rechten Seite gegen den, der sich gegen Dich zu<br />

der Wehr stellt.<br />

Und versuche ob Du mit einen Hau aus den Fünfen,<br />

den Mann mit dem ersten Schlag mögest treffen.<br />

Wer Dir die brechen kann ohne seinen (eigenen)<br />

Schaden, wird (…) gelobt von dem Meister der<br />

Zettel, das ihm seine Kunst …<br />

17v<br />

… besser belohnter werden soll, als (die) eins<br />

anderen Fechter, der gegen die fünf Haue nicht<br />

fechten kann.<br />

© Bertram Koch – www.BertKoch.de Seite 7 von 73<br />

Version 1.2 – 22.07.08

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