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Sigmund Ringeck´s Fechtbuch. Stand - Lupi Venaritis

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<strong>Sigmund</strong> Ringeck<br />

Mscr. Dresd. C 487, Sächsische Landesbibliothek, Dresden<br />

Langes Schwert<br />

Übersetzung ins Grobdeutsch von Bertram Koch<br />

mit ainem zwer schlagen zu siner lincken<br />

sytten zu dem kopff schlagen welest.<br />

Vnd ferzuck den schlag jm zu siner rechten<br />

sytten an den kopff.<br />

Aber ain stuck vß dem feler.<br />

Zwyfach es fyrbas,<br />

schryt in linck vnd biß nit laß.<br />

Glosa.<br />

Das ist,<br />

wan dü jm mit der ersten verfyrunge zu siner<br />

rechten sytten zu dem kopff geschlagen<br />

31 r<br />

haust - alß am nesten gemelt ist -, so schlach<br />

bald wyderumb jm zu der rechten sytten zu<br />

dem kopff; vnd far mit der kurtzen schnyden<br />

mit auß gecrutzten armen vber sin schwert,<br />

vnd "jmlincke",<br />

das ist auff dein lincken sytten, vnd schnyd jn<br />

mit der langen schnyden durch maul.<br />

Der schilhaw mitt sinen stucken.<br />

Schiller ein bricht,<br />

waß bufler schlecht oder stycht.<br />

Wer wechsel trawet,<br />

schiller jn dar vß beraubet.<br />

Glosa.<br />

Hie merck:<br />

der schiller ist ain haw, der den buffeln, die sich<br />

maysterschafft an nemmen mit gwalt, in brich<br />

in hawen vnd stechen.<br />

Vnd den haw tryb also:<br />

wan er dir eben ein hawet<br />

31 v<br />

von siner rechten sytten, so haw och von dener<br />

rechten sytten mit der kurtzen schnyden mit vff<br />

gerechten armen gen sinen hawe jn die<br />

schwech sines schwerts vnd schlag jn vff sinen<br />

rechten achsel.<br />

www.lupi-venaritis.de<br />

mit einem Zwerschlag zu seiner linken Seite zum<br />

Kopf schlagen willst.<br />

Und verzucken den Schlag ihm zu seinem rechten<br />

Seite an den Kopf.<br />

Ein weiteres Stück aus dem Fehler:<br />

Zweifach es verpass.<br />

Schreite mit links und sein nicht (?laß)<br />

Glosse:<br />

Das ist,<br />

wenn Du mit dem ersten Verführer zu seiner<br />

rechten Seite zu dem Kopf geschlagen …<br />

31r<br />

… hast – wie eben beschrieben wurde – so schlage<br />

bald wiederum zu seiner rechten Seite zu dem Kopf<br />

und fahre mit der kurzen Schneide mit gekreuzten<br />

Armen über sein Schwert und "jmlinke".<br />

Das bedeutet auf Deine linke Seite und schneide<br />

mit der Langen Schneide durch (sein) Maul.<br />

Der Schilhau mit seinen Stücken:<br />

Schiller einbricht,<br />

was Büffel schlägt oder sticht.<br />

Wer Wechsel trauet,<br />

Schiller ihn daraus beraubt.<br />

Glosse:<br />

Hier merke:<br />

Der Schiller ist ein Hau, der den Büffel, die sich von<br />

sich Meisterschaft annehmen mit Gewalt, einbricht<br />

in Haue und Stiche.<br />

Und diesen Hau treibe also:<br />

Wenn er auf Dich einhaut …<br />

31v<br />

… von seiner rechten Seite, so haue auch von<br />

Deiner rechten Seite, mit der kurzen Schneide, mit<br />

aufgerichteten Armen, gegen seinen Hau, in die<br />

Schwäche seines Schwertes und schlage ihm auf<br />

seine rechte Achsel.<br />

© Bertram Koch – www.BertKoch.de Seite 22 von 73<br />

Version 1.2 – 22.07.08

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