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Sigmund Ringeck´s Fechtbuch. Stand - Lupi Venaritis

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<strong>Sigmund</strong> Ringeck<br />

Mscr. Dresd. C 487, Sächsische Landesbibliothek, Dresden<br />

Langes Schwert<br />

Übersetzung ins Grobdeutsch von Bertram Koch<br />

also, das du nicht havest, wann du stechensolt;<br />

vnd nit schnidest, wann du hawen solt;<br />

vnd nicht stechest,<br />

22 v<br />

wann du schniden solt.<br />

Vnd mörck:<br />

wan man dir der aynes versetzt, das du in mitt<br />

dem andern treffest.<br />

Also:<br />

versetz man dir den stich, so treyb den haw.<br />

Laufft man dir eynn, so treyb den vnderschnitt<br />

in sin arm.<br />

Des morck in allen treffen vnd anbinden der<br />

schwert, wilt du anderst die maister effen, die<br />

sich wider dich setzen.<br />

Von den vier blosse.<br />

Vier bloß wisse, ram:<br />

so schlechstu gewisse, an alle for;<br />

on zwifel, wie er gebar.<br />

Glosa.<br />

Hie soltu morcken die vier blossen an dem<br />

man, da du all wegen zu fechten<br />

23 r<br />

solt.<br />

Die erst bloß ist die recht seytt,<br />

die ander ist die link seytt<br />

oberhalben der girtel deß manß.<br />

Die ander zwuo<br />

sind och die recht<br />

vnd die linck seytten v<br />

nderhalb der girtel.<br />

Der blossen nym eben war in dem zufechten.<br />

Mitt welcher er sich gegen dir enblösse,<br />

der selbigen reme künstlichen on far:<br />

mitt einschiessen des langen orts,<br />

mit nachraisen<br />

vnd sunst mit allen geförten.<br />

www.lupi-venaritis.de<br />

So dass Du nicht haust, wenn Du stechen sollst<br />

und nicht schneidest, wenn Du hauen sollst<br />

und nicht stechen, …<br />

22v<br />

wenn Du schneiden sollst.<br />

Und merke:<br />

Wenn man Dir den Einen versetzt, das Du mit dem<br />

Anderen treffest.<br />

Also:<br />

Versetzt man Dir den Stich, so treibe den Hau.<br />

Läuft man Dir ein, so treibe den Unterschnitt in die<br />

Arme.<br />

Das merke in allen Treffen und Anbinden des<br />

Schwertes, willst Du anders (ich glaube: auf eine<br />

anderer Art)die Meister äffen, die sich gegen Dich<br />

setzen.<br />

Von den vier Blößen<br />

Vier Blößen wisse zu nehmen,<br />

so schlägst Du gewisse, alle Vier.<br />

Ohne Zweifel, (egal) wie er sich gebärdet.<br />

Glosse:<br />

Hier sollst Du Dir die vier Blößen an dem Mann<br />

merken, dass Du diesen immer zufechten …<br />

23r<br />

… sollst.<br />

Die erste Blöße ist die rechte Seite,<br />

die Andere ist die linke Seite,<br />

oberhalb des Gürtels des Mannes.<br />

Die anderen Zwei<br />

sind die rechte<br />

und die linke Seite<br />

unterhalb des Gürtels.<br />

Diese Blößen nehmen eben wahr, in dem<br />

Zufechten.<br />

Mit welcher Blöße er sich gegen Dich entblößt.<br />

Diese greife künstlich ohne Gefahr an.<br />

Mit dem Einschießen des Langen Ortes,<br />

mit Nachreisen<br />

© Bertram Koch – www.BertKoch.de Seite 12 von 73<br />

Version 1.2 – 22.07.08

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