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Druckansicht: ver.di b+b - Konzerne von A-Z - Archiv - Schlecker

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Branche Drogeriemärkte<br />

Unternehmenssitz Ehingen/Donau<br />

Rechtsform Einzelgesellschaft Fa. Anton <strong>Schlecker</strong><br />

Bedeutung Führendes Unternehmen in der deutschen<br />

Drogeriemarktbranche Größtes Drogeriemarktunternehmen<br />

in Europa<br />

Gründung und Expansion Mitte der 1960er Jahre arbeitete Anton <strong>Schlecker</strong> als<br />

jüngster Metzgermeister der Bundesrepublik. 1967<br />

Gründung eines SB-Warenhauses in Ehingen 1975<br />

Eröffnung des ersten Drogeriemarkts in Kirchheim unter<br />

Teck. Zwei Jahre später waren es bereits 100 Filialen. 1984<br />

waren es dann 1.000 und 1994 5.000 Filialen. Ab 1987<br />

Expansion ins europäische Ausland 2001 Übernahme <strong>von</strong><br />

240 Sconti-Märkten <strong>von</strong> Rewe 2005 Übernahme <strong>von</strong> 91<br />

Filialen der Drogeriekette Idea 2007 Schließung <strong>von</strong> 200<br />

<strong>Schlecker</strong>-Filialen 2007 Übernahme <strong>von</strong> Ihr Platz 2009<br />

Übernahme <strong>von</strong> 70 Woolworth-Filialen<br />

Unternehmensleitung Anton <strong>Schlecker</strong> (Vorsitzender der Geschäftsführung),<br />

Christa <strong>Schlecker</strong> „Alleininhaber ist Anton <strong>Schlecker</strong>, der<br />

eigenstän<strong>di</strong>g über <strong>di</strong>e Strategie und <strong>di</strong>e Unternehmenspolitik<br />

entscheidet.“ Die Unternehmensnachfolge steht bereits fest.<br />

Meike und Lars <strong>Schlecker</strong> sollen <strong>di</strong>e Geschäfte weiterführen:<br />

„Beide werden <strong>von</strong> ihren Eltern erfolgreich in <strong>di</strong>e<br />

Geschäftsabläufe integriert und in <strong>di</strong>e Firmenleitung<br />

eingebunden“ (<strong>Schlecker</strong>-Homepage).<br />

Umsatz (Schätzung) 7,2 Mrd. Euro gesamt 6,1 Mrd. Euro Deutschland<br />

Gewinn Keine Angaben<br />

1/3


Filialen in Deutschland 10.650 14.155<br />

europaweit<br />

Beschäftigte insgesamt 52.100<br />

Das Unternehmen betreibt eine gezielte Desinformationspolitik. Es gibt nur sehr wenige<br />

gesicherte ökonomische Kennzahlen.<br />

<strong>Schlecker</strong><br />

Anmerkungen:<br />

• Die Fa. <strong>Schlecker</strong> ist in 14 Ländern Europas präsent.<br />

• Das Unternehmen hat über viele Jahre eine konsequente Flächenexpansion betrieben und so den Umsatz<br />

gesteigert. Dieser Expansionstrieb wurde vor sechs Jahren gedämpft - gleichzeitig <strong>ver</strong>schärfte sich der<br />

Konkurrenzkampf mit dm, Rossmann und Müller.<br />

• Bei der Flächenproduktivität (Umsatz pro Quadratmeter) liegt das Unternehmen deutlich hinter der<br />

Konkurrenz. Zuletzt hat <strong>Schlecker</strong> Umsatzanteile <strong>ver</strong>loren, seine Zugkraft hat nachgelassen. Viele Kunden<br />

sind unzufrieden, denn <strong>Schlecker</strong> ist nicht so preiswert, wie sein Image <strong>ver</strong>muten lässt. Zudem sind <strong>di</strong>e<br />

Filialen chronisch unterbesetzt – in kleineren Filialen gibt es oft nur eine Verkäuferin.<br />

• Seit Anfang 2010 eröffnet <strong>Schlecker</strong> neue Drogerie-Großmärkte unter dem Namen <strong>Schlecker</strong> XL –<br />

gleichzeitig werden viele alte Filialen geschlossen.<br />

• Eigens für <strong>di</strong>e neuen Läden wurde <strong>di</strong>e Konzerntochter <strong>Schlecker</strong> XL GmbH gegründet. Auf <strong>di</strong>ese Weise<br />

<strong>ver</strong>suchte <strong>Schlecker</strong> <strong>di</strong>e Tarifbindung zu umgehen: In den neuen Märkten bezahlte <strong>Schlecker</strong> einen<br />

Stundenlohn <strong>von</strong> 6,50 Euro. Daraufhin gab es massiven Widerstand seitens der Belegschaften, der<br />

Gewerkschaft und der Politik. Dies blieb nicht ohne Wirkung.<br />

• Das Unternehmen zeigte sich auf einmal <strong>ver</strong>handlungsbereit. Nach vier Verhandlungsrunden konnte <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />

Mitte 2010 mit der <strong>Schlecker</strong>-Geschäftsleitung drei neue Tarif<strong>ver</strong>träge abschließen. <strong>Schlecker</strong> muss nun<br />

bei den XL-Märkten zur tariflichen Normalität zurückkehren. Damit wurde <strong>di</strong>e Kontro<strong>ver</strong>se um <strong>di</strong>e neuen<br />

XL-Märkte beigelegt.<br />

• Anton <strong>Schlecker</strong> ist lt. Forbes mit 3,6 Mrd. Dollar Vermögen einer der reichsten Deutschen. Er war einige<br />

Zeit Mitglied im Aufsichtsrat <strong>von</strong> Lidl und einer der größten Kapitalgeber für <strong>di</strong>e Expansion <strong>von</strong> Lidl.<br />

Dr. Jürgen Glaubitz<br />

(ehemals Abteilungsleiter Wirtschafts- und Strukturpolitik, <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Landesbezirk NRW)<br />

Redaktioneller Stand: September 2010<br />

2/3


Quelle: https://www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>-bub.de/no_cache/konzerne_abisz/archiv/schlecker/<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Bildung + Beratung | Gemeinnützige GmbH | Mörsenbroicher Weg 200 | 40470 Düsseldorf<br />

18.06.2011<br />

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