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Notfall-Pädagogik in China - Anthroposophische Gesellschaft in ...

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<strong>Anthroposophische</strong> BewegungFortsetzung von Seite 13<strong>Notfall</strong>-<strong>Pädagogik</strong> <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>aWie konnten Sie mit den K<strong>in</strong>dern arbeiten?B. Ruf: Wir legten das Schwergewicht aufRhythmusübungen, Handarbeiten, Eurythmieund rhythmische Spiele, aber auch Selbstvertrauens-Übungenwie z. B.: sich fallen lassenund von anderen aufgefangen werden. Diesund gezielte Bewegungsübungen helfen, dieHandlungsfähigkeit wieder zu stärken. BeiJugendlichen versuchten wir vorsichtig überdas Geschehen zu sprechen, wobei sieerschüttert und <strong>in</strong> Tränen das Erlebte erzählten.Hilfreich war hier e<strong>in</strong>e Art Biografiearbeit.Mit e<strong>in</strong>em Seil wurde die Lebensl<strong>in</strong>ie symbolisiert,mit Ste<strong>in</strong>en und Blumen schlechte undgute Er<strong>in</strong>nerungen. So versuchten wir, dasErlebte <strong>in</strong> die Biografie zu <strong>in</strong>tegrieren, wassonst sehr schwierig ist.Arbeiteten Sie auch mit Erwachsenen?B. Ruf: Ja, wir wurden gebeten, sowohl mitden Eltern wie vor allem den schwer traumatisiertenLehrern zu arbeiten. Zuletzt entschlosssich die Stadtregierung von Shifangaufgrund der zunehmend deutlicher werdendenErfolge unserer mehrwöchigen Arbeit, <strong>in</strong>den letzten drei Tagen unseres AufenthaltesWorkshops für Lehrer zu organisieren, beidenen diese zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>en Teil unsererMethoden erüben sollten, um diese dann selberweiter anwenden zu können. Daran lässtsich auch der Erfolg unseres E<strong>in</strong>satzes ermessen,denn sowohl das regionale Lehrersem<strong>in</strong>arwie die Erziehungskommission baten unsum e<strong>in</strong>e weitergehende Zusammenarbeit,auch <strong>in</strong> Kooperation mit der Waldorfschule <strong>in</strong>Chengdu. Zum Abschied wurde uns e<strong>in</strong>Dankschreiben der Regierung <strong>in</strong> Shifangüberreicht, <strong>in</strong> der diese ihren tiefen Dank unddie Anerkennung unserer Arbeit zum Ausdruckbrachte.Wie wird sich dieser außerordentlich E<strong>in</strong>satzauf die weitere Arbeit der «Freunde der Erziehungskunst»auswirken?B. Ruf: Aufgrund unserer Erfolge sowohl imLibanon wie jetzt <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a haben wirbeschlossen, das Arbeitsfeld «<strong>Notfall</strong>-<strong>Pädagogik</strong>»zum festen Bestandteil unserer Arbeitzu machen. Wir haben aus den bisherigenErfahrungen sehr viel lernen können undwerden diese <strong>in</strong> die weitere Entwicklung e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.Dazu gehört auch die Ausbildungweiterer Menschen, die zu solchen E<strong>in</strong>sätzenbereit und <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d. Dabei muss manwissen, dass diese Helfer ja jeweils <strong>in</strong> anderenBerufen dr<strong>in</strong>nen stecken, sich dann für dieWochen des E<strong>in</strong>satzes frei machen und <strong>in</strong> dieserZeit auf ihr Gehalt verzichten müssen. Dawird es <strong>in</strong> der Zukunft auch f<strong>in</strong>anziell noche<strong>in</strong>ger Anstrengungen bedürfen, um weiterefür solche E<strong>in</strong>sätze geeignete Menschen zuf<strong>in</strong>den.Nähere Informationen über die Arbeit der Freunde der ErziehungskunstRudolf Ste<strong>in</strong>ers unter: www.freunde-waldorf.deE<strong>in</strong>e neue DimensionMit der Premiere der EurythmieaufführungSymphonie/Eurythmie 2008 während der PädagogischenSommerakademie am 27. Juli <strong>in</strong>Stuttgart kamen die Teilnehmer der Sommerakademieund weitere Besucher im ausverkauftenSaalbau der Uhlandshöhe zue<strong>in</strong>em grandiosen und e<strong>in</strong>maligen Erlebnis.Es ist das dritte und vorerst letzte Projekt derReihe «Symphonie/ Eurythmie», das noch bis13. Oktober <strong>in</strong> Deutschland auf Tournee se<strong>in</strong>wird (www.symphonie-eurythmie-2008.com).Im Programm gezeigt wurde durch dasEnsemble der Goetheanum-Bühne und desEurythmeum Stuttgart im ersten Teil die DritteSymphonie («Schottische») von Felix Mendelssohn-Bartholdy.Hier konnte man wie auf denTourneen 2002 und 2004 bei Beethoven undMozart tief e<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> die Musik der klassischenSymphonie, erfrischend und dramatischzugleich. Das Orchester der Gness<strong>in</strong>-Virtuosenunter Mikhail Khokhlov spielte hervorragenddazu auf. Gern schaute man hier auch <strong>in</strong>die Welt der klassischen Eurythmie.Der zweite Teil mit dem Lamentate von ArvoPärt, e<strong>in</strong>er Komposition aus dem Jahre 2002,stellte nun aber alles <strong>in</strong> den Schatten, wasman eurythmisch-symphonisch bisher gesehenhat. Hier wird zu e<strong>in</strong>er Musik, die ebenfallsbisher Ungehörtes präsentiert, <strong>in</strong>sbesonderedurch perkussive Klänge und das Vibraphongetragen, e<strong>in</strong>e Choreographie entfaltet,die e<strong>in</strong>en von der ersten Sekunde an fesseltund ab e<strong>in</strong>em bestimmten Zeitpunkt tatsächlich<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere Dimension mitnimmt.Man wird von dem E<strong>in</strong>druck überwältigt, dassdas, was sich da unter den 40 Eurythmistenauf der Bühne, die um e<strong>in</strong>e die ganze Höheder Bühne e<strong>in</strong>nehmende schleierartige Säuleherum aufgebaut ist, abspielt, nicht <strong>in</strong> diesemLeben, sondern im Leben nach dem Tod sichvollzieht. Da bewegt sich e<strong>in</strong>e die ganzeBühne e<strong>in</strong>nehmende Achse um das Zentrumder Säule, da brechen unwillkürlich helle unddunkle Eruptionen über das Geschehen here<strong>in</strong>,da bewegen sich mächtige solistischeGesten durch den Raum, das Ganze wie ause<strong>in</strong>er noch höheren Dimension heraus dirigierend,da bedrängen gewaltige Erschütterungendie zusammengekauerten Gestalten.Worte reichen kaum aus, das alles zubeschreiben, was sich da <strong>in</strong> 40 M<strong>in</strong>uten aufder Bühne vollzieht.Man ist h<strong>in</strong>terher tief berührt und bewegt,weil man den E<strong>in</strong>druck hatte: «Du durftesthier teilnehmen an etwas, was sich auch nachDe<strong>in</strong>em Tod <strong>in</strong> der geistigen Welt mit Dir undDe<strong>in</strong>en Mitmenschen vollziehen wird, verarbeitende<strong>in</strong> vergangenes Erdenschicksal undvorbereitend e<strong>in</strong> zukünftiges.» In dieseDimension ist e<strong>in</strong>e symphonisch-eurythmischeDarstellung bisher noch nie vorgedrungen.Das Eurythmie-Ensemble unter der hoch<strong>in</strong>spirierten Choreographie von Car<strong>in</strong>a Schmidund Benedikt Zweifel und dem auch hier hervorragendagierenden Orchester hat unse<strong>in</strong>en Abend beschert, den man nicht mehrvergessen wird und der der Eurythmie e<strong>in</strong>eSternstunde und den Durchbruch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eneue künstlerische Dimension geschenkt hat!Andreas NeiderBuch zum Münchner Kongress(an) Es ist e<strong>in</strong> besonderes Verdienst der Verantwortlichender <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>München, die zahlreichen Veranstaltungendes Jahres 2007 aus Anlass derhundertjährigen Wiederkehr des MünchnerKongresses <strong>in</strong> würdiger Form zu dokumentieren.Herausgekommen ist e<strong>in</strong> Buch, das reich,auch farbig, bebildert und <strong>in</strong>teressant gestaltetist. U. a. wurde zum ersten Mal die Teilnehmerlistedes Kongresses von 1907, e<strong>in</strong>e dritteVersion der apokalyptischen Siegel von ClaraRettich sowie Nachbildungen der Fenster desGoetheanums publiziert. Das Buch enthältdarüber h<strong>in</strong>aus viele seltene Aufnahmen unde<strong>in</strong>e Karte München-Schwab<strong>in</strong>gs mit denWohnorten der Künstler, Schriftsteller undAnthroposophen um 1907 – e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartigeDokumentation zum Geburtsjahr der selbständigenAnthroposophie.«Anthroposophie wird Kunst. Der Münchner Kongress 1907 unddie Gegenwart.» 436 Seiten, gebunden, zahlreiche, teilweisefarbige Fotos. ISBN 978-3-00-025311-9. 35 Euro zzgl. Versand.Herausgeber: Karl Lierl/Florian Roder. Bestellung über dieKooperative Dürnau Tel. 07582/930093 oder den anthroposophischenBuchhandel.Peter Selg <strong>in</strong> Stuttgart(an) Aus Anlass der Neuersche<strong>in</strong>ung se<strong>in</strong>esBuches über den Weg Christian Morgensternsmit Rudolf Ste<strong>in</strong>er hält Peter Selg im Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Haus Stuttgart am Freitag, den 3.Oktober von 10 bis 17 Uhr, e<strong>in</strong> Tagessem<strong>in</strong>arzu dieser für beide so entscheidenden und fürdie Anthroposophie bedeutsamen Begegnung.Anmeldungen bei der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> Stuttgartunter 0711/248 50 97 oder per E-mail: aneider@gmx.de.ImpressumDie «Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit <strong>in</strong>Deutschland» s<strong>in</strong>d Bestandteil der Zeitschrift «Anthroposophieweltweit». Herausgeber ist die <strong>Anthroposophische</strong><strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland e.V., Zur Uhlandshöhe 10, 70188Stuttgart. Redaktion: Andreas Neider (verantwortlich), JustusWittich (jw), Zur Uhlandshöhe 10, 70188 Stuttgart., Tel.:0711/248 50 97, Fax: 248 50 99, e-Mail Redaktion:neider@mercurial.de, e-Mail Adressänderungen und Adm<strong>in</strong>istration:leserservice@mercurial.de. Gestaltung: Sab<strong>in</strong>eGasser, Hamburg. Der Bezug ist sowohl durch e<strong>in</strong> Abonnementder Wochenschrift «Das Goetheanum» als auch durchgesonderte Bestellungen beim Verlag möglich (Kostenbeitragfür das Jahr 2007: 40,- €). Verlag: mercurial-PublikationsgesellschaftmbH, Alt-Niederursel 45, 60439 Frankfurt/M., Tel:069/58 23 54, Konto Nr. 101 670 901 bei der GLS Geme<strong>in</strong>schaftsbankeG, BLZ 430 609 67. Beilage: Tagungsprospektdes Goetheanum und Prospekt des Panda-Versand.16Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, September 2008

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