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Notfall-Pädagogik in China - Anthroposophische Gesellschaft in ...

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Ausgabe 7/2008 Septemberaus der anthroposophischen Arbeit <strong>in</strong> Deutschland<strong>Notfall</strong>-<strong>Pädagogik</strong> <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>aWo bleibt die Mitte?(an) Die vorliegende Ausgabe ermöglichte<strong>in</strong>en ausgiebigen Blick nach Osten, der – solassen es die drei Berichte, die den Schwerpunktdieser Ausgabe bilden, deutlich verspüren– auch die <strong>Anthroposophische</strong> Bewegungzunehmend beschäftigen wird.Nach dieser Sommerpause, die eben durchzahlreiche Ereignisse im Osten geprägt war –ob durch den Blitzkrieg zwischen Russlandund Georgien, ob durch das monströse Auftrumpfender neuen Weltmacht Ch<strong>in</strong>a währendder Olympischen Spiele – die Zeichenmehren sich, dass wir Europäer uns wohl <strong>in</strong>Zukunft noch mehr auf unsere Rolle der Mittekonzentrieren müssen, um nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neusich polarisierendes Spannungsfeld zwischenOst und West h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gezogen zu werden.Die verschiedenen Berichte <strong>in</strong> dieser Ausgabekönnen durchaus e<strong>in</strong> Anlass se<strong>in</strong>, sich auf dieBedeutung der Mitte neu zu bes<strong>in</strong>nen. Als e<strong>in</strong>Beispiel möge der nebenstehende Berichtüber den E<strong>in</strong>satz der «Freunde der ErziehungskunstRudolf Ste<strong>in</strong>ers» im Erdbebengebiet nahevon Chengdu dienen.Generalsekretäre <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland,versammelt bei e<strong>in</strong>em Treffen der europäischenGeneralsekretäre und Dornacher Vorstandsmitgliedern.Hartwig Schiller berichtetvon den besprochenen Themen und der Geschichteder Landesgesellschaft <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nlandSeite 14Die Russen kommennach Münchnen. Launig beschreibt Karl Lierldie bayrisch-russische Begegnung der Menschenund Kulturen sowie den Gedankenaustauschmit Mitgliedern des russischen LandesvorstandesaufSeite 15Symphonie/Eurythmie 2008E<strong>in</strong>e kurze Besprechung der sensationellenPremiere dieses dritten und letzten Projektesder Geme<strong>in</strong>schaftsproduktion der Dornacherund Stuttgarter Eurythmiebühnen aufSeite 16Andreas Neider: Wie kam es zum Ihrem E<strong>in</strong>satzim Erdbebengebiet?Bernd Ruf: Bereits kurz nach dem Erdbebenerfuhren wir von e<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> aus der Waldorfschule<strong>in</strong> Chengdu, dass im nahen Erdbebengebietvor allem im H<strong>in</strong>blick auf psychologischeBetreuung e<strong>in</strong> katastrophaler Mangelherrschte. Da wir vor zwei Jahren im Libanonkrieg<strong>in</strong> Beirut im Umkreis der dortigenWaldorfschule bereits mehrere E<strong>in</strong>sätze mit<strong>Notfall</strong>-<strong>Pädagogik</strong> gemacht und anschließende<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Team für solche Notfälle gebildethatten, entschlossen wir uns auch dieses Malzur Hilfeleistung.Wer war an diesem E<strong>in</strong>satz alles beteiligt?B. Ruf: Unser Team bestand aus Stefanie Allon(Waldorferzieher<strong>in</strong>, Israel), Christoph Doll (Waldorflehrer),Dr. Olaf Koob (Arzt), Warja Saake(Psychotherapeut<strong>in</strong>), Sebastian von Tschammer(Heileurythmist), den drei Übersetzern Prof.Tian Da Sheng, Astrid Schröter (derzeit <strong>in</strong>Chengdu) und Shoumao Wang sowie me<strong>in</strong>erPerson.Wie sah Ihre Arbeit konkret aus?B. Ruf: Jede Naturkatastrophe dieses Ausmaßesh<strong>in</strong>terlässt bei den Betroffenen e<strong>in</strong> mehroder m<strong>in</strong>der schweres Trauma. E<strong>in</strong> solchesTrauma muss man sich wie e<strong>in</strong>e offeneWunde vorstellen. Viele Menschen könnenaus den Kräften ihres Ätherleibes heraus e<strong>in</strong>solches Trauma überw<strong>in</strong>den, das heißt dieWunde schließen. Dabei s<strong>in</strong>d aber der Erfahrungnach nur etwa 75% aller Betroffenendazu <strong>in</strong> der Lage. D. h. bei 25% aller Fällekommt es zu e<strong>in</strong>er post-traumatischen Belastungsstörung,die, besonders bei K<strong>in</strong>dern,lebenslange schwere Erkrankungen, Entwicklungsstörungenusw. nach sich zieht. Daherkommt es hier darauf an, die Menschen <strong>in</strong> dieIm Gespräch mit Bernd RufDie Olympischen Spiele im August haben be<strong>in</strong>ahe vergessen lassen, dass am 12. Mai 2008e<strong>in</strong> katastrophales Erdbeben <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Sichuan nahe der Millionenstadt Chengdu, <strong>in</strong>der sich auch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Waldorfschule bef<strong>in</strong>det, 90.000 Todesopfer und mehrere MillionenObdachlose verursacht hat. Die Vere<strong>in</strong>igung der «Freunde der Erziehungskunst RudolfSte<strong>in</strong>ers“ reiste mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Gruppe kurze Zeit danach für 14 Tage vor Ort zu e<strong>in</strong>em<strong>Notfall</strong>e<strong>in</strong>satz nach Shifang und lernte dabei e<strong>in</strong>e ganz andere Seite Ch<strong>in</strong>as kennen. ImGespräch mit Bernd Ruf, e<strong>in</strong>em der Vorstandsmitglieder der «Freunde», wird deutlich,wie dramatisch die Situation vor Ort tatsächlich war und immer noch ist und welche großeHilfeleistung die kle<strong>in</strong>e Gruppe aus Deutschland dort erbr<strong>in</strong>gen konnte.Lage zu versetzen, das Trauma aus eigenerKraft zu überw<strong>in</strong>den. Die psychische Hilfebesteht aus waldorfpädagogischer Sicht nunvor allem dar<strong>in</strong>, durch Rhythmuspflege, wiewir sie aus der Waldorfpäödagogik sehr gutkennen, den Ätherleib so zu stärken, dass e<strong>in</strong>eHeilung des Traumas aus diesen gestärktenKräften heraus möglich gemacht wird.In welchem Zustand befand sich die Region beiIhrer Ankunft?B. Ruf: Die Zustände bei unserer Ankunftkann man sich eigentlich kaum vorstellen. Eswaren ganze Ortschaften durch das Erdbebenverschwunden, ganze Berge waren e<strong>in</strong>gestürztund die Folge war, dass vor allem diemehrgeschossigen Gebäude sämtlichst zerstörtworden waren. Nun s<strong>in</strong>d es <strong>in</strong> dieserländlichen Region aber hauptsächlich dieSchulgebäude, die mehrgeschossig s<strong>in</strong>d. DieFolge war, dass Tausende von K<strong>in</strong>dern undLehrern unter den Trümmern ihrer Schulebegraben worden waren. Viele K<strong>in</strong>der waren,soweit sie überlebt hatten, tagelang verschüttet,die Lehrer hatten verzweifelt versucht,ihnen zu helfen usw. Das heißt, diese Opferwaren es vor allem, um die wir uns bei unseremE<strong>in</strong>satz zu kümmern hatten. Die Opferwaren mittlerweile <strong>in</strong> Zeltstädten untergebrachtworden, und an materieller oder sanitärerHilfe herrschte ke<strong>in</strong> Mangel. Das RiesenreichCh<strong>in</strong>a zeigte sich <strong>in</strong> diesen Wochenzu e<strong>in</strong>er unglaublichen Hilfsbereitschaft <strong>in</strong>der Lage, wie man es zuvor kaum hätte glaubenkönnen. Aber es mangelte eben anpsychologischer Hilfe. Umso dankbarer warendie Behörden, mit denen wir von Anfang anäußerst konstruktiv zusammenarbeiten konnten,für unsere E<strong>in</strong>satzbereitschaft.Fortsetzung Seite 1613


Anthropo sophische Gesellsch a f tVon e<strong>in</strong>em Treffen der europäischen Generalsekretäre <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland«Wenn man nach Norden fährt, da wirdder Ätherleib immer größer, besonders imöstlichen Norden, zum Beispiel F<strong>in</strong>nland.»Als Rudolf Ste<strong>in</strong>er diese Worte am 5. Oktober1913 <strong>in</strong> Kristiania (GA 266c) währende<strong>in</strong>er esoterischen Stunde sprach, da lagder für die russischen Mitglieder bestimmteund aus geistig-politischen Notwendigkeitenheraus nach Hels<strong>in</strong>ki verlegteZyklus über «Die geistigen Wesenheiten <strong>in</strong>den Himmelskörpern und Naturreichen»bereits 18 Monate zurück. Er stellte denBeg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Betrachtung elementarischerWirksamkeiten im Zusammenhang mitdem f<strong>in</strong>nischen Volksepos «Kalevala» dar.Das Sommertreffen der europäischen Generalsekretärefand vom 27. bis 29. Juni 2008 <strong>in</strong>eben diesem Gebiet größter Lichtesfülle undseelischer Weite des europäischen Nordensstatt. Allerd<strong>in</strong>gs war nicht Hels<strong>in</strong>ki se<strong>in</strong>Schauplatz, sondern das 1546 vom schwedischenKönig Gustav Vasa gegründete Ekenäs,f<strong>in</strong>nisch: Tammisaari, das der HandelsstadtTall<strong>in</strong> auf der anderen Seite des MeerbusensKonkurrenz machen sollte.Tammisaari hat heute ca. 14.500 E<strong>in</strong>wohner,von denen 82 % schwedischsprachig s<strong>in</strong>d,und liegt etwa 90 Kilometer westlich von Hels<strong>in</strong>ki<strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>es ausgedehnten Schärengebietes.Sunnan II, e<strong>in</strong> 102 Jahre altes Dampfschiffund <strong>in</strong> alten Zeiten das Hauptverkehrsmittelder dort siedelnden Menschen,erschloss den staunenden Gästen an e<strong>in</strong>emAbend die verwirrende Verschl<strong>in</strong>gung vonWasserwelten und Inseln. Der Begegnung mitdem Ort stellte sich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> dieGeschichte der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>F<strong>in</strong>nlands zur Seite, die auf äußerstkundige Weise durch Esa Ristilä gegebenwurde.Er berichtete von den beiden <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nlandgehaltenen Zyklen, den bereits erwähntenvon 1912 und den weiteren über «Die okkultenGrundlagen der Bhagavad Gita» von1913, zu denen u. a. Anthroposophen undgeistig <strong>in</strong>teressierte Persönlichkeiten aus demganzen damaligen Russland und dem nahgelegenen St. Petersburg erschienen waren.1907 war die f<strong>in</strong>nische Sektion der Theosophischen<strong>Gesellschaft</strong> gegründet worden undbereits 1908 und 1910 waren <strong>in</strong> ihrer Zeitschrift«Tietäjä» (Weissager) zwei Artikel überRudolf Ste<strong>in</strong>er und se<strong>in</strong> Wirken erschienen. IhrVerfasser war Johannes Le<strong>in</strong>o, e<strong>in</strong> bedeutenderOrchesterleiter aus Wiborg, von dem dieSchriftsteller<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Bergroth sagte, dass er«die ganze Stadt mit se<strong>in</strong>er Musik und se<strong>in</strong>erPersönlichkeit <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Bann zog». Es seigroßartig, «e<strong>in</strong>en Menschen zu sehen, <strong>in</strong> dessenLeben der Geist die gleiche Rolle gespielthat wie im Leben der meisten Ehrgeiz,Genusssucht, die Welt überhaupt». JohannesLe<strong>in</strong>o begegnete Rudolf Ste<strong>in</strong>er persönlich und<strong>in</strong> zahlreichen Briefen, die er stets mit derWendung: «Ihr treuer Schüler» beschloss.Im Laufe der Jahre konnten immer mehr F<strong>in</strong>nenRudolf Ste<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Mitteleuropa hören. E<strong>in</strong>erder ersten unter ihnen war Edvard Seelander,e<strong>in</strong> promovierter Mathematiker. Es waren dieMenschen um diese beiden Männer, welcheRudolf Ste<strong>in</strong>ers Vorträge <strong>in</strong> Hels<strong>in</strong>ki organisierten,zu denen auch die russischen Mitglieder(u. a. A. Belyi) und Personen des geistigenLebens Russlands (u. a. N. Berdjajev) h<strong>in</strong>zukommenkonnten.Die Krise <strong>in</strong>nerhalb der Theosophischen<strong>Gesellschaft</strong> um die Inszenierung Krishnamurtisseitens Leadbeater und Besant ergriff auchdie f<strong>in</strong>nische Sektion. Streit und Spaltung teiltendie Mitgliedergruppen. Verschärft wurdendie Schwierigkeiten durch die politischeAbhängigkeit von Russland und den ausbrechendenErsten Weltkrieg und f<strong>in</strong>nischen Freiheitskrieg.So kam es <strong>in</strong> dieser Zeit zu ke<strong>in</strong>erGründung e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>nischen Landesgesellschaft.Das änderte sich erst am 2. Dezember1923, als <strong>in</strong> Hels<strong>in</strong>ki von 59 persönlich anwesendenund 22 durch Handlungsvollmachtvertretenen Menschen die Antroposofiska Sällskapet<strong>in</strong> F<strong>in</strong>land – Suomen Antroposof<strong>in</strong>en Seuragegründet wurde. Uno Donner wurde als ihrerster Generalsekretär bestellt.Wenig später kam es auf Initiative f<strong>in</strong>nischsprachigerMitglieder zur Gründung e<strong>in</strong>erzweiten Landesgesellschaft, der Yleisen AntroposofisenSeuran suomenkiel<strong>in</strong>en osasto (die f<strong>in</strong>nischsprachigeAbteilung der Allgeme<strong>in</strong>en<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>). Heutes<strong>in</strong>d die verschiedenen Teile der <strong>Gesellschaft</strong>vere<strong>in</strong>igt. Die Gruppen treffen sich unter den<strong>in</strong> ihrem jeweiligen Landesteil gegebenenBed<strong>in</strong>gungen und wählen e<strong>in</strong>e der beiden offiziellenLandessprachen.Es wirkt, was Kerst<strong>in</strong> Bergroth <strong>in</strong> ihrem BuchLöytöretki (Entdeckungsreise) über ihre Begegnungmit Rudolf Ste<strong>in</strong>er 1973 beschrieben hat:«Durch me<strong>in</strong> Leben h<strong>in</strong>durch ist die Er<strong>in</strong>nerungan diesen Moment für mich wie e<strong>in</strong>e Artgeistiges Zentrum gewesen, von dem immerwieder neue E<strong>in</strong>flüsse <strong>in</strong> mich geströmt s<strong>in</strong>d.… Für mich bleibt es e<strong>in</strong>e lebenslange, wertvolleEr<strong>in</strong>nerung, dass ich mit e<strong>in</strong>em Menschenhabe sprechen dürfen, den ich als diePerson sehe, die uns e<strong>in</strong>en neuen, mächtigenEntwicklungsimpuls gegeben hat, e<strong>in</strong>emMenschen, den ich für den bedeutendstenDenker unserer Zeit halte. … Ich konnte dierichtigen Fragen nicht stellen. Ich war Parzival,der re<strong>in</strong>e Thor. Aber Rudolf Ste<strong>in</strong>er wussteauch die nicht gestellten Fragen mit e<strong>in</strong>igensachlichen Äußerungen zu beantworten, dieich nun im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> immer wieder neu studiertund überdacht habe.»Diesem Bericht schlossen sich Schilderungenverschiedener anthroposophischer Aktivitäten<strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland an, so z. B. die über e<strong>in</strong>e Initiative,um e<strong>in</strong> menschenwürdiges Sterben auf denÅland-Inseln zu ermöglichen. Es handelt sichdabei um e<strong>in</strong> zu F<strong>in</strong>nland gehörendes Gebietvon 10.000 Inseln. Wo früher e<strong>in</strong> Lebensendeim Kreis der Familie und vertrauten MenschenEsa Ristilä<strong>in</strong> abgeschiedener Naturnähe und -e<strong>in</strong>samkeiterwartet wurde, br<strong>in</strong>gt heute e<strong>in</strong> Hubschrauberden Betroffenen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> fernes mediz<strong>in</strong>ischesZentrum auf dem Festland, wo ervon Apparaten umgeben, von se<strong>in</strong>emmenschlichen Umkreis jedoch verlassen ist.Hier hat Raili Hake auf e<strong>in</strong>er Insel e<strong>in</strong> Hospize<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> dem Pflegestation, Wohnmöglichkeitfür Verwandte und Freunde sowieKulträume zur Verfügung stehen. DiesesAngebot wird von den Bewohnern der Inselndankbar angenommen. Es hat zu e<strong>in</strong>emneuen Verhältnis zum Sterben und denGrundlagen der kulturellen Identität geführt.Außerdem wurde von zahlreichen Schul- undAusbildungs<strong>in</strong>itiativen sowie den Plänen zurE<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Altenwohnheimes <strong>in</strong> undum Tammisaari berichtet.E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk lag auf der biologisch-dynamischenWirtschaftsweise. ImNorden Europas hat sie e<strong>in</strong>stmals zuerst <strong>in</strong>F<strong>in</strong>nland Fuß fassen können. Dessen s<strong>in</strong>d sichdie Landwirte bewusst und erleben es alsgroße Verantwortung. Dennoch zeigen sichheute zahlreiche Probleme. Seit 1990, demZeitpunkt der größten Ausdehnung, ist dieZahl der Höfe von 30 auf 12 zurückgegangen.Dem liegen u. a. Generationsprobleme, Konfliktemit der Demeter-Vere<strong>in</strong>igung und Auffassungsunterschiedeh<strong>in</strong>sichtlich des Umgangesmit den Präparaten zugrunde. Währendes <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland z. B. sechs % an ökologisch(!) bestellter landwirtschaftlicher Flächegibt, s<strong>in</strong>d es im nahen Estland alle<strong>in</strong> 10 % anbiologisch-dynamisch bebauter Fläche.Dieser Vergleich lag nahe, <strong>in</strong>sofern die Vorstandsmitgliederder «Ee-sti Antroposoofil<strong>in</strong>eFortsetzung auf Seite 1514Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, September 2008


<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong>Fortsetzung von Seite 14Die Russen kommen!Generalsekretäre tagen <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nlandSelts» (<strong>Anthroposophische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong>Estland) sich bei dieser Gelegenheit vorstellten.Für sie bot sich die seltene Gelegenheit,Leena Westergrenbei relativ kurzem Weg (dennoch ca. achtStunden Anreise), e<strong>in</strong>mal mit Mitgliedern desDornacher Vorstandes und den europäischenGeneralsekretären die Situation ihres Landeszu besprechen. Die estnische <strong>Gesellschaft</strong> hatetwas mehr als 130 Mitglieder und Arbeitsschwerpunkte<strong>in</strong> Tall<strong>in</strong> und Tartu. Nach e<strong>in</strong>erkraftvollen Tätigkeit <strong>in</strong> das öffentliche Lebenh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, markiert u. a. durch die Gründung vonfünf Waldorf- und zwei heilpädagogischenSchulen, ärztlichen Initiativen sowie biologisch-dynamischenHöfen, stellt sich jetzt dieArbeit nach Innen als Aufgabe. Alle GrundschriftenRudolf Ste<strong>in</strong>ers s<strong>in</strong>d übersetzt, e<strong>in</strong>eesoterische Arbeit soll aufgebaut werden.Neben der Begegnung mit diesen beidenLandesgesellschaften waren e<strong>in</strong>e Reihe gewichtigerThemen weiterer Gegenstand derBeratungen. Zu ihnen gehörte das von RonDunselman (Niederlande) e<strong>in</strong>geleitete Thema«Meditation als Kulturaufgabe», die von StefanoGasperi aufgeworfene Frage «ZeitgemäßeAusbildungsformen», e<strong>in</strong> vollständiger Kreisvon Länderberichten und schließlich e<strong>in</strong>umfangreicher Bericht vom Goetheanum.Der Zusammenklang dieser Themen spiegelteetwas von der lebendigen, melancholischätherischenStimmung des Landes wieder,das <strong>in</strong> wunderbarer Weise durch se<strong>in</strong>eumsichtige, rücksichtsvolle und liebenswürdigeGeneralsekretär<strong>in</strong> Leena Westergren repräsentiertwurde.Hartwig Schiller, StuttgartDer Besuch der Landesvertreter der<strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> Russlands<strong>in</strong> München zu Pf<strong>in</strong>gsten 2008 brachte denMünchner Anthroposophen e<strong>in</strong>ige Aufregung.Die Russen kommen! Wie viele?Zwanzig? Wo schlafen die alle? Was wollendie hier? Und, vor allem: Wie verständigtman sich mit ihnen? Sie waren doch immerso weit weg und jetzt s<strong>in</strong>d sie plötzlich da!Und nicht irgendwelche, sondern Menschenaus dem russischen Landesvorstand.Wir treffen uns mit ihnen abends zum Imbiss.Stress. Me<strong>in</strong> Russisch ist denkbar schlecht, umnicht zu sagen: Ich habe ke<strong>in</strong>e Ahnung! Ichweiß ja nicht e<strong>in</strong>mal, was ja und ne<strong>in</strong> auf Russischheißt. Leise Scham kriecht empor. Unsicherheit.«Ja, aber es gibt Übersetzer», sagtjemand. Gut. Unbehagen bleibt. – Und dannwaren sie da. Freundlich schauten sie e<strong>in</strong>emlange <strong>in</strong> die Augen. Langer Händedruck. Ichbegrüßte jeden mit e<strong>in</strong>em kräftigen «GrüßGott» – und sie verstanden. Oft antwortetensie mit e<strong>in</strong>em «Grüß Gott» zurück. Der Bannwar gebrochen – wir konnten essen. Es dauertenicht lange, und wir erzählten uns Witze.Paradox? Und wie! Zusammen mit der Übersetzer<strong>in</strong>aus Wien, e<strong>in</strong>er jungen Frau aus derUkra<strong>in</strong>e, Anna Gross, die e<strong>in</strong>e grandiose Leistungüber die nächsten Tage vollbr<strong>in</strong>gen sollte,und mit englischen und deutschen Brockenwurden Witze erzählt, die von Put<strong>in</strong> und Bushhandelten. Die Sprache als Diener<strong>in</strong> der Verständigungwar Nebensache geworden. Dierussische und bayerische Seele umfassten sich.Essen, tr<strong>in</strong>ken, lachen – der Abend f<strong>in</strong>g gut an.Und er g<strong>in</strong>g weiter. Wir saßen später, nache<strong>in</strong>er russischen Eurythmie-Darbietung (hatman jemals so <strong>in</strong>nige Eurythmie erlebt?) imgroßen Kreis und jeder erzählte, wer er odersie war und woher man kam. (Leider nicht allzu viele aus München.) Es war gar nicht sowichtig, was gesagt wurde, sondern es warwichtig, dass man zusammen war. Man konnteerleben, dass <strong>in</strong> der Stimme und <strong>in</strong> derSprache Seelisches lebt, das nicht durch <strong>in</strong>tellektuellesVerstehen überlagert wurde.Am nächsten Tag: München strahlte, es ware<strong>in</strong> herrlicher Frühl<strong>in</strong>gstag. Wir trafen uns <strong>in</strong>der <strong>Gesellschaft</strong>, und ich erzählte von Münchenum 1907. Vom Kongress, von denDamen St<strong>in</strong>de und Kalckreuth, von den Russen<strong>in</strong> München, von Kand<strong>in</strong>sky, Jawlensky, Belyi,Wolosch<strong>in</strong>a, auch von Len<strong>in</strong>, der 1902 <strong>in</strong> Münchenlebte. Ich erzählte von Rudolf Ste<strong>in</strong>er, wieer den Münchner Kongress ausrichtete, denBemühungen, den Johannesbau zu errichtenund über die Entstehung der Mysteriendramen.Erzählte von Schwab<strong>in</strong>g und wie alle <strong>in</strong>nächster Nähe wohnten und welche Stimmungwohl damals vor 100 Jahren <strong>in</strong> Münchenwar.Und auch wie 1913 im Mai e<strong>in</strong> Postkartenmalernamens Adolf Hitler <strong>in</strong> die SchleißheimerStraße zog. Er, der 1907 von der Kunstakademie<strong>in</strong> Wien abgelehnt worden war. Und wieRudolf Ste<strong>in</strong>er zur gleichen Zeit, 1913, se<strong>in</strong>letztes Mysteriendrama <strong>in</strong> München schrieb.Wie der Johannesbau von der Regierung abgelehntwurde und wie München nach demErsten Weltkrieg die Hauptstadt der Bewegunge<strong>in</strong>es ganz anderen Geistes wurde alsder von 1907.Anschließend g<strong>in</strong>gen wir durch Schwab<strong>in</strong>gund besuchten die Plätze und Stätten, vondenen ich zuvor erzählt hatte. In der Adalbertstraße55, <strong>in</strong> dem Haus, wo St<strong>in</strong>de und Kalkreuthlebten, wo Rudolf Ste<strong>in</strong>er wohnte undwo er die Mysteriendramen schrieb, sperrteuns der Hausmeister die Tür auf und wirkonnten die eigentümliche rund gebogene(konkave) Tür anschauen, die damals zumZweigraum führte und zur Wohnung RudolfSte<strong>in</strong>ers.Die Abendveranstaltung, das Treffen mit denMünchnern Freunden begann mit e<strong>in</strong>erGesangse<strong>in</strong>lage der russischen Freunde.Dann folgte e<strong>in</strong>e erneute Vorstellrunde. E<strong>in</strong>eRusslandkarte wurde an die Tafel gehängt undman sah, dass Europa, das für uns immer imZentrum steht, auf dieser Karte ganz l<strong>in</strong>ks,ganz oben und ganz kle<strong>in</strong> war. Die russischenFreunde markierten die Orte, aus denen siekommen: Moskau, Petersburg, Ukra<strong>in</strong>e, Krim,Altai – man spürte förmlich die Größe desrussischen «Kont<strong>in</strong>ents». Im Verlauf wurdedann angeregt über die russischen Problemegesprochen und wie sich die <strong>Gesellschaft</strong> dortorganisiert. Insbesondere wegen der großenDistanzen s<strong>in</strong>d Konferenzen nur alle paarMonate möglich. Ansonsten bleibt man mitE-Mail, Telefon und Brief <strong>in</strong> Kontakt.Neben all den alltäglichen Problemen kamder Wunsch auf, dass man sich menschlichnäher kommen möge. Für e<strong>in</strong>en «aufgeklärtenWestler» ist das «selbstverständlich». Mannickt selbstgefällig und stimmt dem zu, aberwenn man ehrlich ist, dann bemerkt man,dass die Seele nicht ganz so mit kann. NäherKommen ist schon <strong>in</strong> Ordnung – aber so nahnun wieder auch nicht.Man kann an sich bemerken, dass die antisozialenTriebe, von denen Rudolf Ste<strong>in</strong>er spricht,bei uns doch ziemlich stark ausgeprägt s<strong>in</strong>d.Man könnte es vielleicht <strong>in</strong>tellektuelle Distanznennen.Beschlossen wurde der zweite Abend durche<strong>in</strong>e Eurythmieaufführung der PetersburgerEurythmiegruppe «Silentium». Auch hier:Kraft und Ausdruck <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feuer, dem mannur noch selten begegnet <strong>in</strong> Deutschland.Karl Lierl, MünchenProtokoll der Mitgliederversammlung(jw) Das Protokoll der Mitgliederversammlungder <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong>Deutschland wird <strong>in</strong> der Michaeli-Ausgabedes Mitgliederorgans «Anthroposophie» (Nr.245 - III/2008) vollständig veröffentlicht.Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, September 2008 15


<strong>Anthroposophische</strong> BewegungFortsetzung von Seite 13<strong>Notfall</strong>-<strong>Pädagogik</strong> <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>aWie konnten Sie mit den K<strong>in</strong>dern arbeiten?B. Ruf: Wir legten das Schwergewicht aufRhythmusübungen, Handarbeiten, Eurythmieund rhythmische Spiele, aber auch Selbstvertrauens-Übungenwie z. B.: sich fallen lassenund von anderen aufgefangen werden. Diesund gezielte Bewegungsübungen helfen, dieHandlungsfähigkeit wieder zu stärken. BeiJugendlichen versuchten wir vorsichtig überdas Geschehen zu sprechen, wobei sieerschüttert und <strong>in</strong> Tränen das Erlebte erzählten.Hilfreich war hier e<strong>in</strong>e Art Biografiearbeit.Mit e<strong>in</strong>em Seil wurde die Lebensl<strong>in</strong>ie symbolisiert,mit Ste<strong>in</strong>en und Blumen schlechte undgute Er<strong>in</strong>nerungen. So versuchten wir, dasErlebte <strong>in</strong> die Biografie zu <strong>in</strong>tegrieren, wassonst sehr schwierig ist.Arbeiteten Sie auch mit Erwachsenen?B. Ruf: Ja, wir wurden gebeten, sowohl mitden Eltern wie vor allem den schwer traumatisiertenLehrern zu arbeiten. Zuletzt entschlosssich die Stadtregierung von Shifangaufgrund der zunehmend deutlicher werdendenErfolge unserer mehrwöchigen Arbeit, <strong>in</strong>den letzten drei Tagen unseres AufenthaltesWorkshops für Lehrer zu organisieren, beidenen diese zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>en Teil unsererMethoden erüben sollten, um diese dann selberweiter anwenden zu können. Daran lässtsich auch der Erfolg unseres E<strong>in</strong>satzes ermessen,denn sowohl das regionale Lehrersem<strong>in</strong>arwie die Erziehungskommission baten unsum e<strong>in</strong>e weitergehende Zusammenarbeit,auch <strong>in</strong> Kooperation mit der Waldorfschule <strong>in</strong>Chengdu. Zum Abschied wurde uns e<strong>in</strong>Dankschreiben der Regierung <strong>in</strong> Shifangüberreicht, <strong>in</strong> der diese ihren tiefen Dank unddie Anerkennung unserer Arbeit zum Ausdruckbrachte.Wie wird sich dieser außerordentlich E<strong>in</strong>satzauf die weitere Arbeit der «Freunde der Erziehungskunst»auswirken?B. Ruf: Aufgrund unserer Erfolge sowohl imLibanon wie jetzt <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a haben wirbeschlossen, das Arbeitsfeld «<strong>Notfall</strong>-<strong>Pädagogik</strong>»zum festen Bestandteil unserer Arbeitzu machen. Wir haben aus den bisherigenErfahrungen sehr viel lernen können undwerden diese <strong>in</strong> die weitere Entwicklung e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.Dazu gehört auch die Ausbildungweiterer Menschen, die zu solchen E<strong>in</strong>sätzenbereit und <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d. Dabei muss manwissen, dass diese Helfer ja jeweils <strong>in</strong> anderenBerufen dr<strong>in</strong>nen stecken, sich dann für dieWochen des E<strong>in</strong>satzes frei machen und <strong>in</strong> dieserZeit auf ihr Gehalt verzichten müssen. Dawird es <strong>in</strong> der Zukunft auch f<strong>in</strong>anziell noche<strong>in</strong>ger Anstrengungen bedürfen, um weiterefür solche E<strong>in</strong>sätze geeignete Menschen zuf<strong>in</strong>den.Nähere Informationen über die Arbeit der Freunde der ErziehungskunstRudolf Ste<strong>in</strong>ers unter: www.freunde-waldorf.deE<strong>in</strong>e neue DimensionMit der Premiere der EurythmieaufführungSymphonie/Eurythmie 2008 während der PädagogischenSommerakademie am 27. Juli <strong>in</strong>Stuttgart kamen die Teilnehmer der Sommerakademieund weitere Besucher im ausverkauftenSaalbau der Uhlandshöhe zue<strong>in</strong>em grandiosen und e<strong>in</strong>maligen Erlebnis.Es ist das dritte und vorerst letzte Projekt derReihe «Symphonie/ Eurythmie», das noch bis13. Oktober <strong>in</strong> Deutschland auf Tournee se<strong>in</strong>wird (www.symphonie-eurythmie-2008.com).Im Programm gezeigt wurde durch dasEnsemble der Goetheanum-Bühne und desEurythmeum Stuttgart im ersten Teil die DritteSymphonie («Schottische») von Felix Mendelssohn-Bartholdy.Hier konnte man wie auf denTourneen 2002 und 2004 bei Beethoven undMozart tief e<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> die Musik der klassischenSymphonie, erfrischend und dramatischzugleich. Das Orchester der Gness<strong>in</strong>-Virtuosenunter Mikhail Khokhlov spielte hervorragenddazu auf. Gern schaute man hier auch <strong>in</strong>die Welt der klassischen Eurythmie.Der zweite Teil mit dem Lamentate von ArvoPärt, e<strong>in</strong>er Komposition aus dem Jahre 2002,stellte nun aber alles <strong>in</strong> den Schatten, wasman eurythmisch-symphonisch bisher gesehenhat. Hier wird zu e<strong>in</strong>er Musik, die ebenfallsbisher Ungehörtes präsentiert, <strong>in</strong>sbesonderedurch perkussive Klänge und das Vibraphongetragen, e<strong>in</strong>e Choreographie entfaltet,die e<strong>in</strong>en von der ersten Sekunde an fesseltund ab e<strong>in</strong>em bestimmten Zeitpunkt tatsächlich<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere Dimension mitnimmt.Man wird von dem E<strong>in</strong>druck überwältigt, dassdas, was sich da unter den 40 Eurythmistenauf der Bühne, die um e<strong>in</strong>e die ganze Höheder Bühne e<strong>in</strong>nehmende schleierartige Säuleherum aufgebaut ist, abspielt, nicht <strong>in</strong> diesemLeben, sondern im Leben nach dem Tod sichvollzieht. Da bewegt sich e<strong>in</strong>e die ganzeBühne e<strong>in</strong>nehmende Achse um das Zentrumder Säule, da brechen unwillkürlich helle unddunkle Eruptionen über das Geschehen here<strong>in</strong>,da bewegen sich mächtige solistischeGesten durch den Raum, das Ganze wie ause<strong>in</strong>er noch höheren Dimension heraus dirigierend,da bedrängen gewaltige Erschütterungendie zusammengekauerten Gestalten.Worte reichen kaum aus, das alles zubeschreiben, was sich da <strong>in</strong> 40 M<strong>in</strong>uten aufder Bühne vollzieht.Man ist h<strong>in</strong>terher tief berührt und bewegt,weil man den E<strong>in</strong>druck hatte: «Du durftesthier teilnehmen an etwas, was sich auch nachDe<strong>in</strong>em Tod <strong>in</strong> der geistigen Welt mit Dir undDe<strong>in</strong>en Mitmenschen vollziehen wird, verarbeitende<strong>in</strong> vergangenes Erdenschicksal undvorbereitend e<strong>in</strong> zukünftiges.» In dieseDimension ist e<strong>in</strong>e symphonisch-eurythmischeDarstellung bisher noch nie vorgedrungen.Das Eurythmie-Ensemble unter der hoch<strong>in</strong>spirierten Choreographie von Car<strong>in</strong>a Schmidund Benedikt Zweifel und dem auch hier hervorragendagierenden Orchester hat unse<strong>in</strong>en Abend beschert, den man nicht mehrvergessen wird und der der Eurythmie e<strong>in</strong>eSternstunde und den Durchbruch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eneue künstlerische Dimension geschenkt hat!Andreas NeiderBuch zum Münchner Kongress(an) Es ist e<strong>in</strong> besonderes Verdienst der Verantwortlichender <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong>München, die zahlreichen Veranstaltungendes Jahres 2007 aus Anlass derhundertjährigen Wiederkehr des MünchnerKongresses <strong>in</strong> würdiger Form zu dokumentieren.Herausgekommen ist e<strong>in</strong> Buch, das reich,auch farbig, bebildert und <strong>in</strong>teressant gestaltetist. U. a. wurde zum ersten Mal die Teilnehmerlistedes Kongresses von 1907, e<strong>in</strong>e dritteVersion der apokalyptischen Siegel von ClaraRettich sowie Nachbildungen der Fenster desGoetheanums publiziert. Das Buch enthältdarüber h<strong>in</strong>aus viele seltene Aufnahmen unde<strong>in</strong>e Karte München-Schwab<strong>in</strong>gs mit denWohnorten der Künstler, Schriftsteller undAnthroposophen um 1907 – e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartigeDokumentation zum Geburtsjahr der selbständigenAnthroposophie.«Anthroposophie wird Kunst. Der Münchner Kongress 1907 unddie Gegenwart.» 436 Seiten, gebunden, zahlreiche, teilweisefarbige Fotos. ISBN 978-3-00-025311-9. 35 Euro zzgl. Versand.Herausgeber: Karl Lierl/Florian Roder. Bestellung über dieKooperative Dürnau Tel. 07582/930093 oder den anthroposophischenBuchhandel.Peter Selg <strong>in</strong> Stuttgart(an) Aus Anlass der Neuersche<strong>in</strong>ung se<strong>in</strong>esBuches über den Weg Christian Morgensternsmit Rudolf Ste<strong>in</strong>er hält Peter Selg im Rudolf-Ste<strong>in</strong>er-Haus Stuttgart am Freitag, den 3.Oktober von 10 bis 17 Uhr, e<strong>in</strong> Tagessem<strong>in</strong>arzu dieser für beide so entscheidenden und fürdie Anthroposophie bedeutsamen Begegnung.Anmeldungen bei der <strong>Anthroposophische</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> Stuttgartunter 0711/248 50 97 oder per E-mail: aneider@gmx.de.ImpressumDie «Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit <strong>in</strong>Deutschland» s<strong>in</strong>d Bestandteil der Zeitschrift «Anthroposophieweltweit». Herausgeber ist die <strong>Anthroposophische</strong><strong>Gesellschaft</strong> <strong>in</strong> Deutschland e.V., Zur Uhlandshöhe 10, 70188Stuttgart. Redaktion: Andreas Neider (verantwortlich), JustusWittich (jw), Zur Uhlandshöhe 10, 70188 Stuttgart., Tel.:0711/248 50 97, Fax: 248 50 99, e-Mail Redaktion:neider@mercurial.de, e-Mail Adressänderungen und Adm<strong>in</strong>istration:leserservice@mercurial.de. Gestaltung: Sab<strong>in</strong>eGasser, Hamburg. Der Bezug ist sowohl durch e<strong>in</strong> Abonnementder Wochenschrift «Das Goetheanum» als auch durchgesonderte Bestellungen beim Verlag möglich (Kostenbeitragfür das Jahr 2007: 40,- €). Verlag: mercurial-PublikationsgesellschaftmbH, Alt-Niederursel 45, 60439 Frankfurt/M., Tel:069/58 23 54, Konto Nr. 101 670 901 bei der GLS Geme<strong>in</strong>schaftsbankeG, BLZ 430 609 67. Beilage: Tagungsprospektdes Goetheanum und Prospekt des Panda-Versand.16Anthroposophie Weltweit • Mitteilungen Deutschland, September 2008

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