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Ausgabe 2/2001 - TRIKON

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Gelsenkirchen Bocholt RecklinghausenDas Magazin derFachhochschule GelsenkirchenEröffnet:WetterstationGelsenkirchenVerabschiedet:Neue Hochschul-GrundordnungAm Start:Inkubator-ZentrumEmscher-LippeISSN 1433-94202<strong>2001</strong>


Sonne soll Sardinenund Sardellen kühlenDie Fachhochschule Gelsenkirchen arbeitet gemeinsam mit der Universitätvon Rabat an dem Plan für ein solarenergiebetriebenes Kühlhaus inAgadir. Das Know-how kommt aus Gelsenkirchen, der Anlagenbau voneinem regionalen Umwelttechnikbetrieb.(BL) Zu einem Arbeitsbesuch begrüßtedie Fachhochschule Gelsenkirchenim März Prof. Dr. Abdelaziz Bennounavon der nach dem früherenmarokkanischen König MohammedV. benannten Universität in Rabat.Zweck des zweitägigen Aufenthaltswar die Vorbereitung einer Messkampagne,zu der Bennouna im Sommerin Gelsenkirchen erwartet wird.Dann soll nämlich ein Projekt seinemesstechnische Tauglichkeit beweisen,dass theoretisch und technischbereits von Prof. Dr. Rainer Braun vonder Fachhochschule Gelsenkirchengelöst wurde und das im nächstenJahr auch im Sonnengürtel der Erdezeigen soll, dass es feldtauglich undwirtschaftlich arbeitet: Kühlung mitSonnenenergie, in Marokko danngetestet an einem neuen Kühlhausfür eine Fischverarbeitungsfabrikin der marokkanischen HafenstadtAgadir.„Kühlung ist für Marokko genauwie für viele äquatornahe Staateneine wichtige Aufgabe”, erläutertBraun, „doch häufig funktionierenzumindest im Landesinneren dieStromnetze nicht stabil. Außerdemsollte man da, wo die Sonnegenügend scheint, deren Energienutzen, anstatt Strom aus fossilenEnergieträgern zu gewinnen.” BeiBennouna, der an der Universitätvon Rabat das Labor für erneuerbareEnergien leitet, lief er mit dieserAnsicht offene Türen ein. Und stießauf noch mehr Interesse, als er erläuterte,dass er ein Verfahren zurPrototyp-Reife entwickelt hat, beidem Sonnenlicht die Energie füreine Sorptionskältemaschine liefert.Das Besondere an der Braun’schenMaschine ist, dass er durch Nutzungvon Ammoniak als Kältemittel Temperaturenunter dem Gefrierpunkterzielt. Für Braun ein Grund, sichüber das Erreichte zu freuen, denn dashabe in dieser Form seinem Wissennach bisher noch keiner geschafft.Ammoniak ist billig, trägt nichtzum Treibhauseffekt bei und riechtso erbärmlich stechend, dass sichLeckagen bemerkbar machen, nochbevor eine giftige Konzentrationerreicht werden könnte.Der Prototyp dieser Kältemaschinesoll gemeinsam mit Bennounaim Sommer messtechnisch geprüftwerden. Danach soll zusammenmit dem Gladbecker Umwelttechnik-UnternehmenHölter ein erstesKühlhaus in Marokko entstehen,in der Hafenstadt Agadir, wo esin einer Fischverarbeitungsfabrikdafür sorgen soll, dass Sardinen,Thunfisch, Makrelen und Sardellennicht verderben. In einem nochweiteren Schritt soll Bennouna derneuen Kühltechnik dann die Wegeins Landesinnere ebnen: Dort wartenMelonen, Trauben und Datteln aufstromnetzunabhängige Kühlung.Braun: „Die Landwirtschaft ist einwichtiger Wirtschaftszweig, ohneausreichende Kühlung verdirbt immerwieder rund die Hälfte der erzeugtenFrüchte.”Die Kooperation zwischen derFachhochschule Gelsenkirchen undder Universität von Marokko ist nochziemlich jung. Erst im Herbst des letztenJahres wurde ein entsprechendesAbkommen unterzeichnet. Sprachlichgestaltet sich die Kooperation fürdie Gelsenkirchener Hochschule sehrleicht, da Bennouna in Leipzig studiertund promoviert hat und perfektDeutsch spricht. Das Kühlprojekt istdie erste konkrete gemeinschaftlicheAufgabe. Sie und andere sollen dazudienen, über die Hochschulen alsBrückenköpfe deutsches Know-howfließen zu lassen und gleichzeitigBetriebe der Energieregion Emscher-Lippe an den Exportchancen teilhabenzu lassen.Zu einem Arbeitsbesuch begrüßten Rektor Prof. Dr. Peter Schulte (l.) und Prof. Dr. Rainer Braun (r.) von derFachhochschule Gelsenkirchen den marokkanischen Wissenschaftler Prof. Dr. Abdelaziz Bennouna von derUniversität Rabat. Foto: FHG/BL<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>7


10Recklinghäuser Forscherrollen den Stadtverkehrim Ruhrgebiet neu aufDas nordrhein-westfälische Wissenschaftsministeriumfördert an der Hochschulabteilung Recklinghausenein Forschungsprojekt zum Thema „Stadtverkehr”.Vom Parkraummanagement bis zur verkehrlichenRaumerschließung stehen viele Themen auf demwissenschaftlichen Prüfstand.(BL) Der Ballungsraum Ruhrgebiet vereint auf geringerFläche viele Funktionen von Industrie, Wirtschaft,Konsum und Freizeit. Die Kehrseite dieser Konzentrationhört man morgens und nachmittags in den Verkehrsnachrichten,wenn wieder mal alle Autobahnen imRuhrrevier zu unfreiwilligen Stellflächen werden. DemStau den Kampf ansagen wollen in der RecklinghäuserHochschulabteilung drei Professoren: Stephan Keuchelund Karl-Heinz Schweig, Experten für Verkehrssysteme,und Rolf Hermes, dessen Spezialität das Verkehrsverwaltungsrechtist.Ihr Forschungsprojekt „Stadtverkehr” untersucht jedochnicht nur den zähfließenden Verkehr, sondern suchtpraxisorientiert die Faktoren, die den Stau verhindernhelfen: Wie der öffentliche Schienenverkehr nicht nurAchsen, sondern Regionen erschließt, wie die BahnSo leicht wie in der Bildmontagesoll in Zukunft auch der kombinierteVerkehr mit Kleinauto undTransrapid gehen, wenn es nachdem Willen der RecklinghäuserVerkehrsprofessoren Rolf Hermes,Stephan Keuchel und Karl-HeinzSchweig geht (v.l.n.r.). Fotos: FHG/BL, Transrapid, Montage: FHG/HTdabei wirtschaftlicher sein kann, wie eine geschickteKombination aus der Ausweisung von Siedlungsflächenund der Planung von Verkehrswegen Staus vorbeugt, wieinnerstädtische Parkraumleitsysteme den Autofahrer anParkhausmanagementsysteme weiterreichen könnenund nicht zuletzt wie öffentliche und private FinanzierungHand in Hand arbeiten können. Besonders am Herzenliegt ihnen der kombinierte Verkehr, wenn der Reisendealso beispielsweise mit dem eigenen Auto bis zur S-Bahnoder besser noch bis zum Metrorapid fährt, nach demZug auf ein Mietfahrzeug umsteigt und die Abrechnungbequem per Karte funktioniert.Ein so umfangreiches Thema wie der Stadtverkehrerfordert zu seiner Verbesserung so viele Kräfte wiemöglich. Daher wollen die drei Professoren den Kampfgegen das Verkehrschaos auch nicht allein aufnehmen.Schon jetzt stärken ihnen zwei Mitarbeiter den Rücken:Daniel Rump und Thorsten Most sind wissenschaftlicheMitarbeiter in der Recklinghäuser Hochschulabteilungund arbeiten im Stadtverkehr-Projekt mit. Die Professorenladen aber auch die Region ein, sich an demProjekt mit Themenvorschlägen, eigener Rechercheoder Auftragsforschung zu beteiligen. Schweig: „Die<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Finanzierung durch das Land kann bei einem sogroßen Thema wie dem Verkehr im Ruhrgebiet nureine Anschubfinanzierung sein. Je mehr Kräfte wirbündeln können, je mehr Verkehrsinteressierte sich demZweckverbund anschließen, umso aussichtsreicher wirdunsere Arbeit.” Interessenten können ihn telefonischerreichen unter (02361) 915-426 oder ihm unter derNebenstelle –571 ein Fax schicken.Das Land Nordrhein-Westfalen fand den RecklinghäuserForschungsansatz so viel versprechend, dassdas Wissenschaftsministerium bis Ende 2003 ingesamt360.000 DM an Fördergeldern bereit gestellt hat.Mühlenstatt MauernProf. Dr. Peter Schulte, Rektor derFachhochschule Gelsenkirchen,erhielt den diesjährigen CDU-Bürgerpreis in Anerkennung seinerVerdienste um die Förderung derHochschule am Stadtstandort Gelsenkirchen.(BL) Den diesjährigen CDU-Bürgerpreisder Stadt Gelsenkirchen erhieltim Januar im Rahmen des CDU-Neujahrsempfangs Rektor Prof.Dr. Peter Schulte von der FachhochschuleGelsenkirchen. Mitdem Preis würdigte die CDU, soGelsenkirchens OberbürgermeisterOliver Wittke in seiner Laudatio, dieEigenschaft des Rektors, im Windder Veränderung nicht Mauern zuerrichten, sondern Windmühlen zubauen. Auf diese Weise bringe derRektor nicht nur die Hochschule,sondern auch die Stadt Gelsenkirchenund darüber hinaus dieAbteilungsstandorte Bocholt undRecklinghausen sowie die umgebendenHochschulregionen nachvorn. Wittke: „Ein Glücksfall fürGelsenkirchen.” Über die Studienmöglichkeitenhinaus biete dieHochschule Ansiedlungsreize fürUnternehmen und damit für neueArbeitsplätze. Dabei hatte er vorallem zunächst noch kleine, abertechnologieorientierte Unternehmenim Blick, die, so Wittke, nach ihrerStartphase jedoch häufig schnellgrößer würden.In seiner Entgegnung betonteRektor Schulte, dass er die Auszeichnungim Namen des gesamtenHochschulteams entgegen nehme,denn, so Schulte: „Die Leistung,die mit diesem Preis ausgezeichnetwird, kann eine Einzelperson nichtleisten. Sie war nur möglich, weilviele und gemeinsam an den HochschulstandortenGelsenkirchen,Bocholt und Recklinghausen daranmitgewirkt haben.” Er freue sichjedoch sehr über den Preis, da erzeige, dass die Hochschule die in sievon der Region gesetzten Erwartungenerfülle und einen Beitrag zurBewältigung des Strukturwandelsleiste. Es sei jedoch keine Zeit, sichauf dem Erreichten auszuruhen undpsalmgemäß darauf zu warten,„dass der Herr den Becher schonwieder fülle”. Wenn die Regionden Strukturwandel dauerhaft underfolgreich meistern wolle, danngehe das nur durch aktives Handeln.Die Hochschule werde ihren Teildazu beitragen durch handlungsorientiertesStudium, Internationalisierungder Studienprogramme alsVoraussetzung für globale Handlungsfähigkeitund durch Förderungvon Innovationen und ihre schnelleUmsetzung in neue Verfahren, Produkteund Dienstleistungen.Ein Zentner Wissen(BL) Mit rund fünfzig Kilogramm geschenkter Bücherkehrte Prof. Dr. Gerd Wassenberg von einem Besuchbei der Deutschen Ausgleichsbank (DtA) in Bonn andie Hochschulabteilung Bocholt zurück. Mit der Bücherspendeunterstützt die DtA den Bocholter Buchbestandzum Thema Existenzgründung. Wassenberg, der eineStiftungsprofessur insbesondere zu Unternehmensführungund Marketing bei kleinen und mittleren Unternehmeninne hat und Vorstandsmitglied beim hochschuleigenenInstitut zur Förderung von Innovation und Existenzgründungist, freute sich über den Wissensberg: „Eine schöneErgänzung zu Lehrveranstaltungen, Praxisübungenund dem bereits vorhandenen Bücherbestand.” Zugleichsoll die Bücherspende den Anfang einer längerfristigenZusammenarbeit mit der Bonner Bank markieren.Die Deutsche Ausgleichsbank wurde 1950 gegründetund zählt zu den Banken mit Sonderaufgaben. Siefinanziert Unternehmensgründungen und fördert denMittelstand. Außerdem sponsert sie Professuren, diesich mit Gründungs-Know-how beschäftigen. Mit demUnternehmerspiel „Junior” will sie bereits Schüler undSchülerinnen auf die Chance, die in der Selbstständigkeitliegt, aufmerksam machen. Ihr Umsatzvolumen betrug1999 46 Milliarden DM.Die Deutsche Ausgleichsbank hat der FachhochschulabteilungBocholt zahlreiche Bücher zum ThemaExistenzgründung geschenkt.Mit einer Bücherspende von rund 50 KilogrammGewicht kehrte der Bocholter Professor Dr. GerdWassenberg von einem Besuch bei der DeutschenAusgleichsbank in Bonn zurück. Foto: FHG/BL<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>11


Wetterfröschean der FachhochschuleDie Fachhochschule Gelsenkirchen hat sich mit einer Wetterstation dem Wetternetz von Jörg Kachelmannangeschlossen. Ab sofort gibt es das Gelsenkirchener Wetter sowohl im Internet als auch im Fernsehen. Zugleichnutzt die Hochschule Technik und Wetterdaten für Zwecke in Forschung und Lehre.(BL) Der morgendliche Blick ausdem Fenster auf das Wetter in Gelsenkirchenhat seit Ende März zusätzlichewissenschaftliche Präzisionbekommen. Da nämlich weihte dieFachhochschule Gelsenkirchen ihreneue Wetterstation ein, mit der sie Forschungund Lehre in Sensorbau undSolarstromtechnik voran treibt undsich zugleich dem Wettermessnetzvon Jörg Kachelmann angeschlossenhat. Unter www.meteomedia.chkönnen die Gelsenkirchener dieaktuellen Gelsenkirchener Wertevon Temperatur, Feuchte, Niederschlag,Sonnenschein und Windbezogen auf den Standort an derFachhochschule in Gelsenkirchen-Buer per Internet abrufen. Überwww.kachelmannwetter.de gibt esaußerdem eine standortbezogeneWettervorhersage. Im ARD-Morgenmagazinund beim „Wetter imErsten” ergänzt Gelsenkirchen dieWettermeldungen der übrigen deutschenStationen um Werte aus demnördlichen Ruhrgebiet.Die neue Gelsenkirchener Stationgehört zu dem privaten Wettermessnetzvon Jörg Kachelmann, dasals Meteomedia-Netz und seinemdeutschen Ableger Meteofax übermehr als 300 Messstationen in Österreich,Frankreich, Belgien, Luxemburg,Liechtenstein, der Schweiz undDeutschland verfügt. Auf diese Weise,so Meteomedia, bilden sie dasWetter in Zentraleuropa ab undmachen unter Nutzung weitererWetterdaten Vorhersagen für biszu vier Tage im voraus, abrufbarunter www.wetter.msn.de, überwww.kachelmannwetter.de oder überwww.meteofax.de.Die Fachhochschule Gelsenkirchenwäre aber keine echte Hochschule,würde sie Technik und Daten derneuen Wetterstation nicht auch fürStudium und Forschung nutzen.Gleich zwei Fachbereiche haben Interesseangemeldet: Der FachbereichElektrotechnik nutzt die auflaufendenDaten von Sonnenschein, Temperaturund Wind, „um unsere eigeneForschung über die Qualität vonSolaranlagen zu ergänzen”, so Prof.Dr. Dieter Kohake, an der Hochschulezuständig für Solartechnik. PerKabel abgerufen oder per Handyund Laptop fließen die Messwertedirekt der Forschung zu. Die Solaringenieureder Fachhochschule betreibenForschungsanlagen sowohlin Gelsenkirchen als auch am AbteilungsstandortBocholt.Der Fachbereich PhysikalischeTechnik ist mehr an der ingenieurmäßigenSeite der Wetterstationinteressiert: „Ergänzend zur installiertenTechnik wollen wir mit denStudenten aus Mikrotechnik undMedizintechnik Sensorbau betreiben.Dabei nutzen wir die an der Wetterstationkonventionell ermitteltenMessdaten als Vergleich zu den vonuns mit neuartigen Sensoren ermitteltenWerten”, erläutert Prof. Dr.Christian Schröder. Als Erstes habensie sich mit Wind beschäftigt, dendie Ingenieure als Strömung messen.Die erforderlichen Sensoren bauendie Studenten im hochschuleigenenUm das Wissen über die GelsenkirchenerWetterstation in denÄther zu tragen, starteten OberbürgermeisterOliver Wittke (l.) undRektor Prof. Dr. Peter Schulte Hundertevon weißen und blauen Ballons.Fotos: FHG/HT12Viele fleißige Hände von Studentenund Mitarbeiterinnen halfen mit,am Vormittag der EinweihungLuftballons mit Gas zu befüllenund die Wettbewerbskarten zubefestigen.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Nach dem Start ein Gespräch überdie Technik zur Erfassung meteorologischerMessdaten. Von links nachrechts: Gelsenkirchens OberbürgermeisterOliver Wittke, MeteorologeJürgen Vogt, Rektor Prof. Dr. PeterSchulte. Foto: FHG/HTfliegen würden. Vielleicht war dasauch so, gefunden wurden Ballonsallerdings eher in der entgegengesetztenHimmelsrichtung: Olsberg-Wiemeringhausen, Sundern, Hemer,Iserlohn und Witten hießen dieOrte, aus denen Ballonkarten zurückgeschickt wurden.BeimLuftballon-Wettbewerbgewannen:Reinraum, im Labor werden dieSensoren anschließend getestet.Zur Einweihung der GelsenkirchenerStation kamen der GelsenkirchenerOberbürgermeister Oliver Wittkeund für den Messnetz-Betreiber JürgenVogt als Leiter des WetterstudiosWest. Er ist seit Juli 1997 Geschäftsführerder Meteofax-Wetterdiensteund moderierte von 1994 bis 1996 imWechsel mit Jörg Kachelmann dasWetter im ARD-Morgenmagazin.Jetzt ist er oft beim „Wetter im Ersten”zu sehen. Um das Wissen um die neueWetterstation in den Äther zu tragen,ließ die Hochschule zur EinweihungHunderte von Luftballons in denHochschulfarben Blau und Weißsteigen.Damit verknüpft war ein Wettbewerb,bei dem die Finder der Luftballonkartenunter anderem zwei Wetteruhrengewinnen konnten. Diesezeigen nicht nur die Zeit, sondernauch Luftdruck und Temperatur an.Als Chefmeteorologe stellte JürgenVogt außerdem eine Prognose, wohindie Ballons voraussichtlich mit demWind treiben würden. Hier allerdingszeigte sich, dass der Wind vielleichtdoch weht, wie er will: Vogts Prognosekalkulierte, wie weit die HeliumgefülltenBallons nach oben steigen,bevor sie von horizontalen Luftströmungenerfasst werden. Seine Vorhersagewar daher, dass die Ballonsin Richtung Niederlande und dannweiter in Richtung Nordatlantikje eine Wetteruhr: Franz-JosefJoch aus Olsberg-Wiemeringhausenund Niclas Heinemannaus Meschedeje eine CD-ROM über Wetterund Klima: Lambert Maas ausSundern, Frank Feggeler aus Essen(Fundort Hemer) und UlrichWesterbarkeyje ein T-Shirt der FachhochschuleGelsenkirchen: Ulrich Rahlenbeckaus Iserlohn, Regina Berthaus Witten, Ulrich Wende ausBundeswehr-Soldat Frank Feggelerfand einen der Wettbewerbs-Luftballons auf einem Militärgeländeöstlich von Hemer. SeinGewinn: Eine CD-ROM über Wetterund Klima. Foto: priv.Witten, Rebecca und JulianeSchröter aus Bottrop und JuliaBorn aus Gelsenkirchen.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>13


ASQ14für’s schnelleAntwortenVier Bocholter Studenten des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesenhaben ein Computerprogrammfür einen elektronischen Fragebogen entwickelt.Bei einer Kundenbefragung im Einkaufszentrum„Shopping Arkaden Bocholt” machten sie denPraxistest.(SB) Wer eine Kundenbefragung macht, braucht fürgewöhnlich Zettel und Stift. „Zu umständlich”, fanden dasTobias Engelen, Eugen Firla, Rainer Franzen und DanielVornefeld, Studenten des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesender Hochschulabteilung Bocholt. UnterLeitung von Prof. Dr. Jens Schulze entwickelten sie imWintersemester 2000/<strong>2001</strong> das ComputerprogrammASQ (sprich: ask you), das eine Kundenbefragung mitVor der Büste von Staatsgründer Kemal Atatürkgratulierten im Januar Prof. Dr. Yalcin Yüksel von der „TechnischenUniversität Yildiz” (r.) und Prof. Dr. Mete Demiriz vom FachbereichVersorgungs- und Entsorgungstechnik der Fachhochschule Gelsenkirchenihrer gemeinsamen Absolventin Bengü Atlanc (27) zur bestandenenMaster-Prüfung in Ingenieurwissenschaften. Atlanc hat ihre Abschlussarbeitfür den Masterstudiengang der Instanbuler Universität im GelsenkirchenerSanitärlabor angefertigt. Dabei modellierte sie mathematisch,was bisher im Laborversuch an der Abwasserforschungsanlage in Realitätausprobiert wurde: Strömungen und ihre Folgen für die Auslegung vonKanal- und Rohrsystemen. Demnächst soll die Computersimulation solcheBerechnungen orts- und zeitunabhängig machen und außerdemsowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt schonen, weil im Computerkein einziger Tropfen Wasser fließen muss, sondern ausschließlichElektronen die Strömungsbilder simulieren. Nach ihrem Abschlusswill Bengü Atlanc jetzt in der Türkei einen Arbeitsplatz suchen,bei dem sie ihr Wissen über Computersimulationen nutzen kann.Text: BL, Foto: priv.Handlich klein war der elektronische Fragebogenfür die Kundenbefragung in den „Shopping ArkadenBocholt”. Die gesammelten Daten wurden an einenComputer weitergeleitet und sekundenschnell ausgewertet.Foto: privateinem elektronischen Fragebogen vor Ort möglich macht.Die erfindungsreichen Vier machten auch sofort denPraxistest im Einkaufszentrum „Shopping ArkadenBocholt”. Dafür programmiertensie einen handlichen Minicomputerder Marke „PalmOS” mit einemFragebogen zum Konsumverhaltenvon Kunden des Einkaufszentrums.Der Fragebogen war zuvor mit derGeschäftsführung der Werbegemeinschaftder Arkaden abgestimmtworden. Die Studenten befragten600 Kunden an vier aufeinanderfolgenden Tagen im neuen Einkaufszentrumund trugen die Antwortenstatt auf ein Blatt Papier in den elektronischenFragebogen ein. Von dortwurden die Daten auf einen Rechnerübertragen und sekundenschnellausgewertet.Prof. Schulze: „Der elektronischeFragebogen hat einige Vorteile gegenüberder Zettel-Stift-Methode. DerNutzer wird beispielsweise sofort aufEingabefehler aufmerksam gemacht,etwa beim Auslassen einer Frage.Außerdem notiert das Programmautomatisch die Uhrzeit der Befragung,sodass Manipulationennicht möglich sind. Ein weitererVorteil liegt in der sekundenschnellenAuswertung der Fragebögen aufeinem Computer mit gängiger Office-Software.”Vor allem die schnelle Auswertungüberzeugte. Schon einen Tag nachder letzten Befragung konnten dieStudenten das Ergebnis ihrer Arbeitden Auftraggebern überreichen.Nun warten die Bocholter Studentenund ihr Professor auf Folgeaufträge.Prof. Schulze: „Noch gibt es keinvergleichbares Produkt auf demMarkt.”<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Inkubator-ZentrumEmscher-Lippe am StartAn der Fachhochschule Gelsenkirchen hat sich eine „Brutstätte” für innovative Firmen gebildet. Gesellschaftersind neben der Fachhochschule die Sparkasse Gelsenkirchen und die Gesellschaft für Energie und Wirtschaft. Diekonstituierende Sitzung des Aufsichtsrats wählte Anfang Februar Hochschulrektor Prof. Dr. Peter Schulte zumAufsichtsratsvorsitzenden und bestätigte Egon Rohoff aus Pulheim als Geschäftsführer.(BL) Die dauerhafte Schaffung von Arbeitsplätzen in innovativenGeschäftsfeldern wie der Informationstechnik,der Medizintechnik oder etwa dem Kulturmanagementist das Ziel einer Gesellschaft, die die FachochschuleGelsenkirchen zusammenmit derSparkasse Gelsenkirchenund derGelsenkirchenerGesellschaft fürEnergie und Wirtschaft(GEW) gebildethat. AnfangFebruar trafensich die Gesellschafterzu ihrerkonstituierendenSitzung, bei dersie mit Prof. Dr.Peter Schulte denRektor der FachhochschuleGelsenkirchenzum Vorsitzendenfür denAufsichtsrat wählten.Die Arbeitsplatz-Beschaffungs-Firmahatsich „Inkubator-Zentrum Emscher-Lippe” getauft,die Arbeitsplätzesollen jedoch vorallem inGelsenkirchen entstehen.Als Standortdient der neuenGesellschaftzurzeit noch dieAdresse der Fachhochschule,demnächstwill siein eigene Räumeentweder in Bueroder in Hassel umziehen.Geschäftsführerdes Inkubator-Zentrums ist EgonEgon Rohoff ist der Geschäftsführer des neu gegründeten „Inkubator-Zentrums Emscher-Lippe”. Zu den Gesellschaftern gehören neben derFachhochschule Gelsenkirchen die Stadtsparkasse Gelsenkirchen und dieGesellschaft für Energie und Wirtschaft.Foto: FHG/BLRohoff (41) aus Pulheim bei Köln. Rohoff, der bei demPulheimer Unternehmensberater „Rufer & Partner”bisher Kontakte zwischen Investoren und Unternehmensgründernmit Kapitalbedarf managte, kenntdas Geschäft mitden Millionen. Ersieht gute Chancen,innovativeArbeitsplätze dauerhaftnach Gelsenkirchenzu holen:„Die KombinationausHochschulwissen,Ideen aus der Forschung,Wagniskapitalaus derWirtschaft undAbsolventen, diesich selbstständigmachen wollen,ist ein guter Nährbodenfür unserenUnternehmensbrutkasten”,so Rohoff. Um diesenNährbodenerfolgreich zu bebrüten,will erdemnächst auchprivat nach Gelsenkirchenziehen.Auch an derFachhochschuleist Rohoff keinUnbekanntermehr. Als Trainerfür professionellesVerhandelnhat sich Rohoffauch schon alsLehrbeauftragterbei StudierendenverschiedenerFachbereiche einenNamen gemacht(Trikon berichtetein Heft1/99).<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>15


16Studium internationaleDie Borkener CDU-BundestagsabgeordneteElke Wülfing informiertesich an der Fachhochschulabteilungin Bocholt, wie die BocholterHochschule Internationalität inswestmünsterländische Studiumbringt und wie sich ausländischeStudierende am StudienstandortBocholt fühlen.(BL) Bocholt ist schön. Aber Bocholtist nicht die Welt. Und deshalb sollendie Studierenden an der BocholterHochschulabteilung auch lernen, wiesie an ihrem späteren Arbeitsplatzinternational arbeiten können. Eine,die sich sehr dafür interessiert, wiedie Bocholter Studierenden die Internationaliätmeistern, ist die BorkenerCDU-Bundestagsabgeordnete ElkeWülfing. Sie besuchte im Januardie Hochschule, um sich zu erkundigen,wie die Hochschule durchAuslandskooperationen, durch Studentenaustauschund dadurch, dassStudierende während ihres sechsmonatigenPraxissemesters im Auslandarbeiten, die Studiengänge internationalisieren.Sie interessierte sich auchdeshalb ganz besonders dafür, dasie als scheidende parlamentarischeStaatssekretärin der früheren Bundesregierungihr Übergangsgeld dafürspendete, davon Studierende zu för-Die Borkener Bundestagsabgeordnete Elke Wülfing (Mitte) informiertesich an der Hochschulabteilung Bocholt über die internationalenErfahrungen der Studierenden und wie sich ausländische Studierende inBocholt fühlen. Links neben ihr Hairong Zhao aus China, rechts nebenihr Carolina Moreira dos Santos aus Brasilien. Foto: FHG/BLdern, die zum Praxissemester insAusland wechseln und daher einenhöheren Finanzierungsbedarf haben,als wenn sie in der heimischen Studierbudeblieben. Von den rund 55.000DM wurden im letzten Jahr beispielsweiseStudierende gefördert, die zumPraxissemester bis in die USA odernach Australien wechselten. Ein Auslandspraxissemesterin den USA, sorechnete Prof. Dr. Peter Kerstiensgemeinsam mit Studierenden vor,kostet die Studierenden einen Eigenanteilvon rund 10.000 DM, wobeidas während des Praxissemestersgezahlte Gehalt dann schon miteingeflossen ist. Insgesamt, so schätztKerstiens, laufen Kosten in Höhevon rund 30.000 DM auf: für Flugund Unterkunft, für Mobilität undLebensmittel, für Visum und andereBehördenpapiere.Bei der Finanzierung helfen gelegentlichStipendien und finanzielleHilfen wie die von Elke Wülfing. ImFormularkampf mit Einreisebehördenund Bewilligungsbeamten helfen Vor-Ort-Partner aus Hochschulkooperationenoder persönliche Kontakte zuFirmenmitarbeitern im Zielland. MaschinenbaustudentChristian Hamannetwa wollte nach South Carolina inden USA. Ohne den Kontakt seinesbetreuenden Professors zu der aufnehmendenFirma in den USA wäre dasGenehmigungsverfahren viel schwieriger,wenn nicht sogar unmöglichgewesen, so seine Erfahrung.Trotz mancher Hindernisse undfinanzieller Belastung ist der Wunschder Ingenieurstudierenden groß, zumPraxissemester in die USA, nach Indienoder Japan zu gehen, weiß Elektrotechnik-DekanProf. Gerd Bittner:„Hier sind einfach die ‚Hot Spots‘der technischen Entwicklung unddamit die Hoffnung groß, im Praxissemesterspannende Erfahrungenfür das kommende Berufsleben zumachen.” Etwas weiter gespannt istdie Wunschgeografie der Wirtschaftsstudierenden.Julia Humrich etwa warzum Praxissemester in Moskau, anderewählen neben den Englisch sprechendenLändern auch französischsprachigeoder Spanisch sprechende Länderdieser Erde.Umgekehrt wollte Wülfing wissen,wie Studierende mit ausländischerStaatsangehörigkeit in Bocholt zurechtkommen. Zurzeit sind rund 50ausländische Studierende in Bocholteingeschrieben, was einer ungefährenQuote von fünf Prozent entspricht.Zwei, die Elke Wülfing von ihrenpersönlichen Erfahrungen berichteten,waren Carolina Moreira dos Santosaus Brasilien und Hairong Zhao ausChina. Beide fühlen sich wohl inDeutschland und in Bocholt, wennauch - vor allem für die Chinesin –die deutsche Mentalität zunächstsehr fremd war verglichen mit derostasiatischen Mentalität . Doch genauwie die deutschen Studierenden imAusland mit bürokratischen Hemmnissenzu kämpfen haben, müssensich die ausländischen Studierendenin Deutschland durch den Behördendschungelbeißen. Das gilt vor allemfür die nötige Arbeitserlaubnis, wenndie Studierenden als studentischeHilfskräfte an der Hochschule mitarbeitenwollen. BundestagsabgeordneteElke Wülfing und Rektor Prof. Dr.Peter Schulte haben beschlossen, gemeinsambei den Arbeitsverwaltungsbehördender HochschulstandorteGelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausendarauf zu dringen, dass diedeutschen Gesetze weniger restriktiv,sondern im vollen Umfang des legalMöglichen angewendet werden. Wülfing:„Schließlich ist es nicht zumNachteil, sondern zu unserem Vorteil,wenn wir die ausländische Intelligenzsowohl zur Ausbildung wie auch zurArbeit nach Deutschland holen.”<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Foto: FHG/SBAchtzig Breitengrade entferntund auf der anderen Seiteder Erde liegt nordwestlichvon Porto Alegre die brasilianischeStadt Lajeado, mit derenUniversitätszentrum „Univates” dieFachhochschule Gelsenkirchen seitrund einem Jahr daran arbeitet, eineHochschul-Kooperation aufzubauen.Im Januar waren mit Prof. Dr. RenateSchreiner und Prof. Roque DaniloBersch zwei Prorektoren dieser Hochschulezu Gast an der GelsenkichenerFachhochschule. Sie wurden begleitetvon Prof. Dr. Telmo Rudi Frantz,der bis 1999 Wissenschaftsministerdes brasilianischen BundeslandesRio Grande do Sul war und zur Strategieabteilungdes Verbundes allerFachhochschule übtZungenschlag do BrasilDie Fachhochschule Gelsenkirchen arbeitet an einer Kooperation mit derbrasilianischen Universität Univates in Lajeado. Ein Arbeitsbesuch ausBrasilien sollte im Januar mögliche gemeinsame Projekte benennen.brasilianischen Universitätszentrengehört. Diese in der Landessprache„Centro Universitario” genanntenHochschulen entsprechen in Aufbauund Auftrag den deutschen Fachhochschulen.Gemeinsam mit Vertretern nahezuGemeinsam mit Vertretern der Fachbereiche in Gelsenkirchen, Bocholt undRecklinghausen erkundeten drei Delegierte der brasilianischen HochschuleUnivates an der Fachhochschule Gelsenkirchen Kooperationsmöglichkeiten inWirtschaft, Technik und Naturwissenschaften. Von links nach rechts: Prof. Dr.Waldemar Zylka, Prorektor Prof. Dr. Werner Neddermeyer, Prof. Dr. Telmo RudiFrantz, Rektor Prof. Dr. Peter Schulte, Kanzler Hans-Joachim Baier, Prof. Dr.Renate Schreiner, Prof. Roque Danilo Bersch, Prorektorin Prof. Dr. WaltrautBrandl, Prorektorin Prof. Dr. Katrin Hansen. Foto: FHG/SBChancen bei CallinoIm Rahmen der Vorlesung zu „xDSL” begrüßteder Fachbereich Elektrotechnik in Gelsenkirchenmit Stephan Zimmermann und Jochen Fehringerzwei Vertreter des Münchener TelekommunikationsunternehmensCallino zu einem Vortrag überHochgeschwindigkeitszugänge ins Internet und zu denBerufsaussichten von Absolventen bei Callino.Stephan Zimmermann berichtete im Rahmen der„xDSL”-Vorlesung, wie Callino mit Hilfe von Punktzu-Multipunkt-Funktechnik(PMP) und mit xDSL-Systemen schnelle Internetzugänge aufbaut und soaller Fachbereiche nicht nur in Gelsenkirchen,sondern auch an den AbteilungsstandortenBocholt und Recklinghausenerörterten sie möglichegemeinsame Projekte in Wirtschaft,Technik und Naturwissenschaften.Bereits für das kommende Wintersemester<strong>2001</strong>/2002 ist ein erster Studierendenaustauschin beide Richtungengeplant. Zwei deutsche Studierendewollen dann voraussichtlich zum Praxissemesternach Brasilien wechseln.Dazu will die Hochschule passendeBetriebe vermitteln. Da jedoch diedeutschen Studierenden eher geringebis keine Sprachkenntnisse in der LandessprachePortugiesisch aufweisen,will Univates Unternehmen aussuchen,in denen die Mitarbeiter Deutschoder Englisch sprechen, ein Grundkursin Portugiesisch soll Sprachkenntnissefür das tägliche Leben ermöglichen.Ebenfalls geplant sind wechselseitigeGastaufenthalte von Professoren,um so eine Basis für gemeinsameForschungsprojekte zu legen. Außerdemwill die FachhochschuleGelsenkirchen zum Ende des Jahresin Brasilien eine Veranstaltung zumThema Innovation und Existenzgründungbestreiten. An dieser Formdes Technologietransfers von denHochschulen in die Wirtschaft zeigtensich die Brasilianer ganz besondersinteressiert. (BL/SB)der Telekom Konkurrenz macht. Im Anschluss andas Fachwissen erläuterte Jochen Fehringer denStudenten, wie der Berufseinstieg für sie bei Callinoals jungem und schnell wachsendem Telekommunikationsunternehmenaussehen kann. Neben attraktivenEinstiegsgehältern würden Trainee-Programmeund exzellente Aufstiegschancen geboten. Zum„Schnuppern” gebe es Praxissemesterplätze undThemen für Diplomarbeiten. Insbesondere zum Themader Einstiegsgehälter ergab sich eine rege Diskussionmit den 24 Zuhörern und Zuhörerinnen. Dabei wurdevon Studierenden berichtet, dass Absolventen mit einemFachhochschul-Diplom in Elektrotechnik zurzeit vonverschiedenen Firmen Jahresgehälter von bis zu 80.000DM geboten würden. (Martin Pollakowski)<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>17


schen Bezeichnung zu entnehmen:„University for International SocialCare and Health Management”.Und das ist zugleich der Anknüpfungspunktzum GelsenkirchenerFachbereich Wirtschaft, der alsStudienschwerpunkt das Managementim Gesundheitswesen anbietet.Gemeinsam wollen die beidenHochschulen einen auf diesenWirtschaftszweig spezialisiertenStudiengang anbieten, wobei diekatalanische Hochschule die Studienorganisationvornimmt, währenddie Fachhochschule Gelsenkirchenals staatliche Hochschuleentsprechend dem deutschen Hochschulgesetzdie Prüfung und denAbschluss als Diplom-Betriebswirt/in (FH) verantwortet. Ein ähnlichesKooperationsmodell unterhält dieFachhochschule Gelsenkirchenbereits mit Siemens für einen Studiengangmit Inhalten aus derWirtschaftsinformatik und derInformationstechnik.Die Hochschule Kassandra wurdeEnde 1999 gegründet und wird vonprivatwirtschaftlichen deutschenGesellschaftern getragen. Wenndie Vorbereitungen für den neuenStudiengang so reibungslos abgeschlossenwerden, wie es sich zurZeit anbahnt, können bereits abdem Wintersemester <strong>2001</strong>/2002in Barcelona die ersten Studierendendas Studium aufnehmen. DerStudiengang wird in dem deutschsprachigenZweig der Hochschuleangeboten. Weitere Zweige bietenStudienprogramme in Englisch undSpanisch an.350 Euro monatlichZielgruppe sind vor allem diehochschulzugangsberechtigtenSöhne und Töchter aus nicht-spanischenoder gemischt-spanischenFamilien, die an der Costa Bravaarbeiten und/oder leben. Aberauch wer in Deutschland seineHochschulreife erworben hat undlieber am Mittelmeer als in Mitteldeutschlandstudieren will, kannsich einschreiben. Allerdings miteinem finanziellen Wermutstropfenverglichen mit den staatlichenHochschulen in Deutschland: BeiKassandra kostet das Studium monatlicheGebühren in Höhe von350 Euro.Auf Tuchfühlungmit Persil & Co.An der Bocholter Hochschulabteilung der Fachhochschule Gelsenkirchenprofitieren die Studierenden in der Wirtschaftsinformatik voneinem besonders engen Schulterschluss mit Weltfirmen wie Henkelund IBM.(BL) Eine besonders enge Verbindungzwischen Theorie und Praxisist das Ziel von Prof. Dr. Edda Pulstvon der Bocholter Hochschulabteilungfür die Studierenden in derWirtschaftsinformatik. Was dieProfessorin Praxislernverbundnennt, sieht für die Studierendenso aus, dass sie parallel zum Studienalltagan der Hochschule auchschon während der ersten Semesteran professionellen Praxisprojektengroßer Unternehmen teilnehmenkönnen. Auf diese Weise erfahrensie unmittelbar, wie aus dem theoretischGelernten im späterenBeruf praxistaugliche Lösungenwerden.Im letzten Wintersemester warerstmals die Düsseldorfer FirmaHenkel - unter anderem Herstellerdes Waschmittels Persil - Praxispartner.Yvonne Steentjes, jetztStudentin im vierten Semester,und Beate Ottawa, jetzt achtesSemester, haben beispielsweiseam Henkel-eigenen Intranet mitgearbeitet.Ute Gottschalk hatfür Henkel ein neues Wissensmanagementsystemgeprüft. Ihre Erfahrungenfließen ein, wenn Henkelentscheidet, ob es mit diesemProgramm in Zukunft schneller dierichtigen Beziehungen zwischenPersonen und Inhalten herstellenkann. Eher technikorientiert wardas Projekt von Gabriel Zibarov:Er hat geholfen, die weltweit verteiltenHenkel-Kommunikationsserverund ihre Datenflüsse ineiner Landkarte darzustellen.Natürlich nicht mit Tusche undFeder, sondern auf einem Computer.Der Vorteil: Alle Server, alleDatenleitungen, alle Datenflüssesind jetzt grafisch abrufbar undwerden ständig vom Rechner selbstaktualisiert.Entscheidend für die gute Unterstützungaus großen Unternehmenwie Henkel ist, so ProfessorinPulst, dass den an der BocholterHochschulabteilung studierendenWirtschaftsinformatikern die neuestenund in den Großkonzernenbevorzugten Computerprogrammebereits in der Ausbildung zurVerfügung stehen. Neben SAPals einem Programm für betriebswirtschaftlicheBuchführung undControlling ist das, so Edda Pulst,vor allem das IBM-Programm„Lotus Notes” als Computersystemfür Wissensmanagement und virtuelleGruppenarbeit - genannt„Groupware”. „In den letzten vierJahren hat sich die Bocholter Hochschulabteilungzu einem echtenGroupware-Kompetenzzentrumder Fachhochschulen in Deutschlandgemausert”, freut sich Pulstund natürlich auch darüber, dassIBM das dadurch honoriert, dassdie Bocholter immer die frischestenund neuesten Programmversionenerhalten, in der Regel sogar kostenfrei.Die ersten Kontakte zudem damals noch selbstständigenUnternehmen Lotus und zu Henkelbrachte Professorin Pulst mit, alssie aus der Industriepraxis an dieHochschule wechselte.Der Praxislernverbund bietetjedoch auch den KonzernpartnernChancen, nämlich die Möglichkeit,sich schon frühzeitigunter den kommenden Absolventender FachhochschulabteilungBocholt nach geeignetemWirtschaftsinformatik-Nachwuchsfür die eigenen Reihen umzusehen.Henkel-Manager ReinerGratzfeld und Claudia Poser, beiHenkel Kommunikationsmanagerin,scheuten daher auch nicht denWeg von Düsseldorf nach Bocholt,um an der Präsentation der Projektergebnisseteilzunehmen undum direkt mögliche Projekte fürkommende Semester vorzustellen.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>19


Schüler kochenDüfte und AromenEster sind chemische Verbindungen aus Säuren undAlkoholen, die wie frische Früchte riechen können undals Aromastoffe in vielen Nahrungsmitteln für dengewünschten Geschmack sorgen.(SB) Für 19 Schülerinnen und Schüler der Klasse Elf derGesamtschule Herten wurde im März ein Schnuppertag imHochschullabor des Recklinghäuser Fachbereichs Chemieund Materialtechnik zu einem echten Schnuppererlebnis.Unter Leitung von Chemieprofessor Dr. Klaus-UweKoch kochten die Schüler einen Vormittag lang Düfteund Aromen. Was am Anfang noch scheußlich roch,verwandelte sich im Laufe der chemischen Behandlungzu einem wohlriechenden Ergebnis. Prof. Koch erläutertedie chemischen Verbindungen, die aus Säuren undAlkoholen entstehen, und die die Fachleute Ester nennen.Da manche Ester einen ausgesprochen fruchtigen Geruchhaben, landen sie häufig als Duft- und Geschmacksgeberin Parfums oder Nahrungsmitteln.Das Einwiegen der Rohstoffe, das Pipettieren vonkonzentrierter Schwefelsäure, das Kochen der Ester, dasAusschütteln und das Destillieren klappten einwandfrei.Nicht zuletzt, weil Studienrat und Chemiker Georg Petratmit seinen Schülern den mehrstündigen Versuch imUnterricht theoretisch vorbereitet hatte. HochschulmitarbeiterinStefani Vermehren, die mit Prof. Koch und LehrerPetrat die Laborexperimente begleitete, war zufrieden:„Die Schüler arbeiten genauso motiviert mit wie unsereStudierenden.” Nach vier Stunden intensiver Laborarbeitkonnte jede Arbeitsgruppe einen Glaskolben mit einerfarblosen Flüssigkeit vorweisen, die das Hochschullaborschnell wie eine Obstplantage duften ließen.Für Chemieprofessor Klaus-Uwe Koch gehören Besuchevon Schülergruppen bereits zum Hochschulalltag: „InKooperation mit den Schulen öffnen wir gerne unsereLabore für Versuche, die im Schullabor nicht möglich sind.Gleichzeitig können wir dazu beitragen, Schwellenängstegegenüber der Hochschule abzubauen und das Interessean einem naturwissenschaftlichen Studium zu wecken.”Und denen, die sich für ein solches Studium entscheiden,attestiert Koch gute Berufschancen.Einen Vormittag konnten Schülerinnen und Schüler derGesamtschule Herten im Chemielabor der HochschulabteilungRecklinghausen Düfte und Aromen kochen.Prof. Dr. Klaus-Uwe Koch und Chemielehrer GeorgPetrat waren mit dem Ergebnis der vierstündigenArbeit zufrieden. Foto: FHG/SBEnde März wurde schon wieder geschnuppert in derRecklinghäuser Hochschul-Laborküche, diesmal abernur im übetragenen Sinn. Ein Leistungskurs Chemie desHeisenberg-Gymnasiums in Gladbeck stellte mit Prof.Koch Klebstoffe aus natürlichen Rohstoffen wie zumBeispiel Haushaltsstärke her.Noch nichts Neues vom NamenWarum die Fachhochschule Gelsenkirchen immer noch Fachhochschule Gelsenkirchen heißt oder ihren Namenhöchstens mit „University of Applied Sciences” garniert.20(BL) Im Sommer des letzten Jahresstartete die Fachhochschule auf derSuche nach einem Namenszusatzeinen Wettbewerb (Trikon berichtetein Heft 2/2000). Mehr Bezug auf dieStandorte, mehr identitätsstiftendeQualitäten sollte der Namenszusatzbringen. Doch weder in der Voranstellung(Typ: Gerhard-Mercator-Universität Duisburg) noch als angehängterZusatz (Typ: FachhochschuleEsslingen, Hochschule fürSozialwesen) fand sich unter denelf eingegangenen Vorschlägeneine Idee, die Rektorat und Senatso überzeugte, dass sie direkt in dieUmsetzung gegangen wäre. Hinterdem Namen hat sich ohnehin inzwischen- zumindest im internationalenVerkehr - der Zusatz „University ofApplied Sciences” etabliert. Dazupassend wird im Lande Nordrhein-Westfalen inzwischen diskutiert,die Fachhochschulen überhauptnur noch „Hochschule” zu nennen.Manche andere Bundesländer, etwaBremen oder Sachsen, haben ihre<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Fachhochschulen bereits in Hochschulenumbenannt, so Rektor Prof.Dr. Peter Schulte. Über den Standder Diskussion, verknüpft mit einemDank an die Mitmachenden, habenRektorat und Senat inzwischen dieWettbewerbsteilnehmer persönlichinformiert. Das Wettbewerbsergebniseinerseits, die allgemeine neue Namensdiskussionandererseits: Beidezusammen führten dazu, dass wirimmer noch unverändert „FachhochschuleGelsenkirchen” heißen undder Wettbewerb weiter offen ist.Die Stimme aus dem Telefon:„Wassereinbruch in Etage eins”Studierende der Informations- und Kommunikationstechnik am Hochschulstandort Bocholt übten sich imProjektmanagement, denn: Gute Ingenieurlösungen müssen auch zeit- und kostengünstig sein.(SB) Für das Wintersemester 2000/<strong>2001</strong> bildetenKlaus Bringmann, Joachim Hahn und MatthiasHellinghausen ein Arbeitsteam. Die drei Studentender Informations- und Kommunikationstechnik amHochschulstandort Bocholt hatten von ihrem SeminarleiterProf. Gerd Bittner und HochschulmitarbeiterKlaus-Peter Neugebauer die Aufgabe bekommen, eineLösung zur automatischen Daten-Übermittlung vom Computer zumTelefon zu finden und umzusetzen.Genutzt werden soll das Systemfür Alarmmeldungen in der Hausautomatisierung.Informationenwie beispielsweise mögliche Wasserschäden,Raumtemperaturen oderEinbrüche können über im Hausinstallierte Sensoren zum Computerübertragen und anschließendper Telefon abgefragt werden. DieErkennung des Anrufers muss gewährleistetsein, denn unbefugtePersonen dürfen keinen Zugangzu betriebsinternen Informationenerhalten.Damit die Studienaufgabe fürBringmann, Hahn und Hellinghausenmöglichst praxisnah ablief,wurden die drei Studenten für dieDauer des Projekts zu Entwicklungsingenieurenernannt, Bittner undNeugebauer zu ihren Auftraggebern,die energisch auf den Kosten-Nutzen-Aspekt der zu erarbeitendenLösung pochten. Bei der Präsentationkonnten die drei angehendenKommunikationstechnik-Ingenieureihre „Auftraggeber” vollends überzeugen.Die von ihnen entwickelteLösung sorgt nicht nur für einenreibungslosen Informationsflussvom Computer zum Telefon, „diestudentische Technik ist weitauskostengünstiger und einfacher umzusetzenals das am Markt erhältlicheProdukt”, so das Urteil von Prof.Bittner: „Das ist gutes Projektmanagement.”Neben Bringmann, Hahn und Hellinghausen habenfünf weitere Studierenden-Teams über das SemesterIngenieurlösungen zu verschiedenen Aufgaben imKommunikationsbereich erarbeitet. Vielleicht ist daseine oder andere Produkt davon eines Tages auf demMarkt erhältlich.Für einen reibungslosen Informationsfluss von Computer zu Telefon sorgtendie angehenden Kommunikationstechnik-Ingenieure Matthias Hellinghausen,Joachim Hahn und Klaus Bringmann (v.l.n.r.) vom HochschulstandortBocholt der Fachhochschule Gelsenkirchen. Die Studentenentwickelten ein kostengünstiges Telekommunikationssystem zurÜberwachung von Gebäuden. Foto: FHG/SB<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>21


Diebe immer, Kaninchen nieSieben Elektrotechnik-Studenten aus Gelsenkirchen haben im Rahmen eines Projektseminars ein neuartigesÜberwachungssystem gebaut. Der wärmegesteuerte Bewegungsmelder kann nicht nur Alarm schlagen,sondern auch als Zählmaschine dienen.(BL) Vom Stromnetz unabhängig, per Funk mit einemComputer verbunden und in der Serienreife unter 1000Mark teuer – auf diese drei Punkte bringt eine studentischeProjektgruppe der Fachhochschule Gelsenkirchen dieVorteile eines neuartigen Überwachungssystem, das sieim Rahmen eines Seminars zum Projektmanagementgebaut haben. Eigentlich sollten Jan Peters aus Kleve,Olaf Droste aus Reken, Christian Stockhofe aus Haltern,Sonja Podjawerscheck aus Essen, Michael Muckermannaus Marl, Alexander Schwarzin aus Gelsenkirchen undStephan Ciethier aus Dorsten vor allem lernen, wie sichIngenieure im Team zusammen raufen, um gemeinsameine technische Aufgabe in einer vorgegebenen Frist zulösen. So beschreibt Seminarleiter Prof. Dr. Udo Jorczykdas Studienziel für dieses und vier weitere Teams, die etwaInternetseiten komponierten oder mikroelektronischeSchaltungen löteten. Jorczyk gehört als Professor zumFachbereich Physikalische Technik, wo er sich vorallem mit dem Entwurf mikroelektronischer Schaltungenund digitaler Signalverarbeitung befasst.Das Projektmanagementseminar für Studierende desFachbereichs Elektrotechnik Gelsenkirchen war einZusatzangebot, bei dem er auf seine früheren Erfahrungenals Projektmanager in der Industrie zurück griff. Diesieben Studenten waren jedoch nicht nur erfolgreichdarin, die für ein gutes Team erforderlichen „Soft-Skills”zu erlernen, nein, nebenher bauten sie auch nochein technisches Produkt, das durchaus demnächstMarktchancen haben könnte, so die Einschätzung vonProfessor Jorczyk.Grundbaustein des Überwachungssystem ist einhandelsüblicher Bewegungsmelder, der ein Funksignalan einen Computer absetzt, sobald in seinem bis zu30 Quadratmeter großen Überwachungsgebiet eine bestimmteWärmequelle auftaucht. Das besondere ist, dassder Bewegungsmelder seinen Strom bis zu drei Monateaus einer Batterie bezieht, also stromnetzunabhängig ist,und seine Signale einen bis zu drei Kilometer entferntenRechner erreichen, erläutert Team-Chef Jan Peters.Auf diese Weise können beispielsweise auch entlegeneDinge wie etwa Wochenendhäuser gesichert werden.Der Wärme-Schwellenwert des Melders garantiert, dassnur „relevante Objekte” gemeldet werden, also potenzielleDiebe etwa, während das harmlose Kaninchen unentdecktüber die Wiese hoppeln kann. Alles weitere machtder Computer dann ganz wunschgemäß: Der Rechnerkann einen stillen Alarm bei einer Wachgesellschaftauslösen, er kann eine Sirene oder Flutlicht einschalten,er kann aber auch einfach die Signale auflisten, sodassdie Auswertestatistik immer weiß, wie oft und wann dasÜberwachungsfeld unterbrochen wurde. Auf diese Weiseist das System nicht nur als Wachsystem zu nutzen,sondern etwa auch als Zählsystem für Parkplatzflächen.Den Praxistest allerdings hat das studentische Meldewesenbei der Überwachung des elterlichen Betriebes vonStudentin Sonja Podjawerschek bestanden.Nach dem Seminar steht das neue System als funktionierenderPrototyp auch dem Markt offen. Sollte esin Serie produziert werden, wird es im Verkauf unter1000 Mark kosten, schätzt Jorczyk. Interessenten könnensich bei ihm unter Telefon (0209) 9596-584 meldenoder ihm unter u.jorczyk@pt.fh-gelsenkirchen.de eineE-Mail schreiben.22Einen Produktnamen hat das neue Überwachungssystemaus der studentischen Schmiede von ChristianStockhofe (oben sitzend), Michael Muckermann (amRechner sitzend), Sonja Podjawerscheck (dahinterstehend) und (stehend von rechts nach links) JanPeters, Olaf Droste, Stephan Ciethier und AlexanderSchwarzin zwar noch nicht, dafür haben die Studentenaber ihrer Arbeitsgruppe einen Namen gegeben:Während des Projektes firmierten sie unter „GTec”, wasfür „Gelsenkirchen Technologies” stand. Eigentlich einguter Start in eine Unternehmensgründung, so Prof Dr.Udo Jorczyk (ganz links). Foto: FHG/BL<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Qualitätsmanagersind „TÜV-geprüft”Gemeinsam mit der TÜV-Akademie Rheinland bildetdie Fachhochschule Gelsenkirchen Qualitätsmanagement-Beauftragteaus. Acht Studierende desStudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen am HochschulstandortRecklinghausen haben sich bereits qualifiziert.Eine Qualifikation für Umweltmanagementfolgt im kommenden Semester.(SB) „TÜV-geprüft” sind seit März acht Studierendedes Recklinghäuser Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen,ausgezeichnet mit einem Zertifikat alsQualitätsmanagement-Beauftragte. „Die Investition inZeit und Arbeit hat sich gelohnt”, so Student CarstenSchmolke, „ich habe viel gelernt, was ich später für denJob brauchen kann.” Als die meisten seiner Kommilitonenschon Feierabend hatten, büffelten Schmolke undsieben andere Studierende während des vergangenenWintersemesters fleißig weiter. Managementtechniken wiePräsentation, Teamarbeit, Zeit- und Projektmanagementsowie Führungsverhalten standen auf dem Lehrplan.Am Schluss gab’s eine Prüfung, durchgeführt von derTÜV-Akademie Rheinland. Prof. Dr. Karl-Heinz Schweig,der das auf zunächst drei Semester begrenzte ProjektAcht Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesenhaben die Prüfung zum Qualitätsmanagement-Beauftragtenerfolgreich bestanden. ReginaSchilly (rechts) von der TÜV-Akademie Rheinlandüberreichte fünf von ihnen das Zertifikat. Links: Prof.Dr. Karl-Heinz Schweig. Foto: FHG/SBbegleitet, ist vom Erfolg der Zusatz-Ausbildung überzeugt:„Kenntnisse im Qualitätsmanagement sind heutzutageein Muss für den beruflichen Erfolg. Wer sich diesesWissen schon während des Studiums aneignet, hatVorteile beim Berufseinstieg.” Und weil das nicht nur für‘sQualitätsmanagement gilt, bieten die Wirtschaftsingenieureab dem kommenden Semester auch eine Ausbildungzum Beauftragten im Umweltmanagement an, ebenfallsin Kooperation mit der TÜV-Akademie.Geschenk für WirtschaftsinformatikerDie Bocholter Hochschulfördergesellschaft hat dem Studiengang Wirtschaftsinformatik zehn Computergespendet.(SB) Ein besonderes Geschenk hat der Fördervereinder Bocholter Hochschulabteilung dem BocholterFachbereich Wirtschaft gemacht. Ein paar Tage vor demHeiligen Abend übergab Matthias Löhr, Vorsitzenderder Fördergesellschaft, Prof. Dr. Thomas Siebe, Dekandes Fachbereichs Wirtschaft, zehn Rechner im Wertvon 35.000 Mark. „Sie sind außergewöhnlich schnellund auf dem neuesten Stand der Technik, was dasProgrammieren von betriebswirtschaftlichen Program-men betrifft”, freut sich Siebe, der die Computer vorallem für den seit dem Wintersemester 2000/<strong>2001</strong>neu angebotenen Studiengang Wirtschaftsinformatikeinsetzen will. Dort sind die schnellen, neuen Rechnerhoch willkommen, denn ohne Computer läuft garnichts: Die Studierenden lernen an der Schnittstellevon Betriebswirtschaft und Informationstechnologieinnerbetriebliche Aufgaben wie Controlling oderOrganisation mit speziellen Computerprogrammenzu lösen, multimediale Inhalte für den elektronischenHandel aufzubereiten oder innerbetriebliches Wissenper Computer zu managen. 39 Studentinnen undStudenten haben sich im vergangenen Herbst für diesenStudiengang entschieden.Ein paar Tage vor dem Heiligen Abend übergab MatthiasLöhr (sitzend), Vorsitzender der Fördergesellschaft,den Professorinnen und Professoren des BocholterFachbereichs Wirtschaft zehn Computer. MitarbeiterThomas Theling (links) hat die Rechner im PC-Poolinstalliert. Von links nach rechts: Thomas Theling, Prof.Dr. Thomas Schäfer, Prof. Dr. Karin Christof, Prof. Dr.Christian Kruse, Matthias Löhr, Prof. Dr. Thomas Siebe,Prof. Dr. Edda Pulst. Foto: FHG/SB<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>23


Schnuppertage machen Lust auf mehrIm Februar testeten Schüler desHans-Böckler-Berufskollegs in Marlan der Fachhochschule Gelsenkirchenihr Interesse für elektronischeSchaltungen.Schulabschluss für ein Studium ander Fachhochschule Gelsenkircheneingeschrieben.” Und darüber freutesich auch der betreuende LehrerStudienrat Gerhard Drovs, der alsElektrotechnikingenieur selbst vomFach ist.(SB) Im Februar erforschten achtSchüler des Hans-Böckler-Berufskollegsin Marl an der FachhochschuleGelsenkirchen, wie elektrischeSchaltungen per Computersimuliert und verbessert werdenkönnen. Elektrotechnikprofessor Dr.Rainer Arnold erläuterte den Schülernder Klasse 13 die dazu an derHochschule genutzten Computerprogramme.Der Schnupper-Schritt von derSchule an die Hochschule soll denSchulen nicht nur Abwechslung inden Schulalltag bringen, sondernsoll eine Entscheidungshilfe fürihren weiteren Berufs- und Lebenswegsein. Bei manchen führte erinfolge des Schnupper-Studiumszur Karriere als Diplom-Ingenieur.Arnold: „Nach dem Hochschul-Schnupperkurs im letzten Jahrhaben sich drei Schüler nach demEinen Vormittag erforschten Schüler des Hans-Böckler-Berufskollegsin Marl in einem Gelsenkirchener Hochschullabor des FachbereichsElektrotechnik, wie elektrische Schaltungen per Computer simuliert undverbessert werden können. Prof. Dr. Rainer Arnold (2.v.r.) und StudienratGerhard Drovs (l.) begleiteten die Schüler auf dem Weg zur Lösung.Foto: FHG/SBDeutsches Solar-Know-howim Sonnenland SpanienDie Fachhochschule Gelsenkirchen präsentierte Forschungsergebnisse auf der Energie-Messe Genera in Madridund erwies sich zugleich als Türöffner für NRW-Firmen auf dem spanischen Solarmarkt.24(BL) Als Kontakt-Katalysator erwiessich die Fachhochschule Gelsenkirchenwährend Messe „Genera”(gesprochen: chenéra) in der spanischenHauptstadt Madrid. Die Generaist eine Messe für Energie undUmwelt und hat es sich zum Zielgemacht, durch Energiespartechniksowohl die Umwelt zu entlasten alsauch die Konkurrenzfähigkeit vonBetrieben zu steigern. Genau dieseFunktion übernahm für Gelsenkirchendie Fachhochschule in Personvon Mitarbeiter Thomas Nierhoff,der im Fachbereich Elektrotechnikan der Erforschung von Solarstrommitarbeitet. Auf einem Gemeinschaftsstand,den die EnergieagenturSolarstromforschungsergebnissepräsentierte Thomas Nierhoff (l.)vom Fachbereich Elektrotechnikin Madrid. Ihm gegenüber: ThomasSandner von der GelsenkirchenerFirma Abakus Energiesysteme(2.v.r.). Foto: FHGNordrhein-Westfalen organisierthatte und auf dem neben dem GelsenkirchenerUnternehmen „AbakusEnergiesysteme” rund ein halbesDutzend nordrhein-westfälischerFirmen ihre Produkte und Dienstleistungenpräsentierte, berichteteer in Madrid über die Forschungsarbeitender Hochschule auf demSektor der Gewinnung von Stromaus Sonnenlicht, speziell auf demGebiet von dem Sonnenstand nachgeführtenGewinnungsanlagen. Dazubetreibt die Fachhochschule anihrem Abteilungsstandort Bocholteine Forschungsanlage. Nierhoffstieß auf großes Interesse bei denspanischen Messebesuchern, zumaler fließend Spanisch spricht, gelernt<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


am hochschuleigenen Sprachenzentrum.Auf diese Weise konnte er dendeutschen Standkollegen zahlreicheKontakte für den spanischen Marktvermitteln. Leer ausgegangen istaber auch die Hochschule nicht.Während der dreitägigen Messeknüpfte Thomas Nierhoff auchKontakte zu vier spanischen Hochschulen,die Interesse an einer Zusammenarbeitmit der Hochschuledes nördlichen Ruhrgebiets zeigten.Begreifen durch anfassenUnter dem Stichwort „For Women Only” veranstaltete die Fachhochschule Gelsenkirchen im Januar eineStudien-Schnupper-Woche für Schülerinnen. Mitgemacht haben die Gesamtschule Ückendorf und dasGrillo-Gymnasium in Gelsenkirchen, die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Recklinghausen, die Erich-Fried-Gesamtschule in Herne sowie das Heisenberg-Gymnasium und die Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule inGladbeck. Zum Interesse für ein Studienfach gehören neben Spaß und Spannung in der Praxis aber auch dieEinbindung in fachliche Anforderungen und die Aussicht auf einen späteren Arbeitsplatz.(BL) Von A wie Abwassertechnik bis Z wie Zahnkeramikreichten die Themen, als sich im Januar rund 25 Schülerinnender Jahrgänge elf und zwölf von weiterführendenSchulen aus Gelsenkirchen, Recklinghausen, Herneund Gladbeck ander FachhochschuleGelsenkirchenund ihrer RecklinghäuserAbteilungüber möglicheStudienkarriereninformierten.Dabei zogen sowohldie technischenals auch diewirt- schaftsorientiertenFachbereichealle Register,um ihre Fächer lebendigund praxisnahzu präsentieren:Der Maschinenbauetwaprahlte nicht mitlogarithmischenTabellen, sondernerläuterte, wie moderneTechnik helfenkann, Kick-Boards, Cityrollerund In-Line-Skaterschneller zu machen.Die Informatikerzeigten den jungen Frauen, wie sie im Studiumerlernen, Internet-Seiten bunt und bewegt anzulegen.Speziell auf die weiblichen Zuhörerinnen hatten sichdie Versorgungs- und Entsorgungstechniker eingestellt:Hier erfuhren die Schülerinnen das Neueste von derEntwicklung eines Frauen-Urinals und wie man unterdem Stichwort „Der Duft der Frauen” Parfums technischpräzise in ihrer Geruchskonzentration messen kann.Hinter so viel Technik stand die Wirtschaft aber nichthinten an: Im Fachbereich Wirtschaft erfuhren diemöglichen angehenden Studentinnen mehr über dieArbeit im Marketing.Wie eine abschließende Umfrage nach fünf TagenSchnupper-Studium als Ergebnis zeigte, war es den Schülerinnenvor allemwichtig, selbstpraktische Erfahrungenmit Studienfächernmachenzu können:Je handfester, umsoeinprägsamerwar es, was auf dieangehenden Studentinnenim jeweiligenStudienfachthematischwartet. Darüberhinaus sollten dieFachbereiche aberauch erläutern,welche Talente etwafür die Mathematiknötig sind,um das entsprechendeFach zumeistern, und -ganz wichtig -welche möglichenArbeitsplätze aufangehende Absolventinnenwarten.Insgesamt hat denSchülerinnen die Schnupperwoche gut gefallen, so dasFazit von Gesprächsrunde und Fragebögen. Rund dieHälfte gab an, sich nach der Woche mehr unter einemStudium und den in Gelsenkirchen oder Recklinghausenmöglichen Studiengängen vorstellen zu können. Dassdiese Form der Studienberatung den jungen Frauengefallen hat, sieht man auch daran, dass sie nachfolgendenSchülerinnen solche Projektwochen unbedingt empfehlen.Rund ein Drittel der Teilnehmerinnen würden dafür sogareine Woche Ferien opfern.Im Labor für Immissionsschutz erschnupperten die SchülerinnenMarie-Louise Szameitat (h.r.), Sabrina Gremm (v.l.) und IrinaStremel (v.r.) unter fachlicher Anleitung von Hermann KuhrmannGeruchskonzentrationen. Üblicherweise werden dabei Schwellenwertefür Emissionen aus Kompost, Stall oder Mülldeponie ermittelt. Für dieSchülerinnen leitete Kuhrmann ausnahmsweise einmal die Parfum-Duftnoten von Dolce Vita und Bogner ins Olfaktometer. Hinten links:Betreuerin Angelika Koch. Foto: FHG/HT<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>25


26Wenn Helmutseinen Kopf hinhältDie Firma Philips Medical Systems hat dem Fachbereich PhysikalischeTechnik ein System zur bildgeführten Chirurgie gespendet: Wo großePräzision gefragt ist, hilft die bildgeführte Chirurgie weiter, beispielsweiseum millimetergenaue Eingriffe im Gehirn zu machen.(SB) Behutsam führt Dennis Sandkühler,Student der Mikro- undMedizintechnik im 2. Semester,einen feinen Metallstab Millimeterfür Millimeter in den vor ihm liegendenmenschlichen Schädel.Konzentriert verfolgt er dabei aufeinem Bildschirm die Position deschirurgischen Instruments, das sichlangsam tiefer ins Gehirn bohrt.Die Arbeit erfordert große Präzision,das Instrument darf nicht von dergeplanten Strecke abweichen. Zwischendurchhält Sandkühler inneund testet noch einmal die Positiondes Patienten, indem er die auf dieSchädeldecke aufgeklebten Markermit einem Metallstab berührt. EinPiepston aus dem Computer sagt,dass alles in Ordnung ist. Die Lagedes Patienten ist identisch mit derzuvor vom Computer errechnetenPosition. Die Operation kann fortgesetztwerden.Was nach einer Gehirnoperationklingt, gehört seit kurzem für dieStudierenden der Medizintechnikzum studentischen Alltag. Operiertwird natürlich nicht am Menschen,sondern am Kunststoffmodell einesmenschlichen Schädels, von denStudierenden liebevoll Helmut genannt.Prof. Dr. Waldemar Zylka: „Dassin der Hochschulausbildung fastalles schon so wie im OP abläuft,verdanken wir dem Easy-Guide-System, mit dem man computergesteuertneurochirurgische Operationendurchführen kann.” Den„Easy Guide” im Wert von vierhunderttausendMark spendetedie niederländische Firma PhilipsMedical Systems dem FachbereichDie Studierenden der Medizintechnik im Fachbereich Physikalische Technik testen imHochschullabor, wie präzise der Operateur mithilfe der bildgeführten Chirurgie arbeitenkann. Kunststoffmodell Helmut muss jedes Mal „seinen Kopf hinhalten”. Prof. Dr. WaldemarZylka (r.) erläutert die Funktion und die Komponenten des Systems. Foto: FHG/SBPhysikalische Technik und er machtseinem Namen alle Ehre, denner leitet den Operateur per Computerbildschirmsicher und millimetergenaudurch das Innere desmenschlichen Kopfes. Zwei Kamerashaben dabei den Patienten unddie chirurgischen Instrumente imBlick. Über den Computerbildschirmkann der Chirurg ins Innere desSchädels sehen und kontinuierlichbeobachten, wie sich das Instrumentauf den Krankheitsherd zubewegt.Die Physikalische Technik in Gelsenkirchenist bundesweit als einzigerFachbereich einer Fachhochschulemit einem solchen System für diebildgeführte Chirurgie ausgestattet,freut sich Prof. Zylka.Möglich wird dieses präzise undpatientenfreundliche Verfahren, andem Prof. Zylka bereits seit Jahrenforscht, durch das Zusammenspielvon Physik, Informatik, medizinischerBildverarbeitung und Medizin.Waldemar Zylka: „In dem Systemsind alle Daten des zu operierendenKörperteils gespeichert, vor allemdreidimensionale Aufnahmen, dievor der Operation mit Hilfe desComputertomografen gemacht wurden.Ein Computer-Netzwerk wertetdie Daten aus und stellt sie dreidimensionalauf dem Bildschirmdar, sodass der Chirurg die OperationSchritt fürSchritt auf dem Bildschirmkontrollierenkann. Die Technikder bildgeführtenChirurgie ermöglichtdurch die genauePlanung desEingriffs und durchkleinste Öffnungenpräzisere und fürden Patienten schonendereOperationenals die traditionelleKopfchirurgie.”Die Studierendender Medizintechnikerlernen andem neuen Systemeinen weiteren Bausteinaus der medizintechnischenPraxis,um zukünftigals Ingenieur-Spezialistenim OP dafürzu sorgen, dass dieGeräte sicher undoptimal arbeiten.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Partnersucheper UMTS-HandyStudent Stefan Kraneburg hat mit einem Computerprogramm für die künftigen, auch Bildübertragungunterstützenden UMTS-Handys den zweiten Preis in einem Wettbewerb des Handy-Herstellers Nokia gewonnen.Der Preis wurde ihm während der Computermesse CeBIT in Hannover verliehen. Schon während seines Studiumshat Student Stefan Kraneburg in Recklinghausen eine IT-Firma gegründet.(BL) Noch gibt es die Handys gar nicht, die solcheProgramme verarbeiten können. Aber in ein, zweiJahren, wenn UMTS (Universal Mobile TelecommunicationSystem) der neue Standard für das mobileTelefonieren sein wird, könnte Wirklichkeit werden, wasStefan Kraneburg, 22 Jahre jung und Student an derFachhochschule Gelsenkirchen, schon jetzt für einenWettbewerb des Handy-Herstellers Nokia programmierthat: Ein Partnersuchprogramm vonMobiltelefon zu Mobiltelefon. Dadie UMTS-Übertragungstechnikbesonders leistungsstark ist, wirdman mit ihr auch Bilder oder sogarVideos übertragen können. Kraneburgnutzte das interaktive Displaydes künftigen Handys, um denBenutzer anzuleiten, sich selbstund seine Hobbies zu beschreibenund um anzugeben, wie denn dergesuchte Wunschpartner, respektivedie Wunschpartnerin aussehen soll.Über einen Server als Datenbankwerden die Profile aller Suchendenmiteinander verglichen und herauskommt eine Liste passender Kandidaten.Und wenn’s dann klingelt,könnte es der gesuchte neue Freundoder die ersehnte neue Freundinsein. Darüber hinaus bietet KraneburgsProgramm die Möglichkeit,sich an einem Veranstaltungsortzu verabreden. Wer also weiß, dasser den Abend in der Disko „LaPalma” durchtanzen will, gibt diese„Location” in sein Handy ein undder Server sucht heraus, wer nochden brennenden Wunsch nach einerdurchtanzten Nacht im „LaPalma” hegt. Art und Inhalt desKraneburg-Programms gefiel demWettbewerbsveranstalter Nokia sogut, dass er ihm den zweiten Platzzusprach. Das bedeutete mit 3000DM Preisgeld zwar 2000 weniger alsdie Summe, die der Erste einstrich,„noch wichtiger als das Geld warmir aber die Preisverleihung währendder Cebit-Computermesse”, soStefan Kraneburg. Dort, so hoffte er,würde er interessante Leute treffenund Kontakte für sein künftigesBerufsleben knüpfen können.Neben dem Studium ist Kraneburg schon jetztunternehmerisch aktiv. Betreut vom hochschuleigenen„Institut zur Förderung von Innovation und Existenzgründung”hat er gemeinsam mit zwei Freundenschon während des Studiums in Recklinghausen einUnternehmen gegründet: „Artifact Media” machtunter anderem Web-Design, 3-D-Computergrafik undRechneranimationen.Weil es die Handys, für die Student Stefan Kraneburg ein Partner-Such-Programm geschrieben hat, noch gar nicht gibt, hat er sie aufdem Bildschirm seines Laptops simuliert. Mit dem Programm gewanner den zweiten Preis in einem Wettbewerb des Handy-HerstellersNokia. Foto: FHG/HT<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>27


Innovationsmotor für den MittelstandHarald Schartau, NRW-Ministerfür Arbeit und Soziales, Qualifikationund Technologie, informiertesich Mitte März an derFachhochschule Gelsenkirchenüber das von ihm geförderte ProjektunternehmenIOT (Institutfür Organisations- und Technikgestaltung).Verteilt über drei Jahrefließen dabei rund fünf MillionenDM nach Gelsenkirchen, um unteranderem kleine und mittlere Unternehmender Stadt und der Regionan modernste Rechnertechnik zurUnternehmenssteuerung heranzu führen. Gleichzeitig stehen diemit Projektmittel angeschafftenMaschinen und Computer auchden Studenten von Informatik undMaschinenbau zur Verfügung undbietet das IOT Stellen für studentischeHilfskräfte, für Praxisssemester-Studierendeund Studenten,die beim IOT praxisnah an ihrerDiplomarbeit schreiben. Auf dieseWeise dient das IOT sowohl der Anwendungals auch der Hochschulausbildung.(BL) Technologietransfer dient dazu,in die betriebliche Anwendung zukriegen, was kluge Wissenschaftlerausgetüftelt haben. In diesem Sinne,so Prof. Dr. Arno Niemietz von derFachhochschule Gelsenkirchen, istdas Institut für Organisations- undTechnikgestaltung, kurz IOT, ein Unternehmen,das aus der Hochschuleheraus gegründet wurde und sich derAufgabe verschrieben hat, neue Technikenfür die Zielgruppe der kleinenund mittleren Unternehmen nutzbarzu machen. Niemietz: „Vielfachmüssen neue Computerprogrammefür diese Zielgruppe anders gestaltetwerden als für Großunternehmen.Ohne diese Anpassung geht der Fortschrittan den kleinen und mittlerenUnternehmen vorbei.”Diese Aufgabe fand das nordrheinwestfälischeMinisterium für Arbeitund Soziales, Qualifikation undTechnologie so wichtig, dass es dasIOT in den ersten drei Jahren mitinsgesamt bis zu 4,7 Millionen Markfördert. Mitte März besuchte MinisterHarald Schartau die Hochschule,um sich selbst ein Bild von dembisher Geleisteten zu machen. Nochbis Ende <strong>2001</strong> sollen Fördergelderfließen, allerdings nur unter derVoraussetzung, dass das IOT die Fördergelderzu einem Viertel um eigenesKapital ergänzt. Ab dem nächstenJahr, davon geht Niemietz aus, wirddas IOT aus eigener finanzieller Kraftflorieren.Die Investitionen werden zu rund60 Prozent für Mitarbeiter-Gehälterausgegeben, für 40 Prozent werdenMaschinen und Computer angeschafft.An denen arbeiten allerdingsnicht nur IOT-Mitarbeiter, sondernauch Studierende: Das Equipmentdes IOT steht auch den Studentenvon Informatik und Maschinenbauzur Verfügung und wird auf dieseWeise sowohl für die Anwendung alsauch für die Hochschulausbildunggenutzt. Im Gegenzug darf das IOTdafür zurzeit noch Räume der Hochschulenutzen.Inhaltlich hat Niemietz, zugleichProfessor und IOT-Geschäftsführer,vor allem die ERP-Programme (EnterpriseResource Planning) im Auge,Computersysteme zur organisatorischenUnternehmenssteuerung, vonden Finanzen bis zur Logistik. DurchVerschlankung um die Teile, die diekleinen und mittleren Unternehmennicht brauchen, und durch Überarbeitungder Benutzerführung sollensie mittelstandstauglich werden undihren Weg in die Betriebe der Regionfinden. Andere Projekte helfen denBetrieben, ihren Unternehmensauftrittzu verbessern, oder beschäftigensich mit elektronischem Handel. Zurzeitbetreut das IOT acht verschiedeneProjekte mit zehn Vollzeit-Angestelltenund rund einem Dutzend studentischerHilfskräfte, Praxissemester-Studenten und Studierender, die beimIOT praxisnah an ihrer Diplomarbeitschreiben. Die studentischenMitarbeiter schätzen die IOT-Arbeit.Aldo Fobbe, Student im sechstenSemester: „Die Tatsache, währenddes Studiums Berufserfahrung imTeam-, Projekt- und Kundenumfeldzu sammeln, stellt für mich die idealeRealisierung eines fachbezogenenStudiums dar.” Auch Robert Schulte,ebenfalls Student im sechsten Semester,sieht nur Vorteile: „Die Mitarbeitim IOT bietet die Möglichkeit, sicheinerseits im Rahmen des Studiumstheoretisches Wissen anzueignen,um dieses im IOT in praktischerProjektmitarbeit umzusetzen und mitIndustrieerfahrung zu ergänzen.”28Über die Arbeit des Instituts fürOrganisations- und Technikgestaltung(IOT) informierte sichan der Fachhochschule GelsenkirchenHarald Schartau (2.v.l.),NRW-Minister für Arbeit und Soziales,Qualifikation und Technologie.Prof. Dr. Arno Niemietz(l.), Prorektor Prof. Dr. Werner Neddermeyer(r.) und Dekan Prof. Dr.Wolfgang Winkler (2.v.r.) erläutertenihm die besondere Kooperationzwischen dem IOT und derFachhochschule Gelsenkirchen.Foto: FHG/BL<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Kontakt zur Industriein AustralienMaschinenbau-Professor Dr. Manfred Külkens knüpftewährend einer Gastprofessur im australischenMelbourne Industrie-Kontakte im Bereich Informationstechnologieund Maschinenbau.(SB) Während die Studierenden in Bocholt vorlesungsfreihatten, um sich zwischen Winter- und Sommersemesterauf ihre Prüfungen vorzubereiten, hörten ihre Kommilitonenan der Monash-Universität auf der anderen Seiteder Weltkugel im australischen Melbourne Vorlesungenbeim Bocholter Maschinenbau-Professor Dr. ManfredKülkens. Industrielle Innovation war das Thema, dasKülkens im März bei sommerlichen Temperaturen umdie 30 Grad Celsius an der mit 60.000 Studierendengrößten Hochschule Australiens lehrte. Die IngenieurundWirtschaftsingenieur-Studierenden lernten, welcheFaktoren notwendig sind, um beim Innovationsmanagementerfolgreich zu sein. Einige von ihnen waren vonden Lehrveranstaltungen so begeistert, dass sie für einSemester an der Bocholter Hochschulabteilung studierenwollen.Für Manfred Külkens war die Gastprofessur in Melbournebereits Routine, im letzen Jahr hatte der Professorschon einmal australische Studierende für das Wissenaus Deutschland interessiert. Was damals jedoch nochauf Külkens Wunschliste stand, setzte er diesmal in diePraxis um: Der Maschinenbau-Professor knüpfte Kontaktezu Unternehmen in Melbourne wie der australischenGeld für Leistunggab es Anfang Februar von der Emscher-Lippe-Energie GmbH (ELE) für drei soziale Kinderbetreuungseinrichtungenin Gelsenkirchen, Bottropund Marl. ELE löste damitein Versprechen ein,das sie anlässlich dervon der Emscher-Lippe-Agentur (ELA) und derFachhochschule Gelsenkirchengemeinsam veranstaltetenEnergiemesse„megaWatt” im letztenNovember gegeben hatten:Im Rahmen des Familientagsder Megawattwaren alle Besucher eingeladen,auf zwei Fahrrad-Ergometernfür einenguten Zweck Energieumzusetzen. Ab einer bestimmtenEnergieleistung erhielten die Teilnehmerein T-Shirt als Belohnung für sich selbst, die erstrampeltenKilowattstunden dagegen flossen auf dasNiederlassung des Anlagenbauers „ThyssenKruppEngineering”, dem Ingenieurbüro „Australian Marine& Offshore Group” sowie zum Unternehmen Worldsitesaus der Informationstechnologie-Industrie. Von diesenKontakten sollen vor allem die Bocholter Studierendenprofitieren, beispielsweise durch das Praxissemesteroder die Diplomarbeit in Melbourne. Prof. Külkens willseine Kontakte nach Australien noch in eine andereRichtung ausbauen: Demnächst sollen Professoren derMonash-Universität Lehrveranstaltungen in Bocholt halten.Außerdem berät der Bocholter Professor seine Kollegenauf dem Campus Gippsland der Monash-Universität beimAufbau eines Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen.Prof. Dr. Manfred Külkens (r.) knüpfte bei einerGastprofessur in Melbourne Kontakte zur australischenIndustrie. Links: Andrew Potts, Geschäftsführer der„Australian Marine & Offshore Group”. Foto: privatSpendenkonto. 7500 DM pro Kilowattstunde wollteELE stiften. Da die insgesamt 153 Teilnehmer eszusammen auf 1,275 Kilowattstunden gebrachthatten, ergab das einen Spendenbetrag von 9.562,50DM, was die ELE noch auf 9.999 Mark aufstockte. Aufdiese Weise konnten dieVertreter des Kinder- undJugendhauses Gelsenkirchen,des Kinderdorfes„Am Köllnischen Wald”in Bottrop und von derWohn- und Tagesstätteder Westfälischen Klinikenin Marl jeder einenScheck über 3.333 DMin Empfang nehmen. Beider Scheckübergabe freutensich (v.l.n.r.): PeterEltrop (Westfälische Kliniken),Gerd Fröhlich(ELA), Dr. Ingo Westen(ELE), Prof. Dr. PeterSchulte (Fachhochschule Gelsenkirchen), PeterVorndamme (Kinder- und Jugendhaus) und Erichvan Thriel (Kinderdorf Bottrop). Foto: FHG/BL<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>29


Feierstundefür ProzessmanagerAn der Fachhochschulabteilung in Bocholt nahmen dieTeilnehmer eines im letzten Jahr erstmalig gestartetenFortbildungsseminars zum Prozessmanagement ihreAbschlusszertifikate entgegen: kreativ, kommunikativ,konfliktstabil und karriereorientiert.30(SB/BL) Den Abschluss ihrer Ausbildung zu Managern,die firmenintern Prozesse kreativ, kommunikativ,konfliktstabil und karriereorientiert steuern, feiertenAnfang März die Absolventen und Absolventinnen desersten Fortbildungslehrgangs zum Prozessmanagementan der Fachhochschulabteilung Bocholt. Ein gutesJahr hatten sie sich jeweils freitags und samstagsin der Hochschule getroffen, um verteilt über 15Seminareinheiten in der Gruppe zu erlernen, wie sieals bereits praktizierende oder angehende Führungskräfteihrer Aufgabe mit mehr Kreativität, mit mehrteamorientierter Arbeit und mit mehr Sozialkompetenzgerecht werden. Nach einer abschließenden Prüfunghieß es nun, die verdienten Lorbeeren in Form einesHochschulzertifikats einzuheimsen.„Viele Ideen und Anregungen aus dem Seminarhabe ich mitgenommen und im Job erfolgreichgetestet”, so das Fazit von Michael Leifeld, Betriebsleiteraus Bocholt. Einige der Teilnehmerinnen undTeilnehmer aus den Regionen vom Westmünsterlandüber das Ruhrgebiet und Ostwestfalen bis nachFranken haben bereits Führungspositionen, anderestarten gerade durch oder bereiten sich auf ihrenStudienabschluss vor. Dass die Teilnehmer aus unterschiedlichenLebens- und Berufspositionen kommen,ist Programm des Seminars. Auch das breite Spektrumder Seminarthemen, die von KommunikationsundRhetoriktraining über Selbstmanagement undKreativitätstechniken reichen.Das Konzept ging auf, die Resonanz ist rundumpositiv. Wer anfangs Schwierigkeiten hatte, seineFähigkeiten in der Gruppe auf die Probe zu stellen,gewann schon bald festen Boden unter den Füßenund Spaß an der Sache. „Wir haben uns schnell alsTeam gefühlt und Vertrauen zueinander gefasst”, soSeminarteilnehmerin Martina Schmeink, „die Atmosphärewar gelöst und wir konnten offen miteinanderumgehen.” Die Umsetzung des Gelernten brachteden meisten nicht nur im Beruf, sondern auch imPrivatleben erste Erfolge, beispielsweise im Umgangmit der eigenen Gesundheit. Manch einer kam dabeiauf den Geschmack und wird das eine oder andereThema noch vertiefen.Ihre Abschlusszertifikate nahmen die ersten Absolventeneines Fortbildungslehrgangs in Prozessmanagementan der Bocholter Hochschulabteilung entgegen.Foto: FHG/BLDie Gruppe will auch weiterhin in Kontakt bleibenund sich mehrmals im Jahr treffen, „um auch inZukunft Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitigImpulse zu geben”, meint Unternehmerin MarénKorhammer.Den Festvortrag zur Feierstunde hielt MatthiasDix, Personaldirektor bei „ThyssenKrupp InformationServices”, der über Ethik im Management sprach.Unternehmensführung, so Dix, dürfe nicht wertfreiablaufen. Neben kühlen Zahlen müssten auch weltanschaulicheWerte berücksichtigt werden, schon umImageverlusten vorzubeugen. Kurz gefasst definierteDix Management-Ethik am Ende seiner Ausführungenals Anwendung des Sprichwortes: „Was du nicht willst,das man dir tu‘, das füg auch keinem anderen zu”.Bereits im Oktober letzten Jahres startete einezweite Runde des Seminars. Lehrgang Nummerdrei startete im Mai mit zwanzig Teilnehmern undTeilnehmerinnen und ist damit ausgebucht. DasAngebot der Fachhochschule richtet sich vor allem anden Führungskräftenachwuchs kleiner und mittlererUnternehmen der Region Westmünsterland. Auskünfteund Anmeldungen unter Telefon 02871/2155-914.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Ein Blick auf Schalke undviele Studien-InformationenEinen ganzen Tag gab es im Januar Informationsstände, Einzelberatungen, Vorträge und Laborversuche beimHochschulinformationstag. Und für Fußballfreunde gab es einen Leckerbissen extra: Gerhard Rehberg, Präsidentdes Fußballvereins Schalke 04, zeigte den HIT-Besuchern den Plan vom neuen Stadion.(SB) Jedes Jahr im Januar verwandeltsich das Foyer des Hochschulgebäudesan der NeidenburgerStraße 43 für einen Tag in einenMarkt der Studiermöglichkeiten,auf dem sich Schülerinnen undSchüler der Oberstufenklassen ausNah und Fern über das Studienangebotinformieren können. Mehrals tausend waren es diesmal, dieInteresse zeigten am Spektrum derStudier-Möglichkeiten an allendrei Studienstandorten, das voningenieurwissenschaftlichen Studiengängenüber Wirtschaft, Informatikund Wirtschaftsrecht biszu Materialtechnik und Chemiereicht. Silke Gersch, Leiterin derallgemeinen Studienberatung, hatteviel zu tun, um alle Fragen derSchüler nach Zugangsvoraussetzungen,Studienverlauf und –planungzu beantworten. Unterstütztwurde sie von den Professorinnenund Professoren, wissenschaftlichenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern,Vertretern des akademischenAuslandsamtes sowie Studierenden,die den Schülerinnenund Schülern Rede und Antwortstanden.Silke Gersch zog abends einepositive Bilanz: „Es hat sich ausgezahlt,dass wir den Schulen dasdetaillierte Programm des Tageseinige Wochen vorher zugesandthaben. Viele Schüler hatten schonVorkenntnisse über unsere Hochschuleund konnten sich gezieltan den Ständen informieren.” Undsie konnten für einen Tag in denStudienalltag eintauchen, beispielsweisebei Vorlesungethemen wie„Wer am besten spinnt, gewinnt”,„Biomaterialien” oder „Telekommunikationfür die Medizin”. WerSchüler der Oberstufenklassen aus Nah und Fern konnten sich gezieltüber das Studienangebot informieren. Foto: FHG/SBwollte, konnte selbst auch handgreiflichwerden, beispielsweisebei einer Magenspiegelung, dieVertreter der Studienrichtung Gesundheitstechnikdemonstrierten,natürlich an einer Puppe. Mancheiner nutzte auch das Angebotdes Sprachenzentrums, um seineSprachkenntnisse in Englisch, Französisch,Spanisch oder Niederländischmit Sprachlernsoftware zuerforschen. Die Hochschulbibliothekforderte zum Schnuppern inden elektronischen Lehrmitteln perComputer auf.Für die Schalke-Fans unter denStudieninteressierten gab es nocheinen besonderen Leckerbissen:Unter dem Motto „Vom Bolzplatzzur High-Tech-Arena” gab GerhardRehberg, Präsident von Schalke04, den HIT-Besuchern einen Vorgeschmackauf das neue Stadion.Rehberg und „Maskottchen” CharlyNeumann gaben anschließendeine Autogrammstunde und verlosten30 Freikarten für ein Spiel imalten Stadion. Als besonderes Bonbonlegte Charly Neumann seineSchalke-Uhr mit zu den Preisen.Auch denen, die nicht vorhatten,in Gelsenkirchen, Bocholtoder Recklinghausen zu studieren,bot die Fachhochschule GelsenkirchenInformationen: ImFoyer beriet ein Mitarbeiter desArbeitsamtes Gelsenkirchen zuallgemeinen Fragen der Berufswahl,ein Mitarbeiter des akademischenFörderungswerkes Bochumerläuterte die Möglichkeitender Ausbildungsförderung.Und wer schon weiter planenwollte, konnte sich am Stand desHochschul-Instituts zur Förderungvon Innovation und ExistenzgründungTipps zur Gründungdes eigenen Unternehmens holen.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>31


Mit 42 bremst man besserMaterial-Mischungen muten an wie Rezepte aus dem Hexenkessel: Studierende des Recklinghäuser FachbereichsChemie und Materialtechnik haben eine Ausstellung über Verbundwerkstoffe gemacht.(SB) Man nehme Kupferpulver, Glimmermehlund Stahlwolle, Graphit,Harze und Kokspulver und noch vieleandere Materialien und mische siein der richtigen Reihenfolge undnach dem passenden Verfahrenzusammen. Was sich ein bisschenanhört wie ein Rezept für den Hexenkessel,ist in Wirklichkeit dieZusammensetzung von bis zu 42 Materialienfür einen Verbundwerkstoff,der als Reibbelag in Autobremsenfür sicheres Bremsen sorgt.Materialtechnik-Studierende dessiebten Semesters haben unter Leitungder Professoren Dr. SibyllePlanitz-Penno und Dr. ChristianWillems im April mit der Ausstellung„...von 180 auf Null” im RecklinghäuserHochschulgebäude auf diebesonderen Anforderungen an dieEigenschaften von Materialmischungenfür Bremsbeläge aufmerksamgemacht. Den Eröffnungsvortragzur Ausstellung hielt Dr. MichaelSchmitt von Twaron Products, einemWuppertaler Hersteller fürBremsbelagzusatzstoffe.Viel muss ein Hersteller von Bremsbelägenbeachten, wenn er als Resultateine gute Bremswirkung, wenigLärm, Temperaturstandfestigkeit,kein Rubbeln und das alles unter allenUmweltbedingungen und zu dengesetzlichen Vorgaben bekommenwill. Hinzu kommen kulturell oderjuristisch unterschiedliche Anforderungenje nach Land: QuietschendeBremsen finden beispielweise inJapan keine Käufer, in Amerikagefertigte Bremsbeläge erfüllen nichtdie Belastungsansprüche für hoheGeschwindigkeiten, wie sie in manchanderen Ländern erlaubt sind. DieHerstellung entscheidet mit über dieWerkstoffeigenschaften, beispielsweiseob trocken oder nass gemischtoder gepresst wird. Vor allem giltaber: Die Mischung macht’s. Unddie ist bei den Bremsbelägen nichtnur von Automarke zu Automarke,sondern oft schon von Autotyp zuAutotyp verschieden.Die Ausstellung „...von 180 auf Null” im Foyer des RecklinghäuserHochschulgebäudes informierte im April über Aufbau, Herstellungsverfahren,Eigenschaften und Prüfung von Bremsbelägen von Automobil- undEisenbahn-Bremssystemen. Materialtechnik-Studierende haben dieAusstellung unter Leitung der Professoren Dr. Sibylle Planitz-Penno und Dr.Christian Willems konzipiert und umgesetzt. Foto: FHG/SBNeue Grundordnung in KraftInfolge der Neuauflage des HochschulgesetzesNordrhein-Westfalenmusste auch die FachhochschuleGelsenkirchen ihre Grundordnungdem neuen gesetzlichen Rahmenentsprechend aktualisieren. SeitEnde März ist die neue Ordnungin Kraft.(BL) Es war ein Dienstag und derFrühling des Jahres <strong>2001</strong> war geradeeine Woche alt, als die neueGrundordnung der FachhochschuleGelsenkirchen zum 27.03.<strong>2001</strong> inKraft trat. Sie löst die Grundordnungvom August 1995 ab und ist nachihr die zweite Grundordnung derFachhochschule Gelsenkirchen nachGründung der Hochschule im Jahre1992.Die Grundordnung, die eine ArtVerfassung der Hochschule ist, gibtdie Richtschnur für ein zielgerichtetes,erfolgsorientiertes und zugleichdemokratisches Miteinander derHochschulmitglieder vor. Die 64Paragraphen der neuen Ordnung -übrigens vier weniger als die Vorgängerinhatte - waren in ihrerNeufassung nötig geworden, nachdemzum ersten April des vergangenenJahres in Nordhrein-Westfalenein neues und für Universitätenund Fachhochschulen erstmaligeinheitliches Hochschulgesetz inKraft getreten war. Dieses Gesetzsollte die Eigenverantwortung derHochschulen vergrößern und ihreSelbststeuerung stärken.Im Sommer letzten Jahres ging dieFachhochschule Gelsenkirchen daherdaran, ihre Grundordnung neu zuformulieren (Trikon berichtete in Heft1/<strong>2001</strong>). Viele Hochschulmitgliederarbeiteten in den Gremien daran32<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


mit, die Paragraphen zu aktualisieren.Eine spezielle Kommissionlegte dem Senat im Oktober einenersten Entwuf vor, der in mehrerenStufen bis zur jetzt gültigen undgenehmigten Fassung reifte. Dieneue Grundordnung unterscheidetsich von der alten Grundordnungim Wesentlichen dadurch, dassdem Rektorat als Leitungsgremiumder Hochschule mehr Aufgabenzukommen. Der Konvent wurde aufgelöst,seine Aufgaben übernimmtder Senat. Neu ist die Pflicht zurbesonderen Betreuung der Studierendenim ersten Studienjahr unddie Teilnahme der Hochschule anEvaluationsverfahren zur Qualitätssicherungin der Lehre. Auch dasFühren von Zielvereinbarungsgesprächenzwischen den Fachbereichen,zentralen Einrichtungen undder Hochschulleitung wird jetzt vonder Grundordnung fest geschrieben.Nach der Veröffentlichung derneuen Grundordnung werden nunalle Gremien nach und nach neugewählt. Den Anfang machtender Senat und die Fachbereichsräte.Ihren Neuwahlen schließt sich voraussichtlicham 20. Juni <strong>2001</strong> dieRektorwahl an. Der Text der neuenGrundordnung ist zurzeit im Internetabrufbar über die Homepageder Fachhochschule Gelsenkirchen:www.fh-gelsenkirchen.de.Bocholter Studierende globalisierenfinnische und deutsche UnternehmenEin deutsch-finnisches Seminar mit Studierenden aus Bocholt und von der Partnerhochschule „CentralOstrobothnia Polytechnic” untersuchte Ende Februar unter der Leitung von Prof. Dr. Gerd Wassenberg ausBocholt im finnischen Jakobstad (Pietarsaari) wirtschaftliche Chancen und Risiken, wenn kleine und mittlereUnternehmen auf den internationalen Markt gehen. Während die Studierenden erste Erfahrungen auf deminternationalen Wirtschaftsparkett sammelten, erkannten die beteiligten Unternehmen, dass die Zusammenarbeitmit Hochschulen wirtschaftliche Vorteile bringen kann.(BL) Anstatt sich im Narrenschiffdurch den Karneval treiben zu lassen,reisten acht Bocholter Studierendeder Studiengänge Wirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesenund WirtschaftsinformatikEnde Februar inden hohen Norden. An der finnischenPartnerhochschule „Central OstrobothniaPolytechnic" in Jakobstad (aufFinnisch: Pietarsaari) beschäftigtensie sich gemeinsam mit weiteren 14finnischen Studierenden fünf Tagelang mit den Chancen und Risikenfür kleine und mittlere Unternehmen,wenn diese das internationale Wirtschaftsparketterobern wollen. Betreutvon Prof. Dr. Gerd Wassenberg undProf. Dr. Raymond Figura von derBocholter Hochschulabteilung untersuchtensie für drei BeispielbetriebeMarktchancen, Personalstrategien,Kundenkontakt- und Behörden-Erfordernisse. So unterschiedlichdie Firmenprodukte waren - Umwelttechnologie,Teppiche, Computerprogramme-, so ähnlich waren sichdie Unternehmen in ihrer Größe:Alle drei Betriebe hatten unter 50Im Zeichen des Eisbären: Ein Abend während des deutsch-finnischenSeminars in Pietarsaari war Geselligkeit und Kulturaustausch gewidmet.Dazu besichtigten die Teilnehmer das Nanoq-Museum, wo sie nicht nurdie Erforschung des nördlichen Polarkreises kennen lernten, sondern auchfinnische Spezialitäten begleitet von Live-Musik. Foto: FHGBeschäftigte, zwei waren finnischeBetriebe, die ins Ausland wollen, derdritte Betrieb war ein deutsches Unternehmenmit finnischer Niederlassung.Fazit: Die Studierenden beiderStaaten haben Fingerspitzengefühldafür erworben, welche Chancen undRisiken auf die Unternehmen warten,wenn sie sich ins Ausland trauen.Außerdem haben die Studierendensich darin geübt, statt in ihrer Muttersprachein der WelthandelsspracheEnglisch zu argumentieren. Von derArbeit in Finnland war Wirtschafts-Student Torsten Wrobel sogar sobegeistert, dass er auch gleich seinPraxissmester klar gemacht hat: Ergeht im Sommersemester 2002 zumBootsbauer Baltic und macht dortein Marketing-Projekt. Aber auchdie Firmen gingen nicht leer aus,wie sich in der Schlusspräsentationder Ergebnisse vor Unternehmenund Hochschulvertretern zeigte: Diezunächst nur als Studienbeispieleuntersuchten Firmen erklärten, dasssie in der studentischen Projektarbeitviele Ansätze für ihre eigenezukünftige Arbeit fänden und daherdie Zusammenarbeit mit den beteiligtenHochschulen in Bocholt undJakobstad auf jeden Fall fortsetzenwollten, freute sich Prof. Dr. GerdWassenberg über das gelungeneModell zur Förderung von kleinenund mittleren Unternehmen mitIdeen aus der Hochschule.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>33


Zeitzeuge des Kalten KriegesIm März fand an der Fachhochschule Gelsenkirchen ein Kongress über Hochleistungspulstechnik statt, zudem sich mit Clarence Maximilian Fowler ein historischer Zeitzeuge des atomaren Wettlaufs zwischen denUSA und der Sowjetunion angemeldet hatte. Parallel zu Andrej Sacharow arbeitete Fowler in den fünfzigerJahren mit Magnetflusskompressionsgeneratoren, mit denen Drücke wie im Sonnen-Inneren erzeugt werdenkönnen. In der kommerziellen Anwendung helfen sie, Keramiken zu verschmelzen, Metallteile umzuformenoder Nierensteine zu zertrümmern.(BL) Ende März trafen sich ander Fachhoch schule Gelsenkircheninternationale Experten derHochleistungspulstech nik, um überForschungsstand und Anwendungsgebietedieses Zweiges der Elektrotechnikzu diskutieren. Es kamenrund 100 Teilnehmer aus Asien,Amerika und Europa. Bezogen aufalltagstaugliche Anwendungen wares die erste in ternationale Konferenzüber Hochleistungspulstechnik, soProf. Dr. Jan Markus Löffler vomFachbereich Elektrotechnik undgleichzeitig Kon gresspräsident. SeinHochspannungslabor ist ein Zentrumfür Hochleis tungspulstechnik.Zwar gebe es in den USA ebenfallsregelmäßig eine Hochleistungspuls-Konferenz,deren Themen seienjedoch eher die militäri sche Nutzungbeziehungsweise die Nutzungvon Hochleistungspul sen zur Vorbereitungder künstlichen Kernfusion,einem Feld der Ener gie-Grundlagenforschung.Mit Hilfe von Magnetflusskompressionsgeneratoren(Magnetic FluxCompression Generators) werden fürBruchteile von Sekunden Drücke biszum Millionenfa chen des normalenDie Fachhochschule Gelsenkirchenbegrüßte mit Cla rence MaximilianFowler einen Zeitzeugen des Kal tenKrieges zur ersten internationalenKonferenz über zivile Anwendungenin der Hochleistungspuls technik.In den fünfziger Jahren war Fowlerim sowjetisch-amerikanischen KernwaffenwettstreitGegenspieler zuAndrej Sacharow, so Prof. Dr. JanMarkus Löffler, Kongresspräsidentund Professor an der FachhochschuleGelsenkirchen. Foto: priv.Atmosphärendrucks erzeugt, könnenTempe raturen bis zu einigen MillionenGrad entstehen und Ströme biszu eini gen Millionen Ampère erzeugtwerden. Was in der Militärtechnikzur Forschung für Kernwaffen undReagans „Krieg der Sterne” ge nutztwurde, hilft in der friedlichen Nutzung,Nierensteine zu zer trümmern,Abfälle zu desinfi zieren, Rauchgaszu reinigen oder Rohre von Ablagerungenzu be freien.Für den dritten Tag der Konferenzhatte sich mit Clarence MaximilianFowler ein prominenter Besucheraus den Laboratorien von Los Alamosin Neu-Mexiko angemeldet. Inden fünfziger Jahren arbeitete erzeitgleich und als Gegenspieler zuAndrej Sacharow im militärischenWissenschaftsschach zwischen denUSA und der Sowjetunion an derAnwendung von Magnetflusskompressionsgeneratoren.Der heute über80-jährige Fowler hielt im Anschlussan die Konferenz im Rahmen einesSpezial-Seminars drei Vorlesungenüber die Technik der Flux-Generatoren.Das Seminar fand im GelsenkirchenerMaritim-Hotel statt.Gelsenkirchener Gymnasien zu GastIm Rahmen eines Berufsfindungsseminars besuchten Schüler undSchülerinnen vom Grillo-Gymnasium und vom Richarda-Huch-Gymnasium die Fachhochschule ihrer Stadt.34(BL) Was will ich, was wollen dieanderen und wie wird daraus einBeruf? Diese Fragen sollte ein Berufsfindungsseminarbeantworten, indessen Rahmen rund 60 Schüler undSchülerinnen der Jahrgangsstufe 11von den Gelsenkirchener GymnasienGrillo und Ricarda Huch an die FachhochschuleGelsenkirchen kamen. Diemöglichen zukünftigen Studierendendiskutierten mit Experten aus Hoch-schule und Wirtschaft, welche Voraussetzungenman für ein erfolgreichesStudium braucht und was spätereArbeitgeber erwarten. Gleichzeitignutzten die Schüler die Gelegenheit,um sich an der Hochschule ihrer Stadtumzusehen. Auf dem Programm standendaher auch ein Mittagessen in derMensa sowie Besuche in verschiedenenHochschullaboren des FachbereichsPhysikalische Technik.Hochschulluft atmeten Ende JanuarSchülerinnen und Schülervom Grillo-Gymnasium und vomRicarda-Huch-Gymnasium in Gelsenkirchenein, als sie im Rahmeneines Berufsfindungsseminars dieFachhochschule Gelsenkirchenbesuchten. Foto: FHG/HT<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Remadir soll Recklinghausenmehr Wellness bringenWenn in Recklinghausen in ein paar Jahren ein neuesund neuartiges Gesundheitszentrum zum Entspannen,zum Gesunden, zu Vorsorge und Pflege einlädt,könnte die Fachhochschule Gelsenkirchen dazu inzweierlei Hinsicht beigetragen haben: Ein ersterDiskussionsnachmittag an der Hochschulabteilungin Recklinghausen sollte das Projekt von möglichstvielen Seiten beleuchten und Menschen ansprechen,die ein Interesse haben könnten, an der Planung fürden Gesundheitspark mitzuwirken. Außerdem sollProf. Bernd Mühlbauer, Experte für Management imGesundheitswesen im Gelsenkirchener FachbereichWirtschaft, untersuchen, welche Erfolgschancenein solcher neuer Gesundheitspark am Westringin Recklinghausen hat. Sofern er von der StadtRecklinghausen den entsprechenden Auftrag füreine Machbarkeitsstudie erhält. Neben Wirtschaftlichkeitsberechnungenund Arbeitsplatzgewinnenwird er sich dann auch darum kümmern, welchenImagezuwachs Recklinghausen aus einem solchenPark erzielen könnte.(BL) An der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert istder Mensch zum Kopfarbeiter geworden, der nebenFachkenntnissen viel soziale Kompetenz haben muss.Gleichzeitig bedrohen Mobbing, falsche Ernährung,psychische Leiden, Allergien und vegetative Störungendas Leistungspotenzial der arbeitenden Bevölkerung. Sodie Gegenwartsanalyse von Dr. Angelika Engbring, geschäftsführendeGesellschafterin einer Projektgesellschaft,die es sich zum Ziel gemacht hat, in Recklinghauseneine Niederlassung des DIR anzusiedeln. DIR steht alseingetragenes Warenzeichen für „Deutsches IntegrativesRehabilitationszentrum” und soll am Westring inRecklinghausen Gesundheit und Wellness, Bildungund Kultur, Freizeit und Tourismus an einem Ort undfür viele Zielgruppen vernetzen. Die Nutzer könntensowohl kranke Kinder als auch gestresste Manager bis zugesundheitsbewussten Senioren sein. Und davon gibt es inder Zukunft viele, so Engbring: „Ab 2013 ist Deutschlanddie älteste Nation der Welt.”Ob das neue Gesundheitszentrum Wirklichkeit wird,hängt unter anderem davon ab, wie eine Machbarkeitsstudieausfällt, die Prof. Bernd Mühlbauer, Experte fürManagement im Gesundheitswesen im GelsenkirchenerFachbereich Wirtschaft, bis Ende des Jahres anfertigenwill, sofern ihn die Stadt Recklinghausen mit einersolchen Studie beauftragt. „Der Wille zur Studie ist da”, soMühlbauer, „es muss aber noch geklärt werden, ob dafürGelder bereit stehen.” Arbeitstitel der Studie: „ReMaDIR”,Kurzform für „Recklinghausen – MachbarkeitsstudieDeutsches Integratives Rehabilitationszentrum”. Darinwill Mühlbauer die möglichen Zielgruppen untersuchen,die Wirtschaftlichkeit und damit die Finanzierbarkeitklären, die Vernetzung des neuen Angebots mit bereitsvorhandenen ähnlichen oder ergänzenden Angebotenin der Region abgleichen und – nicht zuletzt – ausloten,welche Effekte ein solches Gesundheitszentrum fürdas Image der Stadt und für die Arbeitsplätze in derRegion haben kann. Vor allem diese regionale Klärungvon Chancen und Risiken ist ihm wichtig, denn, soMühlbauer: „Regional ist alles anders!”, womit er meint,dass bei aller Berücksichtigung globaler Faktoren es fürRecklinghausen entscheidend ist, wie sich die generellenTrends in der Region Stadt und Kreis Recklinghausenniederschlagen.Als Start in die Diskussion mit möglichst vielen andem Projekt Beteiligten und von dem Projekt Betroffenenbot die Stadt Recklinghausen als für die Ansiedlungeines Gesundheitszentrums zuständige Kommune imMärz in der Fachhochschulabteilung Recklinghauseneinen Diskussionsnachmittag an. Rund 130 Interessentenfolgten der Einladung, um das DIR Recklinghausenargumentativ von allen Seiten zu beleuchten, darunterVertreter von Krankenhäusern, Gesundheitsfürsorge,Wirtschaftsförderung und Banken. Moderiert wurde derNachmittag von Hochschulrektor Prof. Dr. Peter Schulte,der in seiner Begrüßung vor allem die Arbeitsplatzrelevanzin Zeiten des Strukturwandels als wichtigen Faktorhervor hob. Nach rund drei Stunden Vorträgen undDiskussion zog Mühlbauer ein Fazit: „Offensichtlichwaren die Ideen zu dem Gesundheitspark noch sehr neuund für viele vor allem in seinem integrativen Ansatzvon Krankenversorgung bis Wellness-Erlebnis noch nichtsehr konkret vorstellbar. An diesem ersten Nachmittagüberwog daher noch die Skepsis. Sinnvoll wäre es, nochweitere solcher Diskussionsrunden anzubieten, ummöglichen Mitmachern und Kooperationspartnern dieMöglichkeit zu geben, die Planentwicklung zu begleitenund auf diese Weise auch Einfluss auf Gestaltungund Inhalte zu nehmen.” Wichtig sind Mühlbauer,der sich auch in einem speziellen Förderkreis für denGesundheitspark engagiert, vor allem die Krankenhäuserder Umgebung: „Ohne die Krankenhäuser verschiebt sichder Schwerpunkt von der Gesundheit auf den FreizeitundErlebnisbereich.”In der letzten Märzwoche diskutierten (v.l.n.r.) Prof. BerndMühlbauer, Recklinghausens Bürgermeister WolfgangPantförder und Rektor Prof. Dr. Peter Schulte in derHochschulabteilung Recklinghausen Chancen undRisiken der Neuansiedlung eines neuen Gesundheitszentrumsam Westring in Recklinghausen. Foto: FHG/BL<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>35


InternetgestützterTechnologietransferin der EUREGIOUnternehmen, die sich über www.euregio.de zu denHochschulen durchklicken, können auf diese Weisedas wissenschaftliche Forschungs-und Entwicklungspotenzialvon gleich sieben Hochschulen anzapfen unddamit Rat und Tat finden bei der Entwicklung neuerProdukte, Verfahren und Dienstleistungen.Während der Messe „Euregio Business” im vergangenenFebruar im niederländischen „Expo Center Hengelo”präsentierte die Abteilung Bocholt der FachhochschuleGelsenkirchen gemeinsam mit weiteren UniversitätenGemeinsam mit weiteren Hochschulen der Euregio imGrenzland zwischen Deutschland und den Niederlandenpräsentierte die Fachhochschulabteilung BocholtTechnologie-Transfer-Potenzial. Im Bild: MatthiasKlos vom Technologietransfer der FachhochschuleGelsenkirchen und Mariska van der Meer von derHogeschool Enschede. Foto: FHGund Fachhochschulen in der Euregio genannten deutschniederländischenGrenzregion ihr gemeinsames Projekt„Internetgestützter Technologietransfer in der EUREGIO„.Das Ergebnis ist ein gemeinsames Angebot an dieUnternehmen in der Region, zu finden auf der Internet-Portalseite der Euregio. Am Messestand konnten sichBesucher über das Informationssystem kundig machenund die Website selbst testen.Mit einem einzigen Mausklick kann sich ein Unternehmendas wissenschaftliche Forschungs- undEntwicklungspotenzial der sieben beteiligten Hochschulenzu Nutze machen und gezielt mit Ansprechpartnernin Kontakt treten. Das System gibt einen Überblicküber Wissenschaftler und Labore, die sich bereits mitvergleichbaren Fragestellungen beschäftigt haben.Per Stichwortsuche durchforstet die Suchmaschine dieWebseiten der angeschlossenen Hochschulen nachdem gewünschten Thema. Das gibt dem suchendenUnternehmen große Sicherheit, einen geeigneten Partnerfür eine schnelle und effiziente Problemlösung zu finden.Über Links kann der Suchende außerdem direkt zu denbeteiligten Hochschulen weitersurfen. Sollte jemandwider Erwarten zunächst keinen Ansprechpartner perInternetsuche finden, kann er sich mit einer kurzenProblembeschreibung an die Technologie-Transferstellender Hochschulen wenden, die dann den entsprechendenExperten vermitteln. Zugesicherte Antwortzeit: dreiWerktage.Da es sich um ein internationales Projekt handelte,sind die Internetseiten sowohl in Deutsch als auch inNiederländisch als auch in Englisch abrufbar. Und nichtnur die Internet-Adresse „euregio.de” führt zum Ziel,sondern genauso der Aufruf „www.euregio.nl”.Beteiligt an dem Projekt waren neben der FachhochschuleGelsenkirchen die Fachhochschule Münster (Projektleitung),die Fachhochschule und die Universität Osnabrück, dieWestfälische Wilhelms-Universität Münster, die UniversiteitTwente sowie die Hogeschool Enschede. Das Projekt wurde imRahmen des „Interreg-II-Programms” von der EuropäischenUnion gefördert und von den Wirtschaftsministerien inNordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den Niederlandenkofinanziert. (EB)36Multimediale TelekurseImmer mehr Studienprogramme verlagern sich teilweise ins Internetals Übertragungs- und Kommunikationsmedium. Dadurch wird ortsunabhängigesStudieren möglich, gleichzeitig werden Gruppenstrukturenaber erhalten.Via Internet lernen neuerdings dieStudierenden im Studiengang Journalismusund Technik-Kommunikation,aufbauend auf einem entsprechendenAngebot von Prof. RolfSchwermer von der FachhochschuleHannover. Zunächst startete dasSeminar „Einführung in die Technik-Kommunikation II” noch ganz konventionellin einem Hörsaal. Aberim weiteren Verlauf der Veranstal-tung wurde zum großen Teil onlinegelernt. Über das Internet holten sichdie Studierenden in Gelsenkirchenwöchentlich neue Studienmaterialienab. In Form eines Fotoromanswurden darin alle Schritte zur Konzeptioneiner Gebrauchsanleitungvorgestellt. Online-Lernen heißt abernicht nur Rezeption von Studieninhaltenüber das Internet, sondern dieStudierenden mussten selbst einenaktiven Beitrag leisten: Sie hatten zujedem Schritt des fiktiven Projekteseigene Vorschläge zu erarbeiten.Veröffentlicht, kommentiert unddiskutiert wurden die Ergebnisseauch über das Internet in einemKommunikations-Forum. So trainiertendie Studierenden zugleicheine Schlüsselqualifikation für diemoderne Arbeitswelt: die Kooperationüber Computernetze. Da eine reinschriftliche Kommunikation aberauch ihre Tücken und Grenzen hat,gab es zusätzlich einige Plenums-Termine, zu denen sich das Seminarwieder live traf. (Christine Fackiner)<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


MedienechoN o 100Seit mehr als acht Jahren und damit fast so lange, wiees die Fachhochschule Gelsenkirchen gibt, erscheintmonatlich der hausinterne Presseausschnittsdienst„Medienecho”. Er informiert die Hochschulmitgliederdarüber, was in Presse, Funk und Fernsehen über dieHochschule berichtet wurde, wirft als Presse-EchoSchlaglichter auf das lokale und thematische Umfeldder Hochschule sowie auf die aktuelle Hochschulpolitik.(BL) Anfang Mai war es so weit: Mit der Aprilausgabeerschien das Medienecho, Presseausschnittsdienst derFachhochschule Gelsenkirchen, zum einhundertsten Mal.Damit ist das Medienecho nur um fünf Monate jüngerals die Hochschule selbst.Bereitsseit Januar 1993 informiert es inununterbrochener Reihenfolge dieHochschulmitglieder monatlich darüber,was im abgelaufenen Monat inPresse, Funk und Fernsehen über dieFachhochschule Gelsenkirchen berichtetwurde. Weitere Kapitel werfenSchlaglichter auf Themen, die lokalan den Standorten Gelsenkirchen,Bocholt und Recklinghausen imGespräch sind, was sich im Themenumfeldder Hochschule ereignet,worüber hochschulpolitisch diskutiertwird.Ergänzt wird das Medienechoum eine Liste der Veröffentlichungen,die im jeweiligen Zeitraumvon Mitgliedern der FachhochschuleGelsenkirchen erschienen sind. SeitSeptember 1999 liefert es mit derInternetparade zusätzlich eine Übersichtüber die Nutzerfavoriten imInternet-Informationsangebot derFachhochschule Gelsenkirchen, zumindestso weit, wie sich dies aus denZählungen der Server heraus lesenlässt, die für die Internetparade beim Webmaster derHochschule angemeldet sind.Insgesamt gibt die Pressestelle der Hochschule 18Exemplare des Medienechos heraus. Davon sind 15 imUmlauf in den Organisationseinheiten der Hochschule,die drei übrigen Echos sind Ansichtsexemplare, diein den Bibliotheken der Hochschule ausliegen. Dort,nämlich in allen Zweigstellen der Hochschulbibliothek,werden die einzelnen <strong>Ausgabe</strong>n auch archiviert, sodassder interessierte Leser oder der aus aktuellem AnlassSuchende auf diese Weise auch in alten <strong>Ausgabe</strong>nblättern kann.1998 wurden die Leser des Medienechos zu ihrenLesegewohnheiten und zu ihrer Einschätzung desPresseausschnittsdienstes befragt. Von etwas über 400Fragebögen, die per Trikon-Beilage zu den hausinternenLesern wanderten, kamen 53 ausgefüllt zurück. Damalswaren sich die Leser einig: Nur vier Antworten war zuentnehmen, dass ihnen das Medienecho gleichgültig ist,die Mehrzahl empfand es als angenehme Dienstleistung,15 Lesern war es darüber hinaus wichtige Lektüre imArbeitsalltag an der Fachhochschule Gelsenkirchen.Das „Medienecho” informiert die Hochschulmitglieder unter anderemdarüber, was in Presse, Funk und Fernsehen über die FachhochschuleGelsenkirchen berichtet wurde. Anfang Mai erschien die hundertste <strong>Ausgabe</strong>.Zusätzlich zu den Umlaufexemplaren liegt das Medienecho als Leseexemplarin allen Zweigstellen der Hochschulbibliothek aus. Auf unserem Bild ausdem Jahr 1998 stöbern gerade die Bibliotheksmitarbeiter Elke Hodde-Kalichund Christoph Reuter im Medienecho. Foto: FHG/BLREFA-ZertifikateText/Foto: BLerhielten Anfang März zehn GelsenkirchenerMaschinenbau-Studenten ausder Hand von Refa-BezirksvorsteherHeinz Ossowski (v.2.v.l., h.2.v.l.: DozentJörg Wallner). Zwei Wochen langhatten die Studenten während dervorlesungsfreien Zeit Methoden erlernt,die Arbeitswirtschaftlichkeit zu steigern,die Abläufe aber trotzdem gleichzeitigmenschengerechter zu gestalten. DieRefa-Methoden orientieren sich starkan der Praxis, sodass sie Ingenieurenund Führungskräften helfen können,Arbeitsbedingungen am eigenen oderan den Arbeitsplätzen ihrer Mitarbeiterzu verbessern. Die Refa wurde 1924unter dem Namen „Reichsausschussfür Arbeitszeitermittlung” gegründet.Die daher stammende Abkürzungwird bis heute verwendet, auch wenndie Refa sich längst in „Verband fürArbeitsstudien und Betriebsorganisation”umbenannt hat. An der FachhochschuleGelsenkirchen bietet die Refaregelmäßig Lehrgänge als studienergänzendesWissen an.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>37


Start-up auf AmerikanischVon Washington über Baltimore, San Francisco, San Jose und Albuquerquenach Santa Fe: Prof. Dr. Katrin Hansen vom Bocholter FachbereichWirtschaft und Prof. Dr. Christine Volkmann vom Institut zur Förderungvon Innovation und Existenzgründung informierten sich auf einerForschungsreise über das Existenzgründungsgeschehen von Frauenin den USA.(SB) „Woman and Entrepreneurship“lautete das Thema einer Forschungsreisedurch die USA, ander im April sieben Frauen ausNordrhein-Westfalen aus Wissenschaft,Politik, Finanzwelt und Wirtschaftteilnahmen. Mit dabei warenProf. Dr. Katrin Hansen, Prorektorinfür Lehre, Studium und Studienreformund Wirtschafts-Professorinfür Management und Personalentwicklungunter Berücksichtigungfrauenspezifischer Aspekte, sowieProf. Dr. Christine Volkmann vomSieben Frauen aus Wissenschaft, Politik, Finanzwelt und Wirtschaft ausNordrhein-Westfalen machten im April eine Forschungreise durch die USA.3.v.r.: Prof. Dr. Katrin Hansen, 4.v.l.: Prof. Dr. Christine Volkmann, Mitte:Ackneil Muldrow, Executive Director des „Development Credit Fund“ inBaltimore. Foto: privatHochschul-Institut zur Förderung vonInnovation und Existenzgründung.Von Washington über Baltimore,San Francisco, San Jose und Albuquerquebis Santa Fe führte die Reiseauf den Spuren von Existenzgründerinnendurch mehrere nordamerikanischeBundestaaten. Stationen aufdem Weg waren beispielsweise die„Small Business Administration“ inWashington, eine Institution, diesich mit der Entwicklung kleiner undmittlerer Unternehmen befasst, einGespräch mit der Senatorin, die sichvon Seiten der Regierung mit demThema beschäftigt, und ein Besuchbeim „Development Credit Fund“in Baltimore. Bei einem Treffen mitweiteren Vertretern aus der Politik,mit Leiterinnen und Leitern vonBusiness Centern sowie mit Professorinnenund Professoren verschiedeneramerikanischer Universitätenlegten Volkmann und Hansen denGrundstein für zukünftige deutschamerikanischeAktivitäten zumThema Existenzgründungen vonFrauen. Bei ihrer Rückkehr zogenbeide Professorinnen ein positivesFazit. Katrin Hansen: „Wir habensehr viel über die Unterstützungvon Start-ups in der Vorbereitungs-,Gründungs- und Entwicklungsphasein den USA gelernt und dabei auchStudiengänge und Trainings erlebenkönnen, die an nordamerikanischenUniversitäten und in BusinessCentern angeboten werden. EinigeAnregungen werden wir für unsereArbeit an der Fachhochschule Gelsenkirchenumsetzen.“38Mehr, schneller, sicherDer NRW-Forschungsverbund „Technische Bildverarbeitungin verteilten Systemen“ zog in der FachhochschulabteilungRecklinghausen eine Zwischenbilanznach der Hälfte des geplanten Projektzeitraums.Verbesserte Computerverfahren sollen später dafürsorgen, dass etwa Ärzte nie mehr nach Röntgenaufnahmensuchen müssen, sondern sie von jedem Ort ausaus Archiven auf jeden Bildschirm abrufen können.(BL) Zwischenbilanz zog Ende April eine wissenschaftlicheArbeitsgruppe an der Fachhochschulabteilung Recklinghausen,die sich mit der Technik von Bildverarbeitung undBildverbreitung im Internet beschäftigt. Zu der Arbeitsgruppegehören neben dem Recklinghäuser Professor Dr. HeinrichBrinck mit den Professoren Dr. Reiner Dudziak, Dr. JörgKrone, Ulrich Lehmann und Dr. Walter Hillen weitereSpezialisten von den Fachhochschulen Bochum, Iserlohnund Aachen/Jülich. Ziel der Forscher ist es, Verfahrenzu entwickeln, die es erlauben, Bilder rechnerisch sozu verarbeiten, dass sie wenig Speicherplatz und wenigÜbertragungszeit brauchen, trotzdem aber eine hoheSicherheit gegen Datenmissbrauch aufweisen. Denn inder Anwendung sollen mit diesen Methoden später vorallem komplizierte technische und medizinische Bilderdurchs Netz sausen. „Auf diese Weise kann der behandelndeArzt von jedem Untersuchungsraum aus erforderlicheRöntgenaufnahmen weltweit aus Archiven auf seinenBildschirm holen“, gibt Brinck ein Beispiel für den Nutzen desForscherfleißes. Auch die weltweite Verteilung von mikroskopischenBildern wird dadurch leichter und beschleunigt sodie biologische und medizinische Forschung.Dass die Forscher in der ersten Hälfte der geplantenProjektdauer von insgesamt drei Jahren erfolgreich gearbeitethaben, wurde ihnen von drei unabhängigen Prüfernbescheinigt: Dr. Franz Cemic von der Firma Leica in<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Wetzlar, Dr. Gerd Fuhrmann von Intra-Vis in Herzogenrathund Prof. Dr. Harald Loose von der FachhochschuleBrandenburg begutachteten Projekt und Zwischenergebnisund bescheinigten der geleisteten Arbeit herausragendeErgebnisse, was vor allem für die spätere Verwendbarkeitder Forschungsresultate wichtig ist.Das Vebund-Forschungsprojekt wird finanziell vomnordhrein-westfälischen Ministerium für Wissenschaftund Forschung gefördert. Insgesamt fließen über einenFörderzeitraum von drei Jahren noch bis Mitte 2002 übereine Million DM an Personalmitteln und weitere Summenfür Sachmittel. Brinck etwa brauchte für seine Arbeit einSpezial-Mikroskop, das allein 100.000 DM kostete. DasMinisterium bezahlte. Allerdings wird das Projekt auch vonder Industrie finanziell unterstützt, denn die will am Endedie Ergebnisse verwerten, etwa die Firma SIS in Münster, diesich mit Bildverarbeitung beschäftigt und bereits Interessean den Forschungsresultaten angemeldet hat.Dr. Gerd Fuhrmann, Prof. Dr. Harald Loose und Dr.Franz Cemic (vorne, v.l.n.r.) bescheinigten als Zwischenprüferdem NRW-Forschungsverbund „TechnischeBildverarbeitung in verteilten Systemen“, dass dieArbeit auf dem richtigen Weg ist. Foto: FHG/BLAustralisches Modell soll deutscheKrankenhäuser effizienter machenDie Fachhochschule Gelsenkirchen begrüßte mit Dr. Johannes Wenzel vom Dandenong-Krankenhaus inMelbourne einen Spezialisten für das australische Krankenhausabrechnungssystem, das laut Beschlussder Bundesregierung das bisherige deutsche Abrechnungssystem ersetzen soll. Spätestens ab 2007 sollenFallpauschalen die Abrechnung über Leistungsziffern und Pflegeaufwand ablösen.(BL) Den Scherz von den großenKänguru-Sprüngen mit leerem Beutelhatte die Bundesregierung bestimmtnicht im Sinn, als sie Mitte letztenJahres beschloss, in Deutschlandeinzuführen, was in Australien bereitsder Regelfall ist: die Abrechnungvon Krankenhausaufenthalten ausschließlichnach Fallpauschalenund nicht getrennt nach Aufenthaltstagen,besonderen Leistungenund fallbezogenen Entgelten. ImGegenteil: Von der Neuerung imAbrechnungswesen versprechen sichBundesregierung und Krankenkassenmehr Wirtschaftlichkeit und damitKosteneinsparungen, sodass amSchluss vielleicht doch noch etwas im(Geld-)Beutel übrigt bleibt.Mitte Mai begrüßte der Studienschwerpunkt„Management imGesundheitswesen“ an der FachhochschuleGelsenkirchen mit Dr.Johannes Wenzel einen Experten ausAustralien, der in einem einstündigenVortrag die Vor- und Nachteile desdortigen Systems erläuterte undanschließend noch fast zwei Stundenmit seinen Zuhörern diskutierte. DieHochschule sprach mit dem Vortragnicht nur die eigenen Studierendenan, sondern auch externe Fachleuteaus der Ärzteschaft, den Pflegediens-ten sowie der Krankenhausverwaltungsowie interessierte Bürger undBürgerinnen. Sechs Jahre vor derendgültigen Einführung sollten sieGelegenheit haben, das neue Systemzu durchdenken und in Frage zustellen. Über ein Videokonferenz-System wurden neben den Gästenin Gelsenkirchen weitere Zuhörer inden evangelischen Krankenhäusernin Bergisch-Gladbach und SchwerteDr. Johannes Wenzel Foto:FHG/HTzugeschaltet. Insgesamt konnte Prof.Bernd Mühlbauer, der die Veranstaltungorganisierte, rund 150 Teilnehmerbegrüßen.Mit Dr. Johannes Wenzel ausMelbourne/Australien stand denZuhörern ein Spezialist zur Verfügung,der aus eigener Anschauungberichten konnte. In Australien wirddas dort DRG (Diagnosis RelatedGroups) genannte Fallpauschalen-System bereits seit zehn Jahren mitpositiven Erfahrungen verwendet.Ursprünglich aus Berlin, übersiedelteWenzel vor rund zwanzig Jahrennach Australien, wo er seit 1982 Leiterder Unfallabteilung des Dandenong-Krankenhauses ist, einem Vorort-Hospital der Stadt Melbourne imBundesstaat Victoria. Seit 1996 ister außerdem Leiter der Unfallabteilungdes „Monash Medical Centres“,einer Universitätsklinik im nahenClayton.Als Veranstalter trat der LandesverbandWestfalen-Lippe des Hartmannbundesan die Seite der FachhochschuleGelsenkirchen. Der Hartmannbundist eine der Standesvertretungender Ärzte. Für denVortrag von Dr. Johannes Wenzelübernahm er die Kosten für Anreiseund Vortragshonorar.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>39


Damit Arbeitnicht krank machtSeit Anfang des Jahres steht Betriebsarzt François Jean-Baptiste Richterden Hochschul-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern mit Rat und Tat rundum den Arbeitsschutz zur Seite und unterstützt auf medizinischer Seitedie Arbeit des Sicherheitsingenieurs.ten. Denn Vorbeugen ist besser alsheilen. Und das kommt allen Seitenzugute, die Gesundheit dient nichtnur dem persönlichen Wohl, sie erhältauch die volle Arbeitsleistung.40(SB) Zu viel Nähe kann schaden. Dasgilt nicht nur für Zwischenmenschliches,sondern auch für den Abstandder Augen zum Bildschirm. „SechzigZentimeter müssen es mindestenssein“, so François Jean-Baptiste Richter,„ist der Abstand kürzer, tretenmöglicherweise Verspannungenauf, die zu Haltungsschäden undRückenproblemen führen können.“Seit Anfang des Jahres steht Richterals Betriebsarzt den Hochschul-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiternmit ärztlichem Rat zum Arbeitsschutzzur Seite und unterstützt damit aufmedizinischer Seite die Arbeit desSicherheitsingenieurs Uwe Finkeldey,der die technische Seite betreut. DerArbeitsmediziner muss entscheiden,ob ein Arbeitnehmer krank werdenkann, wenn er regelmäßig bestimmtenArbeitsbedingungen ausgesetztist. „Die häufigsten Fragen werdenzur Bildschirmarbeit gestellt“, soder Arzt, „fragt mich jemand umRat oder klagt über Beschwerden,untersuche ich ihn zuerst auf möglicheAugenerkankungen und schauemir dann seinen Schreibtisch an,überprüfe die Sitzposition, vermesseAlle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterder Fachhochschule Gelsenkirchenkönnen den Betriebsarztbei arbeitsmedizinischen Fragenaufsuchen, etwa um zu klären, obBeschwerden durch schädigendeEinflüsse am Arbeitsplatz verursachtwurden oder ob der Arbeitsplatzdie Gesundheit gefährdet.Für eine Terminabsprache istFrançois Richter an den Sprechtagenunter der Hochschulnummer0209/95 96-198, an allen anderenWerktagen unter der Mobilfunknummer0171/93 28 430 zu erreichen.die Helligkeit des Bildschirms und denAbstand der Augen zum Bildschirm.Meist helfen schon kleine Veränderungen,die nur geringe Kostenverursachen, um den Arbeitsplatz‚gesünder’ zu gestalten.“Auch zu viel Lärm kann krankmachen. François Richter: „Die Grenzefür einen durchschnittlichenLärmpegel – der Fachmann sprichtvon Beurteilungspegel - liegt bei85 Dezibel, ein höherer Lärmpegelkann zu Gehörschäden führen, ab 90Dezibel ist Gehörschutz Pflicht.“Arbeitsmedizinische Vorsorge istauch da notwendig, wo mit chemischenMitteln oder Strahlen wieUV-, Laser- oder Röntgenstrahlengearbeitet wird wie in einigen Hochschullaboren.„Die Konzentration vonchemischen Stoffen am Arbeitsplatzdarf nur so hoch sein, dass sie keineSchädigungen beim Menschen verursachenkann, bei krebsförderndenoder erbgutverändernden Giften liegtdie ideale Grenze bei Null.“François Richter sieht seine Aufgabeals Betriebsarzt vor allem darin, dieMitarbeiter zu motivieren, Verordnungenzum Selbstschutz einzuhal-Sprechtage• in Gelsenkirchen:06. Juni <strong>2001</strong>22. August <strong>2001</strong>05. September <strong>2001</strong>17. Oktober <strong>2001</strong>16. November <strong>2001</strong>05. Dezember <strong>2001</strong>• in Bocholt:08. August <strong>2001</strong>02. November <strong>2001</strong>• in Recklinghausen:20. Juni <strong>2001</strong>05. Oktober <strong>2001</strong>François Jean-Baptiste Richter (48)ist im belgischen Eupen, nahe derdeutschen Grenze geboren undaufgewachsen. Seine Muttersprachensind Deutsch und Französisch.International wurde auch seineBerufsausbildung. Richter begannsein Medizinstudium an den belgischenUniversitäten Löwen undLüttich und wechselte später an dieUniversitäten Kiel und Essen, woer Studienabschluss und Approbationerlangte. Für drei Jahrearbeitete er in privaten Arztpraxenin Dortmund. Anschließend praktizierteer für acht Jahre im St.-Josef-Hospital Oberhausen, wo er1997 die Prüfung zum Facharztfür innere Medizin absolvierte. Erqualifizierte sich zum Experten imRettungsdienst und für Strahlenschutz.1998 erwarb er zudemdie Qualifikation zum Betriebsmediziner.Seit 1998 praktiziertRichter in einer Ambulanzpraxisund arbeitet freiberuflich beimüberbetrieblichen Dienst für Sicherheitstechnikund Betriebsmedizinbei der ABD Depner GmbHin Velbert. An einigen Wochenendenmacht er regelmäßig Bereitschaftsdienst.Mit seinem Berufals Betriebsmediziner verbindetder Familienvater sein Interesse anMedizin und Technik.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


110 kämpften teamweise um den SiegAcht Volleyball- und sieben Fußballteams kämpften beim Hochschul-Sportturnier im Januar um denersten Platz.(SB) Die Sporthalle des Leibniz-Gymnasiums in Buerwar im Januar Treffpunkt für die Fußballspieler,der Startschuss für die Volleyballmannschaftenfiel zeitgleich in der Sporthalle am Rathaus Buer.Christof Möller, Sportreferent des AStA hatte zueinem sportlichen Hochschul-Wettkampf in beidenDisziplinen eingeladen und 110 Studierende, Lehrendeund Mitarbeiter aller drei Hochschulstandorte warengekommen. Acht Volleyball- und sieben Fußballteamskämpften einen Tag um den Sieg. Sowohl beimFuß- als auch beim Volleyball spielten alle Teamserst einmal gegeneinander, die jeweils vier bestenMannschaften qualifizierten sich für das Halbfinale,die beiden Siegermannschaften kamen ins Finale.Christof Möller: „Es war in beiden Disziplinen ein fairesTurnier ohne größere Verletzungen, vom Muskelkaterbei dem einen oder anderen mal abgesehen. BeimFußball verhalf dem Team ‚Sankt Urbanus‘ dieRegel zum Sieg, dass Frauentore doppelt zählten.Die Mannschaft ‚Instinct‘ siegte nach einem langenWettkampf beim Volleyball.“Die Siegerehrung fand abends in der „Kneipe ohneNamen“ statt. Organisator Christof Möller: „Die meistenTeilnehmer waren begeistert vom Sportturnier, alles inallem ein Erfolg.“ Ein Erfolg war es vor allem für denHochschul-Teamgeist.Acht Volleyballmanschaften kämpften einen Tag umden Sieg. Foto: FHG/SBMit Dehnübungen bereiteten sich die Fußballspielerauf das Turnier vor. Foto: FHG/SBLaufen, schlafen oder Auto fahrenist alles eine Frage der KraftDie Vortragsreihe zu Themen der Mikro- und Medizintechnik ist im Sommersemester fortgesetzt worden.(SB) Ob wir laufen, schlafen oderAuto fahren, immer wirken Kräfteauf den menschlichen Körper ein.Je nach Bewegung belasten dieKräfte Gelenke und Muskeln unterschiedlichund können bisweilenzu gesundheitlichen Schädenführen. Über die Belastung desmenschlichen Körpers aus Sicht derBiomechanik informierte im Maiein Vortrag von Dr. Jörg Natrup vonder Gesellschaft für Biomechanikin Münster am HochschulstandortGelsenkirchen. Natrup stellte Messmethodenzur Beurteilung der biomechanischenKräfte vor und gabAntworten auf allgemeine Fragen,wie beispielsweise nach der passendenMatratze oder dem geeignetenLaufschuh. Zudem zeigte er anBeispielen aus Orthopädie undRehatechnik, welche Kräfte auf denKörper nach dem Einsetzen vonProthesen entstehen können.Der Vortrag gehörte zu einerVeranstaltungsreihe zur Mikro- undMedizintechnik, den fachlichenSchwerpunkten des FachbereichsPhysikalische Technik an der FachhochschuleGelsenkirchen. WeitereVortragsthemen des Sommersemesterswaren unter anderem„Röntgentiefenlithografie in denUSA“, „Robotik in der Chirurgie“,„Produktion und Anwendung vonMikrosystemen mit generativenTechnologien“. Die Vortragsreihesoll auch im Wintersemester<strong>2001</strong>/2002 fortgesetzt werden.Neben Fachpublikum sind auchBürgerinnen und Bürger der Regionzur Teilnahme an allen Vorträgeneingeladen. Der Eintritt istfrei. Fragen zu den Themen beantwortetProf. Dr. Heinrich MartinOverhoff, Telefon 0209/9596-582,E-Mail: m.overhoff@pt.fhgelsenkirchen.de.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>41


Kooperation spart Schülern StudienzeitDer Fachbereich Chemie und Materialtechnik der Fachhochschulabteilung Recklinghausen hat mit dem MarlerHans-Böckler-Berufskolleg des Kreises Recklinghausen einen Kooperationsvertrag geschlossen, der den Studieneinstiegfür Kollegabsolventen erleichertert, Vorleistungen anerkennbar macht und Betriebspraktika fördert.(BL) Einen Kooperationsvertrag haben Ende April das MarlerHans-Böckler-Berufskolleg und der Fachbereich Chemie undMaterialtechnik der Abteilung Recklinghausen unterzeichnet.Ziel ist es, den Berufsschülern und -schülerinnen einenleichteren Übergang von der Berufsausbildung ins Studiumzu ermöglichen und so eine bessere Durchlässigkeit desAusbildungswesens zu erreichen. Konkret bezieht sich dieZusammenarbeit darauf, dass sich mögliche Studieninteressiertebereits an der Berufsschule gezielt auf die Studienanforderungenin Mathematik und Physik vorbereiten können.Fachlich stimmen die beiden Ausbildungseinrichtungen ihreLehrpläne so aufeinander ab, dass die Kollegabsolventenbeim Wechsel an die Hochschule das GrundlagenpraktikumChemie angerechnet bekommen. Auf diese Weise, so ProfessorDr. Uwe Koch von der Recklinghäuser Hochschulabteilung,sparen die Erstsemester-Studierenden Zeit im Chemie-Labor,die sie etwa dafür nutzen können, am hochschuleigenenSprachenzentrum die eigenen Fremdsprachenkenntnisseaufzufrischen oder eine weitere Fremdsprache zu erlernen.Denn mindestens eine Fremdsprache ist an der FachhochschuleGelsenkirchen neben den studiengangsspezifischenLehrfächern multikulturelle Pflicht. Außerdem hat sichdie Hochschule vertraglich verpflichtet, jährlich zweiBetriebspraktikantenplätze für Schüler vom Hans-Böckler-Kolleg zu reservieren.Den Kooperationsvertrag zwischen dem Hans-Böckler-Berufskolleg in Marl und der Fachhochschule Gelsenkirchenunterzeichneten Schulleiter Dr. Eugen Rühl(v.r.) und Hochschulrektor Prof. Dr. Peter Schulte (v.l.).Mit ihnen freuten sich (h.v.l.n.r.): Friedrich-WilhelmHorst als Vertreter der Bezirksregierung Münster, diedie Schulaufsicht für die Kollegschule wahrnimmt,Dekan Prof. Dr. Joachim Roll und Prof. Dr. Klaus-UweKoch vom Fachbereich Chemie und Materialtechniksowie Landrat Hans-Jürgen Schnipper als Vertreterdes Schulträgers. Foto: FHG/SBSteuerrechtDie Hochschulabteilung Bocholtlud im Frühjahr zur Vortragsreiheüber Recht und Steuern ein.(SB) Hat ein Betrieb keinen geeignetenNachfolger, muss ein Unternehmernach Alternativen zurFortführung seines Unternehmenssuchen. Prof. Dr. Harald Kundochvom Bocholter Fachbereich Wirtschaft:„Unternehmensstiftungoder Unternehmensträgerstiftungsind echte Alternativen für alleFälle. So kann das Unternehmenerhalten bleiben.“ Die verschiedenenModelle wie gemeinnützige Stiftung,Familienstiftung und „Stiftung &Co KG“ stellten im April ChristofKemper, Steuerberater, und PeterHoltmannspötter, Steuerberater undWirtschaftsprüfer, aus Bocholt vor.Der Vortrag war der Auftakt zu einerVortragsreihe zum Thema Rechtund Steuern, mit der die HochschulabteilungBocholt im Rahmen desDialogs mit der Praxis Unternehmerund interessierte Bürgerinnen undBürger der Region über aktuelleEntwicklungen im Bereich Rechtund Steuern informieren und fürdie Wechselfälle des Unternehmensalltagswappnen wollte.Es folgten ein Vortrag zum ThemaKapitalgesellschaften- und Co-Richtlinien-Gesetz von Martin Gün-ter, Steuerberater und Wirtschaftsprüferaus Bocholt, und ein Vortragvon Wirtschaftsprüferin KathrynKnoth aus Osnabrück über die Umstellungder Rechnungslegung aufinternationalen Standard. Initiatorender Vortragsreihe waren dieBocholter Professoren Dr. HaraldKundoch und Dr. Günter Seigel.Das Personal macht den ErfolgBei den fünften Recklinghäuser Hochschulgesprächen ging es um dieBedeutung des Personals für ein Unternehmen.(SB) „Ein erfolgreiches Unternehmenbesteht aus einem Team, das siegenwill“, lautete das Statement von RektorProf. Dr. Peter Schulte zur Eröffnungder Recklinghäuser Hochschulgesprächeim Mai. Zum fünften Malhatten Stadt und Hochschule zumDialog mit der Wirtschaft eingeladenund über 50 Teilnehmer waren gekommen.„Personal in Unternehmen– die unberechenbare Variable?“ wardas Thema des Abends. Prof. Dr. UlrichBreilmann vom GelsenkirchenerFachbereich Wirtschaft beleuchtetedie Frage, ob die Gewinnung vonMitarbeitern für Unternehmen inZukunft zum unlösbaren Problemwerde. Prof. Dr. Heinz-Josef Bontrupvom Recklinghäuser FachbereichWirtschaftsrecht sprach über dasThema „Ideenmanagement als Identifikations-und Motivationsmanagement“.Gabi Halfar, Wirtschaftsberaterinund Unternehmengründerinaus Recklinghausen moderierte dienachfolgende Diskussion.42<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


HeißeScheinwerferDr. Matthias Kalwa von der HellaKG Hueck & Co. in Lippstadterläuterte in einem Vortrag dengezielten Einsatz von Werkstoffenin der Kraftfahrzeugbeleuchtung.Rund 30 Teilnehmer aus Industrieund Hochschule lauschten im JanuarDr. Matthias Kalwa von derHella KG Hueck & Co., als er in derFachhochschulabteilung Recklinghauseneinen Vortrag zum Thema„Gezielter Werkstoffeinsatz in derKraftfahrzeugbeleuchtung“ hielt.Wie heiß das Thema ist, wurdeschnell klar, als Kalwa erläuterte,was Scheinwerfer temperaturmäßigso alles aushalten müssen.Organisiert hatten den VortragDr. Helmut Berg von der InfracorGmbH und Prof. Dr. Klaus-UweKoch vom Fachbereich Chemieund Materialtechnik im Rahmendes „VDI-Forums für Industrie,Studenten und Professoren“. Inloser Folge sind Anschlussveranstaltungengeplant, mit denen derVDI-Arbeitskreis Kunststofftechnikim Bezirksverein Emscher-Lippegemeinsam mit der FachhochschuleUnternehmen, Beschäftigten,Absolventen und Studentenein Kontakforum bieten will.(Klaus-Uwe Koch)Genlabor eingeweihtIn der Hochschulabteilung Recklinghausen wurde Anfang Mai das Labor fürMikrobiologie und Labormedizin mit einem Vortrag über Laborverfahrenim Umfeld des Rinderwahnsinns eröffnet.(SB) Drei Sicherheitswerkbänke fürsteriles Arbeiten und die Labor-Möblierungwaren schon zu besichtigen,als Anfang Mai das Labor für Mikrobiologieund Labormedizin in derHochschulabteilung Recklinghauseneröffnet wurde. Laborleiter Prof. Dr.Wolfgang Tuma hielt zur Eröffnungvor rund hundert Hörern aus Studierenden,Bürgern und Fachleuten einenVortrag über den BSE-Schnelltest.BSE ist die Abkürzung für „BovineSpongiforme Encephalopathies“ undist die als Rinderwahnsinn bekannteErkrankung. Tuma gab einen Überblicküber möglicheTestverfahrenfür Infektionskrankheiten,die,egal ob BSE-, HIVoderRötelerreger,vom Verfahrengleich seien. Er zeigteauf, welche Rollebeispielsweise dieGentechnik beimAufspüren des Erregersim Rindfleischspielt. Imneuen Hochschullaborwerden dieStudierenden derChemie mit demStudienschwerpunktbiologische Chemie lernen, wiedie Molekularbiologie hilft, Erregernauf die Spur zu kommen und entsprechendeTests selbst durchführen.Prof. Dr. Joachim Roll, Dekan des FachbereichsChemie und Materialtechnik,erläuterte den Gästen Aufgabenund Möglichkeiten des neuenHochschullabors für Lehre und Forschung.Vom neuen Hochschullaborwerden aber nicht nur die Studierendenprofitieren. Auch Oberstufenschülersollen die Möglichkeit zu Laborexperimentenbekommen, die sie an denSchulen oft nicht haben.Laborleiter Prof. Dr. Wolfgang Tuma (4.v.r.) führte dieGäste durch die Räume des neuen Hochschullabors.Die Studierenden sollen hier lernen, wie man Erregernwie beispielsweise dem BSE-, HIV- oder Rötelerreger aufdie Spur kommt. Foto: FHG/SBTipps aus dem GründercaféMit dem „Gründercafé“ hat die Hochschulabteilung Bocholt eine Veranstaltungsreihe für Existenzgründeraus dem vergangenen Wintersemester fortgesetzt.(SB) Was im Winter das abendlicheGründerkolleg war, wurdeim Sommersemester <strong>2001</strong> zumGründercafé. In insgesamt sechsFolgen gab es an der HochschulabteilungBocholt wieder Vorträgeund Seminare zum Thema Existenzgründung,dieses Mal begleitetvon Pausengetränken. Von der„Persönlichkeit als Erfolgsfaktor“über den „Business-Plan als Herzstückeiner Existenzgründung“,„Marketing – ein Muss für Existenzgründer?“bis zu Hilfen fürdie Ideenfindung reichte das Spektrumder Themen. Die Referentenaller Veranstaltungen gaben denExistenzgründern und denen, diees werden wollen, praktische Anleitungenund Hilfen für den Erfolgim eigenen Unternehmen.Das Gründercafé gehört zu einerVortragsreihe, die sich an alleExistenzgründer sowie interessierteBürgerinnen und Bürger der Regionwendet. Initiator und Organisatordes Gründercafés ist Prof. Dr. GerdWassenberg, der in Bocholt „Entrepreneurshipund Marketing fürkleine und mittlere Unternehmen“lehrt. Wer Informationen zumThema möchte, kann sich unterTelefon (02871) 2155-415 beratenoder sich ein Programm über alleVeranstaltungen des Gründercafészusenden lassen. Finanziell unterstütztwurde das Gründercafé derFachhochschule Gelsenkirchenvon der Stadtsparkasse Bocholt.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>43


44Hannover-Messe <strong>2001</strong>Go for High Tech(SB) Am letzten Tag der Hannover-Messe besuchten technikinteressierteSchülerinnen und Schüler aus Gelsenkirchenund Bocholt sowie Ingenieur-Studierende der FachhochschuleGelsenkirchen die Industriemesse.„Die neuesten technischen Entwicklungensind gigantisch“, lautete daseinstimmige Urteil von SebastianSchmitt und Karsten Marondél, „sowas bekommt man nicht so schnellzu sehen.“ Die beiden Schüler desGelsenkirchener Berufskollegs Technikund Gestaltung, die zurzeit eineAusbildung zum Industriemechanikermachen, haben die sechseinhalbStunden auf der Hannover-Messeintensiv genutzt. Vor allem überNeuheiten in der Steuerungstechnikund Mikrosystemtechnik sowie in derFertigung haben sie sich informiertund jede Menge Lesestoff von denFirmen für Zuhause mitgenommen.In jeder Halle gab es Spannendes zu sehen. Einenganzen Tag hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit,um sich ausführlich über Berufschancen im BereichIngenieurwissenschaften zu informieren. Foto: FHG/SBAm letzten Tag der Hannover-Messe,die als eine der größten Industrie-Messen der Welt gilt, haben Schmittund Marondél mit einer Gruppevon Gelsenkirchener und BocholterSchülerinnen und Schülern den Aktionstag„Go for High Tech“ auf derHannover-Messe besucht. Organisiertwurde die Fahrt von der Hochschule,bei der Finanzierung halfen dieStadtsparkasse Bocholt sowie „techtransfer“, eine Initiative des Ausstellerbeiratesder Hannover-Messe, ander unter anderem auch der BocholterProf. Dr. Gerd Wassenberg mitwirkt.Partner von „tech transfer“ sind vorallem das Bundesministerium fürBildung und Forschung, die DeutscheMesse AG, die Deutsche Bank, dieFraunhofer Gesellschaft, der VereinDeutscher Ingenieure und die RedaktionZDF/3Sat.Silke Gersch von der allgemeinenStudienberatung hatte vor allem dieOberstufenschülerinnen und -schülervon Gelsenkirchener Gymnasien undBerufskollegs angesprochen, diesich für eine Ausbildung im technischenBereich interessieren. ZwanzigSchüler verschiedener Schulen sowiezwei Lehrer waren der Einladunggefolgt. Einzige Bedingung an dieGelsenkirchener Messebesucher: Siemussten früh aufstehen, denn schonkurz nach halb sieben startete derBus an der Neidenburger Straße.Zeitgleich mit den GelsenkirchenerSchülern fuhr auch einBus von der HochschulabteilungBocholt gen Hannover.„An Bord“waren 20 Oberstufenschülerinnenund -schüler ausdem Kreis Borkensowie 20 Ingenieurstudierendeder BocholterHochschulabteilung.Die Schülerwollten sich wie ihreMitschüler ausGelsenkirchen inHannover über BerufschancenimBereich Technikinformieren. DieBocholter Studentenhatten sichzum Messebesuchentschlossen, um erste Kontakte zuFirmen zu knüpfen.Am Abend hatten die Messebesucherviel gesehen, hatten Gesprächemit Vertretern von Unternehmengeführt, Fertigungsanlagen undIndustrieroboter in Aktion gesehenund bei dem einen oder anderenStand Impulse für die eigene Berufswahlbekommen. Auch Anschauungsmaterialhaben sie mitgebracht,beispielsweise eine blaue Dose ausgepresstem Granulat oder eine CD-ROM, bedruckt mit dem eigenenNamen. Peter Schnädelbach, Schüleram Gelsenkirchener Ricarda-Huch-Gymnasium, hat sie geschenkt bekommen.Sein Interesse auf der Messegalt vor allem den Elektromotorenund der Robotertechnik. AlexanderViefhues vom Grillo-Gymnasiumfand das Programmieren von Computernfür Produktionsanlagen ebensospannend. Für beide steht fest,dass sie ein Ingenieurstudium absolvierenwollen. Aber sie und diemeisten anderen Schüler im Busnach Gelsenkirchen hatten nochFragen nach dem Wie und Wo. Gut,dass die Rückfahrt drei Stundendauerte. Während der Bus durch dieabendliche Landschaft fuhr, beantworteteSilke Gersch viele Fragennach den Zugangsvoraussetzungenfür ein Studium an der Fachhochschule,gab Tipps zu Praktika underläuterte den Studienverlauf mitPraxissemester und Diplomarbeit inUnternehmen sowie die Berufschancennach dem Studium.Auch die Studienräte Karin Möbaumund Franz-Ludger Schürmann,die die Schüler begleiteten, fandenden Tag gelungen. Informatik- undPhysiklehrerin Möbaum: „Auf derMesse konnten die Schüler erleben,welche guten Berufs- und KarrierechancenIngenieure und Naturwissenschaftlerhaben.“ Und StudienratSchürmann fügte hinzu: „Eswäre schön, wenn die Schülerfahrtzur Industriemesse ein regelmäßigesAngebot würde.“ Wassenberg: „Gofor High Tech <strong>2001</strong> war eine Premiere.Nach der positiven Resonanz stehtfest: Im nächsten Jahr wird es wiedereinen Schülerinnen- und Schülertagauf der Hannover-Messe geben.“Eray Arslan und Magnus Frank, diedie elfte Klasse des Grillo-Gymnasiumsbesuchen, wären dann auf jeden Fallwieder dabei. Bis zum Studienstarthaben sie noch zwei Jahre. Für KarstenMarondél und Sebastian Schmitt ist dieStudienwahl schon gefallen: Nach derGesellenprüfung zum Industriemechanikerund dem Abitur, das sieparallel zur Ausbildung machen, willMarondél ein ingenieurwissenschaftlichesStudium beginnen, Schmitt willan der Hochschulabteilung BocholtMechatronik studieren.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Mit derBrennstoffzellenach Hannover(BL) Mit wissenschaftlichem Gewusstwiebereicherte Prof. Dr. Karl HerbertKlug vom Gelsenkirchener FachbereichMaschinenbau während derdiesjährigen Hannover-Messe denGemeinschaftsstand der FirmenEnkat aus Gelsenkirchen und ATTaus Buckingham/Großbritannien.Die beiden Unternehmen sind aufdem Feld der Brennstoffzellentechnikaktiv, einem Sachgebiet, das inHannover nur wenig vertreten war.Klug: „Neben dem Enkat-ATT-Standhabe ich nur zwei weitere nordrheinwestfälischeFirmen gefunden, diesich mit Brennzstoffzellentechnikin Hannover präsentierten.“ Klugarbeitet als wissenschaftlicher Beratervon Enkat, einer Firma die vor rundvier Jahren in Gelsenkirchen alsGemeinschaftsinitiative von DegussaHüls, Creavis und der FachhochschuleGelsenkirchen ins Leben gerufenwurde, um der Brennstoffzellen-Technik Vorschub zu leisten. KlugsSpezialgebiet ist die Planung und<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>Lieferung von Entwicklungsumgebungenfür Brennstoffzellen-Anwendungen.Denn noch ist diese Form derGewinnung von elektrischem Stromtechnisch so neu, dass Unternehmenwie Volkswagen oder Opel Bedarfan Prüfständen etwa für Motoren mitBrennstoffzellen-Technik haben. ÜberEnkat fließt auf diese Weise GelsenkirchenerHochschul-Know-how indie Entwicklung zukunftsorientierterMaschinen und Anwendungen.Stichwort:BrennstoffzelleIn einer Brennstoffzelle entstehtinfolge einer chemischen Reaktionelektrischer Strom. BeiWasserstoff-Sauerstoff-Zellenetwa reagiert der Wasserstoff mitdem Sauerstoff zu Wasser. Dabeifrei werdende Elektronen werdenzur Spannungs- und damit zurStromquelle. Statt Abgas spucktdie Brennstoffzelle neben demgewünschten Strom nur Wasseraus und gilt damit als besondersumweltfreundlich.Rohrleitungen in Kraftwerken undchemischen Anlagen sowie Rohrfernleitungen waren das Thema einerzweitägigen Tagung, zu der sich im März Mitglieder des FachverbandsDampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau sowie Vertreter ausentsprechenden Unternehmensbereichen an der Hochschule trafen. Prof.Dr. Martin Becker (Mitte), Dekan des Fachbereichs Versorgungs- undEntsorgungstechnik, hatte den Kongress von Seiten der FachhochschuleGelsenkirchen aus organisiert. Links: Sieghart Szusdziara, rechtsGünter Wossog, beide vom Fachverband Dampfkessel-, Behälter- undRohrleitungsbau. Text und Foto: SBWirtschaftim DialogVertreter des CDU-Wirtschaftsratesim Kreis Borken diskutierten mitProfessoren des Bocholter FachbereichsWirtschaft über Aufgabenund Ziele bei der Ausbildung desFührungsnachwuchses für dieWirtschaft.(SB) Ein weiterer Meilenstein imDialog zwischen Vertretern derHochschulabteilung Bocholt undUnternehmern der Region im Westmünsterlandeswar Anfang Aprildas Treffen von Vertretern des CDU-Wirtschaftsrates im Kreis Borken mitProfessoren des Bocholter FachbereichsWirtschaft. Prof. Dr. ThomasSiebe und Prof. Dr. Karin Christof,Dekan und Prodekanin des FachbereichsWirtschaft, diskutierten mitden Gästen Aufgaben und Zieleeines Wirtschaftsstudiums bei derAusbildung des Führungsnachwuchses.Siebe und Christof erläutertenden Studienverlauf und stelltenheraus, dass die Studierenden für denErfolg im Job neben der Fach- undMethodenkompetenz auch sozialeKompetenz erlangen müssen wiebeispielsweise Teamfähigkeit und dieFähigkeit zur Kommunikation. Beider sich anschließenden Diskussioninteressierte die Gäste vor allem,welche Chancen die in Bocholtausgebildeten Betriebswirte aufFührungspositionen in der Wirtschafthätten. Dazu Prof. Siebe:„Das Betriebswirtschafts-Studiumin Bocholt ist nicht zuletzt durchdie Studienschwerpunkte Marketingund Rechnungswesen und Steuerlehreauf den Bedarf der mittelständischenWirtschaftsstruktur der Regionzugeschnitten. Die Absolventen werdenbei uns auf Führungspositionenin diesem Bereich vorbereitet.“Weitere Themen des Abends warenbestehende und mögliche zukünftigeKooperationen zwischenUnternehmen und Hochschulabteilungsowie Weiter- und Fortbildungsmöglichkeitenan der Hochschule.Der Dialog mit der Wirtschaft sollintensiv fortgesetzt werden, denn,so Siebe: „Der Dialog mit der Wirtschaftist eine Qualitätskontrolle fürdie Arbeit der Hochschule bei derAusbildung der Studierenden.“45


46Wege ins Silicon ValleyZwei Mikrotechnik-Studenten haben ihr Praxissemester in einemnordamerikanischen Forschungszentrum für Mikroelektronik im SiliconValley, USA, absolviert. Nun haben einige US-Firmen mehr Interesse anWissen aus Gelsenkirchen.(SB) 20 Wochen haben ChristophDrauschke (23) und Nils Lütke-Steinhorst (24), Studenten der Mikrotechnik,im Wintersemester imnordamerikanischen Silicon Valleygearbeitet. Die beiden Studenten,die im Sommersemester in ihremsechsten Studiensemester sind, habenim Forschungszentrum nahe SanFrancisco ihr Praxissemester absolviertund damit schon vor ihremStudienabschluss erste Erfahrungenals „Ingenieure auf Zeit“ in Entwicklungsteamsgemacht. Prof. Dr. UdoJorczyk, der im Bereich Mikroelektronikmit Unternehmen im SiliconValley kooperiert und die beidenStudenten von der Hochschule ausbetreut hat, sieht das Auslands-Praxissemester als gute Karriere-Chance für die angehenden Mikrotechnikingenieure:„In den amerikanischenForschungs- und Entwicklungsteamswird von jedem Mitgliedselbstständige und vollwertige Ingenieurarbeitverlangt. Und die habendie beiden erbracht.“Christoph Drauschke hat bei derFirma Infineon Technologies anMikroprozessoren gearbeitet, die inder Automobilindustrie, in Mobiltelefonenund in Netzwerken für dieInternet-Kommunikation gebrauchtwerden. Lütke-Steinhorst hat ineinem Entwicklungsteam desselbenUnternehmens an Speicher-Chipsgeforscht. Dass die Ergebnisse ihrerArbeit stimmten, zeigt die Tatsache,dass beide Studenten entsprechenddem amerikanischen Gehaltssystemeinen finanziellen Bonus für guteLeistungen erhalten haben undihnen angeboten wurde, auch ihreDiplomarbeit bei Infineon zu schreiben.Nach Ansichtihres Professorswerden auch dieKommilitonen inGelsenkirchen vonder Arbeit der GelsenkirchenerSilicon-Valley-Pioniereprofitieren.Nach derenRückkehr nachDeutschland bekommtJorczyknämlich immerwieder Anfragenvon Unternehmenim Silicon-Valleynach Praxissemester-Studierendenoder Diplomandenaus Gelsenkirchen.Dass der Professor für dieseProjekte nur die Besten auswählt,versteht sich von selbst. Und vielleichtist das ein Anreiz für den einen oderanderen Studenten, seine Studienleistungenzu verbessern. Lohnenwürde es sich auf jeden Fall nicht nurfür den Beruf, sondern auch für denSpaß: Christoph Drauschke und NilsLütke-Steinhorst haben neben deninternationalen Berufserfahrungenauch Beziehungen zu ihren amerikanischen„Kollegen“ geknüpft,haben an den Wochenenden denamerikanischen Westen vom DeathValley über Las Vegas bis zum GrandCanyon erforscht und konnten aufder Rückreise noch eine Woche Aufenthaltin New York einschieben.Die Mikrotechnik-Studenten Christoph Drauschke (l.)und Nils Lütke-Steinhorst (r.) aus Gelsenkirchen haben ihrPraxissemester im Silicon Valley in den USA absolviert. Anden Wochenenden hatten die beiden Zeit für ausgedehnteFahrten durch den „Wilden Westen“ wie beispielsweisezum Grand Canyon. Foto: privatSenat und Fachbereichsräte gewählt(BL) Bei den Wahlen zu Senat underweitertem Senat wurden gewählt:Senat:• Dr. Bernhard Müller-Jundt, GerdBittner, Dr. Detlef Mansel, Dr. JoachimRoll, Dr. Edda Pulst, Dr. MartinPollakowski, Dr. Achim Bothe, Dr.Alfred Tönsmann, Dr. ChristineVolkmann (Gruppe der Professorinnenund Professoren)• Volker Goerick, Dr. Petra Iking,Agnes Röttering (Gruppe der wissenschaftlichenMitarbeiterinnen undMitarbeiter)• Christian Telker, Frank Buchner(Gruppe der weiteren Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter)• Diana Ellenberg, Axel Faust, ChristianHardes (Gruppe der Studierenden)Erweiterter Senat:• Dr. Manfred Külkens (Professoren)• Barbara Gawron, Dr. Peter Wierichs(wissenschaftliche Mitarbeiter)• Christina Seegers, Susanne Rettinger,Sylvia Brandt (weitere Mitarb.)• Julia Böning, Nils Roschin (Studierende)Zu den Aufgaben des Senats gehörendie Wahl des Rektors/der Rektorin,die Stellungnahme zum jährlichenRechenschaftsbericht des Rektorats,Erlass und Änderungen von Rahmenordnungender Hochschule sowiehochschulweite Stellungnahmenzu Forschung, Lehre und Studium.Außerdem macht der Senat bei Bedarfeinen Vorschlag zur Ernennungeines neuen Kanzlers respektive einerneuen Kanzlerin. Die Mitglieder deserweiterten Senats werden nur tätig,wenn die Grundordnung zur Debattesteht.Die Ergebnisse zu den Wahlen derzwölf Fachbereichsräte liegen an denPforten aller Hochschulgebäude ausoder können bei den MitarbeiternFrank Buchner, Heiner Bißlich oderMartin Müller eingesehen werden.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Foto: priv.PersonaliaEvangelischerPfarrer wechseltSeit dem Sommersemester <strong>2001</strong> istder evangelische kichliche Dienstan der Fachhochschule an denStandorten Gelsenkirchen undRecklinghausen personell neubesetzt: Gerhard Kracht, evangelischerPfarrer, steht seither alsAnsprechpartner zur Verfügungund ersetzt Pastor Thomas Schöps,der sich neuen, anderen Aufgabenwidmet.(GK/BL) Geboren und aufgewachsenist Gerhard Kracht in Herne.Nach einer Lehre bei der Bahn undanschließender Berufstätigkeit beider Stadt machte er parallel zu seinerberuflichen Tätigkeit am städtischenAbendgymnasium in Gelsenkirchen-Schalke das Abitur. Studiert hat erin Münster, um mal etwas anderesals das Ruhrgebiet kennen zu lernen.Seine Ausbildung für’s Pfarramtund als Gemeindepfarrer erfolgtejedoch dann wieder über 13 Jahrehinweg im Ruhrgebiet, nämlich inRecklinghausen und Herten. Bei soviel Ruhrgebietsbiographie wundertes nicht, dass sein Verein der FCSchalke 04 ist. Aber das nur amRande. Ansonsten gilt sein Freizeitinteressedem Computer.Gerhard KrachtGerhard Kracht möchte Gesprächspartnersein für Studierende,Mitarbeiter und Lehrende. Auchoder gerade die Fachhochschule,so Kracht, sei ein Gebiet, wo sichin einer Zeit mit ständig neuen Herausforderungendie Veränderungder Lebensumstände widerspiegelten.Wertewandel und Wandelder Erwerbstätigkeit, gerade imnördlichen Ruhrgebiet, sind nureinige Herausforderungen, die seinerMeinung nach im heutigenWissens- und Informationszeitalterzunehmend direkt oder indirektEinfluss auf die Lebensbedingungender Menschen nehmen.Als Motto für seine Arbeit ander Fachhochschule wählte Krachtein Wort des Philosophen WilhelmSchmid, der in seiner „Philosophie derLebenskunst“ beschreibt, wie es funktioniert,„im Leben Sinn zu finden.“Dies, so Kracht, meine nichts anderes,als Zusammenhänge ausfindig zumachen und sich in sie einzufügen.Diese Zusammenhänge aber müsstendie Menschen im Zeitalter des Wertewandelsselbst gestalten. Für seine beruflicheZukunft wünscht sich Kracht,dass er an der Fachhochschule Räumefindet, die eine Atmosphäre derOffenheit, des Aufeinanderzugehensund des vorurteilsfreien Zuhörensermöglichen. Und schon jetzt freut ersich auf die Menschen, die zu einemErfahrungsaustausch, einem Gesprächoder einer Gesprächsrunde, zu einerAktionsphase oder zu einem Workshop,der berufliche oder persönlicheOrientierung anbietet, kommen werden.Kracht: „Der kirchliche Dienst,eine Einrichtung der evangelischenKirchenkreise Gelsenkirchen undRecklinghausen, will eine Anlaufstelleder Begegnungen und der Kommunikationsein. Oder ganz allgemeingesagt: Der kirchliche Dienst möchtemit zu einer positiven Lernatmosphärean der Fachhochschule beitragen.“Kontakt: In Gelsenkirchen: NeidenburgerStraße 10, Raum C 2.05, Telefon(0209) 9596–198, in Recklinghausen,August-Schmidt-Ring 10, Raum1.217, Telefon (2361) 915–531, privat:Windthorststraße 19, 45665 Recklinghausen,Mobiltelefon: 0170/171 42 62,E-Mail: gkr8@aol.comBerichtszeitraum 15. Dezember 2000 bis 17. Mai <strong>2001</strong>BerufungenProf. Dr. Renate LieckfeldtMit gesundemVerstandEffizientes Management basiertauf gesundem Menschenverstandund ist auch für angehende Ingenieureder Mikrotechnik und Medizintechnikentscheidend für denberuflichen Erfolg. Wie’s geht, weißProf. Dr. Renate Lieckfeldt, dieseit kurzem technisches Managementim Fachbereich PhysikalischeTechnik lehrt.(SB) Was effizientes Managementist, weiß Dr. Renate Lieckfeldt (35)aus eigener Erfahrung. Die Naturwissenschaftlerinund Mutter vondrei Kindern managt seit Jahrenerfolgreich Privates und Berufliches.Nachdem sie als Pharmazeutin einigeJahre in der universitären Forschunggearbeitet hatte, machte sieihr Management-Talent zum Beruf:Beim Lebensmittel- und Waschmittel-Konzern„Procter & Gamble“ inSchwalbach war sie für das technischeManagement im Bereich Arzneimittelund Medizinprodukte zuständig,national und international für dieBeneluxstaaten und Skandinavien.Seit Februar ist Renate Lieckfeldt Professorinim Fachbereich Physikalische<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>47Foto: FHG/SB


48Technik und lehrt die Studierenden derMikrotechnik und Medizintechnik,wie effizientes Unternehmensmanagementfunktioniert. Dazu zähltfür die neue Professorin vor allemdie Fähigkeit, die eigenen Aufgabenund das eigene Leben zu managen.„Den Blick für das Wesentlichewahren und Prioritäten setzen“,lautet einer der Leitsätze von RenateLieckfeldt, um gesteckte Ziele zuerreichen. Wer aber Prioriäten setzt,muss auch die Kunst des Nein-Sagens beherrschen. Hierfür undganz allgemein im Managementbraucht man die Fähigkeit zurKommunikation. „Schließlich istKommunikation eine Basis für denErfolg als Manager. Wer nicht kommunizierenkann, kann keine Menschenführen“, so Prof. Lieckfeldt.Sie möchte den Studierenden „einAuge für relevante Managementthemenöffnen“. Hierzu zählenFührungsverhalten, Teamprozesse,Projektmanagement, Unternehmenskulturen,Präsentationstechnikenoder Zeitmanagement. Unddamit’s nicht nur national, sondernauch international mit dem Erfolgklappt, steht auch das interkulturelleManagement auf dem Lehrplan derneuen Professorin. Einige ihrer Lehrveranstaltungenwill Prof. Lieckfeldtdaher auch auf Englisch anbieten.Begonnen hat die Laufbahn vonRenate Lieckfeldt mit einem Pharmaziestudiumin Heidelberg, das sie1989 mit dem dritten Staatsexamenbeendete. Für ihre Doktorarbeit,die sie über die Aufnahme vonArzneimitteln über die Haut schrieb,erhielt sie 1993 in Washingtonvon der nordamerkanischen Forschungsgesellschaft„ControlledRelease Society“ einen Preis für herausragendeForschungsergebnisse.Ein Habilitations-Stipendium derdeutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) schlug Renate Lieckfeldtaus und wechselte 1994 von der Forschungins technische Managementvon Arzneimitteln und Medizinproduktenbei „Procter & Gamble“ inSchwalbach gemäß ihrer Überzeugung,dass „berufliche Brüche dieKreativität erhöhen.“ 1996 gingsie für das Unternehmen nach Rotterdam,lernte Niederländisch undwar dort für die internationalenGeschäftsbeziehungen mit Belgien,Holland und Skandinavien zuständig.Was sie als Professorin lehrt,lebt sie. In der Hochschule steht ihreBürotür auch außerhalb der üblichenSprechzeiten für Studierendeoffen. „Geschlossene Türen ladennicht zur Kommunikation ein“, soRenate Lieckfeldt. Privat liebt siedie Musik. Mendelssohn, Beethovenoder Chopin spielt sie täglich aufdem Klavier, macht auch gern selbstKammermusik. Dass sie auch Jazzmag, wird sie demnächst als Keyboarderinin der Hochschulbandbeweisen.Chemie amComputerDer Chemiker Dr. Achim Zielesnyist zum Professor für Computerchemiein den FachbereichChemie und Materialtechnik derHochschulabteilung Recklinghausenberufen worden. Die Computerchemievervielfältigt dieChance, wirksame Substanzengegen Krankheiten zu finden undmacht die Aussagen komplexermathematischer Gleichungen alsästhetisch schöne Bilder verstehbar.(SB) Dr. Achim Zielesny (36) hatsein Hobby zum Beruf gemacht.Bereits von Kindheit an begeistertesich der Chemiker für das Erforschenund Herstellen von Substanzen.Parallel zu seinem Abitur, das ermit Leistungskursen in Biologieund Chemie machte, absolvierteer eine Ausbildung zum biologischtechnischenAssistenten. Währendder Bundeswehrzeit arbeitete er inder bundeswehreigenen Lebensmittel-Analytik.Danach studierte erChemie. Dann wechselte er in diepharmazeutisch-chemische Industrie.Bei seiner jahrelangen Forschungstätigkeitbei der Bayer AGlernte Achim Zielesny den Computerals Instrument zur Unterstützungchemischer Experimente schätzen.Computerchemie heißt auch seinLehrgebiet, das er seit März als Professorim Recklinghäuser FachbereichChemie und Materialtechnik lehrt.Achim Zielesny: „Spezielle Computerprogrammeund Datenbankenhelfen dem Chemiker heute beimModellieren neuer Materialien, derSteuerung des zunehmend automatisiertenLaborbetriebs oder beimschnelleren Finden von Wirkstoffengegen Krankheiten. Brauchte einPharmaforscher früher Tage, umProf. Dr. Achim Zielesnyeine neue Substanz herzustellenund zu testen, können heute dankder Computertechnik, neuen Synthesemethodenund leistungsfähigenbiologischen Testverfahren in dergleichen Zeit tausende Substanzensynthetisiert und auf ihre pharmakologischeWirksamkeit geprüftwerden. Die Wahrscheinlichkeitwächst, dabei ein Präparat mit dengewünschten Eigenschaften aufzuspüren.Glückstreffer, wie dieEntdeckung des Aspirins, sind nichtmehr ausschließlich dem Zufallüberlassen.“Doch die Computerchemie schafftnoch mehr, sie kann kompliziertechemische und biologische Strukturenals bunte Bilder verstehbarmachen. Prof. Zielesny: „Computerbilderoder Visualisierungen helfen,Ursachen von Krankheiten und Wegezu einer möglichen Heilung oderBesserung zu finden. Stellt manbeispielsweise Moleküle des rotenBlutfarbstoffes, des Hämoglobins,als Computergrafik dar, kann mandamit ganz anders arbeiten als miteiner chemischen Formel auf demPapier. Das Bild kann man drehen,Details hervorheben, sehen, wo sichder Sauerstoff ans Eisenatom bindetund mögliche Ursachen für Krankheitenerkennen wie beispielsweisedie Sichelzellenanämie. Man kannaußerdem am Bildschirm untersuchen,ob heilende Substanzen ansMolekül ‚andocken‘ können, ob alsoder Schlüssel ins Schloss passt.“In der Freizeit entspannt der heutigeProfessor beim Sport und spieltKlavier. Vor allem die Klassik unddie Romantik mag er.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>Foto: FHG/SB


Foto: FHG/SBIntelligenterGütertransportDr. Martin Kaupp ist zum Professorfür Management von Transport-und Verkehrsbetrieben in denRecklinghäuser Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesenberufenworden.(SB) Die Knack- und Knotenpunktedes Gütertransports kennt Dr. MartinKaupp (38) genau. Währendseines Studiums hat der promovierteDiplomkaufmann in Frankfurt einSpediteur- und Transportunternehmengegründet und mehrere Jahreals Geschäftsführer geleitet. WieGüterverkehr mithilfe der Informationstechnikbesser gebündelt - beispielsweisemit weniger Leerfahrten- und reibungslos durch die Städtefließen kann, hat er in seiner Doktorarbeitnachgewiesen und gleichdrei Forscherpreise für die praxisnaheLösung bekommen. Aus demSpediteur wurde ein selbstständigerLogistik-Berater, der auch die Personalplanungbei der Lufthansawissenschaftlich begleitete.Wie Management- und Informationstechnikenhelfen können, denPersonen- und Güterverkehr sicherdurch Stadt und Land zu lotsen,lehrt Martin Kaupp seit Februarals Professor im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesenam HochschulstandortRecklinghausen. Prof.Kaupp: „Auf einem internationalenMarkt vernetzen sich die regionalenGüterverkehrszonen zunehmendProf. Dr. Martin Kauppmiteinander. Um in einem immerdichter werdenden Verkehrsnetz einwirtschaftliches Logistiknetz zuknüpfen, braucht man ein für allePartner zugängliches elektronischesInformationssystem, das die verfügbarenDaten über die Güterströmebündelt und daraus gute Transportlösungenerarbeitet. Das gilt für traditionelleTransporte ebenso wie fürZustellprobleme des E-Commerce.“Bleibt noch die Umsetzung auf dieStraße, die Schiene oder den Wasserweg.Prof. Kaupp: „Die Koordinationzwischen elektronischenInformations- und Frachtströmenmuss stimmen.“ Kein Problem fürden neuen Professor, der als Logistik-Experte auch international gefragtist, beispielsweise als Partner in einemProjekt zur Binnenschifffahrt aufdem Rhein und auf der Donau, dasmit mehreren Millionen Mark vonder Europäischen Union gefördertwird. Ziele des Projektes sind, diedurchgängige Informationsversorgungvom Versender zum Empfängersicher zu stellen und Wartezeitender Binnenschiffe beispielsweise anSchleusen zu vermeiden.Martin Kaupp ist in Aschaffenburgaufgewachsen. Nach dem Abiturentschied er sich für eine Ausbildungzum Groß- und Außenhandelskaufmann.Mit dem Kaufmannsgesellenbriefin der Tasche begann er einStudium der Betriebswirtschaftslehrean der Universität Frankfurt undgründete gleichzeitig ein SpeditionsundTransportunternehmen, daser einige Jahre leitete. Nach dem Diplomin Betriebswirtschaft arbeiteteMartin Kaupp als wissenschaftlicherAssistent am Seminar für Logistikund Verkehr der Universität Frankfurtund schrieb während dieser Zeit seineDoktorarbeit über City-Logistik alskooperatives Verkehrsmanagement.Er entwickelte ein Informationssystem,mit dem sich Abläufe vonGüterverkehrsunternehmen in denVerkehrsnetzen von Städten oder Regionenverarbeiten lassen. Das heißt,jede Stadt kann mit dem Informationssystemihre eigene, individuell aufdie ökonomischen und ökologischenGegebenheiten angepasste City-Logistik aufbauen. Die Deutsche VerkehrswissenschaftlicheGesellschaft,die Industrie- und Handelskammerund die Bundesvereinigung Logistikhaben Martin Kaupp dafür mit Dissertationspreisenfür praxisnaheForschung ausgezeichnet. Weil fürKaupp berufliche Praxis und wissenschaftlicheForschung immer Hand inHand gehen, hat er 1994 zusammenmit Partnern das BeratungsunternehmenLogiConsult gegründet, dessenKunden Unternehmen im Bereich desPersonen- und Güterverkehrs sind.Erfahrungen in der Lehre hat derneue Professor bereits an der Universitätund als Lehrbeauftragter anden Fachhochschulen Frankfurtund Gelsenkirchen in den FächernLogistik, Produktionsmanagementund Management von Transport undVerkehrsbetrieben gesammelt. AlsBetreuer von Diplomanden mager die Arbeit mit Studierenden seitvielen Jahren. Privat interessiertMartin Kaupp der Straßenverkehrvon einer anderen Seite. Der Fan vonklassischen Automobilen nutzt dasVerkehrsnetz nicht nur bei schönemWetter, um mit seinem MG, Baujahr1970, über Land zu fahren.Dem Erregerauf der SpurDr. Wolfgang Tuma wurde zumProfessor für Molekularbiologieund Labormedizin in den RecklinghäuserFachbereich Chemieund Materialtechnik der FachhochschuleGelsenkirchen berufen.Sicher und schnell: Der genetischeCode hilft beim Aufspüren vonKrankheiten.(SB) Dr. Wolfgang Tuma (44) kenntsich aus mit den Geißeln der Menschheit:Die Erreger von Hepatitis undAids, von Röteln, Windpocken undvielen anderen Krankheiten kenntder Experte für Molekularbiologieund Labormedizin nicht nur aus derWissenschaft. Bevor er als Professoran die Hochschule in Recklinghausenkam, hat er nämlich eine Methodeentwickelt, wie er Viren über dereneigenen genetischen Code erkennenund nachweisen kann, und hat diesin einem eigenen Unternehmen genutzt:90 Prozent aller Blutkonservenaus Nordrhein-Westfalen durchliefenbei seiner Firma „Gene LAB“ denSicherheits-Check: Nur wenn der Testin allen Fällen negativ ausfiel, wardie Konserve als Blutspende geeignet.Auch bei der pränatalen Diagnostik,also der vorgeburtlichen Untersuchung,ob ein Embryo gesund ist, sowie demfrühen Aufspüren sich entwickelnder<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>49


Foto: FHG/SBschneller als mit den bisher üblichenMethoden über den genetischen Codenachzuweisen. 1995 gründete Tumasein eigenes Unternehmen in Gelsenkirchen.An seinem neuen Beruf alsProfessor hat der Unternehmer undForscher schon vor seiner BerufungInteresse gefunden. Im vergangenenWintersemester hatte Wolfgang Tumaeinen Lehrauftrag für Biologie an derRecklinghäuser Hochschulabteilung.Foto: FHG/SB50Prof. Dr. Wolfgang TumaKrebserkrankungen forscht der Biologeund Mediziner auf neuen Wegen.Seit kurzem gibt Wolfgang Tuma seinWissen als Professor an die Studierendender Chemie und Materialtechnikder Recklinghäuser Hochschulabteilungweiter. Auf seinem Lehrplan stehenvor allem die Methoden der Molekularbiologieund welche Chancen undGefahren in der Gentechnik stecken.Professor Tuma will den Studierendenaber nicht nur Fachwissen vermitteln,sondern auch ihr unternehmerischesDenken fördern: „Ich möchte den Blickder Studierenden für Innovationenschärfen. Sie sollen erkennen lernen,welche Produkte auf dem Markt gebrauchtwerden.“Wolfgang Tuma ist in Wien geborenund aufgewachsen. Dort studierte erBiologie und Virologie und schriebam Wiener Institut für Virologie seineDoktorarbeit über den Erreger, derdurch Zeckenbisse übertragen wird undeine Gehirnhautentzündung auslösenkann. Von 1984 bis 1990 lehrte undforschte Wolfgang Tuma anschließendam selben Institut als wissenschaftlicherAssistent in der Molekularbiologie,unter anderem an der Entschlüsselungvon genetischen Codes zur Diagnosevon Viruserkrankungen. 1990 verließTuma Österreich und siedelte nachDeutschland um. Zwei Jahre arbeitete erfür eine private Blutbank in Duisburg.1992 wechselte er zu einer Laborpraxisnach Recklinghausen, wo er imBereich Virusdiagnostik sowie an derErkennung von Krebserkrankungenforschte. In Zusammenarbeit mit demDeutschen Roten Kreuz entwickelteWolfgang Tuma eine Methode, Krankheitserregersicher, kostengünstiger undMehr alsschöner ScheinDie Fachhochschule Gelsenkirchenhat den Physiker Dr. Michael Veithzum Professor in den FachbereichChemie und Materialtechnik andie Hochschulabteilung Recklinghausenberufen. Sein Spezialgebiet:Neue Materialien, die sich sich mitmenschlichem Gewebe vertragenund selbst in ultradünnen Schichtenviele Funktionen haben.Prof. Dr. Michael Veith(SB) Nicht immer zählt nur derInhalt. Bei manchen Dingen istdie Oberfläche genauso wichtig,beispielsweise bei Implantaten, die inKontakt mit menschlichem Gewebestehen. Auch jenseits der Medizin sindOberflächen aus neuen Materialienin vielen Bereichen unverzichtbar,etwa auf Siliziumscheiben, so genanntenWafern, in der Mikrosystemtechnikoder auf Computerchipsin der Mikroelektronik. Einer, der sichmit solchen Oberflächen auskennt,ist Dr. Michael Veith (36), seit kurzemProfessor für „PhysikalischeChemie und Oberflächentechnik“am Fachbereich Chemie und Materialtechnikder HochschulabteilungRecklinghausen. Prof. Veith: „Diehäufig nur ‚nano’-dünnen Schichtenmüssen immer mehr Funktionenerfüllen.“Der neue Professor will den Studierendenvor allem den Blick für dieInterdisziplinarität des Faches öffnen.Michael Veith: „Physik, Chemie,Biologie, Ingenieurwissenschaftenund Informationstechnik müssenHand in Hand arbeiten.“Michael Veith ist in Heidelberggeboren, aufgewachsen und hat dortPhysikstudiert. Seine Diplomarbeitschrieb er über Oberflächenanalytik.Danach wechselte Veith 1992 als Stipendiatans Max-Planck-Institut fürPolymerforschung nach Mainz. Parallelzu seiner dortigenForschungsarbeitschrieb er an der UniversitätMainz eine Doktorarbeit über Grenzflächenoptik,die er 1995 abschloss.Am Institut für Mikrotechnik inMainz leitete Michael Veith nach derPromotion eine Forschungsgruppe,die sich mit der Miniaturisierung vonoptischen Sensoren für die Raumfahrtbeschäftigte. 1997 ging er zuLeica Microsystems in Wetzlar, woer als Projektmanager an optischenSystemen für die Halbleitertechnikarbeitete. Veiths Team forschte anautomatischen Sensorsystemen, diemit unsichtbarem UV-Licht defekteOberflächenstrukturen auf Siliziumwafernerkennen.Ein Richterwird ProfessorDie Fachhochschule Gelsenkirchenhat den Juristen Dr. Thomas Korenkeals Professor in den RecklinghäuserFachbereich Wirtschaftsrechtberufen. Seine Überzeugung:Kenntnisse im Sozialrecht könnenWirtschaftsjuristen zur beruflichenKarriere verhelfen.(SB) Bis vor kurzem sorgte Dr. ThomasKorenke (35) als Richter amThüringer Landessozialgericht fürGerechtigkeit. Beispielsweise, wenn erdarüber entscheiden musste, ob einPatient von seiner Krankenkasse dieKosten für eine bestimmte medizinischeBehandlung erstattet bekommtoder nicht. Das erforderte nebeneingehendem Aktenstudium viel<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>


Foto: FHG/SBFingerspitzengefühl. Von seinenrichterlichen Erfahrungen profitierennun die Studierenden des RecklinghäuserFachbereichs Wirtschaftsrechtder Fachhochschule Gelsenkirchen.Die Lehrgebiete von Thomas Korenkesind bürgerliches Recht, Sozialrecht,Arbeitsrecht und Verfahrensrecht.Thomas Korenke ist in Vettweissbei Düren aufgewachsen. Im nahegelegenen Zülpich machte er seinAbitur und begann ein Jura-Studiuman der Universität Bonn, das er 1991mit dem ersten juristischen Staatsexamenabschloss. Seine Referendarzeitabsolvierte er am LandgerichtAachen, der VerwaltungshochschuleSpeyer und dem Arbeitsgericht Köln.Drei Monate verbrachte er bei derdeutsch-kanadischen Aussenhandelskammerin Edmonton/Kanada,drei weitere Monate im australischenCanberra an der Deutschen Botschaft.Nach Deutschland zurückgekehrt machte er 1994 am LandesjustizprüfungsamtDüsseldorf seinzweites juristisches Staatsexamen.Als wissenschaftlicher Mitarbeiterlehrte und forschte er drei Jahre ander Universität Bonn und schriebseine Doktorarbeit über ein familienrechtlichesThema. 1998 wurde erzum Doktor der Rechtswissenschaftenpromoviert. Von 1997 bis 2000 saßThomas Korenke auf dem Richterstuhlam Sozialgericht Altenburg inThüringen, 2000 wechselte er ansThüringer Landessozialgericht undwurde Berichterstatter im zweitenSenat.Prof. Dr. Thomas KorenkeEingestelltMareike Frey, wissenschaftliche Mitarbeiterin,ab 02.01.<strong>2001</strong>, FachbereichWirtschaftsrecht Recklinghausen.Martin Hesse, wissenschaftlicherMitarbeiter, ab 02.01.<strong>2001</strong>, FachbereichVersorgungs- und EntsorgungstechnikGelsenkirchen. Detlef Müller, wissenschaftlicherMitarbeiter, ab 02.01.<strong>2001</strong>,Fachbereich Elektrotechnik Gelsenkirchen.Simone Weyer, wissenschaftlicheMitarbeiterin, ab 02.01.<strong>2001</strong>,Fachbereich Versorgungs- und EntsorgungstechnikGelsenkirchen. JörgBobke, Verwaltungsangestellter, ab01.02.<strong>2001</strong>, Dezernat akademischeund studentische Angelegenheiten.Birgit Böning, Verwaltungsangestellte,ab 01.02.<strong>2001</strong>, Dezernat Personalverwaltung.Oliver Gießelmann,wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab01.02.<strong>2001</strong>, Fachbereich PhysikalischeTechnik Gelsenkirchen. CorneliaHinze, Verwaltungsangestellte, ab01.03.<strong>2001</strong>, Prüfungsamt FachbereichElektrotechnik Gelsenkirchen. LutzLanger, wissenschaftlicher Mitarbeiter,ab 01.03.<strong>2001</strong>, Fachbereich PhysikalischeTechnik. Tobias Musiolik,wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab01.03.<strong>2001</strong>, Fachbereich InformatikGelsenkirchen. Harouna Ouangre,wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab01.03.<strong>2001</strong>, Fachbereich InformatikGelsenkirchen. Markus Richter,wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab01.03.<strong>2001</strong>, Fachbereich ElektrotechnikBocholt. Michael Völkel, wissenschaftlicherMitarbeiter, ab 01.03.<strong>2001</strong>,Fachbereich Maschinenbau Gelsenkirchen.Carsten Colling, wissenschaftlicherMitarbeiter, ab 01.04.<strong>2001</strong>,Fachbereich Versorgungs- und EntsorgungstechnikGelsenkirchen. RolandKleine-Wiskott, wissenschaftlicherMitarbeiter, ab 01.04.<strong>2001</strong>, FachbereichWirtschaftsingenieurwesen Recklinghausen.Andy Obieglo, Verwaltungsangestellter,ab 01.04.<strong>2001</strong>, Datenverarbeitungszentrale.Holger Rautert,wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab01.04.<strong>2001</strong>, Fachbereich Chemie undMaterialtechnik Recklinghausen. MarcusRüddenclau, wissenschaftlicherMitarbeiter, ab 01.04.<strong>2001</strong>, FachbereichMaschinenbau Gelsenkirchen. MonikaHerty, wissenschaftliche Mitarbeiterin,ab 09.04.<strong>2001</strong>, Fachbereich MaschinenbauBocholt. Tanja Danielzik,wissenschaftliche Mitarbeiterin, ab17.04.<strong>2001</strong>, Fachbereich WirtschaftGelsenkirchen. Eric Schäfer, Hausarbeiter,ab 17.04.<strong>2001</strong>, Dezernat Bauund Liegenschaften. Marion Schoone,wissenschaftliche Mitarbeiterin, ab18.04.<strong>2001</strong>, Fachbereich VersorgungsundEntsorgungstechnik. SusanneHahn, Verwaltungsangestellte, ab02.05.<strong>2001</strong>, HochschulbibliothekGelsenkirchen.WechselSylvia Brandt, Verwaltungsangestellte,ab 01.04.<strong>2001</strong>: Dezernat akademischeund studentische Angelegenheiten.Christian Telker, Verwaltungsangestellter,ab 01.04.<strong>2001</strong>: DezernatPersonalverwaltung.NamensänderungChristine Büning, früher: Renken,Fachbereich Maschinenbau Bocholt.Susanne Kersten, früher Brandt,Dezernat Finanzen und zentraleVerwaltungsdienste.AusgeschiedenMatthias Dreckmann, zum31.12.2000, wissenschaftlicher Mitarbeiter,Fachbereich Informatik Gelsenkirchen.Jochen Hengstermann,zum 31.03.<strong>2001</strong>, wissenschaftlicherMitarbeiter, Fachbereich MaschinenbauBocholt. Angelika Koch,zum 31.03.<strong>2001</strong>, wissenschaftlicheMitarbeiterin, Fachbereich WirtschaftBocholt. Heinz-Dieter Schneider,zum 31.03.<strong>2001</strong>, wissenschaftlicherMitarbeiter, Fachbereich ElektrotechnikGelsenkirchen. Sabine Siemon, zum31.03.<strong>2001</strong>, Verwaltungsangestellte,Prüfungsamt Recklinghausen. ThomasTheling, zum 31.03.<strong>2001</strong>, wissenschaftlicherMitarbeiter, FachbereichWirtschaft Bocholt. Britta Tigges,zum 31.03.<strong>2001</strong>, wissenschaftlicheMitarbeiterin, Fachbereich WirtschaftGelsenkirchen. Peter Klauke, zum30.04.<strong>2001</strong>, wissenschaftlicher Mitarbeiter,Fachbereich Chemie und MaterialtechnikRecklinghausen. Ingrid Riedel-Janowitz,zum 30.04.<strong>2001</strong>, Verwaltungsangestellte,Prüfungsamt ElektrotechnikGelsenkirchen. Marcus Kloß,zum 31.05.<strong>2001</strong>, wissenschaftlicher Mitarbeiter,Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen.<strong>TRIKON</strong> 2/01 - Juni <strong>2001</strong>51

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