Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?
Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?
Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6.) Erhöhung der Konzertpreise und hohe Gebühren für einen legalen<br />
Download: Inwieweit behindert die GEMA hierzulande die Künstler?<br />
<strong>Die</strong> GEMA setzt für uns durch, dass wir beispielsweise am wirtschaftlichen Erfolg<br />
solcher Unternehmen wie YouTube teilhaben. <strong>Die</strong>se verdienen Geld durch<br />
Werbung. Besucher ziehen Musiker und Bands auf die seite, was wiederum<br />
die Werbeplätze teurer macht. Ohne GEMA könnten unbekannte Musiker hier<br />
nie ihre Rechte durchsetzen. Zum Zweiten sind die GEMA-Gebühren nur bei<br />
Großveranstaltungen erhöht worden, betrifft also die Nischenmusik nicht.<br />
7.) Peter Tschmuck veröffentlichte in seinem Blog „Musikwirtschaftsforschung"<br />
einen interessanten Beitrag zur Rezession in der <strong>Musikindustrie</strong>.<br />
Darin erörtert er, dass Tauschbörsen und Co. gar nicht<br />
Schuld an der Krise sind, sondern dass einfach eine Umverteilung<br />
von physischen Tonträgern hin zu Downloads stattgefunden hat<br />
(ähnlich wie der Wechsel von LPs zu MCs). Wie sehen Sie das?<br />
Genauso! Dem habe ich nichts hinzuzufügen.<br />
8.) Dass das Internet durchaus hilfreich für die Künstler sein kann,<br />
machte die Dresden Dolls Sängerin Amanda Palmer <strong>im</strong> letzten Jahr<br />
vor: Sie verkaufte von Fans entworfene T-shirts über Twitter und zog<br />
schließlich Bilanz: „Einnahmen durch Twitter in zwei Stunden: 11 000<br />
Dollar. Einnahmen durch mein Major-Soloalbum dieses Jahr: 0 Dollar.“<br />
Ist dieses Beispiel massentauglich?<br />
Ja, denn schon <strong>im</strong>mer haben beispielsweise Popbands mehr Geld mit Merchandising<br />
verdient, denn mit ihrer Musik. Heute ist der Zugang für die Her-<br />
und Erstellung guter Merchandisingartikel eben für jede Band erschwinglich.<br />
9.) Wie könnte man die Verbraucher dazu motivieren, wieder verstärkt<br />
legal Musik zu beziehen?<br />
Indem man einfachen, schnellen und umfangreichen Zugang zur Musik anbietet.<br />
D.h. der Downloadshop muss einen großen Katalog haben, einfach zu navigieren<br />
sein, und für den Kunden gute und mehrere Zahlungsmethoden anbieten.<br />
Alex Pohl – KAME AUDIO 241<br />
Das Chemnitzer Tonstudio KAME AUDIO wurde 2007 von Alex Pohl<br />
gegründet. Seit Oktober 2009 gehört Marcel Auerswald zum Team.<br />
241 KAME Audio: Alexander Pohl, info@kameaudio.de, Interview vom 13.01.2010<br />
72