Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?
Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?
Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?
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seines Projektes ((grosskopf)) selbst zu produzieren. Mittlerweile<br />
sind etwa 40 Songs bei (type:g)records erschienen.<br />
1.) Wie schätzen Sie die Zukunft der Musikbranche ein? Wird es<br />
noch CDs geben <strong>oder</strong> wird man zukünftig nur noch downloaden?<br />
Es wird auch in Zukunft noch CDs geben. Wenngleich die Zahl der Downloads<br />
stetig steigt. Ich denke es macht Sinn CDs künftig als Tonträger mit sehr umfangreichen<br />
Booklet - eine Art Deluxe-Edition - zu veröffentlichen.<br />
2.) Sie bieten auf ihrer Website auch Hörbeispiele an. Denken Sie,<br />
dass Käufer eher dazu angeregt werden, Musik zu kaufen, wenn sie<br />
sie vorher gehört haben?<br />
Auf jeden Fall werden Käufer hier angeregt. Gerade unbekannte Künstler würden<br />
ohne Prelistening keinen einzigen Song verkaufen. Wer kauft schon die<br />
Katze <strong>im</strong> Sack?<br />
3.) Laut Medienberichten ist die tot geglaubte Vinylschallplatte wieder<br />
auf dem Vormarsch. Könnte Vinyl wieder zum Verkaufsschlager<br />
werden?<br />
Zum Verkaufsschlager wohl eher nicht. Es wird ein Liebhaberstück sein und<br />
bleiben. Ich denke, dass die Konsumenten entweder Downloads kaufen werden<br />
<strong>oder</strong> eben richtig Geld in die Hand nehmen, um eine Vinylplatte <strong>oder</strong> o.g.<br />
Deluxe-CD zu erwerben. Das Ganze ist sicherlich auch sehr stark von der Musikrichtung<br />
abhängig.<br />
4.) Ist es in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich ein Plattenlabel<br />
in der klassischen Form zu führen <strong>oder</strong> werden sie durch Portale<br />
wie MySpace, bzw. durch Crowdsourcing ersetzt?<br />
In der Form von vor 20 Jahren sicher nicht. vor allem kleine Labels, wie wir<br />
profitieren vom Web 2.0, da wir hier gezielt auf unsere Musik aufmerksam<br />
machen können, ohne großes Promotionbudget. <strong>Die</strong> administrative Arbeit<br />
kann z.B. myspace nie leisten. Auch wird es <strong>im</strong>mer wichtig sein persönliche<br />
Kontakte zu haben und zu pflegen.<br />
5.) Kleine Independent Labels sind bekanntlich weniger von der Krise<br />
betroffen, als die "Big Four". Ist der Grund hierfür, dass Independent<br />
Labels schon <strong>im</strong>mer eine kleinere Gewinnmarge hatten bzw. weniger<br />
an konservativen Methoden festhalten, als die großen?<br />
Kleine Labels sind schneller in der Entscheidungsfindung und Umsetzung<br />
neuer Ideen. Da die Gewinnmargen noch nie wirklich groß waren, haben wir<br />
eben auch weniger zu verlieren als die Großen. durch unseren sehr persönlichen<br />
Kontakt mit den Künstlern können wir mit diesen auch neue Vermarktungsstrategien<br />
ausbauen und auf die jeweilige Musik zuschneiden.<br />
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