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Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?

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sondern durchaus auch in Städten, die früher nicht von den Stars besucht<br />

wurden. Zum anderen ist Musik ein Erfahrungsgut mit Kontextbezug, d.h. über<br />

den Live-Auftritt lässt sich ein Erlebnis vermitteln, das emotionalisiert, was bei<br />

Musik aus der Konserve nie in diesem Ausmaß und Umfang möglich ist.<br />

4.) T<strong>im</strong> Renner beschreibt in seinem Buch „Kinder der Tod ist doch<br />

gar nicht so schl<strong>im</strong>m“, dass die klassischen Plattenfirmen überflüssig<br />

seien, sondern in Zukunft nur noch <strong>im</strong> Management liegt. Wie sehen<br />

Sie das?<br />

Ich denke, dass es Label weiter geben wird und auch geben muss. Allerdings<br />

wird sich deren Funktion ändern. Es wird das Label nicht nur mehr Musik-<br />

bzw. CD-Produktionen durchführen und diese ggf. vertreiben, sondern auch <strong>im</strong><br />

Management, Booking, als Veranstalter, <strong>im</strong> Merchandising usw. tätig werden.<br />

<strong>Die</strong> 360°-Verträge werden zum Normalfall <strong>im</strong> Musikgeschäft werden.<br />

5.) Dass das Internet durchaus hilfreich für die Künstler sein kann,<br />

machte die Dresden Dolls Sängerin Amanda Palmer <strong>im</strong> letzten Jahr<br />

vor: Sie verkaufte von Fans entworfene T-shirts über Twitter und zog<br />

schließlich Bilanz: „Einnahmen durch Twitter in zwei Stunden: 11 000<br />

Dollar. Einnahmen durch mein Major-Soloalbum dieses Jahr: 0 Dollar.“<br />

Ist dieses Beispiel massentauglich?<br />

Das von Ihnen genannte Einzelbeispiel ist nicht massentauglich, aber die Social<br />

Community Sites haben dennoch ein großes PR-Potenzial, das die KünstlerInnen<br />

direkt nutzen können. Angebote wie YouTube, MySpace, Facebook,<br />

Twitter <strong>oder</strong> diverse Blogs werden eine <strong>im</strong>mer größere Rolle <strong>im</strong> Musikmarketing<br />

und darüber hinaus (A&R, Vertrieb, Merchandising) spielen.<br />

6.) Wie schätzen Sie die Zukunft der Musikbranche ein? Wird es<br />

noch CDs geben <strong>oder</strong> wird man zukünftig nur noch downloaden?<br />

Dazu lesen Sie bitte meinen Blogbeitrag „Der Tonträger ist tot“ nach:<br />

http://musikwirtschaftsforschung.wordpress.com/2009/03/22/der-tonträger-isttot-es-lebe-der-musikdownload/<br />

239<br />

Andreas Grosskopf – (type:g)records 240<br />

(type:g)records ist ein 2002 gegründetes Plattenlabel von Andreas<br />

Grosskopf. Der Saxophonist wollte so hauptsächlich die Musik<br />

239 Tschmuck prophezeit, dass die Zukunft <strong>im</strong> Downloadgeschäft liegt: „<strong>Die</strong>se Rezession ist<br />

ein Symptom für einen Paradigmenwechsel von Musik als Produkt in Form eines Tonträgers<br />

hin zu Musik als <strong>Die</strong>nstleistung in Form von Online- und Mobile-Music-Angeboten.“<br />

240 (type:g)records: Grosskopf, Andreas, brain@type-g-records.de, Inter-view per E-Mail<br />

vom 11.01.2010<br />

70

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