01.12.2012 Aufrufe

Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?

Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?

Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Die</strong> Forderungen der GEMA schlagen <strong>im</strong> Vergleich zum physischen<br />

Vertrieb mit mehr als dem Dreifachen zu Buche. Nach dem<br />

alten Vergütungssatz „VR-OD 2“ verlangte die Verwertungsgesellschaft<br />

15 Prozent des Endverbraucherpreises exklusive Mehrwertsteuer,<br />

mindestens jedoch 25 Cent pro Song. <strong>Die</strong>se Mindestvergütung<br />

konnte auf 20 Cent gesenkt werden, wenn mit der GEMA ein<br />

Gesamtvertrag geschlossen wurde. Bei Stücken von mehr als fünf<br />

Minuten Länge war der doppelte Betrag zu zahlen.<br />

In den USA hingegen verbuchte iTunes einen Erfolg nach dem<br />

anderen. Eine Million bezahlte Songs wurden bereits in der ersten<br />

Woche herunter geladen, <strong>im</strong> ersten Jahr waren es 70 Millionen. Ob<br />

dieser Erfolg durch die fehlenden GEMA Gebühren ausgemacht<br />

wurde, zeigt ein weiteres Rechenbeispiel. 164 2004 kostete ein Download<br />

in Apples Music Store 99 Cent. Hiervon verblieben 35 Cent bei<br />

Apple, 64 Cent wurden an die Lizenzgeber ausgeschüttet. Apple bezahlte<br />

mit diesen 35 Cent seine Redaktion, die Technologie-<br />

Abwicklung, Hosting, Traffic und Payment-Abwicklung. Das Label<br />

erhielt etwa 64 Cent, wovon sechs bis acht Cent für den Publisher,<br />

5,5 bis zehn Cent an den Künstler und 1,4 bis 2,5 Cent an den Produzenten<br />

entrichtet wurden Damit würden bei den amerikanischen<br />

Labels etwa 47 bis 53,5 Cent verbleiben, die Künstler würden vier bis<br />

7,5 Cent erhalten. <strong>Die</strong> Künstler erhalten in diesem Beispiel fast genauso<br />

viel wie in Deutschland. <strong>Die</strong> Plattenfirma hingegen bekommt<br />

deutlich mehr für einen Download. Letztlich fallen in den USA die<br />

Kosten für die Mehrwertsteuer und die GEMA Gebühren weg.<br />

Abbildung 10: Kostenaufteilung bei einem Download-Preis von 50 Cent 165<br />

164 Musik-Download-Preise: Wer kriegt was?, Netzwelt vom 12.06.2004<br />

http://www.netzwelt.de/news/54274_4-musik-download-preise-kriegt.html, 05.03.2010<br />

165 Hansen Sven: 50 Cent und gut, c’t 2004 Heft 12, S. 98<br />

44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!