Anja Ebert Die Musikindustrie im Wandel: Untergang oder Chance?

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Voumen des Gesamtmarktes im gleichen Betrachtungszeitraum, trotz kontinuierlichen Wachstums der Livebranche, um 12,4 Prozent. 2.2.1 Der Tonträgermarkt 2.2.1.1 Geschichte der Tonträger Bevor MP3-Downloads im Internet verfügbar waren, vergingen über 100 Jahre Tonträgergeschichte. Verschiedene technische Verfahren wie die LP, CD, DVD und MP3 gingen als Meilensteine in die Geschichte der Tonträger ein. Die Möglichkeit zur Speicherung und Wiedergabe von Musik, beginnt mit der Erfindung des Phonographen im Jahre 1877 durch Thomas Edison. Die Musik wird dabei mittels zuvor bespielter Wachswalzen wiedergegeben. Da eine Aufnahme auf den Phonograph-Walzen höchstens 125 Kopien ermöglichte, forschte Emil Berliner an einem Verfahren, welches eine häufigere Vervielfältigung zuließ. Er entwickelte schließlich ein Material aus Schiefermehl, Rußstaub und Schellack. Diese Schellackplatten konnten mit Hilfe einer Matrize beliebig oft vervielfältigt werden. 1887 meldete Berliner sein Grammophon zum Patent an. Bis 1908 war das Produktionsvolumen an Schallplatten in Deutschland bereits auf 6,2 Millionen Stück jährlich angestiegen. 20 Zu dieser Zeit häuften sich weltweit Diskussionen bezüglich eines Copyrights, welche 1909 im US-Copyright Act 21 umgesetzt wurden. In den zwanziger Jahren kam es zu neuen technischen Impulsen, wie etwa der Erfindung des Radios und des elektrisch-akustischen Mikrofons. Der Dresdner Fritz Pfleumer suchte 1928 nach einem besser geeigneten Tonbandgerät, das 1935 auf der Berliner Funkausstellung als „Magnetophon K1“ vorgestellt wurde. 22 Sein Ziel, die Störgeräuschreduzierung bei Magnetbänderaufnahmen, erreichte er jedoch nicht. Seit 1940 herrschte endlich Stille, denn mittels Hochfrequenz-Vormagnetisierung konnten Magnetfeldfrequenzen erzeugt werden, die außerhalb des hörbaren Bereichs liegen. In den Auf- 20 HTWK Leipzig: Die Geschichte der Schallplatte und deren Medienvielfalt, S. 6 v.hdm-stuttgart.de/musik/bibliothek/bestand/schallplatte.ppt, 05.03.2010 21 Die Änderung des US-Copyrights von 1909 hatte zwei Schwerpunkte: Zum Einen wurden nun alle Arten von Urheberschaft erfasst und zum Anderen wurde die Verlängerungsmöglichkeit des urheberrechtlichen Schutzes nach Ablauf der ersten 28 Jahre nach Entstehung des Werkes von 14 Jahren auf 28 Jahre verlängert. 22 Information über das AEG Magnetophon K1 http://www2.magnetbandmuseum.info/aeg-k1-bis-k3.html, 05.03.2010 9

nahmepausen entstandenes Rauschen musste somit nicht mehr vernommen werden. Ab 1948 gingen auch die Schallplatten in Massenfertigung, da sie nun, dank Peter Carl Goldmark, aus Vinyl hergestellt wurden. 23 Die ersten Tonbandgeräte gelangten in den 50er Jahren in private Haushalte. Doch die Geräte waren sehr kompliziert in ihrer Bedienung, zum Beispiel mussten die Bänder von Hand eingefädelt werden. Die Antwort auf dieses Problem war der im Jahr 1964 entwickelte Philips EL 3300 24 , der erste Kassetten-Rekorder, der zusammen mit der Musikkassette auf den Markt kam. Die Vorteile der Kassette lagen in ihrem kleinen Format, der mobilen Verwendung, der langen Abspielzeit und der einfachen Bedienung. Durch das Aufkommen der Leerkassette in Verbindung mit dem Kassetten-Rekorder war es erstmals möglich, Musik privat zu vervielfältigen. Die ersten Kassettenabspielgeräte für den Einsatz im Pkw wurden 1968 im Markt eingeführt. 25 Dies machte die selbst aufgezeichnete Musik noch mobiler. Den nächsten Verbreitungsschub erfuhr die Musikkassette durch den Walkman, der ab 1979 vollkommen ortsunabhängigen Musikgenuss bot. 26 Aber erst das gemeinsame Projekt von Philips und Sony leitete die digitale Revolution auf dem Tonträgermarkt ein. 1979 begannen die beiden Konzerne mit der Entwicklung der Compact Disc (CD), welche erstmals das digitale und somit völlig verlust- und störungsfreie Abspielen von Musik ermöglichte. Der erste tragbare CD-Player hielt 1984 Einzug in den Markt. 27 Bereits Ende der 80er Jahre wurden mehr CDs als Vinyl-Schallplatten verkauft. 28 Anfang der 90er Jahre gab es noch zwei Entwicklungen, die sich aber nie auf dem 23 http://www.musikindustrie.de/politik_einzelansicht0/back/110/page/1/news/die- vinylschallplatte-wird-60/, 05.03.2010 24 Heinkel, Simone: Die Entdeckung der Massenmedien, 2003, S. 4 http://www.fh-wuerzburg.de/fh/fb/gestaltung/intranet/lehrveranstaltungen/ schweppenhaeuser/semester4/Entdeckung%20der%20Massenmedien.pdf, 05.03.2010 25 Endres, Frank: Die Geschichte der Tonträger, 01.06.2009 http://www.planet-wissen.de/kultur_medien/musik/geschichte_der_tontraeger/index.jsp, 05.03.2010 26 Pressemitteilung: Sony Celebrates Walkman(R) 20th Anniversary, 01.07.1999 http://www.sony.net/SonyInfo/News/Press_Archive/199907/99-059/, 05.03.2010 27 History of CD: A Great Invention 100 Years On http://www.sony.net/Fun/SH/1-20/h5.html, 05.03.2010 28 http://www.planet-wissen.de/kultur_medien/musik/geschichte_der_tontraeger/index.jsp, 05.03.2010 10

Voumen des Gesamtmarktes <strong>im</strong> gleichen Betrachtungszeitraum,<br />

trotz kontinuierlichen Wachstums der Livebranche, um 12,4 Prozent.<br />

2.2.1 Der Tonträgermarkt<br />

2.2.1.1 Geschichte der Tonträger<br />

Bevor MP3-Downloads <strong>im</strong> Internet verfügbar waren, vergingen<br />

über 100 Jahre Tonträgergeschichte. Verschiedene technische Verfahren<br />

wie die LP, CD, DVD und MP3 gingen als Meilensteine in die<br />

Geschichte der Tonträger ein. <strong>Die</strong> Möglichkeit zur Speicherung und<br />

Wiedergabe von Musik, beginnt mit der Erfindung des Phonographen<br />

<strong>im</strong> Jahre 1877 durch Thomas Edison. <strong>Die</strong> Musik wird dabei mittels<br />

zuvor bespielter Wachswalzen wiedergegeben.<br />

Da eine Aufnahme auf den Phonograph-Walzen höchstens 125<br />

Kopien ermöglichte, forschte Emil Berliner an einem Verfahren, welches<br />

eine häufigere Vervielfältigung zuließ. Er entwickelte schließlich<br />

ein Material aus Schiefermehl, Rußstaub und Schellack. <strong>Die</strong>se<br />

Schellackplatten konnten mit Hilfe einer Matrize beliebig oft vervielfältigt<br />

werden. 1887 meldete Berliner sein Grammophon zum Patent<br />

an. Bis 1908 war das Produktionsvolumen an Schallplatten in<br />

Deutschland bereits auf 6,2 Millionen Stück jährlich angestiegen. 20<br />

Zu dieser Zeit häuften sich weltweit Diskussionen bezüglich eines<br />

Copyrights, welche 1909 <strong>im</strong> US-Copyright Act 21 umgesetzt wurden.<br />

In den zwanziger Jahren kam es zu neuen technischen Impulsen,<br />

wie etwa der Erfindung des Radios und des elektrisch-akustischen<br />

Mikrofons. Der Dresdner Fritz Pfleumer suchte 1928 nach einem<br />

besser geeigneten Tonbandgerät, das 1935 auf der Berliner Funkausstellung<br />

als „Magnetophon K1“ vorgestellt wurde. 22 Sein Ziel, die<br />

Störgeräuschreduzierung bei Magnetbänderaufnahmen, erreichte er<br />

jedoch nicht. Seit 1940 herrschte endlich Stille, denn mittels Hochfrequenz-Vormagnetisierung<br />

konnten Magnetfeldfrequenzen erzeugt<br />

werden, die außerhalb des hörbaren Bereichs liegen. In den Auf-<br />

20<br />

HTWK Leipzig: <strong>Die</strong> Geschichte der Schallplatte und deren Medienvielfalt, S. 6<br />

v.hdm-stuttgart.de/musik/bibliothek/bestand/schallplatte.ppt, 05.03.2010<br />

21<br />

<strong>Die</strong> Änderung des US-Copyrights von 1909 hatte zwei Schwerpunkte: Zum Einen wurden<br />

nun alle Arten von Urheberschaft erfasst und zum Anderen wurde die Verlängerungsmöglichkeit<br />

des urheberrechtlichen Schutzes nach Ablauf der ersten 28 Jahre nach Entstehung<br />

des Werkes von 14 Jahren auf 28 Jahre verlängert.<br />

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Information über das AEG Magnetophon K1<br />

http://www2.magnetbandmuseum.info/aeg-k1-bis-k3.html, 05.03.2010<br />

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