01.12.2012 Aufrufe

Untitled - Stadt Rees

Untitled - Stadt Rees

Untitled - Stadt Rees

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Liebe Spaziergänger,<br />

Sie haben sich zu einem Skulpturenrundgang durch die historische Innenstadt<br />

von <strong>Rees</strong> entschieden? Dann hilft Ihnen dieser kleine Wegweiser, die<br />

insgesamt 35 Skulpturen auf einem ca. 1,5 km langen Rundwanderweg zu<br />

entdecken. Am Ende der Seiten befindet sich der Verlauf des Weges. Die<br />

Zahlen weisen auf die einzelnen Skulpturen und Bereiche hin. Die einzelnen<br />

Bereiche gliedern sich wie folgt: 1 Froschteich, 2 Rheinpromenade und 5<br />

Skulpturenpark. Dort finden Sie jeweils mehrere Skulpturen.<br />

Die Präsentation der vielseitigen Kunstobjekte wurde größtenteils durch die<br />

Unterstützung des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) und der<br />

Koenraad Bosman Stiftung ermöglicht.<br />

Viel Spaß bei Ihrem Rundgang durch <strong>Rees</strong>!<br />

2


1 Froschteich<br />

1 „Sprich mit mir, ich höre dir zu“ Norbert Vorfeld, Kevelaer<br />

Froschteich, 2001, Cortenstahl<br />

In der heutigen hektischen Stresszeit, wird das Zuhören und<br />

Sprechen mit unseren Mitmenschen vergessen oder durch „wichtigere<br />

Dinge“ bei Seite gedrängt. Moderne Kommunikation (anonyme<br />

Kommunikation) kann nicht das Ziel unserer Gesellschaft<br />

sein. Der Augenkontakt im Gespräch ist ein wichtiger Bestandteil<br />

einer ehrlichen Kommunikation. Die beiden Figuren zeigen uns<br />

also, dass man trotz des hektischen Alltags seine Mitmenschen<br />

achten und ihnen in die Augen schauen und zuhören sollte.<br />

1 „Schattentanz I“ Alfred Gockel, Lüdinghausen<br />

Froschteich, 2004, Cortenstahl<br />

Diese Skulptur stellt den Rhythmus, den Tanz und die Spannung<br />

zweier Menschen dar. Durch die Winkelung des Stahls<br />

erlebt im Laufe des Tages jede der beiden Figuren ihre<br />

Schatten-Seite, so wie im richtigen Leben. Die beiden Silhouetten<br />

reflektieren die für den Künstler charakteristische Formen-Sprache,<br />

die man auch aus seiner Malerei kennt.<br />

1 „Froschkönig“ Dieter von Levetzow, Kranenburg<br />

Froschteich, 1993, Bronze<br />

Der Froschkönig liegt mit aufrechtem Blick am Ufer des Teiches. Er ist sehr stolz,<br />

dass er die goldene Kugel für die Königstochter aus dem Wasser geholt hat. Der<br />

Frosch wird mit einer Krone auf dem Kopf dargestellt, da er sich später, in einen jungen<br />

Prinzen verwandelt und anschließend die Tochter des Königs heiratet.<br />

3


1 „Kreisscheibenturm“ Siegfried Helmstädter,<br />

Neu-Edingen<br />

Froschteich, Eisen natur, 2 m<br />

Die Oberfläche des Objektes lässt auf Grund des Rosts Assoziationen<br />

zu Schrott oder Minderwertigem aufkommen. Jedoch<br />

reflektiert sich insbesondere abendliches Sonnenlicht auf wunderbarer<br />

Weise in dem Material. Dem Betrachter und Kunstliebhaber<br />

sei die Möglichkeit gegeben, durch Wahl verschiedener<br />

Ansichtsstandorte sowie Wahrnehmung von Licht auf der<br />

Oberfläche zu Wohlwollen und Akzeptanz des Werks zu gelangen.<br />

4<br />

2 Rheinpromenade<br />

2 „Sich Zeit nehmen“ Jürgen Ebert, Bocholt<br />

Rheinpromenade, 2006, Bronze<br />

Das Kunstwerk strahlt bewusst Ruhe, Besinnung und Muße<br />

aus. Er schaut nicht in seine Zeitung, sondern den Spaziergängern<br />

auf der Promenade nach und lädt ein, sich neben<br />

ihn zu setzen und die Menschen auf der Promenade zu beobachten<br />

und so am Leben in <strong>Rees</strong> teilzunehmen.<br />

2 „Windspiel“ rosalie, Stuttgart<br />

Rheinpromenade (Rheinparkhotel), 2003<br />

Entstanden ist eine moderne Installation, die allein durch<br />

den Luftzug ruhig in Bewegung gehalten wird. Das „Wind-<br />

Spiel“ symbolisiert an dieser städtebaulich markanten Stelle<br />

einen farbenfrohen Willkommensgruß an vorbeifahrende<br />

Schiffe, an auswärtige Gäste und an die Bürger der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Rees</strong>. Es soll nach dem Willen der Künstlerin „Poesie,<br />

Farbe, gute Laune und konstruktive Motivation“ in den Alltag<br />

der Betrachter bringen.


„Zwiegespräch“ Jürgen Ebert, Bocholt<br />

Rheinpromenade, 2002, Bronze<br />

Zwei jungen Mädchen sitzen auf dem Geländer der<br />

Rheinpromenade. Sie sind nicht individualistisch,<br />

sondern typisiert dargestellt. Dieses Bild verstärkt<br />

den Moment der zeitlichen Entrückung: Diese<br />

Mädchen sitzen und „quatschen“ so miteinander,<br />

wie es vielleicht auch schon ihre Mütter oder gar<br />

Großmütter getan haben könnten.<br />

Doch auch ein zeitgemäßes Thema wird hier angesprochen:<br />

In der heutigen Welt von Handys und Internet ist<br />

man zwar immer und überall für alle erreichbar, doch nimmt man sich nicht mehr<br />

die Zeit füreinander, das sich ganz aufeinander einlassen, dem anderen genau zuhören.<br />

2 „Ziege“ Dieter von Levetzow, Kranenburg<br />

Rheinpromenade, 1989, Bronze<br />

Die Ziege mit dem Jungen erinnert an die bis zum ersten Weltkrieg weit verbreitete<br />

Ziegenhaltung in <strong>Rees</strong>. Ein gewisser Spott hierüber liegt in dem überlieferten Ausruf:<br />

„In Rääs, dor kiike de Tsekke dör de Glääs" (hochdt.: In <strong>Rees</strong> schauen die Ziegen<br />

durch die Fensterscheiben).<br />

3 Hohe Rheinstraße<br />

„Lautenspieler“ Dieter von Levetzow, Kranenburg<br />

Haus Suchsland, Bronze<br />

Die Figur des kindlichen Lautenspielers ist in einer Hauswandnische<br />

in der Hohen Rheinstaße eingelassen. Es hat den Anschein<br />

als ob der Junge sich ganz seiner Musik hingibt und<br />

nichts anderes mehr wahrnimmt.<br />

5


4 Rondell „Am Bär“<br />

„Spanischer Offizier“, Dieter von Levetzow<br />

1989, Bronzeplastik<br />

Die Sage vom Bärenwall: Im Krieg gegen die Niederlande hatten<br />

die Spanier im Jahre 1598 auch die Festung <strong>Rees</strong> besetzt. Auf den<br />

Wällen standen bei Tag und Nacht die spanischen Wachtposten.<br />

Nun wollte ein spanischer Hauptmann die Furchtlosigkeit seiner<br />

Soldaten erproben. In das Fell eines Bären gehüllt erschien er aufrecht<br />

gehend und laut brummend nachts auf dem Festungswall.<br />

Bei seinem Anblick warfen die ersten Soldaten ihre Waffen weg<br />

und flohen erschrocken. Nur einer zeigte Mut. Er legte an, schoss<br />

und der Bär fiel zu Boden. Beim Nachsehen fand man in dem Fell den toten<br />

Hauptmann.<br />

5 Skulpturenpark<br />

Im Juli 2003 wurde bei dem ersten grenzüberschreitenden Projekt „Skulpturenpark<br />

<strong>Rees</strong> – Sint Anthonis“ der <strong>Rees</strong>er Skulpturenpark eröffnet. Im Rahmen des dritten<br />

Projektes „Skulpturenpark III“ werden bis zum Mai 2009 insgesamt 18 Kunstwerke<br />

präsentiert. Danach werden wieder Künstler die Gelegenheit haben, ihre Kunstwerke<br />

für zwei Jahre auszustellen. Seit seiner Eröffnung lockt er Tag für Tag unzählige<br />

Gäste und Kunstliebhaber in das Areal der mittelalterlichen <strong>Stadt</strong>mauer.<br />

Der <strong>Rees</strong>er Skulpturenpark liegt in unmittelbarer Nähe des Städtischen Museums<br />

Koenraad Bosman und ist jederzeit für Interessenten kostenfrei geöffnet. Auf einer<br />

Fläche von rund 5.500 qm erwarten den Besucher neben dem faszinierenden<br />

Brunnen mit rotierender Granitkugel und dem Bodendenkmal sowohl abstrakte als<br />

auch gegenständliche Objekte deutscher und niederländischer Künstler.<br />

5 „Abstrakter Vogel“ Ernst Barten, Rheinberg<br />

Skulpturenpark, 2005, Eisen unbehandelt<br />

In seinen Skulpturen lässt der Künstler sich von vorgegebenen Formen<br />

inspirieren. Er kombiniert mit den gefundenen Eisenelementen<br />

spielerisch-dynamisch und mit Witz und Ironie. Der Körper der<br />

Eisenskulptur ist aus drei unterschiedlichen Kreisausschnitten<br />

konstruiert. Diese Segmente tragen einen überdimensionierten<br />

Kopf, der aus verschieden großen Eisenringen zusammengesetzt<br />

ist. Die Schwere der Flügel und der unverhältnismäßig große Kopf<br />

lassen die vogelähnliche Figur träge am Boden verharren.<br />

Der Vogel erscheint flügellahm oder setzt er zum Sprung an.<br />

6


5 „The king of shadow“ Terry Thompson, Amsterdam, NL<br />

Skulpturenpark, 2005, Bronze<br />

Der „Schattenkönig“ ist eine Ode an die antiken Götter, von denen<br />

einst gedacht wurde, sie hätten sich in natürliche Lebensformen<br />

eingenistet. Eine derartige Form des Animismus übt immer noch<br />

eine metaphorische Anziehungskraft auf Künstler aus. Diese, die<br />

selbst bemüht sind, ihren Arbeiten eine Seele einzuhauchen.<br />

Der „Schattenkönig“ bedient sich des Mysteriums des Waldes,<br />

dessen Spiel von Licht und Schatten. Der Schatten dominiert das<br />

Reich des Waldes und entwickelt dort ein Eigenleben.<br />

5 „Begegnung“ ToPé/Tosse/Toff Kunstprojectcollectief,<br />

Overasselt, NL<br />

Skulpturenpark, 2002, Stahlplatten<br />

Diese drei Künstler lernten sich Anfang der 90er Jahre, während einer<br />

Reise nach Moskau und Kiev kennen. Seitdem arbeiten, reden und<br />

diskutieren sie zusammen über das Leben und die Kunst.<br />

Die Skulptur zeigt ihre eigenen drei, miteinander verbundenen Kopfprofile.<br />

Es soll zum gemeinsamen diskutieren anregen; nicht nur,<br />

aber auch über Kunst.<br />

5 „Delfinium ferro“ Rob Logister, Amsterdam, NL<br />

Skulpturenpark, 2000, gelackter Stahl<br />

Eine Pflanze wird vergrößert und umgesetzt in einem Material,<br />

das auf den ersten Blick nichts mit zarten Blütenblättern zu tun<br />

hat: Harter Stahl.<br />

Und doch wirkt es natürlich und ungekünstelt. Die Blumenskulptur<br />

lädt ein, die Natur mit anderen Augen zusehen, wie durch ein<br />

Vergrößerungsglas. Eine Vergrößerung deren Schönheit und<br />

Detailreichtum das Überwältigende des Gewöhnlichen und Bekannten<br />

sichtbar macht. Die Umsetzung in Stahl fixiert die Vergänglichkeit<br />

des Vorbilds. Diese Skulptur nimmt keinen Bezug;<br />

die Wirklichkeit wird hier ein Bild der Phantasie.<br />

5 „Piranha“ Joachim Röderer, Köln<br />

Skulpturenpark, 2001, Stahl, 480 cm<br />

Der Fisch in seiner stählernen Erscheinungsform, in seiner anatomischen Verwandlung<br />

und einem Ikarus verwandt vom Himmel in die Erde stürzend, ist für den<br />

Künstler ein Zeichen eines persönlichen wie auch kollektiven Bewusstseins- und<br />

7


Wahrnehmungswandels. Vom Himmel stürzen, das Gebein zu Eisen<br />

verdichten, in die Erde abtauchen: Drei Attitüden, die dem Fisch<br />

nicht zustehen. Das Paradoxe des Fisches lenkt das Auge ins<br />

nicht mehr Sichtbare, zur Bedeutung des Lebendigen.<br />

5 „Tre`r Ceir“, Anjeliek Blaauw, Arnheim, NL<br />

Skulpturenpark, 2005, Bronze<br />

Tre`r Ceiri ist ein so genannter Hillfort, ein Fort aus der<br />

Eisenzeit auf einem Hügel in Wales. Von diesem Fort<br />

hat man einen imposanten Ausblick über die Halbinsel<br />

Llyn Penensula. Man sieht die Landschaft wie aus der<br />

Vogelperspektive. Die Künstlerin hat sich durch die<br />

Landschaft gehende Linien inspirieren lassen. Diese<br />

Linien stellen die Pfade und die Mauern des Fortes da.<br />

In ihren Werken sucht sie eine Bildsprache, die die<br />

Landschaft und die Architektur mit einander verbindet.<br />

5 „Der Mann von der Seite“ Pit Bohne, Moers<br />

Skulpturenpark, 2007, Baustahl<br />

Drei Männer steigen aus der Masse empor und geben<br />

durch eine neue Formation, Struktur und Festigkeit.<br />

5 „Totem“ Mirjam de Nijs, Amsterdam, NL<br />

Skulpturenpark, Stein<br />

Der Bergriff „Totem“ bedeutet „Verwandtschaft,<br />

Familienabzeichen<br />

oder auch persönlicher Schutzgeist“.<br />

8


5 „Monument gastro-sacrale II“ Mels Dees, Eindhoven, NL<br />

Skulpturenpark, 2005, Stahl, Aluminium<br />

Das Kind baut sich einen Turm. Einen Turm aus Tassen, Teller, Pfannen und Töpfen.<br />

Fast für uns alle hat das Bauen so angefangen. Der Tassenturm ist unser erstes wackeliges<br />

Monument, mit dem wir versuchen die Natur – die Gravitation – zu überwinden.<br />

Das Thema von vielen Werken von Mels Dees ist die menschliche<br />

Leidenschaft zum Bauen, Schaffen und Konstruieren. Unser Streben,<br />

die Natur zu unterwerfen oder zu überwinden, ist erhaben,<br />

traurig und etwas lächerlich zugleich. Schon Jahrhunderte lang<br />

träumt der Mensch seinen noblen, aber wackeligen Superioritätstraum<br />

– vielleicht ist die Traumdeutung dann eine Aufgabe der<br />

Kunst.<br />

Hier sind es alle Gefäße, die mit dem menschlichen Kreislauf zu<br />

tun haben: Sie sind nur mit Essen und Trinken, aber auch mit industriellen und medizinischen<br />

Prozessen verbunden. Mels Dees arbeitet gerne mit Gebrauchsmaterialien.<br />

Sie bringen ihre eigene Geschichte mit sich: Die Geschichte des Entwurfs, der<br />

Anfertigung, des Gebrauchs, des Zerfalls. Sie sind inhärent melancholisch.<br />

Von der Ferne gleicht der schlanke, glänzende Turm im Skulpturenpark noch am<br />

meisten einem Minarett – ein wenig beunruhigend in einer Kleinstadt wie <strong>Rees</strong>.<br />

Wenn man näher kommt, sieht man aber, dass es eine fast endlose Aufeinanderstapelung<br />

von banalen Gefäßen ist. Die gewölbte Oberfläche spiegelt dem Betrachter<br />

die Landschaft und den Himmel wieder.<br />

Im Geist des Betrachters streiten sich gegensätzliche, einander teilweise ausschließende<br />

Gedanken. Beim ersten Anblick denkt er vielleicht an eine Ode an den Kreislauf<br />

oder eine Art industriellem Totempfahl. Vielleicht kommt ihm auch Brancusi`s<br />

Endlose Säule in Gedanken. Die Skulptur ist ambigue – am Ende widersteht sie jeder<br />

endgültigen Interpretation, wie ein Traum.<br />

5 „Gevangen“ Wim Klabbers, Milsbeek, NL<br />

Skulpturenpark, 2001, Kupfer<br />

Man denkt, man ist frei, aber das ist ein Wunsch. Durch die Gesellschaft,<br />

das Gesetz und auch uns selbst gibt es Regeln, in denen<br />

man sich gefangen fühlt. Auch das Elend in der Welt hat ein<br />

beklemmendes Gefühl. Diese Skulptur drückt dieses Gefühl in<br />

den Regeln gefangen zu sein aus.<br />

9


5 „ohne Titel“ Thomas Kühnapfel, <strong>Rees</strong><br />

Skulpturenpark, 2007, Edelstahl<br />

Die mühelos wirkenden Arbeiten von Thomas Kühnapfel überzeugen durch den Inhalt<br />

und begeistern durch ihre Leichtigkeit des Seins.<br />

Sie scheinen uns seltsam vertraut und hinterlassen das Gefühl,<br />

dass man sich zunächst einmal überhaupt nicht erklären kann,<br />

wie sie wohl gemacht sein mögen. Die Skulptur sieht so in Felszeichnungen<br />

überlieferten Mythen auf eine Vorhersage, nach<br />

der ein großes Unglück über die Welt kommt, wenn dem Land<br />

der Indianer, welches diese als „Mutter Erde“ benennen und<br />

sich selbst als Teil desselben empfinden, etwas entnommen<br />

wird. Tatsächlich wurde das Uran, welches für den Atombombenbau<br />

in der USA, die in Japan im zweiten Weltkrieg eingesetzt<br />

wurden, auf dem Land der Indianer geschürft.<br />

Auch hier in <strong>Rees</strong> wahren es die Amerikaner, die als Befreier<br />

den Rhein 1945 überschritten. Das <strong>Stadt</strong>bild ist bis heute durch die enorme Zerstörung<br />

beeinflusst. Insofern ist die Edelstahlplastik auch als Mahnmal gegen Gewalt<br />

interpretierbar.<br />

5 „Zunge raus“ Manni Hallen, Hünxe<br />

Skulpturenpark, Baustahl, Beton<br />

Der Künstler Manni Hallen gestaltet mit Baustahl und Beton<br />

figürliche Skulpturen in verschiedenen Situationen. Hier ist<br />

eine eher kindliche Figur dargestellt, die dem Betrachter trotzig<br />

die Zunge rausstreckt<br />

5 „Leehrstuhl-Stele“ Georg Janthur, Wuppertal<br />

Skulpturenpark, 2007, Eichenholz<br />

Zwei Leehrstuhlstelen, die sich gegenüberstehen (eine <strong>Rees</strong>,<br />

eine in Sint Anthonis), ähneln einem Hochsitz und dienen einem<br />

guten Überblick. Sie sollen zum guten Begreifen der<br />

Landschaftsstruktur verleiten. Ziel ist es, mit den<br />

Leehrstuhlstelen, ein Netz (werk) von Kultur- und Naturrelevanten<br />

Orten zu verknüpfen.<br />

10


5 „Koyaniskatsie“ Holger Hagedorn, Pulheim<br />

Skulpturenpark, 2006, Edelstahl<br />

Während der eine Arm der Doppelplastik in harmonischen, eleganten<br />

Schwung in den Himmel ragt, windet sich der andere –<br />

wie durch unbekannte Kräfte verbogen – wie eine Schlange empor.<br />

Man ist versucht sich eine ursprüngliche Form vorzustellen,<br />

die es allerdings nicht gab. Widersprüchlich ist hingegen die<br />

martialisch wirkende Spitze auch des scheinbar „idealen“ oder<br />

„heilen“ Teils, der in Richtung Rhein zu zeigen scheint.<br />

Der Titel bedeutet „Welt im Ungleichgewicht“ in der Sprache der<br />

Hopi-Indianer, die im Westen der USA leben. Er bezieht sich auf<br />

in Felszeichnungen überlieferten Mythen auf eine Vorhersage, nach der ein großes<br />

Unglück über die Welt kommt, wenn dem Land der Indianer, welches diese als<br />

„Mutter Erde“ benennen und sich selbst als Teil desselben empfinden, etwas<br />

entnommen wird. Tatsächlich wurde das Uran, welches für den Atombombenbau in<br />

der USA, die in Japan im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden, auf dem Land der<br />

Indianer geschürft.<br />

Auch hier in <strong>Rees</strong> wahren es die Amerikaner, die als Befreier den Rhein 1945<br />

überschritten. Das <strong>Stadt</strong>bild ist bis heute durch die enorme Zerstörung beeinflusst.<br />

Insofern ist die Edelstahlplastik auch als Mahnmal gegen Gewalt interpretierbar.<br />

5 „Gruppe 3“ Helen Vergouwen, Oosterhout, NL<br />

Skulpturenpark, 2006, Cortenstahl<br />

In diesem bildhauerischen Werk gilt die gesamte Aufmerksamkeit der Form. Sie ist<br />

der Träger einer abstrakten Linienzeichnung. Die Form ist der Träger ihrer eigenen<br />

Emotionen und kann unter verschiedenen Umständen, abhängig vom Ort oder vom<br />

Material immer wieder anders erscheinen. Ausgangspunkt eines solchen Werks ist<br />

jedoch immer die Form. Eine zufällige Form, die zum Beispiel aus einem Linienspiel<br />

entsteht, das wichtige Orte, Ereignisse und Erfahrungen miteinander verbindet. Über<br />

diese Formensprache versucht Helen Vergouwen ihre Neuigkeiten nach dem<br />

Unbekannten um sich herum und ihre persönlichen Erfahrungen darzustellen.<br />

11


5 „Overleg“ Linda Verkaaik, Nijkerk, NL<br />

Skulpturenpark, Bronze<br />

Die Skulptur stellt die Lebensphase des<br />

Erwachsenwerdens dar. Eine Ableitung aus der Interpretation<br />

des Gemäldes „Das letzte Abendmahl“ von<br />

Leonardo da Vinci. Die Künstlerin hat Ihre Version in eine Aufteilung<br />

von 4 mal drei Figuren, Phasen, gefasst. Die anderen Phasen sind, die<br />

Jugend, „Mid-life“ und das Alter.<br />

5 „Fallrückzieher“, Gisbert Zimmermann, Gelsenkirchen<br />

Skulpturenpark, 2006, Stahl<br />

Der „Fallrückzieher“ stammt aus einer Reihe von Stahlskulpturen<br />

zum Thema „Fußball“, in der viele spielerische Standardsituationen<br />

stilisiert dargestellt sind.<br />

5 „Mauer-Leporello“ Günther Zins, Kleve<br />

Skulpturenpark, 2007, Edelstahl<br />

Das Leporello soll die Aufmerksamkeit auf die schöne <strong>Stadt</strong>mauer<br />

lenken und soll dazu anregen, über den Raum zu<br />

reflektieren.<br />

Die Seiten und Knicke des Leporellos kann man nach<br />

vorne und hinten knicken lassen, so dass man sich über den Raum<br />

wundern kann, welcher so an der flachen Mauer entsteht. Die Edelstahlrohre<br />

reflektieren das Licht und wirken so, wie Lichtlinien auf der dunklen <strong>Stadt</strong>mauer.<br />

6 Kreisverkehr am alten Amtsgericht<br />

„Der Schiffsbug“ Christoph Wilmsen-Wiegmann, Kalkar<br />

12<br />

2006, Granit<br />

Die Skulptur ist nach Südosten, also stromaufwärts, den Quellen<br />

entgegen, ausgerichtet. Sie ist ein Symbol der Erde, des Stromes, der<br />

fahrenden Rheinschiffer und den an seinen Ufern lebenden Menschen,<br />

zugleich Ausdruck der Verbundenheit der Bürger von <strong>Rees</strong> mit Raum<br />

und Geschichte.


7 Vor dem Delltor / Florastraße<br />

„Kiepenkerl“<br />

Bronze<br />

Zum Anlass des 125-jährigen Bestehens der Tabakfirma Henric´s<br />

Oldenkott senior & Co. wurde 1963 das Wahrzeichen der Firma,<br />

die Skulptur „Kiepenkerl“, der <strong>Stadt</strong> <strong>Rees</strong> übergeben. Die Skulptur<br />

zierte vorher jahrelang den Fabrikhof und sollte nun die Besucher<br />

der <strong>Stadt</strong> begrüßen.<br />

Kiepenkerle wurden umherziehende Händler im niederdeutschen<br />

Sprachgebiet zwischen Sauerland und Hamburg genannt. Der<br />

Name leitet sich von der Kiepe ab, einer aus Holz und Korbgeflecht<br />

bestehenden Rückentrage, mit der die Kiepenkerle durch die Dörfer<br />

und Städte wanderten.<br />

8 Dr.-Gustav-Schaeling-Weg<br />

„Dame mit Hut“, Dieter von Levetzow, Kranenburg<br />

Agnes-Heim, 2006, Bronze<br />

Die „Dame mit Hut“ kam durch Frau Annette Imbeck nach <strong>Rees</strong>. Die<br />

gebbürtige Hamminkelnerin hat die letzten vier Wochen ihres<br />

Lebens im Agnes-Heim verbracht. Und hier reifte angesichts des<br />

Todes auch ihr Entschluss, dem Haus, dessen Mitarbeiter/innen<br />

sie so liebevoll gepflegt haben, ein Vermächtnis zu hinterlassen<br />

– die „Dame mit Hut“. Die Skulptur stand im Garten der<br />

ehemaligen Inhaberin der Rathausapotheke in Hamminkeln.<br />

9 Kirchplatz / Fallstraße<br />

„Karl Leisner“ Jürgen Ebert, Bocholt<br />

In Gedenken an den 1915 in <strong>Rees</strong> geborenen Karl Leisner, der als<br />

erster Seliger der Katholischen Schönstatt-Bewegung von Pater Josef<br />

Kentenich gilt, wurde die Büste im Jahr 2006 auf dem Kirchplatz<br />

zur St. Mariä Himmelfahrtskirche aufgestellt.<br />

10 Ecke Krantor / Markt<br />

„Rhinkieker“, Dieter von Levetzow, Kranenburg<br />

13<br />

1987, Bronze<br />

Diese Bronzeplastik wurde den <strong>Rees</strong>ern gewidmet, die täglich am<br />

Rhein das Geschehen auf dem Strom beobachten und dabei das<br />

Leben in der <strong>Stadt</strong> kritisch unter die Lupe nehmen.


11 Dellstraße<br />

„Eurojunge“ Dieter von Levetzow, Kranenburg<br />

2002, Bronze<br />

Der „Eurojunge“ wurde 2002 zur Einführung des Euros in der<br />

Innenstadt aufgestellt. Er soll an die Deutsche Mark erinnern<br />

und begrüßt die neue Währung den Euro.<br />

14<br />

12 Poststraße<br />

„Stiertorso“ Christoph Wilmsen-Wiegmann, Kalkar<br />

Granit<br />

Der Stiertorso lässt den Zusammenhang zwischen den<br />

Eigentümern und deren beruflichen Tätigkeit zu. Herr Voss<br />

betreibt schon seit vielen Jahren eine Metzgerei in <strong>Rees</strong> in der<br />

Dellstraße.<br />

Außerdem befinden sich in den <strong>Rees</strong>er Ortsteilen folgende Skulpturen:<br />

Haldern: „Irmgardis con Aspel“, von Elly Fleiter<br />

Haldern: „Heuschrecke“, Ernst Barten<br />

Millingen: „Millinger Ring“, Klaus van de Locht<br />

Millingen: „Sonnensäule“, Norbert Vorfeld<br />

In den nächsten Jahren werden für die <strong>Rees</strong>er Ortsteile aus dem Skulpturenpark-<br />

Projekt diverse Skulpturen angekauft, um letztlich eine Rad-Skulpturen-Route durch<br />

alle sieben Ortsteile zu konzipieren.


Herausgeber:<br />

Fachbereich Schule, Kultur und <strong>Stadt</strong>marketing<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Rees</strong><br />

Markt 1, 46459 <strong>Rees</strong><br />

Tel: 02851/51187<br />

Info<strong>Rees</strong>@stadt-rees.de<br />

www.stadt-rees.de<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!