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Mitteilungsblatt 1-2005 - BAG Bau Holz Farbe

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(Eingangsvoraussetzungen derLernenden) und dient andererseitsals Informationsquelle für eineanschließende Tätigkeitsplanung.Während der Durchführung kommtes im Wesentlichen auf die Steuerungdes Erfahrungstransfers an.Neben einer zeitlichen Vorgabemüssen auch Art und Umfangverbaler Äußerungen geklärt werden,z.B. dass alle Teilnehmendensich bei der Durchführung äußern,egal welches Erfahrungsrepertoiresie aufweisen. Die Reflexion dientabschließend einer kritischenAuseinandersetzung mit dem erlebtenTransfer. Dabei sollte zunächstdas Positive herausgestelltund sachlich dargelegt werden,bevor eigene Wertungen zurSprache kommen. Nach der Reflexionkann mit der Planung derArbeitsschritte begonnen werden.Grundsätzlich kann der Erfahrungstransferin zwei Stufen umgesetztwerden:• Stufe 1: Die Teilnehmendenberichten über ihre eigenenkognitiven und praktischen Erfahrungenzu einem Projekt underläutern die jeweiligen Rahmenbedingungenunter denensie ihre Erfahrungen erlebten.Die erste Stufe verfolgt das Ziel,grundlegende Prozesse, die beiErfahrungen eine Rolle spielen,als Gesamtheit darzulegen undauf affektive Lernhaltungen derTeilnehmer einzugehen (WelcheErfahrungen haben Sie mit dieserKonstruktion bereits gemacht?Wie schätzen Sie dieseErfahrungen ein?).• Stufe 2: Im Anschluss wird derGesamtvorgang in einzelne Teilvorgängeaufgegliedert und übermögliche methodische Vorgehensweisendiskutiert (In welcheArbeitsschritte kann der <strong>Bau</strong>prozesszerlegt werden? Wie istmethodisch dabei vorzugehen?).Bei der Diskussion kann festgestelltwerden, welche Personenüber entsprechende Erfahrungenverfügen. Ausbilder solltendie Äußerungen einschätzenund Auszubildende möglichst inden anschließenden praktischenAblauf bei der Umsetzung vonAufgaben mit einbeziehen.Die erste Stufe hat den Vorteil,dass der Transfer durch den Ausbilderim Vorfeld nur mit geringemAufwand geplant werden muss.Ausbilder sind jedoch gefordert,die einzelnen Erfahrungsberichtewährend des Erzählens zueinanderin Zusammenhang zu bringenund essentielle Inhalte anschaulichhervorzuheben und sie nachKriterien zu gliedern. Auszubildendemüssen lernen, ihre Beiträgezu strukturieren und zusammenzufassen,damit die Zuhörer schriftlicheNotizen vornehmen oderRückfragen stellen können. Beider gesamten Planungsvorbereitungist konsequent auf die Einhaltungder zeitlichen Vorgabe zuachten.Die zweite Stufe ist nur sinnvoll,wenn bekannt ist, dass Auszubildendeentsprechende kognitiveund praktische Erfahrungen besitzen.Wenn also im Vorfeld eindeutigeAnzeichen starker Erfahrungsdifferenzierungvorliegen,kann auf eine erste Stufe verzichtetund gleich mit der zweiten Stufebegonnen werden (Umgekehrtkann auch auf eine zweite Stufeverzichtet werden, wenn keineoder nur gering ausgeprägte Erfahrungenbei Auszubildendenvorliegen). Der entscheidendeVorteil dieser zweiten Stufe bestehtin der inhaltlichen Ausdifferenzierungnach Schwerpunkten.Methodische Konsequenzen füreine anschließende Planung solltenggf. in einem separaten Gesprächgeführt werden. Da es sichbei dieser Stufe um eine „Expertenkonversation“handelt, solltenEntscheidungen für eine Durchführungmöglichst von Auszubildendenvorgenommen werden.LiteraturBLOY, Werner (2004): AusgewählteFragen einer Didaktik der fachpraktischenAusbildung für „<strong>Bau</strong>stellenberufe“.In: MEYSER, J.(Hrsg.): Kompetenz für die <strong>Bau</strong>praxis:Ausbilden – Lernen – Prüfen.Ausbildungskonzepte unddidaktische Materialien für alleLernorte. Konstanz: Christiani.S. 42-48BURCHARD, Alexander (1991):Möglichkeiten der Verbesserungder Vier-Stufen-Methode. In:STRATENWERTH, W. (Hrsg.,1991a). 51-366DEHNBOSTEL, Peter (2003): InformellesLernen: Arbeitserfahrungenund Kompetenzerwerb aus berufspädagogischerSicht. ÜberarbeiteterVortrag Zum Programm„Schule-Wirtschaft/Arbeitsleben“ inNeukirchen/PleißeHACKER, Winfried (2003): PsychischeRegulation von Arbeitstätigkeiten.Forschungsprojekt NetzwerkArbeitsforschung in derneuen Arbeitswelt – Forschungs-Qualifizierungsmodell Dresden(FQMD)KOCH, Johannes/SELKA, Reinhard(1991): Leittexte – ein Weg zuselbständigen Lernen. Teilnehmer-Unterlagen. Bundesinstitut fürBerufsbildung: BerlinLEIDNER, Michael (2001): Wennder Geselle den Lehrling ausbildet.Eine Analyse der pädagogischenSinndeutungen und subjektivenTheorien nebenberuflicher Ausbilderim <strong>Bau</strong>handwerk. Frankfurt/M.:LangREFA (1989): Verband für Arbeitsstudienund BetriebsorganisationMethodenlehre des Arbeitsstudiums,Teil 6: Arbeitspädagogik,MünchenSTRATENWERTH, Wolfgang (1991):Allgemeine Struktur und Prinzipiender auftragsorientierten Lernorganisationin Ausbildungsbetriebendes Handwerks. In: STRATEN-WERTH, W. (Hrsg., 1991a). 23-63STRATENWERTH, Wolfgang. (Hrsg.,1991a): Auftragsorientiertes Lernenim Handwerk. Bd.1: Methodenkonzept.Berufsbildung imHandwerk, Reihe A. Bad Laasphei. Westf.: Carl22 <strong>Mitteilungsblatt</strong> <strong>BAG</strong> 01/<strong>2005</strong>

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