André Hellers „Giardino botanico” - i-mag.tv
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Cuisine Culinaire<br />
Foto: Jiri Hampl<br />
Von Mythen und Muscheln<br />
Jakobswege hier und dort<br />
Uwe Steiniger<br />
Viele Geschichten ranken sich um den Heiligen<br />
Jakobus, Jakobus den Älteren um genau zu sein.<br />
Was dem Apostel als einem der ersten Jünger Jesu<br />
widerfahren ist, weiß scheinbar keiner ganz genau.<br />
Jakobus soll im Jahr 43 n. Chr. auf Befehl von<br />
König Herodes Agrippa I. in Palästina enthauptet<br />
worden sein. Zuvor habe er relativ erfolglos versucht<br />
in Westspanien zu missionieren, wird in einem<br />
Schriftstück aus dem 6. Jh. behauptet. In etlichen<br />
Legenden heißt es, dass sein Leichnam jedenfalls<br />
wieder nach Spanien kam. Und dort erinnerte<br />
man sich dann ab dem 9.Jahrhundert auch wieder<br />
seiner vermeintlichen Grabstätte, baute zunächst<br />
ein Kapelle, dann eine Kirche und zuletzt die<br />
Kathedrale von Santiago de Compostela. Neben<br />
Jerusalem und Rom wurde dieser Ort eine der<br />
bedeutendsten Pilgerstätten weltweit. Selbst Zweifel<br />
an der Glaubwürdigkeit dieser Legenden seitens des<br />
Vatikans im 17. Jahrhundert konnten die Spanier<br />
mit geschickter Diplomatie beiseite räumen. Die<br />
Beliebtheit dieser Wallfahrtsmetropole war und ist<br />
sowieso so immens, dass der Glaube an Überirdisches<br />
die Suche nach irdischen Wahrheiten längst<br />
überflügelt hat. Außerdem sind es noch weitere<br />
schöne Geschichten, die sich damit verbinden:<br />
über die unzähligen Straßen, Herbergen und über<br />
manche Lebenswege. So heißen Kellner in Kölner<br />
Brauhäusern „Köbes“, da sich die Jakobusjünger<br />
schon früher dort mit Servierarbeiten Geld für den<br />
weiten Weg verdienten. Und die Geschichte, dass<br />
Jakobus einen Ertrinkenden rettete, an dessen<br />
durchnässter Kleidung noch Kammmuscheln hingen,<br />
gab der Delikatesse nicht nur ihren neuen Namen,<br />
sie wurde auch zum Erkennungszeichen der Pilger.<br />
Selbst Papst Benedikt XVI. hat sie in seinem Wappen<br />
verewigt und eine der weltgrößten Mineralölfirmen<br />
nutzt sie als weithin sichtbares Logo.<br />
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