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André Hellers „Giardino botanico” - i-mag.tv

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36<br />

Museum<br />

Turmzimmer Caid Ali<br />

Die Marokkaner haben erst langsam<br />

begriffen, was dort geschieht.<br />

Zuerst wollten sie es gar nicht begreifen,<br />

denn der Lehmbau hat dort<br />

wie hier keinen guten Ruf. Er gilt als<br />

mangelhaft und pflegebedürftig.<br />

Doch er ist ein Kulturgut und das<br />

Erbe der Väter und Mütter, finde<br />

ich. Tradition eben. Doch was zählt<br />

diese? Es wurden Diskussionen ge-<br />

führt über das<br />

F ü r u n d<br />

Wieder. Ist<br />

Tradition überhaupt<br />

wichtig? Welche Rechte<br />

hat die Frau in der islamischen<br />

Kultur? Fragen über Fragen, und<br />

es entspann sich eine muntere<br />

Auseinandersetzung zwischen der<br />

europäischen Weltanschauung und<br />

der Sichtweise eines Berbers in der<br />

südlichen Bergregion des Draatales.<br />

Rendezvous de la Musique 2008<br />

Auch die Konflikte zwischen Islam<br />

und Christentum kamen auf den<br />

Tisch und wurden besprochen. „Wir<br />

sind Berber und wollen friedlich<br />

miteinander umgehen. Wir wollen<br />

keinen Krieg“, betonte Aziz.<br />

Es ist nicht zuletzt die Gastfreundschaft<br />

der Berber, die alle<br />

Teilnehmer des Projekts so fasziniert.<br />

„As-salam alaikum,<br />

kommst<br />

du morgen<br />

zum Essen? Ich<br />

möchte dich meiner Familie vorstellen.“<br />

Sie haben immer Zeit. Sie sind<br />

wissbegierig und intelligent. Und sie<br />

haben Respekt vor der Kultur der<br />

anderen. „Das ist wohl der Grund<br />

für das Gelingen des Austauschs<br />

der doch verschiedenen Kulturen“,<br />

sagte Dr. Schröder, der Vorsitzende<br />

Wir sind Berber und wollen<br />

friedlich miteinander umgehen.<br />

Wir wollen keinen Krieg<br />

Foto Robert Stralka<br />

des Dachverbands Lehm aus Weimar,<br />

als er beim „Minicup 2007“ der<br />

Spielführerin der Siegermannschaft<br />

die Medaille umhängte. Ein kleines<br />

Frauenfußball-Turnier in der Sahara.<br />

Auch hier beginnt etwas Neues.<br />

Und es wurde weiterhin fleißig<br />

gearbeitet: Risssanierung von<br />

zwölf Meter hohen Lehmwänden.<br />

Zehn umgestürzte Säulen des<br />

Riads wurden wieder errichtet<br />

und neu verputzt, einsturzgefährdete<br />

Turmwände mit Stahlseilen<br />

fixiert. Marode Treppentürme wurden<br />

erneuert und künstlerische<br />

Raumgestaltungen geplant und ausgeführt.<br />

Ein „Raum für den Frieden<br />

in der Welt und für den Respekt<br />

unter den Kulturen“ wurde geschaffen.<br />

Und ein kleines Museum<br />

der Berberarchitektur mit Plänen<br />

und Fotos eröffnet. Die Kasbah<br />

Caid Ali ist heute eine Berberburg,<br />

die sich den Touristen als eine<br />

Verschmelzung der Kulturen darstellt.<br />

Tradition und Neues werden<br />

sichtbar. Ein Muss für jeden Besucher<br />

dieser Region.<br />

Jeder kann mitmachen.<br />

Voraussetzungen sind Spaß und<br />

Freude am Lernen und eine<br />

Portion Hilfsbereitschaft, dazu<br />

handwerkliches Geschick und<br />

zwei Wochen Zeit. Nähere Infos<br />

unter www.lehmexpress.de und<br />

www.rendezvous-de-la-musique.com.<br />

Die neueste Entwicklung ist die<br />

Gründung des Vereins DINDUM-<br />

Kulturkommunikation e.V., der die<br />

vielfältigen Aktivitäten koordiniert.<br />

Asselim<br />

Minicup 2007<br />

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