André Hellers „Giardino botanico” - i-mag.tv

20
Landstyle
wie Alpaka
Windecks weiße „Wolleproppen“
von Uwe Steiniger
„Alpakas des Westens“, so nennt sich der Alpakazuchthof
in Windeck-Kohlberg. „Ein Besuch lohnt ganz bestimmt“, verspricht
Petra Borrmann. Ihre schon häufig prämierten Tiere sind
der ganze Stolz der Familie. Das domestizierte Neuweltkamel aus
den südamerikanischen Anden spuckt bei Gefahr genau wie die
Lama-Verwandtschaft und besitzt ebenfalls keine Höcker. Es dient
der Menschheit vielmehr seit ca. 6000 Jahren als Wolllieferant.
Und diese Wolle hat es in sich: Handelt es sich doch um eine
Edelfaser, die es gut und gerne mit Kaschmir und Seide aufnehmen
kann. Das zeigt auch der Borrmann’sche Hofladen, in
dem Feinstes aus den Fasern feilgeboten wird. Locker und leicht
trägt sich das Vlies, welches man sich selbstverständlich vor der
Schur an den Tieren aussuchen kann. Aber auch Plumeau oder
Steppdecke, alles wollig weich. Besondere Freude verbreitet zur
Zeit der Nachwuchs: Die beiden Schneeflöckchen, die man von
Weitem erblickt, entpuppen sich bei näherer Betrachtung als die
beiden Hengstfohlen Frilander und Orlando. Auf reichlich „nähere
Betrachtung“ freuen sich die Borrmanns und ihre Alpakas.
Interessierte Alpakakäufer können sogar auf dem Hof übernachten.
Im Westen der Gemeinde Windeck gibt es neben den
„Wolleproppen“ noch einiges, was man ebenfalls näher betrachten
sollte: Das Besucherbergwerk Silberhardt und der Bergbau-
Wanderweg liegen nur wenige Minuten vom Vorzeige-Zuchthof
entfernt.
Wissenswertes über Alpakas:
Gattung: Neuweltkameliden (Kleinkamele)
Rassen: Huacaja und Suri Alpakas in 22 verschiedenen Naturtönen
Herkunft: Andenregionen, 2.000-4.000 Meter
Vorfahren: Vikunjas
Verwendungszweck: • Wolle, „Vlies der Götter“
• Landwirtschaftliche Nutztiere;
• Schwielensohler, keine Trittschäden
• in Herkunftsregionen auch Fleischlieferant
Alpakawolle: • wertvollste Faser neben Kaschmir und Seide
• wärmeausgleichende Eigenschaft
• sehr weich, kaum Fettanteil in Rohwolle
• seidig glänzend
• keine Allergien bekannt
• antibakteriell, geruchsneutral
Nahrung: Gras, Heu, Mineralien
Vorkommen in Deutschland: ca. 6.000 Zucht- und Hobbytiere
stark wachsender Markt
Alter- und Fruchtbarkeit: • 15-20 Jahre Lebenserwartung
• max. 1 Fohlen pro Jahr
• Tragzeit 11,5 Monate
Anzeige
Fotos: Jiri Hampl
21