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Bereit für die Zukunft - UPU - Universal Postal Union

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TitelgeschichteFortschritte bei den EndvergütungenDas komplizierte und heikle Thema Endvergütungensorgte erwartungsgemäss für hitzige Debatten, was <strong>die</strong>Mitgliedsstaaten jedoch nicht daran hindern sollte, wichtigeEntscheidungen in <strong>die</strong>ser Angelegenheit zu treffen.Endvergütungen sind jene Vergütungen, <strong>die</strong> ein Landeinem Bestimmungsland für <strong>die</strong> Verarbeitung und Zustellungeiner Postsendung innerhalb dessen heimischenZustellnetzwerks schuldet.Mit den am Kongress getroffenen Entscheidungenwurden <strong>die</strong> Bemühungen zur Schaffung eines einheitlichenVergütungssystems für alle Länder fortgesetzt. Mit<strong>die</strong>sen Entscheidungen wurde der Wunsch nach einemweltweit einheitlichen System erneut bestätigt. Zurzeitist das Endvergütungssystem der <strong>UPU</strong> in zwei Sub-Systemeunterteilt: ein Ziel- und ein Übergangssystem. Jenach Klassifizierung wird ein Land dem Ziel- oder demÜbergangssystem zugeteilt, abhängig seines Entwicklungsstands.Länder werden einer von fünf Gruppenzugeteilt: Gruppe 1 umfasst <strong>die</strong> am meisten entwickeltenLänder und Gruppe 5 <strong>die</strong> am wenigsten entwickelten.«Es handelt sich um einen kontinuierlichen Prozess. Zielist es, baldmöglichst ein Modell auf alle Länder anwendenzu können», erklärt Jan-Erik Leistedt, der schwedischeVorsitzende des Kongresskomitees, welches sichmit den Endvergütungen befasst.Im Zielsystem hat jedes Land einen eigenen Endvergütungstarif,der anhand des Tarifs für eine Sendung undeinen Tarif pro Kilo berechnet wird. Diese Tarife werdenaufgrund der Inlandtarife des jeweiligen Zustelllandesberechnet. Beim Übergangssystem werden <strong>die</strong> Endvergütungstarifefür ein Land durch den Kongress festgelegtund sind Bestandteil des Weltpostvertrags.Ursprünglich sollten alle Länder bis spätestens 2017Teil des Zielsystems sein; gemäss neuen Prognosen isteine Umsetzung vor 2026 allerdings unwahrscheinlich.Der 2014 beginnende Arbeitszyklus wird einige Änderungenfür das Zielsystem bringen. Die Aufteilung vonBriefpostsendungen verschiedener Formate wurde in <strong>die</strong><strong>UPU</strong>-Gesetze aufgenommen. Dies bedeutet, dass <strong>die</strong>Trennung von Formaten für Länder, <strong>die</strong> dem Zielsystemangehören, obligatorisch wird. Dies wird damit begründet,dass das Format von Briefpostsendungen bei derPreisberechnung für operative Verfahren und Buchhaltungeinkalkuliert wird.In <strong>Zukunft</strong> werden zwei Referenztarife für Inland<strong>die</strong>nsteverwendet, um <strong>die</strong> Endvergütungen für Länderdes Zielsystems zu berechnen. Gegenwärtig wird einReferenztarif angewendet, nämlich jener für einen Briefvon 20 Gramm. Zusätzlich wird ein Referenztarif für flacheSendungen von 175 Gramm hantiert. «So wirdsichergestellt, dass der Endvergütungstarif <strong>die</strong> Inlandtarifevon Postbetreibern besser reflektiert», erklärt GeorgeGoumas, <strong>UPU</strong>-Koordinator für Wirtschaft.Das Übergangssystem wird ab 2014 auch einige Veränderungenerfahren. Gute Neuigkeiten erwartet jeneLänder in <strong>die</strong>sem System, <strong>die</strong> ihre Briefpost-Operationenmodernisieren müssen, um schliesslich dem Zielsystembeitreten zu dürfen. Sie können auf vermehrte Unterstützungdurch den Fonds zur Finanzierung der Verbesserungder Dienstqualität in den Entwicklungsländern(Quality of Service Fund, QSF) zählen. Der jährliche Mindestunterstützungsbeitragaus dem QSF für alle Gruppenwird von gegenwärtig 12 565 SDR (8212 USD) auf20 000 SDR erhöht. Der für alle Länder verfügbareGesamtbetrag bleibt bei rund 10 Millionen SDR pro Jahr.Ein weiterer Entscheid des Kongresses ermöglicht denLändern der Gruppe 3, in der Hälfte des nächsten Arbeitszyklus,2016, vom Übergangssystem zum Zielsystemzu wechseln. Zu ihnen zählen China, Russland, Südafrika,<strong>die</strong> Türkei, Malaysia, Gabun, Mauritius, Litauen und CostaRica. Die neuen Länder des Zielsystems würden voneiner langen Übergangszeit profitieren, weiss Goumas.«Wenn ein Land zum Zielsystem gewechselt hat, wird eswährend acht bis zwölf Jahre als neues ‹Land im Zielsystem›gelten. Dies bedeutet, dass es <strong>die</strong> Voraussetzungendes Zielsystems schrittweise umsetzen muss. Dadurchgewinnt es Zeit, um <strong>die</strong> notwendigen Veränderungen füreine umfassende Mitgliedschaft des Zielsystems zu vollziehen»,erklärt er.Leistedt kennt <strong>die</strong> Gründe, weshalb <strong>die</strong> Endvergütungenein solch heikles Thema darstellen. «Es geht dabeium Geld; für einige Länder stehen grosse Summen aufdem Spiel. Wenn wir Änderungen am bestehenden Systemvornehmen, wird es immer Gewinner und Verlierergeben.» FMEndvergütungenhttp://www.upu.int/en/activities/terminal-dues-and-transit-charges/key-documents.html4/2012 <strong>Union</strong> <strong>Postal</strong>e · 9

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