Bereit für die Zukunft - UPU - Universal Postal Union

InterviewIn guten HändenNach der Wahl von Bishar Abdirahman Hussein zum neuenGeneraldirektor der UPU hält beim Weltpostverein ab 2013 erstmalsein Vertreter aus einem Land südlich der Sahara die Fädenin der Hand.VonFaryal MirzaFotos:Nawras AlfawalInnerhalb der UPU ist Botschafter Bishar Hussein keinUnbekannter. Man darf ihn wohl zurecht als einen «Veteranen»des Postsektors bezeichnen.Zu den beinahe zwanzig Jahren, die er bei der kenianischenPost verbrachte, gesellten sich fast nochmals soviele Jahre bei der UPU, wobei die Jahre 2009 bis 2012,während derer er den Vorsitz des Verwaltungsrats führte,als Höhepunkt seiner bisherigen Laufbahn bezeichnetwerden dürfen.Kurz nach seinem historischen Wahlsieg drückte derehemalige Botschafter den Postvertretern seine «tiefempfundene Dankbarkeit für ihr Vertrauen» aus, das siewährend der ganzen Kampagne in ihn setzten.Und den Ländern, die nicht für ihn gestimmt haben,versprach er in seiner Dankesrede «alle Anstrengungen zuunternehmen, um auch ihr Vertrauen zu gewinnen».Union Postale traf den frischgebackenen Wahlsieger,um mehr über den ehemaligen CEO der Postal Corporationof Kenya zu erfahren, der die Geschicke der UPU inden kommenden vier Jahren leiten wird.Union Postale: Nach welchen Grundsätzen werden Siedie UPU führen?Bishar Hussein: Die Mitgliedsstaaten der UPU erwartenvom Internationalen Büro (IB) Ergebnisse. Meine Aufgabeals Generaldirektor wird es sein, dass wir dieseErwartungen in professioneller, effizienter und ethischverantwortungsvoller Weise erfüllen.Um dieses Ziel zu erreichen, werde ich vom gesamtenIB-Kader weiterhin die strikte Einhaltung von Terminenund eine effiziente Kundenorientierung einfordern. Ichbin ein pragmatisch veranlagter Mensch und werde michder Probleme annehmen, wenn sie auftauchen. Je nachFähigkeiten, Kompetenz und Wissen sollen die Mitarbeiterdes Internationalen Büros an der Entscheidungsfindungbeteiligt werden.Kreativität, Innovation und Ideen sind es, die grosseOrganisationen vorantreiben, sodass sie ihren besonderenStempel auf die Gesellschaft drücken können. Essind aber auch die Qualitäten, nach denen ich bei unserenMitarbeitern Ausschau halte. Ich will einen Teamgeistfördern, der auf Vertrauen und Respekt basiert unddie einzelnen Mitarbeiter befähigt, ihre individuellen und«unternehmerischen» Ziele zu erreichen.Andererseits fordere ich auch Disziplin, Respekt vorAutorität und Vorgesetzten und die Einhaltung geltenderRegeln.Worin unterscheiden Sie sich von Ihren Vorgängern?Jeder Generaldirektor hat seinen eigenen Führungsstil,seine eigene Perspektive und seine eigenen Prioritäten.Und dies gilt auch für mich. Doch Vertrauensbildungund Teamwork unter den IB-Mitarbeitern sind mir sehrwichtig, damit wir mit unseren begrenzten Ressourcendie bestmöglichen Ergebnisse herausholen.4/2012 Union Postale · 21