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Bereit für die Zukunft - UPU - Universal Postal Union

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Länder bekräftigen ihre guten AbsichtenWie eine Adressen-Infrastruktur zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungbeitragen und <strong>die</strong> Lebensqualität in den Entwicklungsländern verbessernkann, war eines der Gesprächsthemen am 25. Weltpostkongress in Doha, Katar.Von ChristinaMaria PaschynDie Mitgliedsstaaten der <strong>UPU</strong> haben eine Erklärung verabschiedet,in der sie ihr Engagement für <strong>die</strong> Verbesserungund Erweiterung von Adressensystemen in ihren Ländernund weltweit bekräftigen.Anna Tibaijuka, Ministerin für Land und Wohnraum vonTansania, trug den Delegierten <strong>die</strong> Erklärung vor. «In einerWelt, <strong>die</strong> von fundamentalen Veränderungen geprägt ist,darunter – vor allem in den Entwicklungsländern – ein enormesBevölkerungswachstum in den Städten, ist es unsereAufgabe als lokale, regionale und nationale Entscheidungsträger,sicherzustellen, dass niemand vergessen wird»,beschwörte Tibaijuka <strong>die</strong> Zuhörer. «Ich selbst bin davonüberzeugt, dass <strong>die</strong> Einführung von Adressensystemen zueiner Verbesserung der öffentlichen Dienste, beispielsweiseder sanitären Einrichtungen, Hygiene und Wasserversorgungund vieler anderer grundlegenden Versorgungsleistungenführt», so Tibaijuka weiter.Die Erklärung greift <strong>die</strong> wichtigsten Schlussfolgerungenauf, <strong>die</strong> auch schon in der kürzlich veröffentlichten <strong>UPU</strong>-Publikation im Rahmen der Initiative «Addressing the World– an Address for everyone» präsentiert worden sind. Zumeinen, dass Adressierungssysteme an den Rand der Gesellschaftgedrückten Menschen (zum Beispiel in entlegenenGebieten oder informellen Siedlungsformen) eine digitaleIdentität verschaffen.Für <strong>die</strong> Kommission des Entwicklungsprogramms derVereinten Nationen, <strong>die</strong> sich mit der rechtlichen Besserstellungder ärmsten Bevölkerungsschichten (Legal Empowermentof the Poor) befasst, ist <strong>die</strong>ses Problem von grosserDringlichkeit, zumal weltweit rund 4 Milliarden Menschenkeiner gesetzlichen Gewalt unterstehen und ihre Bürgerrechteohne digitale Identität nicht wahrnehmen können.Ausserdem tragen Adressen zu einer besseren Verteilungkommerzieller und staatlicher Dienstleistungen und Ressourcenbei.Alle erreichenDie südafrikanische Ministerin für Kommunikation, Dina Pule,unterstützt <strong>die</strong> Erklärung: «Post<strong>die</strong>nste müssen für alle zugänglichsein. Das Recht eines jeden Einzelnen zu kommunizieren,ist in unserer modernen Welt ein unverzichtbares Gut.»Anschliessend beschrieb Pule wie ihr Land sein Adressensystemerfolgreich erweiterte, indem zwischen 2005 und2009 sechs Millionen weitere Haushalte mit einer Adresseerfasst wurden. Zudem wurde jede Adresse im Land miteinem Geo-Kode gekennzeichnet. «Adressen tragen zu einerVerbesserung der Schutz- und Rettungs<strong>die</strong>nste in ländlichenGebieten bei und bieten den dortigen Menschen Zugang zurBildung. Ohne Adresse sind <strong>die</strong> Menschen von <strong>die</strong>sen Dienstleistungenpraktisch ausgeschlossen», sagte sie.Während <strong>die</strong> Postvolumen weltweit zurückgehen, widersetztsich Südafrika gemäss Pule <strong>die</strong>sem Trend. In den vergangenenfünf Jahren hat das Land eine vier- bis fünfprozentigeZunahme der Inlandpostsendungen verzeichnet.Hauptsächlich als Folge der zugenommenen geschäftlichenKundenkorrespondenz.Rechtliche IdentitätEin Vertreter der Beratenden Kommission erklärt, wie Adressenzum nationalen Wohlstand beitragen, indem sie privatenHaushalten und Unternehmen eine rechtliche Identitätverleihen, mit der sie Zugang zu Bank- und Kreditleistungenerhalten: «Ich nenne es den virtuellen Wasserfall. Dankneuer Adressen können tausende Familien in den abgelegenenländlichen Gebieten (Südafrikas) Möbel auf Kredit kaufen.Folglich benötigen <strong>die</strong> Möbelgeschäfte in den naheliegendenStädten mehr Mitarbeiter, Lieferanten, Möbelmacherund <strong>die</strong> Zulieferer brauchen Spezialisten, um neue Möbelherzustellen», erklärt er. «Neue Adressen können <strong>die</strong> Wirtschaftbeleben.»Aber auch in den entwickelten Ländern haben Adressendas Potenzial, Einkünfte zu generieren und zum Wohlstanddes Landes beizutragen. So verzichtet Dänemark seit 2002auf Gebühren für <strong>die</strong> Nutzung seiner Adressdatenbank,sofern <strong>die</strong> Unternehmen offenlegen, wie hoch <strong>die</strong> Einkünftesind, <strong>die</strong> sie durch <strong>die</strong> Nutzung der Daten erzielen. Dänemarkveranschlagt <strong>die</strong> Kosten für <strong>die</strong> Datenbankpflege auf4 Millionen EUR (5 Millionen USD) für vier Jahre, doch derNutzen für <strong>die</strong> Unternehmen übersteigt <strong>die</strong>sen Betrag: <strong>die</strong>1200 grössten Datennutzer vermeldeten Direktumsätze vonrund 72 Millionen EUR.Andere Delegierte beschrieben, wie eine effizientere Adresseninfrastrukturihrem Land zugute kam. So schilderte einVertreter aus Saudi-Arabien, dass technologische Innovationenwie GPS-Geräte und Smartphones der staatlichen Postdes Golfstaates eine effizientere Identifizierung der Adressenund somit raschere Zustellung erlauben. Eine ecuadorianischeDelegierte lobte <strong>die</strong> jüngsten Bemühungen zur Einführungeiner sechsstelligen Postleitzahl für <strong>die</strong> 14 MillionenEinwohner des Landes. Das neue System, davon ist sie überzeugt,«wird <strong>die</strong> Reformation der Post in unserem Land konsoli<strong>die</strong>ren.»CMPChristina Maria Paschyn ist freie Journalistin in Doha, Katar, undarbeitet zudem als Dozentin an der lokalen Northwestern University.4/2012 <strong>Union</strong> <strong>Postal</strong>e · 19

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