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PERSONALSUCHE - Wirtschaftszeitung - nbsp GmbH

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SEITE 16 | FREITAG, 13. MAI 2011 BERUFSLEBEN WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />

Stressnimmt<br />

immermehrzu<br />

BAYERN. Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage<br />

durch psychische Erkrankungen<br />

ist in Bayern seit dem<br />

Jahr 2000 um fast 54 Prozent gestiegen.<br />

Dies ist das Ergebnis der Krankenstandsstatistik<br />

der AOK Bayern,<br />

die Daten von 2,1 Millionen AOKversicherten<br />

Arbeitnehmern umfasst.<br />

Psychische Krankheiten verursachen<br />

9 Prozent aller Ausfalltage.<br />

Verantwortlich gemacht wird<br />

hierfür eine stetig ansteigende<br />

Stressbelastung in der Arbeitswelt.<br />

Über 24 Prozent der Fehltage sind<br />

durch Muskel- und Skeletterkrankungen<br />

und fast 11 Prozent durch<br />

Atemwegserkrankungen bedingt.<br />

Insgesamt ist der Krankenstand der<br />

rund 2,1 Millionen AOK-versicherten<br />

Arbeitnehmer in Bayern das<br />

dritteJahrinFolgegleichgeblieben.<br />

Auch 2010 gingen nur 4,2 Pro-zent<br />

aller Kalendertage für die Betriebe<br />

wegen Arbeitsun-fähigkeit verloren.(wz)<br />

Potenzialvon<br />

außenfördern<br />

MÜNCHEN. Die vbw (Vereinigung<br />

derBayerischenWirtschaft)unddie<br />

bayerischenMetall-undElektro-Arbeitgeberverbände<br />

bayme vbm habeninMünchenundNürnbergden<br />

Startschuss für das Modellprojekt<br />

„audit(me)“ gegeben. Das Projekt<br />

richtet sich an Ingenieure, die im<br />

Ausland ihren Abschluss erworben<br />

habenundnichtentsprechendihrer<br />

Qualifikation beschäftigt sind. „Im<br />

RahmendesModellprojektswerden<br />

40 Ingenieure mit ausländischen<br />

Abschlüssen mit Hilfe von Kompetenz-ChecksundgezieltenMaßnahmen<br />

innerhalb von drei bis maximalsechsMonatengefördert,damit<br />

sie entsprechend ihrer Qualifikation<br />

auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen.<br />

Dabei erhalten sie auch Unterstützung<br />

bei der Suche nach einem<br />

qualifikationsadäquaten Arbeitsplatz“,<br />

erklärte bayme vbm vbw<br />

Hauptgeschäftsführer Bertram<br />

Brossardt bei der Vorstellung des<br />

Modellprojekts „audit(me)“. Das<br />

Projekt ist Teil der bayme vbm und<br />

vbwInitiative„WirfürBayern–AktionsprogrammFachkräftesicherung“.<br />

Durchgeführt wird das auf<br />

zwölf Monate angelegte Projekt<br />

vom Bildungswerk der Bayerischen<br />

Wirtschaft e. V. Eine wichtige VoraussetzungistlautBrossardtdervor<br />

kurzem im Kabinett gebilligte Gesetzentwurf<br />

zur Anerkennung ausländischer<br />

Abschlüsse. Bislang dürfen<br />

Unternehmen offene Stellen<br />

nurmitNicht-EU-Bürgernbesetzen,<br />

wenn kein Deutscher oder EU-Bürger<br />

für den Posten zu finden ist. Eine<br />

Ausnahme besteht nur, wenn<br />

der Bewerber aus dem Ausland<br />

mehr als 66 000 Euro im Jahr verdient.<br />

„Solange die Vorrangprüfung<br />

besteht, können Unternehmen<br />

nicht genug hochqualifizierte Fachkräfte<br />

aus dem Ausland einstellen“,<br />

soBrossardt.(wz)<br />

Bachelorhat<br />

sichbewährt<br />

BERLIN.AnlässlichderzweitenNationalen<br />

Bologna-Konferenz erklärte<br />

der Präsident des Bundesverbands<br />

mittelständische Wirtschaft<br />

(BVMW), Mario Ohoven: „Der BachelorhatsichinderWirtschaftbewährt.<br />

Jedes vierte mittelständische<br />

Unternehmen in Deutschland beschäftigt<br />

mittlerweile Absolventen<br />

mit dem Bachelor-Abschluss einer<br />

Fachhochschule oder Universität.“<br />

Ohoven ist überzeugt, dass die Akzeptanz<br />

dieses Abschlusses mit zunehmenderDurchlässigkeitderStudiengängeweitersteigenwird.(wz)<br />

WieeinTeamambestenfunktioniert<br />

Dr.StefanDemeldiagnostiziertStärkensowieSchwächenundsetztaufeine„wertschätzendeKommunikation“<br />

VON CHRISTINE HOCHREITER<br />

REGENSBURG. Dr. med. Stefan Demel<br />

istnicht„nur“einfachCoach.Bevorer<br />

von Würzburg nach Regensburg gezogen<br />

ist, war er lange Jahre in eigener<br />

Praxis als Neurologe, Psychiater und<br />

Psychotherapeut tätig. Inzwischen betreibt<br />

er in Burgweinting eine PrivatpraxisfürPsychotherapieundhatsein<br />

Tätigkeitsfeld stark erweitert. Der Mediziner<br />

bietet seine Dienste (Trainer<br />

für Kommunikation, Mediation und<br />

Biofeedback)jetztauchderWirtschaft<br />

an.BesondersamHerzenliegtdemExperten<br />

dabei unter anderem das Thema„TeamsinUnternehmen“.<br />

Mit dem Instrument „Team Management<br />

Analyse“ kann man seinen<br />

Angaben zufolge erklären, warum ein<br />

Team funktioniert und ein anderes<br />

nicht.DiesesSystembasiertaufderErkenntnis,<br />

dass ein Team sich zum<br />

„Hochleistungsteam“ entwickelt,<br />

wennachtRollenausgeglichenbesetzt<br />

sind. Diese sind konkret: der informierte<br />

Berater (sammelt gerne Informationen<br />

und gibt sie gerne weiter),<br />

der kreative Innovator (tüftelt neue<br />

IdeenundArbeitsansätzeaus),derentdeckende<br />

Promoter (erschließt neue<br />

Möglichkeiten und hält Ausschau<br />

nachneuenChancen),derauswählende<br />

Entwickler (arbeitet gerne daran,<br />

AlternativenzuanalysierenundIdeen<br />

zuentwickeln,diediepraktischenGegebenheiten<br />

der Organisation berücksichtigen),derzielstrebigeOrganisator<br />

(drängt voran, damit Resultate erzielt<br />

werden), der systematische Umsetzer<br />

(arbeitetgernemethodischundzielge-<br />

„Wenn ein Arbeitnehmer mehr<br />

als 30 Prozent seiner Arbeitszeit<br />

mit Tätigkeiten verbringt, die<br />

ihm nicht liegen, zieht dies häufig<br />

gesundheitliche Probleme beziehungsweise<br />

auch die innere<br />

Kündigungnachsich.“<br />

DR.STEFANDEMEL,<br />

TRAINER FÜR KOMMUNIKATION,<br />

MEDIATIONUNDBIOFEEDBACK<br />

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REGENSBURG. Valentinstag. Anti-Diät-<br />

Tag, der Tag des Kusses, der Tag des<br />

deutschenBieres,usw.DasJahristvoll<br />

mit mehr oder minder prominenten<br />

Feier-und Thementagen.So hatwahrscheinlich<br />

am 28. April wieder kaum<br />

jemandinOstbayernetwasvomWelttag<br />

für Sicherheit und Gesundheit am<br />

Arbeitsplatz mitbekommen. Das<br />

könnte sich aber in den nächsten Jahren<br />

ändern, ginge es nach Dr. ChristineFull.<br />

„Gesundheitsmanagement ist für<br />

die Betriebe ein großes Thema“, so die<br />

Leiterin des BAD-Zentrums in Regensburg.<br />

BAD, das stand bei der Gründung<br />

1976 für Berufsgenossenschaftlicher<br />

Arbeitsmedizinischer Sicherheitstechnischer<br />

Dienst. Im Jahr 1994<br />

wurdederVereinineine<strong>GmbH</strong>umgewandelt.<br />

Die BAD Gesundheitsvorsorge<br />

und Sicherheitstechnik arbeitet<br />

heute an 240 Standorten in Deutschlandund,unterdemNamenTeamPrevent,inEuropaimBereichdesArbeitsundGesundheitsschutzes.<br />

Der Regensburger Standort musste<br />

vorkurzemvon der Puricellistraßein<br />

SindalleRollenausgeglichenbesetzt,klapptesauchmitderTeamarbeit. Foto:FranzPfluegl/Fotolia<br />

richtet ), der kontrollierende Überwacher(hatFreudedaran,sichaufdiedetailorientierten<br />

und qualitätssichernden<br />

Aspekte der Arbeit zu konzentrieren)<br />

und der unterstützende Stabilisator<br />

(achtet gerne darauf, dass Standards<br />

gesichert und Werte aufrechterhalten<br />

werden, damit das Team gut<br />

arbeitenkann).<br />

Der konkrete Nutzen für die Firma<br />

Demelerklärt das Vorgehenso:Durch<br />

detaillierte Analysen kann man Stärken<br />

und Schwächen eines Teams ermitteln<br />

und so Ansatzpunkte erarbeiten,<br />

die die Effizienz steigern. Die<br />

KompetenzeneinesMitarbeitersseien<br />

für den Erfolg entscheidend. Untersuchungen<br />

hätten Folgendes ergeben:<br />

„Wenn ein Arbeitnehmer mehr als 30<br />

Prozent seiner Arbeitszeit mit Tätigkeiten<br />

verbringt, die ihm nicht liegen,<br />

zieht dies häufig gesundheitliche<br />

Probleme beziehungsweise auch die<br />

innere Kündigung nach sich“, weiß<br />

derCoach.<br />

Wo aber liegt der konkrete Nutzen<br />

für ein Unternehmen? Demel nennt<br />

drei Punkte: Die Teammitglieder werden<br />

zufriedener, weil sie dort eingesetzt<br />

werden, wo sie ihre Stärken haben.<br />

In der Folge verringern sich die<br />

Fehlzeiten und damit die Kosten für<br />

die Firmen. Außerdem sind durch die<br />

Analyse der Teamaufstellung gezielte<br />

Neueinstellungenmöglich.<br />

den Gewerbepark umziehen. „Wir haben<br />

uns vergrößert und brauchten<br />

mehrRäume“,soFull.ZudenKunden<br />

der BAD gehören unter anderem die<br />

Universität Regensburg, Continental,<br />

Ein wichtiges Thema ist für Demel<br />

aucheine„wertschätzendeKommunikation“.<br />

In Studien sei nachgewiesen<br />

worden, dass die Beschäftigten dann<br />

mit ihrer Arbeitsplatzsituation zufriedensind,wennsiemitihrenAnliegen<br />

und Bedürfnissen „gehört, ernst genommenundverstandenwerden“.Für<br />

eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft<br />

entscheidend seien daher Mitarbeiter<br />

und Führungskräfte, „die im<br />

Kontakt zu sich selbst und den anderen<br />

stehen“. Das bedeute, dass diese<br />

ihre eigenen Bedürfnisse, aber auch<br />

die der Mitarbeiter, sehen und ernst<br />

nehmen. Diese bedürfnisorientierten<br />

Fähigkeiten kann man Demel zufolge<br />

einüben. Dadurch entstehe eine neue<br />

Wertehaltung bei den Beschäftigten<br />

und im Unternehmen selbst – gegenseitige<br />

Rücksichtnahme und Verantwortung<br />

anstelle der Frage nach<br />

SchuldundFehlern.<br />

Konflikte schnell bereinigen<br />

Der Trainer ist fest davon überzeugt,<br />

dass eine solche „kommunikative Firmenphilosophie“betriebswirtschaftliche<br />

Wunder bewirken kann: eine hohe<br />

Arbeitsmotivation, deutlich weniger<br />

Krankheitstage und dadurch eine<br />

beträchtliche Kostenersparnis. Im Übrigen<br />

sei auch wichtig, dass Mitarbeiter<br />

verstehen, um was es dem Unternehmen<br />

und den Chefs eigentlich<br />

geht,„dasseszwischenihneneineVer-<br />

Walhalla Kalk und auch Arztpraxen.<br />

„EsgehtbeiunsvorallemumdieVermeidung<br />

von Berufskrankheiten“, erklärtdieZentrumsleiterin.ZudenAngebotengehörenregelmäßigeUnter-<br />

bindung gibt“. Erfolgreiche Unternehmensetztenüberdiesaufeinensituativen<br />

Führungsstil sowie ein erfolgreiches<br />

Konfliktmanagement. Ersterer<br />

gehe auf das aktuelle Leistungsniveau<br />

einesMitarbeitersein.<br />

Als Kenner der menschlichen PsycheistDemelvondemfirmenhygienischen<br />

Grundsatz überzeugt, dass<br />

(Kommunikations-) Störungen immer<br />

Vorrang vor Strategieentscheidungen<br />

habensollten.Umteuere„Fehlleistungen“zuvermeiden,solltenanhaltende<br />

Konflikte immer rasch gelöst werden<br />

– gegebenenfalls durch eine externe<br />

Mediation.<br />

„Worte können wie Fenster oder<br />

wie Mauern sein“, sagt der Kommunikationsexperte.<br />

Die meisten Konflikte<br />

entstünden dadurch, dass wir immer<br />

wieder zu denselben (verhängnisvollen)<br />

Strategien greifen, um unsere<br />

Werte und Bedürfnisse durchzusetzen.<br />

Diese lassen sich jedoch oft nicht<br />

mit den Strategien der Mitmenschen<br />

vereinbaren.Demelhathier„sehrgute<br />

Erfahrungen“ mit der Haltung und<br />

Technik der gewaltfreien Kommunikation<br />

nach Marshall Rosenberg gemacht,<br />

wie er sagt. Im Vordergrund<br />

stehe dabei nicht die Frage, wer bei<br />

einem Konflikt recht hat oder die<br />

Schuld dafür trägt, sondern, was der<br />

Einzelne wirklich benötigt, „um achtsam<br />

mit seinen Bedürfnissen umgehenzukönnen“.<br />

DenGefahrenamArbeitsplatzinsAugesehen<br />

AuchwenneskaumnochKohlekumpelundStahlgießergibt,stehtdieGesundheitimJobimmermehrimVordergrund<br />

Ambulante Vorsorge: Im Beratungsmobil der BAD Gesundheitsvorsorge testet<br />

einKundekostenfreiseineSehstärke. Foto:MartinAnton<br />

suchungenderArbeitnehmer,Arbeitsplatzbegehungen<br />

und -messungen<br />

und Mitarbeiterberatungen. Dabei hat<br />

sich das Anforderungsprofil für die<br />

BAD in den letzten Jahrzehnten gewandelt.<br />

„Es gibt schon noch Arbeit,<br />

die schwer belastet“, sagt Full. Allgemein<br />

nähmen körperliche ExtrembelastungenimJobaberab.<br />

Im Fokus stehen vermehrt Bürojobs,<br />

bei denen es um ergonomische<br />

Probleme geht. Das 26-köpfige Team<br />

derBADinRegensburgbestehtauself<br />

Ärzten, neun Arzthelfern, vier Sicherheitsingenieuren<br />

und zwei Sozialarbeitern.<br />

„Es gibt häufig Kommunikationsprobleme<br />

am Arbeitsplatz“, erklärt<br />

Dr. Christine Full. Die psychologische<br />

Komponente werde immer<br />

wichtiger beim Gesundheitsmanagement.<br />

Auch private Probleme wie<br />

Sucht oder Verschuldung dürften<br />

nicht außer Acht gelassen werden.<br />

„Die Unternehmen investieren stark<br />

ins Gesundheitsmanagement“, sagt<br />

Full und sieht eine Verbindung zum<br />

Fachkräftemangel. „Sie wollen die<br />

Mitarbeiterlängerfithalten.“ (ma)

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