PERSONALSUCHE - Wirtschaftszeitung - nbsp GmbH
PERSONALSUCHE - Wirtschaftszeitung - nbsp GmbH
PERSONALSUCHE - Wirtschaftszeitung - nbsp GmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
SEITE 14 | FREITAG, 13. MAI 2011 VERBÄNDE WIRTSCHAFTSZEITUNG<br />
„WirmachenOstbayernzueinemLeuchtturm“<br />
DiePräsidentenderIHKundderHandwerkskammer,PeterEsserundHansStarkimGesprächmitder<strong>Wirtschaftszeitung</strong><br />
„ArbeitenundlebeninOstbayern“–so<br />
lautetdasLeitmotivdesdiesjährigenJahresempfangsderWirtschaft,fürdenSieauchschon,quasiimUntertitel,dieAntwortgegebenhaben,nämlichdiegemeinsameGestaltungderZukunftdieserRegion.WasbedeutetindiesemZusammenhanggemeinsam?<br />
Stark: Gemeinsam bedeutet, dass<br />
die Kammern in der Gestaltung der<br />
Zukunft dieser Region eng miteinander<br />
kooperieren. Gemeinsam heißt,<br />
dasswirinengemSchulterschlussmit<br />
Bezirk, Landkreisen und Kommunen<br />
dieses Ziel verfolgen. Gemeinsam bedeutetauch,dasswirunsereunmittelbaren<br />
Nachbarn,wiedie Tschechische<br />
RepublikundOberösterreich,hiermit<br />
einbeziehen. Gemeinsam heißt auch,<br />
dass die Betriebe untereinander Kooperationenpflegen.<br />
Esser: Der Wettbewerb im Europa<br />
der Regionen wird immer härter. Dabei<br />
geht es nicht allein um europäische<br />
Fördermittel, um die häufig diskutiertwird.BeimWettbewerbderRegionen<br />
geht esvor allem um Sichtbarkeit,umAufmerksamkeit.Wirwollen<br />
mit allen Partnern in der Region und<br />
mit unseren Nachbarn in Tschechien<br />
einenWirtschaftsraumdefinieren,der<br />
europaweitwahrgenommenwird,von<br />
der Politik, von den Unternehmern<br />
und von den Bürgern. Das erreichen<br />
wir, indem wir in der Region die einzelnen<br />
Aktivitäten koordinieren und<br />
gemeinsamunsereZieleverfolgen.Gemeinsam<br />
machen wir Ostbayern zu<br />
einemLeuchtturminEuropa.<br />
WelcheHerausforderungensehenSieals<br />
RepräsentantderKammerfürHandel<br />
undIndustrieoderauchfürdasHandwerk?<br />
Esser: Arbeit unterliegt einem ständigen<br />
Veränderungsprozess. Wir werdenmorgenanderslebenundmorgen<br />
anders arbeiten, als wir das heute tun.<br />
Die demografische Entwicklung wird<br />
dabei eine wichtige Rolle spielen. Wir<br />
müssen unterschiedlichste Wege gehen,umneueFachkräftezugewinnenunddiebestehendenweiterzuqualifizieren.<br />
Wir müssen uns aber auch dafür<br />
rüsten, in Zukunft mit weniger<br />
Menschen mindestens die gleiche<br />
Wirtschaftsleistung zu erbringen, um<br />
unseren Wohlstand zu erhalten. Dazu<br />
werden neue Technologien und neue<br />
Organisationsformen notwendig, die<br />
wir selbst entwickeln oder denen wir<br />
zumindest offen gegenüberstehen<br />
müssen. Auch die Arbeitsteilung in<br />
unserer vernetzten Welt wird weiter<br />
voranschreiten und in unserem<br />
Arbeitsleben neue Schwerpunkte setzen.<br />
Stark: Eine ständige Herausforderung<br />
für das Handwerk ist selbstverständlich<br />
die Sicherung der vorhandenen<br />
und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.<br />
Vor dem Hintergrund des demografischen<br />
Wandels ist die Handwerkskammeraufgerufen,inihrenelf<br />
Bildungszentren den Betrieben ein<br />
umfassendes,modernesBildungsangebot<br />
zur Verfügung zu stellen. Lebenslanges<br />
Lernen ist Wirklichkeit. Die<br />
größte Herausforderung dürften Gewinnung<br />
und Sicherung eines qualifizierten<br />
Fachkräftenachwuchses im<br />
Handwerk sein. Es geht aber auch darum,<br />
seitens der Betriebe Wege zu finden,<br />
ältere Mitarbeiter möglichst langeandasUnternehmenzubinden.<br />
„Leben“andererseitshatsehrvielmitLebensqualitätundderEntwicklungderRegionzutun.WosehenSiedadieStärkenOstbayerns?UndwosolltesichdieseRegionhinentwickeln?<br />
Stark: Da sind einmal die weichen<br />
Standortfaktoren wie die reizvolle<br />
Landschaft, das hohe TraditionsbewusstseinundnichtzuletztSchönheit<br />
und Attraktivität unserer Städte,<br />
Märkte und Gemeinden. Zu den Stärken<br />
zählen insbesondere die aufgeschlossene<br />
Bevölkerung und mit ihr<br />
die Arbeitnehmer, die sich durch unermüdlichen<br />
Fleiß, Tatkraft,Treue zu<br />
GemeinsamfürOstbayern:DiePräsidentenPeterEsser(rechts)undHansStark. Foto:Hailer<br />
UNABHÄNGIG VON INTERESSEN UND VOM STAAT: ZU OBJEKTIVITÄT UND NEUTRALITÄT VERPFLICHTET<br />
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
DieIHKRegensburgfürOberpfalz/<br />
Kelheim: Dassindrund79100UnternehmeninderOberpfalzunddemLandkreisKelheim,600ehrenamtliche<br />
UnternehmerindenIHK-Gremienund<br />
IHK-Ausschüssen,2500ehrenamtliche<br />
Prüfersowie120hauptamtlicheMitarbeiter.DieIHKgibtderWirtschaftinderRegioneineStimmeundistmitsiebenIHKGremienunddreiGeschäftsstellenflächendeckendvertreten.DiegewähltenUnternehmerinderVollversammlungunddenIHK-GremienrepräsentierendieWirtschaftderRegion.<br />
ihren Betrieben und Bodenständigkeit<br />
auszeichnen. Zu den Stärken der Region<br />
zählt eine gesunde Wirtschaftsstruktur<br />
mit einer Vielzahl kleiner<br />
und mittlerer Unternehmen, die insbesondere<br />
die Strukturen in den ländlichen<br />
Gebieten festigen. Gemeinsam<br />
mit Südwestböhmen und Oberösterreich<br />
hat sich die Region zum Ziel gesetzt,<br />
sich zu einem großen, einheitlichen<br />
Wirtschaftsraum hin zu entwickeln.<br />
Esser: In Zukunft wird das Wissen<br />
und Können in der Wirtschaft eine<br />
noch größere Rolle als heute spielen.<br />
Wir müssen deswegen qualifizierte<br />
Menschen für unsere Region gewinnen,<br />
damit sie zu uns kommen und<br />
bleiben. Die Attraktivität unseres<br />
StandortsundseineweichenStandortfaktorenwerdenimmerwichtiger.Die<br />
Stärke unserer Region ist, dass die<br />
Menschen hier gerne leben und arbeiten.<br />
Die Bedingungen sind hervorragend,<br />
wir haben es relativ leicht,<br />
potenzielleMitarbeiterundUnternehmen<br />
von der Lebensqualität zu überzeugen.DiesgibtunsdieChance,hoch<br />
qualifizierte Fachkräfte in unserer Region<br />
zu versammeln und uns als Wissens-<br />
und Technologiestandort weiter<br />
zuentwickeln.<br />
UnddieRollederKammernindiesemZusammenhang?WiewürdenSiedas<br />
SelbstverständnisIhrerOrganisation<br />
gegenüberderPolitikdefinieren?<br />
Esser:DieKammernsinddiepolitischenInteressensvertreterderregionalen<br />
Wirtschaft. Ihre Legitimität und<br />
Authentizität erhalten sie über ihren<br />
demokratischen Aufbau: Die Vollversammlungder<br />
IHKist dasParlament<br />
ZurIHKgehörenalleGewerbetreibendenmitAusnahmedesHandwerksunabhängigvonihrerGrößeundmitgleichenRechtenundPflichten.„DiegesetzlicheKammerzugehörigkeitderUnternehmensichertunsereUnabhängigkeitvonEinzelinteressenundvomStaat.WirsindzuObjektivitätundNeutralitätverpflichtet“,betontHauptgeschäftsführerDr.JürgenHelmes,undseinKollegevonderHandwerkskammer,ToniHinterdoblerergänzt:„DrehundAngelpunktfürallehandwerklichen<br />
FragenistdieHandwerkskammer.“<br />
der Wirtschaft, in das Unternehmer<br />
aus ihren eigenen Reihen Vertreter<br />
wählen.HierwerdendieEinzelinteressen<br />
der verschiedenen Branchen und<br />
Gewerbetreibenden abgewogen und<br />
zueinergemeinsamenPositiondergesamten<br />
Wirtschaft gebündelt. Als<br />
Stimme der regionalen Wirtschaft<br />
sind wir besonders vor Ort in den Gemeinden,StädtenundLandkreisenaktiv.<br />
Dieses Wissen von der Basis bündeln<br />
wir in unseren Dachorganisationen,<br />
um in Bayern, Deutschland und<br />
EuropaunserKnow-howeinfließenzu<br />
lassen und die Interessen der Unternehmenzuvertreten.<br />
Stark: Im Interesse von Region und<br />
Handwerk pflegt die Handwerkskammer<br />
einen ständigen Dialog mit der<br />
Politik über alle Parteigrenzen hinweg.AlsHandwerkskammerundPartnerdesHandwerkshörenwirhin,was<br />
Konditoren und Schallschutzisolierer,<br />
Augenoptiker und Zimmerer bewegt:<br />
Finanzierungsbedingungen, Fachkräftebedarf,Verkehrsachsen,EU-Konkurrenz.<br />
Diese Anliegen bündelt die<br />
Handwerkskammer zu Lösungen und<br />
bringt sie ein, wo Politik entsteht: in<br />
München,BerlinoderBrüssel.Mitdieser<br />
Überzeugungsarbeit befähigen wir<br />
unsereMitglieder,ihrwirtschaftliches<br />
Potenzialzuentfalten.DarauserwachsenzukunftsfähigeBetriebe,darauserwachsen<br />
Neuansiedlungen, Kaufkraft<br />
und Stärke im Wettbewerb – Faktoren,<br />
die unsere Region nach vorne<br />
bringen.<br />
ImGegensatzzudenverschiedenstenVerbändenistdieWirtschaftskammereinePflichtorganisation.Washatdas„Pflichtmitglied“,alsodaseinzelneUnternehmen,<br />
DasHandwerkinOstbayernbeschäftigtrund14ProzentallerErwerbstätigenimBereichderHandwerkskammerNiederbayern-Oberpfalz,bildet36Prozent<br />
derLehrlingeaus,stellt18Prozentder<br />
Unternehmenunderwirtschaftetelf<br />
ProzentdesBruttoinlandsprodukts.<br />
Konkretbedeutetdies:36000Betriebe<br />
erzieltenzuletzteinenUmsatzvonüber<br />
19MilliardenEuro,unddiesmit170000<br />
Beschäftigten.AnAusbildungsverhältnissenwurden19225abgeschlossen,an<br />
derBerufsbildungderKammernahmen<br />
40800Personenteil.<br />
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●<br />
vonderIHKoderHWK?<br />
Stark: Die Vorteile einer Pflichtmitgliedschaftsindunübersehbar.SieverhindertdieDurchsetzungvonPartikularinteressen,wieesbeigroßenBetriebendankihreshohenBeitragesinVerbändenmitfreiwilligerMitgliedschaft<br />
möglich ist. Gleichzeitig stellt die<br />
Pflichtmitgliedschaft sicher, dass alle<br />
Betriebe, deren Interessen durch die<br />
Handwerkskammervertretenwerden,<br />
auch zur Finanzierung der Kammer<br />
herangezogen werden. Ebenso spricht<br />
der Solidargedanke für die Pflichtmitgliedschaft.DankderallgemeinenBeitragspflicht<br />
kanndie Kammer den Betrieben<br />
mehr kostenfreie Leistungen<br />
insbesondere in den Bereichen Bildung<br />
und Beratung anbieten und<br />
gleichzeitig ihre Interessenvertretung<br />
intensivieren. Vor allem kleine und<br />
mittlere Handwerksbetriebe sind die<br />
klassischen Gewinner der Pflichtmitgliedschaft.<br />
Esser: Viele Unternehmen nutzen<br />
konkrete Dienstleistungen der IHK.<br />
DieBerufsausbildung,dievonderIHK<br />
organisiert wird, ist die wichtigste<br />
Quelle für den Fachkräftenachwuchs.<br />
Davon profitieren nicht nur die Ausbildungsbetriebe,<br />
sondern auch alle<br />
anderen,dieFachkräfteeinstellen.Mit<br />
derAusbildungistesnichtgetan,über<br />
dieWeiterbildungindenIHK-Berufen<br />
werden die Mitarbeiter weiter qualifiziert.<br />
Exportierende Unternehmen<br />
nutzen unsere Beratung und den Dokumentenservice.Existenzgründerbekommen<br />
eine kostenlose Erstberatung.<br />
Zu Themen wie Recht, IT, Innovation<br />
und Finanzierung gibt es Veranstaltungen,<br />
Broschüren und Bera-<br />
tungen.DieListederDienstleistungen<br />
ließe sich noch lange fortführen. Die<br />
IHK unterstütztUnternehmen,erfolgreicher<br />
zu sein. Davon profitieren<br />
auchdieKunden,Lieferanten,Händler<br />
oder Dienstleister, die keine direkte<br />
Leistung der IHK beziehen. Ihnen<br />
kommt die Verbesserung wirtschaftlicher<br />
Rahmenbedingungen wie der<br />
Verkehrsinfrastruktur ebenfalls zugute,auchwennsiediesnichtdirektmit<br />
dem Engagement der IHK in Verbindungsetzen.<br />
IstderZusammenschlusszueinerWirtschaftskammernachdemVorbildÖsterreichsvölligabwegig?<br />
Esser:OrganisationenwiedieIHKs,<br />
HandwerkskammernunddieösterreichischenWirtschaftskammernsindin<br />
komplexe Netzwerke eingebunden.<br />
Man kann sie nicht eins zu eins vergleichen,geschweigedenneinOrganisationsmodellaufdasandereüberstülpen.<br />
Am Ende kommt es auch nicht<br />
auf die Organisationsstruktur an, sondern<br />
auf das Ergebnis. Das Modell der<br />
IHKs und Handwerkskammern in<br />
Deutschland hat sich bewährt. Dennoch<br />
können wir von anderen Kammerorganisationen<br />
lernen, sind wir<br />
dafür offen. Zu den Wirtschaftskammern<br />
in Österreich hat die IHK Regensburg<br />
beispielsweise gute Kontakte.<br />
Stark: Der Vergleich mit Österreich<br />
bietet sich nicht an, da in Österreich<br />
die Arbeitnehmer in einer eigenen<br />
Kammer organisiert sind. Die Besonderheit<br />
der Handwerkskammern<br />
gegenüber den Industrie- und Handelskammern<br />
besteht nun einmal darin,dasszurHandwerkskammerauchdieArbeitnehmergehören.AlsArbeitnehmer<br />
versteht die Handwerksordnung<br />
die Gesellen, andere ArbeitnehmermiteinerabgeschlossenenBerufsausbildungunddieLehrlinge.AusdiesemGrundistdieHandwerkskammerverpflichtet,beiihremHandelndieInteressenbeiderSeiten,alsosowohlder<br />
Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer<br />
im Handwerk, zu berücksichtigen.<br />
Damit ist ein problemloser Zusammenschluss<br />
der beiden Kammerorganisationen<br />
nach österreichischem<br />
Vorbildnichtmöglich.“<br />
AngesichtsderzunehmendenInternationalisierungmitsteigendenExportquoten<br />
kommtdenüberregionalenundnationalen<br />
InstitutionenderKammerneineimmer<br />
größereBedeutungzu.WelchenNutzen<br />
habendieMitgliedsunternehmenvondiesenStrukturen?<br />
Stark: Es sind die Kammern selbst,<br />
die orientiert an den Bedürfnissen<br />
ihrer Mitglieder notwendige Voraussetzungen<br />
schaffen, das Arbeiten über<br />
die Grenze zu erleichtern. So sind die<br />
Handwerkskammer sowie die Industrie-<br />
und Handelskammer per Gesetz<br />
Anlaufstelle als einheitliche Ansprechpartner.<br />
Esser: Mit den Außenhandelskammern<br />
und Repräsentanten ist dieIHK-<br />
Organisation in 80 Ländern mit 120<br />
Standorten vor Ort. Unsere Mitglieder<br />
nutzen dieses überregionale Netzwerk,um<br />
im Ausland neueMärkte zu<br />
erschließen, eigene Geschäftsstellen<br />
dort zu errichten oder Waren und<br />
Dienstleistungen zu exportieren oder<br />
zuimportieren.DiesesNetzwerkistin<br />
seiner Größe und Dichte einzigartig<br />
undeinwichtigerBausteinfürdenExporterfolg<br />
der deutschen Unternehmen.<br />
Gesetze, die Unternehmen betreffen,<br />
werden meist in Berlin oder<br />
Brüssel gemacht. Unsere Dachorganisation<br />
der DIHK und unsere Vertretung<br />
in Brüssel sehen ganz genau hin,<br />
wenn neue Gesetze geplant werden,<br />
beratendenGesetzgeberüberdiemöglichen<br />
Auswirkungen und bieten mit<br />
eigenen Vorschlägen Alternativen.<br />
Viele Gesetze können so bereits im<br />
Planungszustandkorrigiertodernachträglich<br />
noch einmal angepasst werden,<br />
um Schaden von Unternehmen<br />
abzuwenden oder sinnvolle Regeln<br />
einzuführen. Interview:GerdOtto