Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Concilium Basileense ...

Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Concilium Basileense ... Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Concilium Basileense ...

repfont.badw.de
von repfont.badw.de Mehr von diesem Publisher
01.12.2012 Aufrufe

Lübeck gewählt. 1433 Juni 19 dem Konzil von Basel als Mitglied der deutschen Nation und in der deputatio de communibus inkorporiert, fungierte er dort seit 1434 Aug. 8 als Prokurator Kaiser Sigismunds (PND 118614185) und König Albrechts II. (PND 118501615). 1439 Nov. 8 starb er auf einer Legationsreise zum König von Ungarn im Auftrag des Konzils. — Avisamenta reformacionis in curia et extra Gutachten zur Reform der Kurie und Kirche, 1433/34 auf dem Konzil von Basel verfaßt. Die Schrift plädiert für die Vertretung der Gesamtkirche durch das Konzil, die Wiederherstellung des Kirchenstaates zur Finanzierung der römischen Kirche, die Kontrolle der Kirche durch Nationalkonzile, die Hebung der Sittlichkeit der Geistlichen durch Abschaffung des Priesterzölibats und die Reform der Mönchsorden. Die Avisamenta enthalten zudem Vorschläge zur Reichsreform durch Stärkung des Königs. Das Werk war wahrscheinlich Vorlage der Reformation Kaiser Sigmunds. Mss. Bernkastel-Kues, St. Nikolaus-Hospital, 168, ff. 203v-211v; Originalüberlieferung mit Marginalien von Scheles Hand, von Nikolaus von Kues (PND 118588095) und Giuliano Cesarini (PND 118519956); in einem Band mit Reformeingaben aus dem Besitz des Konzilspräsidenten Cesarini (PND 118519956), dann des Nikolaus von Kues (PND 118588095). Edd. H. AMMON, Johannes Schele, Bischof von Lübeck auf dem Basler Konzil, in Veröffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lübeck, 10, Lübeck 1931, pp. 91-110; H. DANNENBAUER, in Conc. Basil., 8 (1936) 109-130; J. MIETHKE – L. WEINRICH, Quellen zur Kirchenreform im Zeitalter der großen Konzilien des 15. Jahrhunderts, Zweiter Teil: Die Konzilien von Pavia/Siena (1423/24), Basel (1431- 1449) und Ferrara/Florenz (1438-1445), in Ausgew. Quell., 38b, Darmstadt 2002, pp. 202-237, mit paralleler deutscher Übersetzung. Comm. J. HALLER, Kirchenreform auf dem Konzil zu Basel, «Korrbl. Gesamtver. dt. Gesch.» 58 (1910) 13- 16; HALLER, Überlieferung und Entstehung der sogenannten Reformation Kaiser Siegmunds, in Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Festgabe von Fachgenossen und Freunden Karl Müller zum siebzigsten Geburtstag dargebracht, Tübingen 1922, pp. 103-117; v. Edd. AMMON, pp. 1-84; v. Edd. DANNENBAUER, pp. 14-17; G. HÖDL, Zur Reichspolitik des Basler Konzils: Bischof Johannes Schele von Lübeck (1420-1439), «Mitt. Inst. österr. Geschforsch.» 75 (1967) 46-65; G. HÖDL, in N. dt. Biogr., 10 (1974) 494-495; J. HELMRATH, Das Basler Konzil 1431-1449. Forschungsstand und Probleme, in Kölner historische Abhandlungen, 32, Köln – Wien 1987, v. Register p. 645; H. KOLLER, Zur Reformpolitik Kaiser Sigismunds, in Sigismund von Luxemburg. Kaiser und König in Mitteleuropa 1387-1437, cur. J. MACEK u.a., in Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit, 5, Warendorf 1994, pp. 21-23; B. SCHWARZ, Alle Wege führen über Rom. Eine ‘Seilschaft’ von Klerikern aus Hannover im späten Mittelalter, «Hannoversche Geschichtsblätter», N. F., 51 (1998) 36-51; B. SCHWARZ, Karrieren von Klerikern aus Hannover im nordwestdeutschen Raum in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, «Niedersächs. Jahrb.» 73 (2001) 235- 270; v. Edd. MIETHKE – WEINRICH, pp. 41-48; St. SUDMANN, Das Basler Konzil. Synodale Praxis zwischen Routine und Revolution, in Tradition – Reform – Innovation. Studien zur Modernität des Mittelalters, 8, Frankfurt am Main u.a. 2005, passim. Sprenger, Marquard (PND 100947158) Geboren ca. 1400, † 1474, Studium in Wien seit 1414 und magister, seit 1436 nachweisbar als Münchner Seelsorgpriester unter Johannes Grünwalder (PND 134290429), dem Generalvikar der Diözese Freising, Konzilskardinal und späteren Bischof von Freising. Sprenger gehört in den Kreis der Anhänger des Konzils von Basel um den strengen Konziliaristen Grünwalder, ohne selbst am Konzil teilgenommen zu haben, und war darüber hinaus eng verbunden mit Johannes Schlitpacher (PND 100966446), aus Kloster Melk und den Benediktinern von Tegernsee. Johannes Keck (PND 100965105), ebenfalls an St. Peter in München und ab 1442 Benediktiner in Tegernsee, wurde sein Kontrahent in Fragen des Vorrangs von Papst und Konzil. Die Kontroversschriften zur mystischen Theologie, die sich Konzil von Basel: Autoren 104

an‘De docta ignorantia’ des Nikolaus von Kues (PND 118588095) entzündeten, sind weitgehend unediert, ebenso die zum Konzil von Basel, letztere hauptsächlich überliefert in Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 4957, dazu Comm. gen. ROSSMANN (1975) 376- 378, und Melk, Siftsbibl., cod. 662. — Avizamenta utilia tempore currentis schismatis pro timoratis conscientiis Gutachten gegen die ‘Apologia brevis’ des Johannes Keck (PND 100965105). Verfaßt um 1448. Mss. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 4957, foll. 211v- 225r, v. Comm. gen. ROSSMANN (1975) 378; Melk, Stiftsbibl., cod. 1767 (H 65), foll. 27r-49r. Edd. unediert. Comm. v. Comm. gen. ROSSMANN (1993) 159. — Determinatio quaestionis ‘Utrum sicut ad congregandum generale concilium requiritur consensus omnium..., ita ad continuandum ... necessarius sit...’ Gutachten auf die Fragestellung (Quaestio), ob wie zur Einberufung auch für die Fortsetzung eines allgemeinen Konzils die Zustimmung aller nötig sei. Verfaßt 1448 Frühsommer. Mss. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 4957, foll. 225r- 231v, v. Comm. gen. ROSSMANN (1975) 378; Melk, Stifttsbibl., 662 (P 25), foll. 174r-180v. Edd. unediert. Comm. v. Comm. gen. ROSSMANN (1993) 159. — Responsio ad Apologiam Johannis Keck pro eiusdem tractatu cui titulus ‘Ecclesiasticus unitor’ Erwiderung auf die ‘Apologia pro tractatu Ecclesiasticus unitor’ des Johannes Keck (PND 100965105). Inc.: In Apologia. Mss. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 4957, foll. 196r- 198r, v. Comm. gen. ROSSMANN (1975) 377. Edd. unediert. — Tractatus contra Johannis Keck tractatum ‘Ecclesiasticus unitor’ intitulatum Traktat gegen den Traktat ‘Ecclesiasticus unitor’ des Johannes Keck (PND 100965105). Verfaßt nach 1447/48. Inc.: Quare fremuerunt gentes. Mss. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 4957, foll. 200v- Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters 211r, v. Comm. gen. ROSSMANN (1975) 377, Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 3473, foll. 103r-112v. Edd. unediert. Comm. v. Comm. gen. ROSSMANN (1993) 160. — Traktat gegen Kecks ‘Ecclesiasticus unitor’ Ungewiß, wie sich dieser Traktat zu dem ‘Tractatus contra Johannis Keck...’ (PND 100965105) verhält. Inc.: Non cessamus pro vobis orantes. Mss. Melk, Stiftsbibl., cod. 1605 (B 24), foll. 181- 184v, v. Comm. gen. ROSSMANN (1975) 378 sq. Edd. unediert. Comm. v. Comm. gen. ROSSMANN (1993) 160. — Tractatus pro concilio Basiliensi Konzilstraktat, mit dem Nachweis, daß das Konzil von Basel durch den Weggang eines Teils der Konzilsväter sich nicht aufgelöst habe. – Inc.: Multis viis et modis. Mss. Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 4957, foll. 173r- 195v, v. Comm. gen. ROSSMANN (1975) 377; Wien, Österr. Nat.bibl., cod. 3473, foll. 115r-128v, Melk, Stiftsbibl., cod. 662 (P 25) foll. 154r-174r. Edd. unediert. Comm. v. Comm. gen. ROSSMANN (1993) 159. Comm. gen. E. VANSTEENBERGHE, Autour de la docte ignorance. Une controverse sur la théologie mystique au 15e siècle, in Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie des Mittelalters, 14,2-4, Münster i.W. 1915; H. ROSSMANN, Der Magister Marquard Sprenger in München und seine Kontroversschriften zum Konzil von Basel und zur mystischen Theologie, in Mysterium der Gnade. Festschrift für Johann Auer, cur. H. ROSSMANN – J. RATZINGER, Regensburg 1975, pp. 351-411; H. J. SIEBEN, Traktate und Theorien zum Konzil. Vom Beginn des Großen Schismas bis zum Vorabend der Reformation (1378-1521), in Frankfurter theologische Studien, 30, Frankfurt am Main 1983, p. 55; H. 2 ROSSMANN, in Verf. Lex., 9 (1993-95 ) 157-162. Stöcklin, Ulrich (PND 104581700) Geboren in Rottach bei Tegernsee (Bayern, dioec. Freising); vor 1418 Eintritt ins Konzil von Basel: Autoren 105

Lübeck gewählt. 1433 Juni 19 dem Konzil von Basel<br />

als Mitglied der <strong>deutschen</strong> Nation und in der deputatio<br />

de communibus inkorporiert, fungierte er dort seit<br />

1434 Aug. 8 als Prokurator Kaiser Sigismunds (PND<br />

118614185) und König Albrechts II. (PND<br />

118501615). 1439 Nov. 8 starb er auf einer<br />

Legationsreise zum König von Ungarn im Auftrag <strong>des</strong><br />

Konzils.<br />

— Avisamenta reformacionis in curia et extra<br />

Gutachten zur Reform der Kurie und Kirche, 1433/34<br />

auf dem Konzil von Basel verfaßt. Die Schrift plädiert<br />

für die Vertretung der Gesamtkirche durch das Konzil,<br />

die Wiederherstellung <strong>des</strong> Kirchenstaates zur<br />

Finanzierung der römischen Kirche, die Kontrolle der<br />

Kirche durch Nationalkonzile, die Hebung der<br />

Sittlichkeit der Geistlichen durch Abschaffung <strong>des</strong><br />

Priesterzölibats und die Reform der Mönchsorden. Die<br />

Avisamenta enthalten zudem Vorschläge zur<br />

Reichsreform durch Stärkung <strong>des</strong> Königs. Das Werk<br />

war wahrscheinlich Vorlage der Reformation Kaiser<br />

Sigmunds.<br />

Mss. Bernkastel-Kues, St. Nikolaus-Hospital, 168, ff.<br />

203v-211v; Originalüberlieferung mit Marginalien<br />

von Scheles Hand, von Nikolaus von Kues (PND<br />

118588095) und Giuliano Cesarini (PND<br />

118519956); in einem Band mit Reformeingaben aus<br />

dem Besitz <strong>des</strong> Konzilspräsidenten Cesarini (PND<br />

118519956), dann <strong>des</strong> Nikolaus von Kues (PND<br />

118588095).<br />

Edd. H. AMMON, Johannes Schele, Bischof von<br />

Lübeck auf dem Basler Konzil, in Veröffentlichungen<br />

zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lübeck, 10,<br />

Lübeck 1931, pp. 91-110; H. DANNENBAUER, in Conc.<br />

Basil., 8 (1936) 109-130; J. MIETHKE – L. WEINRICH,<br />

Quellen zur Kirchenreform im Zeitalter der großen<br />

Konzilien <strong>des</strong> 15. Jahrhunderts, Zweiter Teil: Die<br />

Konzilien von Pavia/Siena (1423/24), Basel (1431-<br />

1449) und Ferrara/Florenz (1438-1445), in Ausgew.<br />

Quell., 38b, Darmstadt 2002, pp. 202-237, mit<br />

paralleler deutscher Übersetzung.<br />

Comm. J. HALLER, Kirchenreform auf dem Konzil zu<br />

Basel, «Korrbl. Gesamtver. dt. Gesch.» 58 (1910) 13-<br />

16; HALLER, Überlieferung und Entstehung der<br />

sogenannten Reformation Kaiser Siegmunds, in<br />

<strong>Geschichtsquellen</strong> <strong>des</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Mittelalters</strong><br />

Festgabe von Fachgenossen und Freunden Karl Müller<br />

zum siebzigsten Geburtstag dargebracht, Tübingen<br />

1922, pp. 103-117; v. Edd. AMMON, pp. 1-84; v. Edd.<br />

DANNENBAUER, pp. 14-17; G. HÖDL, Zur Reichspolitik<br />

<strong>des</strong> Basler Konzils: Bischof Johannes Schele von<br />

Lübeck (1420-1439), «Mitt. Inst. österr. Geschforsch.»<br />

75 (1967) 46-65; G. HÖDL, in N. dt. Biogr., 10 (1974)<br />

494-495; J. HELMRATH, Das Basler Konzil 1431-1449.<br />

Forschungsstand und Probleme, in Kölner historische<br />

Abhandlungen, 32, Köln – Wien 1987, v. Register p.<br />

645; H. KOLLER, Zur Reformpolitik Kaiser<br />

Sigismunds, in Sigismund von Luxemburg. Kaiser und<br />

König in Mitteleuropa 1387-1437, cur. J. MACEK u.a.,<br />

in Studien zu den Luxemburgern und ihrer Zeit, 5,<br />

Warendorf 1994, pp. 21-23; B. SCHWARZ, Alle Wege<br />

führen über Rom. Eine ‘Seilschaft’ von Klerikern aus<br />

Hannover im späten Mittelalter, «Hannoversche<br />

Geschichtsblätter», N. F., 51 (1998) 36-51; B.<br />

SCHWARZ, Karrieren von Klerikern aus Hannover im<br />

nordwest<strong>deutschen</strong> Raum in der 1. Hälfte <strong>des</strong> 15.<br />

Jahrhunderts, «Niedersächs. Jahrb.» 73 (2001) 235-<br />

270; v. Edd. MIETHKE – WEINRICH, pp. 41-48; St.<br />

SUDMANN, Das Basler Konzil. Synodale Praxis<br />

zwischen Routine und Revolution, in Tradition –<br />

Reform – Innovation. Studien zur Modernität <strong>des</strong><br />

<strong>Mittelalters</strong>, 8, Frankfurt am Main u.a. 2005, passim.<br />

Sprenger, Marquard<br />

(PND 100947158) Geboren ca. 1400, † 1474, Studium<br />

in Wien seit 1414 und magister, seit 1436 nachweisbar<br />

als Münchner Seelsorgpriester unter Johannes<br />

Grünwalder (PND 134290429), dem Generalvikar der<br />

Diözese Freising, Konzilskardinal und späteren<br />

Bischof von Freising. Sprenger gehört in den Kreis der<br />

Anhänger <strong>des</strong> Konzils von Basel um den strengen<br />

Konziliaristen Grünwalder, ohne selbst am Konzil<br />

teilgenommen zu haben, und war darüber hinaus eng<br />

verbunden mit Johannes Schlitpacher (PND<br />

100966446), aus Kloster Melk und den Benediktinern<br />

von Tegernsee. Johannes Keck (PND 100965105),<br />

ebenfalls an St. Peter in München und ab 1442<br />

Benediktiner in Tegernsee, wurde sein Kontrahent in<br />

Fragen <strong>des</strong> Vorrangs von Papst und Konzil. Die<br />

Kontroversschriften zur mystischen Theologie, die sich<br />

Konzil von Basel: Autoren 104

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!